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Einschienenbahn mit selbsttätiger Steuerung
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Die Erfindung betrifft eine Einschienenbahn mit selbsttätiger Steuerung,
mit Stationen und Verzweigungen zum Transport von Werkstücken, die von mit einem
elektrischen Eigenantrieb versehenen Laufwagen befördert werden, deren Stromzufuhr
entlang der Schiene erfolgt und die mit einem Steuergerät versehen sind, das mit
einer an jeder Station und ggf. Verzweigung vorgesehenen Steuereinheit zus ammenwirkt.
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Bei einer bekannten derartigen Bahn (DU-OS 19 35 334) ist jeder Laufwagen
mit mehreren Adressengebern versehen; die längs der Förderbahn an jeder Station
vorgesehene Adressenspeicher beim Vorbeifahren des Laufwagens abfahren. Dabei weisen
die Steuergeräte der Laufwagen Decodierer, Umschalter und logische Schaltglieder
auf. Der Aufwand für diese Steuergeräte ist daher relativ groß und es ist vor allem
ein störungsfreier Betrieb nicht gewährleistet, beispielsweise nach einem Stromausfall,
weil in den Steuergeräten gespeicherte Werte durch Stromausfall gelöscht werden
können. Auch ist die Adressenabfragung nur mit relativ großem Aufwand so zu gestalten,
daß sie den Anforderungen auch eines rauhen Betriebes zuverlässig genügt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Laufwagen einer derartigen
Einschienenbahn mit einem Steuergerät zu versehen, das eine einfach und frei programmierbare
zuverlässige Zielsteuerung der Laufwagen bei erheblich vereinfachtem Aufbau und
damit erheblich erhöhter Zuverlässigkeit auch unter rauhen Betriebabedingungen ergibt.
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Gelöst wird diese Aufgabe bei einer Bahn der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch, daß das Steuergerät an dem Laufwagen quer zur Laufrichtung,
insbesondere vertikal, in Stufen verstellbar ist, und daß die Steuereinheiten der
Stationen in gleichen Stufen festlegbar sind.
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Ein besonderer Vorteil eines erfindungsgemäßen Steuergerätes liegt
darin, daß es nur eine "Spur" oder Gruppe von Spuren abtasten muß, weshalb alle
Steuergeräte aller Laufwagen untereinander identisch ausgebildet sein können. Durch
die gestufte Zuordnung von Steuergeräten und Steuereinheiten wird erreicht, daß
automatisch nicht bei jedem Durchfahren einer Station die Steuereinheit abgefragt
werden muß, sondern dies nur in den Stationen erfolgt, in denen ein Steuervorgang
auszulösen ist, sei es, daß der Laufwagen stillzusetzen ist, um ihn zu beladen oder
ihn zu entladen, oder sei es,daß eine Weiche angesteuert werden muß oder dgl..
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Die Programmierung des Steuergerätes eines Laufwagens beschränkt sich
also darauf, das Steuergerät auf die betreffende Stufe oder Spur einzustellen. Dabei-ist
ea nicht erforderlich, daß so viel Stufen vorhanden sind wie Stationen angefahren
werden können, obwohl dies zu einer besondern einfachen iusführungsform führt. Es
können auch Jeder Stufe mehrere Steuerspuren oder Steuerelemente zugeordnet sein,
wobei dann Jeweils eine Gruppe von Stationen der gleichen Spur zugeordnet ist und
sich die einzelnen Stationen soweit sie nicht ohnedies nacheinander ton den Laufwagen
aufgesucht werden müssen, sich durch das Muster der Steuerspuren unterscheiden.
