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Fussballschuh
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Die Erfindung betrifft einen Fussballschuh mit auf der Schaftaussenseite
im Bereich des Innenballens vorgesehenen reibungserhöhenden Vorsprüngen aus Gummi
o. dgl.
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Es gibt bereits zahlreiche Vorschläge, auf der Schaftaussenseite eines
Fussballschuhes reibungserhöhende Vorspriinge vorzusehen, um dadurch den Ballkontakt
zu verbessern und dem hussbalEspieler die Fähigkeit zu verleihen, den Ball auch
dann noch richtig zu schlagen, wenn er infolge von Bedrängnis durch den Gegner nicht
Zeit hat, sich den Ball richtig vorzulegen. So ist es bereits bekannt, den Schaft
des Fussballschuhes am Rist und im Bereich des Innenballens zu durchlöchern und
ihn mit einer Schicht aus Gummi so von unten her zu belegen, dass durch die Löcher
halbkugelförmige oder kegelige Vorspr;inge aus Gummi hindurchragen und von der Schaftaussenseite
als Vorsprünge abstehen (DT-GBMS 1 837 484). Mit dieser Ausgestaltung
des
Fussballschuhes wurde jedoch der gewijnschte Erfolg einer Erhöhung des Reibkontaktes
mit dem Ball nicht erreicht. Bei nassem Wetter ergab sich sogar eine so starke Abnahme
der Reibung zwischen den Gumminocken und dem Ball, dass das E3allgefiihl fast ganz
verloren ging. Aus diesem Grund hat sich dieser bekannte Fussballschuh nicht durchgesetzt.
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Es sind auch bereits VorschläEse bekannt geworden, bei denen die reibungserhöhenden
Vorsprfinge nicht niis Gummi bestehen, sondern durch eine Beschichtung oder einen
Besatz aus einem feinkörnigen und abriebfesten Material nach Art von Schmirgelpapier
oder durch Haifischhaut mit kleinen Dornen gebildet werden (DT-GBMSen 1 998 909
und 1 930 740). Auch diese bekannten Vorschläge haben sich ,jedoch nicht durchgesetzt,
da sie verhältnismassig aufwendig zu realisieren sind und die Verletzungsgefahr
beim Spiel erhöhen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Fussballschuh
der eingangs geschilderten Art mit aus Gum odei einem ähnlichen Werkstoff bestehenden
Vorspriingen so zi verbessern, dass auch bei nasser Witterung ein erhöhter Reibkontakt
mit dem ball besteht und dem Ball bei Bedarf eine intensive Drehung ( effet) in
einem Masse vermittelt werden kann, wie das bisher nicht möglich war.
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Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Schaft
im Bereich des ganzen Innenristes in an sich bekannter heiße aus einem weichen nachgiebigen
Schaftmaterial besteht und eine Vielzahl eng stehender kleiner Vorsprünge aus Weichgummi
oder eine iihnl ichen Material trägt.
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@ @e Erkenntnis der Erfindiing besteht darin, dass drei wesentliche
Faktoren zur Erzielung des gewünschten Erfolges zusammenwirken miissen, nämlich
die möglichst weiche Gestaltung Iies Schaftes im Bereich der Schuhinnenseite, die
Verwendung eines möglichst weichen Gummimaterials fiir die Vorspriinge und
die
Anordnung einer Vielzahl möglichst kleiner Vorspriinge. Durch die Verwendung des
weichen Schaftes bleibt für den Spieler das Ballgefühl in gewiinschtem Masse vorhanden,
was insbesondere bei dem bekannten Fussballschuh, bei dem die Gummivorsprünge durch
einen perforierten Schaft hindurchragen, nicht der Fall war. Denn die auf der Schaftinnenseite
befindliche Gummischicht, die die Vorsprünge trägt, ffjhrt zu einer Verstelfilng
des Schaftes un nimmt dem Spieler das Gefiihl dafiir, wie er im Verlauf des Ballstosses
cn Fuss reltiv zum Ball zu führen hat. Bei dem erfindungsgemässen Vorschlag wird
jedoch der Ballkontakt im gewünschten Masts aufrechterhalten. Weiterhin sind durch
die Verwendung eines möglichst weichen Materials die Vorsprünge trotz ihrer Kleinheit
verhältnismässig leicht verformbar, so dass sie sich -aufgrund der Weichheit des
