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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Diamanten
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Diamanten
unter Verwendung von Diamantkeimen und eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
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Die Synthese von Diamantkristallen bei hohen Drücken und hohen Temperaturen
ist bekannt. Bevorzugte Verfahren zum Herstellen von Diamanten sind in der US-PS
2 947 610 und der US-PS 2 947 609 erläutert. Eine für die Durchführung dieser Verfahren
geeignete Vorrichtung ist in der US-PS 2 941 248 beschrieben.
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Bei den in den vorgenannten Patentschriften beschriebenen Verfahren
entsteht Diamant durch die Diffusion von Kohlenstoff durch einen dünnen metallischen
Film aus irgendeinem der spezifischen Lösungsmittelkatalysatoren. Diese Verfahren
werden ausserordentlich erfolgreich zur Herstellung von Industriediamanten eingesetzt,
wobei die endgültige Kristallgrösse dadurch begrenzt ist, dass die Diffusion von
Kohlenstoff durch den Katalysatorfilm durch den Löslichkeitsunterschied zwischen
Graphit (ein typisches Ausgangsmaterial) und dem gebildeten Diamant vorgegeben ist.
Dieser Löslichkeitsunterschied nimmt nun im allgemeinen innerhalb einer längeren
Zeitspanne ausserordentlich stark infolge von Abnahme des Druckes im System und/oder
infolge von Vergiftungseffekten im umzuwandelnden Graphit ab.
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Andererseits ist aus der US-PS 3 297 407 ein Verfahren zum Herstellen
von Diamant unter Verwendung eines Diamantkeimkristalls bekannt, bei dem für einen
Temperaturunterschied zwischen dem Diamantkeim und der Kohlenstoffquelle gesorgt
wird, um einen für das Wachsen des Diamantkeims erforderlichen Kohlenstoffkonzentrationsgradienten
aufrechtzuerhalten. Bei diesem Verfahren können auch die aus den US-PS'n 2 947610
und 2 947 609 bekannten Lösungsmittelkatalysatoren eingesetzt werden. Das Diamantwachstum
am Diamantkeim erfolgt aufgrund des Unterschiedes in der Löslichkeit von Diamant
in der Lösungsmittelkatalysatormetallschmelze an der Kohlenstoffquelle und am Diamantkeim,
wobei zwischen der Kohlenstoffquelle und dem Diamantkeim ein Temperaturgradient
vorhanden ist. Der für dieses Verfahren eingesetzte Reaktionsgefässtyp stellt ein
druckstabiles System dar, so dass der Druck verhältnismässig leicht im diamantstabilen
Bereich gehalten werden kann.
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Im Vergleich zu den auf der Diffusion von Kohlenstoff durch einen
dünnen metallischen Film beruhenden Syntheseverfahren erhält man nach dem Verfahren
gemäss der US-PS 3 297 407 grössere Diamanten, wenn man Druck- und Temperaturbedingungen
sehr sorgfältig einstellt und verhältnismässig kleine Temperaturgradienten über
einen längeren Zeitraum aufrechterhält.
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Bei den bisherigen Bemühungen nach einem zuverlässigen Verfahren zum
Herstellen von Diamantkristallen sehr guter Qualität ergaben sich jedoch eine Reihe
von zwar gleichzeitig auftretenden, jedoch sich offensichtlich gegenseitig ausschliessenden
Problemen. Die Hauptprobleme sind einmal eine starke Neigung zur spontanen Kernbildung,
ausserdem die Neigung des Diamantkeims zur frühzeitigen Auflösung und weiterhin
das Fehlen einer Möglichkeit, Färbung und Musterung in Edelsteinqualität im entstehenden
Diamanten zu steuern.
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Die bei Vorliegen eines zu hohen Temperaturgradienten auftretende
spontane Bildung von Diamantkristallen in der Nähe des Diama keimmaterials ist unerwünscht,
da bei den zur Erzeugung eines Diamanten mit einer Grösse von über 1/20 Karat aus
einem Diamantkeim erforderlichen langen Wachstumszeiten gleichzeitig mit dem Anwachsen
des Diamantkeims auch ein Anwachsen der spontan gebildeten Diamantkristalle auftritt,
wobei dann mehrere Kristalle miteinander kollidieren und dadurch in den Kristallen
Spannungsrisse entstehen.
