DE2623686C3 - Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus Abgasen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus AbgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus Abgasen durch Umsetzung mit
einer die CN-Gruppe enthaltenden Verbindung bei erhöhter Temperatur, bei dem die Stickstoffoxide zu
unschädlichen Produkten zersetzt werden.
Von Industrieanlagen an die Luft angegebene Stoffe, wie Schwefeloxide, Rauchbestandteilc, Stickstoffoxide.
Kohlenwasserstoffe und lluorkohlensloffe, die lange
Zeit als inaktive Materialien betrachtet wurden, gelten
im Zuge des gestiegenen Umweltbewußtseins als si bauliche, umweit verschmutzende Stoffe. Somit isl
eine Reinigung von Industrieabgasen bzw. eine Umwandlung von Schadstoffen in diesen Abgasen zu
unschädlichen Produkten, wie Stickstoff, Sauerstoff, Wasser und Kohlendioxid, notwendig,
Die Verunreinigung von Abgasen mit Stickstoffoxiden bereitet verschiedene Schwierigkeiten, insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht.
Die Verunreinigung von Abgasen mit Stickstoffoxiden bereitet verschiedene Schwierigkeiten, insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht.
Unter den Stickstoffoxiden spielen vor allem das stark giftige Stickstoffdioxid und das an sich instabile
κι Stickstoffmonoxid eine wichtige Rolle. Da bei hohen Verbrennungstemperaturen Stickstoffmonoxid stabil
ist, liegen Stickstoffoxide in Verbrennungsgasen fast vollständig als Stickstoffmonoxid vor.
Nachteilig bei den herkömmlichen nassen Verfahren
r> zur Reinigung von Abgasen mit einem Gehalt an Stickstoffoxiden ist beispielsweise die Tatsache, daß die
dabei erhaltenen Abwässer zusätzlich behandelt werden müssen. Bei herkömmlichen trockenen Verfahren, bei
denen Katalysatoren verwendet werden, wird die
2(i Lebensdauer der Katalysatoren durch im Abgas enthaltene Schwefelverbindungen und Staubbestandtei-Ie
stark beeinträchtigt. In der JP-OS 47 244/74 und in der JP'PS 35 908/75 sind trockene Verfahren zur
Entfernung von Stickstoffoxiden aus Abgasen ohne
2ri Verwendung zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus
Abgasen ohne Verwendung von Katalysatoren angegeben. Diese Verfahren sind wegen ihrer relativ geringen
Kosten für die erforderlichen Anlagen und die Durchführung des Verfahrens interessant.
jo Verbrennungsabgase enthalten im allgemeinen etwa
0,3 bis etwa 10 Volumprozent Sauerstoff, da bei Verbrennungsvorgängen ein Luftüberschuß in die
Verbrennungszonc eingeleitet wird. Der Gehalt an Stickstoffoxiden in Verbrennungsabgasen beträgt etwa
r, 50 bis etwa 10 000 ppm (die Teilangaben beziehen sich
durchweg auf das Volumen) und im allgemeinen 80 bis 2000 ppm.
Werden derartige Verbrennungsgase, die eine große Menge an Sauerstoff enthalten, gemäß dem Verfahren
der JP-OS 47 244/74 behandelt, so ist es unvermeidlich, daß durch Umsetzung mit Sauerstoff eine große Menge
an Reduktionsmittel verbraucht wird, da die Geschwindigkeit der Reaktion vom Reduktionsmittel und
Sauerstoff höher isl als die Geschwindigkeit der
4Λι Reaktion von Reduktionsmittel und Stickstoffoxid.
Werden derartige Verbrennungsgase gemäß dem Verfahren der JP-PS 35 908/75 behandelt, so ist der
Verbrauch an Reduktionsmitteln gering, da die Reaktion zwischen dem Reduktionsmittel und den Stickstoff-
M oxiden selektiv schneller abläuft als die Reaktion
zwischen dem Reduktionsmittel und Sauerstoff. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß der geeignete
Temperaturbereich für die Reaktion sehr eng ist, so daß besonders große Sorgfalt und zusätzliche Vorrichtun-
Vi gen für die Regelung der Temperatur erforderlich sind.
Um den Bereich der Reaktionstemperatur zu vergrößern, muß eine große Menge an Reduktionsmittel, wie
Wasserstoff, Kohlenwasserstoffe und dergleichen angewendet werden.
ho Ferner tritt bei Verwendung von Ammoniak als
Reduktionsmittel die Möglichkeit einer sekundären Luftverschmutzung durch nicht verbrauchtes Ammoniak
auf. Enthalten die Abgase Schwefeloxide, so können im Verbrenmingssystern durch Ablagerung von
Ammoniumhydrogcnsulfat Verstopfungen auftreten. Im allgemeinen wird die oxidative Zersetzung von Ammoniak
bei hohen Temperaturen in Gegenwart von Katalysatoren durchgeführt. Einerseits ist es schwierig,
Ammoniak in Systemen ohne Katalysatoren /u zersetzen, und andererseits sind bei Verwendung von
Katalysatoren die vorgenannten Schwierigkeiten nicht zu vermeiden.
Gemäß einem älteren Vorschlag (Paten'anmeldung P 25 31720.8) hat man bereits zum Entgiften von
anorganischen Abfällen, wie Härtesalzen, durch Behandlung mit Säure gasförmigen Cyanwasserstoff und
nitrose Gase in Freiheit gesetzt und diese Verbindungen in der Gasphase miteinander umgesetzt. Bekannt war
ferner, cyanid- und cyanidhaltige Härtesalzabfälle mit
nitrit- und nitrathaltigen Härtesalzabfällen trocken zu vermischen und das trockene Gemisch ·η der festen
Phase bei Temperaturen oberhalb 150cC umzusetzen.
Dieses bekannte Verfahren, das zwingend in der festen Phase durchgeführt werden muß, läßt jedoch keinen
Schluß auf eine Möglichkeit zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus Abgasen zu.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus Abgasen zur
Verfugung zu stellen, das ohne Katalysatoren innerhalb eines breiten Temperaturbereiches in wirtschaftlicher
Weise durchführbar ist und das keine zusätzlichen Reagenzien, wie Reduktionsmittel, erfordert.
Es wurde nun erfindungsgemäß festgestellt, daß bei einer Zersetzung von Stickstoffoxiden in Gegenwart
von Nitrilen als Reduktionsmitteln eine selektive Reduktion von Stickstoffoxiden innerhalb eines breiten
Temperaturbereichs abläuft. Dabei werden die als Reduktionsmittel verwendeten Nitrile ebenfalls zu
unschädlichen Produkten zersetzt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren .'.ur
Entfernung von Stickstoffoxiden aus Abgasen durcli Umsetzung mit einer die CN-Gruppe enthaltenden
Verbindung bei erhöhter Temperatur, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Abgas mit einem
organischen Nitril in Gegenwart von Sauerstoff bei Temperaturen von 500 bis 1000°C in Kontakt bringt.
