DE2634994C3 - Celluloseregeneratfasern mit eingelagertem Acrylpolymerisat und hoher Absorptionsfähigkeit - Google Patents
Celluloseregeneratfasern mit eingelagertem Acrylpolymerisat und hoher AbsorptionsfähigkeitInfo
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- DE2634994C3 DE2634994C3 DE19762634994 DE2634994A DE2634994C3 DE 2634994 C3 DE2634994 C3 DE 2634994C3 DE 19762634994 DE19762634994 DE 19762634994 DE 2634994 A DE2634994 A DE 2634994A DE 2634994 C3 DE2634994 C3 DE 2634994C3
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Description
25
Die vorliegende Anmeldung bezieht sich auf kardierbare Celluloseregeneratfasern mit hoher Absorptionsfähigkeit, die nach dem Viskoseverfahren aus Zellstoff
oder anderen cellulosischen Materialien hergestellt werden und für die Produktion von Vliesstoffartikeln
wie Windeln, Tampons, Damenbinden, medizinischen Tupfern, Bodenmulchen, Wischtüchern usw. von Nutzen
sind. In jedem dieser Einsatzgebiete wird ein Material mit einer ausgeprägten Fähigkeit, Wasser und andere
wäßrige Flüssigkeiten, insbesondere Körperflüssigkeiten, zu absorbieren und zurückzuhalten, benötigt In
diesen und ähnlichen Einsatzbereichen finden Cellulosefasern wegen des hydrophilen Verhaltens des Cellulosemoleküls und seiner faserartigen Struktur, die dem
Vliesstoff Zusammenhalt, Form, Saugfähigkeit und FlüssigkeitsrUckhaltevermögen verleiht, in großem
Umfang Verwendung.
Einige Beispiele von Versuchen, die Absorptionsfähigkeit von Reyonfasern zu erhöhen, finden sich in der
FR-PS 22 16 387 sowie in US-PS 38 44 289, nach dem Alkalimetall- und Ammoniumsalze der Polyacrylsäure
in regenerierte Cellulose eingelagert sind, um die Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit der daraus hergestellten Reyonfasern zu erhöhen. Ein weiteres Beispiel für
die Einlagerung von hydrophilen Polymerisaten in Viskose zur Verbesserung des hydrophilen Verhaltens
der Fasern ist der Zusatz von Carboxymethylcellulose und Carboxyäthyl-Stfrke, wie er in den US-PS 34 23 167
bzw. 38 47 636 beschrieben ist.
Es ist bereits bekannt, daß das Wasseraufnahmevermögen eines Materials vom Grad seiner Hydrophilie
abhängt. Bei Bestimmungen des Wasseraufnahmevermögens wie der Ermittlung des Quellwertes und des
Wasserrückhaltevermögens nach dem Schleudern kann man davon ausgehen, daß diese vom Grad der
Ionisierung abhängen. Je höher also der Säuregrad eines
in eine l'aser eingelagerten Materials ist. desto großer
ist deren Absorptionsfähigkeit. Im ('alle von Polyacryl
30
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m>
säure würde man also angesichts ihres höheren Säure-,
d. h. Ionisationsgrades, als bei Polymethacrylsäure annehmen, daß Reyonfasern, in die Polyacrylsäure
eingespritzt wurde, ein höheres Wasserrückhaltevermögen besitzen als Fasern, die Polymethacrylsäure
enthalten. Dies wurde auch nachgewiesen, wie später noch gezeigt werden solL
Ein Problem, das bei der Einlagerung der anionischen
hydrophilen Polymerisate in dir Cellulosefasern aufgetaucht ist, ist die negative Auswirkung auf das
Kardierverhalten. Eine wichtige Eigenschaft, die Fasern,
die in den obengenannten Bereichen, insbesondere bei der Herstellung von Tampons eingesetzt werden sollen,
besitzen müssen, ist die Kardierfähigkeit auf konventionellen Karden. Es wurde festgestellt, daß bei der
Einlagerung von Polyacrylsäure in Viskose-Reyon-Fasern in einem Injektionsverfahren der Zuss:nmenhalt
des Bandes wesentlich verringert wird. Die Haftungseigenschaften sind bei der industriellen Verarbeitung von
Reyonfasern zu brauchbaren Produkten wie Tampons jedoch von großer Bedeutung. Wenn die Haftung zu
