DE2637367C2 - Verfahren zur gleichmäßigen Herabsetzung des Wasserrückhaltevermögens eines Glashüttensandes - Google Patents

Verfahren zur gleichmäßigen Herabsetzung des Wasserrückhaltevermögens eines Glashüttensandes

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DE2637367C2
DE2637367C2 DE19762637367 DE2637367A DE2637367C2 DE 2637367 C2 DE2637367 C2 DE 2637367C2 DE 19762637367 DE19762637367 DE 19762637367 DE 2637367 A DE2637367 A DE 2637367A DE 2637367 C2 DE2637367 C2 DE 2637367C2
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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C1/00Ingredients generally applicable to manufacture of glasses, glazes, or vitreous enamels
    • C03C1/02Pretreated ingredients

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichmäßigen Herabsetzung des Wasserrückhaltevermögens eines Glashüttensandes, wobei man dem feuchten Sand ein oberflächenaktives Mittel zusetzt
In diesem Zusammenhang bekanntgeworden ist die FR-PS 14 62 314, die auf das Wasserrückhaltevermögen eines pulverförmigen Materials im allgemeinen gerichtet ist Es werden dort 5 und mehr Gramm oberflächenaktives Mittel pro Tonne Sand eingesetzt Im übrigen werden dort keine biologisch abbaubaren oberflächenaktiven Mittel eingeset2i. Das oberflächenaktive Mittel nach der FR-PS 14 62 314 wird eingesetzt, wenn der Glashüttensand einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 10% aufweist
In der üblichen Technik der Gewinnung, Lagerung und dem Transport des Sandes aus der Grube bis zur Glashütte ist es nun aber so, daß der Sand 10% Wasser im Augenblick des Austritts aus den Lagereinrichtungen der Grube und bei seinem Transport zum Verbraucher hat Wird der Sand durch die oberflächenaktive Lösung in diesem Augenblick: benetzt, so wird der Wasserverlust durch den Sand während des Transportes noch beschleunigt, der Sand, verläßt das Transportmittel.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Glashüttensand, wenn er noch 20—35% Wasser enthält, d. h. wenn er aus der KJassiereinrichtung austritt und noch bevor er den Lagerplatz in der Grube selbst erreicht, zu behandeln. Es soll möglich werden, das Wasser möglichst auf dem Lagerplatz aufzufangen und gegebenenfalls zu rezyklisieren, jedenfalls soll ein Herunterfließen des Wassers vom Lastwagen und ein Verschmutzen der Straße auf alle Fälle vermieden werden.
Erreicht wird dies bei einem Verfahren der eingangs genannten Art überraschend dadurch, daß ein biologisch abbaubares Mittel Verwendung findet und zwar in einer Menge von weniger als 5 g aktives Mittel pro Tonne SiHid, wobei der Zusatz erfolgt, wenn der Sand 20 bis 35 Gew.-% Wasser enthält
Vorzugsweise verwendet man ein oberflächenaktives Mittel, das zumindest 80% biologisch abbaubar ist
Erfindungsgemäß wird also nur eine ganz geringe Menge eines Mittels mit biologisch abbaubaren Eigenschaften eingesetzt und jecie Verschmutzung der Umwelt vermieden. Beim Lagern in der Sandgrube kann man !eicht das das oberflächenaktive Mittel enthaltende Wasser rückgewinnen, das aus dem Sand herausläuft Eine Wiedergewinnung ist möglich. Dies hat auch den Vorteil, daß die Feuchtigkeit des Sandes innerhalb sehr kurzer Zeit vergleichmäßigt wird und ein trockenerer Sand, der somit weniger schwer ist, beim Transport zum Verbraucher zur Verfügung gestellt wird.
Eine gleichmäßige Herabsetzung des Wasserrückhaltevermögens von Glashüttensand ist gewährleistet.