Beispielsweise können, um drei Stationen derselben Stufe zuordnen zu
können,
zwei Spuren vorgesehen sein1 die Jeweils L oder H sein können; damit ergeben sich
drei Spurenmuster, nämlich LH, HL und HH. Zusätzlich können noch die beiden Spuren,
die beispielsweise durch Geber f<ir Initiatoren oder Magnete oder dgl. verwirklicht
sein können, in Laufrichtung oder quer dazu angeordnet sein.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist Jeder Station eine Verschiebeeinheit
zugeordnet, die nach Abfertigung des Laufwagens, beispielsweise nach dem Be- oder
Entladen, das Steuergerät in die Stufe verstellt, die der als nächste ansufahrenden
Station sugeordnet ist. Auf diese Weise läßt sich ein sehr vielseitiges Förderprogramm
mit denkbar geringem Aufwand verwirklichen, das sehr flexibel ist. Indern sich die
Transportaufgaben, so genügt es, in den betroffenen Stationen den Hub der Verschiebeeinheit
zu andern, um auf diese extrem einfaoho leise das Förderprogramm anzupassen. Eine
erfindungsgemäß aufgebaute Einschienenbahn ist daher sehr flexibel und eignet sich
für beliebige, Jederzeit leicht veränderbare Verkettungen im Förderablauf.
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Vielfach sollen Laufwagen wegen Platzmangels nicht an einer Station
warten, solange sie nicht abgefertigt, beispielsweise be- oder entladen werden
können.
Andererseits soll die Zugriffszeit zu diesen Laufwagen sehr kurz sein, um unnötige
Wartezeiten und Totzeiten zu vermeiden. Außerdem ist es vielfach erforderlich, die
Förderstrecke selbst als Speicher für Laufwagen, volle oder leere Laufwagen, zu
benutzen, um den Kostenaufwand oder auch den räumlichen Aufwand für gesonderte Speicher
einzusparen. Um diese Eigenschaften in einfacher Weise verwirklichen zu können ist
bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Stufe, inabesondere die
oberste Stufe, fiir die Leerfahrt von Laufwagen vorgesehen. Laufwagen, deren Steuergerät
in diese Stufe gestellt ist, laufen also standig um, bis sie abgerufen werden0 Dabei
genügt es zum Abrufen eines solchen Laufwagens, wenn die Steuereinheit der der Station
vorgeschalteten Weiche von der üblichen, der Station zugeordneten Stufe auf die
Leerfahrt-Stufe, beispielsweise die oberste Stufe, umgestellt wird. Der nächste
in Leerfahrt befindliche Laufwagen steuert dann bei seinem Kommen die Weiche um
und wird der der Weiche nachgeordneten Station zugeführt.
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Um eine Steuerung der Weiche durch den Wagen zu verwirklichen weist
bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung das Steuergerät Betätigungorgane
für Schalter auf, die den Stationen, insbesondere den Verzweigungen (Weichen vorgeschaltet
sind.
Diese Schalter werden bei dem Nahen eines Laufwagens von dem Betätigungsorgan des
Steuergerätes des Laufwagens betätigt, falls das Steuergerät auf die betreffende
Stufe eingestellt ist; die Schalter betätigen die Weichenverstellung oder andere
Stellorgane, Je nach Ausbildung der betreffenden Station. Dabei sind die Weichen
so ausgebildet, daß sie in Normallage in Geradeausfahrt stehen und nur bei Betätigung
des Schalters umgeschwenkt werden, wodurch der nahende Laufwagen in den Seitenzweig
d.r Bahn umgeschleust wird. Die Steuergeräte der Laufwagen können unterschiedlich
aufgebaut sein. Beispielsweise könnten die Steuergeräte Gebereinheiten in Form von
Magneten und dgl.
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aufweisen,die magnetisch schaltbare Kontakte betätigen, die in der
Steuereinheit der jeweiligen Station vorgesehen sind. Dadurch könnte beispielsweise
die Stromzuleitung zu dem Schienenabschnitt in der Station unterbrochen und dadurch
der Laufwagen bei Einlaufen in die Station stillgesetzt worden. Bei bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung dagegen weisen die Steuergeräte mindestens einen
Taster und die Steuereinheiten Gegensttoke für dia Taster auf, die ein Haltsignal
für den Laufwagen bei Einlauf in die Station erzeugen.