gering ist hält das Fasermateria] nicht zusammen, so daß eine Verringerung der Produktionsgeschwindigkeit
oder andere Verfahrensänderungen erforderlich werden oder die Faser sich überhaupt nicht mehr
verarbeiten läßt Daher ist ein wesentliches Ziel der vorliegenden Erfindung die Herstellung einer Reyonfaser mit verbessertem Flüssigkeitsaufnahmevermögen
ohne eine übermäßige Verringerung der Faserhaftung mit den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten bei der
Kardierung der Fasern zur Herstellung von Gebrauchsartikeln.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst
Es wurde festgestellt, daß Alkalimetall- oder Ammoniumsalze bestimmter Copolymerisate das Absorptionsund Rückhaltevermögen von Reyon bei Einspritzen in
die Viskose weiter verbessern und daß sich auf diese Weise eine Faser mit einer stärkeren Haftung als bei
den obenerwähnten bekannten Materialien herstellen läßt Die Haftung ist äußerst wichtig unter dem Aspekt
des Fasertransports in der Karde vor der Herstellung von handelsüblichen Fertigprodukten aus der Faser. Es
ist nicht bekannt, warum die Copolymerisate der vorliegenden Erfindung eine stärkere Haftung gegenüber Polyacrylsäure aufweisen. Einer der Faktoren, von
denen die Faserhaftung nach allgemeiner Ansicht wesentlich beeinflußt wird, ist die Stärke der Kräuselung in der Faser. Jedoch führen sowohl jie Copolymerisate der vorliegenden Erfindung als auch Polyacrylsäure
mit der Erhöhung der in die Faser eingelagerten Materialmenge zj einer Verringerung der Kräuselung.
Ein weiterer Faktor, der im Zusammenhang mit der Faserhaftung für wichtig gehalten, wird, ist die
Oberflächenbindung der Faser. Diese Oberflächenbindung, die bei normaler Cellulose vorliegt, soll auf
Wasserstoffbrücken und möglicherweise die Steifheit der Faser zurückzuführen sein.
Die Oberflächenbindung wird als der wichtigste Effekt der vorliegenden Erfindung angesehen, der seine
Ursache möglicherweise in der Erhöhung der Glasübergangstemperatur (Tg) des Copolymerisates durch die
Methacrylsäure hat.
Es wurde gefunden, daß die Einmischung von Alkalimetall- und Ammoniumsalzen von Copolymerisa-(cn aus Acryl- und Methacrylsäure in die Viskoselösung
das Absorptions- und FH'issigkeitsrückhaltcvermögen der daraus hergestellten Faser verbessert und entgegen
allen Erwartungen die Erhaltung der Haftung der aus
der Viskose gesponnenen Faser in einem MaQe bewirkt,
daß die Faser ohne Schwierigkeiten auf der Karde verarbeitet werden kann, während die obenerwähnten
Fasern, die die gleichen Mengen von Polyacrylsäurenatriumsalz enthalten, sich auf konventionellen Kardieranlagen nicht in befriedigender Weise kardieren ließen.
Die Fasern gemäß der vorliegenden Erfindung erhält man, indem man eine Copolymerisatmenge zwischen 2
und 30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Cellulose in der Viskoselösung (nachfolgend werden alle Prozentsätze auf dieser Basis angegeben und als CIV
bezeichnet), zu einem beliebigen Zeitpunkt der Viskosealterung zugesetzt, vorzugsweise jedoch durch Einspritzen in die voll ausgereifte Viskose. Der Bereich
zwischen 10 und 20% CIV wird erfindungsgemä-ß
bevorzugt, weil hier eine Ausgewogenheit zwischen erhöhtem Absorptionsvermögen und Verarbeitungsbedingungen gegeben ist. Die das Copolymerisat enthaltende Viskose wird dann durch die öffnungen einer
Spinndüse in ein Säurebad eingesponnen bzw. extrudiert, wo die Cellulosefaser regeneriert wird. Die
regenerierte Faser wird in Luft um 0 bis 100% oder, falls
gewünscht, noch stärker verstreckt, vorzugsweise jedoch um ca. 30 bis 50%, und dann durch ein heißes
