DE19510707A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Reinhaltung eines medizinischen Instruments - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reinhaltung eines medizinischen InstrumentsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinhaltung eines
medizinischen Instruments, insbesondere bei minimalinvasi
ven medizinischen Eingriffen, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
In den letzten Jahren haben medizinische Verfahren, insbe
sondere Operationstechniken, die mit sehr kleinen Ein
schnitten in den Körper des zu behandelnden Menschen oder
Tieres auskommen, schnell große Bedeutung erlangt, und es
hat sich ein völlig neuer Zweig der Medizin, die sogenann
te minimalinvasive Medizin, herausgebildet.
Die hierbei verwendeten Instrumente - etwa Endoskope,
Arthroskope, spezielle endoskopische Greif- und Schneid
vorrichtungen - sind in ihrem Aufbau der Einführung in den
Körper und der Handhabung über einen kleinen Einschnitt
angepaßt und weisen insbesondere in Hülsen mit geringem
Durchmesser eingesetzte, teilweise in den Hülsen auch be
wegliche, Teile auf.
Bei der Handhabung im Körper des Patienten tritt dabei
vielfach - schon aufgrund der Kapillarkräfte in den schma
len Spalten zwischen den einzelnen Teilen - Körperflüssig
keit in das Innere eines solchen Instruments ein und ver
unreinigt dieses. Diese Verunreinigung im Inneren ist nach
Beendigung des Eingriffs nur schwer oder gar nicht mehr zu
beseitigen und die erforderliche Sterilität nur bedingt
herzustellen. Die praktisch erreichbare Gebrauchsdauer
dieser kostspieligen Präzisionsinstrumente liegt daher in
vielen Fällen weit unter ihrer eigentlichen technischen
Lebensdauer.
Bei minimalinvasiven Eingriffen in den menschlichen oder
tierischen Körper, beispielsweise im Bereich des Abdomens
(bei der Laparoskopie), der Gebärmutter (bei der Hystero
skopie) oder von Gelenken (bei der Arthroskopie), ist es
erforderlich, einen dort vorhandenen Hohlraum mittels ei
nes Gases - wofür vorzugsweise Kohlendioxid eingesetzt
wird - aufzuweiten. Der dadurch entstehende Raum schafft
ein ausreichend großes Operations- bzw. Beobachtungsfeld,
welches es dem Operateur erlaubt, die notwendigen medizi
nischen Eingriffe über die erwähnten kleinen Zugänge in
die Körperhöhlung bzw. das Organ oder Gefäß auszuführen.
Diese zur Schaffung der erforderlichen Operationsbedingun
gen bei der Mehrzahl der minimalinvasiven Eingriffe unum
gängliche Druckauflastung ist damit verbunden, daß durch
den in der Karperhöhlung vorhandenen Druck verunreinigtes
Insufflationsgas und/oder Körperflüssigkeit in die bei der
Operation benutzten Instrumente bzw. endoskopischen Geräte
regelrecht hineingedrückt werden.
Dadurch wird das oben erwähnte Problem der inneren Verun
reinigung dem Instrumente noch verschärft.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur weitgehenden Reinhaltung des Inneren medizini
scher Instrumente, wie sie insbesondere bei minimalinvasi
ven Eingriffen eingesetzt werden, und eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 5 gelöst.
Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß ein Ein
dringen von Körpersubstanzen enthaltenden Gasen und/oder
Körperflüssigkeit bei einem medizinischen Eingriff in das
verwendete Instrument oder Gerät verhindert werden kann,
wenn die in dem chirurgischen Instrument vorhandenen Spal
te, Kanäle oder Hohlräume mit einem Mittel gefüllt bzw.
einem Druck beaufschlagt werden, das bzw. der dem Ein
dringen des verunreinigten Gases bzw. der Körperflüssig
keit aus dem Eingriffsbereich in das Instrument hinrei
chend entgegenwirkt.
Hierfür kommt insbesondere die Einleitung eines medizi
nisch reinen Gases in die Spalten und Hohlräume des In
struments unter einem Druck in Betracht, der der im In
strument wirkenden Kapillarkraft bzw. dem in der insuf
flierten Körperhöhlung herrschenden Druck entgegengerich
tet ist und der mindestens die gleiche Größe aufweist wie
diese. Dieses Vorgehen wird nachfolgend auch kurz als
"Instrumenteninsufflation" bezeichnet.
In diesem Zusammenhang ist es besonders einfach und zweck
mäßig, eine ohnehin bei dem Eingriff eingesetzte Anordnung
zur Gasinsufflation (zur Aufweitung der Körperhöhlung oder
des Organs bzw. Gefäßes) gleichzeitig für die Bereitstel
lung des Gases zu nutzen, mit dem die bei dem Eingriff
verwendeten Instrumente und Geräte beaufschlagt werden
sollen.
Dadurch ergibt sich der wesentliche Vorteil, daß für die
Anwendung der Instrumenteninsufflation unabhängig von dem
jeweiligen Betriebszustand der Anordnung stets Reinhal
tungsgas mit einem geeigneten Druck zur Verfügung steht
und sich eine zusätzliche, gesondert zu regelnde Einrich
tung zur Druckerzeugung für eine Insufflation der chirur
gischen Instrumente bzw. endoskopischen Geräte erübrigt.
Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform der Er
findung ist die Vorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens demnach ein Gasinsufflator mit ei
nem Druckspeicher für das Insufflationsgas, einer Einrich
tung zur Konstant-Regelung des Druckes des aus einem
Druckspeicher über eine Gasleitung entnehmbaren Gases, ei
nem ersten Leitungsanschluß, an den über einen Gasschlauch
an einen Insufflationstrokat bzw. eine Veress-Nadel an
schließbar ist, und einem zweiten Leitungsanschluß, der
über einen separaten Gasschlauch mit dem proximalen Ende
eines chirurgischen oder diagnostischen Instruments bzw.