Die Anwendung einer Wassermenge von einigen Prozent im Sand für die Glasindustrie erfordert zum Schmelzen die Anwendung einer beträchtlichen Wärmemenge ohne Nutzeffekt, andererseits führen die Schwankungen in bexug auf den Wassergehalt von einem Ort zum anderen trotz der Verwendung von Mischern zum Auftreten von Inhomogenitäten von einer Stelle zur anderen der Sandmasse, die für die Kontinuität des Schmelzens in dem Glasofen und für die Homogenität des daraus hergestellten Glases sehr nachteilig sind. Es ist nämlich bekannt, daß die Durchmischung der Bestandteile einer Glasmassse auf sehr innige Weise erfolgen muß, damit die verschiedenen festen Phasen miteinander in Kontakt kommen und damit bei den gewünschten Mengenverhältnissen der Beginn des Schmelzens bei einer konstanten Temperatur auftritt \mp> auch um die chemische Homogenität der geschmolzenen Mischung aufrechtzuerhalten. Winzige Konzentrationsunterschiede bei den Ausgangsmaterialien, wie z. B. dem Sand, führen zu Fehlern, die als »Konstitutionsfehler« bezeichnet werden, die in dem fertigen Glas als Folge von unerwünschten Dickeschwankungen, Schwankungen des Brechungsindex, ja sogar als Folge von aus ungeschmolzenen Materialien bestehenden »Steinen« auftreten. Andererseits fließt der Sand mit hohem Feuchtigkeitsgehalt schlecht, wodurch Handhabungsprobleme auftreten.
Durch die Maßnahme nach der Erfindung werden auch bisherige Nachteile, die beispielsweise in einer Verlängerung der Lagerungszeit des Sandes zu dessen Trocknung lagen, beseitigt Bisher war sogar die Möglichkeit einer eigenen Trocknung des Sandes vor der Verwendung in Betracht gezogen. Durch die Maßnahme nach der Erfindung wird a.iif äußerst preiswerte Weise das Vorhandensein ungleichmäßig in einem Glashüttensand verteilten Wassers vermieden. Es wurde auch festgestellt, daß man dann, wenn man einen großen Sandhaufen reichlich mit Wasser befeuchtet, an der Basis des Sandhaufens nach einer verhältnismäßig langen Zeit eine bestimmte Wassermenge rückgewinnt, die in jedem Falle geringer ist als die zum Befeuchten verwendete Wassermenge, und man hat auch festgestellt, daß das von dem Sand zurückgehaltene Wasser nicht gleichmäßig innerhalb der gesamten Sandmasse verteilt ist, selbst wenn man ausreichend lange wartet, um einen Gleichgewichtszustand zu erreichen. Es gilt allgemein, daß an der Oberfläche des Sandhaufens eine Schicht einer geringen Dicke mit sehr geringem Feuchtigkeitsgehalt vorliegt, wahrscheinlich als Folge einer oberflächlichen Verdampfung. Der Feuchtigkeitsgehalt der Schichten unterhalb der Oberflächenschicht nimmt mit der Tiefe derselben in der Weise stark zu, daß der Unterschied zwischen dem Wassergehalt der Oberflächenschicht und der darunterliegenden Schicht 25% erreichen und sogar übersteigen kann (die Gehalte wurden in kg Wasser pro ke Trockenmaterial ermittelt).
Wenn der Gleichgewichtszustand erreicht ist, variiert der Feuchtigkeitsgehalt der Sandmasse wie oben angegeben von einem Ort zum andern. Wenn diese Sandmasse beispielsweise in Form eines parallelepipedischen Sandhaufens vorliegt sind die Oberflächen mit gleichem Feuchtigkeitsgehalt im wesentlichen horizontale Ebenen und der Feuchtigkeitsgehall steigt mehr und mehr an in dem Maße, wie man immer tiefere Schichten in Betracht zieht Andererseits tritt dann, wenn man in beliebiger Weise mehr oder weniger feuchte Schichten auf die Oberfläche aufbringt von denen jede in ihrem Gleichgewichtszustand vorliegt anschließend praktisch keine Änderung mehr ein, d. h. mit anderen Worten, eine feuchte Schicht hat keine merkliche Neigung auszutrocknen, selbst wenn sie in direktem Kontakt mit einer weniger feuchten Schicht steht Das Wasserrückhaltevermöge;i des Materials wird somit kaum durch das Aufbringen von feuchten oder trockenen Schichten verändert, weshalb bisher eine sehr gründliche Durchmischung durchgeführt werden mußte.