wäßriges Bad geleitet, das eine Temperatur zwischen der Raumtemperatur und 1000C, vorzugsweise jedoch
zwischen 90 und 97°C aufweist. Das heiße wässerige jo
Bad enthält verschiedene Mengen verdünnte Schwefelsäure, ZnSO4 und Natriumsulfat. Ir, dem heißen Bad
wird die Faser nochmals um 0 -100% verstreckt Die Gesamtverstreckung aus beiden Stufi- *■ liegt vorzugsweise zwischen 50 und 70%. Wie allgemein bekannt ist, r,
verleiht die Verstreckung der fertigen Faser die nötige Festigkeit. Die Fäden, die jetzt in Form eines dicken
Bündels von endlosen Filamenten bzw. eines Kabels aus der Gesamtproduktion einer Reihe von Spinndüsen
vorliegen, werden in kurze Fasern mit der gewünschten Länge geschnitten, gewaschen und bis zu einem
Feuchtigkeitsgehalt von ca. 11 % getrocknet und in Ballen verpackt
Nach Regenerierung der Faser im Säurebad liegt das in die Faser eingeschlossene Copolymerisat in Säure- v,
form vor. Um die höchste Absorptionsfähigkeit zu erreichen, muß das Copolymerisat jedoch in Form des
Alkalimetall- oder Ammoniumsalzes vorliegen. Die Umwandlung des Copolymerisats aus Acrylsäure und
Methacrylsäure in die Salzform erfolgt in einer alkalischen Natriumsulfid-Waschflotte, wie man sie
üblicherweise zur Entfernung von Metall- und Schwefelverunreinigungen verwendet.
In manchen Fällen, besonders wenn der Sulfidwäsche eine Säurewäsche folgt, kann es wünschenswert sein, die «
Faser mit einer Base, z. B. einer verdünnten Natriumbikarbonat-, Natriumhydroxyd- oder einer ähnlichen
Lösung zu behandeln, um die Umwandlung abzuschließen und sicherzustellen, daß ein hoher Prozentsatz des
Copolymerisates in Salzform vorliegt. Auch kann es sich cn
als nötig erweisen, den Grad der Umwandlung in die Salzform bei bestimmten Anwendungsbereichen, wo
das Material mit dem Körper in Berührung kommen kann, zu begrenzen, da ein pH-Wert, der wesentlich
über 7 — 7,5 vorliegt, empfindliche Hauptpartien reizen <i>
kann und das Wachstum von schädlichen Mikroorganismen fördert. Schließlich kann nch eine Behandlung mit
einer konventionellen Avivage, z. B. einem oberflächenaktiven Mittel erfolgen. Danach wird die Stapelfaser in
einem kontinuierlichen Trockner bis zu einem bestimmten Feuchtigkeitsgehalt getrocknet, der sich nach dem
speziellen Verwendungszweck der Faser richtet
Die Faser kann dann zu Ballen zusammengefaßt oder kardiert werden, um dann zu einem der obenerwähnten
Endprodukte verarbeitet zu werden. Ein besonders geeignetes Einsatzgebiet für die erfindungsgeuäße
Faser sind Tampons, die z. B. nach einem der Verfahren gemäß US-PS 36 99 965 oder nach anderen bekannten
Me hoden hergestellt werden können.
Die erfindungsgemäß verwendeten Copolymerisate können nach bekannten Verfahren hergestellt werden.
Am einfachsten wird jeweils eine bestimmte Menge monomerer Acrylsäure und Methacrylsäure, die so
berechnet ist, daß man das gewünschte Durchschnittsverhältnis im Copolymerisat erhält, zusammen mit
einem Polymerisationsinitiator in einem Reaktionsgefäß vermischt wo man sie bis zur Beendigung des
Polymerisationsprozesses beläßt Zur Herstellung von Spezialpolymerisaten können auch dem Fachmann
bekannte Spezialverfahren angewandt werden, wie z. B. Einsatz von Kettenübertragungsmitteln und anderen
Molekulargewichtsreglern, Netzmitteln, oberflächenaktiven Mitteln, Redox-Systemen, kontrollierter Monomer-Zusatz u. ä. Bevorzugt ist ein Copolymerisat das
jeweils 50% von Acrylsäure und Methacrylsäure abgeleitete Einheiten enthält, obwohl ein Verhältnis
zwischen 90:10 (Acrylsäure/Methacrylsäure) und 10 :90 ist ebenfalls brauchbar.