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Eine teilweise oder voll ständige Auflösung des Diamantkeimmaterials
ist schlecht, wenn die Auflösung zum falschen Zeitpunkt eintritt, da dann von räumlich
getrennten Stellen aus ein unkoordiniertes Diamantwachstum eintritt und dadurch
fehlerhafte Diamanten entstehen.
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Da eine reproduzierbare Steuerung des Diamantwachstums bisher nicht
gelungen ist, ist es auch nicht möglich, Dotierungs-, Getter- und Kompensationssubstanzen
sowie dergleichen einzusetzen und Diamanten zu erzeugen, die eine einheitliche Farbmusterung
und optimale physikalische Eigenschaften aufweisen sowie frei von Fehlern sind.
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Es wurde auch bereits vorgeschlagen, einen grossen Diamanten durch
stufenweise Vergrösserung eines kleinen Diamanten herzustellen.
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Dabei wird ein kleiner Diamant in einem aus Graphit und Katalysator
bestehenden Gemisch möglichst stark zum Wachsen gebracht. Der gewonnene vergrösserte
Kristall wird dann gegebenenfalls noch einmal in der gleichen Weise zum Wachsen
gebracht. Bei diesem nacheinander erfolgenden schichtweisen Grössenwachstum ist
nachteilig, dass Einschlüsse von Verunreinigungen an den Grenzflächen zwischen den
nacheinander aufgewachsenen Schichten nicht zu vermeiden sind.
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Weiterhin ergibt sich zwischen den einzelnen Schichten eine scharf
ausgeprägte Grenzfläche, falls die Schichten unterschiedliche Färbung aufweisen.
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Es wäre nun vorteilhaft, wenn man bei der Herstellung eines Diamantkristalls
Einschlüsse vermeiden und diffuse Farbübergänge erzielen könnte. Der Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von
Diamanten zu schaffen, die sich durch sehr gute Qualität auszeichnen und gegebenenfalls
auch noch eine gewünschte Färbung besitzen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren gemäss den Patentansprüchen.
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Es hat sich herausgestellt, dass man mit einer Anordnung, bei der
eine Kohlenstoffquelle auf der einen Seite einer Masse aus Lösungsmittelkatalysator
und ein Diamantkeimmaterial auf der anderen Seite angeordnet sowie für die Aufrechterhaltung
eines Temperaturunterschiedes zwischen der Kohlenstoffquelle und dem Diamantkeim
gesorgt ist, unter im diamantstabilen Bereich liegenden Druck- und Temperaturbedingungen
Diamant mit ausgezeichneter Qualität erhält, wenn man eine oder mehrere Sperrschichten
zur Unterdrückung von Keimbildung und zur Verhinderung einer Auflösung des Diamantkeims
zwischen der Lösungsmittelkatalysatormasse und dem Diamantkeim anordnet. Bei Zugabe
von Dotierungs-, Farb- und Kompensationsstoffen zur Kohlenstoffquelle und/oder zum
Lösungsmittel katalysator erzielt man ein Edelsteinqualität aufweisendes Verfahrensprodukt
mit bestimmten Farben und Musterungen.
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Die Erfindung wird nun näher anhand von Zeichnungen erläutert, in
denen zeigen: Fig. 1 eine Ausführungsform einer Vorrichtung zum Erzeugen von hohen
Drücken und hohen Temperaturen, Fig. 2 in vergrössertem Maßstab einen senkrechten
Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer R eaktionsgefässanordnung nach der
Erfindung, bei der eine mit einer Öffnung versehene Sperrschicht vorgesehen ist,
Fig. 3 eine Ansicht der Umgebung des in Fig. 2 gezeigten Diamantkeimmaterials in
einem noch stärker vergrösserten Maßstab, Fig. 4 die Beziehung zwischen dem neuen
Diamantwachstum und dem Diamantkeim bei der Ausführungsform nach Fig. 2,
Fig.
