DE2653634C2 - Kernreaktor - Google Patents
KernreaktorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kernreaktor gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine senkrechte Schnittansicht eines mit flüssigem Natrium gekühlten, herkömmlichen Reaktors zeigt
Fig. 1.
In Fig. 1 erkennt man einen den Reaktor umgebenden
Betonmantel 2 mit einer Deckplatte 4, in welcher mehrere drehbare Verschlüsse 6,8 sitzen. An der Deckplatte
4 ist ein Trog 10 aufgehängt, welcher die Gesamtmenge des primären Kühlmittels, d. h. des flüssigen Natriums
enthält. Der Reaktorkern 12 enthält eine Anzahl von Brennstoffelementen, welche mit ihren unteren Teilen
in einen Tragrost 14 eingesetzt sind. Der Tragrost 14 ruht auf einer Anordnung von Trägern 16 innerhalb des
Troges 10. Ferner sind im Trog 10 mehrere Umwälzpumpen 18 und Wärmetauscher 20 untergebracht. Ein
das »heiße« Natrium enthaltender Bereich 21 und ein das »kalte« Natrium enthaltender Mantelraum 22 sind
durch einen weiteren Trog 23 voneinander getrennt. Dieser hat einen unteren Mantel 25, einen oberen Mantel
34 und eine die beiden Mantel miteinander verbindende, trichterförmige Wandung 24. Das heiße Natrium
befindet sich im weiteren Trog 23, während sich das kalte Natrium in dem Mantelraum 22 zwischen dem
Trog 10 und dem weiteren Trog 23 befindet
Das Natrium durchströmt die Anordnung der Brennstoffelemente im Reaktorkern 12 von unten nach oben,
so daß es im heißen Zustand in den weiteren Trog gelangt Anschließend durchströmt es die Wärmetauscher
20 und gelangt über deren Auslaß 26 im abgekühlten Zustand in den Mantelraum 22. Aus diesem wird es von
den Pumpen 18 angesaugt und über Leitungen 28 mit
ίο schwachem Druck erneut dem Tragrost 14 zugeführt
Damit beginnt dann der Umlauf von neuem.
Ober dem im Trog 10 enthaltenen Natrium liegt eine unter Druck gehaltene Argonschicht 30.
Der die beschriebenen Einrichtungen enthaltende Trog 10 ist der Wirkung sehr großer Wärmeunterschiede
ausgesetzt Das »kalte«Natrium hat beim Eintritt in den Reaktorkern eine Temperatur von ca. 3800C, während
das »heiße« Natrium beim Austritt aus dem Reaktorkern eine Temperatur von ca. 5400C aufweist Zur
Kühlung des Troges 10 wird ein kleiner Teil des umgewälzten kalten Natriums verwendet Damit das kalte
Natrium die Wandung des Troges 10 innig bestreicht sind mittels zweier Leitwände 32,34 zwei Ringdurchlässe
36,38 gebildet Der äußere Ringdurchlaß 36 mündet unterhalb der Träger 16 und wird mit einem kleinen Teil
des dem Tragrost 14 im unteren Teil des Reaktorkerns 12 zugeführten kalten Natriums gespeist. Im inneren
Ringdurchlaß 38 strömt das zur Kühlung verwendete Natrium dann wieder abwärts in den Mantelraum 22.
Das beschriebene Kühlsystem ist zwar ausreichend für Schnellneutronenreaktoren mittlerer Leistung, arbeitet
jedoch bei Reaktoren mit höherer Leistung von beispielsweise 1000 MW nicht mehr befriedigend. Dies
kommt daher, daß der Spiegel des heißen Natriums bei veränderlicher Belastung unterschiedlich hoch ist. Dementsprechend
steigt und sinkt auch der Spiegel des kalten Natriums im oberen Teil der Ringdurchlässe 36,38.
