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Vorprogrammi erter, fernausiösbarer
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Telefon-Notruf Zweck und Anwendung: Das erfindungsgemöße Verfahren
hat den Zweck, über einen normalen Telefonanschluß ohne postseitige Sonderinstallationen
auf die Entscheidung einer Person hin auch dann einen Notruf an Polizei, Feuerwehr,
Notarzt, Nachbarn etc.
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abzusetzen, wenn die Umstände dies nach den bisherigen Möglichkeiten
ausschließen, z. B. im Falle eines Einbruches, einer unmittelbar bevorstehenden
Ohnmacht, eines häuslichen Unfalles mit der Folge der Bewegungsunfdhigkeit oder
eines Brandes, der den Fluchtweg versperrt. Das Gerät kann, da diese Bedrohungen
allgegenwärtig sind, überall angewandt werden, wo ein Tetefonanschluß in der Nähe
ist.
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Heutiger technischer Stand: In der Praxis eingeführt haben sich bereits
Einrichtungen, die vielstellige Telefon-Rufnummern elektromechanisch oder elektronisch
speichern und auf e i n e n Tastendruck hin die Wdhlimpulse abgeben. Ebenfalls eingeführt
sind Vorrichtungen, die Sprechtexte speichern und auf vorprogrammierte Anlässe hin
oder auf Wahl durch Personen diese Texte in vorbereitete Nachrichtenkanäle abgeben,
auch festgeschaltete Leitungen fUr Polizei- oder Feueralarm usw. sind seit langem
im
praktischen Gebrauch. Vorrichtungen, die auf Fernbedienung hin
automatisch eine Rufnummer wählen und zu dieser einen Text absetzen, sind nicht
bekannt.
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Kritik am derzeitigen technischen Stand: Die Kriminalitätsrate und
die Brutalität, mit der EinbrUche und Raubüberfälle durchgeführt werden, steigen
an. Die heute bereits hochperfektionierte Technik der Einbruchssicherungen und Alarmanlagen
gerät zunehmend in Bereiche verfehlter Wirksamkeit, weil sie entweder weiter unterlaufen
wird oder weil das Resultat ihrer sollgemässen Wirkung, der Alarm, nicht diejenige
Sicherheitsexekutive erreicht, die inzwischen in der Regel alleine eine Abwehr bewirken
könnte, nachdem der unbewaffnete, ungeschu 1 te Einzelne infolge der Kriminalitätsentwicklung
dazu bei steigenden Gefahren immer weniger in der Lage ist. Häufig wird der technisch
oder von eigenen Wahrnehmungen Gewagte vom Einbrecher gehindert, seinen Notruf an
die Polizei abzusetzen. Es gibt derzeit keine technische Einrichtung, die es dem
Gewarnten oder bereits unmittelbar Bedrohten ermöglicht, unter allen Umständen seinen
Notruf abzusetzen. Sowohl im Interesse der Verbesserung der Fahndungserfolge als
auch zum unmittelbaren Schutz von Leib und Leben und des Eigentums wäre dies wunschenswert.
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Viele häusliche Unfälle und Krankheitsattacken werden erst durch die
davon verursachte Hilflosigkeit des Betroffenen lebensbedrohlich. Auch hierfür fehlt
im heutigen technischen Stand eine Einrichtung, die das Absetzen eines Notrufes
so ortsunabhängig und einfach macht, daß der weitaus größte Teil der von solchen
Unglucken Betroffenen noch einen Notruf absetzen kann.
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Die lineare Erweiterung heute bekannter Technik zur Beseitigung dieses
Mangels wäre wirtschaftlich nicht realisierbar. Dies liefe darauf hinaus, praktisch
jedem privaten Telefon besitzer z. B. eine festgeschaltete Alarmleitung zuzuordnen.
Damit wäre allerdings erst der Wählvorgang erspart und eine begrenzte örtliche Freizugigkeit
- durch mehrere verteilte Bedienorgane - erreicht. Aber dies führt, wie Fallstudien
von vollendeten Banküberfällen zeigen, bei denen die Alarmauslösung
trotz
zahlreicher verteilter Auslöser nicht erfolgte, noch nicht zum gewünschten Erfolg.