F i g. 1 gibt eine bevorzugte Ausführungsform des crfindungsgemä3en Verfahrens schematisch wieder;
F i g. 2 erläutert die Temperaturverteilung im Inneren des Reaktionsrohrs;
im Diagramm der Fig. 3 ist die Beziehung zwischen
der Reaktionstemperalur und dein Reinigungsgrad in bezug auf Stickstoffoxide und das Nitril gezeigt, wobei
die Acetonitrilkonzentration als Parameter verwendet wird;
das Diagramm der Fig. 4 gibt den Einfluß des Molverhältnisses von Acetonitril zu Stickstoffoxiden auf
den Reinigungsgrad in bezug auf Stickstoffoxide und das Nitril wieder;
das Diagramm der F i g. 5 zeigt den Einfluß der Sauerstoffkonzentration auf den Reinigungsgrad in
bezug auf Stickstoffoxide;
im Diagramm der F i g. b ist der Einfluß der Sauerstoffkonzentration auf den ReinigungsgraJ in
bezug auf Stickstoffoxide erläutert;
das Diagramm der F i g. 7 zeigt die Zersetzung von Stickstoffoxiden und Acetonitril in Abwesenheit von
Sauerstoff;
dem Diagramm der Fig. 8 ist der Einfluß der Verweilzeit zu entnehmen;
das Diagramm der Fig.9 erläutert den Einfluß der
gleichzeitigen Anwesenheit von Kohlenwasserstoffen oiler Kohlenmonoxid;
Fig. 10 und 11 zeigen Flußdiagramme von weiteren
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Unter den erfindungsgemäß Hs Reduktionsmittel
verwendeten Nitrilen sind Verbindungen .:u verstehen,
die sich von Kohlenwasserstoffen ableiten und mindestens eine CN-Gruppe (Nitrilgruppe) aufweisen. Beispiele
für Nitrile, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind gesättigte aiiphatische Nitrile wie
Acetonitril, Propionilril und Butyronitril, ungesättigte aiiphatische Nitrile, wie Acrylnitril, Methacrylnitril und
Crotonsäurenitril, gesättigte aiiphatische Polynitrile, wie Malonsäurenitril, Bernsteinsäurenitril und Adipin·
säurenitril, ungesättigte aliphalischc Polynitrile, wie Fumarsäure und Maleinsäurenitril, und aromatische
Nitrile, wie Benzonitril, Tolunitril und Benzylcyanid. Diese Nitrile können einzeln oder im Gemisch
miteinander verwendet werden. Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten wird Acetonitril besonders bevorzugt.
Bii der praktischen Durchführung des erfindungsge-.näßen
Verfahrens ist es erforderlich, ein Abgas mil einem Gehalt an Stickstoffoxiden in Kontakt mit einem
oder mehreren Nitrilen (im folgenden ist einfachheitshalber nur von einem Nitril die Rede) bei Temperaturen
von etwa 500 bis etwa 1000°C in Kontakt zu bringen. Bei Reaktionstemperaturen unter etwa 5000C tritt
kaum eine Zersetzung auf, während bei Temperaturen über etwa 10000C das Nitril selbst unter Bildung von
Stickstoffoxiden oxidiert wird. Um einen Reinigungsgrad in bezug auf Stickstoffoxide und das Nitril von
mehr als 80 Prozent /u erreichen, beträgt die Reaktionslemperatur vorzugsweise 600 bis 900cC.
Die Menge des erfindungsgemäß zur Verminderung des Gehalts an Stickstoffoxiden eingesetzten Nitrils
beträgt mehr als etwa 0.5 Mol, vorzugsweise 0,8 bis 5 Mol, pro Mol Stickstoffoxide im Abgas. Bei Verwendung
eines Nitrils mit zwei oder mehr Nitrilgruppen kann an die Stelle der Molmenge an der Nitrilverbindung
die Molmenge an Nitrilgruppen treten.
Beträgt die Menge der Nilrilverbindung weniger als etwa 0,5 Mol, so läßt sich ein ausreichender Reinigungsgrad in bezug auf Stickstoffoxide nicht erreichen,
während bei einer Menge von mehr als 5 Mol eine unnötige hohe Menge an Reduktionsmittel erforderlich
ist, wie in Beispiel 3 gezeigt ist. Ferner kann bei Verwendung von zu hoher Nitrilmengen die Reinigung
in bezug auf Stickstoffoxide und das Nitril je nach der Reaktionstemperatur gehemmt werden, was zu einer
sekundären Luftverunreinigung führt.
Da Nitrile selbst zur Luftverunreinigung führen, ist es
notwendig, die Reaktionsbedingungen so einzustellen, daß das Nitril nach der Reduktion der Stickstoffoxide zu
Wasser, Kohlendioxid und Stickstoff zersetzt wird. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, die Umsetzung in
Gegenwart von Sauerstoff durchzuführen. Die bevorzugte Sauerstoffmenge liegt über 0.3 Volumprozent,
bezogen auf das Gesamtvolumen der Gase
Wenn die Zersetzung der Stickstoffoxide in Abwesenheit von Sauerstoff durchgeführt wird, wird nicht nur
die Zersetzungsreaktion des Nitrils, sondern auch die Reduktion der Stickstoffoxide stark behindert, wie im
nachstehenden Vergleichsbeispiel 1 gezeigt wird. Wie sich aus den nachstehenden Beispielen 3 und 4 ergibt,
wird die Zersetzungsreaktion der Stickstoffoxide durch die Zusammensetzung des Abgases, die Reaktionstemperatur
und die Verweilzeit beeinflußt. Somit muß die Zersetzungsreaktion in Gegenwart einer ausreichenden
SaL-rstoffmenge unter Berücksichtigung der Zusammensetzung
des Abgases, eier Reakiionsiemperatur und
der Verweilzeit durchgeführt werden. Da der Sauerstoffanteil im Absas im alleemeinen etwa 0.3 his etwa 10
Volumprozent beträgt, kann dieses direkt behandelt
werden. Je nach der Zusammensetzung des Abgases ist es jedoch gelegentlich erforderlich, einen Sauerstoffmangel
auszugleichen. Dabei kann Luft oder Sauerstoff den Reaklionssysteni als Saucrsioffquellc zugefiihi;
werden, üie ErCmJw1^ ist jedoch nicht auf diese
Sauersioffquelien beschränkt. Wenn der SaLcrsioffan-'ril
!0 Volumprozent überschreitet, bedeutet dies kein
Hindernis für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Vom wirtschaftlichen Standpunkt her
jeschcn, beträgt die Sauerstoffkonzentration jedoch höchstens 10 Volumprozent.
Die Verweilzeit im erfindungsgemäßen Verfahren beträgt vorzugsweise mehr als etwa 0,1 Sekunden,
vorzugsweise mehr als 0,5 Sekunden. Je langer die Verweilzeit ist, desto bessere Ergebnisse werden erzielt.
Aus wirtschaftlichen Gründen beträgt die Verweilzeit jedoch nicht mehr als etwa 5 Sekunden.
Die Umsetzung kann bei vermindertem Druck, bei Normaldruck oder bei erhöhtem Druck durchgeführt
werden. Aus wirtschaftlichen Gründen sind Drücke von etwa 0,5 bis etwa 2,0 at bevorzugt. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist jedoch nicht auf diesen Druckbereich beschränkt.
Beispiele für Abgase mit einem Gehalt an Stickstoffoxiden, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt werden können, sind sogenannte »saubere Gase«, wie Abgase von der Salpetersäureherstellung,
sogenannte »schmutzige Gase«, wie Kesselabgase, insbesondere Abgase von Schwerölkesseln und Gase
mit einem Gehalt an Kohlenwasserstoffen oder sauerstoffenthaltenden Kohlenwasserstoffen, wie Abgase
von der Arylsäureproduktion. Ferner können ;uich Abgase mit einem Gehalt an Wasser, Kohlendioxid,
Schwefeldioxid u.dgl. nach dem erfindungsgemaßen Verfahren behandelt werden. Beispiele für entsprechende
Kohlenwasserstoffe sind aliphatische gesättigte Kohlenwasserstoffe, wie Methan. Äthan u. dgl., aliphaüsche
ungesättigte Kohlenwasserstoffe, wie Acetylen, Äthylen, Butadien u.dgl., und aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol u. dgl. Beispiele für sauerstoffenthaltende Kohlenwasserstoffe sind Alkohole, wie Methanol,
Äthanol u.dgl.. Aldehyde, wie Formaldehyd. Acetaldehyd u. dgl., Ketone, wie Aceton. Methyläthylketon
u. dgl.. Carbonsäuren, wie Ameisensäure u. dgl.. Äther, wie Dimethyläther u. dgl.. Ester und Kohlenmonoxid.