Gerätes verbindbar ist.
Es kann auch zweckmäßig sein, weitere Verzeigungen des
zweiten Leitungsanschlusses bzw. des zweiten Gasschlau
ches vorzusehen, um gleichzeitig mehrere Instrumente mit
reinem Gas beaufschlagen und dadurch im Inneren sauberhal
ten zu können. Dies erleichtert die Handhabung bei Ein
griffen, bei denen mehrere verschiedene Instrumente einge
setzt werden müssen.
Konstruktiv und gerätetechnisch ist es besonders günstig,
wenn die Leitungsanschlüsse für die eigentliche
Aufweitungs-Insufflation und der Anschluß bzw die An
schlüsse für die Instrumenteninsufflation geräteintern pa
rallel geschaltet sind. Hierdurch wird auf einfache Weise
gesichert, daß für die Instrumenteninsufflation stets ein
Druck zur Verfügung steht, der zu dem mit der Gasinsuffla
tion zur Vorbereitung des Operationsfeldes im Inneren des
Körperhohlraums, Organs oder Gefäßes erzeugten Druck in
einem vorbestimmten Verhältnis steht.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist für
eine vorhandene Insufflationsvorrichtung eine Zusatzein
richtung vorgesehen, welche an den Leitungsanschluß der
Insufflationsanordnung anschließbar ist. Die Zusatz
einrichtung weist einen Einströmkanal und mindestens zwei
Ausströmkanäle auf, von denen einer mit dem eigentlichen
Insufflationstrokar und der bzw. die andere(n) mit dem
oder den chirurgischen oder diagnostischen Instrument(en)
verbunden sind.
Hierbei steht für die beiden unterschiedlichen Insuffla
tionsaufgaben - die Aufweitungsinsufflation und die
Reinhaltungs- oder Instrumenteninsufflation - unabhängig
von dem Betriebszustand der Drucksteuereinrichtung des In
sufflationsgerätes stets ein im wesentlichen gleichgroßer
Druck zur Verfügung.
Für den Fall, daß für die Instrumenteninsufflation ein
von der Aufweitungsinsufflation abweichender Druck des
verwendeten Gases erforderlich ist, weist der entsprechen
de Abströmkanal in einer weiteren günstigen Weiterbildung
einen zusätzlichen Regler auf, der beispielsweise durch
einen Drucksensor ansteuerbar ist, der sich in dem durch
die Casinsufflation beaufschlagten Körperhohlraum oder Or
gan befindet.
Die Steuerung bzw. Regelung des Gasdrucks für die Aufwei
tungsinsufflation und die Instrumenteninsufflation wird
bevorzugt unter Berücksichtigung der nichtlinearen Abhän
gigkeit des Strömungswiderstandes des Insufflations
anordnung in Abhängigkeit vom Volumenstrom des Gases
(Gasflow) durchgeführt. Die Steuerung bzw. Regelung ist
damit im wesentlichen ohne reine Meßphasen, d. h. Unterbre
chung der Gaseinleitung in den Körper und das Instrument
möglich, was für die zuverlässige Reinhaltung der Instru
mente von großer Bedeutung ist.
Dabei wird der zulässige Innendruck im Körper - aus dem
nach obigem auch der Gasdruck für die Instrumentinsuffla
tion zu gewinnen ist - ohne gesonderte Körperinnenmessung
durch eine geeignete Korrektur des (an der Gaszufuhrlei
tung im Gerät) im wesentlichen kontinuierlich gemessenen
Insufflationsdruckes mit einer Korrekturgröße ermittelt,
die den durch das spezielle Insufflationssystem
- einschließlich Trokar bzw. Veress-Nadel und unter- Be
rücksichtigung der Instrumentenzuleitung(en) - bedingten
Druckabfall und den flow-abhängigen dynamischen Druckan
teil reflektiert. Die Korrekturgröße wird als Kennwert ei
ner vorbestimmten Kennlinie entnommen.
Meßtechnische Untersuchungen haben ergeben, daß die Kenn
linie im wesentlichen parabelförmig verläuft und der
Gleichung
Δp = K × Qz
genügt, wobei mit Δp der Druckabfall im Insufflationssy
stem, mit Q der gemessene Gasflow und mit K bzw. z Kon
stanten bezeichnet sind, die die sich aus der Geometrie
der Gaszufuhrleitung bzw. des angeschlossenen Insuffla
tionsinstruments, beispielsweise eines Trokars oder einer
Veress-Nadel, ergebenden strömungstechnischen Eigenschaf
ten reflektieren.
Beispielsweise für verschiedene Trokare und/oder Verbin
dungsschläuche ergibt sich eine Kennlinienschar, die - zu
mindest für die häufig gebrauchten Komponenten - vorab be
stimmt und im Gerät gespeichert werden kann. Die Auswahl
der zu dem jeweils eingesetzten Insufflationssystem gehö
rigen Kennlinie kann durch eine manuelle Eingabe am Gerät
oder - vorzugsweise vor Beginn oder in der ersten Phase
der Gaseinleitung - durch eine Kalibriermessung erfolgen.
Die Berechnung erfolgt in einem Mikrorechner, der einen
Kennlinienspeicher aufweist, aus dem die die Kennlinien
schar repräsentierenden Daten zu einem rechnergestützten
Vergleich der bei der Gasflow-Variation ermittelten Meß
werte entnommen werden.
Das Bestimmen beider Konstanten K und z ist einerseits bei
einem Wechsel des Insufflationsinstruments durch eine
zweimalige "Insufflation" gegen den Umgebungsdruck aus
zwei Meßwert-Paaren möglich oder andererseits für beliebi
ge verschiedene Gaszufuhrleitungen und Insufflationsin
strumente über eine Serie von Kalibriermessungen durch
führbar.
