DE2635226C2 - Druckverfahren und dafür geeignete Schmelzdruckfarben - Google Patents

Druckverfahren und dafür geeignete Schmelzdruckfarben

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DE2635226C2
DE2635226C2 DE2635226A DE2635226A DE2635226C2 DE 2635226 C2 DE2635226 C2 DE 2635226C2 DE 2635226 A DE2635226 A DE 2635226A DE 2635226 A DE2635226 A DE 2635226A DE 2635226 C2 DE2635226 C2 DE 2635226C2
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Description

ίο 2 Druckfarben gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der Polyamidharze Po'.ycstcra-
midharze auf Basis von dimerisierten Fettsäuren und gegebenenfalls Codicarbonsäuren und aus Monocarbonsäuren und gegebenenfalls cyclischen Anhydriden und etwa äquivalenten Mengen an Diaminen oder Diamingemischen und Diolen und/oder Alkanolaminen verwendet werden.
3. Druckfarben gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel aus Gemischen von Polyamidharzen und/oder Polyesteramidharzen und mit diesen verträglichen Harzen im Verhältnis 1 bis 30 Gewichtsteile, vorzugsweise von 5 bis 15 Gewichtsteile dieser Harze, bezogen auf Polyamidharzc. bestehen.
4. Druckfarben gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1.2.3, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 10 Gewichtsteile, vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsteile, bezogen auf Polyamidharz, an Wachs enthalten.
5 Verfahren zum Bedrucken von Oberflächen im Tiefdruck- oder Flexodruck-Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß lösunsmittelfreie, bei Raumtemperatur feste Druckfarben auf Basis thermoplastischer Bindemittel verwendet werden, die in den Farbkasten der Druckvorrichtung in geschmolzenem Zustand gehalten werden, wobei die aufgeschmolzenen Druckfarben bei den gewählten Verarbeitungstemperaturen Viskositäten von nicht mehr als 0,5 Pas, insbesondere 0,05 bis < 03 Pa s, aufweisen und wobei die thermoplasti schen Bindemittel Kunstharze wie Polyamidharze auf Basis von dimerisierten Fettsäuren und gegebenenfalls Codicarbonsäuren und aus Monocarbonsäuren und gegebenenfalls cyclischen Anhydriden und etwa äquivalenten Mengen an Diaminen oder Diamingemischen mit Erweichungspunkten zwischen 90 und 1600C, insbesondere 90- 1400C, sind.
Bei der Entwicklung von Druckfarben haben bestimmte Druckqualitäten wie Farbwiedergabe, Farbtonhal-
tung, Pigmentbenetzung etc. besondere Berücksichtigung gefunden. Die hier angesprochenen Druckfarben benötigen zur Applizierung Lösungsmittel. Die Verwendung von Lösungsmitteln ist bekanntlich sowohl für den Hersteller als auch für den Verarbeiter mit einer Reihe von Nachteilen verbunden, wie z. B. Explosionsgefahr, Geruchsbelästigung und Umweltbelastung. Außerdem bringen solche Druckfarben neben den geschilderten Nachteilen für den Anwender durch verbleibende Restlösungmittel eine Minderung der Druckqualitäten mit sich, wie z. B. Senkung des Blockpunktes.
Weiterhin lassen sich, bedingt durch die Verdampfungsgeschwindigkeiten der verwendeten Lösungsmittel, nur bestimmte maximale Druckgeschwindigkeiten erzielen, die auch durch entsprechende Maschinenkonstruktionen nicht wesentlich gesteigert werden können.
Besonders die Fragen der Umweltbelästigung durch Lösungsmittel und die Anstrengungen, diese zu vermei-
den, haben dazu geführt, daß gerade in jüngster Zeit mehr und mehr Druckfarbenbindemittel entwickelt wurden, die keine Lösungsmittel im herkömmlichen Sinne benötigen.
Hierzu gehören beispielsweise die lösungsmittelfreien Druckfarben, die z. B. aus einem Melamin-, einem Polyester-Harz und einem blockierten Katalysator aufgebaut sind. Solche Bindemittelgemische müssen aber bei höherer Temperatur ausgehärtet werden (A. Marano, Americ. Ink Maker [1972111,30).
