DE2644657A1 - Dekontaminierung von abwaessern - Google Patents

Dekontaminierung von abwaessern

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    • GPHYSICS
    • G21NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
    • G21FPROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
    • G21F9/00Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
    • G21F9/04Treating liquids
    • G21F9/06Processing

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • High Energy & Nuclear Physics (AREA)
  • Treatment Of Water By Oxidation Or Reduction (AREA)

Description

  • Dekontaminierung von Abwässern
  • Die Erfindung betrifft die Dekontaminierung radioaktiver Abwässer aus nuklear-medizinischen Stationen von Krankenhäusern und ähnlichen Arbeitsstätten.
  • Je nach den zu behandelnden Fällen werden dort Präparate verschiedener Zusammensetzungen angewendet, die teilweise kurze Halbwertszeiten von einigen Stunden aufweisen, teilweise aber erst in einigen Tagen auf den halben Strahlungswert abklingen. Dazu gehört das Jod131, im nachfolgenden kurz als Jod bezeichnet, das in erheblichem Maße verwendet wird, z. B. zu Diagnosezwecken und zur Schilddrüsentherapie.
  • Jod hat eine Halbwertszeit von 8 Tagen. Es muß auf diesen Wert abgeklungen sein, ehe man es in die Kanalisation entläßt. Der Abwasseranfall einer Zehnbettenstation beträgt etwa 10 75 1 = 0,75 m3 pro Tag. Die Aufbewahrungszeit, auch für Jod enthaltende A-bwässer ist aus Sicherheitsgründen auf die zehnfache Halbwertszeit festgesetzt, so daß sich für das Abwasservolumen in diesen 10 Tagen eine Menge von 10 8 0,75 = 60 m3 ergibt, die in Abklingbehältern aufzubewahren ist.
  • Das macht eine größere Anzahl entsprechend großer parallelgeschalteter Gefäße mit entsprechend großem Platzbedarf, Armaturen, Leitungen und dgl. erforderlich. Zu den Aufbaukosten kommen~noch die Kosten für die Wartung solcher Großbehälteranlagen.
  • Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, den Jodanteil aus dem Abwasser auszutreiben, in Filtern oder dgl. aufzufangen, niederzuschlagen oder auszuwaschen - diese Mittel werden nachfolgend als Filtermaterial bezeichnet - und dann den Jodanteil, evtl. samt dem Filtermaterial für sich zu dekontaminieren.
  • Das Austreiben des Jodanteiles ist möglich durch Einstellen des Wasserstoffionenanteils, also des pH-Wertes des Abwassers und durch Einblasen von Luft, Sauerstoff oder dgl.
  • in dieses Abwasser. Das Jod entweicht aus dem Abwasser um so leichter, je niedriger der pH-Wert ist. Der Grad der Befreiung des Abwassers vom Jod ist also gemäß der Erfindung mittels Steuerung des pH-Wertes möglich. Besonders wirksam ist die Austreibung des Jodanteils bei Werten von pH = 6,5.
  • Das Abwasser kann nach dem Austreiben des Jodanteils in die Kanalisation abgelassen werden, die Dekontaminierung erstreckt sich also nur noch auf die Jodanteile in der Luft. Diese werden samt der Luft durch eine Filteranlage geleitet, wobei die Luft ins Freie entweicht und das Jod zurückgehalten wird.
  • Es braucht nur noch das Filtermaterial mit dem Jod, also in beiden Fällen eine gegenüber dem vorherigen Abwasseranfall recht geringe Menge dekontaminiert zu werden. Die Austreibung des Jodanteiles ist in wenigen Minuten durchzuführen. Die dafür benötigte Zeit ist um so kürzer, je saurer das Abwasser gefahren wird. Die Luft kann mit Raumtemperatur eingeblasen werden, möglichst in Form kleiner Bläschen oder Perlen.
  • Während bisher das den Jod enthaltende Abwasser insgesamt der Dekontaminierung unterzogen werden müßte und entsprechende Anlagen für die großen Abwassermengen erforderte, ist die Dekontaminierungseinrichtung nach der Erfindung nur für die Jodanteile zu bemessen. Sie fällt entsprechend klein, raumsparend und bedeutend weniger kostspielig aus. Auch die Wartung der Einrichtung ist vereinfacht. Umlaufende oder sonst bewegliche Teile werden nicht benötigt.
  • Sind im Abwasser außer den Jodanteilen noch Stoffe mit geringerer Halbwertszeit enthalten, so ist deren Intensität im allgemeinen schon während des Jodaustreibens auf den halben Wert abgeklungen, nötigenfalls bedürfen sie nur einer kurzen Nachbehandlung.
  • Werden bei speziellen Krankenbehandlungsarten Stoffe mit sehr langer Halbwertszeit verwendet, so werden die entsprechenden Abwassermengen besonders aufgefangen und in bekannter Weise behandelt, z. B. durch Eindampfen. Es handelt sich dabei um unverhältnismäßig geringere Mengen als bei den beschriebenen allgemeinen Abwässern nuklear-medizinischer Stationen.
  • In der Zeichnung ist die neue Anlage schematisch dargestellt.
  • Das Abwasser wird über die Zulaufleitung 1 in das Ausblasgefäß 2 geleitet. Diesem Gefäß wird durch Leitung 3 und ein oder mehrere Düsenrohre 4 Luft oder Sauerstoff zugeführt. Die austretenden Perlen durchströmen das Abwasser nach oben. Durch eine Zuteilvorrichtung 6 am Säurebehälter 5' kann, durch Hand reguliert, oder automatisch durch ein pH-Meßgerät 7 gesteuert, ein Mittel zum Ansäuern des Abwassers eingeführt werden. Eine gewisse Ansäuerung tritt auch durch den eingeblasenen Sauerstoff ein.
  • Ist der pH-Wert richtig eingestellt, so entweicht mit der Luft der Jodanteil. Im Filter 8 wird aus der Luft der Jodanteil ausgeschieden und im Filtermaterial festgehalten. Während die Luft bei 9 ins Freie entweicht, wird das Filtermaterial nach Gebrauch, wie bei 10 angedeutet, in die verhältnismäßig kleine Dekontaminierbehälter 11 übergeführt, dort über den Rest der zehnfachen Halbwertszeit festgehalten und danach dekontaminiert abgeführt.
  • Das vom Jod ;befreite Abwasser gelangt über die Ablaufleitung 12 in die Kanalisation. Sind im Abwasser radioaktive Stoffe enthalten, deren Halbwertszeit noch nicht abgeklungen ist, wird eine kurze Kaskade 13,14 nachgeschaltet, aus der das Abwasser in die Kanalisation gelangt.
  • Leerseite