Hierdurch ist es möglich, für die verschiedenen praktisch
gebräuchlichen Modifikationen des Insufflationssystems ei
ne experimentelle Bestimmung des jeweiligen Druckabfalls
in Abhängigkeit vom Gasflow vorab vorzunehmen und diese
Werte abgespeichert bereit zuhalten.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erwähnten Verfahrens
mit vorteilhafter Drucksteuerung bzw -regelung weist ins
besondere eine Einrichtung zur (vorzugsweise kontinuierli
chen) Messung des Gasdurchsatzes pro Zeiteinheit sowie ei
ne Speichereinrichtung für die Kennlinie(n) auf, mittels
derer aus dem gemessenen Gasflow die Korrekturgröße zur
indirekten Bestimmung des Körperinnendrucks errechnet
wird.
In einer besonders kostensparenden Ausbildung ist dem er
sten Drucksensor zur Ermittlung des Insufflationsdruckes
zwecks Bildung der Gasflow-Meßeinrichtung ein zweiter
Drucksensor zugeordnet, und zwischen den Meßpunkten der
beiden Drucksensoren in der Gaszufuhrleitung befindet sich
ein Strömungswiderstandselement. Dieses erzeugt einen de
finierten Druckabfall bzw. Differenzdruck, aus dem dann -
in an sich bekannter Weise - der Volumendurchsatz pro
Zeiteinheit (Gasflow-Wert) bestimmt wird.
Die durch den ersten und zweiten Drucksensor ermittelten
Druckwerte werden zur Differenzdruckbildung benutzt und
zur Berechnung des jeweiligen Gasflow-Wertes der Verarbei
tungseinheit zugeführt, die über hard- und/oder software
mäßig realisierte Mittel zur Ausführung der Berechnung
verfügt. Die Gasflow-Werte bilden nach obigem - neben dem
gleichzeitig gemessenen Insufflationsdruck im Gerät - die
Grundlage zur Berechnung des Innendrucks in dem mit dem
Gas, insbesondere Kohlendioxid, beaufschlagten Organ,
Hohlraum oder Gefäß.
Nach einer günstigen, den vielseitigen Einsatz des Gerätes
in einem weiten Bereich von sehr kleinen Gasdurchsätzen
(bis 0,1 l/min bei der Hysteroskopie) über mittlere (um 2
l/min bei der Arthroskopie) bis hin zu sehr großen Gas
durchsätzen (bis ca. 30 l/min bei der Laparoskopie) begün
stigenden, Weiterbildung der Erfindung sind zur Meßbe
reichserweiterung mehrere parallelgeschaltete Strömungswi
derstandselemente vorgesehen. Diese, die etwa als Blenden
oder Sintermaterialeinsätze ausgeführt sein können, sind
in je einer Zweigleitung der Gaszufuhrleitung angeordnet,
die über steuerbare Ventile abtrennbar sind. Durch elek
trische Ansteuerung der Ventile über den Mikrocontroller
und die Steuereinheit des Gerätes kann in bequemer Weise
eine Umschaltung des Meßbereichs vorgenommen werden, wel
cher durch die Art und Anzahl der Blenden bzw. Sinterma
terial-Einsätze in einem oder mehreren Leitungszweig(en)
bestimmbar ist.
Des weiteren ist die Anordnung der Drucksensoren in vor
teilhafter Weise im Zusammenwirken mit der Verarbeitungs
einheit geeignet, über eine Plausibilitätskontrolle die
Funktionsfähigkeit der Drucksensoren während des Betriebes
der Vorrichtung zu überprüfen. Dazu ist in der Verarbei
tungseinheit die hard- und/oder softwareseitige Realisie
rung eines Prüfprogrammes vorgesehen, bei dem die Sensoren
durch einen gegenseitigem Vergleich ständig oder zumindest
periodisch kontrolliert werden.
Eine derartige Plausibilitätskontrolle gestattet es in
vorteilhafter Weise, auf die Installation eines dritten
Drucksensors zur Sicherheits-Drucküberwachung am Geräte
ausgang zu verzichten.
Entsprechend einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung weist der Druckgasspeicher der Vorrichtung min
destens zwei Gasflaschen auf, welche jeweils wechselweise
über ein Schaltmittel an die Gaszufuhrleitung anschließbar
sind. Die Schaltmittel sind als Magnetventil mit in Strö
mungsrichtung vorgeordnetem Rückschlagventil ausgebildet
und werden über die Verarbeitungseinheit in Abhängigkeit
von den Druckverhältnissen in der Gaszufuhrleitung gesteu
ert.
Weiterhin kann der Vorrichtung eine Einrichtung zur Kondi
tionierung, insbesondere gezielten Erwärmung, Anfeuchtung
und/oder Filterung, des zur Instrumentenbeaufschlagung
bzw. zur Insufflation benutzten Gases zugeordnet sein, die
ggfs. auch über die Verarbeitungs- und Steuereinheit des
Grundgerätes gesteuert werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend
zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine günstige Weiterbildung der in Fig. 1
gezeigten Ausführungsform,
Fig. 3 eine Weiterbildung der in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsform,
Fig. 4 eine andere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 5 eine Weiterbildung der in Fig. 4 gezeigten Aus
führungsform und
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines chirurgi
schen Instruments für minimalinvasive Eingriffe, das mit
einem Fluidspeicher in Verbindung steht.
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Insufflationsgerät
zur Insufflation von Kohlendioxid vor und während diagno
stischen oder chirurgischen Eingriffen und zur Reinhaltung
eines eingesetzten medizinischen Instruments, bei dem der
sich in dem Hohlraum oder dem Gefäß einstellende Innen
druck kontinuierlich ermittelt und geregelt wird, weist
einen Druckgasspeicher mit zwei Gasflaschen 11 und 12 auf,
deren Anschlüsse 11.1 und 12.1 jeweils über ein Filter
11.2 und 12.2, ein Magnetventil 11.3 und 12.3 sowie ein
Rückschlagventil 11.4 und 12.4 an eine Gaszufuhrleitung 4
angeschlossen sind.