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Als Taster können beliebige Aufnehmer verwendet werden, beispielsweise
magnetisch schaltbare Kontakte (Reed-Kontakte), Lichtempfänger, Initiatoren, mechanisch
betätigbare Endschalter und dgl.. Als
Gegenstücke sind dann entsprechend
Magnete, Lichtsender, Metallplättchen u.s.f. vorgesehen. Derartige Taster und GCSenstücke
sind in einer Vielzahl von Typen und auf den unterschiedlichsten Prinzipien beruhend
auf dem Markt. Bevorzugt werden bei einer erfindungsgemäß aufgebauten Einschienenbahn
als Taster Initiatoren verwendet, die bei Annäherung eines Metallplättchens ein
Signal abgeben.
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Diese Initiatoren umfassen einen Oszillator mit einem Schwingkrteis,
dessen Spule ein Streufeld erzeugt; kommt eifl Metallteil in dieses Streufeld, der
Oszillator so stark bedämpft, daß seine Schwingungen abreißen. Das Abreißen der
Schwingungen wird als Signal ausgewertet.
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Falls die Laufwagen relativ schwere Werkstücke oder sonstige Güter
tranportieren oder falls sie,was häufig erwünscht ist, nicht mit sehr geringer Geschwindigkeit
fahren, würde ein rasohes Anhalten bei Einlaufen in einer Station zu hohen Belastungen
und zu Fendelungen führen. Außerdem wäre dabei ein exaktes Anhalten in einer gewünschten
Position nur schwer zu erreichen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
weist daher das Steuergerät einen zusatzlichen Taster auf, der vor des "Halt"-taster
ki Einlauf in die Station anspricht und ein Umschaltsignal aus Ussohalton des Antrieben
auf SChleichgang erzeugt. Durch dieses zweistufige
Anhalten wird
der knhaltevorgang schonend für die Anlage und das transportierte Gut und es ist
einfacher möglich, ein positionsgenaues Anhalten zu erreichen.
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Die mit den vorstehend geschilderten Merkmalen versehenen Laufwagen
erreichen eine Raltepositionsgenauigkeit von wenigen Millimetern oder auch von etwas
weniger als ein Millimeter. Dies ist für die allermeisten Anwendungsfälle voll ausreichend.
Es gibt jedoch Fälle, in denen eine noch höhere Positionsgenauigkeit verlangt wird,
weil beispielsweise ein mechanischer Greifer selbsttätig nach dem Anhalten des Laufwagens
das Werkstück entnimmt und einer Maschine lagegerecht zuführt, worauf er ein von
der Masclline zuvor bearbeitetes Werkstück in den Laufwagen ablegt. Hierzu kann
es erforderlich sein, daß die Positionsgenauigkeit des Laufwagens in der Halteposition
zuverlässig geringer sein muß als ein Millimeter. Um diese Anforderungen zu erfüllen
ist bei einer bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung das Steuergerät mit einem
Haltemagnet versehen, der nach dem Anhalten des Laufwagens in einer Station eine
Verriegelung mit schrägen Justierflanken betätigt.
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Durch die schrägen Justierflanken wird der Laufwagen mit der gewünschten
Genauigkeit positioniert.
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Bevorzugt werden, wie bereits erwähnt, für die Steuergeräte der Laufwagen
als Taster Initiatoren oder Näherungsschalter verwendet. Um eine robuste Ausführung
zu erhalten sind als Gegenstücke für diese Taster nicht Metallplättchen sondern
eine profilierte Steuerschiene vorgesehen, die in Richtung auf die Taster vorstehende
und rückspringende Abschnitte aufweist. Diese Steuerschiene kann bevorzugt auch
zum exakten Positionieren mittels des Haltemagnetes verwendet sein. Dazu weist sie
eine Querkeilnut auf und es ist der Haltmagnet mit einem an seinem freien Ende konischen
Stößel versehen.