Andere Entwicklungen gehen von der Überlegung aus, als Druckfarben niedermolekulare, UV-aktivicrbarc oder UV-sensibilisierbare Monomere zu verwenden, die unter dem Einfluß von UV- oder Elektronenstrahlen auf dem Substrat zur Reaktion gebracht werden können und in sehr kurzer Zeit zu einem Film aushärten. Obwohl diese Verfahren in der Möbollackierung schon längere Zeit angewendet werden und man auch schon Versuchsanlagen für Druckverfahren vorgeführt hat, ist jedoch zur Zeit die Steuerung der hohen Energie und der Einfluß
bestimmter Pigmente noch nicht zufriedenstellend gelöst.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, ein Druckverfahren für den Tief- und Flexodruck und dafür geeignete Druckfarben zu finden, die ohne Lösungsmittel angewendet werden können, wobei aber die guten Verarbeitungseigenschaften und die hohen Druckqualitäten üblicher Druckfarben erhalten bleiben. Dies bedeutet im besonderen die Schaffung besonderer Druckfarben und dafür besonders geeignete Bindemittel, welche
bo für die erfindungsgemäßen Druckverfahren hinreichend niedrige Schmelzviskositäten aufweisen, die aber trotzdem eine gute Haftung an den zu bedruckenden Oberflächen aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Bedrucken von Oberflächen im Tiefdruck- oder Flexodruck-Ve· fahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß lösungsmittelfreie, bei Raumtemperatur feste Druckfarben auf Ba thermoplastischer Bindemittel verwendet werden, die in den Farbkasten, der Druckvorrichtung in gc-
schmolzciicm Zustand gehalten werden, wobei die aufgeschmolzenen Druckfarben bei den gewählten Vcrarbcitungstemperaturcn Viskositäten von nicht mehr als 0,5 Pa s, insbesondere 0,5 bis < 0,3 Pa s, aufweisen und wobei die thermoplastischen Bindemittel Kunstharze wie Polyamidharze auf Basis von dimerisicrten lcitsaiircn und gegebenenfalls Codicarbonsäuren und aus Monocarbonsäuren und gegebenenfalls cyclischen Anhydriden
und etwa äquivalenten Mengen an Diaminen oder Diamingemischen mit Erweichungspunkten zwischen 90 und 160° C\ insbesondere 90- 1400C. sind.
Der untere Viskosiiätsbereich kann entsprechend den jeweiligen Anforderungen der Praxis ausgewählt werden; Viskositäten von 0,03 Pa s bei den gewählten Arbeitstenipcrauiren haben sich noch als brauchbar erwiesen. ί
Kin besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dall herkömmliche Druckmaschinen verwendet werden können, die lediglich mit beheizbaren Druckwalzen und behci/.barcn Farbkasten auszurüsten sind. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, dali außerordentlich hohe Druckgcschwindigkciten erzielt werden können. Werden als Druckträger Kunststoff-Folien verwendet, dann empfiehlt es sich, den Presseur zu kühlen, um die Temperatureinwirkung auf die Folien zu verringern.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Druckfarben für das oben angegebene Verfahren, bestehend aus Bindemitteln, Pigmenten und gegebenenfalls üblichen Additiven, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Bindemittel thermoplastische Kunstharze wie Polyamidharze auf Basis von dimerisierten Fettsäuren und gegebenenfalls Codicarbonsäuren und aus Monocarbonsäuren und gegebenenfalls cyclischen Anhydriden und etwa äquivalenten Mengen an Diaminen oder Diamingemischen mit Erweichungspunkten zwischen 90 und 1600C, insbesondere 90—140°C, sind und daß die Druckfarben bei den gewählten Verarbeitungstemperaturen Viskositäten von nicht mehr als 0,5 Pa · s, insbesondere 0,05 bis < 03 Pa · s, aufweisen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Bedrucken von Oberflächen und dafür geeignete Druckfarben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Bindemittel anstelle der Polyamidharze Polyesteramidharzc auf Basis von dimerisierten Fettsäuren und gegebenenfalls Codicarbonsäuren und aus Monocarbonsäuren und gegebenenfalls cyclischen Anhydriden und etwa äquivalenten Mengen an Diaminen oder Diamingemischen und Diolen und/oder Alkanolamine!! verwendet werden.