Da ein Merkmal der Erfindung darin besteht, daß Abgase mit einem Gehalt an Stickstoffoxiden in
Gegenwart eines Nitrils behandelt werden, können auch Abgase, die neben Stickstoffoxiden ein Nitril enthalten
und Abgase mit einem Gehalt an einem Nitril. das vorher teilweise verbrannt worden ist. verwendet
werden.
Bisher wurden zur Behandlung von Nitrilen die gleichen Verfahren wie zur Behandlung von Kohlenwasserstoffen
angewendet. Beispielsweise wurde ein Verbrennungsverfahren oder eine oxidative Zersetzung
unter Verwendung von Katalysatoren vorgeschlagen. Bei diesen üblichen Verfahren werden jedoch entsprechend
den angewendeten Bedingungen Stickstoffoxide gebildet, was eine weitere Reinigungsstufe erforderlich
macht. Überraschenderweise wurde festgestellt, daß bei der Behandlung von Abgasen nach dem erfindungsgemäSen
Verfahren Stickstoffoxide und Nitrile gleichzeitig zu unschädlichen Produkten zersetzt werden
können.
Werden Nitrile in einem Verbrennungsofen verbianrt,
so lälii sich eine Flammeiibildung mit einer
lokalen, hohen Temperalur/.une von mehr als 1000"C
nicht vermeiden. Das Nitril wird in dieser Flammen/.oiie
von hohei Temperatur unter Bildung von SilickMoflovi
, den zersetzt. Auch wenn die durchschnittliche Temperatur des Verbrennungsofens im Bereich von etwa 500 bis
etwa 10000C liegt, so laßt sich die Bildung von Stickstoffoxiden als Ergebnis einer derartigen lokalen
Zone mit hoher Temperatur nicht ve ι meiden. Es wurde
ίο nun festgestellt, daß man bei Durchführung der
Verbrennung bei Temperaturen von etwa 500 bis etwa iuJw C, wobei das Auftreten einer lokalen Flammen/oiie
mit hohei Temperatur vermieden wird. Nitrile zu unschädlichen Produkten zersetzen kann, ohne daß
i") gleichzeitig Stickstoffoxide gebildet werden. Aufgrund
der Tatsache, daß Nitrile selektiv Stickstoffoxide reduzieren können, können Stickstoffoxide, die bei einer
tcilvvoiacp. Umwandlung von Nitrilen in Abgasen durch
Kontakt mit der heißen Flamme entstehen, zu
:n unschädlichen Produkten reduziert werden, indem man
sie mit dem im Abgas verbleibenden Nitril bei Temperaturen von etwa 500 bis etwa 1000"C behandelt,
wodurch sich eine Beseitigung von Nitrilen ohne Bildung von Stickstoffoxiden ergibt.
Abgase mit einem Gehalt an Nitrilen enthalten im allgemeinen auch Kohlenwasserstoffe und sauerstoflhaltige
Kohlenwasserstoffe. In diesem Fall ist zu beachten, daß die Temperatur des Systems durch
Verbrennungsvorgänge nicht über etwa 10000C steigen
«ι soll. Bei einer entsprechenden Ausführungsform des
erfindungsgemaßen Verfahrens wird der Abgasstrom in zwei oder mehr Ströme unterteilt, wobei ein Strom
jnter Verwendung eines Verbrennungsverbesscrers verbrannt wird, während die anderen Ströme nachein-
r, ander in die Verbrennungszone eingeleitet werden,
wobei die Temperatur der Verbrennungszone durch die latente Wärme der so eingeleiteten Gasströme und
durch Verminderung des Partialdrucks an Brenngas kontrolliert wird, so daß die Verbrennung im gewünsch-
mi ten Temperaturbereich durchgeführt werden kann.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird der Abgasstrom in zwei oder mehr Ströme unterteilt,
wovon einer unter Verwendung einer Katalysatorschicht anstelle eines Verbrcnnungsverbesserers ver-
4) brannt wird und der andere Strom oder die anderen
Ströme nacheinander in die Verbrennungszone eingeleitet werden, wobei die Temperatur des Verbrennungssystems auf der gewünschten Höhe gehalten wird.
Daraus resultiert ein geringerer Verbrauch an dem
-,ο Verbrennungsverbesserer, was zu einer wirtschaftlicheren
Abgasbehandlung führt. Außerdem kann der Verbrauch an Verbrennungsverbesserer durch eine
erhöhte Anzahl an Abgasströmen verringert werden. Deshalb wird die Anzahl der Abgasströme vorzugsweise
unter Berücksichtigung der laufenden Kosten für die Abgasbehandlung und der Baukosten für die entsprechende
Vorrichtung festgelegt.
Bei hohen Nitrilkonzentrationen im Abgas erreicht man eine Verbesserung des Reinigungsgrades durch
,o Erhöhung der Reaktionstemperatur, durch Verlängerung
der Verweilzeit der Nitrilverbindung oder durch ein weiteres Anheben der Sauerstoffkonzentration, so
daß ein Verbleiben von nicht umgesetztem Nitril vermieden wird. Enthält das Abgas Kohlenwasserstoffe
,5 oder sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffe, so läuft die
Zersetzungsreaktion innerhalb eines breiten Temperaturbereichs ab, wie in nachstehendem Beispiel 8 gezeigt
wird.
Ais Verbrennungsverbesscrer können iillgemein
Brennstoffe verwendet werden. Entsprechende Beispiele sind flüssige Brennstoffe, wie Schweröl, Kerosin.
Leichtöl, Ben/oi u.dgl., sov.\c gasförmige Btemistoffc,
wie Stadtgas, verflüssigtes Erdgas, in pctruehcmisehen
Anlagen als Nebenprodukte gebildete Gase u. dgl.
Als Katalysatoren können in der vorerwähnten Ausführungsform übliche Oxidationskaialysatoren verwendet
werden. Beispiele sind Edelmelallkauilysatoren. wie Platinkataiysatoren, und Katalysatoren auf der
Basis von Nickel-, Chrom-, Kobalt-, Eisen-, Vanadin-, Kupfer- und/oder Silberoxiden. Besonders bevorzugt
werden Plalinkatalysatoren, da sie eine hohe Aktivität auch bei niedrigen Temperaturen und eine gute
Wärmefestigkeit aufweisen.
Natürlich ist es notwendig, daß die I emperatur der Katalysatorschicht höher als die Initialtempcralur der
Oxidationsreaktion des Abgases ist. Es ist jedoch auch wichtig, daß die Katalysatorsciiicht bei Temperaturen
unterhalb der Wärmefesligkeitstemperatur, bei der die Aktivität des Katalysators zurückgeht und bei der
Veränderungen in der Zusammensetzung und Struktur des Katalysators auftreten, verwendet wird. Beispielsweise
wird die Reaktion bei Verwendung von Platinkatalysatoren vorzugsweise bei Temperaturen
von etwa 100 bis etwa 8000C, insbesondere 150 bis 7500C, durchgeführt. Die Raumgeschwindigkeit eines
durch die Katalysatorschicht gehenden Abgases beträgt vorzugsweise etwa 10 000 bis etwa 100 000 Std. ', sie ist
jedoch nicht auf diesen Bereich beschränkt. Die Umsetzung kann bei vermindertem Druck, bei Normaldruck
oder bei erhöhtem Druck durchgeführt werden.
