DE2647440A1 - Verfahren zur bestimmung des statischen achsschubes bei waelzlagern - Google Patents
Verfahren zur bestimmung des statischen achsschubes bei waelzlagernInfo
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Description
sr/sd A
MOTOREN^ UND TURBINEN-UNION
MÜNCHEN GMBH
MÜNCHEN GMBH
München, den 6. Oktober 1976
Verfahren zur Bestimmung des statischen Achsschubes bei Wälzlagern '
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung
des statischen Achsschubes bei Wälzlagern unter extremen Betriebsbedingungen.
Bisher bekannte Verfahren zur Messung des Achsschubes lassen sich in zwei Gruppen einteilen:
1. Meßmethoden, bei denen die Geber auf der umlaufenden
Welle untergebracht sind. Sie benötigen ein freies Wellenende zum Anbau des Drehübertragers und sind meist stark
beschränkt in Laufzeit und maximaler Drehzahl. Die Signale der Geber bestehen fast immer aus einem Gemisch
von Achsschub, Drehmoment und Durchbiegung, das durch Spezialschaltungen" oder beim Auswerten getrennt werden
muß.
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2. Meßmethoden, bei denen ein elastisches, mit Gebern bestücktes Zwischenglied zwischen Lageraußengehäuse und
tragende Konstruktion gesetzt wird. Das Meßelement, meist ein tellerfederförmiges oder wellenringartiges
Zwischenstück, erfordert zur Wegmessung ein bestimmtes axiales Verschieben des Lagergehäuses und beansprucht
ebenso wie die auf dem Markt befindlichen Meß-Unterlagscheiben relativ viel zusätzlichen Platz. Deutliche
Hystereseerscheinungen sind im allgemeinen mit dem Verschieben des Außengehäuses verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Verfahren zu vermeiden und auch bei schwierigen
Betriebsbedingungen, z.B. bei hohen Betriebstemperaturen und beengten Platzverhältnissen - unter Verwendung von herkömmlichen
Meßgebern - Achsschübe zu bestimmen.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe soll gemäß der Erfindung die
Amplitude der dynamischen Durchbiegung an einer künstlich geschaffenen Schwachstelle des stillstehenden Lagerteils in Axialrichtung
beim Überrollen der Wälzkörper mittels geeigneter Geber,
vorzugsweise Dehnmeßstreifen, ermittelt werden, wobei der gemittelte Meßwert aus einigen Umläufen des Lagerkörpers ein Maß
für den Achsschub darstellt.
Dieses Verfahren eignet sich besonders gut für niedere und mittlere
Drehzahlen bei hohen Betriebstemperaturen und unter beengten Platzverhältnissen.
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Im Interesse eines einwandfreien Meßergebnisses ist es weiter grundlegende Voraussetzung für die Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens, daß die Impulsfrequenz der Wälzkörperüberrollung
nicht in die Nähe von Eigenfrequenzen des Lagers oder Teilen davon zu liegen kommen soll mit daraus
unmittelbar resultierenden Resonanzüberhöhungserscheinungen.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehene Mittelwertbildung
der Amplituden über mehrere Umläufe als Maß für den Achsschub ist mit Rücksicht auf ein gegebenenfalls empfindliches
Ansprechen auf Maßabweichungen und Toleranzen des Lagers bzw. im Lager vorteilhaft und zweckmäßig.
Vorteilhafterweise ist das erfindungsgemäße Verfahren weiter
weitgehend unabhängig von Nullpunktverschiebungen und Driftvorgängen der Meßanlage.
Anhand der Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise weiter erläutert; es zeigen:
Fig. 1 die Vorderansicht eines in Topfkonstruktion
ausgebildeten Wälzlagers, die Positionen der Dehnmeßstreifen und die Lage einer künstlichen
Schwachstelle im Tragkegel erläuternd,
Fig. 2 die Ansicht A des Wälzlagers nach Fig. 1,
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Fig. 3 eine dem Wälzlager nach Fig. 1 und 2 zugeordnete Vollbrückenschaltung und
Fig. 4 ein Diagramm, in dem das Meßergebnis näher erläutert ist.
Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen ein für die Durchführung der Erfindung geeignetes Wälzlager mit einem flanschseitig
aufspannbaren, topfförmigen, den Lageraußenring 8 enthaltenden
Tragkörper 6. Die materialseitige Schwachstelle ist hierbei von einer einseitig im Tragkörper 6 angeordneten Ausnehmung
7 gebildet.
Um die Amplituden der dynamischen Durchbiegung an der künstlich geschaffenen Schwachstelle (Ausnehmung 7) des stillstehenden
Lagerteils (Tragkörper 6) in Axialrichtung bei der Wälitkörperüberrollung
der Ausnehmung 7 ermitteln zu können, ist dem Wälzlager nach Fig. 1 und 2 z.B. eine Dehnmeßstreifen-Vollbrücke
hoher Temperaturbeständigkeit nach Fig. 3 zugeordnet, deren aktive Geber 1, 2 stirnseitig (Stirnseite 9 - Fig. 1) auf dem
mittleren Durchmesser des Lageraußenringes 8, in Umfangsrichtung
mittig zur Ausnehmung 7 angeordnet sind, wohingegen die Kompensationsstreifen 3, 4 - mit Rücksicht auf eine gerade Wälzkörperzahl
- den beiden aktiven Gebern 1,2 genau gegenüberliegend auf dem mittleren Durchmesser des Lageraußenringes 8 angeordnet
sind.
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Bei ungerader Wälzkörper- bzw. Kugelzahl wären die Kompensationsstreifen
um eine halbe Kugelteilung versetzt anzuordnen .
An Stelle der gemäß Fig. 3 gewählten Vollbruckenschaltung für
die aktiven Geber bzw. die Kompensationsstreifen wäre es durchaus denkbar, die Geber in Viertel- oder Halbbrückenschaltung
anzuordnen.
Das breitbandig aufgezeichnete Meßsignal der Dehnmeßstreifen-Vollbrücke
wird zur Bestimmung des statischen AchsSchubes einer Frequenzanalyse, am besten in einem Echtzeitanalysator,
unterworfen. Bestimmt wird die Amplitude der Wälzkörperüberrollfrequenz.
Das Ergegnis ist im Diagramm nach Fig. 4 dargestellt.
Nach diesem Diagramm erzeugt der Ächsschub (steigender Achsschub S) eine etwa linear zunehmende Durchbiegungsamplitude,
die für verschiedene Achsschübe durch die Geradenschar G ausgedrückt ist. Dem überlagert sich mit wachsender Drehzahl eine
Ausschlagsminderung Γ Sie erklärt sich daraus, daß mit steigender
Fliehkraft der Wälzkörper die Umfangsspannung im Lageraußenring zunimmt. Sie behindert die dynamische Durchbiegung und versteift
somit die Schwachstelle.
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Claims (1)
- MOTOREN- UND TURBINEN-UNION
MÜNCHEN GMBHMünchen, den 6. Oktober 1976PatentanspruchVerfahren zur Bestimmung des statischen Achsschubes bei Wälzlagern unter extremen Betriebsbedingungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude der dynamischen Durchbiegung an einer künstlich geschaffenen Schwachstelle des stillstehenden Lagerteils in Axialrichtung beim Überrollen der Wälzkörper mittels geeigneter Geber, vorzugsweise Dehnmeßstreifen, ermittelt wird und daß der gemittelte Meßwert aus einigen Umläufen des Lagerkäfigs ein Maß für den Achsschub darstellt.809817/OUO
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