Besonders vorteilhafte Bindemittel für die erfindungsgemäße Verwendung als Schmelzdruckfarbe sind:
1. Polyamidharze, hergestellt aus dimerisierten Fettsäuren und gegebenenfalls Codicarbonsäuren und aus Monocarbonsäuren und/oder aus aliphatischen und/oder heterocyclischen Diaminen und gegebenenfalls cyclischen Anhydriden, wie z. B. Bernsteinsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid, und
2. Polyamidharze, in welchen die aliphatischen Diamine eine Ket^enlänge von 2—12 Kohlenstoffatomen aufweisen und gegebenenfalls auch einen oder mehrere Alkylsubstituenten mit einer Kohlenstoff-Zahl bis zu 4 Kohlenstoffatomen tragen, gegebenenfalls zusammen mit Codiaminen wie verzweigten aliphatischen undcycloaliphatischen Diaminen und Älherdiaminen
3. Polyamidharzc, in welchen die Codicarbonsäuren aliphatische unverzweigte Dicarbonsäuren mit einer Kettenlänge von 6 — 13 Kohlenstoffatomen oder aromatische Dicarbonsäuren, insbesondere Terephthalsäure oder Isophthalsäure, sind,
4. Polyamidharze, in welchen die Monocarbonsäuren verzweigte und/oder unverzweigte aliphatische Carbonsäuren mit einer Kcttenlänge von 2 bis 12 Kohlenstoffatomen sind und/oder
5. Polycstcramidharze, bestehend aus den obengenannten dimerisierten Fettsäuren, Monocarbonsäuren und aliphatischen Diaminen und Monoalkanolaminen und/oder Diolen.
Die bevorzugten Polyamid- bzw. Polyesteramidharze weisen miniere Molekulargewichte von etwa 1500 bis 3000 auf.
Erfindungsgemäß können auch Druckfarben verwendet werden, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Bindemittel aus Gemischen von Polyamidharzen (siehe vorstehend 1 —5) und/oder Polyesteramidharzen und mit diesen verträglichen Harzen im Verhältnis 1 bis 30 Gewichtsteile, vorzugsweise von 5 bis 15 Gewichtsteile dieser Harze, bezogen auf Polyamidharze und/oder Polyesteramidharze, bestehen.
Erfindungsgemäß können auch Druckfarbe:, gemäß der Punkte 1 bis 5 verwendet werden, die dadurch gekennzeichnet sind, daß für die als Bindemittel eingesetzten Polyamidharze und/oder Polyesteramidharze anstelle der dimerisierten Fettsäure Carboxystearinsäuren, Carboxymethylstearinsäuren, Carboxyäthylstearinsäuren oder durch Addition von Acrylsäuren an höhermolekulare mehrfach ungesättigte Fettsäuren hergestellte Dicarbonsäuren oder deren Ester verwendet werden.
Als mit Polyamidharzen und/oder Polyesteramidharzen verträgliche Harze kommen Kunstharze und/oder Naturharze bzw. modifizierte Naturharze, z. B. Kolophoniumharze und Kolophoniumharzderivate, Maleinathar/.c und Ketonharze, Cumaron- und Indenharze, Phenolharze (Novolake), Polyvinylacetate sowie Schellack in Betracht.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können alle die Pigmente und Farbstoffe eingesetzt werden, die unter den Verarbeitungsbedingungen farbstabil sind und sich in den angegebenen Bindemitteln gut dispergieren bzw. lösen lassen, z. B. Permanentgelb GGR oder Permanentrubin F6B oder Heliogenblau 7080 oder Spezialschwarz 4A.
Dem Druckfarbansatz !lönnen noch Additive zugemischt werden zur Verbesserung der Druckeigenschaft des Fließverhaltens und der Pigmentbenetzung, nämlich 1 —15Gew.-% (vorzugsweise 1 —10 Gew.-%), bezogen auf das Polyamidharz und/oder Polyesteramidharz. Wachse wie Esterwachse, Amidwachse, Kohlenwasserstoffwachse; phenolische oder aminische Antioxidanten können in Mengen von 0,1—5 Gew.-% zugesetzt werden. Die Druckfarben werden bevorzugt ohne Weichmacher eingesetzt, sie können jedoch zur Erzielung spezieller Effekte in geringen Mengen mitverwendet werden.
