DE2608477C3 - Isoliermasse zur Füllung des Gehäuses um einen elektrischen Leiter - Google Patents
Isoliermasse zur Füllung des Gehäuses um einen elektrischen LeiterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Isoliermasse zur Füllung des Gehäuses um einen elektrischen Leiter, welche
koreaktive Verbindungen mit Isocyanat- und Hydroxyl- oder Aminogruppen enthält. Nach Herstellung des
Endverschlusses von Kabeln, die ölimprägniertes Papier als Isolation aufweisen, wird der Endverschlußbereich
herkömmlicherweise mit einer viskosen flüssigen Isolation umgeben, deren Fließeigenschaften es ermöglichen,
öl nachzufüllen, das in das Kabel abgewandert ist, und temperaturbedingte Druckänderungen auszugleichen,
die durch Erwärmen von Leitern oder durch Schwankungen der Umgebungstemperaturen verursacht
werden.
Die hierzu gewöhnlich verwendeten hochviskosen Massen auf Kohlenwasserstoffbasis müssen erwärmt
werden, um ein Gießen desselben in ein Isolationsgehäuse, wie eine Endverschlußbuchse, zu erreichen,
wobei ein hinreichendes Erwärmen notwendig ist, um die Viskosität so stark herabzusetzen, daß das
gegossene Isolationsmaterial frei von eingeschlossener Luft ist. Solche Heizprozeduren, bei denen die Massen
auf Temperaturen von 80 bis 1500C oder höher erhitzt werden, sind umständlich und erfordern Extraausrüstungen,
zusätzlichen Brennstoff und Zeit; für das Arbeitspersonal ergeben sich zusätzliche Gefahrenquellen,
insbesondere, wenn die Arbeitsgänge oben auf einem Leitungsmast erfolgen. Solche Prozeduren können
außerdem zur Beschädigung von benachbarten Einrichtungen führen. Außerdem sind diese hochviskosen
Massen nach Installation bei normalen Umgebungste
peraturen sehr steif. Wenn man wieder in den Endverschluß eintreten will, um Verbindungen zu ändern oder neue Verb:ndungen herzustellen, müssen Spezialwerkzeuge verwendet werden, um die Isolation abzuziehen, oder die Masse muß zwecks Herabsetzung ihrer Viskosität wieder erhitzt werdea
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 23 03 701 ist eine Füllmasse für Muffen von elektrischen Kabeln bekannt, die ein Isocyanat und ein oder mehrere Polyolverbindungen sowie zusätzlich Kohleteerpech enthält, das aromatische Verbindungen mit Wasserstoffatomen aufweist, die unter Bildung von Polyurethan
peraturen sehr steif. Wenn man wieder in den Endverschluß eintreten will, um Verbindungen zu ändern oder neue Verb:ndungen herzustellen, müssen Spezialwerkzeuge verwendet werden, um die Isolation abzuziehen, oder die Masse muß zwecks Herabsetzung ihrer Viskosität wieder erhitzt werdea
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 23 03 701 ist eine Füllmasse für Muffen von elektrischen Kabeln bekannt, die ein Isocyanat und ein oder mehrere Polyolverbindungen sowie zusätzlich Kohleteerpech enthält, das aromatische Verbindungen mit Wasserstoffatomen aufweist, die unter Bildung von Polyurethan
ίο reagieren können. Dieses Isocyanat der bekannten
Füllmasse ist lösungsmittelfrei und reagiert mit den die aktiven Wasserstoffatome enthaltenden Komponenten
bei den stattfindenden exothermen Reaktionen zu einem ausgehärteten, irreversibel vernetzten Polyurethanharz,
das keine fließfähige Masse mehr darstellt, deren Viskosität bei Temperaturerhöhung abnimmt.
Diese bekannte Füllmasse stellt somit keinen geeigneten Ersatz für die oben erwähnten hochviskosen
Kohlenwasserstoffmassen dar. Zur Isolation zwischen dem Leiter und dem Gehäuse einer elektrischen Buchse
sieht die US-Patentschrift 35 85 278 eine Schicht aus gehärtetem elastomeren Material vor, die die Isolation
an das Gehäuse bindet. Diese Schicht weist Tröpfchen aas Transformatoren- oder Mineralöl auf, die in einem
2) elastomeren Bindermaterial dispergiert sind, welches
durch Vernetzung eines Polybutadiens mit endständigen Carboxylgruppen mit einem Epoxyharz gebildet werden
kann. Diese Bindermasse ist in der Wärme ausgehärtet worden und bildet nach Härtung jene
ίο Bindeschicht mit einer elastischen kautschukartigen
Konsistenz. Die Masse ist nicht fließfähig und ändert demgemäß auch nicht in Abhängigkeit von der
Temperatur ihre Viskosität. Isolationsmaterialien mit geringer Viskosität zeigen aufgrund dieser niedrigen
)-> Viskosität die Neigung, übermäßig stark in das Kabel zu
wandern. Periodisch müssen sie deshalb nachgefüllt werden. Es ist notwendig, daß Mannschaften regelmäßig
die Installationsstellen begehen und das Gießen der Isolation wiederholen.