Die Viskosität des Copolymerisats gibt Aufschluß über dessen Polymerisationsgrad und das Molekulargewicht. Ein weiterer Bereich des Polymerisationsgrades
hat sich als brauchbar erwiesen, und eine Begrenzung des Polymerisationsgrades ergibt sich in erster Linie aus
den Verarbeitungsbedingungen. Zum Beispiel wird ein Copolymerisat mit einem höheren Molekulargewicht im
allgemeinen in größeren Mengen in der Faser zurückbleiben; soll jedoch das Copolymerisat in die
Viskose eingespritzt werden, ist das Molekulargewicht durch die Viskosität bei der sich die Masse noch
pumpen läßt, begrenzt
Es gibt jedoch allgemein verfügbare Pumpanlagen, mit denen sich auch Flüssigkeiten mit einer Viskosität
von lOOOOcps und mehr fördern lassen. Gibt man das
Copolymerisat zum Lösungsmittel, kann man auch Copolymerisate mit einem großen Viskositätsbereich
verwenden.
Die Absorptionsfähigkeit der Fasern läßt sich mit verschiedenen Testverfahren ermitteln. Ein allgemein
bekanntes Maß für die Absorptionsfähigkeit ist das Wasserrückhaltevermögen oder der Quellwert (»Q«),
der in der in der obenerwähnten FR-PS 22 16 387 beschriebenen Weise bestimmt wird, auf die hier noch
einmal Bezug genommen wird. Bei dem Test wird die in der Faser nach I5minütigem Schleudern bei 2500- bis
3000facher Schwerkraft zurückbleibende Wassermenge gemessen, aus der der in der Probe zurückbleibende
Wassergehalt in % (auf der Basis des Trockengewichts der Faserprobe) errechnet wird. In neuerer Zeit wurde
ein Test entwickelt, der mit Praxisversuchen gut übereinstimmt, dem sogenannten »Demand Wettability
Test« (Lichstein, Bernard, International Nonwovcns and Disposables Association, 2. Jährliches
Symposium über Vliesstoff-Produktentwicklung, 5.-6. März 1974, Washinton, D. C). Hier wird ein neues Gerät
verwendet, mit dem sich das Volumen und die Geschwindigkeit der Aufnahme einer Flüssigkeit
dadurch messen lassen, daß man das absorbierende Material auf einen hydrostatischen Druck von Null
einstellt, so daß eine Befeuchtung nur nach Bedarf des absorbierenden Materials stattfindet. Somit erfolgt eine
Flüssigkeitsaufnahme nur aufgrund der Fähigkeit des absorbierenden Materials, Flüssigkeit aufzusaugen,
wobei der Flüssigkeitsstrom bei Erreichen des Sättigungspunktes
sofort zum Stillstand kommt Änderungen der Methode zur Simulierung eines Endproduktes sind
möglich. Beispielsweise kann man z. B. die Fasermasse komprimieren, um einen Tampon zu simulieren.
Die komprimierte Faser kann man mit dem Gerät bei verschiedenen Außendrücken und Testflüssigkeiten
prüfen.
Um Fasern mit Erfolg zu brauchbaren Produkten wie
Tampons oder anderen Vliesstoffartikeln verarbeiten zu können, müssen die Fasern vor der Herstellung des
Produktes in einer Richtung ausgerichtet werden, was häufig durch Kardieren der Fasern erreicht wird.
Die Kardierbarkeit der Faser hängt von der Haftung
zwischen den Fasern ab, d. h. der Fähigkeit der einzelnen Fasern »zusammenzuhalten« und die Handhabung
des Faserbandes ohne ein Auseinanderbrechen der zusammenhängenden Masse zu ermöglichen. Der
hier an der kardierten Faser vorgenommene Haftungstest besteht lediglich darin, die Kraft in Gramm zu
messen, die erforderlich ist, um ein Kardenband zu zerreißen oder zu zertrennen. Der Bandhaftungsfaktor
wird ausgedrückt als die pro Grain in (0,0648 g) der Faser erforderliche Kraft in Gramm.