5 in vergrössertem Maßstab einen senkrechten Schnitt durch eine zweite Ausführungsform
einer R eaktionsgefässanordnu ng nach der Erfindung, bei der zur Herstellung einer
Verbindung mit dem Diamantkeim durch die Sperrschicht hindurch ein Vorsprung am
Lösungsmittelkatalysator vorgesehen ist, Fig. 6 eine Ansicht der Umgebung des in
Fig. 5 dargestellten Diamantkeimmaterials in einem noch stärker vergrösserten Maßstab,
Fig. 7 in vergrössertem Maßstab einen senkrechten Querschnitt durch eine dritte
Ausführungsform einer Reaktionsgefässanordnung nach der Erfindung, bei der eine
Sperrschicht mit begrenzten Wachstumspfaden für das Diamantprodukt vorgesehen ist,
Fig. 8 eine Ansicht der Umgebung der in Fig. 7 dargestellten Diamantwachstumspfade
in einem noch stärker vergrösserten Maßstab, Fig. 9 ähnlich wie in Fig. 8 Diamantwachstumspfade
in Form von Öffnungen ohne Drähte gemäss der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform,
Fig. 10 in vergrössertem Maßstab einen senkrechten Querschnitt durch eine vierte
Ausführungsform einer Reaktionsgefässanordnung nach der Erfindung, bei der eine
Isolationssperrschicht zur Verhinderung von frühzeitigem Schmelzen des Diamantkeims
vorgesehen ist,
Fig. 11 eine Ansicht der Umgebung des in Fig. 10
dargestellten Diamantkeimmaterials in einem noch stärker vergrösserten Maßstab,
Fig. 12, 13, 14, 15 und 16 im vergrösserten Maßstab Ansichten der Umgebung des Diamantkeimmaterials
bei abgeänderter Ausbildung der Ausführungsform nach Fig. 10, Fig. 17 die Beziehung
zwischen dem neuen Diamantwachstum, dem Diamantkeim und der Lösungsmittelkatalysatorschmelze
bei den Ausführungsformen nach Fig. 10-16, Fig. 18 in vergrössertem Maßstab einen
senkrechten Schnitt durch ein Reaktionsgefäss zur Aufnahme von verschiedenen Beschickungsanordnungen
zur Erzielung von gefärbten und/oder gemusterten Diamantprodukten in einem einstufigen
Wachstumsprozess gemäss einer fünften Ausführungsform der Erfindung, Fig. 19 in
vergrössertem Maßstab eine Ansicht einer Beschickungsanordnung für das Reaktionsgefäss
nach Fig. 18 zur Erzeugung von Schmuckdiamanten mit Spitzenqualität, Fig. 20, 21
und 22 in vergrössertem Maßstab Ansichten von Beschickungsanordnungen für das Reaktionsgefäss
nach Fig. 18 zur Erzeugung von Diamanten mit gefärbten Zonen und/oder Mustern.
