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Verfahren zur Messung des Heizwertes eines Brennstoffes
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im gasförmigen Zustand und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
Die Erfindung liegt allgemein auf dem Gebiet der Kalorimetrie und betrifft insbesondere
ein spektrophotometrisches Verfahren für die Messung des Heizwertes eines Brennstoffes
im gasförmigen Zustand. Mit dem Begriff "Heizwert", der im folgenden angewandt wird,
ist die Wärmemenge gemeint, die bei der Verbrennung einer bekannten Menge einer
Substanz frei wird. Der Begriff "Gesamtheizwert",der nachfolgend gebraucht wird,
betrifft die zusammengefaßten Heizwerte, die von jedem der Stoffe einer Mischung
von Substanzen zum Heizwert beigetragen werden.
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Der Heizwert einer Substanz ist von besonderem Interesse, weil er
die Grundlage für die Bestimmung des wirtschaftlichen Wertes einer solchen Substanz
als Brennstoff dient. Die verbrennbaren Bestandteile eines typischen gasförmigen
Brennstoffes, wie z.B.
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Naturgas oder substituiertes Naturgas (SNG) umfassen die Kohlenwasserstoffe
Methan, Äthan, Propan, Butan, Pentan und deren Isomere. Diese Kohlenwasserstoffe,
die als gesättigte oder Paraffinkohlenwasserstoffe bekannt sind, stellen zusammengefaßt
eine homologe Reihe dar, deren Glieder sich durch die Zunahme an CH2 unterscheiden.
In einem typischen gasförmigen Brennstoffgemisch ist Methan CH4 der einfachste Bestandteil
und macht mehr als 80 % (Volumenprozent) der aktiven Bestandteile des Brennstoffes
aus. Die schwereren Paraffinkohlenwasserstoffbestandteile Äthan, Propan, Butan usw.,
die nachfolgend als "Äthanhomologen"-Bestandteile bezeichnet werden, zählen im allgemeinen
als Ausgleich für bestimmte verbrennbare Komponenten.
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Bereits vor dem Versand an die Hauptverteilerstellen werden in bestimmten
Reinigungsverfahren unerwünschte Verunreinigungen und eine Reihe anderer Kohlenwasserstoffe,
die im ungereinigten Gas enthalten sind, entfernt. Deshalb ist es bei der Bestimmung
des Gesamtheizwertes meist möglich, andere Bestandteile als Paraffinkohlenwasserstoffe
außer Acht zu lassen.
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Die üblichen Verfahren zur Messung des Heizwertes, die auf diesem
Fachgebiet bekannt sind, sind (1) die Verbrennungskalorimetrie, (2) die Gaschromatographie
und t3) die Massenspektrometrie. Bei der Verbrennungskalorimetrie wird die bei der
Verbrennung frei werdende Wärme direkt gemessen. Die Gaschromatographie und die
Massenspektrometrie sind Methoden, bei denen jeder Bestandteil abgetrennt und bestimmt
wird und es wird die relative Konzentration hiervon gemessen. Da man den Heizwert
jedes Bestandteiles einer Mischung kennt, kann der Gesamtheizwert aus diesen Bestimmungen
heraus zusammengesetzt werden. Eine weitere Methode der Bestimmung der einzelnen
Bestandteile und der Messung der relativen Konzentration derselben ist die Absorptionsspektroskopie.
Diese Methode hat jedoch bisher nur geringe Anwendung bei der Kalorimetrie gefunden,
weil bei der genauen Bestimmung der relativen
Konzentration aller
interessierenden Bestandteile praktische Schwierigkeiten auftreten.
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Obwohl jede der vorgenannten Methoden von gewissem Wert bei bestimmten
Anwendungen ist, weist jede von ihnen einen oder mehrere der nachfolgenden Mängel
auf: 1. Die Durchführung erfordert geübtes Personal; 2. Verzögerung bis zum Vorliegen
der Ergebnisse; 3. Mangelnde Wiederholbarkeit; 4. Zerstörung der Proben; 5. Schwerfällig
arbeitende oder teure Gerätschaften; 6. Mangelnde Genauigkeit, weil es nicht möglich
ist, die Komponenten vollständig zu unterscheiden bzw. zu analysieren.
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Der vorliegenden Erfindung liegt - insgesamt gesehen - die Aufgabe
zugrunde, ein neues, einfaches und sicheres Verfahren zur Messung des Gesamtheizwertes
(Kalorimetrie) einer Mischung aus bekannten gasförmigen Materialien anzugeben.