Es wurde nun überraschend festgestellt daß nach Anwendung der Maßnahme nach der Erfindung der auf diese Weise behandelte Sand neue Eigenschaften aufweist
Es wurde zunächst festgestellt daß sein Wasserrückhaltevermögen bzw. Wasserretentionsvermögen (d. h. das Verhältnis zwischen dem Gewicht des zurückgehaltenen Wassers und dem Gewicht des trockenen Sandes, der dieses Wasser zurückhält) in der Weise abnimmt daß dann, wenn der Gleichgewichtszustand erreicht ist die zurückgehaltene Feuchtigkeitsmenge geringer ist als bei Nicht-Anwendung dieses Verfahrens. Es wurde auch festgestellt daß das Wasserrückhaltevermögen innerhalb der gesamten Masse in der Weise einheitlich wird, daß der Feuchtigkeitsgehalt der verschiedenen Schichten sich bei einem im wesentlichen konstanten Wert stabilisiert während Oi? Schwankungen des Feuchtigkeitsgehaltes von einer Schicht zur anderen praktisch Null werden. Es wurde ferner festgestellt daß der Gleichgewichtszustand oder die Stabilisierung des Feuchtigkeitsgehaltes im Innern der Masse nach einer wesentlich kürzeren Zeit erreicht wurde als sie in Abwesenheit des oberflächenaktiven Mittels erforderlich wäre. Außer den vorstehend genannten Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens darf noch darauf hingewiesen werden, daß durch die erfindungsgemäße Behandlung die Eigenschaften des Sandes als Ausgangsmaterial für seine Verwendung in einer Glashütte bzw. in der Glasindustrie in keiner Weise beeinflußt werden.
Der in einer Glashütte verwendete Sand stammt aus Steinbrüchen, aus denen ti im allgemeinen gefördert, gewaschen und dann in bezug auf seine Korngrößenverteilung klassiert wird. Der Sand, der diesen Behandlungen unterzogen worden ist wird anschließend auf eine Transportkette oder ein Förderband aufgebracht, mit deren/dessen Hilfe er zu einem Sandhaufen aufgechüttet oder in Lagersilos eingefüllt wird. Anschließend wird der Sand zu der Glashütte transportiert, in der er verwendet wird.
Man kann das oberflächenaktive Mittel den Wässern beim Fördern des Sandes zusetzen, so daß man nach der Förderung eine pulverförmige Massczur Verfügung hat, die ein gleichmäßig darin dispergiertes oberflächenaktives Mittel enthält; man kann aber auch das oberflächenaktive Mittel den Waschwässern zusetzen, man kann ferner das oberflächenaktive Mittel v».r oder im Augenblick der Lagerung zusetzen; man kann beispielsweise oberhalb des Sandes bei seinem Aufschütten zu einem Sandhaufen oder in einem Silo ein Verteilungseinrichtung vorsehen, welche das oberflächenaktive Mittel gleichmäßig auf dem Sand verteilt Man kann auch den Sandhaufen mit dünnen Oberflächenschichten versehen, zwischen denen man beispielsweise durch Aufspritzen oder Aufsprühen die erforderliche Menge des oberflächenaktiven Mittels zugibt oder man kam? auch -Ms oberflächenaktive Mittel auf der oberen Schicht des Sandhaufens gleichmäßig verteilen. Man kann auch das oberflächenaktive Mittel dem Sand zusetzen, bevor er zu einem festen Lagerplatz gebracht wird. In diesem Falle ist es zweckmäßig, Einrichtungen vorzusehen zum Entwässern oder zur Absorption der flüssigen Phase, die aus dem Sand abläuft, beispielweise einen Ablaufschacht (eine Versickerungsgrube). Es wurde nämlich festgestellt, daß durch eine solche erfindungsgemäße Behandlung das Wasserrückhaltevermögen des Sandes so herabesetzt werden kann, daß dieses im Innern der gesamten Sandmasse vereinheitlicht wird. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt außerdem die Herabsetzung und Vereinheitlichung des Feuchtigkeitsgehaltes des Sandes innerhalb einer sehr kurzen Zeit.
Bei den in Sandgruben üblicherweise angewendeten Verfahren wird der Sand, wenn er in bezug auf seine Korngrößenverteilung klassiert worden ist, zu einem Lagerplatz transportiert. Der Feuchtigkeitsgehalt des Sandes bei diesen Arbeitsgängen liegt im allgemeinen in der Größenordnung von 20 bis 35% und man setzt das oberflächenaktive Mittel dem Sand während der Durchführung dieser Arbeitsgänge zu, ohne daß der übliche Arbeitsablauf der Förderung und Lagerung des Sandes dadurch gestört wird.
