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R U N D W I R K V O R R I C H T U N G
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Die Erfindung betrifft eine Rundwirkvorrichtung in Form eines Trommelrundwirkers,
der entlag der Wirkstrecke von einem gleichlaufenden Wirkband umschlosen ist, und
aus zwei gleichsinnig umlaufenden waagerecht und gleichachsig ineinander gelagerten
Drehtrommeln besteht, von denen die innere mit Aussparungen auf dem Mantel versehen
ist und als Wirktrommel relativ zu der mit den Aussparungen zugeordneten Wirkausnehmungen
in Porm von Trommelmanteldurchbrüchen versehenen äußeren Trommel zusätzlich sowohl
axial als auch kreisumfangsförmig hin- und herbewegbar ist, derart, daß die Aussparungen
der inneren Trommel in den '2roulmelmanteldurchbrüchen kreisende Bewegungen ausführen,
wobei den Trommelmanteldurchbrüchen ortsfeste Düsen für die Aussendung von flüssigem
Öl oder Fett zugeordnet sind.
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Eine solche Indwirkvorrichtung ist aus der DT PS 2 122 969 bekannt.
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Bei der bekannten Anordnung sind die Düsen als Sp-rühdüsen ausgebildet
und den Trommelmanteldurchbrüchen räumlich vor dem Teigteilzuführungsbereich zugeordnet.
Die Anordnung der Sprühdüsen räumlich vor dem Teigteilzuführungsbreich führt unter
Berücksichtigung des Gesamtaufbaues der üblichen Rundwirkvorrichtungen dazu,
daß
sich die Düsen an einer Stelle befinden, wo sie schwer zugänglich sind, was ihre
Wartung, Einstellung und die Überwachung ihrer Einstellung hinsichtlich Sprühzeit,
Sprühkegelform und Sprtillrichtung erschwert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu finden, die
es erlaubt, die Düsen an einem Ort anzubringen, an dem ihre Montage, Wartung, Einstellung
und Überwachung erleichtert ist.
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Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die
Düsen zur Aussendung konzentrierter Flüssigkeitsstrahlen ausgebildet und derart
nach dem Teigteilzuführungsbereich angeordnet in ihren Aussendezeiten gesteuert
und ihrer Aussenderichtung eingestellt sind, daß die Flüssigkeitsstrahlen nach Eingabe
der jeweiligen Teigportionen in die 'l'rommelmanteldurcllblüche dur-ch die von den
Teigportionen nicht erfüllten Bereiche der Trommelmanteldurchbrüche hindurch auf
die innere Trommel auftreffen.
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Die Erfindung beruht auf den folgenden, durch die DT PS 2 122 969
nicht nahegelegten Erkenntnissen: a) daß nach dem Hineinfallen der Teigportionen
in die Wirkausnehmungen regelmäßig zwischen dem Umfang der Wirkausnehmungen und
den Teigportionen noch genügend Platz verbleibt, um einen konzentrierten strahl
auf den Mantel der inneren Wirktrommel aufzubringen, b) daß der Sinfallort der Teigportionen
in die Trommelmanteldurchbrüche regelmäßig so weitgehend reproduziert wird, daß
mit einer festen Richtungseinstellung der konzentrierte Strahl bei einem Großteil
der Einspritzvorgänge an der jeweiligen Teigportion vorbei auf den Mantel der inneren
Trommel auftritt
c) daß der konzentriert und regelmäßig exzentrisch
in bezug auf die Aussparungen der inneren Trommel auftreffende Strahl, der zunächst
keineswegs die ganze jeweilige Aussparung mit Fett, bzw. Öl überzieht, durch die
nachfolgende Wirkbewegung der Teigportion innerhalb des jeweiligen Trommelmanteldurchbruchs
hinreichend verteilt wird und d) das gelegentlich unvermeidliche Auftreffen des
flüssigen Öl- oder Fettstrahls auf die Téigportionen selbst, - dann nämlich, wenn
die jeweilige Teigportion außerhalb des zu erwartenden Einfallorts einfällt - für
die Qualität des entstehenden Backwerks unschädlich ist.
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Es hat sich gezeigt, daß bei Rundwirken von Teigstücken auf der erfindungsgemäßen
Rundwirkvorrichtung der sich im Bereich der Wirkausnehmung bildende Schluß beim
späteren Backen der gewirkten Teigstücke in gewünschter Weise aufplatzt, wie es
von bestimmten Broten wie Rosenbrötchen, Bauernbrötchen oder Bassauer Laiberl gewünscht
wird.
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Als besonders zweckmäßiger Ort für die Unterbringung der Düsen hat
sich der Bereich eines Umlaufmessers erwiesen, welches die auf einer Messerwalze
mit radial abstehenden Messerscheiben ankommenden, aus einem flachgewalzten Teigfladen
durch mit den Messerscheiben zusammenwirkende Gegenwalzen gebildeten Teigbänder
in einzelne Teigportionen zerschneidet.