Es wurde eine Lösung eines Copolymerisates 90/10 Acrylsäure mit Methacrylsäure hergestellt und in eine
Viskose mit einer Konzentration von 5% CIV eingespritzt, gründlich mit der Viskose ·'ermischt und in
ein übliches Säurespinnbad mit 8,5% Schwefelsäure, 5,0% MgSO4, 3,0% ZnSO4, 18,2% Na2SO4 und 30 bis
35 ppm Laurylpyridiniumchlorid bfi 49 bis 51°C eingesponnen zwecks Koagulierung und Regenerierung
der Cellulose und zur Herstellung eines Garnes von 1100 den mit 480 Filamenten. Das entstandene Garn
wurde dann durch ein frisches heißes Wasserbad von 93 bis 95°C geleitet und darin um 37% verstreckt. Dann
wurde das Garn in einen Spinntopf in Kuchenform abgelegt, bei 3O0C gewaschen, dann 40 Minuten bei
52°C mit 0,50%!ger wäßriger Natriumsulfidlösung und
0,05 bis 0,10% Natriumhydroxyd, 80 Minuten bei 30° mit
Wasser, 40 Minuten bei 300C mit 0,01%iger Essigsäure und schließlich 40 Minuten bei 40°C mit einer 0,2%igen
Emulsion eines Mineralöls mit einem pH-Wert von 7 bis 8 behandelt, 43 Minuten entwässert und 70 bis 8O0C
über Nacht getrocknet.
Weitere Faserproben wurden in der gleichen Weise hergestellt, jedoch unter Verwendung von Copclymerisaten
aus Acrylsäure und Methacrylsäure mit einem Gewichtsverhältnis von 80 :20 bzw. 50:50. In der
nachfolgenden Tabelle ist das Wasserrückhaltevermögen dieser Fasern dem der gleichen Fasern ohne
Copolymerisatzusatz gegenübergestellt.
Polymerisatzusatz | pH | % Feststoffe | Faser. | % Feststoffe als | Viskosität | Wasserrück- |
Beispiel 2 | freie Säue be | (Brookfield) | halijvermögen | |||
rechnet | Spinelle No. 2 | (g/g)*) | ||||
- | — | — | _ | - | 0,97 | |
90/10 Acrylsäure/Methacrylsäure | 5,6 | - | 19,44 | 3750 | 1,36 | |
(AA/MAA) | ||||||
80/20 Acrylsäure/Methacrylsäure | 5,4 | - | 25,08 | 1400 | 1,30 | |
50/50 Acrylsäure/Methacrylsäure | 5,0 | - | 21,32 | 2150 | 1,27 | |
*) Zurückgehaltenes Wasser in Gramm | pro Gramm | |||||
Eine Lösung aus einem Homopolymerisat aus Acrylsäure wurde bis zu einem pH-Wert von 5,2
teilweise neutralisiert und dann in eine Viskose mit einer Konzentration von 10% CIV eingespritzt, gründlich mit
der Viskose vermischt und in ein übliches Säurespinnbad mit ca. 5% Schwefelsäure, ca. 20% Natriumsulfat,
ca. 1 % Zinksulfat und 25 ppm Laurylpyridiniumchlorid bei 56 bis 58° C eingesponnen zum Zwecke der
Koagulierung und Regenerierung der Cellulose und zur Herstellung eines Kabels von 22 488 den mit 7496
Filamenten. Das entstandene Kabel wurde in Luft um 40% verstreckt, durch ein zweites Bad von 92 bis 97°C,
das 3,2% Schwefelsäure und insgesamt ca. 6,15% Salze
(NaSO4 + ZnSO4) enthielt, geleitet und darin um 18%
verstreckt. Dan.i wurde das Kabel in Fasern von 14,3 mm bis 25,4 mm Länge geschnitten. Die Stapelfaser
wurde dann mit Wasser, danach mit 0,30%iger Natriumsulfid-Lösung, darauf mit Wasser, dann mit
einer 0,175%igen Schwefelsäurelösung, danach mit Wasser und schließlich mit 0,20%igem Natriumcarbonat
gewaschen. Dann wurde das Material mit einer 0,30%igen wäßrigen Lösung von Sorbitan-Monoleat
und öthoxylierter Stearinsäure aviviert. Danach wurden die Fasern ca. Ui Stunde in einem kontinuierlichen
Trockner bei ca. 8O0C, ca. '/2 Stunde bei ca. 700C und
nochmals ca. 'h Stunde bei ca. 50° C getrocknet. Der
Feuchtigkeitsgehalt betrug dann ca. 11%. Zusätzliche
Wi Fäsefpföben wurden in der gleichen Weise hergestellt,
jedoch unter Verwendung eines Hornopolymerisates aus Polymethacrylsäure und eines Copolymerisats
(50/50 Gew.-%) aus Acrylsäure und Methacrylsäure. Die nachfolgende Tabelle enthält die Testergebnisse für das
hi Wasser- und Salzrückhaltevermögen (bei Verwendung
einer l%igen Natriumchloridlösung anstelle von Wasser) der verschiedenen Proben.
