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Verfahren zum Bauen eines eine Küche umfassenden Aufenthaltsraums
mit verbesserter Klimaregelung und Vorrichtung zur Durchfahrung dieses Verfahrens.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bauen eines eine
Kuche umfassenden Aufenthaltsraums mit verbesserter Klimaregelung.
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Im Wohnungsbau ist eine deutliche Entwicklung in die Richtung der
sog.
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offenen Küche spurEar, wobei die Küche mit dem Sitz- oder Wohnteil
in direkter, offener Verbindung steht. Diese Entwicklung ist verständlich, weil
die offene Küche viele Vorteile bietet: Der an die Küche angeschlossene Wohnteil
wird visuell bedeutend vergr6ssert, während derjenige, der in der Kuche beschftigt
ist, nicht von den anderen Familienmitgliedern isoliert ist und die im Wohnzimmer
spielenden Kinder stEndig im Auge behalten kann.
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Die offene Küche hat aber auch Nachteile. Wenn keine besonderen Massnahmen
getroffen werden, dringen die beim Kochen und Braten gebildeten Geruch in den Wohnteil
durch. Weiter wird die offene Küche über die Zentralheizung auf derselben Temperatur
wie der Wohnteil gehalten, was an sich
nicht notwendig ist und höhere
Heizkosten verursacht. Auch kann störender Lärm aus der offenen Kuche in das Wohnzimmer
durchdringen. Schliesslich bleiben Fettablagerung und Dampfbildung durch Braten,
Backen und Kochen nicht auf die Küche beschränkt, sondern können auch ins Wohnzimmer
durch dringen. Man hat versucht, diese Nachteile durch besondere, technische Apparatur
zu beseitigen. So wurde die elektrische Dunstabzugshaube in die offene Küche eingeführt,
durch die Belästigung durch Kochgeruche, Fettablagerung und Dampfbildung tatsachlich
vermindert wurde. Obwohl viele Arten von Abzugssystemen, namentlich fur hauswirtschaftliche
Küchen, bestehen, ist eine Vermischung von Kochgerüchen mit der Luft in diesem Raum
und die Verbreitung davon in den Wohnteil nicht ganz zu vermeiden.
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Die Abzugsleistung der verfügbaren Systeme ist nämlich nicht gross
genug, um die beim Kochen freiwerdenden Gerüche und Dämpfe unmittelbar und vollständig
abzuführen.
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Ein weiterer Faktor, der das Klima in einem Aufenthaltsraum mit einer
offenen Küche beeinflusst, ist die Erhöhung der Temperatur beim Kochen, durch die
zugeführte Kochenergie und die Wärmeausstrahlung der verschiedenen Arten von Kochapparatur,
z,B. von Töpfen. Durch diese freiwerdende Wärme wird die Temperatur in der Küche,
besonders im Somner, extra unbehaglich werden. In der Praxis ist es für Hauser durchschnittlicher
Grösse, um im Aufenthaltsraum nach dem Kochen die Ausgangslage von vor dem Kochen
wieder zu erreichen, notwendig, dass das Abzugssystem nach dem Kochen noch 1-2 Stunden
im Betrieb gehalten wird. Durch diese Nachbelüftung, bei der keine Wärme mehr durch
die verschiedenen Kochgeräte zugeführt wird, entsteht im Winter der entgegengesetzte
Nachteil, dass eben hierdurch WMarmeverluste auftreten, was pro Heizperiode zu einem
Mehrverbrauch an Gas von 30-60 m3 fuhren kann.
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Es gibt zwar auch Dunstabzugshauben, die mit Kohlenstoffiltern versehen
sind, durch welche die abgesaugte Luft hindurchgeführt und danach wieder in den
Küchenraum zurückgeblasen wird, bei welchen Abzugshauben im Prinzip kein TEtmeverlust
durch Absaugen der Luft entsteht, aber solche Abzugshauben haben den Nachteil, dass
die Reinigungsleistung der Kohlenstoffilter verhaltnisma'szig schnell abnimmt, wodurch
die durch die Filter geführte Luft nicht mehr ganz geruchlos in den Raum zurückgeblasen
wird.
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In der Praxis haben diese Abzugshauben mit Kohlenstoffiltern dann
auch weniger Eingang gefunden, so dass dieser Typ von Abzugshauben weiter ausser
Betracht bleiben kann.
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Ein sehr wichtiger Aspekt, der auch bei Anwendung einer Dunstabzugshaube
berücksichtigt werden musz, ist, dass oft gr5ssere Gasmengen durch einen engen Durchgang
abgesaugt werden, wodurch eine gewisse Lärmbelästigung nicht immer vermieden werden
kann.
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Alle im vorigen genannten Erwägungen sind Aspekte des Begriffs lVohnraunß1ima
in einem Raum, in dem sich kürzere oder längere Zeit Menschen aufhalten.