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Das Verfahren soll ohne Prüfung eines Musters oder ohne Verwendung
eines Teiles hiervon durchführbar sein.
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Es geh8ii72ir Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung (Kalorimeter)
für eine genaue, wiederholbare und kontinuierliche Bestimmung bzw.
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Kontrolle des Heizwertes gasförmiger Brennstoffe anzugeben, die allgemein
als Naturgas und substituiertes Naturgas (SNG) bekannt sind. Die Vorrichtung soll
allgemein anwendbar sein, eine ausreichende Genauigkeit für kommerzielle Zwecke
haben und praktikabel gestaltet sein. Ferner gehört es zur Aufgabe der Erfindung,
das Strahlungsenergieabsorptionsspektrum einer Mischung von Substanzen in der Weise
zu bestimmen, daß eine brauchbare Information ohne direkte Bezugnahme auf das Vorhandensein
oder die relative Konzentration einzelner Bestandteile erhalten wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe und ihrer einzelnen Teile dienen die in
den Patentansprüchen angegebenen Verfahren bzw. Vorrichtungen.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird somit die Intensität der Strahlungsabsorption
einer Probe des Gasgemisches gemessen, die von einer Strahlungsenergiequelle mit
bekannter Spektralcharakteristik bestrahlt wird. Die Erfindung schließt die Erkenntnis
ein, daß wenigstens ein besonderes Wellenlängenband existiert, in welchem mehr als
ein Bestandteil der Mischung eine Strahlungsabsorption in Abhänaigkeit ihres charakteristischen
Heizwertes zeigt. Es wurde gefunden, daß in einem Wellenlängenbandzentrum um 6,83
Mikron die üblichen Paraffinkohlenwasserstoffe, die in Naturgas oder in SNG enthalten
sind, ausgenommen Methan, eine Strahlungsabsorption in nahezu linearem Verhältnis
zu ihrem Heizwert zeigen.
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Zur Erläuterung der Erfindung und ihrer Merkmale dient die folgende
Beschreibung zusammen mit den Zeichnungen.
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Es zeigen: Fig. 1 ein Blockdiagramm für eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens der Erfindung,-Fig. 2 ein Diagramm der Intensität gegenüber der Wellenlänge
einer typischen Strahlungsquelle, wobei ein enges Spektralbandpaar gezeigt ist,
das aus dem Spektralbereich ausgewählt ist, Fig. 3 ein Diagramm der Intensität gegenüber
der Wellenlänge, wobei ein schmales Spektralbandpaar, ausgewählt aus Fig. 2, gezeigt
ist, das bei einer Probe gemessen ist, die eine unbekannte Strahlungsabsorption
in einem der schmalen Spektralbänder hat, Fig. 4 ein Diagramm, das den Zusammenhang
von Heizwert und Intensität der übertragenen Strahlung für eine Mischung von Bestandteilen
zeigt, die eine Strahlungsabsorption
in einem schmalen Wellenband
mit Zentrum bei etwa 6,83 Mikron zeigt, Fig. 5 ein schematisches Diagramm, teilweise
in Blockform, einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
der Erfindung, Fig. 6 ein schematisches Diagramm, teilweise in Blockform, einer
weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung,
Fig. 7 ein schematisches Diagramm, teilweise in Blockform eines weiteren Ausführungsbeispiels
der Erf.indung, Fig. 8 ein Diagramm der Wellenlänge gegenüber dem Absorptionsquerschnitt
für zwei Proben, die überlappende Spektren haben, Fig. 9 die Verwendung des Absorptionsquerschnittes
gemäß Fig. 8 bei der Messung des Heizwertes, Fig.10 ein Diagramm, ähnlich dem gemäß
Fig. 9, das die Anwendung des Absorptionsquerschnittes bei der Messung des Heizwertes
einer dritten Probe zeigt, Fig.11 ein Diagramm der Bandbreite gegenüber der optischen
Untersuchungsfunktion mit Wellenlängenzentrum In Fig. 1 ist eine Vorrichtung für
das Verfahren der Erfindung dargestellt, die eine Strahlungsenergiequ 11, eine Einrichtung
14 zur Selektion des Wellenbandes, eine optisch durchlässige Zelle 21 für die Aufnahme
der Probe der Substanz, deren Heizwert gemessen werden soll, einen optischen Detektor
26 und einen Prozeßrechner 14o als Aufzeichner für ein Mehrfachfunktionssignal enthält,
der durch elektrische Verbindung 29? an den Detektor 26 angeschlossen ist.