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Nachstehend wird das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung
zur Erzeugung von Schmucksteinqualität und Schmucksteingrösse aufweisenden
Diamanten
erläutert. Bevor auf die näheren Einzelheiten der Erfindung eingegangen wird, erscheint
zunächst eine Beschreibung der Grundlagen der Erfindung angebracht. Die grundlegende
Maßnahme besteht darin, dass ein ein Diamantsynthesegemisch enthaltendes Reaktionsgefäss
einem Druck und einer Temperatur im diamantstabilen Bereich des Zustandsdiagramms
von Kohlenstoff ausgesetzt wird. Das Synthesegemisch enthält ein Diamantkeimmaterial,
eine Kohlenstoffquelle und eine das Diamantkeimmaterial von der Kohlenstoffquelle
trennende Katalysatormasse. Die Komponenten dieses Gemisches sind schichtweise in
bezug zueinander angeordnet, wie erläutert werden wird, jedoch sind auch andere
Anordnungen möglich. Die Aufheizung des Reaktionsgefässes wird so gesteuert, dass
im Gemisch ein Temperaturgradient vorliegt, wobei sich das Diamantkeimmaterial auf
einer Temperatur nahe dem Mindestwert des diamantstabilen Bereiches und die Kohlenstoffquelle
auf einer Temperatur nahe dem Höchstwert befindet. Man kann nun die das Wachstum
von Diamanten mit Schmucksteingrösse beeinträchtigende spontane Keimbildung und
Erosion des Diamantkeims dadurch auf einem Mindestwert halten, indem man die Reaktion
des Katalysators im Bereich des Keimmaterials und in dessen Nähe verhindert, bis
ein wesentliches Diamantwachstum erfolgt ist. Dies erzielt man nun dadurch, indem
man zwischen dem Katalysator und dem Diamantkeimmaterial eine Kristallkeimbildung
unterdrückende Schicht oder eine Isolationsschicht oder beides anordnet. Weiterhin
kann man zusätzlich dosierte Mengen von Dotierungs-, Getter- und Kompensationsstoffen
einzeln oder in Kombination und dergleichen dem Reaktionsgemisch zusetzen und dadurch
nach einem zuverlässig reproduzierbaren Verfahren Diamantkristalle mit bestimmter
Färbung, bestimmten Farbmustern, unterschiedlich gefärbten Zonen und dergleichen
herstellen.
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Die in irgendeinem vorgegebenen Reaktionsgefäss vorgesehene Sperrschicht
oder Sperrschichten und die Katalysatormasse bestehen vorzugsweise aus unterschiedlichen
Materialien.
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Eine zur Unterdrückung von Keimbildung vorgesehene Schicht besteht
vorzugsweise aus Kobalt, Eisen, Mangan, Titan, Chrom, Wolfram, Vanadium, Niob, Tantal,
Zirkonium, Legierungen der vorstehend genannten Metalle, Naturgl immer, polykristall
ines Aluminiumoxyd hoher Dichte, Aluminiumoxydpulver, Quarz, Silikatglas, hexagonalen
Bornitridkristallen, kubischen Bornitridkristallen, Bornitridkristallen mit Wurtzitstruktur,
Siliziumkarbid, das durch ein Metall aus der Platingruppe abgeschirmt istund dergleichen.
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Eine Isolationsschicht wird vorzugsweise aus einem anderen Material
hergestellt als eine gegebenenfalls zur Unterdrückung von Keimbildung vorgesehene
Schicht. Die Isolationsschicht besteht vorzugsweise aus Platin, Molybdän, Titan,
Tantal, Wolfram, Iridium, Osmium, Rhodium, Palladium, Vanadium, Ruthenium, Chrom,
Hafnium, Rhenium, Niob, Zirkonium und Legierungen dieser Metalle und dergleichen.
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Als Kohlenstoffquelle und als Katalysator werden die für diesen Zweck
bekannten und in der US-PS 3 297 407 erläuterten Substanzen eingesetzt. Bevorzugte
Substanzen werden nachstehend erläutert.
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Bei der Beschreibung der Erfindung wird mit dem Ausdruck "Dotierungsstoff,
Dotierungsmittel bzw. Dotierungssubstanz" eine Verunreinigung bezeichnet, die, falls
sie dort vorhanden ist, wo Diamantwachstum auftritt, in das wachsende Diamantgitter
eintritt und die physikalischen, mechanischen und/oder elektrischen Eigenschaften
des Diamantgefüges
beeinflusst. Mit "Getterstoff, Gettersubstanz
oder Gettermittel" wird ein Material bezeichnet, dessen Atome, falls sie dort vorhanden
sind, wo Diamantwachstum auftritt, das Eintreten eines oder mehrerer Dotierungsstoffe
in das wachsende Diamantgitter verhindern oder begrenzen. Mit "Kompensationsstoff,
Kompensationsmittel oder Kompensationssubstanz" wird ein Material bezeichnet, dessen
Atome, falls sie dort vorhanden sind, wo Diamantwachstum auftritt, in das wachsende
Diamantgitter eingebaut werden und den üblichen Einfluss von einem oder mehreren
in dem Gitter vorhandenen Dotierungsmitteln auf die physikalischen, mechanischen
und/oder elektrischen Eigenschaften des Diamanten teilweise oder vollständig kompensieren.
