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Ein Produkt aufnehmender beutelartiger Einsatz für Abgabebehälter"
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Die Erfindung betrifft einen ein Produkt aufnehmenden beutelartigen
Einsatz, der mit seinem Rand abdichtend an dem Behälterdeckel eines Abgabebehälters
für Produkte befestigt oder befestigbar ist, der eine ein Treibmittel aufnehmende
Kammer und ein Abgabeventil am Behälterdeckel aufweist, wobei der Einsatz in radialer
Richtung aussteifende axial flexible Ringzonen aufweist.
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Abgabebehälter für Produkte mit einer axial zusammenfaltbaren und
das Produkt aufnehmenden und abgebenden Einheit mit einer mit Falten oder Sicken
versehenen Seitenwand sind bekannt (vgl. US-PS 3 467 283 und 3 828 977). Behälter
dieser Art unterliegen der Begrenzung, daß innerhalb des Produktes eine gewisse
Trennung der Bestandteile auftreten kann und die einzelnen Komponenten in den Totzonen
unterhalb der unteren Falten oder Rippen hängenbleiben und nicht mehr durch Schütteln
des Behälters in die das Produkt bildende Suspension zurückgeführt werden können.
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Diese Schwierigkeiten sollen mit der vorlie£enden Erfindung beseitigt
werden, indem die 110glichkéit geschaffen wird, durch einfaches Schütteln des Behälters
eine restlose Wiederherstellung der Suspension und damit eine vollständige und gleichförmige
Entleerung des Behälters zu gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die axial flexiblen Ringzonen
nur im oberen Bereich des Einsatzes vorgesehen sind, während der bodennahe Bereich
mit davon abweichenden Eigenschaften ausgebildet ist und eine durch totraumfreie
Wände begrenzte Produktmischzone bildet. Die Anordnung dieser Mischzone am bodennahen
Bereich des Einsatzes gewährleistet, daß der Einsatz wie bisher seine axiale Zusammenfaltbarkeit
im vollen Umfange beibehält und auch seine hinreichende radiale Steifigkeit, die
notwendig ist, um zu verhindern, daß bei teilweiser Entleerung unter dem Druck des
Druckmittels die Umfangawände des beutelartigen Einsatzes radial zusammengefaltet
werden, so daß Produktanteile unterhalb der radialen Zusammenfaltung eingefangen
und nicht mehr entnommen werden können. Die hinreichende Steifigkeit ergibt sich
durch die unmittelbare Angrenzung des bodennahen Bereiches an den etwa senkrecht
zur Achse des Behälters verlaufenden ebenen Boden sowie durch die axiale Bängenbegrenzung
der Mischzone.
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Zweckmäßigerweise ist der bodennahe Bereich als eine im wesentlichen
verformungsfreie glatte Umfangswand ausgebildet, vorteilhafterweise in Form eines
geraden Kreiszylinders.
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Im oberen Bereich des Einsatzes sind in axialen Abständen angeordnete
Faltenabschnitte und diese verbindende zylindrische Wandabschnitte vorgesehen, während
der glatte bodennahe Bereich wenigstens die doppelte axiale Höhe wie jeder der zylindrischen
Verbindungswandabschnitte aufweist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen den Einsatz enthaltenden
Abgabebehälter, wobei Teile weggebrochen sind,um den das Produkt aufnehmenden und
abgebenden Einsatz deutlicher zu zeigen und Fig. 2 in ähnlicher Darstellung wie
Fig. 1 den Einsatz nach teilweiser Entleerung.
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In den Figuren ist der Abgabebehälter 10 von üblicher Konstruktion
gezeigt. In dem Abgabebehälter ist ein das Produkt aufnehmender und abgebender Einsatz
11 gemäß der Erfindung angeordnet. Der Behälter 10 umfaßt allgemein einen Behälterrumpf
12, einen das Produkt aufnehmenden und abgebenden Einsatz 11 innerhalb des Dosenrumpfes
und eine Treibkammer 13, die zwischen dem Xußeren des Einsatzes 11 und der Innenwand
des Behälterrumpfes 12 gebildet ist.