Die Lösung ist deshalb in einer Konstruktion zu suchen, die die bereits vorhandenen
Einrichtungen zugrundelegt und mit möglichst geringem Aufwand so erweitert, daß
diese Mängel behoben werden.
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Aufgabe: Automat, der auf drahtlose Auslösung hin eine programmierbare
Telefon-Rufnummer wählt und einen vorgesprochenen, gespeicherten Text mit Ortsangabe
an die angewählte Rufnummer abgibt.
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Lösung: Die Fernbedienung sollte innerhalb wenigstens einer Wohnung,
besser noch innerhalb z.B. eines Einfamilienhauses wirksam sein, denn es ist nicht
vorauszusehen, wo innerhalb dieses Berei ches der Unfall oder der Kontakt mit dem
Einbrecher geschieht. Daraus folgt, daß die heute üblichste Form der Fernwirkung
für Fernbedienungen, Ultraschall und Infrarot, nicht für diese Aufgabenlösung prädestiniert
ist. Dafür aber entfällt der Grund, der zur Wahl dieser Arten von Fernwirkung geführt
hat, nämlich die Vermeidung von Störungen von Funkdiensten: Der Gebrauch der Fernbedienung
zur Auslösung eines Notrufes ist, verglichen mit der Gebrauchshöufigkeit von Fernsteuerungen
für Garagentore oder Fernsehgeräte, extrem selten, so daß der sonst zu befürchtende
"Wellensalat" hier nicht auftritt.
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Zudem kann durch geschickte Wahl der Frequenz der elektromagnetischen
Trägerwelle und durch sinnvolle Bemessung der Strahlungsleistung des Fernsteuersenders
der Wirkungsbereich auf die gewünschte Zone begrenzt werden. Als geeignet haben
sich sowohl Lanawellen um 50 kHz als auch Kurz- und Ultrakurzwellen im CB-Bereich
27 MHZ und im Bereich der Modellfemsteuerung erwiesen. Hinsichtlich der scharfen
Abgrenzung des Wirkungsbereiches, guter Feldstärken in diesem und Unempfindlichkeit
gegenüber Fremdstörungen haben sich 1 nduktionssch lei fen als
vorteilhaft
gezeigt, die um den gewünschten Bereich herumgelegt waren.
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Zum Schutz vor gegenseitiger Beeinflussung mehrerer derartiger Notruf-Fernauslöser
und zum Schutz vor Störungen anderer Art ist eine Codierung des Femsteuersignals
zweckmässig, die genügend statistische Wahrscheinlichkeit für die Fernhaltung solcher
Störungen ergibt.
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Die äußere Gestaltung muß ermöglichen, daß der Notruf-Auslöser stets
mitgeführt wird. Beim Modell wurde dies durch Integration in das Armband einer Arm-Ixinduhr
erreicht. Das heutige Sicherheitsbedürfnis läßt ein baldiges Erreichen der kritischen
Stückzahl für die Produktion eines speziellen integrierten Schaltkreises erwarten.
Sobald keine diskreten Bauelemente für den Fernsteuersender mehr nötig sind, erlaubt
es der heutige technische Stand ohne weiteres, ihn z.B. samt Miniakku und Photoelement
für wartungsfreie Dauerbereitschaft in einem Schmuckring, Halsketren-Anhängerect.
unterzubringen Besondere Bemühung verdient die praktische Ausführung des Bedienorgans
für die Auslösung des Notrufes: Die beiden Forderungen daran (unauffällige, möglichst
einfache Auslösung und Sicherheit vor versehentlicher Aus lösung) sind zunächst
gegenläufig. Beim Modell wurde die Lösung gewählt, daß ein Glied des Uhrarmbandes
einmal rechts und einmal links - in dieser Reihenfolge - zur Auslösung aus der Ruhelage
geschoben werden muß. Ein mehrmonatiges Tragen dieses Armbandes unter Registrierung
einer etwaigen unbeabsichtigten Auslösung hat auch empirisch gezeigt, daß eine ungewollte
Auslösung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen ist.