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Dotierungs-, Getter- und Kompensationsstoffe sind dem Fachmann bekannt
und viele dieser Stoffe werden nachstehend erläutert. Blauweisse Schmuckdiamanten
entstehen beispielsweise, falls Bor allein oder in Kombination mit Aluminium als
Dotierungsmittel verwendet wird. Das Aluminium kann zweckmässigerweise dem Katalysator
zulegiert sein. Es können natürlich auch Schichten aus kohlenstoffhaltigem Material
und Katalysator mehrfach übereinander angeordnet werden, wobei jede eines oder mehrere
Dotierungs-, Getter- und Kompensationsmittel und dergleichen enthält, um bestimmte
Effekte zu erzielen, wie nachstehend näher erläutert wird. Beispielsweise kann Aluminium,
Titan, Zirkonium oder eine Legierung dieser Metalle in einer Schicht und Stickstoff,
Bor oder Quellen dieser Elemente in einer anderen Schicht angeordnet werden. Falls
die Diffusionspfade unterschiedliche Länge aufweisen, entsteht Diamant mit unterschiedlichen
Farbzonen.
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Das Diamantkeimmaterial besteht vorzugsweise aus einem Einkristall.
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Vorzugsweise wird der Kristall so angeordnet, dass eine Würfelfläche
des
Kristalls an der Sperrschicht oder der metallischen Katalysatormasse anliegt. Bei
anderen bevorzugten Anordnungen kann auch das Diamantkeimmaterial aus mehreren im
Abstand voneinander angeordneten Einkristallen bestehen.
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Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer für die Durchführung der
Erfindung geeigneten Vorrichtung zum Erzeugen von hohen Drücken und hohen Temperaturen
der aus der US-PS 2 941 248 bekannten Art.
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Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung 10 enthält zwei Stempel 11 und
11' aus Wolframkarbidsinterhartmetall, zwischen denen eine gürtelförmige Matrize
12 aus dem gleichen Material angeordnet ist. Die Matrize 12 umschliesst einen zentralen
Innenraum, wobei zwischen der Matrize und dem gegenüberliegenden Stempel 11 bzw.
11' jeweils ein ringförmiges Volumen vorliegt. Zwischen der Matrize 12 und dem Stempel
11 bzw. 11' ist jeweils eine isolierende Dichtungsanordnung 13 bzw. 13' angeordnet,
die aus zwei thermisch isolierenden und elektrisch nichtleitenden Pyrophyllitteilen
14 und 16 und einem dazwischen liegenden Metallteil 17 besteht. An der Stirnseite
jedes Stempels ist eine Abschlusskappe 19 bzw. 19' angeordnet, die von einer von
einem elektrisch leitenden Ring 24 umschlossenen Pyrophyllitscheibe 23 gebildet
ist. Auf jeder Abschlusskappe 19 bzw. 19' ist wiederum eine elektrisch leitende
metallische Abschlußscheibe 21 bzw. 21' angeordnet. Die Dichtungen 13, 13' und die
auf den Abschlusskappen 19, 19> angeordneten Abschlußscheiben 21, 21' umschliessen
eine Kammer 22, die das Reaktionsgefäss 30 aufnimmt.
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Nachstehend wird anhand von Fig. 2 eine erste Ausführungsform der
a Erfindung erläutert, bei der eine Keimbildung unterdrückende Sperrschicht mit
mindestens einer Öffnung verwendet wird. Der in Fig. 2
dargestellte
Reaktionsgefässtyp ist in der US-PS 3 030 662 beschrieben, wobei bei der in Fig.
2 dargestellten Ausführungsform lediglich zusätzlich zwei aus Stahl bestehende Verstärkungsringe
31 und 32 vorgesehen sind.
