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Chirurgische Kryokoagulationseinrichtung
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Die Erfindung betrifft eine chirurgische Kr#yokoagulationseinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Erfindung- bezieht sich allgemein auf die Medizin, insbesondere
auf die Ophtalmologie, Chirurgie, Onkologie, Otolaryngologie, Neuro- und Gefäßchirurgie,
Urologie, Dermatologie, Gynäkologie, Stomatologie. Damit die Kryochirurgie in verschiedenen
Medizinaizweigen ihre Verbreitung finden und diese ärztliche Spezialisierungshilfe
auch in Nehrzweckkrankenhäusern geleistet werden kann, bezweckt die vorliegende
Erfindung die Entwicklung einer# Universaleinrichtung mit einem zugehörenden Satz
von auswechselbaren Instrumenten, die deren vielseitige Anwendung mit Rücksicht
auf die gestellten Aufgaben sowie auf die anatomischen Besonderheiten der Eingriffstelle
ermöglichen. Auf diese Weise ersetzt die erfindungsgemäße Einrichtung, wie es unten
gezeigt wird, alle
ähnlichen Vorrichtungen, die in oben genannten
Medizinalzweigen zur Anwendung gelangen, wodurch ein großer Nutzeffekt erreicht
wird.
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Es ist bereits eine Einrichtung zur Kryokoagulation bekannt, die einen
aktiven Teil mit einem Wärmetauscher zum Einfrieren des Gewebes in der Operationszone
und einem Elektroheizkörper zum Auftauen des Gewebes umfaßt (siehe z.B. die US-PS
3 548 829, GB-PSen 1 116 447 und 1 342 348). Die genannten Einrichtungen sind jedoch
zur Verwendung nur in einer der obengenannten Ne di zinzweigen bestimmt und sind
nicht geeignet, die Temperatur automatisch zu regeln und ein zeitliches Dosieren
der Behandlung zu ermöglichen.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der genannten
Nachteile und Gewährleistung optimaler Kryokoagulationsverhältnisse in einem breiten
Bereich von chirurgischen Eingriffe mit Hilfe der vorgeschlagenen Kryokoagulationseinrichtung,
die in einem automatisch regelbaren Temperaturbereich von 200 bis 1960C unter zeitlichem
Dosieren der Behandlung arbeitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Versorgungseinheiten
für den aktiven Teil der Einrichtung einerseits und die Speiseeinheit für den Auftauteil
andererseits so zu gestalten, daß optimale Betriebszustände bei der Kryokoagulation
in einem erweiterten Temperaturbereich erreicht und die Einsatzmöglichkeiten vermehrt
werden und die Einsatzleichtigkeit gesteigert wird.
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Diese Aufgabe wird durch die Kryokoagulationseinrichtung gemäß Anspruch
1 gelöst.
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Diese Lösung ermöglicht es, unter Steigerung der Gebrauchsleichtigkeit
des Geräts bei einem chirurgischen Eingriff eine kontrollierte Wirkung des Elektroheizkörpers
zu sichern, was bei einem dringenden Auftauen von benachbarten Gewebestücken, die
der Operation
nicht unterliegen, oder beim Anfrieren an diese von
besonderer Notwendigkeit ist.
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Bei der Ausführungsform der Koagulationseinrichtung gemäß Anspruch
2 besteht die Möglichkeit, auf optimalem Wege die Wirkung der Einfrier- bzw. Auftauschaltzweige
zu koordinieren.
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Die Ausführungsvariante der chirurgischen Kryokoagulationseinrichtung
nach Anspruch 3 ermöglicht eine Temperatur- und Einfrierzeitregelung in der Operationszone
in einem weiten Bereich.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und
der Zeichnung , in der die Gesamtansicht der Kryokoagulationseinrichtung in schematischer
Weise dargestellt ist, näher erläutert.
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Die Kryokoagulationseinrichtung umfaßt einen Wärmetauscher 18 zum
Einfrieren des Gewebes, welcher in einem Kopf 1 untergebracht ist, der mit einem
abnehmbaren Ansatzstück 7, beispielsweise einem Stab ausgestattet ist, der einen
Temperaturgeber 24 und einen Regelheizkörper 3 aufweist, welche unmittelbar an den
Ein- bzw. Ausgang eines Thermoreglers 4 geschaltet sind, wobei zwischen einer Kühlmittelquelle
5 (hier Stickstoffquelle) und dem Wärmetauscher 18 ein Elektromagnetventil 6 eingebaut
ist, -das mit einer Kontaktvorrichtung 22, einem Zeitrelais, das in den Thermoregler
4 eingebaut ist, und einem Auftauheizkörper 9 elektrisch verbunden ist.
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Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Auf die Kühlmittelquelle 5 wird
zunächst ein Zapfständer 10 aufgesetzt und mit Hilfe von Befestigungen 11 festgelegt.