Praktische Beispiele für Quellen von Abgasen, die nach dem erlindungsgemäßen Verfahren behandelt
werden können, sind Kcsselanlagcn, Dieselanlagcn, petrochemische Anlagen. Heizöfen. Eisen- und Stahlwerke,
Salptersäureproduktionsanlagen, industrielle Öfen, zur Zementherstellung verwendete Öfen, Produktionsanlagen
zur Herstellung von Acrylsäure. Acrylnitril und Nitrilen, Vorrichtungen zur Verwendung und
Behandlung von Nitrilen, Räucherungsanlagen u.dgl. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Behandlung von
derartigen Abgasen beschränkt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Die einzelnen Bestandteile werden nach folgenden Verfahren bestimmt:
Stickstoffoxid : Chemilumineszenz
Acetonitril und : Gaschromatographie
andere Nitrile
andere Nitrile
Cyanwasserstoff : Pyridin-Pyrazolon-Verfahren
Ammoniak : Nessler-Verfahren
Propylen : Gaschromatographie
Propan : Gaschromatographie
Kohlenmonoxid : Gaschromatographie
Sauerstoff : Gaschromatographie
Es wird eine Vorrichtung gemäß F i g. 1 verwendet. In
Fig. 1 bedeuten die Bezugszeichen 1, 2, 3 und 4 in der
angegebenen Reihenfolge Zuflußleitungen für zu behandelndes Abgas, Luft, ein in gasförmigem Stickstoff
mitgeführtes Nitril und gasförmigen Stickstoff, die über den Durchflußmesser 5 und die Einlaßleitung 5A in die
Vorwärmröhre 6 eingeleitet werden. Durch die Leitung 'iß wird Stickstoff aus der Leitung 4 entnommen und
•jbcr das Druckflußventil SC in den auf einer
vorbestimmten Temperatur gehaltenen Verdampfer 12 eingeleitet, wobei der gasförmige Stickstoff das Nitril
anschließend in die Leitung 3 mitreißt. Das Bezugs/eichen 7 bedeutet eine Zuflußleitung für Wasser, das aus
dem Zylinder TA durch eine für konstanten Durchfluß
sorgende Pumpe 8 in die Vorwärmröhrc 6 geleitet wird. Die Bezugszeichen 9, 10 und 11 bedeuten in der
angegebenen Reihenfolge einen Standardgaszylinder, der Stickstoff mit einem Gehalt an 5 Volumprozent
κι Stickstoffmonoxid (zu behandelndes Abgas) enthält, einen Luftzylinder und einen Zylinder für gasförmigen
Stickstoff. Die Vorwärinröhre 6 besteht aus Pyrex-Glas
und weist einen inneren Durchmesser von 3 mm und eine Länge von 55 cm auf. Sie ist mit einer
r, Vorwärmzone 13 versehen,die mit 100 ml Raschig-Ringen
mit einer Größe von 6 mm gepackt ist. Die von
einem Heizband 14 umgebene Abflußleitung der Vorwärmröhre 6 ist mit dem Reaktionsrohr 15
verbunden. Am Zu- und Abflußrohr des Reaktionsrohres 15 sind Auslaßöffnungen 16 bzw. 17 zur Probenahme
vorgesehen. Die Vorwärmröhre 6 und das Reaktionsrohr 15 sind in elektrischen Öfen 18 mit einer Länge von
40 cm angeordnet.
Aufgrund der Messung der Temperaturverteilung im
2r, Inneren des Reaktionsrohrs 15 (vgl. Fig. 2), wobei die
Temperaturen vorher auf 1000, 800, 600 bzw. 5000C festgelegt wurden, wird die Länge der tatsächlichen
Reaktionszone des Reaktionsrohrs 15 auf etwa 20 cm festgelegt. In F i g. 2 ist auf der Ordinate die Temperatur
so und auf der Abszisse die Länge des elektrischen Ofens angegeben. In der vorstehend erläuterten Vorrichtung
wird ein Quarzrohr mit einem inneren Durchmesser von 40 mm und einer Länge von 50 cm als Reaktionsrohr 15
(tatsächliche Länge der Reaktionszone 20 cm) verwen-
j-> det.
Das zu behandelnde Abgas wird aus dem Zylinder 9 über die Leitung 1 mit einer Geschwindigkeit von 15 bis
16 ml/Minute eingeleitet. Aus dem Zylinder 10 wird Luft mit einer Geschwindigkeit von 950 bis 970 ml/Minute
eingespeist. Stickstoff mit einem Gehalt an 3,4 Volumprozent Acetonitril (im Verdampfer 12 auf 0"C
gehalten), wird mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 110 rn'/Minute und Stickstoff über die Leitung 4 mit
einer Geschwindigkeit von 2400 bis 2500 ml/Minute
4-, eingeleitet. Alle Komponenten werden durch die Leitung 5A in den Vorwärmer 6 eingeleitet. Das Wasser
wird durch die Leitung 7 in den Vorwärmer 6 mit einer Geschwindigkeit von 18 bis 19 ml/Stunde eingeleitet.
Das System arbeitet im wesentlichen bei Atmosphären-
,1, druck. Am Probenauslaß 16 des Reaktionsrohres erhält
man Gas mit einer Zusammensetzung von 200 bis 210 ppm Stickstoffmonoxid, 5 bis 6 Prozent Sauerstoff
und 100 bis 980 ppm Acetonitril. Dieses Gas wird in das Reaktionsrohr 15 eingeleitet, wo die Umsetzung
durchgeführt wird.
Der P.c'riigungsgrad in bezug auf Stickstoffoxid bei
variierenden Temperaturen in der Reaktionszone von 500 bis 10000C ist in F i g. 3 angegeben. Dabei bedeuten
die Kurven (t), (2), (3), (4) und (5) jeweils den
bo Reinigungsgrad in bezug auf Stickstoffoxid bei Acetonitrilkonzentrationen
von 980, 520,300,220 bzw. 100 ppm.
Die Kurve (I') gibt den Reinigungsgrad in bezug auf Acetonitril bei einer Acetonitrilkonzentration von
980 ppm an. Die Verweilzeit in der Reaktionszone wird bei einer Temperatur von 800°C zu 1,0±0.05 Sekunden
berechnet.
Aus der Talsache, daß in Gegenwart von Sauerstoff
eine Reduktion von Stickstoffoxid stattfindet, eeht
hervor, daß eine selektive Reduktion durch Acetonitril
ablauft. Bei der Umsetzung von Acetonitril mit Sauerstoff sind für "i Prozent Sauerstoff etwa 1,8
Prozent Acetonitril erforderlich. Demgegenüber beträgt in Beispiel I die Acotonitrilmenge nur 100 bis
1000 ppm. Dies zeigt, daß Acetonitril das Stickstoffoxid
selektiv reduziert.
Der Reinigungsgrad wird in der hier verwendeten Vorrichtung nach folgender Gleichung berechnet:
Rcinigungsgrad = (1-A/B) χ 100(%);
in dieser Gleichung bedeutet A die Konzentration des fraglichen Bestandteiles an der Probeentnahmeöffnung
17 und B die entsprechende Konzentration an der Probeentnahmeöffnung 16 des Reaklionsrohrs 15.