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Das Reaktionsgefäss 30 enthält einen äusseren Hohlzylinder 33, der
vorzugsweise aus reinem Natriumchlorid besteht, jedoch auch aus einem anderen Werkstoff
wie Talk hergestellt sein kann. Als Werkstoff für den Hohlzylinder 33 ist ein Material
geeignet, das a) unter Druck infolge einer Phasenumwandlung und/oder Verdichtung
nicht in einen festeren und steiferen Zustand umgewandelt wird und b) im wesentlichen
frei von Volumendiskontinuitäten ist, wie sie beispielsweise bei Pyrophyllit und
porösem Aluminiumoxyd unter der Einwirkung von hohen Temperaturen und Drücken auftreten.
Für die Herstellung des Hohlzylinders 33 geeignete Werkstoffe sind in der US-PS
3 030 662 (Spalte 1, Zeile 59 bis Spalte 2, Zeile 2) angeführt. Konzentrisch innerhalb
des Hohlzylinders 33 ist ein aus Graphit bestehendes Widerstandsheizrohr 34 angeordnet.
Wenn das Reaktionsgefäss 30 in der Kammer 22 der Vorrichtung nach Fig. 1 angeordnet
wird, steht das Heizrohr 34 in elektrischem Kontakt mit den Abschlußscheiben 21
und 21', über die daher Heizstrom zur kontrollierten Aufheizung zugeführt werden
kann. Konzentrisch innerhalb des Widerstandsheizrohres 34 ist ein zylindrischer
Stopfen 36 und über diesem ein Hohlzylinder 37 angeordnet. Der Stopfen 36 und der
Hohlzylinder 37 bestehen aus Salz.
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Neben der hier beschriebenen Vorrichtung zum Erzeugen von hohen Drücken
und hohen Temperaturen können natürlich zur Durchführung der Erfindung auch noch
verschiedene andere Vorrichtungen verwendet werden, mit denen sich die erforderlichen
Drücke und Temperaturen erzeugen lassen. In den bereits genannten Patentschriften
sind
die Arbeitsweise zur Erzielung der erforderlichen Druck- und Temperaturbedingungen,
metallische Katalysatoren sowie Verfahren zur Druck- und Temperatureichung im einzelnen
erläutert.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 umschliesst der Hohlzylinder 37
mit seinem unteren Ende eine Scheibe 38, in der mindestens ein Diamantkeim 39 eingebettet
ist, der in der Zeichnung schematisch dargestellt ist. Der Diamantkeim 39 steht
über die Stirnfläche 40 der Scheibe 38 vor, wobei der vorstehende Teil des Diamantkeims
in ein in der Scheibe 42 vorgesehenes Loch 41 hineinragt. Die Scheibe 42 bildet
die Keimbildung unterdrückende Sperrschicht und besteht aus pulverförmigem oder
massivem Material. Die freiliegende Stirnfläche des Diamantkeims 39, bei der es
sich vorzugsweise um eine Kubusfläche eines Diamanteinkristalls handelt, steht in
Berührung mit der Unterseite eines Katalysatormetallpfropfens 43. Die Dicke des
Katalysatormetallpfropfens trägt zu dem in der Reaktionszone herrschenden Temperaturunterschied
bei. Je dicker der Pfropfen 43 ist, desto grösser ist der Temperaturunterschied.
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Innerhalb des aus Salz bestehenden Hohlzylinders 37 ist auch eine
als Kohlenstoffquelle fungierende Masse 44 angeordnet, die durch einen aus Salz
bestehenden Zylinder 46 abgedeckt ist. Die die Kohlenstoffquelle bildende Masse
44 kann aus Diamant, Diamant plus Graphit oder gegebenenfalls nur aus Graphit bestehen.
Bei Verwendung eines Gemisches aus Diamant plus Graphit füllt der Graphit die Zwischenräume
aus. Vorzugsweise sollte die Masse 44 hauptsächlich aus Diamant bestehen, um einen
möglicherweise bei der Durchführung des Verfahrens auftretenden Volumenschwund möglichst
gering zu halten.
