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Schutzvorrichtung für Rohrende
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung in Form eines
Bandes od. dgl. für die Stirnflächen eines Rohrendes.
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Es ist bekannt auf dem jeweiligen Rohrende eine Schutzvorrichtung
anzubringen, sei es z.B. in Form eines auf die Stirnfläche aufgeklebten Bandes oder
einer über das Rohrende gestülpten Kappe. Dadurch soll hauptsächlich eine mit dem
Rohrende in Berührung kommende Person vor Verletzungen durch schneidende Rohrkanten
geschützt werden.
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Sind die Stirnflächen des Rohres vor Verlegung und Transport vorbearbeitet,
so gilt es aber auch insbesondere diese selbst gegen Beschädigungen, Korrision od.
dgl. zu schützen.
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So werden z.B. für den Bau von Pipelines bestimmte Großrohre in der
Weise vorbearbeitet, daß sie an den äußeren Stirnkanten eine als Fase angelegte
Fläche aufweisen, die jeweils mit der des benachbarten Rohres eine keilförmige Ausnehmung
zur Aufnahme der die Rohre verbindenden Schweißnaht bildet. Besondere Sorgfalt ist
bei Herstellung und Transport auf den Teil der Rohrstirnfläche, der die eigentliche
Stoßfläche der zu verlegenden Rohre bildet, zu legen. An diesen Flächen müssen die
Rohre z.B.
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sehr genau anliegen, um die Ausbildung von Unregelmäßigkeiten und
Hohlräumen hinter der Schweißnaht zu verhindern.
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Den aus diesen Gründen bestehenden erhöhten Schutzanforderungen können
die bekannten Schutzvorrichtungen aber nicht genügen.
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Eine Benutzung von Schutzkappen verbietet sich in den meiste + ällen
insofern, als bei gegenseitiger Verschiebung der Rohre aufgrund des Rohrgewichts
Kappen leicht abgestreift werden oder die bei größeren Rohren erfolgende Hakenverladung,
bei der in das Rohrinnere gefaßt werden muß, nicht möglich ist. Die Verwendung von
Schutzbändern bietet dagegen vor allem gegen mechanische Beanspruchung zu wenig
Schutz.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine Schutzvorrichtung zu schaffen,
die bei billiger Herstellung und leichter Handhabung einen optimalen beständigen
mechanischen Schutz der Stirnflächen und Kanten des jeweiligen Rohres bietet und
die auch während Transport und Verladung nicht hinderlich ist.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer Schut:vorrichtung
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das
jeweilige Rohrende
mit einem Schutzband umgeben ist, das aus einem am Innenmantel klemmend anlieqenoen
hicgeeaastischen Kunststoffstreifen mit #ebördelter, die Rohrstirnfläche ganz oder
teilweise umfassender Randfläche besteht.
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Durch die Biegeelastizität erhält das Schutzband einen festen Sitz
gegenüber dem Rohr, indem sich das im Innenrohr eingelegte Schutzband gegen die
Rohrinnenfläche drückt oder das auf dem Rohraußenmantel aufgelegte Schutzband sich
diesem anpaßt und in einer solchen Lage befestigt wird. Die gebördelte, die Rohrstirnfläche
ganz oder teilweise umgebende Randfläche des Kunststoffstreifens trägt zur Halterung
des Bandes in und quer zur Rohrrichtung bei, stellt aber auch gleichzeitig einen
Schutz der Stirnflächen des Rohres dar.
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Eine Hakenverladung ist möglich, da durch die Rohröffnung unter den
Rohrmantel gefaßt werden kann. Das biegeelastische Kunststoffmaterial erlaubt auch
noch bei größerem Druck oder Zug ein Nachgeben des Schutzbandes, ohne daß die Rohrstirnfläche
beschädigt oder das Band abgestreift wird. Dabei ist das Kunststoffmaterial gegenüber
bekannten Bändern aus Textilfasern oder Kappen aus Karton besonders witterungsbeständig.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die die
Rohrstirnfläche umfassende Randfläche des Kunststoffstreifens in Art eines U-Profils
gebördelt ist, wobei die Öffnung zwischen den Schenkeln des U-Profils kleiner oder
gleich der Rohrwandstärke ist.
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Hierdurch wird ein Schutz der ganzen Stirnflächen einschließlich des
als Fase angelegten Teils erreicht, wobei aufgrund einer geeigneten größenmäßigen
Gestaltung des U-Profils das Schutzband klemmend auf der Rohrwandung aufsitzt und
vor der ungefasten
Stirnfläche ein von der Rohrwandung nicht eingenommener
Hohlraum vorhanden ist, der z.B. mit einem weichen Kunststoff ausfüllbar ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, die Randfläche
in einer einem Kreisbögen ähnlichen, circa um 900 geführten Wölbung auszubilden.
