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Anordnung für die Installation von Versorgungsleitungen
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung für die Installation von Versorgungsleitungen,
beispielsweise von Leitungen für Wasser, Abwasser, Wärme und für elektrische Energie,
in mehrstöckigen Gebäuden, mit mindestens einem sich im Baukörper im wesentlichen
vertikal erstreckenden Kanal, in dem die Versorgungsleitungen unterg.ebracht sind,
wobei auf jeder Geschoßebene Anschlußrohre für die verschiedenen Heiz- und Sanitäreinrichtungen
und dergleichen, die in dem betreffenden Geschoß vorhanden sind, mit den Versorgungsleitungen
verbunden sind.
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Die durchschnittliche Lebensdauer der meisten Gebäude aus üblichen
Baumaterialien hängt, soweit es den Baukörper bec trifft, vor allem vom Verwendungszweck
der Gebäude, der vorhandenen Stadtplanung, den Bevölkerungsverhältnissen und anderen
äußeren Faktoren ab, denen die Eigenschaft gemeinsam ist, daß sie in stärkerem Maße
variabel sind als die technischen Qualitäten des betreffenden Gebäudes selbst. Die
technische Lebensdauer des Baukörpers beträgt im allgemeinen hunderte von Jahren.
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Die bis heute übliche technische Praxis bei der Installation von Versorgungsleitungen
ist jedoch ursächlich für die Verkürzung der funktionalen und wirtschaftlichen Lebensdauer
der Gebäude.
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Bei Gebäuden, die vor ungefähr 1920 errichtet worden sind, sind Rohre
für Wasser, Abwasser und Wärme und auch elektrische Leitungen, sowohl in horizontaler
als auch in vertikaler Erstreckung, freiliegend und meist sichtbar an Wänden und
Verkleidungen geführt, außer in den Btreichen des Durchtritts dieser Leitungen zu
einer anderen Geschoßebene oder anderen
Räumen. Der Grund hierfür
liegt meist darin, daß die Versorgungssysteme bei Errichtung des Gebäudes noch nicht
eingerichtet wurden, sondern erst später bei Umbau oder Instandsetzung des Gebäudes
installiert wurden.
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Von den zwanziger Jahren bis zu den späten fünfziger Jahren dieses
Jahrhunderts wurden die Installationen, insbesondere für Wasser, Abwasser und Wärme,
mehr und mehr in den Baukörper integriert, indem die betreffenden Leitungen in Wände
und Böden eingebettet wurden Erst danach erfolgte eine RUckkehr zu mehr ausgesetzten
und besser zugänglichen Installationssystemen In jüngerer Zeit wurden in einzelnen
Ländern, beispielsweise in Schweden im Jahre 1970 Bauvorschriften für die Installation
von Wasser- und Abwassersystemen erlassen.
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In der Folge wurden die oben erwähnten Installationen vereinheitlicht
und die Konstruktion der Gebäude wurde in der Weise an die Installationssysteme
angepaßt, daß spezielle Räume, beispielsweise Vertiefungen, Schlitze und Durchgänge
in Wänden, für die Aufnahme von Rohrleitungen und elektrischen Leitungen bereits
im Zustand der Bauplanung eingeplant wurden.
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Bei der Modernisierung älterer Gebäude muß jedoch die Installation
in starkem Maße an das betreffende Bauobjekt angepaßt werden, wobei die Konstruktion
und Auslegung sich oftmals kompliziert gestalten und wobei schwer zu lösende Probleme
auftreten können. Derartige Probleme ergeben sich vor allem, wenn die vorhandenen
früheren Versorgungssysteme eine zu geringe Kapazität aufweisen, was insbesondere
bei Wohnhäusern in vielen Fällen der Hauptgrund für den Umbau ist. Außerdem sind
die umzubauenden Gebäude im allgew meinen bewohnt oder sollen veräußert werden,
so daß vielfach
der Auszug von Bewohnern stattfindet, während wichtige
Umbauarbeiten stattfinden sollen, was zur Folge hat, daß die Bauarbeiten nur in
eingeschränktem Umfange abgewickelt werden können.