Claims (6)

  1. Patentansprüche Dekontaminierungsverfahren von radioaktiven Jodverbindungen, insbesondere Jodisotopen (Jod131) enthaltenden Abwässern von nuklearmedizinischen Stationen von Krankenhäusern und dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserstoffionen-Konzentration des Abwassers auf einen Wert eingestellt wird, bei dem durch Einblasen von Luft Sauerstoff oder dgl. der Jodanteil dampf- oder gasförmig ausgetrieben wird, das ausgetriebene Gemisch gefiltert oder niedergeschlagen, die Luft abgeführt und das den Jodanteil enthaltende Filtermaterial dekontaminiert, z. B. in Abklingbehälter gebracht wird, während das vom Jod befreite Abwasser in die Kanalisation geleitet wird.
  2. 2. Dekontaminierungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einblasen von Luft oder Sauerstoff bei Werten des Abwasser von pH = 6,5 erfolgt.
  3. 3. Dekontaminierungsverfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser zur Dekontaminierung von Isotopen mit kürzerer Halbwertszeit über eine Abklinganlage bzw.
    Kaskadenanlage geleitet wird.
  4. 4. Anlage zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Luft- oder Sauerstoffblasvorrichtung (3,4) zum Austreiben des Jodanteiles aus dem Abwasser, einen Filter (8) zur Trennung von Luft oder Sauerstoff vom Jodanteil und Abklingbehälter (11) für das den Jodanteil enthaltende Filtermaterial.
  5. 5. Anlage nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Zuteilvorrichtung (5,6) für Ansäuerungsmittel in das Abwasser, insbes. eine vom pH-Wert-Meßgerät (7) gesteuerte Zuteilvorrichtung.
  6. 6. Anlage nach den Ansprüchen 4 und 5, gekennzeichnet durch von der Dekontaminierung des Jodanteils getrennte Abklingbehälter (13,14) für radioaktive Bestandteile mit kürzerer Halbwertszeit als Jod im Abwasser.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1780730A1 (de) * 2005-11-01 2007-05-02 Paul Scherrer Institut Schnelle Reduktion von Iodverbindungen zu Iodid

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1780730A1 (de) * 2005-11-01 2007-05-02 Paul Scherrer Institut Schnelle Reduktion von Iodverbindungen zu Iodid
WO2007051503A1 (en) * 2005-11-01 2007-05-10 Paul Scherrer Institut Fast reduction of iodine species to iodide
US8142665B2 (en) 2005-11-01 2012-03-27 Paul Scherrer Institut Fast reduction of iodine species to iodide

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