■ίο Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Isoliermasse zur Füllung des Gehäuses um einen elektrischen Leiter bereitzustellen, die eine bequeme
Installation der Isolierung für Endverschlüsse von papierisolierten Kabeln gestattet und aufgrund ihrer
•4) besonderen Fließeigenschaften auch nach Installation
ein bequemes Eintreten in den Endverschluß ermöglichen.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird die in Anspruch 1 angegebene Isoliermasse vorgeschlagen.
ίο Bevorzugte Ausgestaltungen dieser Isoliermasse werden
durch die Ansprüche 2 bis 4 angegeben.
Die neue elektrische Isoliermasse der Erfindung wird normalerweise bis zu ihrem Einsatz in zwei Teilen
aufbewahrt. Sie ist insbesondere zur Verwendung bei
v-, der Isolierung von Endverschlüssen oder Spleißungen von ölimprägnierten Kabeln geeignet.
Eine Isoliermasse nach der Erfindung mit den durch Anspruch 1 angegebenen Kennzeichnungen enthält
Wi 1) eine trockene, nicht mit Wasser mischbare,
nichtflüchtende, freifließende organische Flüssigkeit, welche eine dielektrische Festigkeit von
mindestens 6 Kilovolt pro mm bei einem Abstand von 2,5 mm. eine Dielektrizitätskonstante von nicht
h-> mehr als etwa 10 und einen Streufaktor von nicht
mehr als etwa 0,2 aufweist und mindestens bei O0C
und vorzugsweise bei niedrigeren Temperaturen flüssig bleibt; und
2) mindestens zwei bei Raumtemperatur reaktionsfähige
Bestandteile, die gleichmäßig und verträglich in dieser organischen Flüssigkeit dispergiert sind
und bei Raumtemperatur chemisch miteinander unter Bildung eines Eindickers reagieren, der
gleichmäßig und verträglich in dieser organischen Flüssigkeit dispergiert wird.
Vor Umsetzung dieser Bestandteile weise die beschriebene Masse eins niedrige Raumtemperatur-Viskosität
auf, so daß sie schnell ohne Erwärmung und ohne übermäßige Lufteinflüsse am Ort gegossen
werden kann. Nach Umsetzung dieser Bestandteile weist die Masse eine weit höhere Raumtemperatur-Viskosität
auf, behält jedoch Fließeigenschaften und ihre Fähigkeit zur Viskositätsherabsetzung bei Temperaturerhöhung.
Die Fließeigenschaften sind derart, daß die Masse in einer geeigneten Einfassung Drucke, die sich
innerhalb des Kabels bilden, abfangen und als Reservoir in Endverschlüssen dienen kann und dennoch kein
übermäßiges Abfließen zeigt Außerdem kann in einen Endverschluß oder eine Spleißung, die mit einer
erfindungsgemäßen Masse isoliert ist, bequem wieder eingetreten werden, ohne daß Wärme angewendet
werden muß.
Die Zeichnung stellt einen Querschnitt durch einen repräsentativen Einzelkern-PI LC-Endverschluß (papierisoliertes,
bleiummanteltes Kabel) unter Verwendung einer elektrischen Isolationsmasse der Erfindung
dar. Das Einzelkernkabel 10, das mit einem Endverschluß versehen ist, enthält einen mehrdrahtigen
Hauptleiter 11, eine Papierisolation 12, die um den Leiter gewickelt ist, eine halbleitende Papierauflage 13
und einen Blei-Außenschutz 14. Eine herkömmliche spannungsentlastete Wicklung 15 und ein spannungsentlasteter
Konus 16 sind dort angebracht, wo der Bleischutz 14 endet. Das präparierte Kabel 10 ist in eine
Einfassung gesetzt, die ein Porzellangehäuse 17, eine Kopfanschlußkappe 18, die eine Schraube 19 und ein
Dämpfungsglied 20 zur Kontaktherstellung mit dem Leiter 11 trägt, und eine Anschlußfahne 21 für externe
elektrische Verbindung, eine Befestigungsklammer 22 und Schleifmuffe 23 aufweist. Ein Einspritzteil 24 zur
Einführung von Isolationsmasse 26 Jer Erfindung ist in
der Schleifmuffe vorgebildet und mit einem Stöpsel 26 verschlossen. Ein Belüftungsrohr 27 in der Kopfanschlußkappe
18 ist normalerweise mit einem Stöpsel 28 verschlossen.