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Pür die Zugänglichkeit der Düsen ist es bedeutsam, daß diese unter
einem abnehmbaren Gehäusedeckel angeordnet sein können.
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Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels.
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Es stellen dar: Fig. 1. eine erfindungsgemäße Rundwirkvorrichtung
in einer ersten Arbeitsstellung, Fig. 2. die Rundwirkvorrichtung gemäß Figur 1 in
einer zweiten Arbeitsstellung.
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In Figur 1 ist die innere Wirktrommel mit 10 bezeichnet.
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Auf dieser Wirktrommel können Aussparungen angebracht sein, die in
den Figuren nicht erkennbar sind. Es empfiehlt sich,die Oberfläche außerhalb der
Aussparungen kreuzförmig zu kordeln und die hohlkegelförmigen Aussparungen mit konzentrischen
Rillen zu versehen; diese Aufrauhungen fördern das Aufbrechen der Teigstückoberflächen
beim Backen. Die innere Wirktrommel 10 ist von einer äußeren Wirktrommel 12 umschlossen.
Die äußere Wirktrommel 12 läuft mit der inneren Wirktrommel 10 in Pfeilrichtung
um. Dabei führt jedoch gleichzeitig die innere Wirktrommel 10 gegenüber der äußeren
Wirktrommel 12 eine überlagerte Bewegung aus und zwar eine solche überlagerte Bewegung,
daß für einen mitrotierenden Betrachter ein Punkt auf der inneren Wirktrommel eine
kreisende Bewegung gegenüber der äußeren Wirktrommel ausführt. Die äußere Wirktrommel
12 ist mit Trommelmanteldurohbrüchen 14 versehen. Auf einem Umfangswinkel von mehr
als 900 liegt an dem Umfang der äußeren Wirktrommel 12 ein Wirkband 16 an, das über
Rollen 18, 20, 22 verläuft und durch seinen Eingriff mit der äußeren Umfangsfläche
der äußeren Wirktrommel 12 angetrieben ist, aber auch zusätzlich mit einem gesonderten
Antrieb, z.B. durch die Rolle 18 versehen sein kann. Durch die kreisende Bewegung
der inneren Wirktrommel 10 gegenüber der äußeren Wirktrommel 12 werden in dem durch
das Wirkband 16 abgedeckten Trommelbereich in den durch die Umfangsfläche der inneren
Wirktrommel 10 die Seitenwände der Trommelmanteldurchbrüche 14 und das Wirkband
16
gebildeten Wirkkammern die von oben her eingeführten (wie noch weiter zu beschreiben
sein wird) Teigstücke einer Wirkbewegung unterworfen, so daß die zunächst etwa quaderförmigen
Teigstücke beim Verlassen der Wirkkammer auf dem Wirkband 16 als rundgewirkte Teigstücke
ankommen.
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Der eigentlichen Wirvorrichtung, welche von der inneren Trommel 10,
der äußeren Trommel 12 und dem Wirkband 16 gebildet ist, ist eine Teigportionierungseinrichtung
vorgeschaltet. Die Deigportionierungseinrichtung umfaßt einen Teigzuführförderer
23, auf welchem ein Teigstrang 24 aufgelegt wird. Dem Teigzufuhrförderer 23 ist
ein Walzenpaar 26 nachgeschaltet, in welchem der Strang 24 zu einem dünnen Teigband
28 flachgewalzt wird. Nach dem Durchgang durch das Walzenpaar 26 gelangt das flachgewalzte
dünne Teigband 28 auf eine Messerwalze 30 mit einer Mehrzahl von radial abstehenden
Messerscheiben 32.
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Den Messerscheiben 32 stehen Gegenwalzen 34, 36 gegenüber, so daß
auf der Messerwalze 30 eine Mehrzahl von, im 3eispielsfall vier einzelnen Teigbändern
gebildet werden.
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Diese Teigbänder werden durch die Gegenwalze 34 im Zusammenwirken
mit den Kanten der Messerscheiben 32 zerschnitten und durch die Walze 36 endgültig
vereinzelt.
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Ein rotierendes Messer 38 schneidet sodann von den eitbändern 40 einzelne
Teigstücke 42 ab. Das rotierende Messer 38 ist in Figur 1 so eingezeichnet, als
ob seine Klinge lediglich eine Rotationsbewegung ausführen würde. Es ist aber durchaus
denkbar, daß der Rotationsbewegung der Klinge eine hin- und hergehende Bewegung
überlagert ist, so daß die Klinge im wesentlichen radial in Bezug auf die Messerwalze
38
in die Teigbänder 40 hineinsticht. Die durch das rotierende Messer
38 abgeschnittenen Teigstücke - 42 fallen in die Trommelmanteldurchbrüche 14.hinein.