An ein freies Ende der Gaszufuhrleitung 4 wird über einen
Gasschlauch ein Insufflationstrokar T zum Einleiten des
Gases in den Körper des Patienten zum Zwecke der Aufwei
tung des zu behandelnden Bereiches, Organs oder Gefäßes
angeschlossen.
An einem Verzweigungspunkt 4.1 nahe dieses Endes der Gas
zufuhrleitung geht von dieser ein separater Leitungszweig
19 ab, der - wiederum über einen Gasschlauch - zu einem
zum Zwecke der Reinhaltung seines Inneren mit dem Insuf
flationsgas zu beaufschlagenden Instrument I führt. Die
Leitung 19 ist für Anwendungsfälle des Insufflationsgerä
tes 1, bei denen eine Instrumenteninsufflation nicht in
Frage kommt, oder im Fahlerfall durch ein elektrisch betä
tigtes Absperrventil 20 verschließbar.
In der Gaszufuhrleitung 4 ist stromabwärts der Gasflaschen
zur Überwachung des Druckes in diesen ein Hochdruckschal
ter 25 vorgesehen, dessen Ausgang mit einer Verarbeitungs
einheit 10 des Gerätes verbunden ist. Bei Gasmangel in der
jeweils der Gaszufuhrleitung 4 zugeschalteten Gasflasche
11 oder 12 erfolgt optisch und/oder akustisch über die
Verarbeitungseinheit 10 und ein dieser zugeordnetes
Bedien- und Anzeigefeld 21 eine entsprechende Anzeige.
Daraufhin kann manuell oder auch - indem das Warnsignal
nach Verarbeitung durch die Verarbeitungseinheit und Um
setzung in einer dieser zugeordneten Steuereinheit 10.2
gleichzeitig als Steuersignal für das Magnetventil 11.3
oder 12.3 genutzt wird - selbsttätig die jeweils andere
Flasche 12 oder 11 der Gaszufuhrleitung zugeschaltet wer
den.
Ein nachgeordneter Hochdruckminderer 9 mit Überdrucksiche
rung 16 reduziert den Gasdruck in der Gaszufuhrleitung 4
auf einen Wert im unteren Bar-Bereich. Bei Ausfall des
Hochdruckminderers 9 spricht eine stromabwärts von diesem
angeordnete Überdrucksicherung 16 an und öffnet die Gas
zufuhrleitung 4 zur Atmosphäre.
Ein stromabwärts vom Hochdruckminderer 9 und der Über
drucksicherung 16 vorgesehenes Proportionalventil 8 wird
im (weiter unten genauer beschriebenen) Zusammenwirken mit
- weiter stromabwärts angeordneten - Drucksensoren 2 und 3
als Druckregeleinrichtung betrieben, wobei die Ansteue
rung des Proportionalventils 8 über den Mikrorechner
(Mikrokontroller) 10.3 und das Steuerteil 10.2 der Verar
beitungseinheit 10 erfolgt.
Die Drucksensoren 2 und 3, deren Ausgänge mit getrennten
Eingängen der Verarbeitungseinheit 10 (genauer: deren
Analog-Verarbeitungsteil 10.1) verbunden sind, bilden zu
sammen mit zwischen ihnen angeordneten, zueinander in Ver
zweigungen der Gaszufuhrleitung parallel geschalteten
Strömungswiderständen 5, 6, 7 einen Differenzdruckmesser.
Aus den stromaufwärts und stromabwärts eines der Strö
mungswiderstände ermittelten Druckwerten wird in der Ver
arbeitungseinheit der in der Gaszufuhrleitung 4 vorhande
ne Gasflow errechnet. Die parallel geschalteten Strömungs
widerstände 5, 6, 7 sind jeweils als kalibrierte Blende
oder Sintermaterialsatz mit stark unterschiedlichem Strö
mungswiderstandswert ausgebildet und durch Ansteuerung ei
nes im entsprechenden Leitungszweig angeordneten Magnet
ventiles 5.1 oder 7.1 über das Bedienfeld 21 und den Mi
krocontroller 10.3 zu- oder abschaltbar. Dadurch ist auf
einfache Weise eine Meßbereichsumschaltung realisierbar,
so daß ein Gasflow-Bereich von einigen zehn Millilitern
bis zu etwa 40 Litern pro Minute erfaßt werden kann.
Der stromabwärts von den Strömungswiderständen angeordnete
Drucksensor 2 dient gleichzeitig zur Erfassung des Insuf
flationsdruckes.
Ein wesentlicher Vorteil der gezeigten Vorrichtung 1 zur
Gasinsufflation besteht in der Doppelfunktion dieses
Drucksensors, der sowohl - zusammen mit dem zweiten Druck
fühler 3 anstelle eines sonst üblichen Differenzdrucksen
sors - zur Ermittlung des Differenzdruckes zwecks Berech
nung des Gasdurchsatzes pro Zeiteinheit (Gasflows) heran
gezogen wird als auch gleichzeitig den aktuellen Wert des
Insufflationsdruckes an die Verarbeitungseinheit 10 ab
gibt.
In der Verarbeitungseinheit 10 erfolgt eine Aufbereitung
der Druckführersignale und die Berechnung des Gasflow-
Wertes aus der Differenz der von dem ersten und dem zwei
ten Drucksensor ermittelten Druckwerte. Weiterhin erfolgt
hier - auf die weiter oben erläuterte Art und Weise - die
Auswahl der für das spezifische Insufflationssystem zu
treffenden Kennlinie für die Bestimmung des Innendruckes
aus einer Mehrzahl von in einem Kennlinienspeicher 10.5
vorgespeicherten Kennlinien für den funktionalen Zusammen
hang zwischen dem durch des Insufflationssystems (genauer
en Teil vom Meßpunkt des Drucksensors 2 bis zum Körper
des Patienten) bedingten Druckabfall und dem Gasflow.