Als Substrate finden die im Flexo- und Tiefdruckverfahren üblicherweise bedruckbaren Druckträger wie Papier, Kartonagen und verschiedene Kunststoff-Folien, wie z. B. Polyolefine oder Zellglas, und Metallfolien, wie z. B. Aluminiumfolie, Verwendung.
;;j Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Druckfarbe geht man zweckmäßigerweise von Pigmentpasten, das
|f sind Pigment-Bindemittel-Konzentrate, aus. Zur Herstellung der Pigmentpasten werden die erfindungsgemäßen
la Bindemittel mit dem Pigment in bekannter Weise homogenisiert Der Pigmentanteil kann, je nach Art des
ü eingesetzten Pigments, bis zu 50 Gew.-% und mehr betragen.
ij Diese Pigmentkonzentrate werden dann zur Erzielung der gewünschten Pigment-Bindemittel-Konzentration
K 5 mit weiteren (dem gleichen oder einem anderen der erfindungsgemäßen) Bindemitteln versetzt und beispiels-
weise auf einem Dreiwalzenstuhl oder ähnlichem Mischgerät unter mäßigem Erwärmen gemischt und homoge-
V. nisiert
Bei den bevorzugten Polyamidharzen werden unter »dimerisierte Fettsäure« polymerisierte Säuren verstanden, die aus ungesättigten natürlichen und synthetischen, einbasischen, aliphatischen Fettsäuren mit 16 bis 22 : :i io Kohlenstoffatomen, bevorzugt 18 Kohlenstoffatomen, nach bekannten Methoden erhältlich sind (vgl. DE-OS
fl 14 43 938, DE-OS14 43 968, DE-PS 2i 18 702 und DE-PS 12 80 852).
νΐ Typische im Handel erhältliche technische dimerisierte Fettsäuren haben etwa folgende Zusammensetzung:
monomere Säuren (Mo) 5—15 Gew.-%
dimere Säuren (Di) 60-80 Gew.-%
',jj trimere Säuren (Tri) 10-35 Gew.-%
Ä Gegebenenfalls können auch die bei der Dimerisation anfallenden Gemische, welche etwa folgende Zusam-
?;i mensetzung haben
:-; M monomere Säuren (Mo) 30-35 Gew.-%
"P dimere Säuren (Di) 40-60 Gew.-%
: trimere Säuren (Tri) 12-20Gew.-%
ohne weitere Aufbereitungsverfahren direkt eingesetzt werden; der Gehalt an dimerer Säure kann aber auch :■ 25 durch allgemein bekannte Destillationsverfahren bis zu 100 Gew.-% erhöht werden. Die nach den bekannten
Verfahren erhaltenen Hydrierungsprodukte (vgl. US-PS 32 56 304 und DE-OS 19 41 119) dieser Säuren sind ebenfalls verwendbar.
Als Beispiele für die bei den Polyamidharzen gegebenenfalls mit zu verwendenden Codicarbonsäurcn seien Adipinsäure, Pimelinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure, Sebazinsäure, Nonamethylendicarbonsäure, Dekamethylendicarbonsäure und Brassylsäure sowie Terephthalsäure und Isophthalsäure genannt.
Als Monocarbonsäure zur Regulierung des Molekulargewichtes (Ketttenabbrecher) der PA-Harze werden verzweigte und unverzweigte, natürliche und synthetische, aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Monocarbonsäuren mit 2—22 C-Atomen, insbesondere 2—12 C-Atomen, gegebenenfalls als Gemisch, verwendet Bevorzugte Kettenabbrecher sind z. B.: Essigsäure, Propionsäure, Pelargonsäure, Cyclohexancarbonsäuren Cyclohexen^-ca^bonsäure, Benzoesäure.