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Selbstverständlich wird man immer bestrebt sein, dieses Raumklima
zu optimalisieren, namentlich für Wohnhäuser mit einc-r offenen Küche. Dennoch nimmt
die Nachfrage nach einer offenen Küche in Wohnhäusern ab, was durch die im vorigen
aufgezählten Beschwerden verursacht wird, für die man offenbar noch keine endgültige
oder doch wenigstens annehmbare Lösung gefunden hat.
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Mit der Erfindung wird nun bezweckt, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, mit denen eine alle Aspekte umfassende, verbesserte Klimaregelung in
Aufenthaltsräumen erhalten werden kann.
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Das erfindungsgEnässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man
ein eine Kocheinheit enthaltendes, auf einer Seite zu öffnendes, sonst aber rundum
im wesentlichen geschlossenes, schrankförmiges Element mit der zu öffnenden Seite
passend in eine in einer Aussenmauer ausgesparte Oeffnung an die Küche anschliesst
und den unteren bzw. oberen Teil des schrankformigen Elements mit Gaseintritts-
und Gasaustrittsöffnungen versieht.
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Wenn die Kocheinheit erfinaungsgemäss in einer von der Kuche her zugänglichen
und auf dieser Seite verschliessbaren Kochnische abgesondert wird, ist es nicht
mehr notwendig, ein Abzugssystem anzuwenden, während dennoch nahezu ganz verhindert
wird, dass sich die beim Kochen entstandenen Gerüche bis in den Wohnraum ausbreiten.
Während des Kochens wird nämlich in der Kochnische ein Luftkreislauf auftreten,
wobei die über dem Kochelement gebildete, erwärmte Luft und gegebenenfalls andere
erwärmte Gase aufsteigen und über die Gasaustrittsöffnungen nach aussen entweichen
werden, wobei gleichzeitig über die Gaseintrittsöffnung frische, kalte Luft angesaugt
wird. Bei einer gut bemessenen Kochnische erhält man dadurch während des Kochens
eine deutliche SchornsteiIiHirlrung, wobei unter Einfluss dieses "natürlichen Zugs'
alle
beim Kochen gebildeten Gerüche und Dämpfe unmittelbar in die Atmosphäre ausgelassen
werden.
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In der Praxis wird es notwendig sein, die Wahrung während des Kochens
zu bearbeiten, z.B. das Fleisch, das gebraten wird, zu wenden, in welchen Fällen
die verschlossene Verbindung zwischen der Kochnische und der Küche zeitweilig geöffnet
werden muss. In diesen Fällen ist es möglich, dass dennoch etwas von der in der
Kochnische herrschenden Atmosphäre in den Küchenraum und gegebenenfalls in den Wohnraum
durchdringt. Im allgemeinen wird dieser Effekt aber gering sein, und das Niveau
der Geruchverbreitung, die sowieso während des Essens selber auftritt, nicht übersteigen
und wird denn auch nicht als störend empfunden. Ausserdem besteht noch die Miilichkeit,
den Dachabschnitt der Kochnische mit einem Ventilator zu versehen1 der z.B. automatisch
beim Oeffnen der Verbindung zwischen der Kochnische und der Küche eingeschaltet
wird.
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Es ist zwar an sich bekannt, das Kochverfahren in Fällen, dass es
ungewünscht ist, in Raumen zu kochen, in denen sich Menschen aufhalten, z0B. weil
dabei giftige oder auf andere Weise schädliche Dämpfe entstehen, wie in Laboratoriumräumen,
in einem verschlossenen Raum - in einen Laboratorium z.B. in einem Säureschrank
- durchzuführen, aber in diesen Fällen handelt es sich um einen innerhalb des Hauptraums
befindlichen Säureschrank, während auch die Möglich-.
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keiten einer mehr umfassenden Klimaregelung des betreffenden Arbeitsraums
nicht benutzt werden. Durch die erfindungsgemässe Absonderung des gochraums in einer
ausserhalb der Küche in einer Aussenmauer der Küche angeordneten Kochnische, bekommt
man viel bessere M8glichkeiten in dieser Hinsicht. So wird durch Anordnung der Kochnische
in einer nach Norden oder Osten oder dazwischen liegenden Windrichtungen gerichteten
Mauer während der Wintermonate eine Kälteisolierung erhalten, was vorteilhaft ist
und deshalb bevorzugt wird.
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Während der Sommermonate wirkt die Kochnische dagegen als eine Wärmeisolierung
und trägt also dazu bei, dass die Küche kühl bleibt.