Es ist ersichtlich, daß die Reinigung in bezug auf Stickstoffoxid bei Temperaturen von etwa 500 bis
1000°C erfolgt. Der Reinigungsgrad in bezug auf das
Nilril (Reduktionsmittel) liegt über dem von Stickstoffoxid. Aus Fig. 3 ergibt sich, daß es notwendig ist, die
Reaktion bei Temperaturen von 600 bis 9000C
durchzuführen, um einen höheren Reinigungsgrad in bezug auf das Nitril zu erzielen.
Mit der Vorrichtung von Beispiel 1 werden Reinigungsverfahren unter Verwendung von Propionitril,
Acrylnitril, Malonsäiirenitril und Bcnzonitril durchgeführt.
Im Fall von Propionitri! wird eine Konzentration von
1,6 Volumprozent (Rest Stickstoff) eingestellt, wobei der Verdampfer 12 auf 0"C gehalten wird. Bei Verwendung
von Acrylnitril beträgt di<: Konzentration 4,3 Volumprozent
(Rest Stickstoff), wobei der Verdampfer 12 ebenfalls auf OC gehalten wird. Hei Verwendung von
Bcn/onitril beträgt die Konzentration 2 Volumprozent
bei einer Temperatur des Verdampfers 12 von 800C. Im
Fall von Malonsäureiiilril wird eine lgcwichtsprozcntige
äßrige Lösung als Quelle für Malonsäurenitril vervi endet. Bei der Einleitung des Gasgemisches in die
Reaktionszonc werden die Geschwindigkeiten so eingestellt, daß der Gehalt an Stickstoffmonoxid 250 bis
280 ppm, an Sauerstoff 3 Prozent und an Wasser 10 Prozent beträgt. Die Molmenge an Nitrilgruppen der
Nitrilvcrbindung beträgt etwa das 2fache der Molmenge an Stickstoffmonoxid. Die Ergebnisse sind in Tabelle
I zusammengestellt.
Reduktionsmittel | Reaktions | Verweilzeit | Reinigungs-, ,::i | Reinigungsgrad |
temperatur | in bezug avf NO | in bezug auf das Nitril |
||
Γ C) | (see) | (%) | (%) | |
Propionitril | 700 | 0,5 | 80 | 100 |
desgl. | 800 | 0,5 | 90 | 100 |
desgl. | 800 | 1,0 | 94 | 100 |
desgl. | 900 | 0,5 | 92 | 100 |
Acrylnitril | 750 | 1,0 | 90 | 100 |
Malonsäurenitril | 800 | 0,5 | 78 | 100 |
Benzonitril | 800 | 0,5 | 90 | 100 |
Aus Tabelle I ergibt sich, daß die Nitrile eine selektive Reduktion der Stickstoffoxide bewirken.
Man verfährt wie in Beispiel 1 und verwendet Acetonitril als Reduktionsmittel. Bei der Reinigungsreaktion
wird das Molverhältnis von Acetonitril zu Stickstoffmonoxid bei Reaktionstemperaturen von 750
und 9000C variiert. Die Ergebnisse sind im Diagramm der F i g. 4 zusammengestellt. In diesem Diagramm
bedeuten die Kurven (6) und (7) den Reinigungsgrad in bezug auf Stickstoffoxid bei 900 bzw. 750° C und die
Kurve (7') den Rei'%ungsgrad in bezug auf Acetonitril bei 75O0C. Die Gase werden mit solchen Geschwindigkeiten
zugeführt, daß die Sauerstoffkonzentration 3,7 Prozent, die Verweilzeit 1,0 Sekunden und die
Konzentration an Stickstoffmonoxid 200 ppm beträgt.
Aus der Kurve (7) ist zu entnehmen, daß keine Zersetzung von Stickstoffoxid zu beobachten ist, wenn
das Molverhältnis des Nitrils zu Stickstoffmonoxid mehr
als 7 beträgt. Die Kurve (7') zeigt, daß in diesem Fall keine Zersetzung von Acetonitril eintritt. Ferner ergibt
sich aus Fig.4, daß das optimale Molverhältnis von Nitril zu Stickstoffmonoxid etwa 2 bis etwa 3 beträgt.
Bei einem Ansteigen des Molverhältnisses nimmt das Reduktionsvermögen für Stickstoffoxide ab, und die
Zersetzung des Nitrils bleibt aus.
Unter Verwendung des Reaktionssyslems von Beispiel
1 wird der Einfluß von Sauerstoff untersucht. Die
4r, bei einer Reaktionstemperalur von 900°C erhaltenen
Ergebnisse sind in F i g. 5 und die Ergebnisse bei 750°C in F i g. 6 zusammengestellt. In F i g. 5 geben die Kurven
(8), (9) und (10) den Reinigungsgrad in be?.ug auf Stickstoffoxide an, wenn die Reaktion bei einer
Verweilzeit von etwa 1 Sekunde und bei Acetonitrilkonzentrationen von 920,1900 bzw. 4400 ppm durchgeführt
wird. Die Kurve (11) gibt den Reinigungsgrad in bezug
auf Stickstoffoxide bei einer Verweilzeit von 0,52 Sekunden und einer Acetonitrilkonzentration von
1350 ppm an. Die Kurve (12) gibt den Reinigungsgrad in
bezug auf Stickstoffoxid bei einer Verweilzeit von 0,19 Sekunden und einer Acetonitrilkonzentration von
1250 ppm an.
In Fig. 6 ist der Reinigungsgrad in bezug auf
bo Stickstoffmonoxid bei einer Verweilzeit von 1,1 Sekunden und einer Acetonitrilkonzentration von
1030 ppm durch die Kurve (13), der Reinigungsgrad in bezug auf Stickstoffmonoxid bei einer Verweilzeit von
0,55 Sekunden und einer Acetonitrilkonzentration von 1560 ppm durch die Kurve (14) und der Reinigungsgrad
in bezug auf Stickstoffmonoxid bei einer Verweilzeit von 0,21 Sekunden und einer Acetonitrilkonzentration
von 640 ppm durch die Kurve (15) wiedergegeben.
Der Gehalt an Stickstoffmonoxid wird in jedem Fall
auf 200 ppm eingestellt. In diesem Beispiel wird ein
Quarzrohr mit einem Innendurchmesser von 40 m:n und einer Länge von 50 cm als Reaktionsrohr verwendet,
mit Jer Ausnahme, daß das Quarzrohr in Jen Fällen der
Kurven (12) und (15) einen Innendurchmesser von 21 mm und eine i.ängc von 50 cm aufweist.
Die Zersetzung von Acetonitril zeigt die gleiche Tendenz wie der Reinigungsgrad in bezug auf
Stickstoffmonoxid. Der Reinigiingsgrad in bezug auf
Acetonitril isi etwa '0 Piwen' höher als der
entsprechende Wert in bezug auf Stickstof! nion.i\id,
d. h., im System mit einem Reinigiingsgrad in bezug aul
Stickstoffmonoxid von weniger als 20 Prozent tritt kaum eine 7'.'!"sel/i!fig vom Acetonitril auf. Bei π
fortschreitender Reinigungsreaktion in bezug ai;f Stickstoffmonoxid schreitet auch die Zersetzung von
Acetonitril fort. Bei einem Reinigungsgrad in bezug auf Stickstoffmonoxid von mehr als 90 Prozent ist der
Rcinigungsgrad in 'ic-u^ auf Acetonitril 100 Prozent, >
<i u. h. im behandelten Gas läßt sich kein Acetonitril
nachweisen.