Die organische Basis-Flüssigkeit oder das Öl in einer Isolationsmasse der Erfindung sollte gute elektrische
Isolationseigenschaften, einschließlich einer dielektrischen Festigkeit von etwa 6 Kilovolt pro mm oder
höher bei einem Abstand von 2,5 mm, aufweisen. Daneben sollte, wenn eine erfindungsgemäße Isolationsmasse
Spannungen bis zu 25 Kilovolt oder höher erfährt, die organische Basis-Flüssigkeit einen Streufaktor
nicht größer als etwa 0,2 (manchmal auch mit 20 Prozent bezeichnet) und eine Dielektrizitätskonstante
nicht größer als etwa 10 aufweisen.
Ausgestattet mit gut-L- elektrischen Eigenschaften
sollte die organische Basis-Flüssigkeit freifließend sein, so daß eine Masse der Erfindung leicht und bequem am
Ort gegossen werden kann. Am häufigsten besitzt die organische Basisflüssigkeit eine Viskosität von 5000
m Pa s oder weniger bei 250C und vorzugsweise eine Viskosität von 2000 m Pa s oder weniger bei 250C.
Damit sie die notwendigen Fließeigenschaften erhält, wenn sie sich als Isolation am Ort befindet, sollte die
organische Basisflüssigkeit innerhalb des gesamten Bereichs der Betriebsbedingungen flüssig bleiben, dem
die Isolation normalerweise ausgesetzt ist
Daneben sollte die organische Flüssigkeit nichtflüchtig
sein, was bedeutet, daß sie im wesentlichen frei sein sollte von flüchtigen Materialien wie den als zu
verflüchtende Lösungsmittel verwendeten.
Die organische Basisflüssigkeit, die mit Wasser nicht
mischbar ist, sollte vorzugsweise mit öl oder einer
ίο weiteren flüssigen Isolation in einem zu verschließenden
oder zu spleißenden Kabel verträglich sein. Sie sollte des weiteren bezüglich des Leiters und gegenüber
Metallbehältern oder -gehäusen für die Isolationsmasse nichtkorrodierend sein. Typischerweise ist die organi-
h sehe Flüssigkeit auch praktisch inert (d.h. nicht
bedeutend reaktiv) gegenüber weiteren Bestandteilen in der Masse. Sie sollte im wesentlichen trocken sein (im
allgemeinen weniger als 0,05 Gew.-% Feuchtigkeit enthalten, gemessen z. B. mit einer Karl-Fischer-Lösung),
um eine gute elektrische Isolation zu gestatten, die geeignete Stöchiometrie zwischen reaktiven Bestandteilen
sicherzustellen und die Bildung von Gasblasen zu vermeiden.
Eine große Vielzahl handelsgängiger Flüssigkeiten
oder öle ist ais organische Basisflüssigkeit geeignet und
kann mit einer anderen gemischt werden; sehr oft stellt eine organische Basis-Flüssigkeit, die in einer erfindungsgemäßen
Masse verwendet wird, ein Gemisch verschiedener Verbindungen dar. Einige verwendbare
j» organische Flüssigkeiten sind: Petrolfraktionen, die
Produkte darstellen, welche bei Scheidung und Reinigung von Rohöl anfallen und repräsentiert werden
durch öle wie Mineralöl, Transformatorenöl oder Kabelimprägnieröl; synthetisierte öle wie Alkylbenzo-
r. Ie; gewöhnliche Weichmacher aus der Kompoundierungstechnik
von Termoplasten, wie Dioctylphthalat oder Diisononylphthalat; öle, die aus Pflanzenquellen
erhalten werden, wie Kiefernöle oder pflanzliche öle; und Silikonöle.