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Zur Lösung des Fernsteuerempfängers, der synthetischen Impulsaufbereitung
der automatischen Rufnummerwahl und der Sprechtextspeicherung bzw. abgabe können
ohne Einschränkung die dafür bekannten und bewährten Techniken eingesetzt werden.
Deshalb dazu nur eine Randbemerkung aus der Erfahrung mit dem ausgeführten Modell:
Es ist nicht nötig, die Funktionen dadurch zu komplizieren, daß der Automat den
Sprechtext erst freigibt, wenn der Empfänger den Anruf fernsprechtechnisch abgenommen
hat. Es ist wegen der häufig vorgeschalteten Warteschleife z.B. für iio ("bitte
warten") und wegen der nichtgarantierten Geistesgegenwart des Beamten am Telefon
ohnehin nötig, den Notruftext zu wiederholen. Es ist unschädlich,
mit
Beendigung der Wählimpulsabgabe sofort den Text auf die Leitung zu geben und ihn
als endlose Schleife dauernd zu wiederholen, bis der Notrufautomat nach ca. funfmaliger
Wiederholung fernsprechtechnisch "den Handapparat wieder auflegt" und die Anschlüsse
wieder freigibt.
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Vorteilhaft könnte unter Umständen auch eine Funktionsabfolge der
Automatik sein, die am Ende der Durchsage des gespeicherten Sprechtextes ein Mikrofon
auf die Leitung schaltet, so daß Vorgänge im Raum oder Rufe hilfloser Personen vom
Empfänger gehört werdeh können.
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Vorteile: Mit dem erfindungsgemässen Verfahren kann den inzwischen
erreichten Kriminalitätstechniken verbesserte Gegenwehr entgegengesetzt werden.
Wenn ein potentieller Einbrecher damit rechnen muß, daß er keine Möglichkeit hat,
das Absetzen eines Notrufes zu verhindern, selbst wenn es ihm gelänge, eine Person
im Schlaf zu überraschen, werden eine Reihe von Einbrüchen und Raububerfällen erst
gar nicht begonnen.
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Vielen Opfern von solchen Rechtsbrüchen, die gegenwärtig noch schwere
Schäden an Gesundheit oder den Verlust ihres Lebens erleiden, weil sie verspätet
aufgefunden werden, könnte mit dem erfindungsgemässen Verfahren Gesundheit und Leben
gerettet werden. Auch die Aufklärungsrate könnte damit verbessert werden.
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Gleiches trifft zu bei häuslichen Unfällen und Krankheitsattacken,
bei denen die Betroffenen nicht mehr zum Telefon kommen oder keine Zeit mehr haben,
die Rufnummer zu wählen, abzuwarten bis der Ruf angenommen ist und die Ortsangabe
zu sprechen.
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Entscheidend geholfen wird dem Anteil von Bedrängten, die einen einfachen;
in einer Zeit unter einer Sekunde durchführbaren Bediengriff noch durchfuhren können.
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Nach allgemeiner Lebenserfahrung und nach Meinung von Medizinern wird
dies ein mehr als 9o %iger Anteil sein.
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Der Realisation eines solchen Verfahrens stehen heute keine wirtschaftlichen
Barrieren mehr entgegen: Von den nötigen Funktionen des Automaten her gesehen ist
weniger Aufwand nötig als für eine Digital-Armbanduhr oder einen Taschenrechner,
beide für unter DM loo.- zu haben.
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Neben der objektiven Verbesserung der individuellen und kollektiven
Sicherheitslage darf auch die subjektive Komponente als Vorteil des Verfahrens angeführt
werden: Im Zeitalter des zunehmend anonymer werdenden Zusammen-4 lebens von Menschen,
der großen Zahl Alleinstehender und der zunehmenden spezifischen und unspezifischen
Ängste leiden heute große Bevälkerungsanteile unter dem Fehlen einer befriedigenden
Antwort auf die Frage, was geschieht, wenn ihnen passiert, was täglich von den Medien
berichtet wird. Das erfindungsgemässe Verfahren gibt eine befriedigende Antwort
auf diese Frage und trägt damit auch zur Verbesserung des subjektiven Sicherheitsempfindens
bei. Nach herrschender Lehre ist dieses subjektive Sicherheitsempfinden entscheidend
für die Güte des Lebensgefühls.