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Diese Ausführungsform ist insofern vorteilhaft, als ein aufstoßendes
Rohr od. dgl. aufgrund der Wölbung des getroffenen Rohrendes zum Vorbeigleiten und
nicht zum Verkanten führt.
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Außerdem läßt sich eine glatte, keine Abkantungen aufweisende Fläche
unter geringerem Materialaufwand pressen, wobei auch die Randfläche insgesamt elastischer
ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die gewölbte Randfläche
schon auf dem als Fase angelegten Teil der Stirnfläche aufkommt und nicht über den
Rohrmantel hinüberragt.
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Auf diese Weise wird verhindert, daß ein am Rohrmantel aufgleitendes
Teil am Rohrende die dort aufgeklemmte Bördelung erfaßt und die Randfläche bzw.
das ganze Schutzband abdrücken kann. Da außerdem die Wölbung als solche bei schon
auf der äußersten Stirnfläche aufkommender Bördelung stärker ist, entsteht unter
der gewölbten Randfläche ein Hohlraum, der eine Deformation der Randfläche erlaubt,
ohne die zq schützende Rohrstirnfläche zu beschädigen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, die Randfläche
aus einem gegenüber dem Rohrmantel um 900 gebördelten Teil, der die Stirnfläche
des Rohrendes abdeckt, und einem sich
anschließenden, entsprechend
der Neigung der für die Schweißnaht angelegten Fase verlaufenden Teil zu bilden.
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Eine derartige #Ausführungsform des Schutzbandes ist in vorteilhafter
Weise dadurch fortgebildet, daß der um 900 gebördelte Teil eine größere Breite als
die der Stoßfläche des Rohres aufweist und der sich anschließende Teil eine Neigung
gegenüber der Fase besitzt, die ihn klemmend auf dieser aufsitzen und enden läßt.
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Bei dieser Aus führungs form sind die zu schützenden Flächen unmittelbar
durch gegenüberliegende Flächen abgedeckt, die sich der Form der Rohrstirnflächen
optimal anpassen und ebenfalls unter Bildung einer Schutzzone für die Stoßfläche
klemmend auf den als Fase angelegten Teil der Stirnfläche auf laufen.
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Um die Schutzwirkung des Hohlraums zu vergrößern, wird weiter vorgeschlagen,
diesen mit einer schützenden weichen Schicht aus Kunststoff od. dgl. ganz oder teilweise
auszufüllen.
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Soll insbesondere noch schneller und einfacher das Schutzband auf
das jeweilige Rohrende aufgebracht werden, so ist gemäß einer weiteren Ausführungsform
das Schutzband unter Bildung eines-als Formeinsatz in den Rohrmantel schiebbaren
Rings, Ovals od. dgl. an den Enden verschweißt.
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Auf diese Weise ist es möglich, auch bei weniger elastischen, starren
Schutzbändern diesen eine Form zu geben, die dem Rohrmantel entspricht.
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Um den Formeinsatz unter Klemmsitz besser im Innenrohr befestigen
zu können, ist vorgesehen, daß der in Richtung des
Rohres einzuschiebende
zylindrische Teil des Formeinsatzes eine in Richtung des Rohres hin abnehmende Wandstärke
besitzt.
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Mehrere Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 im Querschnitt das auf ein Rohrende gesteckte Schutzband mit in
Art eines U-Profils gebördelter Randfläche; Fig. 2 eine Darstellung entsprechend
Fig. 1, wobei die gegebördelte Randfläche des Schutzbandes in einer einem Kreisbogen
ähnlichen Wölbung ausgebildet ist; Fig. 3 ein Schutzband mit gebördelter Randfläche
aus einem die Stoßfläche des Rohres abdeckenden Teil und einem entsprechend der
Neigung der eine Fase bildenden Fläche verlaufenden Teil; Fig. 4 eine Ansicht eines
Rohrendes mit teilweise eingesetztem, unter Bildung eines Ringes an seinen Enden
versehweißtem Schutzband.