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Um eine Anwendungsmöglichkeit der Erfindung bei der Messung des Heizwertes
einer gasförmigen Substanz zu zeigen, dienen der optisch durchlässigen Zelle 21
untergebracht ist, wird auf die Fig. 1 bis 3 verwiesen. Die Strahlungsenergiequelle
11 und die Einrichtung 14 zur Selektion des Wellenbandes stehen in Wechselwirkung
zueinander, um den Strahl 10 zur Untersuchung der Strahlungsenergie zu bilden
und
ihn durch die optisch durchlässige Zelle 21 für die Probe zu leiten. Der Strahl
lo weist die gewünschte Spektralcharakteristik der Strahlung auf, die durch die
Probe hindurchgeht und die auf den optischen Detektor 26 auf trifft und dabei eine
Intensität hat, die dem Heizwert der Probe entspricht.
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Die Strahlungsquelle 11 kann beispielsweise ein weißglühender Draht
sein. Die Kurve 60 in Fig. 2 stellt den breiten Spektralcharakter der Strahlung
dar, die durch die Quelle 11 ausgesandt wird. Die Einrichtung 14 zur Selektion des
Wellenbandes kann ein optisches Filter geeigneter Durchlaßcharakteristik enthalten.
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Die Kurven 62 und 64 geben die Strahlung der Intensitäten A und B
wieder, die durch das optische Filter für ein geeignetes schmales Wellenband hindurchgehen,
das für ein Paar ausgewählter Wellenlängen und XB zentriert ist.
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Die beiden Wellenlängen sind derart ausgewählt, daß die Strahlung
der Wellenlänge l A nicht wesentlich von der Probe absorbiert wird, während die
Strahlung der Wellenlänge XB von der Probe absorbiert wird im Verhältnis zum gemeinsamen
Heizwert einiger der Bestandteile der Mischung, dargestellt durch die Abhängigkeit,
die in Fig. 4 gezeigt ist.
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Die Kurven 66 und 68 der Fig. 3 zeigen die Intensitäten A' und B'
der Strahlungsenergie bei Wellenlängen RA und ABt die die Zelle 21 durch die Probe
passiert haben, wobei die Intensität von XB durch Strahlungsabsorption in der zu
messenden Probe zum Wert B' verringert wurde.
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Der gemeinsame Heizwert der oben genannten bestimmten Bestandteile
ist gegeben durch den Vergleich der Strahlungsenergieintensitäten bei 1A und 1B,
die durch die Probe hindurchgegangen sind.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß in Bereichen, in denen
die Spektren überlappen, ein Wellenband ausgewählt werden kann,
das
bei Messung der Absorption in diesem zu einer verwendbaren Information über diejenigen
Bestandteile führt, die überlappende Spektren besitzen. So ist beispielsweise gefunden
worden, daß ein Strahl zur Untersuchung der Strahlungsenergie, der ein charakteristisches
Spektrum hat, das ein schmales Wellenband, zentriert um eine Wellenlänge von 6,83
Mikron, enthält und eine Halbwertsbandbreite von 1 bis 2 % hat, eine Durchlaßintensität
durch Mischungen von Athanhomologen-Bestandteilen ergibt, die typisch ist für gasförmige
Brennstoffe und die dem Heizwert einer Äthanhomologen-Mischung nahezu linear proportional
ist. Die Anwendung eines Strahles zur Untersuchung der Strahlungsenergie mit einem
schmalen Wellenband, der ein charakteristisches Spektrum mit einem Zentrum von etwa
6,83 Mikron und eine Halbwertsbandbreite von 1,5 % hat, ist geeignet für die Messung
des Beitrages der Äthanhomologen-Bestandteile zum Gesamtheizwert eines gasförmigen
Brennstoffes, Der Heizwert der Methankomponente kann in ähnlicher Weise durch Messung
der absorbierten Strahlungsenergiemenge in einem schmalen Band bestimmt werden,
das der relativen Konzentration des Methans entsprechend ausgewählt ist. Aus dem
erhaltenen Intensitätswert, der der relativen Konzentration von Methan entspricht,
kann der dem Methan zuzuschreibende Heizwert berechnet werden.