Die beiden Ringdurchlässe sind am oberen Ende nicht durch irgendwelche Verschlüsse voneinander getrennt,
sondern zu der über der gesamten freien Oberfläche des Natriums liegenden Argonschicht 30 hin offen. Ein Ansteigen
des Spiegels des heißen Natriums hat also ein Absinken des Spiegels des kalten Natriums zwischen
dem Mantel 34 und dem Trog 10 zur Folge. Dadurch entsteht im oberen Teil des äußeren Ringdurchlasses 36
eine zunehmend stärkere Schicht von nicht in Umlauf gehaltenem Natrium. Diese sich somit nicht erneuernde
Schicht wird durch die Wärmestrahlung des heißen Natriums erhitzt, so daß der Trog im Bereich der Schicht
nicht mehr gekühlt wird. Es ist jedoch gerade dieser Bereich im oberen Teil des Troges, in welchem dieser
am stärksten belastet ist. Ein Absinken des Spiegels des heißen Natriums hat demgegenüber zur Folge, daß das
kalte Natrium über die äußere Leitwand 32 hinwegfließt. Dabei besteht die Gefahr, daß das dann im inneren
Ringdurchlaß 38 abwärts strömende Natrium Argonblasen mitreißt. Dadurch kann dann eine ungenügende
und ungleichmäßige Kühlung der Brennstoffelemente des Reaktorkerns hervorgerufen werden.
eo Um diesem Mangel abzuhelfen kann in den oberen Teilen der Ringdurchlässe 36,38 ein Siphon angeordnet
werden, welcher die Umwälzung des kalten Natriums in diesem Bereich des Troges aufrechterhält. Diese Lösung
ist zwar äußerst wirksam, erfordert jedoch einen erhöhten Aufwand für die Inneneinrichtungen des
Trogs sowie zusätzliche Einrichtungen zum Regeln des Gasdrucks in der Kammer des Siphons.
Aus der US-PS 37 84 443 ist ein Kernreaktor der im
Aus der US-PS 37 84 443 ist ein Kernreaktor der im
Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art bekannt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kernreaktor gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
derart weiter zu bilden, daß vermieden wird, daß das
flüssige Metall beim Oberströmen der Leitwand Gasblasen aus der Schutzgasdeckschicht mitreißt, wodurch
die erforderliche Kühlung der Wand eines Reaktortroges beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst.
In vorteilhafter Weise wird durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung des Randes der ersten Leitwand erreicht, daß die Strömung des flüssigen Metalls beim
Oberströmen der Leitwand nicht abreißt, so daß keine
Gasblasen aus der Schutzgasdeckschicht mitgerissen werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der Erfindungsgegenstand wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine vorstehend bereits beschriebene senkrechte
Schnittansicht eines mit flüssigem Natrium gekühlten Kernreaktors bekannter Ausführung,
Fig.2 eine Teil-Schnittansicht des Troges eines Kernreaktors mit einer Anordnung für die Kühlung des
Troges,
F i g. 3 und 3' Teil-Schnittansichten des oberen Randes einer Leitwand in zwei verschiedenen Formen,
F i g. 4 eine Teil-Schrägansicht des mit Ausschnitten versehenen Randes der Leitwand, und
F i g. 5 eine schematisierte Darstellung einer Anordnung zum Steuern der Höhe der Überfallströmung bei
der Kühlung des Außentroges.
In Fig.2 erkennt man verschiedene bereits anhand
von F i g. 1 beschriebene Teile. Diese brauchen nicht erneut beschrieben zu werden, die Beschreibung beschränkt
sich vielmehr auf die Einzelheiten der erfindungsgemäßen Anordnung.
Der Trog 10 enthält eine koaxial mit ihm angeordnete zylindrische erste Leitwand 50, welche zusammen
mit der Wandung des Trogs 10 einen ersten Ringdurchlaß 52 begrenzt. Die erste Leitwand 50 ist am
unteren Teil mit den Trägern 16 verbunden, so daß ein Teil des von den Pumpen 18 umgewälzten kalten Natriums
den ersten Ringdurchlaß 52 durchströmt Am oberen Ende läuft die erste Leitwand 50 in einem freien
Rand 54 aus.
Zwischen der ersten Leitwand 50 und einer konzentrisch mit ihr im Trog 10 angeordneten zweiten Leitwand
56 ist ein zweiter Ringdurchlaß 58 gebildet. Die zylindrische zweite Leitwand 56 reicht mit ihrem unteren
Teil bis unter die den Bereich des kalten Natriums begrenzende trichterförmige Wandung 24 hinab. Am
oberen Teil läuft die zweite Leitwand 56 ebenfalls in einem freien Rand 60 aus, welcher oberhalb des Spiegels
A des heißen Natriums liegt.