Die Abdichtung wird durch eine Dichtung 12 erreicht, welche an die Kühlmittelquelle
mittels der Befestigungen 11 angedrückt wird. Beim Arbeiten mit flüssigem Stickstoff
wird ein Ansatzstück 13 angeschlossen, während beim Arbeiten mit Stickstoffgas dieses
Ansatzstück 13 entfällt. An einem Xontaktmanometer
14 wird der
erforderliche Druck eingestellt. Ein# Ablaßventil 15 ist geschlossen. Der Thermoregler
4 ist an das Elektrospeisenetz angeschlossen. Ein Elektroheizkörper 16 erwärmt den
flüssigen Stickstoff, der aufgrund der Verdampfung einen Überdruck bis auf den an
dem Manometer 14 eingestellten Wert erzeugt. Hiernach tritt der flüssige oder gasförmige
Stickstoff durch das Elektromagnetventil 6 über eine Druckrohrleitung 25 in die
Eintrittskammer des Wärmetauschers 18 ein, wodurch er diese abkühlt und anschließend
über eine Rückrohrleitung 26 in die Atmosphäre aus. Gemeinsam mit der Eintrittskammer
kühlen sich auch das Ansatzstück 7 und der Temperaturgeber 24 ab. Mit einem im Thermoregler
4 untergebrachten Mlllivoltmeter wird die Temperatur an den Enden des Temperaturgebers
24 kontinuierlich gemessen. Nachdem eine niedrigere Temperatur als die erforderlichte
erreicht ist, muß der Kontrollzeiger des Millivoltmeters auf den vorgeschriebenen
Temperaturwert eingestellt werden.
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In diesem Augenblick wird durch die elektronische Schaltung, die in
dem Thermoregler 4 vorgesehen ist, der Regelheizkörper 3 eingeschaltet und die Temperatur
steigt an. Nach dem Erreichen der vorgeschriebenen Temperatur überdeckt der Millivoltmeterzeige
r einen Lichtstrahl zu einem Photowiderstand (nicht dargestellt), der in das Millivoltmeter
eingebaut ist, und schaltet dadurch den Elektroheizkörper 3 aus. Durch den ununterbrochen
zutretenden Stickstoff wird die Temperatur am Temperaturgeber 24 wieder gesenkt.
Zu dieser Zeit muß das Ansatzstück 7 mit dem biologischen Gewebe in Berührung gebracht
werden, um das Gewebe abzukühlen. Aufgrund seiner Wärmeabgabe versucht zwar das
Gewebe das Ansatzstück 7 und den Temperaturgeber 24 zu erwärmen, was aber durch
den ununterbrochen zutretenden Stickstoff vermieden wird, dessen Durchflußmenge
durch den Thermoregler 4 gesteuert, vergrößert wird. Bei einem etwaigen Anfrieren
des Temperaturgebers 24 an das Gewebe drückt der Arzt die Kontaktvorrichtung 22.
Dadurch wird das Elektromagnetventil 6 geschlossen, die Stickstoffzufuhr eingestellt
und
der Auftauheizkörper 9 eingeschaltet, wodurch die Temperaturgeber-Temperatur während
einiger Sekunden bis auf Plus ansteigt. Dabei ist der Elektroheizkörper 16 ausgeschaltet.
Wenn eine Druckerhöhung in der Kühlmittelquelle 5 auftritt, spricht das Sicherheitsventil
19 an, und der Druck wird auf den vorgeschriebenen Wert reduziert.
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Falls die Kryokoagulation in einer vorgeschriebenen Zeitspanne durchgeführt
werden muß, wird das Zeitrelais, das in den Thermoregler 4 eingebaut ist, im Augenblick
des Inberührungstretens des Temperaturgebers 24 mit dem Gewebe eingeschaltet. Nachdem
die vorgeschriebene Zeitspanne abgelaufen ist, werden durch das Zeitrelais dieselben
Arbeitsgänge selbsttätig durchgeführt, wie diese durch das Drücken der Kontaktvorrichtung
22 ablaufen. Nach jeder Betätigung der Kontaktvorrichtung 22, z.B. mittels des Fusses,
oder nach jeder Auslösung des Zeitrelais wird in der Kühlmittelquelle 5 stets ein
vorgeschriebener Kühlmitteldruck aufrechterhalten, und die Kryokoagulationseinrichtung
ist arbeitsbereit.
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Nachdem die Kühlmittelquelle 5 anspricht, schaltet die elektronische
Schaltung des Thermoreglers 4 den Elektroheizkörper 16 unter Abgabe eines Lichtsignals
auf den Thermoregler 4, auf den auch die Lichtsignale gegeben werden, die die entsprechenden
Arbeitsgänge der Einrichtung steuern. Beim Schalten des Zeitrelais wird außerdem
ein Schallsignal erzeugt.
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Die elektrischen Leitungen des Temperaturgebers 24 und der Heizkörper
3 und 9, die diese mit dem Thermoregler 4 verbinden, sind ebenso wie die Druck-
und Rückrohrleitung 25 bzw. 26 innerhalb eines wärmeisolierenden Schlauchs 17 angeordnet.