Letztlich wird hier der zu ermittelnde Körperinnendruck
aus dem gemessenen Insufflationsdruck und dem der zutref
fenden Kennlinie für den (indirekt über die Druckfühler 2
und 3) gemessenen Gasflow entnommenen Druckabfall errech
net und auf dem Bedien- und Anzeigefeld 21 angezeigt und
dem Steuerteil 10.2 zur Ansteuerung des Proportionalven
tils 8 zugeführt. Diese Ansteuerung erfolgt derart, daß
bei Innendruckwerten deutlich unterhalb des Soll-Innen
drucks (in der Anfangsphase der Insufflation) ein großer
Gasdurchsatz realisiert wird, während bei Erreichen des
Soll-Innendrucks lediglich eine Druckerhaltungs-Insuf
flation mit wesentlich geringerem Gasdurchsatz erfolgt.
Des weiteren ist die Anordnung der Drucksensoren 2, 3 und
die (hard- und softwareseitige) Ausbildung des Mikrocon
trollers 10.3 derart, daß über eine Plausibilitätskontrol
le bzw. einen gegenseitigen Vergleich der Druck-Meßwerte
die Funktionsfähigkeit der Drucksensoren 2 und 3 während
des Betriebs der Vorrichtung 1 überprüft wird.
Dazu wird - vorzugsweise dann, wenn der Soll-Innendruck be
reits in etwa erreicht ist und lediglich eine
Druckerhaltungs-Insufflation ausgeführt wird - durch
Schließen des Proportionalventils 8 ein Betriebszustand
der Vorrichtung herbeigeführt, bei dem im wesentlichen
kein Gas aus dem Gerät abfließt. Dann muß der aus den Meß
werten der Druckfühler 2 und 3 ermittelte Druckabfall an
dem jeweils eingeschalteten Strömungswiderstand 5, 6 oder
7 näherungsweise den Wert "Null" aufweisen, d. h. funk
tionstüchtige Drucksensoren 2, 3 müssen den gleichen Meß
wert liefern. Die nach Schließung des Ventils 8 im Mikro
controller ausgeführte Differenzwertbildung muß demnach
(innerhalb eines vorgegebenen Fehlerbereiches) den Wert
Null liefern.
Ist dies nicht der Fall, wird über das Bedien- und Anzei
gefeld 21 ein Warnsignal ausgegeben und/oder über die
Steuerstufe 10.2 eine automatische Schließung eines am Ge
räteausgang in der Gaszufuhrleitung 4 vorgesehenen Magnet
ventils 13 (Patientenventils) oder die Öffnung eines un
mittelbar stromaufwärts von diesem vorgesehenen weiteren
Magnetventils 14 (Ablaßventils), das die Gaszufuhrleitung
über ein Filter 15 mit Atmosphäre verbindet, gesteuert.
(Das Filter 15 soll das Eindringen von Fremdpartikeln von
außen in das Insufflationssystem verhindern.)
Weiter ist es zur Funktionsprüfung der Druckfühler 2 und 3 auch möglich, während der Insufflation durch entsprechende Ansteuerung des Proportionalventils 8 gemäß einem durch den Mikrocontroller 10.3 vorgegeben Prüftakt periodisch eine geringe Erhöhung bzw. Verringerung des Gasflow vorzu nehmen. Die daraus resultierende schwache Druckwelle muß bei funktionstüchtigen Drucksensoren 2, 3 in gleicher Hö he, d. h. mit gleicher Änderung des Druckwertes, angezeigt werden. Ein einfacher Amplitudenvergleich in der Verarbei tungseinheit 10 liefert hierbei das Prüfsignal.
Weiter ist es zur Funktionsprüfung der Druckfühler 2 und 3 auch möglich, während der Insufflation durch entsprechende Ansteuerung des Proportionalventils 8 gemäß einem durch den Mikrocontroller 10.3 vorgegeben Prüftakt periodisch eine geringe Erhöhung bzw. Verringerung des Gasflow vorzu nehmen. Die daraus resultierende schwache Druckwelle muß bei funktionstüchtigen Drucksensoren 2, 3 in gleicher Hö he, d. h. mit gleicher Änderung des Druckwertes, angezeigt werden. Ein einfacher Amplitudenvergleich in der Verarbei tungseinheit 10 liefert hierbei das Prüfsignal.
Zum Schutz des Patienten und der Vorrichtung 1 zur Gasin
sufflation sind zwischen den Strömungswiderständen 5, 6, 7
und dem ersten Druckfühler 2 an der Gaszufuhrleitung 4
mehrere elektrische Überdruckschalter 26a bis 26c mit un
terschiedlichen Ansprechwerten vorgesehen, welche an ver
schiedene Einsatzbedingungen des Insufflationsgerätes an
gepaßt sind und vor Inbetriebnahme über das Bedienfeld 21
wahlweise angewählt werden. Als Ansprechwerte sind bei
spielsweise beim Schalter 26a 50 mm Hg (für einen Einsatz
bei der Laparoskopie), beim Schalter 26b 90 mm Hg (für die
Arthroskopie) und beim Schalter 26c 210 mm Hg (für die
Hysteroskopie) gewählt. Die Ansprechschwellen können ggfs.
auch über das Bedienfeld und die Verarbeitungs- und Steu
ereinheit verändert werden.