4i) Das in einer erfindungsgemäßen Masse enthaltene
Verdickungsmittel nimmt im allgemeinen die Form von zwei oder mehreren bei Raumtemperatur miteinander
reagierenden Bestandteilen an, die in der organischen Basisflüssigkeit dispergiert werden können, um eine
4Ί niederviskose gießfähige Flüssigkeit zu erhalten. Im
allgemeinen liegt die Anfangsviskosität der gemischten Masse bei weniger als etwa 10 000 m Pa s bei
Raumtemperatur und vorzugsweise bei weniger als etwa 5000 m Pa s. Eine Masse der Erfindung wird
-ic. typischerweise vor Eingabe in einen Endverschluß oder
eine Spleißung in zwei Teilen aufbewahrt, wobei ein Teil des Verdickungsmittels in je einem Teil der Masse
vorliegt. Die Bestandteile des Verdickungsmittels zeigen Verträglichkeit mit der organischen Basisflüssig-
-,-> keit sowohl vor als auch nach der Reaktion (womit
gemeint ist, daß sich das Gemisch bei Dispergierung entweder der nichtumgesetzten Bestandteile oder der
umgesetzten Bestandteile in der organischen Basisflüssigkeit beim Stehen nicht in zwei einzelne Phasenschich-
Mi ten trennt). Infolgedessen dient die organische Basisflüssigkeit
allgemein als Lösungsmittel oder Weichmacher für die Bestandteile des Verdickungsmittel.
Die Bestandteile des Verdickungsmittels sollten zwar unter Eindickung der Masse reagieren, sie jedoch als
h-, eine fließfähige Flüssigkeit oder halbfeste Masse
erhalten (welche z. B. die Form des Behälters annimmt). Daneben sollte die Masse beim Erwärmen ihre
Viskosität reduzieren: im alleemeinen schwankt die
Viskosität der Masse um mindestens 10 000 mPas und vorzugsweise um mindestens 25 000 m Pa s im Temperaturintervall
zwischen 25° C und 1000C. Um dieses Ergebnis zu erhalten, unterscheiden sich die miteinander
reagierenden Gruppen der Bestandteile in der Anzahl 5 im allgemeinen durchschnittlich um nicht mehr als etwa
3 pro Molekül. Andererseits sollte zwecks Gewährleistung der notwendigen Viskositätszunahme bei in-situ-Reaktion
der Bestandteile des Verdickungsmittels mindestens eine coreaktive Gruppe pro Molekül der
Bestandteile vorliegen. Wenn die benötigte Viskositätszunahme durch Polymerisation erreicht wird (im
Gegensatz zur Umsetzung zwischen vorgebildeten großen Molekülen), liegen im Mittel 1,8 bis 2,3 und
häufig etwas mehr als 2 coreaktive Gruppen pro Molekül der Bestandteile vor.
Es wird bevorzugt, daß mindestens einer der Bestandteile des Verdickungsmittels in vorpolymerisierter
Form vorliegt, da die Verwendung eines Bestandteiles in dieser Form zur guten Gleichförmigkeit des
Molekulargewichtes im umgesetzten Verdickungsmittel beiträgt.
Verdickungsmittel auf Basis eines reaktiven Bestandteils, der Isocyanatgruppen trägt, werden bevorzugt, da
ein solcher Bestandteil eine gute Regelung der Reaktion des Verdickungsmittels zuläßt. Sie können typischerweise
mit ziemlich gleichmäßiger Difunktionalität erhalten werden, und während der in-Situ-Reaktion erreicht man
einen hohen Anteil an Kettenwachstum anstelle von Vernetzung. Geeignete Bestandteile mit endständigem
Isocyanat sind beispielsweise Toluoldiisocyanat, Methylenbis(phenylisocyanat) oder verflüssigte Versionen
desselben, dimerisierte Fettsäuren mit endständigem Isocyanat und Isophorondiisocyanat.
Polyole werden oft zur Verwendung mit den Bestandteilen mit endständigem Isocyanat bevorzugt,
da sie gute elektrische Eigenschaften liefern, wenn man mit den Bestandteilen mit endständigen Isocyanat
umsetzt. Geeignete Polyole umfassen Polybutadien mit endständigem Hydroxyl, Polypropylenoxid mit endständigem
Hydroxyl und N,N-Bis(2-hydroxypropyl)aniIin. Aber auch Bestandteile mit endständigem Amin können
mit den Bestandteilen mit endständigem Isocyanat eingesetzt werden. Ein Beispiel für ein geeignetes Amin
ist ein sekundäres aromatisches Diamin wie N,N'-Dibutyl-p-phenylendiamin.