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Die Berechnung des Gesamtheizwertes erfolgt aufgrund der Gleichung:
HT = HM CM + F HE CE ; (1) HT ist der Gesamtheizwert des Brennstoffes, HM ist der
Heizwert des Methanbestandteiles, CM ist der Anteil der relativen Konzentration
des Methanbestandteiles, HE ist der zusammengesetzte Heizwert je Einheit an absorbierter
Strahlungsenergie der Bestandteile, die die Strahlungsenergieabsorption in einem
schmalen Wellenband zeigen, dessen Mitte bei 6,83 Mikron liegt, CE ist der gemessene
Anteil der absorbierten Strahlungsenergie im genannten Wellenband um 6,83 Mikron
und F ist ein vorbestimmter Kompensationsfaktor zur Korrektur der Kalibrierung.
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Obwohl bei dem Verfahren der Erfindung für die Bestimmung der relativen
Konzentration des Methans zur Messung der Absorption ein schmales Wellenband vorgeschlagen
wird, kann auch jede andere übliche Methode benutzt werden, mit deren Hilfe der
Beitrag des Methanbestandteiles am Heizwert gemessen werden kann. Der Heizwert jedes
anderen wesentlichen Bestandteiles kann ähnlich bestimmt werden.
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Das Verfahren der Erfindung kann unter Verwendung eines geeigneten
Infrarotabsorptionsinstrumentes durchgeführt werden, mit dem man die für die Anwendung
erforderliche Selektivität und Genauigkeit erreichen kann. So kann beispielsweise
ein handelsübliches Infrarot-Zweistrahl-Spektrophotometer verwendet werden, das
für die Messung der Absorption der Probe an jedem Paar von Wellenlängen und XBt
wie oben angegeben, geeignet ist. Eine bevorzugte Ausführungsform einer Vorrichtung,
mit der die Erfindung durchgeführt werden kann, besteht in der Verbesserung einer
Vorrichtung des Typs, der in der US-PS 3 853 407 des geichen Erfinders mit der Bezeichnung
"Mehrfachpfadspektrophotometer; Verfahren und Vorrichtung" beschrieben ist. Es wird
deshalb auf diese Patentschrift Bezug genommen.
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Fig. 5 zeigt ein schematisches Diagramm einer Vorrichtung, die derjenigen
ähnlich ist, die in der genannten US-PS beschrieben ist und eine erste Analyseeinrichtung
38 sowie eine zweite Analyseeinrichtung 138 enthält. Bei dieser Ausführungsform
ist die Analyseeinrichtung 38 für die Messung der Konzentration an Methan bestimmt,
womit gleichzeitig der Heizwert desselben bestimmt wird, während die zweite Analyseeinrichtung
138 für die Messung des Heizwertes der Äthanhomologen-Bestandteile rauch dem Verfahren
dieser Erfindung bestimmt ist. Jede Analyseeinrichtung enthält eine Lichtquelle
11, ein Lichtsammelsystem 12, eine erste Einrichtung 14 zur Selektion des Wellenbandes
für die Analyseeinrichtung 38 zur Bestimmung des Methans, eine zweite Einrichtung
114 zur Selektion des Wellenbandes fUr die Analyseeinrichtung 138 für die Xthanhomologen,
wobei jede Einrichtung zur Selektion des Wellenbandes wenigstens zwei Filterelemente
15 und 17 bzw.
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16 und 18 zur Selektion in abwechselnden schmalen Spektralbändern
jeder Quelle 11 aufweist. Eines der Filterelemente in der zweiten Einrichtung 114
zur Wellenlängenselektion ist dazu bestimmt, Strahlungsenergie in einem schmalen
Wellenband, das 6,83 Mikron einschließt, durchzulassen. Die Filterelemente 15, 17
und 16, 18 arbeiten in der Weise zusammen, daß Wellenlängen, die zu XÄ und korrespondieren,
wie oben bei der Beschreibung des Verfahrens der Erfindung angegeben, ausgewählt
werden. Nach jeder Einrichtung 14 und 114 zur Selektion des Wellenbandes ist eine
Vielzahl von optisch durchlässigen Zellen angeordnet, insbesondere eine neutrale
Zelle 20, eine Probenzelle 21 und eine Bezugszelle 22, die parallel angeordnet sind
und von denen die letzten zwei dazu bestimmt sind, die unbekannte Probe und die
Kalibrierungsprobe aufzunehmen, wie es in der genannten US-PS beschrieben ist. Rohrleitungen
31 und 32, die parallel oder in Serie verbunden sind, leisten die unbekannte Probe
in jede Probenzelle 21. Jede Gruppe von drei Zellen 20, 21 und 22 ist im gleichen
radialen Abstand von einer Drehachse 24 angeordnet.