Überschreitet der Ausgangsdruck in der Gaszufuhrleitung 4
den durch den Anwender gewählten Wert, wird der Mikrocon
troller 10.3 durch ein Ausgangssignal des entsprechenden
Überdruckschalters 26a, 26b oder 26c aktiviert, und die
Steuerstufe 10.2 gibt auf seinen Befehl hin Steuersignale
ab, die den Druckregler (das Proportionalventil) 8 und das
Magnetventil 13 (Patientenventil) am Ausgang der Gaszu
fuhrleitung 4 schließen und das Ablaßventil 14 öffnen, so
daß sich der Überdruck entspannen kann. Ist dies gesche
hen, "fällt" der Überdruckschalter zurück, das Ablaßventil
14 wird wieder geschlossen, das Proportionalventil 8 und
das Patientenventil 13 werden wieder geöffnet, und die In
sufflation wird fortgesetzt. Auch die Ansprechschwelle des
Ablaßventils kann - in einer weiteren Ausgestaltung -
softwaremäßig über die Steuereinheit veränderlich sein.
Darüber hinaus sind Patientenventil 13 und Ablaßventil 14
für die Durchführung eines Selbsttestes der Vorrichtung 1
einsetzbar. Bei geschlossenem Patientenventil 13 und ge
schlossenem Ablaßventil 14 kann über die Druckregel
einrichtung 8 eine bestimmte Gasmenge zu den Drucksensoren
2 und 3 sowie zu den Druckschaltern 26 zwecks Funktions
kontrolle strömen. Wird das Ablaßventil 14 bei weiterhin
geschlossenem Patientenventil 13 geöffnet, ist die Funk
tion der Gasflow-Messung überprüfbar. Die entsprechenden
Kontrollrechnungen erfolgen durch den Mikrorechner 10.3,
welcher die Vorrichtung 1 nach positiver Funktionskontrol
le durch ein entsprechendes Ausgangssignal freischaltet
und eine Bereitschaftsanzeige auf dem Bedienfeld 21 an
steuert.
Die Verarbeitungs- und Steuereinheit 10 ist im Aufbau in
die (oben zum Teil bereits erwähnten) relativ selbständi
gen Blöcke 10.1, 10.2, 10.3 und 10.4 unterteilt, die die
analoge Signalverarbeitung (Block 10.1 - Analog-Verarbei
tungsstufe), die Druckkontrolle bzw. Sicherheitsabschal
tungen (Block 10.2 - Steuerstufe), den Betriebsprogramm
ablauf sowie alle erforderlichen Rechenoperationen (Block
10.3 - Mikrocontroller) bzw. die Stromversorgung der Vor
richtung (Block 10.4 - Stromversorgungseinheit) sichern.
Dem Mikrorechner 10.3 ist - wie ebenfalls oben bereits er
wähnt - ein Bedien- und Anzeigefeld 21 zugeordnet, über
das die Betriebsweise bzw. der Arbeitsbereich der Vorrich
tung durch den Anwender wählbar ist und alle für den Be
diener relevanten Meßwerte und berechneten Betriebsparame
ter angezeigt werden können.
Zusätzlich sind dem Mikrorechner 10.3 eine Schnittstelle
22, über die dem Operateur die Meßwerte bzw. Betriebspara
meter in Form einer Video-Einblendung in den Bildschirm
zur Beobachtung des medizinischen Eingriffs zugänglich
gemacht werden können, und eine Gaskonditionierungsein
richtung 23 zur bedarfsweisen Erwärmung, Anfeuchtung
und/oder Filterung zuordenbar, was in der Figur durch
punktierte Linien dargestellt ist. Auch eine eventuelle
externe Gaskonditionierung kann also durch die Verarbei
tungseinheit 10 des Insufflationsgerätes 1 gesteuert wer
den.
Abweichend von der schematischen Darstellung in Fig. 1
kann die Gaskonditionierung auch für das dem medizinischen
Instrument zugeleitete Gas wirksam werden. Dies wird ins
besondere dann sinnvoll sein, wenn die dort in den Körper
eingeleitete Gasmenge, bedingt durch den Aufbau des In
struments, zur Gewährleistung des nötigen Instrumenten-
Innendrucksrelativ groß sein muß.
In den Fig. 2 und 3 sind Abwandlungen der in Fig.
1 gezeigten Ausführungsform eines Insufflationsgerätes
dargestellt, bei denen der Verzweigungspunkt 4.1′ zum
zweiten Leitungszweig 19′ in Strömungsrichtung zwischen
der Überdrucksicherung 16 des Hochdruckminderers 9 und dem
zur Steuerung bzw. Konstant-Regelung des Druckes vorgese
henen Proportionalventil 8, also stromaufwärts von diesem,
liegt. Für das Ablaßventil 14 ist in diesem Fall ein ge
sonderter Verzweigungspunkt 4.2 vorgesehen.
Damit wird das Proportionalventil 8 und somit die Druck
steuerung bzw. -regelung für die eigentliche Insufflation
nicht für den Leitungszweig 19′ wirksam; die druckmäßige
Trennung von der Haupt-Gaszufuhrleitung 4 gestattet auf
einfache und vorteilhafte Weise eine separate Einstellung
oder Begrenzung des Druckes für die Instrumenteninsuffla
tion unabhängig von dem eingestellten Druckniveau für die
Aufweitungsinsufflation über den Trokar T.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausbildung ist hierfür ein
über die Verarbeitungs- und Steuereinheit 10 (und somit
vom Bedienfeld 21 aus) elektrisch betätigbares separates
Proportionalventil 17 vorgesehen, bei der in Fig. 3 ge
zeigten Ausbildung ist lediglich ein einfacher Druckminde
rer 27 vorgesehen.
Der Strömungsbegrenzer 18 sichert, daß der Gasdurchsatz zu
dem reinzuhaltenden Instrument I keine so großen Werte an
nehmen kann, daß die Handhabung des Instruments durch ei
nen zu starken Gasaustritt erschwert werden könnte.
Die in den Fig. 4 und 5 schematisch gezeigte Ausfüh
rungsform der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens stellt eine Zusatzeinrichtung 30 dar,
die dem eigentlichen Insufflationsgerät nachgeordnet, also
diesem gegenüber extern, mit dem freien Ende von dessen
Gaszufuhrleitung 4 verbunden ist.