Die reaktiven Bestandteile des Verdickungsmittels werden der organischen Basisflüssigkeit in einer Menge
zugesetzt, die im allgemeinen eine Einstellung der Raumtemperatur-Viskosität der Gesamtmenge nach
Umsetzung der Bestandteile auf mindestens 50 000 m Pa s und vorzugsweise mindestens 75 000 raPas
bewirkt Der geeignete Anteil reaktiver Bestandteile variiert in weiten Grenzen, je nach der Viskosität der
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Verdickungsmittels, jedoch bilden die reaktiven Bestandteile fast immer weniger als etwa 50 Gew.-% der
Gesamtzusammensetzung, sehr häufig weniger als 35 Gew.-% und noch häufiger weniger als 25 Gew.-%. Um
die gewünschte Viskositätszunahme nach in-situ-Reaktion des Verdickungsmittels zu erreichen, sollte eine
Masse im allgemeinen mindestens 5 Gew.-% der reaktiven Bestandteile des Verdickungsmittels und
bevorzugt mindestens 7 oder 8 Gew.-% enthalten. Wenn die reaktiven Bestandteile auf die Urethan- oder
Harnstoffchemie zurückgehen, sind die reaktiven Bestandteile gewöhnlich in annähernd stöchiometrischem
Verhältnis enthalten, d. h. einem Verhältnis von etwa 0,6 bis 1,3 und vorzugsweise in einem Verhältnis
von 0,7 bis 1,1.
Das umgesetzte Verdickungsmittel wie auch die organische Basisflüssigkeit sollten thermisch stabil sein,
d. h. sie sollten nicht dissoziiert oder zu Formen geringerer Viskosität in Gegenwart von Temperaturen
abgebaut werden, die auftreten, wenn sich die Masse am Ort als Isolation in dem Endverschluß oder der
Spleißung befindet.
Normalerweise ist die Isolation keinen Temperaturen ausgesetzt, die außerhalb des Bereiches von -40° C bis
+ 900C liegen, obwohl für kurze Zeitintervalle Temperaturen
bis zu 13O0C auftreten können.
Katalysatoren können in der Masse enthalten sein, um die Reaktionsgeschwindigkeit der reaktiven Bestandteile
des Verdickungsmittels zu erhöhen. Zum Beispiel können zur Verdickung der Mittel, die
Bestandteile mit endständigen Isocyanat- und Hydroxylgruppen aufweisen, Katalysatoren wie Phenylquecksilberacetat,
Triäthylendiamin und Eisenbisacetonylacetonat verwendet werden. Weitere einzuverleibende
Zusätze sind Antioxidantien oder Stabilisatoren, die zum Beispiel zur Verminderung einer vorzeitigen
Reaktion von Isocyanatgruppen bei einem Vorpolymer mit Urethangruppen im Vorpolymer brauchbar sein
können.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert Die Kompoundierungsprozedur in den
Beispielen umfaßt allgemein das getrennte Mischen der Bestandteile eines ersten Teils, mit Teil A gekennzeichnet,
mit Ausnahme des Katalysators, und der Bestandteile eines zweiten Teils, Teil B, mit Ausnahme des
Bestandteils mit endständigem Isocyanat und nachfolgende Trocknen der getrennten Gemische durch
Erhitzen derselben im Vakuum. Nachdem die Gemische etwas abgekühlt waren, wurde der Katalysator zu Teil A
(Gemisch) und der Bestandteil mit endständigen! Isocyanat zum Gemischteil B gegeben. In den Beispielen
1,2 und 5 wurde dann das Teilgemisch B erhitzt wonach die Bestandteile mit endständigem Isocyanat und
Hydroxyl unter Bildung eines Vorpolymers reagierten.
Eine Isolationsmasse wurde in zwei Teilen, wie unten beschrieben, hergestellt:
Teil A
Gewichtstelle | |
N,N-Bis(2-hydroxypropyl)anilin | 2,5 |
Polystyrol mit niedrigem | |
Molekulargewicht | 48,6 |
Aromatische Petrolfraktion | 48,6 |
Phenylquecksilberacetat (Katalysator) | 0,3 |
Teil B | |
Gewichtsteile | |
Flüssiges Methylenbis(phenyl- | |
isocyanat) | 5,08 |
Polybutadien mit endständigem | |
Hydroxyl | 12,42 |
Polystyrol mit niedrigem | |
Molekulargewicht | 40,75 |
Aromatische Petrolfraktion | 40,75 |
3,5-Di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl- | |
propionat (Antioxidanz) | 1,00 |
Wenn diese beiden Teile in gleichen Gewichtsmengen gemischt wurden, härtete die Masse in etwa 24 Stunden
und ergab eine viskose, fließfähige Lösung. Die Masse wies eine Viskosität von annähernd 100 000 m Pa s bei
25°C und von etwa 100 m Pa s bei 1000C auf. Die reaktiven Bestandteile bildeten 10 Gew.-% der Masse;
Massen, die die Bestandteile dieses Beispiels enthielten und in welchen der Anteil der reaktiven Bestandteile
von etwa 8 bis 15 Gew.-% variierte, zeigten im allgemeinen die gleichen Viskositätseigenschaften, wie
beschrieben und kommen der zur Zeit gewünschten Viskositätscharakteristik, die von gängigen Heißgieß-Isolationsmassen
gezeigt wird, ziemlich nahe. Das Äquivalentverhältnis von Isocyanat zu Hydroxyl variierte
in diesen Massen von 0,9 bis 1,1.