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Konkavspiegel 40 und 41 an jeder Drehachse 24 nehmen die Strahlung
auf, fokussieren sie abwechselnd je durch die Probenzelle 21, die neutrale Zelle
20 und die Bezugszelle 22 unter Anwendung von Spiegeln 42, 44, 45, 47 sowie 46 und
48, die in gleichem radialen Abstand um jede Drehachse 24 angeordnet sind.
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Die in fester Position angeordneten Spiegel können auch durch einen
Satz von rotierenden Spiegeln ersetzt werden, die wie bei einem Periskop an gegenüberliegenden
Enden einer jeden Drehachse angeordnet sind.
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Die Strahlung, die durch die einzelnen Zellen hindurchgeangen ist,
wird auf die jeweiligen Detektoren 26 gerichtet, die die Information über die Intensität
in ein elektrisches Signal umwandeln, das für eine Weiterverarbeitung geeignet ist.
Die Detektoren 26 sind solche, die üblicherweise bei der optischen Spektroskopie
verwendet werden.
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Falls gewünscht, können diese Detektoren 26 mit einer geeigneteg,
auf die Strahlung gerichteten Optik irgendwo angeordnet sein.
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Eine elektrische Verbindung 29 von jedem der Detektoren 26 überträgt
die Signale jeweils au einem ersten Prozeßrechner 30, der
mit der
Analyseeinrichtung 38 für das Methan verbunden ist, und zu einem zweiten Prozeßrechner
130, der mit der Analyseeinrichtung 138 für die Äthanhomologen verbunden ist. Die
Synchronisiergeräte 131 an den Analyseeinrichtunq338 und 138 wirken jeweils mit
den einzelnen Wellenlängenselektoren 14 und 114 und mit jeder Drehachse 24 zusammen,
um den einzelnen Prozeßrechnern 30 und 130 die Wellenlänge einzugeben, die übertragen
wird und mit der die Zellen bestrahlt werden. Die Synchronisationsinformation kann
in jeder üblichen Weise durchgeführt werden. Der Prozeßrechner 30 für das Methan
verarbeitet die Intensitätsinformation von sei nein Detektor in Abhängigkeit von
der relativen Konzentration des Methans, um den Heizwert des Methanbestandteiles
zu berechnen. Der Prozeßrechner 130 für die Äthanhomologen verarbeitet die Intensitätsinformation
von seinem Detektor 26, um den zusammengesetzten Heizwert der Äthanhomologen-Bestandteile
ohne direkte Bezugnahme auf die relative Konzentration der einzelnen Bestandteile
zu berechnen. Ein Prozeßrechner und Aufzeichnungsgerät 140 erhält Informationen
von den Prozeßrechnern 30 und 130, um den Gesamtheizwert des gasförmigen Brennstoffes
zu bestimmen und aufzuzeichnen.
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Obwohl die Detektoren 26, die Synchronisiergeräte 131, die Prozeßrechner
30 und 130 und der Prozeßrechner und Aufzeichner 140 als getrennte Einheiten gezeigt
sind, ist es selbstverständlich, daß alle Funktionen in einer integrierten Einheit
141 untergebracht sein können, wie dies in den Fig. 6 und 7 gezeigt ist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel enthalten die Filterelemente 15,
17 sowie 16, 18 der jeweiligen Wellenlängenselektoren 14 und 114 ein geeignetes
dielektrisches Vielschichtfilter, das ein schmales Durchlaßband hat. Beispielsweise
ist ein Durchlaßband von 1,5 % Halbwertsbreite ausreichend. Jeder andere der üblichen
Wellenlängenselektoren kann verwendet werden, einschließlich zusätzlich angebrachter
Filter und Gaszellenfilter, die in geeigneter Weise in den Lichtstrahl zwischen
der Quelle 11 und dem Detektor 26 angeordnet sein können. Die Verwendung einer
oder
mehrerer Strahlungsquellen mit entsprechender Spektralcharakteristik anstelle einer
Schwarzkörper-Strahlungsquelle 11 ermöglicht es, ohne Filter zu arbeiten.