Schaftmaterials- in genügend grosser Anzahl und auf grund ihrer eigenen Weichheit-
mit genügend grosser Reibfläche an den Ball anzulegen vermögen und diesen beim Schlag
mitnehmen.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemässen Fussballschuhes
sieht vor, dass die Vorsprünge die Schaftaussenseite über den Bereich des ganzen
Innenristes oder sogar über den Bereich vom Innenballen über den Innenrist bis hin
zur Innenseite der Ferse bedecken. Tn einem solchen Fall hat der Spieler bei einem
Schlag, der dem Ball ein besonders starkes effet verleIhen soll, um einen bogenförmigen
Flug auszuführen, von der ersten Ballberührung bis zur Trennung des Ball es vom
Schuh die Möglichkeit, drehend auf den Ball einzuwirken. Bei Schlägen dieser Art
bestimmt ^chl.lgkraît und Angriffsstelle am Ball mit dem Innenballen die Weite und
die Anfangsrichtung des Fluges; die Drehllnmuss dem Ball durch den ganzen Innenrist
und nach Möglichkeit noch durch die Innenseite im Fersenbereich des Schaft es gegeben
werden. Es ist deshalb zweckmässig, die Vorspriinge im Bereich des Innenballens
kleiner zu halten und ihre Höhe vom Innenballen zur Ferse hin zunehmen zu lassen.
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Die Vorsprünge selbst können mannigfaltige Gestalt haben: In der einfachsten
Form können sie kreiszylindrisch sein mit einem Durchmesser von etwa 1 mm und einer
Höhe von ebenfalls 1 mm, wobei ihr gegenseitiger Abstand etwa 2 mm beträgt. Die
Vorsprünge können aber auch durch feine Gummihaare gebildet werden, die eine Länge
von 1 - 3 mm aufweisen und nach Art einer Bürste angeordnet sind. Auch die Anordnung
feiner Lamellen oder Rippen ist möglich, wobei zweckmässigerweise diese Lamellen
angenähert senkrecht oder leicht geneigt zum Sohlenrand verlaufen, d.h. in ihrer
Hauptrichtung von oben nach unten, wenn der Spieler den Schuh trägt.
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Um den Effekt, den die Weichheit des für die Vorsprünge verwendeten
Gummimaterials mit sich bringt, noch zu verbessern, kann auch bei den nockenförmigen
Vorsprüngen auf deren stumpfer Stirnfläche eine Mehrzahl von weiteren winzigen Zapfen
o. dgl. vorgesehen werden. Diese Zapfen oder Haare pressen sich in winzigste Unebenheiten
des Balles ein und sorgen für den erwünschten Reibschluss.
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Schliesslich können als Vorsprünge auch feine napfartige GImmikörper
vorgesehen werden, die dicht an dicht an der Schaftaussenseite angeordnet sind und
sowohl durch ihre Weichheit und leichte Verformbarkeit als auch durch einen gewissen
Saugnapfeffekt innigen Kontakt mit dem Ball erhalten.
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Um durch die Anordnung der Vorsprünge die erwünschte Weichheit des
Schaft es im Bereich des Innenristes nicht zu beeinträchtiden, ist es von Vorteil,
ein Schaftmaterial zu verwenden, auf dem die Vorsprünge unmittelbar materialeinheitlich
aufgebracht sind.
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Dieses Schaftmaterial kann z.B. ein Trägergewebe sein, das mit Gummi
imprägniert ist und aus der lmprägnationsschicht heraus vorspringend die Vorsprünge
trägt. Es ist auch möglich, das Trägergewebe bei genügender Weichheit mit der Schaftaussenseite
zu vernähen oder es darauf aufzukleben. Auch auswechselbare Befestigungsmöglichkeiten
sind denkbar, um nach dem Verschleiss der Vorsprünge einen neuen Träger mit Vorsprüngen
an demFussballschuh
befestigen zu können.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnung sowie
aus weiteren Unteransprüchen. In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1 eine Ansicht der
Innenseite eines Fussballschuhes, auf der die Vorsprünge angeordnet sind, und Fig.
2a,b örtliche Schnitte durch den Schaft im Bereich der Vorsprünge, aus denen die
Form der Vorsprünge hervorgeht, wobei Fig. 2a die Vorsprünge in stark vergrössertem
Maßstab zeigt.