Der freie Rand 54 der ersten Leitwand 50 liegt in einer solchen Höhe, daß er in jedem Betriebszustand
des Reaktors oberhalb des Spiegels D des kalten Natriums in dem zweiten Ringdurchlaß 58 verläuft. Der Spiegel
B des kalten Natriums im ersten Ringdurchlaß 52 verläuft stets etwas oberhalb des Randes 54 und ist
unabhängig von Änderungen des Kuhlmittelumlaufs im wesentlichen konstant.
Das kalte Natrium strömt über den Rand 54 hinweg und fließt in Form einer durch den Pfeil C angedeuteten
Strömungsschicht abwärts in den zweiten Ringdurchlaß 58.
Solange die Pumpen in einem Bereich zwischen ihrer Nenn-Förderleistung Qn und einer Förderleistung 0,2
Qn arbeiten liegt der Spiegel A des heißen Natriums höher als der Spiegel D des kalten Natriums im zweiten
Ringdurchlaß 58. Im Stillstand der Pumpen bzw. bei einer Förderleistung 0,1 Qn stellen sich die beiden Spiegel
einander gleich, wie in Fi g. 2 durch Λ'und D'angedeutet
ist
Gemäß der Erfindung erhält der obere Rand 54 der ersten Leitwand 50 ein solches Profil, daß sich die Strömungsschicht
C nicht von der inneren Wandfläche 62 der ersten Leitwand löst. Dadurch reißt die Strömungsschicht
C praktisch keinerlei Gasblasen aus der über dem Natrium liegenden Gasschicht, beispielsweise Argonschicht
mit
In Versuchen wurde ermittelt, daß eine solche Wirkung erzielbar ist indem man dem Rand 54 im senkrechten
Schnitt die Form eines Kreisaus- oder Abschnitts verleiht
In F i g. 3 und 3' sind besonders günstige Formen für den Rand dargestellt In F i g. 3 hat der Rand im Querschnitt
die Form eines Halbkreises, dessen Durchmesser gleich der Stärke e der ersten Leitwand 50 ist Insbesondere
ist zu bemerken, daß die Halbkreisform tangential in die innere Wandfläche 62 der ersten Leitwand 50
übergeht.
In F i g. 3' hat der Rand die Form eines Ringwulsts 66, dessen Querschnitt einen Kreisausschnitt darstellt. Dieser
geht wiederum tangential in die innere Wandfläche 62 der ersten Leitwand 50 über. Der kreisbogenförmige
Querschnitt des Randes verhindert bei in einem sehr weiten Bereich veränderlicher Zufuhr des Natriums
zum ersten Ringdurchlaß 52 eine Ablösung der abwärts fließenden Strömungsschicht Q was insbesondere bei
den höchsten Zufuhrmengen an Natrium vorteilhaft zur Wirkung kommt.
Die zweite Leitwand 56 dient dazu, das kalte Natrium
in den unterhalb der trichterförmigen Wandung 24 liegenden Bereich des Trogs zu leiten. Dabei können die
wenigen von der Strömungsschicht C mitgerissenen Gasblasen innerhalb des zweiten Ringdurchlasses 58
aufsteigen, um sich am Spiegel D wieder mit der Schutzgasschicht 30 zu vereinigen.
In einem praktischen Beispiel mit einem Trog 10, dessen Innendurchmesser ca. 21 m beträgt und mit einem
Rand 54 der ersten Leitwand 50, welcher bei einer Toleranz von ±2,5 mm mit einem Kreisdurchmesser von
50 mm gerundet ist, wurden bei einer Nenn-Zufuhrmenge Qn von 6001 Natrium/sec zum ersten Ringdurchlaß
52 die folgenden Ergebnisse erzielt:
— mitgerissene Gasmenge, bezogen auf die Menge des Natriums: bei einem Zwischenraum von
150 mm zwischen äußerer und innerer Leitwand weniger als 5 · 10~5, bezogen auf das Volumen;
bei einem Zwischenraum von 75 mm zwischen erster und zweiter Leitwand weniger als 10~4, bezogen auf das Volumen.
bei einem Zwischenraum von 75 mm zwischen erster und zweiter Leitwand weniger als 10~4, bezogen auf das Volumen.