Diese Masse wurde auf elektrische Eigenschaften, thermische Stabilität und Hochspannungseigenschaften
Elektrische Eigenschaften
A: Temperaturen
C=C)
C=C)
Dielektrizitätskonstante
(100 Hz)
Streufaktor
23
6!
90
110
2,92
2.83
2,80
2,80
2.83
2,80
2,80
0,006
0,024
0,1
0,2
0,024
0,1
0,2
B:
Dielektrische Festigkeit (1,25 mm Abstand):
48,8 kV/mm
48,8 kV/mm
Thermische Stabilität
Zeit
Viskosität
(centipoise bei 72"C)
(centipoise bei 72"C)
1 Woche
2,5 Wochen
6 Wochen
2,5 Wochen
6 Wochen
280
250
235
250
235
Keine bedeutende Änderung der Viskosität
Masse war nach 6 Wochen bei 75° C in einem geschlossenen Behälter festzustellen, was die ausgezeichnete thermische Stabilität der Masse verdeutlicht.
Masse war nach 6 Wochen bei 75° C in einem geschlossenen Behälter festzustellen, was die ausgezeichnete thermische Stabilität der Masse verdeutlicht.
Hochspannungstest
Die Masse wurde gemischt und in geeignete Formkörper und Buchsen gespritzt oder gegossen und
diente als Isolationsfüllstoff; sie passierte alle folgenden Tests.
1. Tests gemäß AIEE Standard Nr. 48 für Abschlußbuchsen für 20 kV-Endverschlüsse.
2. Tests gemäß Italian Standards CEI Nr. 20-24 für Kabelzubehörteile für PILC (papierisolierte,
bleiumhüllte Kabel):
a) Einzelkern-Endverschlüsse für 20 kV-PILC
b) Dreikern-Endverschlüsse für 20 kV-PILC
c) Dreikern-Endverschlüsse für 15 kV-PILC
d) Übergangsspleißung für 15 kV-PILC zu mit Polymeren isolierten Kabeln.
Daneben wurde ein Kabelendverschluß (Dreileiterendverschluß) an einem 15 kV-Dreileiter-PILC, der mit
der Masse dieses Beispiels isoliert war, thermischen
Zyklen unterworfen (1 Stunde Stromheizung auf eine Leitertemperatur von 75 bis 8O0C und dann 7 Stunden
Abkühlung auf Umgebungstemperatur ohne Strom), während er unter einem 27 kV-Phase-zu-Phase-Potential
stand. Dieser Test lief kontinuierlich über 1500 Stunden ohne Versagen, zu welchem Zeitpunkt der Test
abgebrochen wurde.
Endverschlüsse wurden auch auf trockene PILC (kein Kabelöl) aufgebracht und mit der obigen Verbindung
gefüllt. Ein langsamer Abfall in der Konzentration der Masse im Endverschluß zeigte an, daß die umgesetzte
Masse zur Benetzung fähig ist und in das Papier wandert, um Kabelöl zu ersetzen.
In keinem der Kabelendverschlüsse oder der Spleißungen der Tests wurde ein elektrischer Durchschlag
oder ein Durchsickern der Isolationsrtiasse
festgestellt.
Eine elektrische Isolationsmasse wurde in zwei Teilen, wie unten beschrieben, hergestellt:
Teil A
Gewichtsteile | |
Polybutadien mit endständigem | |
Hydroxyl | 11,24 |
Dodecylbenzol | 88,6 |
3,5-Di-tert.butyl-4-hydroxyphenyI- | |
propionat Antioxidanz | 0,2 |
Phenyiquecksilberoleat (Katalysator) | 1.0 |
Teil B | |
Gewichtsteile | |
Polybutadien mit endständigem | |
Hydroxyl | 3,10 |
Benzoylchlorid (Stabilisator) | 0,00! |
Flüssiges Methylenbis(phenyl- | |
isocyanat) | 1,06 |
Dodecylbenzol | 96,24 |
Wenn diese beiden Teile in gleichen Gewichtsmengen gemischt wurden, härtete die Masse in etwa 24 Stunden
bei 25° C zu einem losen gelartigen Material.