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Der Behälterrumpf 12 weist an seinen axialen Enden Boden und Deckel
14 bzw. 16 auf. Der Deckel 14 weist einen domförmigen Abschnitt 17 mit einer axialen
Öffnung 18, auf, die durch einen Rollrand 19 begrenzt ist. Das Produkt wird durch
die Öffnung 20 in den das Produkt aufnehmenden und abgebenden Einsatz eingefüllt.
Nachdem der Einsatz 11 gefüllt ist, wird eine Kappe 21, welche das Abgabeventil
22 trägt, in bekannter Weise am Hand 19 durch Bördeln oder dgl. befestigt. Der Boden
16 des Behälters weist eine Öffnung 23 auf, in der ein Füllventil 24 angeordnet
ist, durch das das Treibmittel in die Treibmittelkammer 13 in bekannter Weise eingefüllt
werden kann.
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Der das Produkt aufnehmende und abgebende Einsatz ist zusammenfaltbar.
Er besteht aus Kunststoff, z.B. Polyäthylen,und ist vorzugsweise durch Blasformen
hergestellt. Der Einsatz 11 ist ausreichend dick, so daß er fähig ist, seine Gestalt
unter normalem Atmosphärendruck beizubehalten sowie auch unter dem Treibmitteldruck,
solange der Einsatz vollständig mit dem Produkt gefüllt ist. Der zusammenfaltbare
Einsatz 11 umfaßt eine zylindrische Seitenwand 28 und einen ebenen, senkrecht zur
Achse des Behälters verlaufenden Boden 29, der im senkrechten Abstand von dem oberen
domförmigen Ende 31 anbeordnet ist. Der Endabschnitt 31 des Einsatzes ist offen
und ist am Rand in der in der US-PS 3 828 977 beschriebenen Weise befestigt.
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Um das Zusammenfallen des Einsatzes 11 in einer solchen Weise zu steuern,
daß sich die Umfangswnde aneinander oder gegen die
Bodenwand 29
legen, sind mehrere im axialen Abstand angeordnete sickenartige oder rippenartige
Falten 32 vorgesehen. Diese sind jedoch nur in einem oberen Bereich 28a der Seitenwand
23 vorgesehen. Während bei den bekannten Einsätzen diese Faltenabschnitte über die
gesamte Höhe des Einsatzes gleichmäßig verteilt gewesen sind, sind, wie gesagt,
diese Faltenabschnitte bei dem Einsatz nach der Erfindung nur in einem oberen Bereich
28a vorgesehen.
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Ein unterer Bereich 28b der Seitenwand 28, welcher direkt an die Boden
29 angrenzt, ist dagegen glatt und ohne Verformungen und damit auch ohne Hindernisse,
unter denen ansonsten sich aus der Suspension des Produktes ausgeschiedene Teilchen
verfangen können. Damit wird eine unbehinderte und frei von Toträumen ausgebildete
Mischzone 35 gebildet, in der sich abgesetzte Stoffe aus dem Produkt sammeln können
und durch Schütteln wieder in Suspension überführt werden können. Ein Verfangen
der abgeschiedenen Teilchen in Toträumen oder -hinter Verfonnungen oder Falten,
insbesondere unter den Seitenwänden 34 der Falten, ist ausgeschlossen.
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Die gefalteten Abschnitte sind in axialen Abständen an der Zylinderwand
28 so angeordnet, daß sie zwischen sich jeweils mehrere ringförraige zylindrische
Seitenwandbänder 33 begrenzen. Jede Falte 32 besteht aus zwei ringförmigen geneigten
Flanken 34, die zusammen V-förmig angeordnet und an einer inneren Verbindungsstelle
nahe der Spitze des V-Profils miteinander verbunden sind.