Das dem Sand zugesetzte oberflächenaktive Mittel kann in Form eines feinteiligen Pulvers, in Form einer Lösung oder in Form einer Suspension vorliegen. Wenn das aktive Material dem Sand zugesetzt wird, nimmt die durch den Sand hindurchrieselnde Feuchtigkeit, die ursprünglich darin eingeschlossen war, einen Teil dieses Materials mit und die gebildete flüssige Phase reichert sich in den darunterliegenden Schichten des Sandes an. Es genügt, schon dann, diese flüssige Phase dadurch zu entfernen, daß man sie ablaufen läßt, wenn beispielsweise der Sand auf einer Ladefläche vorliegt oder durch Durchlaufen oder Absorption in eine darunter liegende Schicht. Es ist auch möglich, die flüssige Phase, die aus dem Sand herausläuft und die das oberflächenaktive Mittel enthält, so zurückzugewinnen, daß sie nach der erneuten Einstellung des Gehaltes an aktivem Material wiederverwendet werden kann.
Das verwendete oberflächenaktive Produkt ist biologisch abbaubar. Dies ist insbesondere wichtig in den Fällen, in denen die aus dem Sand ablaufende flüssige Phase, die einen geringen Prozentsatz an aktivem Material enthält, in dem Erdboden versickert, oder in Flüsse oder Teiche einfließt. Durch Verwendung eines biologisch abbaubaren oberflächenaktiven Mittels ist es möglich, das aus dem behandelten Sand ablaufende Wasser zu verwerfen, ohne daß dieses eine Quelle für die Umweltverschmutzung darstellt.
Das oberflächenaktive Mittel, das dem Sand zugesetzt wird, weist vorzugsweise eine biologische Abbaubarkeit von mindestens 80% auf; das ist besonders vorteilhaft, wenn die aus dem behandelten Sand ablaufende flüssige Phase in der Natur versickert, vor allem in den Gebieten, in denen das versickernde Wasser wasserfüh-
rende Schichten speist, die als Trinkwasservorrat dienen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele, in denen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung und die erfindungsgemäß erzielbaren Vorteile beschrieben sind, näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Beispiel 1
Aus einem Steinbruch wird Glashüttensand, der arm an Eisenoxid ist (weniger als 0,03% Fe2O3 enthält), gefördert Die Förderung erfolgt unter Wasser durch einen Saugbagger und der Sand wird anschließend in eine Gegenstrom-Klassiereinrichtung überführt
■Die granulometrische Analyse (Korngrößenzusammensetzung) des Sandes ist folgende:
Durchmesser Gewichtsprozent
>0,5 mm 0,1
03 bis 03 mm 103
03 bis 0,1 mm 893
<0,l mm 03
= Dieser Sand wird anschließend durch eb-e Eindickungseinrichtung mit einem Abstreichmesser geführt und auf
ein Förderband überführt, auf dem er in Form eines Breis (einer Pulpe) mit 25 bis 30 Gew.% Wasser vorliegt Dieser Brei verläßt das Förderband und wird auf einem durchlässigen Boden in Form eines Sandhaufens gesammelt. Vor dem Verlassen des Förderbandes gibt man dem Sand eine geringe Menge eines oberfläehenaktiven Mittels zu.
Zu diesem Zweck verwendet man eine verdünnte Lösung eines oberflächenaktiven Mittels A. Dabei handelt es sich um einen Nonylphenolpolyglykoläther, der in Form einer Flüssigkeit im Handel ist die 100% aktives Material enthält Man verdünnt das Mittel \ mit Wasser in der Weise, daß man eine Lösung erhält die 5 Gew.-% aktives Material enthält In der Praxis stellt man in einem Behälter 200 Liter einer solchen Lösung her, die man auf den Sand aufsprüht, und während der Verwendung der Lösung stellt man in einem zweiten Behälter weitere 200 Liter Lösung her. Die Lösung wird in einer Menge von 3 g aktivem Material pro Tonne Sand auf den Sand aufgesprüht Bei dem verwendeten oberfächenaktiven Mittel handelt es sich um ein solches vom nicht-ionischen Typ. Seine biologische Abbaubarkeit beträgt mehr als 80%. Diese wurde von der EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Versuchsanstalt für Industrie Bauwesen und Gewerbe in St. Gallen, Schweiz) unter Anwendung eines Verfahrens festgestellt das von dieser Organisation entwickelt wurde und bei dem die Abnahme der Oberflächenspannung einer das oberflächenaktive Mittel enthaltenden Lösung mit dem Ablauf der Zeit in Gegenwart von bestimmten Bakterien gemessen wird. Nach dem mit einem Lastwagen durchgeführten Transport wird der Feuchtigkeitsgehalt des Sandes bei seiner Lieferung an die Glashütte gemessen. Die Messung· wird unter Verwendung einer Sonde durchgeführt, die gegenüber Änderungen der elektrischen Leitfähigkeit empfindlich ist Bei 256 Messungen, die bei verschiedenen Lieferungen durchgeführt werden, erhält man folgende Ergebnisse:
79 Messungen ergeben einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 3,5%,
138 Messungen ergeben einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 4% und
39 Messungen ergeben einen Feuchtigkeitsgehalt von 4% oder mehr mit einem Maximum von 4,8%.
Es werden identische Messungen bei der Ankunft von Sandlastwagen durchgeführt, die Sand bringen, der unter identischen Bedingungen gefördert, gelagert und transportiert worden ist, der jedoch nicht mit einem oberflächenaktiven Mittel behandelt worden ist. In diesem Falle ist das Wasserrückhaltevermögen viel höher und man findet Feuchtigkeitsgehalte von 7 bis 9%. Ein solcher Feuchtigkeitsgehalt macht den Sand für seine sofortige Verwendung in dem Glasmacherofen ungeeignet und er muß zusätzlich eine bestimmte Zeitdauer sitzengelassen werden, was die Vorsehung von speziell für diesen Zweck bestimmten Lagereinrichtungen bedingt
Es werden auch Proben aus einem Sand entnommen, welcher der vorgehend beschriebenen Behandlung unterzogen worden ist, in der Mischkammer im Augenblick der Entleerung der Fülltrichter.
Die Feuchtigkeit der Proben wird auf gravimetrische Weise gemessen. Dabei treten bei etwa 100 Proben, die innerhalb mehrerer Tage entnommen werden, Feuchtigkeitsschwankungen in der Größenordnung von 0,2% auf, was die gute Gleichmäßigkeit des Wasserrückhaltevermögens des behandelten Sandes zeigt. Dies zeigt auch, daß die Feuchtigkeitsschwankungen, die bei der Lieferung des Sandes beobachtet worden sind, innerhalb eines Zeitraumes, welcher der normalen Verwendungsfrist in einer Glashütte entspricht, ausgeschaltet wordsn sind, ohne daß eine zusätzliche Lagerzeit erforderlich ist, wie dies bei nicht-behandletem Sand der Fall is'..
Bei einer Abänderung wurde das Mittel A durch ein anderes Produkt B ersetzt. Dabei handelt es sich um ein Produkt auf Basis von Alkylbenzolsulfonat, das in Form einer Paste vorliegt, die 70% aktives Material enthält. Dieses Produkt ''St biologisch abbaubar. Diese Paste wird in Wasser gelöst um) die dabei erhaltene Lösung wird auf den Sand aufgesprüht.
Als weitere Varian ie wurde noch ein Produkt C verwendet, bei dem es sich um ein komplexes Produkt handelt. Es liegt in Form einer Paste vor, die aktives Material in der Größenordnung von 70% enthält. Dieses Produkt ist nach den deutschen Rechtsvorschriften (Husmann-Verfahren) zu 80% biologisch abbaubar. Wie oben angege-
ben, wird diese Paste in Wasser gelöst und die dabei erhaltene Lösung wird auf den Sand aufgesprüht.
Durch Einstellung der Konzentration an aktivem Material in der Lösung zur Erzeugung von Lösungen, deren Aktivität mil derjenigen der Lösung des Mittels A, die oben verwendet worden war. indentisch war. wurden eine ähnliche Verminderung und eine ähnliche Vereinheitlichung des Wasserrückhaltevermögens wie mit dem Mittel A erhalten.
Beispiel 2
Aus einem Steinbruch wird Glashüttensand gefördert, der anschließend in einer Hydroklassiereinrichtung gewaschen und in bezug auf seine Korngrößenverteilung klassiert wird. Seine Korngrößenverteilung ist gleich
Durchmesser
Gewichtsprozent
> 0,7 mm 0,7 bis 0,5 mm 03 bis 0,3 mm 03 bis 0.1 mm <0,l mm
0,7% 21% 70%
8%
0,3%
Am Auftrag der Hydroklassiereinrichtung erhält man eine Mischung, die aus 1 Vol.-Teil Sand und 3 Vol.-Teilen Wasser besteht.
Diese Mischung wird in einem Entwässerungsschacht einer Länge von 33 m und einer Breite von 14 m eingefüllt, der bis zu einer Höhe von etwa 3 m eine Menge von 1600 t Sand mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 53% aufnehmen kann. Der Schacht hat die Form eines Pyramidenstumpfes, dessen kleine Basis der Untergrund bildet, der mit Filtern versehen ist. Der Schacht wird innerhalb von \7 Stunden gefüllt. Während der Füllung desselben wird ein Teil des Wassers durch Überlaufen über die seitlichen Stauwehre des Schachtes abgezogen. Die Entwässerung des Standes findet in erster Linie durch die Filter statt, die im Boden des Schachtes vorgesehen sind.