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Durch die Keilflanken der Nut und die Konizität des Stößels läßt sich
die Positionsgenauigkeit des Laufwagens in der Station auf zumindest 0,1 mm oder
besser zuverläsßig einhalten, Die Befestigung des Steuergerätes an dem Laufwagen
derart, daß es stufig verstellbar ist, kann unterschiedlich gestaltet sein. Beispielsweise
kann sowohl an dem Steuergerät als auch an dem Laufwagen je eine-Zahnstange vorgesehen
sein, wobei die Zahnteilung die Stufigkeit bestimmt. Die Steuergeräte-Zahnstange
wird durch eine Schraub- oder Klemmverbindung in die Laufwagen-Zahnstange eingedrückt
und gehalten. Eine derartige Ausführungsforn ergibt zwar eine zuverlässige und auch
gegen Erschütterungen sichere Fixierung des Steuergerätes relativ
zu
dem Laufwagen, sie ist jedoch nur manuell und mit gewissem Zeitaufwand umstellbar.
Eine derartige Befestigung eignet sich daher zwar für die nur sehr selten oder nie
zu ändernde Positionierung der Steuereinheiten in den Stationen, jedoch weniger
für die nach jedem Fördervorgang umzustellenden Steuergeräte der Laufwagen. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind daher die Steuergeräte der
Laufwagen in einer Längsnut geführt, in der sie kraftschlüssig senkrecht zur Nutlänge
festgeklemmt und durch eine in Nutlängsrichtung wirkende Kraft verschiebbar sind.
Dabei ist die in Nutlängsrichtung aufzubringende Kraft, soweit nicht zuseitzlich
selbsttätig wirkende Hemmungen vorgesehen sind, wesentlich größer als durch Vibrationen
oder Stöße auf das Steuergerät erzeugte Massenkräfte. Auf diese Weise kann eine
rasche und einfache Verstellbarkeit der Steuergeräte erzielt werden, die mit einer
zuverlässigen Fixierung in der jeweils eingestellten Position verbunden ist.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles im Zusammenhang mit den Ansprüchen. Es zeigen in vereinfachter,
schematisierter Darstellung:
Fig. 1 ein Prinzipbild einer Einschienenbahnanlage
mit mehreren Verzweigungen, Fig. 2 einen Schnitt durch die Schiene und einen Laufwagen
mit vertikaler und zur Schienenebene senkrechter Schnittebene, Pig, 3 einen Schnitt
nach der Linie III-III der Fig. 2 und J?ig. 4 in verkleinerter Darstellung teils
in Ansicht, teils in einem Schnitt mit vertikaler, zur Schienenebene senkrechter
Schnittebene eine Station mit darin in Halteposition befindlichem Laufwagen.
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Bei der in teig. 1 im Prinzip dargestellten EinschienenbahnanlaSe
werden von einem zentralen Rohteillager 1 Werkstücke zunächst zu einer Bearbeitungsmaschine
2 und danaoh zu einer in gleichen Takt arbeitenden, nachgeschalteten Bearbeitungsmaschine
3 gefördert.
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Anschließend gelangen die bearbeiteten Teile zu einer von zwei im
Werkstückfluß parallel liegenden Maschinen 4 bzw. 5, wo die Werkstücke fertig bearbeitet
werden. Anschließend werden sie zu einem Fertigteil- oder Zwischenlager 6 gefördert.
Um diese Transportaufgaben störungsfrei erfüllen zu können ist ein Schienenoval
vorgesehen, das zusätzlich
mit vier Nebenstrecken 7, 8, 9, 10 versehen
ist.
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Die flebenstrecken 7 bis 10 bilden Jeweils eine Parallel strecke zu
einem bestimmten Streckenabschnitt des Schienenovals. Jeweils am Beginn und am Ende
einer Nebenstrecke ist eine Weiche vorgesehen. An jeder Weiche und an jeder Haltestelle
(Hohteillager 1, Bearbeitungsmaschinen 2 bis 5, Zwischenlager 6) ist eine Halte
station vorgesehen, die durch einen Querstrich durch die Schiene symbolisiert ist.