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Fig. 6 zeigt in Blockdiagrammform eine andere Einrichtung, mit der
das Verfahren der Erfindung zur Messung des Heizwertes eines gasförmigen Brennstoffes,
der Methan und Äthanhomologe-Bestandteile enthält, durchgeführt werden kann. Um
die erforderlichen unbekannten Meßwerte zu erhalten, wird nur eine einzelne Probenzelle
21 verwendet. Die Einrichtung 14 zur Selektion der Wellenlänge enthält ein optisches
Bandpaßfilter des vorangehend beschriebenen Typs, durch den die Wellenlänge von
6,83 Mikron hindurchgehen kann, bezeichnet als Äthanhomologen-Filter 15, ein optisches
Bandpaßfilter zum Durchlaß einer Wellenlänge, die entsprechend der relativen Konzentration
von Methan ausgewählt ist, bezeichnet als Methan-Filter 16, und ein optisches Bandpaßfilter
für den Durchlaß einer Wellenlänge, die ausgewählt ist für den Fall des Mangels
einer Abhängigkeit von der Anwesenheit entweder von Methan oder von Äthafpoogen-Bestandteilen.
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Dieses zuletzt beschriebene Filter ist als neutrales Bezugsfilter
19 bezeichnet. Das neutrale Bezugsfilter 19 versieht die Funktion der Auswahl der
Wellenlänge #A sowohl für die Methanmessung als auch für die Äthanhomologen-Messung,
wie es in der vorangehenden Beschreibung des Verfahrens der Erfindung angegeben
ist.
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Eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung
ist in Fig. 7 in Form eines Blockdiagrammes dargestellt. Die Einrichtung 14 zur
Selektion des Wellenbandes enthält hier ein neutrales Bezugsfilter 19 und ein Vielfach
Durchlaß-Bandfilter 13, in welchem die Funktionen des Äthanhomologen-Filters 15
und des Methanfilters 16 derart vereinigt sind, daß der Prozeßrechner 141 für Synchronisierung
und Aufzeichnung die Intensitätsinformationen auswertet, die auf das resultierende
Spektrum zurückzuführen sind und dem Gesamtheizwert der Probe entsprechen. Diese
Ausführungsform ist so zu
verstehen, daß der relative Durchlaß
durch das Filter 13 innerhalb der beiden Meßwellenbänder auf ein spezifisches, empirisch
zu bestimmendes Verhältnis justiert ist. Bei dieser Art der Vorrichtung ist die
Zahl der Meßstufen, die zur Bestimmung des Gesamtheizwertes verwendet werden, weiter
reduziert.
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Die Durchführbarkeit des Verfahrens der Erfindung ist empirisch überprüft
worden; nachgolgende Grundregeln sollen zur Erläuterung dienen. Damit ist jedoch
nicht eine Begrenzung der Erfindung verbunden, sondern die Grundregeln werden als
Theorie der Arbeitsweise dargelegt. Bei der Anwendung von Maßnahmen, die auf diesen
Grundregeln beruhen, sollen weitere Ausführungsformen für die Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens der Erfindung erläutert werden. Es wird dabei auf die Figuren 8 bis
11 zusammen mit den nachfolgenden Erläuterungen Bezug genommen.
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Die Absorption von Strahlungsenergie bei chemischen Stoffen im gasförmigen
Zustand ist eine Funktion der Temperatur, des Druckes, der Konzentration und der
Dicke der Probe des Stoffes.
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Jeder chemische Stoff zeigt jedoch eine einheitliche Funktion im Verhältnis
zur Absorption, wenn er unter stets gleichbleibenden, standardisierten Bedingungen
betrachtet wird. Die einheitliche Absorptionsfunktion wird als Absorptionsquerschnitt
pro Molekül bezeichnet. Zeichnet man die Wellenlänge gegenüber den Absorptionsquerschnitten
zweier Stoffe auf,die ein Überlappen des Spektrums haben, so resultiert ein in Fig.
8 dargestelltes Diagramm. In Fig. 9 sind die Absorptionsquerschnitte für die Stoffe,
dargestellt durch die Proben 80' und 82, nahezu normalisiert und als Funktion der
Wellenlänge vom Absorptionsquerschnitt pro Heizwerteinheit dargestellt, wobei die
Kurve 80' der Kurve 80 und die Kurve 82' der Kurve 82 entsprechen. Bei einer Wellenlänge
1 kann die Absorption des ersten Stoffes ohne Interferenz mit dem Spektrum des zweiten
Stoffes gemessen werden. Optische Meßmethoden messen üblicherweise die Absorption
über
ein Band von Wellenlängen gleichzeitig, wie es durch die Kurve 90 dargestellt ist,
die im Mittel bei 1 liegt und als eine optische Untersuchungsfunktion h1 (X) bestimmt
ist.