/ugcscl/tes Polymer
% Feststoffe Feststoffe Viskn^ilät Wasserriick- Sal/ruck-
I'olyacryl-Säurc 5,2
50/50 Acryl-Siiure-Methacryl-Saure 5.2
Polymethacryl-Säure 8.3
27.x 26..! 3 1,6 berechnet It rook
als Ircie Π c I d
als Ircie Π c I d
Saure S π ι π (I -j I
\ri 2
20.9
20.9
22,9
20.9
22,9
48X
1300
200
halleverm halteserm.
(g/g) 1.11 0.93
1.26
i.i:
1,04
Gemäß Beispiel 2 hergestellte Fasern mit 5 und 10% CIV Polyacrylsäure, 5 und 10% CIV eines Copolymer!-
sats (90/10 Gew.-%) aus Acryl- mit Methacrylsäure und
5 und 10% eines Copolymerisats (50/50 Gew.-%) aus Acryl- mit Methacrylsäure wurden mit dem »Demand
Wettahility Test« unter Anwendung des allgemeinen Verfahrens gemäß Hon Tpstvnrsrhriftpn unrj rjpn in rW
nachfolgenden Tabelle angegebenen Außendrücken und Lösungen geprüft.
/.usiit/e
PlI | \ Fest | % Feststoffe | Viskosität | 1% Natriumchlorid-Lösung | 0.014 | 0.02 i | Synthetischer | |
stoffe | her. als | Brook- | 0.007 | kg/cm" | kg/cnr | Urin*) | ||
freie Säure | Held | kg/cm | 0.1107 kg/cnr | |||||
Spindel | (ml/e) | (ml/g) | ||||||
No. 2 | (ml/p)' ι | 16.4 | (ml/g) | |||||
äure | 4.4 | 27.5 | 22.0 | 2550 | 18.3 | 16.6 | - | |
vls./Meth- | 5.0 | 27.4 | 21.2 | 3000 | 17.7 |
5% CIV Polyacrylsäure
5n'n CIV 90/IC
acrylsäure
acrylsäure
5% CIV 50/50 Acryls./Meth- 5.0 26.7 21.7 1837 18,9 17.5
acrylsäure
10% CIV Polyacrylsäure 16.3 14.6 14.9 16.6
10% CIV 90/10 Acryls./Meth- 5.3 27.4 21.0 2800 17.9 15.3 15.4 15.6
acrylsäure
10% CIV 50/50 Acryls./Meth- 5.2 26.3 20.9 1300 17.6 15.8 15.7 17.5
acrylsäure
') ml/g = je Gramm Faser absorbierte Flüssigkeit in ml.
*) Beschrieben von Weaver. Fante und Doanc in »Highly Absorbent Starch Based Polymers'« International Nonwovens
Disposable Association (INDA) 2nd Annual Symposium on Nonwoven Product Development. March 5 and 6. 1974.
Washington, D. C. und bestehend aus: 97,09% dest. Wasser. 1,94% Harnstoff, 0.8% NaCI. 0.11% MgSOi ■ 7 H2O und
0.06% CaCh.
Beispie!
Die drei Fasern von Beispiel 3. die 10% CIV der drei verschiedenen Polymerisate enthielten, wurden kar- -,n
diert, zu Tampons verarbeitet und im Syngina-Gerät getestet, das von G. W. R a ρ ρ in seiner Ausarbeitung
mit dem Titel »A comparison of The Absorptive Efficiency of The Commercial Catamenial Tampons«,
die im Juni 1958 vom Department of Research der =>=>
Loyola-Universität in Chicago. Illinois, veröffentlicht wurde, beschrieben ist. Als Testflüssigkeit wurde ein
synthetisches Exsudat, gemäß der Beschreibung im US-Patent 35 89 364 verwendet, das aus 1 % Natriumchlorid,
0,4% Natriumcarbonat, 10,0% Glyzerin, 0,46% eo Carbomethylcellulose und 88,14% dest. Wasser bestand.