Ein in Fig. 1 nicht dargestellter Laufwagen wird im Rohteillager 1 mit einem Rohteil
beladen und mit der Adresse der Bearbeitungsmaschine 2 versehen. Er läuft nun los
und schleust sich über eine Weiche 11 in den Hauptstrang ein. Die Weiche 12 ist
in der Ruhelage so geschaltet, daß sie den Laufwagen auf die Nebenstrecke 7 leitet,
wenn sie kein Steuersignal erhält. Ist der Laufwagen jedoch auf das Ziel "2" eingestellt,
so schaltet die Weiche um und der Laufwagen läuft bis zur Bearbeitungsmaschine 2,
wo er selbsttätig anhält. Das Umschalten der Weiche 12 kann unterbrochen werden,
wenn sich vor der Bearbeitungsmaschine 2 Laufwagen stauen.
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Nach dem Bearbeitungsvorgang in der Bearbeitungsmaschine 2 wird der
Laufwagen wieder in Bewegung gesetzt, wobei seine Zielkennung nicht geändert werden
braucht, weil der Laufwagen zwangsläufig zur Bearbeitungsmaschine 3 gelangen muß,
die Maschine 3 also die gleiche Zielkennung aufweisen kann wie die
Bearbeitungsmaschine
2. Nach der BearMeitung in der Maschine 3, die dasselbe Ärbeitstempo aufweist wie
die Maschine 2, beispieleseise mit ihr gekoppelt ist, läuft der Laufwagen weiter,
nachdem er eine neue Zielkennung "4 oder 5« erhalten hat.
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Aufgrund dieser Zielkennung hält er entweder in der Station der Bearbeitungsmaschine
4 oder der der Bearbeitungsmaschine 5 an. (Laufwagen mit der Zielkennung 2 laufen
dagegen in den Stationen der Maschinen 4 und 5 durch). Die den Maschinen 4 und 5
vorgeschaltete Weiche 13 wird so geschaltet, daß der Durchlauf jeweils zu der Maschine
erfolgt, die als nächste ein Werkstück braucht. Anschließend erhält der Laufwagen
die Zielkennung "6n, wodurch die Weiche 14 so umechaltet, daß der Laufwagen in die
Station 6, das Zwischenlager gelangt, wo er entladen und mit der Zielkennung "1"
wieder weggeschickt wird. Die Weichen die in Förderrichtung gemäß einem Pfeil 15
Schienen zusanimenführen, sind so geschaltet, daß sie jeweils bei Nahen eines Laufwagens
auf die betreffende Schiene umschalten bzw. bei zwei sich nähernden Laufwagen einer
der Laufwagen angehalten wird. Weichen dagegen, die in Förderrichtung verzweigen,
werden in Abhängigkeit von der Zielkennung des Laufwagens gesteuert, wie es nachher
noch beschrieben wird.
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Ein Laufwagen umfaßt einen Träger 16, an dessen unterem Ende ein Werkzeughalter
17 befestigt ist und an dessen oberem Ende ein Steuergerät 18 angebracht ist. An
dem Träger ist ferner ein Zwischengehäuse 19 angebracht, an dem ein Getriebemotor
20 angeflanscht ist. Der Träger 16 erstreckt sich etwa parallel zu einer Schiene
21, die aus einem Federstahlband besteht und die an einem U-Uräger 22 befestigt
ist. Auf derselben Seite wie der Träger 22 sind an der Schiene 21 übereinander zwei
Isolierstoffhalter 23 befestigt, die Je eine Stromschiene 24 tragen. In dem Zwischengehäuse
19 ist eine Walze 25 mit zur Ebene der Schiene 21 senkrechter Achse drehbar gelagert,
die von dem Getriebemotor 20 angetrieben ist. Zwei Rollen 26 sind achsparallel zu
beiden Seiten des oberen Randes der Schiene 21, auf der die Walze 25 abrollt, angeordnet,
wobei der lichte Abstand zwischen den Rollen 26 etwa gleich der Dicke der Schiene
21 ist. Eine gleichartige Walzen- und Rollenanordnung ist am unteren Ende des Trägers
16 vorgesehen, mit zwei Rollen 27 und einer Walze 28.
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Die Walzen und Rollen 25 bis 28 bilden eine formschlüssige Führung,
die eine Bewegung des Laufwagens 16, 17, 18, 19, 20 nur in Längsrichtung der Schiene
21 zuläßt.