Sie weist einen mit dem Leitungsanschluß verbindbaren Ein
strömkanal 33 auf, welcher sich in zwei Ausströmkanäle 31,
32 zum Anschluß einer ersten Gaszufuhrleitung für ein zu
insufflierendes chirurgisches Instrument I und einer
zweiten Gaszufuhrleitung für einen Insufflationstrokar T
aufteilt. Damit ist eine herkömmliche Insufflationsanord
nung gleichzeitig für eine Instrumenteninsufflation (mit
gleichem Druckniveau) einsetzbar.
Die in Fig. 5 skizzierte Ausbildung ist für den Anwen
dungsfall geeignet, daß für die Instrumenteninsufflation
ein separat einstellbarer Druck gewünscht wird. Hier ist
im Ausströmkanal 31 ein Proportionalventil 34 vorgesehen,
das über eine Steuerleitung mit dem Ausgang einer Druck
steuereinheit 35 verbunden ist, die ihrerseits optional
eingangsseitig mit dem Ausgang eines (mit punktierten Li
nien dargestellten) Druckfühlers 36 an der insufflierten
Körperhöhlung eines Patienten P verbunden sein kann, in
der sich die distalen Enden des Insufflationstrokars T und
auch des Instruments I befinden.
Hier wird also für die Druckmessung zur korrekten Einstel
lung des Instrumenten-Gasdrucks ein gesonderter Druckmeß
kanal geschaffen, da die Druckmessung im "Muttergerät"
nicht ohne weiteres für die Instrumentendruckeinstellung
genutzt werden kann. Diese kann im übrigen auch als zu
sätzliche Sicherheitseinrichtung gegen den unbeabsichtig
ten Aufbau eines zu hohen Drucks im Körper des Patienten
genutzt werden.
Es ist sowohl bei einem Kombinationsgerät in Art der in
Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungen als auch bei einem Zu
satzgerät in Art des in Fig. 4 oder 5 skizzierten jedoch
auch möglich, einen Druckfühler an der Fluid(Gas-)leitung
zum Instrument vorzusehen, über den zumindest eine näher
ungsweise Druckerfassung und -überwachung erfolgen kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann als solches auch mit
einer herkömmlichen Gaszufuhreinrichtung mit Mitteln zur
Einstellung des Gasdrucks ausgeführt werden. Hierfür ist
insbesondere ein vorhandenen Insufflationsgerät nutzbar,
das ggfs. für spezielle Anwendungen, bei denen keine Auf
weitungsinsufflation erforderlich ist, ausschließlich zum
Zwecke der Instrumenteninsufflation eingesetzt wird.
Eine einfache Realisierung ist in Fig. 6 gezeigt. Ein
chirurgisches Schneidinstrument I für minimalinvasive Ein
griffe - etwa im Gelenkbereich (für die Arthroskopie) -
weist einen Gasanschluß A auf, der als Fortsetzung der äu
ßeren Instrumentenhülse gebildet ist und die Einleitung
von Gas in alle Spalten und Hohlräume des Instruments er
möglicht. Am Anschluß A ist ein Gasschlauch L befestigt,
der am anderen Ende über ein (hier manuell betätigtes)
Steuerventil V mit einer CO₂-Gasflasche GF verbunden ist
und bei Einsatz der arthroskopischen Schneidvorrichtung I
aus der Gasflasche mit Kohlendioxidgas G gespeist wird.
Wie in der Figur lediglich schematisch skizziert ist,
dringt das über den Stutzen A unter einem voreingestellten
Druck eingeleitete Kohlendioxid G in den Ringspalt zwischen
dem Mantel H des Instruments I und der darin gleitenden
Schubstange SS zur Betätigung des Schneidhebels SH ein,
füllt diesen - unter Umspülung auch der Drehlager und son
stiger Führungen etc. - aus und tritt aus dem distalen En
de des Instruments aus.
In ähnlicher Weise erfolgt die Reinhaltung anders aufge
bauter Instrumente, etwa auch von elektrisch oder optisch
wirkenden (speziell Elektro- oder Laserablations- oder
-koagulationsinstrumenten), wobei hier die Spalte zwischen
einzelnen Stromzuführungen und elektrischen Verbindern
bzw. den Lichtleitelementen und optischen Koppelgliedern
sowie zwischen dem Mantel bzw. Durchführungen und diesen
Elementen gespült werden. Wesentlich ist in jedem Fall,
daß durch geeigneten Aufbau des Instruments zwischen allen
herstellungstechnisch bedingten Spalten und Hohlräumen,
die potentiell mit Körperflüssigkeit oder Gas aus dem Kör
per des Patienten in Verbindung kommen können, und dem Gas
anschluß für das Reinhaltungsfluid eine Fluidverbindung
hergestellt ist.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht
auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbei
spiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
Claims (19)
1. Verfahren zur Reinhaltung des Innenraumes eines einen
äußeren Mantel (M) sowie innerhalb dessen angeordnete
Wirk- oder Betätigungselemente (SS, SH) aufweisenden, in
den Körper eines Lebewesens eingreifenden medizinischen
Arbeitsinstruments (I), insbesondere eines in der minima
linvasiven Medizin eingesetzten chirurgischen Instruments
(I),
dadurch gekennzeichnet, daß
das Instrument während seines Einsatzes im wesentlichen
von seinem proximalen Ende her über einen Fluidanschluß
(A) mit einem medizinisch reinen Fluid (G) derart beauf
schlagt wird, daß im wesentlichen alle Spalten und Hohl
räume in dessen mit dem Inneren des Körpers in Fluidver
bindung stehenden Innenraum zwischen den Wirk- oder Betä
tigungselementen (SS, SH) bzw. zwischen diesen und dem
Mantel (M) mit dem Fluid ausgefüllt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Fluid (G) ein unter
Druck oberhalb des Atmosphärendrucks stehendes Gas, insbe
sondere Kohlendioxid, ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Beaufschlagung mit dem
Gas parallel zu einer Aufweitungs-Gasinsufflation unter
Verwendung des bei dieser genutzten Gases erfolgt oder die