Bei Änderungen der Zufuhrmenge zwischen Qn und 0,1 Qn änderte sich die Höhe des Spiegels B des Natriums
entlang dem Umfang des Trogs 10 auch unter Berücksichtigung der den verschiedenen Zufuhrmengen
entsprechenden Temperaturen um nicht mehr als 18 mm.
Bei Anlagen, in denen die Fördermengen sehr klein
Bei Anlagen, in denen die Fördermengen sehr klein
5
sein können, kann es vorteilhaft sein, den Rand 54 der ersten Leitwand 50 mit Ausschnitten zu versehen, wie
dies in Fig.4 dargestellt ist. Die hier gezeigten Ausschnitte 68 sind in gleichen Abständen entlang dem
Rand verteilt, und ihre abgeschrägten seitlichen Begren- s '$
zungen 70,70' sowie ihre unteren Begrenzungen 72 ha- H'
ben jeweils ein gleichmäßig gerundetes Profil. Die Länge der Ausschnitte 68, bezogen auf die Länge des Randes 54 insgesamt, bestimmt sich im Hinblick auf die ;■?
kleinste zu erwartende Fördermenge. to
ven Höhe der Flüssigkeitsspiegel D und A, wobei der %
der Spiegel A im Innentrog. Dazu ist die zweite Leit- jA
wand 56 abwärts bis an die Träger 16 verlängert und der 15
zweite Ringdurchlaß 58 ist über kalibrierte öffnungen i
74 mit dem restlichen Innenraum des Trogs strömungsverbunden. Aufgrund der Durchlässe 74 entsteht ein
Druckanstieg, welcher das Anheben des Flüssigkeitsspiegels D ermöglicht.
Dadurch verringert sich der Höhenunterschied zwischen den Flüssigkeitsspiegeln B und D. Solange die
Pumpen in einem Bereich zwischen ihrer Nenn-Förderleistung Qn und einer Förderleistung 0,2 Qn arbeiten,
liegt der Spiegel D höher als der Flüssigkeitsspiegel A. Im Stillstand der Pumpen bzw. bei einer Förderleistung
0,1 Qn stellen sich die Flüssigkeitsspiegel D und A auf die gleiche Höhe ein.
35
40
45
50
55
60
65
Claims (5)
1. Kernreaktor mit einem Trog, welcher in einem Außenmantel angeordnet und an einer den Außenmantel
oben abschließenden Deckplatte aufgehängt ist, mit einem im Trog angeordneten Reaktorkern,
welcher mittels den Trog teilweise ausfüllendem flüssigem Natrium gekühlt ist, mit einer auf der freien
Oberfläche der Flüssigkeit liegenden Schutzschicht aus einem inerten Gas, mit einer ersten und
einer zweiten im Trog angeordneten Leitwand und mit zwischen der ersten Leitwand und dem Trog
bzw. zwischen der ersten und der zweiten Leitwand gebildeten ersten und zweiten Ringdurchlässen, von
denen der eine der Zufuhr des »kalten« flüssigen Metalls und der andere dem Rücklauf desselben
dient, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des oberen Randes (54) der ersten Leitwand
(50) aus einem Kreisausschnitt besteht, dessen Kontur tangential in die innere Wandfläche (62) der
ersten Leitwand (50) übergeht
2. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Kreisausschnittes
größer ist als die Stärke (e) der ersten Leitwand (50).
3. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Kreisausschnittes
gleich der Stärke (e) der ersten Leitwand (50) ist
4. Kernreaktor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
obere Rand (54) der ersten Leitwand (50) eine Anzahl von gleichmäßig entlang seinem Umfang verteilten
senkrechten Ausschnitten (68) hat
5. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rücklauf-Ringdurchlaß (58), durch
die erste und die zweite Leitwand (50 bzw. 56) begrenzt, am unteren Ende verschlossen und über die
zweite Leitwand (56) durchsetzende kalibrierte öffnungen (74) mit dem unteren Teil des Troges (10)
strömungsverbunden ist.
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