Die Ergebnisse dieser Prüfung sind in der folgende· Tabelle wiedergegeben. Bei den Werten handelt es sich
um Durchschnittswerte aus fünf Tests.
Zusatz
Aufgenommene Flüssigkeit
(g/g)
Polyacrylsäure
50/50 Acryl-/Methacrylsäure
4.70 5,48 5.62
Die Fasern von Beispiel 3, die 10% CIV Polyacrylsäure bzw. 10% CIV eines Copolymerisats (50/50 Gew.-%)
aus Acryl- und Methacrylsäure enthielten, wurden zu einem Faserwattebausch kardiert
Durch Komprimieren und Erhitzen von 3 g dieser Fasern in einem Rohr mit einem Durchmesser von 1"
(2,ν1ιη;) wurden Scheiben hergestellt. Diese Scheiben
winden il.inn im »Demand Wet lability Test« bei einem
AiiLlendriKk um cn. (U psi (0.0I4 kg/cm2) und unter
K)
Verwendung einer l'Vnigen Natriiimchlnndlösung als
Testflüssigkeit geprüft. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Durchschnittswerte aus 16 Prüfungen.
l'olynierisatzusatz | iiure | I 6 | ΛιιΓμιΜί. | Flüssigkeit |
spie | tg/μΐ | |||
Pol \ üC! > Isi'ure | 6.2 | |||
50/50 Acryl-/MethiiL-ryls | 6.4 | |||
Bei | ||||
Nach dem Verfahren von Heispiel 2, wurden Fasern
hergestellt, die 15% bzw. 20% C IV eines Copolymer!·
sats (50/50 Gew-%) aus Acrylsäure und Methacrylsäure
enthielten. Die Rückhaltewerte für Wasser (WRV), Kochsalzlösung l%ig (SRV) und synthetisches Exsudat
(ERV) (in Beispiel 4 beschrieben) zeigt die folgende Tabelle.
l'olymor/usät/e
pll
% Feststoffe % Feststoffe her.
als freie
Säure
als freie
Säure
Viskosität
BrookHeld
Spindel Nr. 2
BrookHeld
Spindel Nr. 2
Wasserrückhalte
vermögen
vermögen
g/g
Salzrückhaltevermögen
g/g
Exudat-
rückhalte-
vermögen
g/g
i5% CIV 50/50 Acryls./Methacryl- 5,1 27,0
20% CIV 50/50 Acryls./Methacryl- 5,1 27,0 21,7 säure
1475
1475
1475
0,77
1,28
1,28
1,37
0,76 1,10
1,18
0,55 1,04
1,07
Nach dem Verfahren von Beispiel 2, wurden Fasern hergestellt, die 15% CIV Acryl- und Methacrylsäure in
einem Gewichtsverhältnis von 75:25, 25:75 und 10:90 enthielten. Die Wasser- und Salzrückhaltewerte sind
in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Polymer-Zusätze
3 H | % Feststoffe | % Feststoffe | Viskosität | Wasserrück- | Salzriickhalte |
ber. als | Brookfield | halte- | vermögen | ||
freie Säure | Spindel Nr. 2 | vermögen | |||
g/g | g/g | ||||
5,5 | 29,3 | 19,7 | 3057 | 1,41 | 1,20 |
13,0 | 26,9 | 15,9 | 2950 | 1,37 | 1,14 |
5,5 | 25,6 | 21,3 | 1775 | 1,33 | 1,12 |
5,8 | 25,6 | 20,0 | 3950 | 1,28 | 1,11 |
5,6 | 31,8 | 28,4 | 1000 | 1,11 | 1,01 |
0,77 | 0,76 | ||||
Beispiel | 8 |
75/25 Acrylsäure/Methacrylsäure
50/50 Acrylsäure/Methacrylsäure
50/50 Acrylsäure/Methacrylsäure
25/75 Acrylsäure/Methacrylsäure
10/90 Acrylsäure/Methacrylsäure
Keine
50/50 Acrylsäure/Methacrylsäure
50/50 Acrylsäure/Methacrylsäure
25/75 Acrylsäure/Methacrylsäure
10/90 Acrylsäure/Methacrylsäure
Keine
Nach dem Verfahren von Beispiel 2 wurden Fasern hergestellt, die 10,15 und 20% CIV Polyacrylsäure bzw. wi
10, 15 und 20% CIV eines Copolymerisats (50/50 Gew.-%) aus Acryl- und Methacrylsäure enthielten,
diese Fasern wurden auf einer konventionellen 1 m Deckelkarde mit einer Geschwindigkeit von 73 kg/Std.
zu einem Band mit einem Gewicht von 3,86 g/m s5 kardiert.
