DE2618071A1

DE2618071A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von kaschierten thermoplastischen schaumstoffbahnen

Info

Publication number: DE2618071A1
Application number: DE19762618071
Authority: DE
Inventors: Klaus-Dieter Kolossow
Original assignee: Hermann Berstorff Maschinenbau GmbH
Current assignee: KraussMaffei Berstorff GmbH
Priority date: 1976-04-24
Filing date: 1976-04-24
Publication date: 1977-11-10

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung
von kaschierten thermoplastischen Schaumstoffbahnen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kaschierten thermoplastischen Schaumstoffbahnen, insbesondere mit einer thermoplastischen Kompaktkunstsio ffolie kaschierten Polystyrolschaumstoffbahnen, bei dem der Schaumstoff nach einem schlauchförmigen Extrudieren expandiert und an seiner Oberfläche gekühlt wird, bei dem der Schlauch auf einen grösseren Durchmesser aufgeblasen, unter gleichzeitiger Kühlung innenkalibriert, aufgeschnitten und zu einer Bahn flachgelegt wird.
Es ist ein Verfahren der vorstehend geschilderten Art bekannt, bei dem die Schaumstoffbahn in einen Walzenspalt zweier Kaschierwalzen gefuhrt wird, in dem unter Druck- und Wärmeeinwirkung eine Deckschicht auf die Schaumstoffbahn aufgebracht wird. Dieses Verfahren zeichnet sich durch den Bedarf eines Kaschierwalzwerkes aus und hat weiterhin den Nachteil, daß bei dem Kaschieren eine Anzahl der Schaumstoffzellen in der Schaumstoffbahn zerstört werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das sich durch ein schonendes Herstellen und geringe technische Aufwendigkeit auszeichnet.
Die Aufgabe wird erfindungsgernäß dadurch gelöst, daß zwischen dem Oberflächenkühlen des extrudierten Schaumstoffschlauches und dem Innenkühlen und Innenkalibrieren des auf einen größeren Durchmesser aufgeblasenen Schaumstoffschlauches eine Schicht extrudierten thermoplastischen Kunststoffes aufgespritzt wird.
Durch die Erfindung wird ein guter Verbund zwischen Schaumstoffbahn und Deckschicht erzielt, ohne daß Schaumstoffzellen durch Druckeinwirkung zerstört werden.
In Ausbildung der Verfahrens ist die aufgespritzte Schicht einem entgegen der Förderrichtung angelegten Vakuum ausgesetzt.
Die aufgespritzte Schicht wird durch das Vakuum auf den sich vergrößernden Schaumstoffschlauch gezogen.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens mit einem den schaumfähigen Kunststoff aufschmelzenden und mit Treibmitteln vermischenden Schneckenextruder, der eine ringförmige Extrusionsöffnung aufweist, der eine den extrudierten Schaumstoffschlauch umfassende Außenkühleinrichtung nachgeordnet ist, mit einem koaxialen Kühldorn größeren Durchmessers als der Durchmesser der ringförmigen Extrusionsöffnung, eine dem Kühldorn nachgeordnete Aufsc#hneidevorrichtung zum Aufschneiden des über den Kühldorn gezogenen Schlauchs und einer den aufgeschnittenen Schlauch zu einer Bahn ausbreitenden Flachlegevorrichtung, wobei zwischen der Außenkühleinrichtung und dem koaxialen Kühldorn eine koaxiale, den sich vergrössernden Schlauch umfassende Ringschlitzdüse einer weiteren Extrudiervorrichtung angeordnet ist.
Von dieser Ringschlitzdüse wird die thermoplastische Kunststoffschicht als Schmelzfilm auf die Oberfläche des sich vergrößernden Schaumstoffschlauches aufgebracht.
Vorteilhafterweise ist die Ringsclitzdüse axial beweglich.
Hierdurch ist die Vorrichtung unabhängig von dem åeweiligen gewünschten Aufblasverhältnis des Schaumstoffschlauches. Durch die axiale Beweglichkeit der Ringschlitzdüse kann die Stellung der Ringschlitzdüse an verschiedene Steigungen des sich ver größernden Schaumstoffschlauches angepaßt werden.
In Ausbildung der Erfindung ist die Ringschlitzdüse entgegen der Förderrichtung mit einem Vakuum verbunden. Das Vakuum zieht den extrudierten Schmezfilm gleichmäßig auf die Oberfläche des Schaumstoffschlauches.
Durch die Erfindung wird es möglich, auf ein aufwendiges Kaschierwalzwerk zu verzichten.
Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachstehend näher erläutert.
Eine Schneckenstrangpresse 1 hat eine ringförmige Düse 2. Der in Schlaucliform durch die Düse 2 extrudierte Polystyrolschaumstoff wird durch einen Kühlring 3 hindurchgeführt und zu einem Schlauch 4 größeren Durchmessers aufgeblasen. Der aufgeblasene Schlauch 4 läuft auf einen Kühldorn 5 auf. Zwischen dem Kühlring 3 und dem Kühldorn 5 ist eine axial bewegliche Ringschlitzdüse 6 angeordnet. Diese Ringschlitzdüse 6 wird von einem hier nicht gezeigten Extruder mit aufgeschmolzenen thermoplastischen Kunststoff beschickt, der von der Ringschlitzdüse 6 auf den sich vergrößernden Schaumstoffschlauch 4 aufgetragen wird. Der mit einer äußeren kompakten Kunststoffschicht versehene Schaumstoffschlauch 4 wird über den Kühldorn 5 gezogen. Der Verbundschlauch 4 wird durch ein Messer 7 aufgeschlitzt und über eine geeignete, hier von den Rollen 8, 9 und 11 angedeutete Flachlegeeinrichtung bahnförmig ausgebreitet.
Die kaschierte Schaumstoffbahn 12 wird einer hier nicht gezeigten Wickeleinrichtung zugeführt. Die hergestellte Schaumstoffbahn eignet sich besonders für die Verarbeitung in Tiefziehautomaten.
Beispiel: Mit Hilfe einer Schneckenstrangpresse mit einem Schneckendurchmesser von 120 mm und einer Schneckenlänge von 38 D wurde ein Polystyrolschaumstoffschlauch erzeugt. Die Strangpresse hatte eine ringförmige Düse von Durctmesser 180 mm und der Schlitzbreite 1,3 mm. Die Beschickung der Sctlneckenstrangpresse hatte folgende Zusammensetzung: 92,67 Gewichtsprozent Pdystyrol 7,00 Gewichtsprozent Fluorchlor-Kohlenwasserstoff 0,19 Gewichtsprozent Natriumcarbonat 0,14 Gewichtsprozent Zitronensäure Der als Treibmittel dienende Fluorchlor-Kohlenwasserstoff wurde in der Schmelzzone der Strangpresse in die Masse eingespritzt, die übrigen Komponenten wurden als Gemisch über einen Einfülltrichter der Schneckenstrangpresse zugeführt. Die Temperatur des aus der ringförmigen Düse austretenden Schaumstoffes betrug etwa 1300 c.
Nach dem Extrudieren des Schaumstoffschlauches tritt dieser durch einen Kühlring, der die Schaumstoffschlauchoberfläche auf 100° C abkühlt. Der Schaumstoffschlauch wurde im Verhältnis 1 : 3,3 aufgeblasen und über einen gekühlten Kalibrierdorn gezogen. Zwischen dem Kühlring und dem Kalibrierdorn wurde durch die Ringschlitzdüse ein Schmelzfilm von Kompaktpolystyrol auf den Schaumstoffschlauch aufgebracht.
Am Ende des gekühlten Kalibrierdornes wurde der Verbundschlaucn aufgeschnitten und zu einer kaschierten Schaumstoffbahn flachgelegt. Diese kaschierte Schaumstoffbahn hatte bei einer Produktionsgeschwindigkeit von 60 m/min eine Dicke von 2,1 mm und eine Dichte von 70 g/l. Die Deckschicht aus Kompaktpolystyrol hatte eine Dicke von 100 µm. Die Gesaiitdicke des erhaltenen Schichtstoffes betrug 2,2 mm.
- SCHUTZANSPRÜCHE - L e e r s e i t e