Werden zur Regulierung des Molekulargewichtes, zusammen mit Monocarbonsäuren oder allein, cyclische Anhydride eingesetzt, dann können z.B. Verbindungen wie Maleinsäureanhydrid, Bernsteinsäureanhydrid, Phthalsäure-, Tetrahydro- und Hexahydrophthalsäureanhydrid Verwendung finden.
Von den aliphatischen Diaminen wird insbesondere Äthylendiamin eingesetzt; als weitere Aminkomponcntcn bzw. Cc-Diamifikomponente seien z. B. genannt Propylendiamin, Butylendiamin, Hexamethylendiamin, 2,4,4(2,2,4)-TrimeUiyl-nexamethylendiarnin, Nonamethylendiamin, Dekamethylendiamin, 1,11-Diaminoundekan, 1,12-Diaminododekan, gegebenenfalls Diäthylentriamin sowie gegebenenfalls die nach bekannten Methoden aus den Carboxystearinsäuren (Reppe-Säuren) herstellbaren Diamine.
Beispiele für cycloaliphatische Diamine sind: 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan, 3,3'-Dimethyl-4,4'-diamino-dicyclohexylmethan, S-Aminomethyl-S.S.S-trimethyl-cyclohexylamin, l-Methyl^-JI-amino-l-methyläthylJ-cyciohexylamin, 9,9-Bis-(3-aminopropyl)-fluoren. Als geeignete cyclische Amine kommen auch heterocyclische in Betracht. Beispiele für heterocyclische Diamine sind Piperazin, Dipiperidyl, Dipiperidylpropan, Dipiperazylalka-
ne.
Als Beispiele für die erfindungsgemäß in geringen Anteilen als Codiamine gegebenenfalls mit zu verwendenden Ätherdiamine kommen solche der allgemeinen Formel
H2N-(CH2)n-O-(R-OMCH2)n-NH2
in welcher π eine Zahl von 3—5 sein kann und wobei χ die Werte 0, 1, 2 und 3 aufweisen kann und R einen Alkylenrest mit einer Kettenlänge von 1 — 12 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls auch einen Alkylsubstituenten mit 1—4 Kohlenstoffatomen tragen kann, bedeutet, wie z. B. l,ll-Diamino-4,8-dioxa-undekan, 1,11-Diamino-4,8-dioxa-5-methyl-undekan, l,12-Diamino-4,9-dioxa-dodekan sowie l,14-Diamino-4,7,l O-Trioxa-tetradekan, 1,1 l-Diamino-6-oxa-undekan, in Betracht. Weilerhin können auch gegebenenfalls höhermolekulare Diamine — wie sie nach bekannten Verfahren aus der dimeren Fettsäure herstellbar sind — mitverwendet werden.
Als neben den Diaminen mit zu verwendende Diolkomponente bzw. Alkanolamine kommen gradkettige und
verzweigte Alkandiole, wie z. B. Äthandiol, Butandiole, Hexandiole, 1,12-Dodekandiol und gegebenenfalls das durch Hydrierung der dimeren Fettsäure nach bekannten Verfahren herstellbare Dimcrdiol sowie Polyätherdio-Ie, wie beispielsweise Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Äthanolamin, 1,2(1,3)-Propanolamin, Butanolamin, in Betracht.
Das Äquivalenzverhältnis des erfindungsgemäß vorzugsweise eingesetzten Äthylendiamins zu den Co-Diami-
b5 nen bzw. den Alkanolaminen und den Diolen kann 0,5 :0,5, insbesondere 0,8 :0,2 bis 0,9 :0,1, betragen.
Die Herstellung der Polyamidharze bzw. Polyesteramide kann in üblicher Weise durch Umsetzung der Diamine mit den freien Säuren bei Kondensationstemperaturen zwischen 180—250"C, insbesondere bei 230°C, durchgeführt werden. Das restliche Kondensationswasser wird vorzugsweise durch Anlegen eines Vakuums
während 1—2 Stunden entfernt. Anstelle der freien Säuren können auch in an sich bekannter Weise ihre amidbildenden Derivate, insbesondere ihre Säureester, verwendet werden, naturgemäß besonders solche, die leicht der Aminolyse unterworfen werden können, wie Methyl- und Äthylester.