Nach dem Füllen des Schachtes wird eine bestimmte Menge eines oberflächenaktiven Mittels zugegeben durch Bedecken des Inhaltes des Schachtes mit einer wäßrigen Lösung des Mittels A. Die Menge des verwendeten oberflächenaktiven Mittels entspricht etwa 3 g aktivem Material pro Tonne des zu behandelnden Sandes.
Das Eindringen des Verdünnungswassers, das für eine gute Verteilung des oberflächenaktiven Mittels über die gesamte Oberfläche des Sandes erforderlich ist, dauert etwas weniger als 3 Stunden, was normalerweise eine Verzögerung gegenüber einer Entwässerung ohne Zugabe des oberflächenaktiven Mittels darstellen würde. Der Effekt des oberflächenaktiven Mittels kompensiert jedoch weitgehend diese Verzögerung.
Es wurden Stichproben aus der Tiefe des Sandmilieus zu verschiedenen Zeitpunkten während seiner Entwässerung entnommen und die dabei gemessenen Feuchtigkeitsgehalte wurden mit denjenigen verglichen, die in einem identischen Schacht erhalten wurden, der unter den gleichen Bedingungen mit Sand gefüllt war, wobei der Sand jedoch kein oberflächenaktives Mittel enthielt. Desgleichen wurden die Feuchtigkeitsgehalte von Proben gemessen, die während der Füllung von Silos für Lastwagen und von Schiffen mittels Sand entnommen wurden, der aus diesem Schacht stammte, und es wurden die Feuchtigkeitsgehalte entsprechender Proben des Sandes, der nicht mit dem oberflächenaktiven Mittel behandelt worden war, damit verglichen. Diese Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Arbeitsgang
Dauer der Entwässerung in Stunden Feuchtigkeitsgehalt in %
nicht-behandelter behandelter Sand nicht-behandelter behandelter Sand Sand Sand
Einfüllung von 801 Sand
in ein Silo für Lastwagen
Stichprobenentnahme bis zu einer Tiefe von
UOm
1,6 m
1,9m
23 m
Beladung eines Schiffes mit oberen Schichten des Sandes
Beladung eines Schiffes mit einer tieferen Schicht
Beladung eines Schiffes mit der Grundschicht des Schachtes
4,5
3,8
12 4,62
4,75
4,90
5,75
3,75
3,86
4,16
438
14 5.1 3,7
17 6,1 4,6
22 9,8 7,4
Es wurde festgestellt, daß jeder Arbeitsgang, der mit dem nichtbehandelten Sand durchgeführt wurde, eine längere Abtropfdauer (Entwässerungsdauer) benötigte als der behandelter Sand und einen höheren Prozentsatz
des Feuchtigkeitsgehaltes als der behandelte Sand ergab.
Im Mittel wird erfindungsgemäß eine Zeitersparnis in der Größenordnung von 6 Stunden für die verschiedenen Arbeitsgänge erzielt und die Verbesserung in bezug auf den Feuchtigkeitsgehalt liegt in der Größenordnung von einigen Prozenten, was die Herabsetzung des Wasserrückhaltevermögens des behandelten Sandes beweist.
Weitere Probenentnahmen, die an anderen Orten und in anderen Tiefen in dem Schacht durchgeführt wurden, haben ebenfalls gezeigt, daß das Wasserrückhaltevermögen im Falle des behandelten Sandes gleichmäßiger war.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur gleichmäßigen Herabsetzung des Wasserrückhaltevermögens eines Glashflttensandes, wobei man dem feuchten Sand ein oberflächenaktives Mittel zusetzt, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Mittel biologisch abbaubar ist und in einer Menge von weniger als 5 g aktives Mittel pro Tonne Sand zugesetzt wird, wobei der Zusatz erfolgt, wenn der Sand 20—35 Gew,-%Wasser enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein oberflächenaktives Mittel verwendet, das zu mindestens 80% biologisch abbaubar ist.
DE19762637367 1976-08-19 1976-08-19 Verfahren zur gleichmäßigen Herabsetzung des Wasserrückhaltevermögens eines Glashüttensandes Expired DE2637367C2 (de)

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