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Erneuerung und Umbau betreffen in der Hauptsache Gebäude, die nach
1930 errichtet wurden und die in Bezug auf Installationen vollständig eingerichtet
sind, wobei jedoch die Installationen aufgrund von Abnutzung, Korrosion und aus
anderen Gründen ganz oder teilweise ersetzt werden müssen.
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Wenn Teile der Installation repariert oder ersetzt werden, ergeben
sich von der Konstruktion her in den meisten Fällen beträchtliche Nachteile, teilweise
deswegen, weil die Versorgungssysteme, da diesenunsichtbar" verlegt sind, entsprechend
schwer zugänglich sind und teilweise deswegen, weil die Verkäuflichkeit und Bewohibarkeit,
was den Komfort anbelangt, für mehr oder weniger lange Zeiträume beeinträchtigt
sind. Zum Teil ssild auch für den die Reparatur ausführenden Handwerker die Räumlichkeiten,
in denen er eine wichtige Arbeit zu verrichten hat, nur mit Einschränkungen zu betreten.
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Wenn Wasser-,Abwasser- und Heizungssysteme sich dem Ende der technischen
Lebensdauer nähern, zeigt sich dies in gelegentlichem Auftreten kleinerer Leckstellen
durch Brüche in Verbindungsteilen und Rohrbögen. Die Häufigkeit des Auftretens derartiger
Schaden nimmt laufend zu. Aufgrund der Tatsache, daß die Installation innerhalb
des Baukörpers verläuft, verursachen derartige Leckstellengewöhnlich Folgeschäden,
die unverhältnismäßig schwerwiegender sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Installation
von Versorgungsleitungen zu schaffen, welche es ermöglicht, die Installationskosten
in hohem Maße zu senken, insbesondere bei Modernisierung und Renovierung, und bei
welcher gleichzeitig Reparatur-t§fartungs- und Erneuerungsarbeiten
auf
einfache Weise ohne Einschränkung der Verkäuflichkeit und/oder Bewohnbarkeit durchgeführt
werden können Bei einer Anordnung der eingangs genannten Art ist diese Auflgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kanal in oder an einer Außenwand des Baukörpers
angeordnet ist und daß der Kanal eine nach außen gekehrte Wandung besitzt, die zumindest
in der Höhe der Verbindungsstellen zwischen Anschlußrohren und den Versorgungsleitungen
einen abnehmbaren Wandungsteil aufweist. Dadurch wird erreicht, daß die Leitungen
und Rohre der Anordnung nach der Installation von der Außenseite des Gebäudes zum
Zwecke der Überprüfung, der Reparatur und Erneuerung ohne weiteres zugänglich sind.
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Das Aus- oder Einbauen von Leitungen oder Röhren kann auf einfache
Weise ohne Spezialwerkzeuge durchgeführt werden und ohne daß die Gefahr besteht,
daß das Gebäude oder mit diesem fest verbundene Teile beschädigt werden.
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Außerdem ist die Gefahr vermieden, daß starke Folgeschäden bei Brüchen
an Wasser-, Abwasser- und Heizrohren oder dergleichen auftreten können. Dadurch
wird erreicht, daß die Lebensdauer des Gebäudes unabhängig von der Lebensdauer des
Installationssystems ist.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung im einzel nen
erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine abgebrochen gezeichnete Ansicht eines Teils
der Fassade eines mehrgeschossigen Gebäudes; Fig. 2 einen schematisiert gezeichneten
Vertikal schnitt durch einen Teil der Fassade, der in Fig. 1 mit einem Oval kenntlich
gemacht
ist, und Fig. 3 einen horizontalen Schnitt durch den in
Fig. 2 gezeigten Fassadenteil.