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Der in Fig. 1 gezeigte Fussballschuh trägt auf der ganzen Innenseite,
d.h. beginnend von der Spitze 1 über den Innenballen 2, den Innenrist 3 und das
Gelenk 4 bis hin zur Fersenseite 5 eine Schicht 6 mit einer Vielzahl voß Vorsprüngen
7, 8. Die Schicht 6 wird durch ein dünnes rägergewebe gebildet, das mit Gummi imprägniert
ist, wobei aus der Imprägnationsschicht die Vorsprünge 7 hervorstehen. Das Trägergewebe
ist mit dem Schaft entweder vernäht oder verklebt. Der Schaft selbst besteht aus
einem weichen nachgiebigen Schaftmaterial, z.B. aus feinem Leder oder aus einem
Polyamidgewebe, das auf der Innenseite mit einem Schaumstoff und einem darüber befindlichen
Textilgewebe kaschiert ist.
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Der Bereich der Schicht 6, in welchem die Vorsprünge 8 angeordnet
sind, ist aus Zweckmässigkeitsgriinden durch ein anderes Trägergewebe gebildet,
das die Vorsprünge 8 in Form feiner Lamellen in gleicher Weise trägt. Dadurch wird
das Herstellungsverfahren des Trägergewebes mit den Vorsprüngen vereinfacht, da
es problematisch wäre, derartig unterschiedliche Vorsprünge auf ein und derselben
Trägerbahn vorzusehen.
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Die Form der Vorsprünge 7, 8 geht aus den Figuren 2a, b hervor.
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In den Bereichen 1 - 3 der Schicht 6 sind die Vorspriinge 7 in Form
von kreiszylindrischen Noppen mit einem Durchmesser von etwn 1 mm und einer TlrShe
von etwa 1 mm sowie in einem gegenseitigen Abstand von etwa 2 - 3 mm angeordnet.
Diese Noppen, deren Form aus Fig. oa crkennbar ist, besitzen an ihrer stumpfen Stirnfläche
mehrere feine Zapfen 9, die aus dem gleichen Gummimaterial wie dio Noppen selbst
bestehen. In den Bereichen 4 (nicht dargestellt) und 5 der Schicht 6 sind leicht
nach hinten geneigt Gummilamellen S angeordnet, deren Höhe etwa 3 mm beträgt und
die zu ihrem freien Rand hin dünn zulaufen (s. Fig. 2b). Die Gummilamellen 8, die
ebenfalls aus einem weichen Gummi oder einem ähnlichen Werkstoff bestehen, sind
leicht verformbar und legen sich beim Schlag an den Ball an, wobei sie sich in dessen
Vertiefungen eindrücken können.
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n dem gezeigten Ausfiihrungsbeispiel nimmt die Höhe der Vorsprünge
den Bereichen 1 bis 5 der Schicht 6 zu, da zuerst die Noppen 7 und dann die Lamellen
8 vorgesehen sind. Es ist aber auch möglich, durchwegs einheitlich gestaltete Vorsprünge,
z.B. Noppen 7, anzuordnen, die sich lediglich hinsichtlich ihrer Höhe unterscneiden,
wobei ihre Höhe von vorn nach hinten jeweils grösser wird.
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ie Vorsprünge 7, 8 bedecken die ganze Fläche der Schicht, obwohl
dies aus Zeichnungsgründen in Fig. 1 nicht dargestellt ist.
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Eine solche Anordnung ist jedoch nicht zwingend; vielmehr kann auch
eine streifenförmige Anordnung vorgesehen werden.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Schicht 6 ausschliesslich
an der Innenseite des Fussballschuhes angeordnet, da diese zur Erzielung des gewünschten
Effekts von besonderer Bedeutung ist.
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Dadurch wird jedoch nicht ausgeschlossen, auch am Aussenrist oder
auf
dem Fussrücken eine Beschichtung gleicher Art vorzunehmen, wobei allerdings eine
Beschichtung bis zur Fersenaussenseite nicht nötig sein wird.
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Schliesslich besteht auch weitgehende Freiheit darin, die Abstände
der Vorsprünge 7, 8 voneinander in Abhängigkeit von ihrer Höhe zu verändern. So
ist es zweckmässig, die Lamellen 8 aufgrund ihrer grösseren Höhe in einem entsprechend
grösseren Abstand voneinander anzuordnen, damit Gewähr dafür gegeben ist, dass ihre
Weichheit voll zur Geltung kommt.