Aufweitungs-Gasinsufflation gleichzeitig durch das medizi
nische Instrument (I) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Druck des zur Beauf
schlagung des Instruments verwendeten Gases in Abhängig
keit vom bei der Insufflation im Körper eines Patienten
eingestellten Innendruck oder vom geräteseitig gemessenen
Insufflationsdruck gesteuert wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das medizinische Instrument (I)
im wesentlichen an seinem proximalen Ende einen mit allen
mit dem Körper in Fluidverbindung stehenden Spalten und
Hohlräumen zwischen den Wirk- oder Betätigungselementen
(SS, SH) oder diesen und dem Mantel (M) ebenfalls in Flu
idverbindung stehenden Anschluß (A) aufweist, der über ei
ne Fluidleitung (L; 4) mit einem Fluidspeicher (GF; 11,
12) oder einer Fluidpumpe in Verbindung steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Instrument mechanische,
elektrische oder optische Wirk- oder Betätigungselemente
aufweist, die im Mantel (M) und zum Fluidanschluß (A) der
art angeordnet sind, daß sie an allen freien Oberflächen
von dem Fluid (G) umspült werden können.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fluidspeicher einen
Druckgasspeicher (11, 12) aufweist, an das diesem abge
wandte Ende der als Gaszufuhrleitung ausgebildeten Fluid
leitung (4) ein Instrument (T) zur Einleitung von Gas in
den Körper eines Patienten (P) zur Aufweitung eines Hohl
raums, Organs oder Gefäßes anschließbar ist und an der
Gaszufuhrleitung ein separater Leitungsabzweig (19) zur
Einleitung von Gas in das medizinische Instrument (I) vor
gesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß an der Flu
idleitung (4) oder am separaten Leitungsanschluß (19) eine
Drucksteuereinrichtung (8, 10; 17, 10; 34, 35) und/oder
ein Druckbegrenzer (27) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß stromabwärts der Druck
steuereinrichtung (8, 10; 17, 10; 34, 35) ein der Ermitt
lung des Insufflationsdruckes dienender Druckfühler (2)
oder ein der Ermittlung des Körperinnendrucks dienender
Druckfühler (36) vorgesehen ist, wobei der Ausgang des
Druckfühlers mindestens mittelbar mit einem Eingang der
Drucksteuereinrichtung verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß im separaten
Leitungsabzweig (19) ein Strömungsbegrenzer (18) vorgese
hen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gaszufuhrleitung
(4) eine Gasflow-Meßeinrichtung (2, 3, 5, 6, 7) zugeordnet
ist und eine eingangsseitig mit dem Druckfühler (2) und
ausgangsseitig mit der Drucksteuereinrichtung (8) verbun
dene Verarbeitungseinheit (10) vorgesehen ist, die einen
Kennlinienspeicher (10.5) zur Speicherung mindestens einer
Gasflow-Korrekturgröße-Kennlinie und eine eingangsseitig
mit dem Ausgang der Gasflow-Meßeinrichtung und dem Ausgang
des Kennlinienspeichers verbundene Innendruck-Berechungs
einheit (10.1) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß stromabwärts der Druckregel
einrichtung (8) an der Gaszufuhrleitung (4) ein zweiter
Druckfühler (3) und zwischen den Meßpunkten des ersten und
zweiten Druckfühlers (2, 3) ein Strömungswiderstandsele
ment (5, 6, 7) vorgesehen sind derart, daß durch den ersten
und zweiten Druckfühler und das Strömungswiderstandsele
ment die Gasflow-Meßeinrichtung gebildet wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere, in Verzweigungen
der Gaszufuhrleitung (4) angeordnete und über dazu vorge
sehene steuerbare Ventile (5.1, 7.1) wahlweise in diese
einschaltbare Strömungswiderstandselemente, insbesondere
parallelgeschaltete Blenden oder Sintermetall-Einsätze,
(5, 6, 7) mit unterschiedlichen effektiven Durchströmöff
nungen bzw. Strömungswiderstandswerten vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß in der
Fluidleitung (4) patientenseitig steuerbare Ventile
(13, 14) vorgesehen sind, über die zum Schutz des Patien
ten die Fluidleitung (4) zur Atmosphäre geöffnet bzw.
der patientenseitige Ausgang der Gaszufuhrleitung ge
schlossen werden kann.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
arbeitungseinheit (10) so ausgebildet ist, daß über einen
Vergleich der von den Druckfühlern (2, 3; 36) gelieferten
Meßwerte miteinander eine Funktionsfähigkeitsprüfung der
Druckfühler erfolgt, und daß sie bei festgestellter Funk
tionsunfähigkeit eines der Druckfühler ein Warnsignal
und/oder über die Steuereinheit (10.2) ein Steuersignal
zur Betätigung eines Patientenventils (13) und/oder eines
Ablaßventils (14) abgibt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß als Druck
gasspeicher mindestens zwei Gasflaschen (11, 12) vorgese
hen sind, welche wahlweise über ein Schaltmittel (11.3,
12.3) an die Gaszufuhrleitung (4) anschließbar sind.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß an der Gas
zufuhrleitung (4) mehrere, vorzugsweise über die
Verarbeitungs- und Steuereinheit (10) wahlweise elektrisch
betätigbare, Überdruckschalter (26a, 26b, 26c) mit unter
schiedlich vorbestimmter Ansprechschwelle vorgesehen
sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß dem Lei
tungsabzweig (10) zum Instrument (I) ein steuerbares Ven
til (20) zur wahlweisen Absperrung des Ausgangs vorge
schaltet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß eine Ein
richtung (23) zur Konditionierung, insbesondere Erwärmung,
Anfeuchtung und/oder Filterung des Fluids vorgesehen ist.
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