V'jigieichsbeispiel 1
Unter Verwendung des Reaktionssystems von Bei- 2>
spiel 1 wird eine Reinigungsreaktion in Abwesenheit von Sauerstoff durchgeführt. Die Ergebnisse sind in
Fig. 7 wiedergegeben. Die Umsetzung wird bei einer Reaktionstemperatur von 500 bis 11000C und einer
Verweilzeit von etwa 0,5 Sekunden bei 8000C jo durchgeführt. Die Zufuhrgeschwindigkeit der Gase
werden so eingestellt, daß der Gehalt an Acetonitril 660 ppm und an Stickstoffmonoxid 200 ppm beträgt. Im
Diagramm bedeutet die Kurve (16) den Reinigungsgrad in bezug auf Acetonitril und die Kurve (17) den ii
Reinigungsgrad in bezug auf Stickstoffmonoxid.
Die in den Fig. 5, 6 und 7 wiedergegebenen !Ergebnisse zeigen, daß die Anwesenheit von Sauerstoff
zur Zersetzung von Stickstoffoxid unter Verwendung eines Nitrils unerläßlich ist. Ferner ergibt sich, daß die
Sauerstoffmenge von der Verweilzeit, der Reaktionstemperatur und der Nitrilkonzentration abhängt. Bei
Abgasen, die bereits Nitrile enthalten, muß der Sauerstoffkonzentration besondere Beachtung geschenktwerden.
4")
Wie sich aus F i g. 7 ergibt, tritt bei Temperaturen bis 10000C weder eine Zersetzung des Nitrils noch eine
Zersetzung der Stickstoffoxide ein, während die Zersetzungsreaktion bei einer Temperatursteigerung
über 10000C beginnt. Somit ist anzunehmer,, daß es sich
bei der Zersetzungsreaktion um eine nicht selektive Reduktion von Stickstoffoxiden handelt. Somit sind für
eine nicht selektive Reduktion höhere Reaktionstemperaturen erforderlich, während die erfindungsgemäße
selektive Reduktion bei niedrigeren Temperaturen abläuft.
Der Einfluß der VerwAllzeit in der Reaktionszone
wird unter Verwendung des Reaktionsystenis von t>o
Beispiel 1 untersucht. Dabei werden die Zufuhrgeschwindigkeiten der Gase so eingestellt, daß die
Sauerstoffkonzentration 3 bis 4 Prozent, die Stickstoffmonoxidkonzentration 200 ppm und die Aceto.iitrilkonzentration
600 ppm beträgt. Die Strömungsgeschwindigkeit des Gasgemisches und die Verweilzeit werden
variiert.
Die Ergebnisse sind in F i g. 8 wiedergegeben. Dabei sind die Kurven (18), (19). (20) und (21) mit Verweilzciten
von 1,0, 0,7. 0,5 bzw. 0,2 Sekunden bei 8000C erhalten.
Als Reaktionsrohr wird im Fall der Kurven (18) und (20) ein Quarzrohr mit einem Innendurchmesser von 40 mm
und einer I.ängc von 50cm verwendet. Im Fall der
Kurve (19) weist das Quarzrohr einen Innendurchmesser
von 34 mm und eine Länge von 50 cm und im Fall der Kurve (21) einen Innendurchmesser von 2! mm und
eine Länge von 50 cm auf. Die Ergebnisse zeigen, daß bei längeren Verweilzelten der Temperaturbereich
breiter wird.
13 e i s ρ i e i 0
Hs wird die gleiche Vorriehi"ni; wie in Beispiel 1
verwendet. Auf die gleiche Weise wie in Beispiel I werden in die Vorwärmröhre ein Abgas eines mit
CC^Kino·-^' kntrinknnnn l/nrcnlc ,,r,/-l ?nrrÄ>--n<"-'·'
-jLiinLiÜi u\. Li i»_i-n_ii»_ii i\.\_.>.j»_i j UiivJ guäi Ui 11 "£.»- '
Stickstoff mit einem Gehalt an 3,4 Volumprozent Acetonitril eingeleitet. Luis Kesselabgas wird mit einer
Geschwindigkeit von 3.9 bis 4,0 Liter/min und das Stickstoflgas mit einem Gehalt an 3,4 Volumprozent
Acetonitril mit einer Geschwindigkeit von όθ bis
65 ml/min eingeleitet, so daß die Acetonitrilkonzentration
im Abgas 530 ppm beträgt. Die Reaktion wird bei einer Temperatur von 7800C und einer Verweilzeit von
1,0 Sekunden durchgeführt. Das Kesselabgas enthält etwa 800 ppm Schwefeldioxid, 250 ppm Stickstoffmonoxid
und 3,2 Prozent Sauerstoff, Rest Kohlendioxid. Wasser und Stickstoff. Die Stickstoffmonoxidkonzentration
im behandelten Gas an der Probeentnahmeöffnung 17 am Reaktionsrohr 15 beträgt 12 ppm.
Acetonitril läßt sich im behandelten Gas nicht nachweisen. Dies zeigt, daß der Reinigungsgrad in
bezug auf Stickstoffoxid 95 Prozent beträgt, was mit den F.rgebnissen von Beispiel 1 übereinstimmt. Die Anwesenheit
von Schwefeloxid hat auf die Remigungsreaklion keinen Einfluß.
In das Reaktionssystem von Seispiel 1 wird ein
gasförmiges Gemisch aus 1300 ppm Stickstoffmonoxid. 2,8 Prozent Sauerstoff, 3 Prozent Wasser. Rest
Stickstoff, das einem Abgas einer Salpetersäureproduktionsanlage nahekommt, eingeleitet. Das Gasgemisch
wird mit 3200 ppm Acetonitril versetzt. Die Zersetzungsreaktion wird bei einer Verweilzeit von 0.96
Sekunden und einer Reaktionstemperatur von 85O0C durchgeführt. Der Gehalt an Stickstoffmonoxid an der
Probeentnahmeöffnung 17 beträgt 58 ppm. Acetonitril läßt sich in diesem Gasgemisch nicht nachweisen.
Der Einfluß von Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid wird unier Verwendung des Reaktionssystems
von Beispiel 1 untersucht. Ein Gasgemisch mit einer Sauerstoffkonzentration von 3 Prozent, einer Stickstoffmonoxidkonzentration
von 200 ppm und einer Acetonitrilkonzentration von 700 ppm wird bei einer Verweilzeit
von 0,7 Sekunden bei 8000C in Gegenwart von 0.1 Prozent Propan oder 0,2 Prozent Kohlenmonoxid der
Reinigung unterworfen. Dabei wird ein Quarzrohr mit einem Innendurchmesser von 34 mm und einer Länge
von 50 cm als Reaktionsrohr verwendet.
Die Ergebnisse sind in Fig. 9 wiedergegeben. Dabei ist die Kurve (22) bei der Durchführung der Reaktion in
Abwesenheit von Propan oder Kohlenmonoxid erhalten, während die Kurve (23) in Gegenwart von Propan
und die Kurve (24) in Gegenwart von Kohlenmonoxid
erhallen worden ist. Die Ergebnisse zeigen, daß bei
Anwesenheit von Kohlenwasserstoffen oder sauerstoffhaltigen Kohlenwassersioflen im Abgas eine Verbesserung
des Reinigunggrads oder eine Erweiterung des Temperaturbereichs erzieh wird.
In die Reaktionszolle des Reaktionssystems von Beispiel 1 wird ein Gasgemisch mit 500 ppm Acetonitril.
350 ppm Stickstoffmonoxid. 0,3 Prozent Propan, 0,8 Prozent Kohlenmonoxid, 3.5 Prozent Sauerstoff. 10
Prozent Wasser, Rest gasförmiger Stickstoff eingeleitet. Die Reaktion wird bei 780nC durchgeführt. Als
Reaktionsrohr wird ein Quarzrohr mit einem Innendurchmesser von 40 mm und einer Länge von 50 cm
verwendet. An der Austrittsöffnung des Reaklionsrohrs lassen sich nur 25 ppm Stickstoffoxid und 10 ppm
Kohlenmonoxid aber kein Acetonitril nachweisen. Die Verweilzeit beträgt 0,53 Sekunden.