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Die äußeren Enden der Flanken 34 gehen einstückig in die oberen
und
unteren Kanten der zylindrischen Wandabschnitte 33 über. Vorzugsweise sind die Falten
34 nach innen um einen Winkel von etwa 600 gegenüber den zylindrischen Wandabschnitten
33 geneigt.
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Der Einsatz 11 kann mit seinem oberen Rand über den Rollrand 19 mit
Hilfe eines erhitzten Werkzeuges abdichtend durch Heißsiegeln angebracht sein. Danach
wird die Kappe 21 auf die Öffnung aufgesetzt und über den heißgesiegelten Bereich
des das Produkt enthaltenden und abgebenden Einsatzes im Bereich des Bördelrandes
19 aufgeklemmt.
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Bei Betrieb, d.h. wenn das Ventil 22 betätigt und das Produkt durch
das Ventil entnommen wird, wirken die Treibmitteldruckkräfte in der Treibmittelkammer
13 gegen den Boden 29, um den Einsatz 11 axial nach oben zu drücken. Während sich
die Einheit 11 nach oben bewegt, beginnen die Flanken 34 der Falten nach und nach,
um die innenliegende Faltkante und die außenliegenden Faltkanten zusammenzuklappen.
Dieser Vorgang läuft während der Abgabe des Produktes ab. Dabei wird der Winkel
zwischen den Flanken allmählich verringert, bis die Flanken praktisch in einer horizontalen
Ebene über einanderliegen. Die Flanken 34 bilden damit ihrer Natur nach Verstärkungsbänder,
welche den radialen Kräften Widerstand entgegenbringen, die auf die Seitenwand 28
einwirken. Dadurch wird ein radiales Zusammenfalten der zylindrischen Xiandabschnitte
verhindert. Zur gleichen Zeit üben die Flanken 34 auch im gewissen Umfange axiale
Kräfte aus, die dazu neigen, die Basis 29 im wesentlichen
senkrecht
gegenüber den Seitenwänden des Behälterrumpfes 12 zu halten. Dadurch wird ein gleichförmiges
Zusammenfalten des Einsatzes entlang seiner Länge ohne Kippbewegungen gegenüber
der Längsachse des Behälters gewährleistet. Auf diese Weise wird das Zusammenziehen
des Einsatzes 11 reguliert und gesteuert.
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Wenn das Produkt im weiteren Umfange durch das Ventil 22 nach dem
Zusammenfalten der Flanken 34 abgegeben worden ist, beginnen die zylindrischen Seitenwandbänder
33 unter den durch das Treibmittel ausgeübten Kräften unregelmäßig nach innen auszubeulen
und zu falten. Fig. 2 zeigt, wie die Seitenbänder durch Falten zusammenfalten, bis
schließlich im wesentlichen die Außenflächen der Bänder sich gegeneinanderlegen.
In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, daß die Breite oder axiale fiöhe der
bandförmigen Seitenwandabschnitte 33 vorzugsweise so ist, daß im zusammengefalteten
Zustand kein Abschnitt über die Spitze der V-förmig zusammengefalteten Flanken 34
hinausragt. Dadurch wird eine ununterbrochene mittlere Passage für die Produkt strömung
zum Abgabeventil 22 hin freigehalten. Die Dicke der zusammengefalteten Seitenbänder
33 ist im wesentlichen gleichförmig über den ganzen Umfang, so daß eine minimale
Tendenz zu einer axialen Kippung auftritt, vielmehr die Faltung in Umfangsrichtung
gleichförmig erfolgt und der Boden 29 somit im wesentlichen parallel zum Boden 16
des Behälters oder senkrecht zur Behälterachse verbleibt, während der Einstz 11
unter gleichzeitiger Annäherung des Bodens 29 an den domförmigen Abschnitt 17 sich
fortschreitend zusarrimenfaltet. Während dieses Prozesses kann der Boden 29 geringfügig
nach oben ausbeulen, so daß auch die Restteile des Produktes
schließlich
durch das Ventil 22 nach außen gedrückt werden.