Die äußere Trommel 12 weist senkrecht zur Zeichenebene entsprechend der Ausbildung
der Messerwalze 30 vier aufeinander folgende, in Achsrichtung der Trommel nebeneinander
liegende Umfangsreihen von Durchbrüchen auf. Die Durchbrüche benachbarter Reihen
können in Umfangsrichtung gegeneinander -versetzt sein. Dementsprechend muß dann
das rotierende Messer 38 mit mehreren in Achsrichtung nebeneinander liegenden, in
Umfangsrichtung gegeneinander versetzten Klingen versehen sein.
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Über de Bereich des rotierenden Messers 38 sind vier in Acherichtung,
d.b. senkrecht zur Zeichenebene nebeneinander liegende Düsen 44 angeordnet. Diese
Düsen sind, wie aus Figur 2 ersichtlich, so gerichtet, daß sie konzentrierte Strahlen
Trennmittel z.B. von flüs.igeil oder Fett in diejenigen Bereiche der Trommelmanteldurchbrüche
14 spritzen, die nach dem Einfallen der Teigstücke 42 in die Trommelmanteldurchbrüche
14 freigeblieben sind, so daß die konzentrierten Strahlen auf den Mantel der inneren
Wirktrommel 10 auftreffen.
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Es hat sich gezeigt, daß die Teigstücke innerhalb der Trommelmanteldurchbrüche
14 beim Vorbeigang unter den Düsen 44 eine verhältnismäßig gut definierte Lage einnehmen,
so daß auch verhältnismäßig gut definierte, freie Durchgangs bereiche für die konzentrierten
Strahlen 46 bestehen. Im Verlauf der Wirkbewegung, die den abgeschnittenen Teigstücken
42 innerhalb der Trommelmanteldurchbrüche 14 durch die kreisende Bewegung der inneren
Wirktrommel
12 gegenüber der äußeren Wirktrommel 10 aufgezwungen wird, wird das in Form der
konzentrierten Strahlen 46 eingespritzte flüssige Fett oder Öl von den Teigportionen
42 selbst auf den Mantel der inneren Wirktrommel 10 verteilt.
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Dank der Verteilung des Fetts bzw. des Öls auf der Mantelfläche der
inneren Trommel 10 werden die Teigstücke auf ihrer radial inneren Seite, dort wo
sich erfahrungsgemäß der Wirkschluß bildet, mit Öl, bzw. Fett, benetzt. Diese Benetzung
des Wirkschlußes mit Öl bzw. Fett führt dazu, daß beim späteren Backprozeß (dem
noch eine Gare vorausgehen kann) der Wirkschluß, der auf dem Backherd regelmäßig
nach oben freiliegt, aufreißt, so daß sich an der Oberseite der beim Backen entstehenden
Brötchen eine sogenannte "Rose", d.h. eine unregelmäßig aufgerissene Oberfläche,
ergibt.
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Unter Wirkschluß bezeichnet man die Stelle am rundgewirkten Teigstück,
an der die beim Spannen der leigstckoberfläche entstehenden Falten zusammentreffen
und ohne Trennmittel (Öl,Yett,Mehl) beim nachfolgenden Gärprozess verkleben.
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Infolge des aufgebrachten Trennmittelfilms unterbleibt dieses Verkleben,
und die Volumenvergrößerung beim nachfolgenden Backen bewirkt das unregelmäßige
Aufreißen der Teigstückoberfläche entsprechend der erzeugten Palten am Wirkschluß.
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Die Düsen 44 sind durch nicht eingezeichnete Mittel derart gesteuert,
daß sie jeweils kurzzeitig einen Strahl in die lrommelmanteldurchbrüche 14 aussenden.
Die Aussenderichtung der Düsen 44 ist entsprechend der Verteilung der Trommelmanteldurchbrüche
auf der äußeren Wirktrommel 12 gewählt.
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Die Ddeesl 44 können etwa dadurch mit flüssigem Öl bzw.
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Fett gespeist werden, daß sie an einen Öl bzw. Fett enthaltenden Tank
angeschlossen sind, daß in diesem Tank über dem Öl bzw. Fett ständig ein Überdruck
aufrecht erhalten wird, und daß die einzelnen Düsen mit Ventilen versehen sind,
die beispielsweise magnetisch gesteuert sind und im richtigen Zeitpunkt öffnen,
bzw. schließen. Die magnetischev-.
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Steuerung der Ventile der einzelnen Düsen kann beispielsweise von
einem Verteiler her erfolgen, der synchron mit einem umlaufenden Teil der Rundwirkvorrichtung
angetrieben ist.
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Die Düsen 44 sind durch einen Deckel 48 zugänglich, der von dem übrigen
Gehäuse der Rundwirkvorrichtung gelöst werden kann und der gleichzeitig dazu bestimmt
ist, einen Mehlstreuer 50 zu verdecken bzw. freizugeben.
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Durch die Einspritzdüsen können auch andere, in die Teigportionen
einzuarbeitende Zusätze wie z.B. Geschmackszusätze (Kakao, Marmelade, Zucker, Gewürze)
oder Farbzusätze (Marmorierung) eingespritzt werden.