Die Masse wurde dann als Isolationsfüller in einem Endverschluß eines 27 kV-PILC Einzelleiterkabels
eingesetzt und den folgenden Tests unterzogen:
1) 1 Minute 60 Hz-Widerstand bei 70 kV.
2) 10 plötzliche Impulsanstiege von ±170 kV (1,5x40
Mikrosekundenwelle).
3) 4 Stunden 60 Hz-Widerstand bei 76 kV.
Die mit ihrer angeführten Zusammensetzung beschriebene Masse enthielt 7 Gew.-% reaktive Bestandteile,
das Isocyanat/Hydroxyl-Verhältnis betrug 0,7. Massen aus den gleichen Bestandteilen und mit sehr
ähnlichen Eigenschaften wie den gewünschten Viskositätscharakteristika, wie früher im Beispiel 1 beschrieben,
wurden durch Variieren der Menge an reaktiven Bestandteilen von 6 bis 10 Gew.-°/o und des Isocyanat/
Hydroxyl-Äquivalentverhältnisses von 0,65 bis 1,1 hergestellt.
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Eine Isolationsmasse wurde in zwei Teilen wie folgt hergestellt:
Teil A
Polypropylenoxid mit endständigem | Teil B | Gewichtsteile | |
Hydroxyl und einem Molekulargewicht | |||
von etwa 2000 | Flüssiges Methylenbis(phenyl- | ||
Antioxidanz | isocyanat) | 27,09 | |
Phenylquecksilberacetat (Katalysator) | Alkylbenzol-Gemisch | 0,31 | |
Alkylbenzol-Gemisch | Niedermolekulares Polystyrol | 0,06 | |
Polystyrol niedrigen | 25,41 | ||
Molekulargewichts | |||
47,50 | |||
Gewich isleile | |||
[■' | 3,91 | ||
fi | 33,59 | ||
■1 | 62,50 | ||
Wenn diese Teile in gleichen Gewichtsmengen gemischt wurden, reagierten sie in etwa 24 Stunden bei
25° C unter Erhalt einer viskosen fließfähigen Lösung. Diese Masse hatte eine Viskosität von etwa 100 000
m Pa s bei 25° C und von etwa 600 m Pa s bei 100° C. Die beschriebene Masse enthielt etwa 15,5 Gew.-% reaktive
Bestandteile; Massen mit 10 bis 20 Gew.-% reaktiven Bestandteilen zeigten analog die wünschenswerten
Temperatur-Viskositäts-Eigenschaften, wie sie bereits in Beispiel 1 erwähnt wurden. Jene Massen variierten
auch im Isocyanat-Hydroxyl-Äquivalentverhältnis zwischen 0,8 und 1,1.
Eine Isolationsmasse wurde in zwei Teilen, wie nachfolgend beschrieben, hergestellt:
Teil A
N,N'-Dibutyl-p-phenylendiamin
Niedermolekulares Polystyrol
Aromatische Petrolfraktion
Niedermolekulares Polystyrol
Aromatische Petrolfraktion
Teil B
Flüssiges Methylenbis(phenylisocyanat)
Niedermolekulares Polystyrol
Aromatische Petrolfraktion
Aromatische Petrolfraktion
Gewichtsteile
17,36
41,32
41.32
41,32
41.32
Gewich'.steile
22,64
38,68
38,68
38,68
38,68
Eine Isolationsmasse wurde in zwei Teilen, wie nachfolgend beschrieben, hergestellt:
Teil A
N,N'-Dibutyl-p-phenylendiamin
Aromatische Petrolfraktion
Niedermolekulares Polystyrol
Aromatische Petrolfraktion
Niedermolekulares Polystyrol
Teil B
Flüssiges Methylenbis(phenyl-
isocyanat)
Polybutadien mit endständigem
Hydroxyl
Aromatische Petrolfraktion
-ll Niedermolekulares Polystyrol
-ll Niedermolekulares Polystyrol
Gewichtsteile
5,4
47,3
47,3
47,3
47,3
Gewichtsteile
9,8
24,8
32,7
32,7
32,7
32,7
Wenn diese beiden Teile in gleichen Anteilen gemischt wurden, härtete das Gemisch in etwa 12
Stunden zu einer viskosen, fließfähigen Flüssigkeit. Bei 25°C und 100 Hz zeigte die Lösung eine Dielektrizitätskonstante
von 4,12 und einen Streufaktor von 0,025.