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Die Schiene 21 bildet den in Fig. 1 dargestellten Schienenstrang.
In den in Fig. 1 mit einem Querstrich
symbolisierten Stationen
ist an der Schiene 21 auf der dem Träger 22 und den Isolierstoffhalter 23 abgewandten
Seite, an der der Träger 16 des Laufwagens entlangläuft, ein Nutenkörper 29 befestigt,
der eine Reihe von hinterschnittenen Nuten 30 aufweist, die übereinander angeordnet
sind und sich in Schienenlängsrichtung, also in Laufrichtung des Wagens, erstrecken.
Die Nuten sind jeweils bis auf eine leer. Statt des Nutenkörpers mit einer Vielzahl
von Nuten könnte auch ein Formkörper mit nur einer einzigen Nut verwendet werden,
die in entsprechender Höhenlage angeordnet ist. In einer der Nuten ist eine Steuerschiene
31 befestigt, die in nachher noch beschriebener Weis mit im Steuergerät 18 untergebrachten
Einzelteilen zusammenwirkt. Soweit es sich bei der Station um eine Weichenstation
handelt, in der nicht der Laufwagen anhalten soll, sondern in der lediglich die
Weiche ggf. betätigt werden soll, ist statt der Steuerschiene 31 in der betreffanden
Nut 30 ein Tastschalter untergebracht, der bei Betätigung den Weichenantrieb ansteuert,
wodurch die Weiche umgeschaltet wird.
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Die Steuerschiene 31 weist an ihrem in Förderrichtung riickwärtigen
Ende eine Querkeilnut 32 auf, in die das konische freie Ende eines Stößels 33 eines
Magneten 34 einfällt, wenn der Wagen in einer Station angehalten
hat,
wie es nachher noch beschrieben wird. Der Elektromagnet -34 Ist an dem Gehäuse des
Steuergerätes 18 befestigt. Das Gehäuse 18 ist an einer vertikalen, an dem Träger
16 angebrachten Nlltschiene 35 vertikal verschiebbar und durch einen Kopfbolzen
36, der durch eine Schraubendruckfeder 37 belastet ist, in der jeweils eingestellten
Position gehalten. In einer der Steuerschiene 31 zugewandten Wand 38 des Gehäuses
des Steuergerätes 18 sind zwei Initiatoren 39 und 40 in Lauirichtung (Pfeil 15)
hintereinander angeordnet. 1 n Laufrichtung vor und hinter den beiden Initiatoren
sind Steuerrollen 41 und 42 vorgesehen. Die Steuerrollen stehen entweder weiter
vor als die Initiatoren oder sie sind in der Höhe versetzt zu den Initiatoren angeordnet.
Die Steuerrollen dienen zum Betätigen der den Weichen vorgeschalteten Schaltern,
wenn die Weiche, damit der be-treffende Laufwagen an sein richtigee Ziel gelangen
kann, umgesteuert werden soll Der Initiator 40 ist so eingestellt, daß er, wenn
er den Anfang der Steuerschiene 31 erreicht, betätigt wird0 (Dabei weist er noch
einen Abstand zur Oberfläche der Steuerschiene 31 auf). Durch das Betätigen des
Initiators 40 wird der Getriebemotor 20 auf Schleichgang umgeschaltet, wodurch die
Geschwindigkeit des Laufwagens gegenüber der normalen Laufgeschwindigkeit erheblich
gesenkt wird. Am Ende der Steuerschiene 31 weist diese eine Erhöhung 43 auf, die
so bemessen ist, daß sie die
Rollen 41 und 42 und auch den Initiator
40 nicht berührte Sie ist aber andererseits so bemessen, daß der Initiator 39 anspricht,
wenn er die Erhöhung 43 erreicht. Dadurch wird der Antrieb abgeschaltet. Gleichzeitig
hat der Stößel 33 annähernd die Mittelposition der Querkailnut 32 erreicht.