Beispiele
1. Herstellung des Pigment-Bindemittel-Konzentrates
Bindemittel und Pigment, z. B. Permanentgelb GGR oder Permanentrubin F6B oder Heliogcnblau 7080 oder Spezialschwarz 4A. werden im Gewichtsverhältnis 1 :1 gut gemischt und danach in einem Extruder, Kneter oder Knetwalzwerk bei 40—60°C unter hohem Druck homogenisiert. Das erkaltete Material wird anschließend fein gemahlen.
1.2 Herstellung der Druckfarben
12 Gewichtsteile des o. g. Pigment-Bindemittel-Konzentrates und 88 Gewichtsteile gemahlenes Polyamidharz mit einem Erweichungspunkt von 118°C und einer Viskosität von 0,3 Pa-s bei 15O0C, hergestellt aus dimerer Fettsäure (75 Gew.-% dimere Fettsäure) (0,725 g-Äqu.), Essigsäure (0,275 g-Äqu.), Äthylendiamin (0,60 g-Äqu.), Propylendiamin (0,40 g ■ Aqu.) werden mit 2 Gewichtsteilen Montanwachs gut gemischt und auf einem Drei- oder Zweiwalzenstuhl bei 60—70° C homogenisiert. Das erhaltene Produkt wird nach dem Abkühlen fein gemahlen und kann anschließend im Farbwerk der Druckmaschine aufgeschmolzen werden.
2. Druckverfahren
Das Bedrucken erfolgte auf einer käuflichen, geringfügig umgebauten kombinierten Tief- und Flexodruck-Maschine.
2.1 Drucken nach dem Tiefdruckverfahren
Die fein gemahlene Druckfarbe wird in die auf 140 bis 180°C, vorzugsweise auf 160°C, mittels ölbad aufgewärmte Farbwanne eingefüllt und aufgeschmolzen. Die geätzte Tiefdruckwalze wird auf ca. 180° C aufgeheizt. Als Druckträger wird eine vorbehandelte Alu-Folie eingelegt. Nach ca. 10 Minuten wird mit dem Drucken begonnen. Bei diesem Verfahren wird die üblicherweise als Heizwalze eingesetzte Walze gekühlt und das Gebläse auf Luft von Zimmertemperatur umgestellt. Die erhaltenen Drucke zeigten sehr gut verlaufende Oberflächen und ausgezeichnete Haftungseigenschaften.
2.2 Drucken nach dem Flexodruckverfahren
Die feingemahlene Druckfarbe wird in die auf 140— 180cC, vorzugsweise auf 16O0C1 mittels ölbad aufgewärmte Farbwanne eingefüllt und aufgeschmolzen. Die Flexodruckwalze, die mit einem hochtemperaturbeständigen (bis ca. 250° C) Klischee ausgerüstet ist und die Übertragungswalze werden auf ca. 170°C aufgeheizt Als Druckträger wird Papier, z. B. Natronkraftpapier, eingelegt. Nach 10—15 Minuten ist die pulverförmige Druckfarbe aufgeschmolzen und man kann mit dem Drucken beginnen. Bei dem geschilderten Verfahren wird die üblicherweise als Heizwalze eingesetzte Walze gekühlt und die Gebläseluft auf Raumtemperatur eingestellt. Die erhaltenen Drucke haben einwandfreie Oberflächen und ausgezeichnete Haftungseigenschaften.
Tabelle 1
Zusammensetzung der Polyamid- und Polyesteramidharze
Bei Dim. Fettsre. Kettenabbrecher Diamine II (Äquiv.)
spiel (Äquiv.) I (Äquiv.) Il (Äquiv.) I (Äquiv.)
mit einem Stearinsre. EDA
Dimergehalt
von75Gew.-%
10
11
12
13
14
15
16
17
18
0,4 0.4 0.4 0,4 0.4 0.4 0,4 0.4 0,4 0,4 0,5 03 0,4 0,4 0,4 0,4 0.4
0.6 0.3 0.3 03 0,6 0,6 0,6 0,6 03 03
0,3 Cyc'.ohexen-S-carbonsre,
0,3 Essigsre.