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In Figur 1 erkennt man ein auf das zu schützende Rohr ende' 1 mit-Stoßfläche
4 und eine Fase bildenderFläche 5 gestülpte Schutzband 6 aus Kunststoff. Der im
Rohrinnern liegende, den Rohrmantel klemmend umgebende biegeelastische Kunststoffstreifen
2 geht in eine gebördelte Randfläche 3 über. Die Randfläche 3 weist ein U-förmiges
Profil auf und läuft unter Einschluß der Stoßfläche 4 klemmend auf der eine Fase
bildenden Fläche 5 auf. Zwischen Randfläche 3 und Stoßfläche 4 befindet
sich
ein Hohlraum 7, in dem eine insbesondere die Stoßfläche 4 besonders schützende,
weiche Kunststoffschicht 8 angeordnet ist. Da auf der eine Fase bildenden Fläche
5 später die Schweißnaht gefilhrt wird, ist im allgemeinen eine kleinere Beschädigung,
wie z.B. Einkerbung des nicht abgedeckten Teils dieser Fläche 5 nicht weiter kritisch.
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Das Schutzband 6 ragt nicht über den Umfang des Rohres hinaus, so
daß z.B. bei gegenseitiger Verschiebung der Rohre das Schutzband nicht abgestreift
wird. Da die oeffnung des Rohres auch bei aufgestül#tem Schutzband frei zugänglich
ist, ist eine Hakenverladung des an seinen Enden geschützen Rohres möglich. Soll
in Umkehrung der dargestellten Ausführungsform der biegeelastische Kunststoffstreifen
2 auf der Rohraußenseite anliegen und die Randfläche 3 auf der Innenseite, so muß
das Schutzband speziell, z.B. mit einer über die Rohrwandung gesteckten Klammer,
befestigt werden, wobei bei einer derartigen Anordnung die Gefahr eines Abstreifens
des Schutzbandes wieder besteht.
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In Figur 2 ist ein Schutzband 6' mit einer Randfläche 3' dargestellt,
die eine einem Kreisbogen ähnliche Wölbung besitzt und auf der Fläche 5 klemmend
ausläuft. Vom Ansatz des Kunststoffstreifens 2' aus wölbt die Randfläche 3' in der
in Figur 2 dargestellten senkrechten Lage des Rohres sich nach unten und überstreicht
dabei etwa einen Winkel von 900.
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Das Schutzband ragt nicht über den Umfang des Rohres hinaus, so daß
auf der Randfläche 3' aufstoßende Teile einfach auf dessen Wölbung abgleiten. Da
außer an dem Ansatz. zwischen Wandfläche 3' und dem Kpnststoffstreifen 2' keine
Abkantung vorhanden ist, läßt sich das Schutband in einer relativ geringen Materialdicke
pressen, die die Elastizität der nicht auf der Stoßfläche 4 auf sitzenden'Randfläche
3' vergrößert. Der über der Stoi3fläche.4 vorhandene Hohlraum 7'
ist
mit einer zusätzlichen Schutzschicht 8' ausgefüllt.
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In Figur 3 bezeichnet die Ziffer 6'' ein Schutzband mit gebördelter
Randfläche 3'' aus einem die Stoßfläche 4 unmittelbar abdeckenden Teil 3 " a und
einem entsprechend der Neigung der als Faseangelegten Fläche 5 des Rohrendes verlaufenden
Teil 3 " b. Die Neigung des Teils 311b ist dabei so, daß dieser Teil auf der Fläche
5 klemmend aufsitzt.
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Ein solches Schutzband ist auch für Rohre geeignet,deren Stoßfläche
4 breiter als der Teil 3 "a ist. In diesem Fall bildet sich zwischen der Randfläche
3'' und der Stoßfläche 4 ein Hohlraum 7'', in den das Schutzband 6 " hinein verformbar
ist.
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In Figur 4 ist ein Rohrende 1 mit Stoßfläche 4 und eine Fase bildenderFläche
5 zu erkennen, in das ein diese Flächen schützender Ring 9 mit gebördelter Randfläche
zum Teil eingesetzt ist. Der Ring 9 ist dabei durch Verschweißung der Enden des
in Figur 2 dargestellten Schutzbandes 6' gebildet.
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Da die Randfläche 3' auf der eine Fase bildendenFläche 5 ausläuft,
ist derselbe Ring für Rohre mit unterschiedlichen Wandstärken geeignet, sofern deren
Innendurchmesser gleich ist. Der biegeelastische Kunststoffstreifen 2' sitzt als
ringförmiger Formeinsatz klemmend auf der Rohrinnenwandung und bedarf für Rohrinnendurchmesser
bis zu 70 oder 80 cm keiner Befestigungsmittel.
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Gegenüber der Randfläche 3' weist er eine drei- bis vierfache Breite
auf, so daß er eine gute flächige Anlage im Rohr findet.
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- PatentansprUche -