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Die Tatsache, dass auf jeden Fall während des Kochens durch die Schornsteinwirkung
kalte Luft auf der Unterseite der Kochnische angesaugt wird, kann zu Kühl zwecken
benutzt werden, diese Luft an Kühlflächen auf der Unterseite der Kochnische entlang
geführt wird. Im allgemeinen kann die Kochnische sogar zeitweilig, z.B. während
der Nacht, als gekühltes Warenlager angewendet
werden. Verderbliche
Ware, Obst, Gemüse und dergleichen und z.B. auch Blumen sind bedeutend länger haltbar,
wenn man sie während der Nacht bei atmosphärischer Temperatur, die ja auch in der
Kochnische herrscht, aufbewahrt.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Anwendung
bei dem im vorigen beschriebenen Verfahren, versehen mit einem eine Kocheinheft
enthaltenden, rundum geschlossenen, auf einer Seite zu öffnenden, schra-nkförmigen
Elements welche Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass das schrankförmige
Element auf der zu öffnenden Seite mit Organen versehen ist, um dieses Element unter
Bildung einer Kochnische passend in einer in eine Mauer der Küche zu bildenden,
entsprechenden Oeffnung anzuordnen und dass der untere bzw. der obere Teil des schrankförmigen
Elements mit Gaseilltritts- und Gasaustrittsöffnungen versehen sind.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung wird jetzt anhand einer in der Zeichnung
-dargestellten Vorzug sausführung sform näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht der von der Küche her zugänglichen
Seite der Kochnische und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.
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In Fig. 1 ist mit 1 die eigentliche Kochnische angegeben, die auf
der von der Küche her zugänglichen Seite mit Schiebefenstern 2 versehen ist.
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Der Boden der Kochnische ist als eine Anrichteplatte 3 ausgebildet,
die z.B.
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befliest sein kann und in die ein mit Gas oder elektrisch beheiztes
Kochelement 4 eingebaut- ist, dessen Bedienungsknöpfe 5 auch bei geschlossenen Turen
2 von der Küche aus erreichbar sind. Mit 6 sind. lichtdurchlässige Fenster, z.B.
Aluminiumfenster, angegeben, die gegebenenfalls geöffnet werden konnen. Mit 7 ist
eine Verschlussplatte, z.B. eine Verbundplatte, bezeichnet.
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In Fig. 2 ist mit 8 die durch Fliegengaze abgeschlossene Gaseintrittsöffnung
angegeben; die Aussenluft kann über die Gaseintrittsöffnung 8 den Raum 9 unter der
Anrichteplatte 3 erreichen, der als eine Art von Doppelboden der Kochnische aufzufassen
ist, und kann weiter über den- Rost 10 in die Kochnische einströmen. Der Raum 9
kann als eine Kühlfläche ausgeführt und z.B. mit einem oder mehreren Flaschenhaltern
versehen sein. Flaschen, die sich in diesen Haltern befinden, werden durch die vorbeiströmende
Aussenluft gekühlt.
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Die Kühlflächen, die in Fig. 2 nicht dargestellt sind, müssen selbstverständlich
erreichbar sein. Gemass einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird in der
Aurichteplatte über dem Raum mit den Kühlflächen eine Oeffnung ausgespart, die verschlieszbar
ist, indem ein passender, nichtporöser Behälter aus z.B. einem Kunststoffmaterial
mit dem umgebogenen oberen Umfangsrand als Stützorgan darin aufgehängt wird. In
einem solchen Behälter können z.B. Gemüse oder Obst lange Zeit frisch gehalten werden,
da der Boden und ein grosser Teil der Wand des Behälters durch die vorbeiströmende,
angesaugte Aussenluft auf der Aussenseite gekühlt werden.
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In die Ko¢hnische kann auch ein Gasanzeiger 11 eingebaut werden, der
einen Summer einschaltet, brenn z.B. etwas in der Kochnische verbrennt oder wenn
man vergessen hat, einen Gashahn zuzudrehen. Der beim Oeffnen der Schiebefenster
2 während des Betriebs der Kochnische gewünschte, zusatzliche Abzug kann durch den
Ventilator 13 erhalten werden, der in den Gasaustrittskanal 74, vorzugsweise herunterklappbar,
eingebaut ist. Der Gasaustrittskanal ist auf der Oberseite mit einer Abdeckhaube
15 versehen, während zwischen dem Ventilator 13 und dem Ende des Kanals 14 auch
ein verschliessbarer Rost 16 vorgesehen sein kann. Mit 12 ist eine eingebaute Lichtarmatur
angegeben.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn der Ventilator 13 sowohl automatisch,
beim Oeffnen der Schiebefenster 2, wie von Hand, bei geschlossenen Schiebefenstern,
eingeschaltet werden kann.
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Durch eine Kombination von in der oberen Hälfte der Seitenwände der
Kochnische angeordneten, (nicht dargestellten) Jalousien, dem Ventilator 13 und
dem verschliessbaren Rost 16 kann ein optimal regelbares BelüStungssystem erhalten
werden.
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Die Anordnung der erfindungsgemässen Vorrichtung in der in der Mauer
ausgesparten Oeffnung und auch die weitere Fertigbearbeitung verursacht keine Schwierigkeiten
und kann durch Anwendung geeigneter und allgemein bekannter Verfahren erfolgen.
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Die erfindungagemässe Vorrichtung eignet sich insbesondere als vorgefertigtes
Bauelement, das nicht nur in Neubauwohnungen, sondern auch in länger bestehenden
Wohnungen angeordnet werden kann. Auch kann die erfindungsgemasse Vorrichtung erwünschtenfalls
bei einem Wohnungswechsel entfernt und-mitgenommen werden.