0.3 Isononansre.
03 Pelargonsre.
03 Tetrahydröphthalsre.anhydrid
O^ Benzoesre.
0,7 Cyclohexen-3-carbonsre.
03 Benzoesre.
03 Benzoesre,
1,0 1,0 1,0 1,0 03 03 03 0,9 03 0,9 1,0 1,0
0,9 0,9 03
0,1 IPD 0,1 TMD 0,1 BDA 0,1 Piperazin 0,1 HDA 0.1 HDA
1,0HDA 1,0TMD
Tabelle 1 (Fortsetzung) Diol od. Alkanolamin = Äthylendiamin. 26 35 226 Druckeigenschaften Kratzfestigkeil lodecan. ft
Ii
Il
Bei (Äquiv.) — Isophorondiamin. Haftg. Alu + PP i
ι
spiel Kennzahlen Alu + PP P
ρ
Ball + Visk. gut
5 Rin^ 150° C befried. gut I
2 °C Pas befried. gut B
Ii
3 128 0,073 gut gut i
4 153 0,095 gut befried. I
10 5 149 0,083 befried. befried. I
6 122 0,074 befried. befried. I
7 141 0,072 befried. befried. I
8 137 0,078 befried. sehr gut 1
9 144 0,064 sehr gut gut 1
15 10 148 0,055 sehr gut sehr gut 1
Π _ 138 0,074 sehr gut sehr gut 1
12 142 0,083 sehr gut befried. ι
13 129 0,074 befried. gut I
on 14 137 0,079 gut sehr gut I
15 0,1 Äthanolamin 133 0,067 gut sehr gut i
16 0,1 Hexand. 68 0,075 gut befried. S
17 0,1 Butand. 13 125 0,072 befried. 1
18 Legende zu Tabelle 1: 126 0,083 i
25 EDA 142 0,066 1
IPD = Isomerengemisch aus 2,44-Trimethyl-hexamethylendiamin und 2,2,4-Trimeihylhexamethylendiamin. S
TMD = l,12-Diamino-4,9-dioxa-t ι
BDA = Hexamethylendiamin. §
HDA = 1,6-HexandioI. I
30 Hexand. = UButandiol. 1
Butand.-U 1
I
1
35 Tabelle 2
Polyamid- bzw. Polyesteramidharze mit Zusatzharzen
Zusammensetzung der Produkte Kennzahlen Visk. bei Druckeigenschaften
Nr. Polyamid- bzw. Zusatzharz Erweich. 150° C Haftung Kral/.fcstigkcil
Polyesteramidharz (%) PkL (Pas)
R +B (0C)
19 Aus Beispiel 4
20 Aus Beispiel 17
21 Aus Beispiele 50 22 Aus Beispiel 10
23 Aus Beispiel 10
24 Aus Beispiel 3
Ketonharz
(Ketonharz A)
Phenolharz
(AlbertolKP692)
Phenolharz
(AlbertolKP692)
Koloph.-Harz
(Rokramarl051)
Koloph--Harz
(Rokramarl051)
Cumeron-Ind-H.
(pH 3)
7% 158
15% 127
30% 97
8% 137
15% 142
7% 159
0,075 gut gut
0,107 gut sehr gut
0,226 gut sehr gut
0,053 gut gut
0,061 sehr gut sehr gut
0,052 befriedieem i befriedii

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    1 Druckfarben, bestehend aus Bindemitteln, Pigmenten und gegebenenfalls üblichen Additiven, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel thermoplastische Kunstharze wie Polyamidharze auf Basis von dimerisierten Fettsäuren und gegebenenfalls Codicaibonsäuren und aus Monocarbonsäuren und
    gegebenenfalls cyc'ischen Anhydriden und etwa äquivalenten Mengen an Diaminen oder Diamingemischen mit Erweichungspunkten zwischen 90 und 160°C, insbesondere 90-140°C sind und daß die Druckfarben bei den gewählten Verarbeitungstemperaturen Viskositäten von nicht mehr als 0,5 Pas, insbesondere 0,05 bis
DE2635226A 1976-08-05 1976-08-05 Druckverfahren und dafür geeignete Schmelzdruckfarben Expired DE2635226C2 (de)

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