Eine Isolationsmasse wurde in zwei Teilen, wie nachfolgend beschrieben, hergestellt:
Teil A
Polybutadien mit endständigem
Hydroxyl
Aliphatische Petrolfraktion
Eisen-bisacetonylacetonat
(Katalysator)
Triäthylendiamin (Katalysator)
Teil B
Dimerisierte Fettsäure mit
·»"> endständigen! Diisocyanat
Aliphatische Petrolfraktion
·»"> endständigen! Diisocyanat
Aliphatische Petrolfraktion
Gewichtsteile
47,80
49,24
49,24
1,97
0,99
0,99
Gewichtsteile
11,31
88,69
88,69
Wenn diese beiden ι eiie in gleichen Gewichtsmengen
gemischt wurden, härteten sie in etwa 12 Stunden zu einer viskosen, fließfähigen Lösung. Bei 25° C hatte die
Masse eine Dielektrizitätskonstante (100 Hz) von 4,15 und einen Streufaktor von 0,056. Die Masse zeigte eine
Viskosität bei 25° C etwas höher als 100 000 m Pa s und
bei 100° C eine Viskosität etwas unter 100 m Pa s. Nach
1 Woche bei 75° C stieg die Viskosität der Lösung geringfügig an (von etwa 120 auf 200 centipoise,
gemessen bei 75° C), was bedeutet, daß kein thermischer Abbau der Polymerlösung stattgefunden hatte. Massen
dieses Beispiels, die 15 bis 25 Gew.-% reaktive Bestandteile und Isocyanat-Amin-Äquivalentverhältnisse
von 0,9 bis 1,1 aufwiesen, zeigten starke Ähnlichkeit mit den gewünschten Viskositätscharakteristika, die
bereits in Beispiel 1 erwähnt wurden.
Wenn diese beiden Teile in gleichen Gewichtsmengen gemischt wurden, härtete die Masse in etwa 8 Stunden
zu einer viskosen, fließfähigen Flüssigkeit, die eine Viskosität von 65 000 m Pa s bei 22° C und von etwa 600
mPas bei 100°C zeigte. Diese Masse enthielt 30
Gew.-% reaktive Bestandteile. Ihre elektrischen Eigenschaften
waren wie folgt:
Elektrische Eigenschaften
A: Temperaturen
bo (0C)
bo (0C)
Dielektrizitätskonstante
(100 Hz)
Streufaktor
23 | 2,46 | 0,0003 |
60 | 2,31 | 0,018 |
90 | 2,34 | 0,017 |
120 | 234 | 0,0063 |
B:
Dielektrische Festigkeit (1,25 mm Abstand):
20,8 kV/mm
20,8 kV/mm
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Isoliermasse zur Füllung des Gehäuses um einen elektrischen Leiter, mit koreaktiven Verbindungen
enthaltend Isocyanat- und Hydroxyl- oder Aminogruppen, und mit einer elektrisch nicht leitenden,
organischen Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß die koreaktiven Verbindungen bei Zimmertemperatur unter Bildung eines hochviskosen
flüssigen Verdickungsmittels reagieren, das gleichförmig und verträglich in der organischen
Flüssigkeit dispergiert ist, daß die koicaktiven Gruppen der Bestandteile im Mittel in einer Anzahl
von 1,8 bis 2,3 pro Molekül vorliegen, daß die Masse vor der Reaktion der Bestandteile bei Zimmertemperatur
eine Viskosität von weniger als 10 000 m Pa s besitzt, und nach Umsetzung der Bestandteile
a) fließfähig bleibt, so daß sie die Form ihres Behälters annimmt, b) bei Zimmertemperatur eine
Viskosität von mindestens 50 000 m Pa s und c) eine Viskositätsänderung im Temperaturintervall von
25° C bis 100° C von mindestens 10 000 m Pa s zeigt
2. Isoliermasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reaktiven Bestandteile weniger als
etwa 50 Gew.-°/o der Masse ausmachen.
3. Isoliermasse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der
reaktiven Bestandteile ein Vorpolymer ist.
4. Isoliermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Flüssigkeit
eine oder mehrere Petrolfraktionen enthält.
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