Die folgende Tabelle zeigt die Werte für die Bandhaftung:
zusatz (CIV)
Bandhaftung (g/gr.) +) Polyacrylsäure 50/50 Acryl-/
Methacrylsäure
10% | 5,3 | 7,9 |
15% | 4,8 | 7,4 |
20% | 5,5 | 13,8 |
- | 7,9 | 7,9 |
+) Gramm | pro Grain Fasern (1 Grain | = 0,0648 g). |
Il
Alle in den obigen Beispielen angegebenen Viskositiitswerte
wurden mit dem Brookfield-Viskosimeter mil
einer Spindel Nr. 2 ermittelt.
Aus den Ergebnissen von Beispiel 1 wird deutlich, daß
bei Einlagerung von Copolymerisaten, die Acrylsäure und Methacrylsäure in verschiedenen Anteilen enthielten,
das Wasserrü.khalteverrnögen gegenüber normalem Reyon wesentlich erhöht ist. Eine weitere
interessante Erscheinung bei diesem Beispiel ist der Abfall im Wasserrückhallewert mit Erhöhung des
Methacrylsäureanteils im Copolymerisat. Das höhere Wasserrückhaltevermögen von Polyacrylsäure gegenüber
Polymethacrylsäure konnte in Beispiel 2 klar nachgewiesen werden. Der Unterschied ist nicht
überraschend, wenn man bedenkt, daß das Wasserrückhaltevermögen mit der Quellung der Faser zusammenhängt
und daß die Quellung bei einem anionischen polyelektrolytischen Netzwerk beispielsweise Polyacrylsäure
oder ein Copolymerisat aus Polyacrylsäure und Polymethacrylsäure, proportional zum lonisationsgrad
des Polyelektrolyts ist. Wenn man berücksichtigt, daß der lonisation^rjd der Polyacrylsäure größer als
der lonisationsgrad der Polymethacrylsäure ist, so sind die Ergebnisse von Beispiel I und 2 nicht überraschend.
Das Wasserrückhaltevermögcn bestimmt aber riichi
allein die Wirksamkeit eines Absorptionsmaterials. In der Literatur werden zahlreiche Testverfahren beschrieben,
mit denen versucht wird, das Verhalten der Fasern unter simulierten Praxisbedingungen zu bestimmen.
Die Prüfung der Fasern, die die erfindungsgemaßen Copolymerisate enthielten, nach dem »Demand
Wei lability Test« und dem Syngina-Verfahren gemäß
Be'spiel 3, 4 und 5 zeigt, daß die Copolymerisate aus Acryl- und Methacrylsäure in der Tat höhere Absorptionswerte
als Polyacrylsäure aufweisen. Für dieses ziemlich unerwartete Ergebnis gibt es vorerst noch
keine plausible Erklärung. Es ist jedoch offensichtlich, daß die Absorptionseigenschaften der Faser in beslimrnten
F.insatyhereirhpn nnrh vnn pjnprn änderen
Mechanismus als der Ionisierung der Carboxylsäure gruppe beeinflußt werden.
Claims (2)
1. Celluloseregenerat-Faser mit eingelagertem
Acrylpolymerisat und hoher Absorptionsfähigkeit, s dadurch gekennzeichnet, daß in die
Cellulose ein Alkalimetall- oder Ammoniumsalz eines Copolymerisates aus Acrylsäure mit Methacrylsäure, mit einem Gewichtsverhältnis der Acrylsäure zu Methacrylsäure im Copolymerisat zwischen ι ο
10:90 und 90 :10 eingelagert ist und daß die Faser
hergestellt worden ist durch Verspinnen einer Viskose, der das Acrylsäure/Methacrylsäure-Copolymerisat in einer Menge von 2 bis 30 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Cellulose in der Viskose, zugemischt wurde, sowie durch Überführen
des eingelagerten Copolymerisate in die Form des Alkalimetall- oder Ammoniumsalzes.
2. Celluloseregenerat-Faser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis Acrylsäure zu Methacrylsäure ca. 50:50 beträgt
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