Vergleichsbeispiel 2
Man verfährt wie in Beispiel 9, ändert aber die Reaktionstemperatur auf 1050X. In diesem Fall lassen
sich 550 ppm Stickstoffoxid, jedoch keine weiteren schädlichen Produkte nachweisen. Die Verwcil/cit
beträgt 0,42 Sekunden. Bei einer Erhöhung der Reaktionstemperatur über 10000C steigt die Stickstoffoxidkonzentration,
was auf das Nitril zurückzuführen sein dürfte.
Beispiel 10
Es wird die in Fig. 10 abgebildete Vorrichtung verwendet. Die Bemgszeichen 19, 20 und 21 hedeuten
eine Zuführleitung für zu behandelndes Abgas, einen einen Verbrennungsverbesserer enthaltenden Zylinder
bzw. ein Lultgebläsc zum Vermischen der Luft mit dem
Verbrennungsverbessere;·. Die Bezugszeichen 22 und 23 bedeuten Probeentnahmeöffnungen. Mit 24 ist ein Ofen
mit einem Innendurchmesser von 350 mm und einer Länge von 6 m aus hochreinem feuerfestem Aluminiumoxid
bezeichnet. Darin sind Platten 25, die ebenfalls aus iiodireiiieiii feuerfestem Aluminiumoxid bestehen, vorgesehen.
Die verwendeten Platten sind dazu in der Lage, einen turbulenten Strom in einem laminaren zu
verwandeln. Der Ofen 24 ist in die Abschnitte A bis D unterteilt.
Das Volumen des Abschnitts D beträgt die Hälfte des Gesamtvolumens des Ofens. Die Volumina der Abschnitte
A, B und Csind einander gleich. Mit 30 und 31 sind ein Durchflußmesser bzw. ein Brenner bezeichnet.
T\ bis T, stellen Thermometer dar. Das zu behandelnde Abgas wird mit Hilfe des Wärmeaustauschers 26
vorerwärmt und durch die Abgaszuflußleiningen 27, 28 und 29 in den Ofen 24 eingeleitet. Der Verbrennungsverbesserer
wird aus dem Zylinder 20 über den Brenner 31 in den Ofen eingeleitet und Luft über das Gebläse 21
zugeführt. Die Strömungsgeschwindigkeiten für das zu behandelnde Abgas, den Verbrennungsverbesserer und
die Luft werden mit Hilfe von nicht abgebildeten Steuerventilen so reguliert, daß die vorbestimmte
Zusammensetzung erhalten wird.
Als Verbrennungsverbesserer wird Propan verwende!. Dieses wird über den Brenner 31 zusammen mit
Luft in den Ofen eingeleitet, um die Verbrennung durchzuführen. Die Temperatur im Abschnitt ("wird auf
730"C eingestellt. Die Strömungsgeschwindigkeiten für
den Verbrennungsverbesserer und die Luft betragen 0.78 bis 0.8NmVSId. und /4 bis 75NmVSId. An der
Probeentnahmeöffnung 22 werden 60 ppm Stickstoffoxid und 15.6 Prozent Sauerstoff nachgewiesen.
Anschließend wird in den Abschnitt C über die Zuflußleitung 29 ein Abgas eines petrochemisehen
Prozesses mit der in Tabelle Il angegebenen Zusammensetzung (aus 200L C vorerhitzt) mit einer Geschwindigkeit
von 140 NmVStd. eingeleitet. Die Verbrennung wird im Abschnitt C gestartet. Die Temperatur im
Abschnitt D beträgt beim Thermometer Ti 850cC und
beim Thermometer Tj 760 C. An der Probeentnahmeöffnung
23 werden 5 ppm Stickstoffoxid, 0,1 npm Cyanwasserstoff und 1,1 ppm Kohlenmonoxid nachgewiesen.
Propan und Acetonitril lassen sich nicht nachweisen. Der Sauerstoffgehalt beträgt 4,7 Prozent
und die Verweilzeit in der Stufe D wird zu 1,2 Sekunden berechnet. Die durchschnittliche Temperatur beträgt
805= C.
HCN
CH ,CN
NO
CiHs
CO
CO,
HO
O,
8,5 ppm
940 ppm
180 ppm
6900 ppm
15 400 ppm
2,91%
7,05%
2,8%
Rest
940 ppm
180 ppm
6900 ppm
15 400 ppm
2,91%
7,05%
2,8%
Rest
Vergleichsbeispiel 3
Das zu behandelnde Abgas wird in den Abschnitt .4 des Verbrennungsofens von Beispiel 10 (und nicht in den
Abschnitt C wie in Beispiel 10) eingeleitet. Die Temperatur im Abschnitt B beträgt 8800C und die im
Abschnitt D 860 bis 770"C. An der Probeentnahineöllnung
26 werden 0,5 ppm Cyanwassersioff und 470 ppm Stickstoffoxide nachgewiesen.
Beispiel 11
Abgas mit der in Tabelle Il angegebenen Zusammen
setzung wird in gleichen Mengen durch die Abschnitu
A. ßund Cin den Ofen von Beispiel 10 eingeleitet, üabe
werden jedem Abschnitt 47 NmVStd. Abgas zugeführt Abschließend wird das Gas verbrannt, wobei die Mengt
des als Verbrennungsverbesserers zugefiihrten Propan; so eingestellt wird, daß die Temperatur im Abschnitt L
an der Ausflußleitung 7800C beträgt. Die Verbrennung
wird so durchgeführt, daß der Sauerstoffgehalt im Ga; an der Probeentnahmeöffnung 23 des Ofens 3 Prozem
beträgt. Die Strömungsgeschwindigkeiten von Propar und Luft betragen 0,5 NmVStd. bzw. 40 NmVStd. Die
Temperatur bei Γι und Ti beträgt 8700C. An dei
Probeentnahmeöffnung 23 lassen sich 1,2 ppm Cyan wasserstoff und 15 ppm Stickstoffoxide, aber keine
anderen schädlichen Produkte nachweisen. Die Ver weilzeit im Abschnitt Dbeträgt 1,4 Sekunden.
Aus den vorstehenden Ergebnissen zeigt sich, daß die Menge des Verbrennungsverbesserers im Vergleich zi
Beispiel 11 auf etwa 40 Prozent vermindert werdet kann. Ferner kann eine wirtschaftlich vorteilhaft
Mehrstufenverbrennung durchgeführt werden.
Beispiel 12
Fs wird das in I·' i g. 1 I abgebildete Reaklionssysten verwendet. Mit 40 und 41 sind zwei Pyrcxrohre mi
jeweils 33 mm Innendurchmesser und 55 cm l.ängi bezeichnet. 42 ist ein Ouarz-Reaktionsrohr mit einen
Innendurchmesser von 40 mm und einer Länge von 5OcHi. Das Rohr 40 weist einen Vorwärmabschnitl 38
und das Rohr 41 einen Vorwärmabschnitt 38 und eine Katalysatorschicht 39 ai'f. Das System ist mit den
Probeentnahmeöffnungen 34, 35, 36 und 37 versehen. Die Rohre sind in einem elektrischen Ofen 43
angeordnet. Das Heizband 44 umgibt die Ausflußöffnungen der Pyrexrohre 40 und 41 im Bereich zwischen
diesen Rohren und dem Quarz-Reaktionsrohr 42. Das zu behandelnde Abgas wird durch die Leitung 32 und die
Luft durch die Leitung 33 in das Reaktionssystem eingeleitet.