Claims

S C H U T Z A N S P R Ü C H E 1. Verfahren zur Herstellung von kaschierten thermoplastisenen Schaumstoffbahnen, insbesondere mit einer thermoplastischen Kompaktkunststoffschicht kaschierten Polystyrolschaumstoffbahnen, bei dem der Schaumstoff nach einem schlauchförmigen Extrudieren expandiert und an seiner Oberfläche gekühlt wird, bei dem der Schlauch auf einen größeren Durchmesser aufgeblasen, unter gleichzeitiger Kühlung innenkalibriert, aufgeschnitten und zu einer Bahn flachgelegt wird, d a d u r c h g e k e n n nz e i c h n e t daß zwischen dem Oberflächenkühlen des extrudierten Schaumstoffschlauches und dem Innenkühlen und Innenkalibrieren des auf einen größeren Durchmesser aufgeblasenen Schaumstoffschlauches (4) eine Schicht extrudierten thermoplastischen Kunststoffes aufgebracht wird.
2. Verfahren nacfl Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i--c h n e t daß die aufgebrachte Schicht einem entgegen der Förderrichtung angelegten Vakuum: ausgesetzt ist.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem den schaumfähigen Kunststoff aufschmelzenden und mit Treibmittel vermischenden Schneckenextru der, der eine ringförmige Extrusionsöffnung aufweist, einerden extrudierten Schaumstoffschlauch umgebenden Au£senkühleinrichtung, einen koaxialen Kühldorn grösseren Durchmessers als der Durchmesser der ringförmigen Extrusionsöffnung, einem Kühldorn nachgeordnetaiAufschneidevorrichtung zum Aufschneiden des über den Kuhldorn gezogenen Schlauchs und einer den aufgeschnittenen Schlauch zu einer Bahn ausbreitenden Flachlegevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Außenkühleinrichtung (3) und dem koaxialen gekühlten Kalibrierdorn (5) eine koaxiale, den sich vergrößernden Schaumstoffschlauch umfassende Ringscnlitzdüse (6) einer weiteren Extrudiervorrichtung angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringschlitzdüse (6) axial beweglich ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und/oder 4, d a d u r c h g e k e n n z e i- c h n e t daß an die Ringschlitzdüse (6) entgegen der Förderrichtung ein Vakuum angelegt ist.