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Pa der Heizwert zur Absorption über einen Bereich interessierender
Bedingungen nahezu linear proportional ist, kann der Heizwert eines einzelnen Stoffes
aus der Relation der Formel bestimmt werden
HW1 ist der Heizwert des ersten Stoffes, I1 ist die anteilige Absorption einer zugehörigen
Strahlung innerhalb der gesamten optischen Untersuchungsfunktion h1, K1 ist eine
Konstante bezeichnet, deren Funktion oben angegeben ist (Gleichung 3), h1 () ist
eine optische Untersuchungsfunktion, die in ihrer Mitte Ä1 enthält und durch die
Kurve 90 gegeben ist, f1 ) ist der Absorptionsquerschnitt je Heizwerteinheit des
ersten Stoffes, der durch die Kurve 80' gegeben ist, und C ist eine Konstante, die
von X unabhängig ist und durch die optischen Details der verwendeten Apparatur einschließlich
der Länge des Absorptionsweges bestimmt ist; sie ist für eine gegebene Vorrichtung
bekannt.
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Abwandlungen der oben genannten Gleichungen können gemacht werden,
um auch ein nichtlineares Verhältnis zwischen Heizwert und Absorption berechnen
zu können.
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In ähnlicher Weise wird eine Relation für den zweiten Stoff formuliert,
und zwar
HW2 ist der Heizwert des zweiten Stoffes, I2 ist die anteilige
Absorption einer zugehörigen Strahlung innerhalb der gesamten optischen Untersuchungsfunktion
h2, K2 ist eine Konstante, die für eine Abhängigkeit des Heizwertes von der Absorption
bei 2 des zweiten Stoffes ausgewählt ist, h2( ) ist eine optische Untersuchungsfunktion,
die in der 2 Mitte enthält und durch die Kurve 92 bezeichnet ist, f2( ¢) ist der
Absorptionsquerschnitt je Heizwerteinheit des zweiten Stoffes, dargestellt durch
die Kurve 82', und C ist die Vorrichtungskonstante, wie oben bereits beschrieben.
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Bei einer Wellenlänge X, liegt Überlappung der Absorptionsquerschnitte
des ersten und des zweiten Stoffes vor, dargestellt durch den Schnittpunkt 88, so
daß die Stoffe eine identische Heizwertkonstante Ko haben. Die Feststellung der
Absorption einer Mischung aus dem ersten und dem zweiten Stoff in einem unendlich
schmalen Wellenband mit >0 als Zentrum ist deshalb proportional zum Heizwert
einer Mischung hiervon. Weil jedoch die optischen Bestimmungsmethoden normalerweise
die Intensität über ein Band von Wellenlängen ß 1 O messen, wird als optische Untersuchungsfunktion,
die eine entsprechende Heizwertkonstante Ko ergibt, ersatzweise eine solche gewählt,
die bei einer Wellenlänge mit ihrer Mitte bei lo liegt. Die gewünschte optische
Untersuchungsfunktion h'0 (h) ist dargestellt durch eine Kurve 94. Der Heizwert
HW der Mischung wird bestimmt durch eine Gleichung der Form
I ist die gemessene anteilige Absorption einer zugehörigen Strahlung innerhalb der
gesamten optischen Untersuchungsfunktion hrof f1 (Ä) ist der Absorptionsquerschnitt
je Heizwerteinheit des ersten Stoffes, dargestellt durch die Kurve 80',
f2(h)
ist der Absorptionsquerschnitt je Wärmewerteinheit des zweiten Stoffes, dargestellt
beispielsweise durch die Kurve 82', Ko ist die gemeinsame Heizwertkonstante der
einzelnen Stoffe, hBo(X) ist eine optische Untersuchungsfunktion mit ihrer Mitte
bei t0, und C ist die Gerätekonstante, wie vorstehend bereits beschrieben.
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Es geht aus der Untersuchung der Fig. 9 hervor, daß der Wert für #'o,
bei welchem die Heizwertkonstante (K1) des ersten Stoffes gleich der Heizwertkonstante
(K2) des zweiten Stoffes ist, innerhalb der Breite des Welenbandes ##o variiert
und zunimmt oder abnimmt. Man kann somit allgemein eine Kurve für t0 gegen zeichnen,
die eine mögliche Lösung entsprechend der Gleichung K1 = 2 = Ko (8) darstellt, in
der K eine gemeinsame Heizwertkonstante ist.
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Diese Kurve ist in Fig. 11 als Kurve 100 dargestellt.