Ein handelsüblicher Platin-Aluminiunioxid-Kaialysalor
(kugelförmiges Aluminiumoxid von 4 bis 6 mm Durchmesser mit einem Gehalt an etwa 1 Gewichtsprozent
Platin) wird in einer Menge von 40cm! als
Katalysatorschichi verwendet. Etwa 40 Volumprozent Abgas mit der in nachstehender Tabelle III in der Spalte
Probeentnahmeöffnung 32 angegebenen Zusammensetzung wird in das den Katalysator enthaltende Rohr 41
mit Geschwindigkeiten von 2,3 + 0,1 Liter/min bzw. 0,7 ±0,05 Liter/min eingeleitet und bei einer Temperatur
von 3300C (an der Einlaßseite der Katalysatorschicht) und einer Raumgeschwindigkeit von etwa
50 000Std. ' bei Normaldruck umgesetzt. Die übrigen 60 Volumenprozent des Abgases und die Luft werden
mit Geschwindigkeiten von 3,4 ±0,1 Liter/min und 0,9 ±0,05 I iter/min in das andere Rohr 40 eingeleitet
κι und anschließend mit dem durch die Katalysatorschicht
passierten Gas vereinigt. Das vereinigte Gas wird anschließend in das Quarz-Reaktionsrohr 42 eingeleitet,
wo die Verbrennungsreaktion bei 780"C durchgeführt wird. Die Verweilzeit im Quarz-Reaktionsrohr beträgt
li 0,53 Sekunden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 111
zusammengestellt. Die Lage der Piubcentnahmcöffnungcn
34 bis 37 ergibt sich aus Fig. 11. Die in dieser Tabelle in Klammern aufgeführten Werte sind berechnet.
Zusammensetzung | ppm | Probeentnahmeöffnung | 34 | 35 | 36 | 37 |
ppm | 32 | (760) | 150 | (530) | 0 | |
CH,CN | ppm | 1000 | 150 | 650 | (360) | 25 |
NO | ppm | 200 | — | 0 | — | 0 |
NH) | ppm | 0 | (1520) | 0 | (930) | 0 |
CiH1, | ppm | 2000 | (3800) | 600 | (2580) | 0 |
CH8 | % | 5000 | (11400) | 1500 | (7600) | 10 |
CO | % | 15 000 | — | — | — | — |
CO: | % | 3,0 | 5.0 | 2,1 | (3,5) | 1,3 |
O2 | 0 | — | — | — | ||
H2O | 7,0 | |||||
N, | Rest | |||||
Beispiel 13
M;in verführt wie in Beispiel 12. verringert aber die
Sauerstoffkonzentration an der Probcentnahmeölfnung 34. Die Zusammensetzung und die Strömungsgeschwindigkeit
des in das den Katalysator enthaltende Rohr 41 und in das weitere Rohr 40 eingeleiteten Abgases
ergeben sich aus den entsprechenden Werten von Beispiel 12. Die Luftmenge wird auf 0,4±0,05 Liter/min
für das Rohr 41 und auf 1,1 ±0,05 Liter/min für das Rohr 40 verändert. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV
zusammengestellt.
Tabelle IV | ppm | Probeentnahmeöffnung | Bc | 34 | 35 | 36 | 37 |
Zusammensetzung | ppm | 32 | (860) | 270 | (580) | 3 | |
ppm | 1000 | 170 | 4 | (98) | 6 | ||
CH3CN | ppm | 200 | — | 480 | (180) | 0 | |
NO | ppm | 0 | (1710) | 0 | (960) | 0 | |
NH, | ppm | 2000 | (4300) | 600 | (2620) | 0 | |
CjH1, | % | 5000 | (12 900) | 8500 | (10 400) | 7 | |
C,H„ | % | 15 000 | — | _ | — | — | |
CO | % | 3,0 | 3,0 | 0 | (3,1) | 0,7 | |
CO2 | 0 | — | — | — | |||
O, | 7,0 | — | — | — | — | ||
H2O | Rest | i s ρ i e I 14 | |||||
N, | |||||||
Man verfährt »io in Beispiel 12. leitet aber die
gesamte Luft 33 in das den Katalysator enthaltende Rohr 41 ein. Ansonsten wird unter den gleichen
Bedingungen wie
Ergebnisse sind in "I
Ergebnisse sind in "I
in Beispiel 12 gearbeitet. Die ;ihcl!e V ztisamniengo teilt.
Y/ | I | ppm | 26 23 | 34 | 686 | 18 | 36 | 37 | |
Zusammensetzung | ppm | (570) | (490) | 0 | |||||
Tabelle \ | ppm | 115 | (350) | 27 | |||||
C3H3CN | ppm | Probeentnahmeöffnung | — | 0 | |||||
NO | ppm | 32 | (1150) | 35 | (920) | 0 | |||
NH3 | ppm | 1000 | (2860) | 50 | (2440) | 0 | |||
C3H6 | % | 200 | (8570) | 485 | (7320) | 0 | |||
C3H8 | % | 0 | — | 0 | |||||
CO | % | 2000 | 9,0 | 0 | (3,55) | 1,4 | |||
CO, | 5000 | — | 250 | ||||||
O2 | 15000 | 730 | _ | ||||||
H2O | 3,0 | — | |||||||
N, | 0 | 6,6 | |||||||
7,0 | — | ||||||||
Rest | |||||||||
Aus den Beispielen 12,13 und 14 geht hervor, daß der
Gehalt an Stickstotfoxiden im behandelten Gas weniger als 30 ppm beträgt und daß Nitrile, Cyanwasserstoff,
Kohlenmonoxid u.dgl. praktisch nicht nachzuweisen sind. Somit ergibt sich in jedem Einzelfall ein sehr hoher
Reinigungsgrad.
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus Abgasen durch Umsetzung mit einer die
CN-Gruppe enthaltenden Verbindung bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Abgas mit einem organischen Nilril in Gegenwart von Sauerstoff bei Temperaturen von
500 bis 10000C in Kontakt bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein gesättigtes oder ungesättigtes
aliphatisches Nitril, ein gesättigtes oder ungesättigtes aliphatisches Polynitril oder ein aromatisches
Nitril verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Molverhältnis von Nitril zu
Stickstoffoxid auf mindestens etwa 0,5 tinstellL
4. Verfahren nach Ansprucl. 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sauerstoffkonzentration im
Reaktionssystem auf mindestens 0,3 Prozent einstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Abgas verwendet, das neben Stickstoffoxid Kohlenwasserstoffe und sauerstoffhaltige
Kohlenwasserstoffe enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Abgas verwendet, das neben
Stickstoffoxid ein Nitril enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Abgas verwendet, das durch
partielles Verbrennen eines ein Nitril enthaltenden Gases erhalten worden isl.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbrennung des Abgases
durchführt, indem man das Abgas in mindestens zwei Ströme unterteilt und die unterteilten Ströme unter
Verwendung eines Verbrennungsverbesserers verbrennt.
9. Verfahren nach Ansprucli 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Verbrennung des Abgases durchführt, indem man das Abgas in mindestens zwei
Ströme unterteilt und einen dieser Ströme unter Erhitzen in Kontakt mit einem Katalysator bringt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator einen Edelmetallkatalysator
mit einem Gehalt an Platin oder einen Katalysator auf der Basis von Nickel-, Chrom-,
Kobalt-, Eisen-, Vanadin-, Kupfer- und/oder Silberoxid verwendet.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Platin- Aluminiumoxid-Katalysator verwendet.
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