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Ein im wesentlichen horizontaler Versorgungskanal 2 ist in oder an
einer Außenwand 1 des mehrgeschossigen Gebäudes angeordnet, beispielsweise parallel
zur Decke des Untergeschosses. Die Länge des Versorgungskanals 2 ist in geeigneter
Weise so gewählt, daß sie einer Anzahl von im wesentlichen vertikal verlaufenden
Kanälen 3 angepaßt ist, die ebenfalls in oder an der Außenwand 1 angeordnet sind.
Diese vertikalen Kanäle 3 sind mit dem Versorgungskanal 2 verbunden und erstrecken
sich bis zur obersten Geschoßebene 4. Es versteht sich, daß an mehreren der Außenwände
des Gebäudes je ein Versorgungskanal (mit zugeordneten vertikalen Kanälen 3) vorgesehen
sein kann.
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In dem Versorgungskanal 2 sind die Versorgungsleitungen geführt, die
für die verschiedenen Wohnungen des Gebäudes erforderlich sind. Bei diesen Versorgungsleitungen
kann es sich, ie es bei dem Beispiel der Fig. 2 und 3 der Fall ist, um eine Abwasser-Hauptleitung
5 und um zwei Versorgungsleitungen 6 für Wasser handeln, wie sie für die Wohnungen
erforderlich sind, deren Installation jeweils mit dem zugeordneten vertikalen Kanal
3 verbunden sind. Mit den in den vertikalen Kanälen 3 verlaufenden Leitungen ist
eine erforderliche Anzahl von Verbindungs- oder Anschlußrohren verbunden, beispielsweise,
wie es in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist, handelt es sich um Anschlußrohre 7 für das
Abwasser aus Waschbecken 8 sowie um Anschlußrohre 9 für die Zufuhr von Wasser zu
den Waschbecken 8.
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Die vertikalen Kanäle 3 und vorzugsweise auch die Versorgungskanäle
2 sind durch Vertiefungen in der Außenwand 1 gebildet. Nachdem die Rohre und Leitungen
installiert worden
sind, werden die Vertiefungen in geeigneter
Weise abgedeckt.
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Eine derartige Abdeckung und Isolation ist in Fig. 3 gezeigt und kann
aus einer Isoljerschicht 10 und einer äußeren-oeckplatte 11 aus geeignetem Werkstoff
gebildet sein.
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Bei einem Neubau wird vorzugsweise die Fassadeninstallation vorgeplant,
indem Vertiefungen in der Außenwand oder den Außenwänden vorgesehen werden.
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Bei nachträglichem Einbau werden die Kanäle mit Werkzeugen hergestellt,
die für die Bearbeitung des betreffenden Wandmaterials geeignet sind. Die Tiefe
und Breite der Kanäle werden in Abhängigkeit von den Abmessungen der Versorgungsleitungen,
der Stärke der Außenwand und der Anforderungen gewählt, die an den Schutz gegen
herrschende Außentemperaturen zu stellen sind Sollte die vorhandene Wandstärke eine
vollständig vertiefte Montage nicht ermöglichen, wird die sichdadurch ergebende
Beeinträchtigung des Klimaschutzes durch entsprechende Isolation ausgeglichen.
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Vorzugsweise sind die vertikalen Kanäle 3 auf tragende Wände ausgerichtet,
wodurch gewöhnlich die erforderliche Kanaltiefe erreicht wird.
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Die Kanäle sind vorzugsweise auch mit geeignetem Werkstoff ausgekleidet.
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Die in den Kanälen angeordneten Versorgungsleitungen konnen entweder
direkt in den verkleideten Kanälen verankert werden oder können in vorgefertigten
Trommeln oder Hüllroliren vormontiert sein, die in der Vertiefung der Kanäle aufgenommen
werden. Wenn Hüllrohre verwendet werden, ist keine Auskleidung der Kanäle erforderlich.
Außerdem hat man bei Verwendung von Hüllrohren die Wahl zwischen völlig innerhalb
der Vertiefung aufgenommener Anordnung und nur teilweise vertiefter
Anordnung.
Bei Verwendung von Hüllrohre ist auch eine vollständig außen liegende Montage möglich.