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Gleichzeitig mit dem Abschalten des Antriebsmotors wird der Magnet
34 entregt und eine Feder bewegt den Stößel 33 in die QuerkellnutO Geringe Abweichungen
des Laufwagens von der Sollposition werden dadurch korrigiert, daß die konische
Stirnfläche des Stößels 33 in die Querkeilnut 32 einfällt und dadurch den Wagen
verschiebt, bis der Stößel die tiefste Stellung in der Querkeilnut erreicht hat.
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Nach dem durch die Steuerschiene 31 mittels der Initiatoren 39 und
40 sowie des Magneten 34 gesteuerten Anhalten des Laufwagens kann dieser ent-oder
beladen werden, beispielsweise durch einen selbsttätigen Greifer, der ein Werkstück
aus dem Werkstückhalter 17 entnimmt bzw. dort eines ablegt.
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Zum anschließenden Weiterfahren in die nächste Station muß das Steuergerät
18 in die Höhenlage geschoben werden, in der seine Initiatoren 39 und 40 sich in
der Höhenlage befinden, die auch die Steuerschiene 31 der Station hat, die als nächste
angefahren werden soll.
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Dabei befinden sich, soweit die Steuerrollen 41 und 42
in
der Höhenlage versetzt zu den Initiatoren 39 und 40 angeordnet sind, diese Steuerrollen
in einer Höhenlage, in der sie alle Weichen betätigen, die zum Erreichen der gewünschten
Station betätigt werden müssen, also insbesondere der Station vorgeschaltete Abzweigweichen.
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Da in der Praxis die einer Bearbeitungsstation nachgeschaltete nächste
Station, die angefahren werden soll, festliegt, kann das Verstellen auf die neue
Zielkennung, also das Einstellen des Steuergeräts 18 auf die erforderliche Höhenlage,
selbsttätig vorgenommen werden. Zu diesem Zweck sind in der Station in Verlängerung
der Nutschiene 35 Arbeitszylinder 45 und46 vorgesehen, deren Stößel einen einstellbaren
Weg zurücklegen können. Nach Beendigung des Werkstückwechsels oder, allgemein gesprochen,
vor Abgabe des Abfahrtsignales an den Laufwagen, wird einer dieser Arbeitszylinder
betätigt und es verschiebt sein Stößel das Steuergerät 18 entgegen der Bremswirkung
von Kopfbolzen 36 und Schraubendruckfeder 37 entlang der Nutschiene 35. Durch eine
Hubbegrenzung 47 wird der gewünschte Verstellweg für das Steuergerät 18 vorgegeben.
Dabei können Arbeitszylinder oberhalb und/oder unterhalb des Steuergeräts 18 vorgesehen
sein, Je nachdem ob das Steuergerät nach unten oder nach oben oder wahlweise nach
unten oder nach oben versetzt werden muß. Soweit der
Laufwagen
in der Anlage umlaufen soll, beispielsweise als Leerwagen, wird das Steuergerät
18 in die obere Endposition bewegt, in der sich keine Steuerschiene 31 irgend einer
der Stationen befindet (oder in der sich die Steuerschiene 31 eines Laufwagenspeichers
befindet).
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Zur Stromversorgung des Getriebemotors 20 sind an dem Zwischengehäuse
19 zwei schwenkbar gelagerte Schleifer 44 vorgesehen, die federnd an den Stromschienen
24 anliegen.
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Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt ist, sondern Abweichungen davon möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen. Insbesondere können einzelne der Erfindungsmerkmale für sich oder
zu mehreren kombiniert Anwendung finden.
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Beispielsweise können anstelle von Initiatoren auch Lichtschranken
oder elektromagnetisch schaltbare Kontakte verwendet sein. Ebenso können anstelle
der Steuerrollen andere Betätigungs- und Schalt organe vorgesehen sein. Ebenso versteht
es sich, daß die Erfindung sich für beliebige Bahnen oder sonstige Bördersysteme
eignet, bei denen die fördernden Elemente, wie beispielsweise Laufwagen, einer exakten
Führung, wie beispielsweise einer Schiene, folgen.