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Fig. 10 zeigt ein Diagramm der Wellenlänge gegenüber dem Absorptionsquerschnitt
je Wärmewerteinheit für den ersten Stoff, dargestellt durch die Kurve 80', und für
einen dritten Stoff, dargestellt durch die Kurve 96. Der dritte Stoff hat ein charakteristisches
Spektrum, das sowohl dasjenige des ersten als auch das des zweiten Stoffes überlappt.
Eine optische Untersuchungsfunktion ho(A), dargestellt durch die Kurve 98, hat ein
Wellenlängenzentrum bei #'o und eine Bandbreite von ##o, so daß der erste und der
dritte Stoff die gleiche Heizwertkonstante Ko haben.
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Wie oben dargelegt, kann das Zentrum der WellenlAngen Aot bei dem
die gemeinsame Heizwertkonstante Ko (Ko=K1=K3) vorliegt, entsprechend der Bandbreite
ao der optischen Untersuchungsfunktion ho(ß) variieren. In Fig. 11 ist als Kurve
100 ein Diagramm der Bandweite gegenüber der optischen Funktionsprobe für das Zentrum
der Wellenlänge Ko für die gemeinsame Heizwertkonstante K des ersten
und
des zweiten Stoffes darstellt. Die Kurve 102 ist ein entsprechendes Diagramm für
den ersten und den dritten Stoff.
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Da die Stoffe überlappende Spektren haben, können sich die Kurven
für den gemeinsamen Heizwert schneiden. Ist dies der Fall, wie dies durch den Punkt
104 in Fig. 11 dargestellt ist, dann existiert eine Kombination der Parameter Xo
und lot die für eine genaue Korrelation der Heizwerte der Mischung dieser drei Stoffe
mit der Intensität der Absorption innerhalb eines angegebenen Bereiches durch die
optische Untersuchungsfunktion ho(k) verwendet werden kann. Existiert zwischen zwei
oder mehr überlappenden Spektren eine genaue Korrelation, so ist der Wert F in der
Funktion für die Berechnung des Gesamtheizwertes, der oben diskutiert ist, gleich.
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Uberlappende Spektren weiterer Stoffe können bestehen, die eine Charakteristik
für die gemeinsame eizwertkonstante haben, die nahezu der Charakteristik der gemeinsamen
Heizwertkonstante anderer Stoffe entspricht. Bine solche Charakteristik ist durch
die Kurve 1o6 dargestellt. Innerhalb des Bereichs relativer Konzentrati , der in
der Praxis vorkommen kann, kann die Charakteristik des gemeinsamen Heizwertes aller
Stoffe ausreichend eng sein, so daß eine einzelne Absorptionsmessung zu einem Gesamtheizwert
einer Mischung mit ausreichender Genauigkeit führen kann. In diesen Fällen kann
der Wert F in der Funktion für die Berechnung des Gesamtheizwertes empirisch eingestellt
werden (normalerweise auf einen Wert zwischen 0,8 und 1,3), um den Genauigkeitsgrad
zu erhöhen.
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Aus der vorangehenden Beschreibung der Bestimmung des Heizwertes folgt,
daß gasförmige Substanzen in der Weise untersucht werden können, daß ähnliche charakteristische
Korrelationen zwischen der Strahlungsabsorption und anderen interessierenden Informationen
hergestellt werden können.
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Die hier beschriebene Erfindung zeigt, daß das Absorptionsspektrum
der
Strahlungsenergie einer Mischung von Substanzen in einer solchen Weise untersucht
werden kann, daß verwertbare Informationen ohne direkte Bezugnahme auf die Anwesenheit
oder die relative Konzentration einzelner Bestandteile erreicht werden.
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Es ist erkannt worden, daß die Empfindlichkeit der Ausführung unter
Anwendung des Verfahrens der Erfindung begrenzt ist durch die Schwierigkeit der
Messung der Strahlungsabsorption über einen weiten Bereich von Konzentrationen und
Mischungen. Wegen dieser Begrenzung ist es ratsam, das Verfahren der Erfindung zusammen
mit einer Vorrichtung anzuwenden, die je nach Anwendung einen anpaßbaren Bereich,
Kompensationsmöglichkeiten und Möglichkeiten zur Kalibrierunq aufweist. Solche Möglichkeiten
schließen beispielsweise die Austauschbarkeit der Untersuchungszellen im Hinblick
auf deren Länge, Mittel für die Messung zusätzlicher wesentlicher Bestandteile entweder
einzeln oder gemeinsam und eine geeignete ansteigende Funktion als Teil der Signalverbreitung
ein.