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Bei der Durchführung des Verfahrens wandelt sich Graphit bei den herrschenden
Temperatur- und Druckbedingungen in Diamant um,
bevor er in Lösung
in das Katalysatormetall geht. Wenn daher als Kohlenstoffquelle Diamant eingesetzt
wird, lassen sich Druckverluste aufgrund einer Volumenänderung beim Übergang von
Graphit in Diamant auf ein Mindestmaß herabsetzen, so dass der Gesamtdruck im diamantstabilen
Bereich bei der Arbeitstemperatur bleibt. Die vertikale Abmessung des Stopfens 43
beeinflusst auch den Temperaturgradienten.
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Die zur Druckübertragung vorgesehenen Bauteile 36, 37, 38 und 46 bestehen
aus einem Werkstoff, der den gleichen Anforderungen genügt wie der Werkstoff für
den Hohlzylinder 33. Die Bauteile 33, 36, 37, 38 und 46 werden vor dem Zusammenbau
mindestens 24 Stunden 0 lang im Vakuum auf einer Temperatur von 100 - 200 C, beispielsweise
1 240C gehalten. Die zur Druckübertragung vorgesehenen Bauteile 36, 37, 38 und 46
können natürlich auch andere Formen aufweisen und in anderer Weise kombiniert werden.
Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die in Fig. 2 dargestellte Anordnung sich
am bequemsten herstellen und zusammenbauen lässt. Beispielsweise lässt sich die
Dicke der Bauteile 38, 42, 43 und 44 der Länge des Zylinders 37 in einfacher Weise
dadurch anpassen, dass die die Kohlenstoffquelle darstellende Masse 44 entsprechend
dick bzw. dünn bemessen wird.
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Die zur Unterdrückung von Keimbildung dienende Schicht 42 besteht
aus einem anderen Material als der Katalysator. Die Schicht 42 kann aus Kobalt,
Eisen, Mangan, Titan, Chrom, Wolfram, Vanadium, Niob, Tantal, Zirkonium, Legierungen
der vorstehenden Metalle, Naturglimmer, polykristallines Aluminiumoxyd hoher Dichte,
Aluminiumoxydpulver, Quarz, Silikatglas, hexagonalen Bornitridkristallen,
kubischen
Bornitridkristallen, Bornitridkristallen mit Wurtzitstruktur oder mit einem Metall
aus der Platingruppe abgedeckten Siliziumkarbid bestehen. Sil iziu mkarbidteil chen
werden vorzugsweise mit einem inerten Material, beispielsweise Natriumchlorid, vermischt
und zu einer massiven Scheiben verformt, deren nach dem Einbau an der Unterseite
des Pfropfens 43 anliegende Oberseite mit einer dünnen Schicht eines Metalls der
Platingruppe abgedeckt wird. Die Dicke der zur Unterdrückung von Keimbildung dienenden
Schicht 42 liegt ungefähr im Bereich von 0,025-0,25 mm. Naturglimmer, beispielsweise
Muscovit, sollte vorher 12 bis 15 Stunden lang bei ungefähr 8000C gebrannt werden.
Die bevorzugte Dicke einer Glimmerschicht beträgt ungefähr 0,05-0,075 mm.
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Die Unterseite des aus Katalysatormetall bestehenden Stopfens 43 sollte
durch die Schicht 42 mindestens soweit abgedeckt werden, dass in der Umgebung des
Diamantkeims 39 spontane Diamantkeimbildung unterdrückt wird. Vorzugsweise wird
die gesamte Unterseite des Pfropfens 43 mit der Schicht 42 abgedeckt. Falls nicht
die gesamte Unterseite abgedeckt wird, sollte die Schicht 42 vom Diamantkeirnkristall
aus in allen Richtungen mindestens Abmessungen haben, die um 50 % grösser sind als
das angestrebte seitliche Wachstum des Diamanten. Falls die Schicht 42 aus einem
der vorgenannten Metalle besteht, muss zwischen dem Diamantkeim 39 und der Wandung
des Loches 41 ein Raum vorhanden sein, in den sich das Material von der Scheibe
38 erstreckt. Diese Beziehung ist näher in Fig. 3 dargestellt.
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Falls die Schicht 42 aus einer Metallschelbe besteht, sollte das Verhältnis
des Durchmessers des Loches 41 zur grössten Abmessung des Diamantkeims im Bereich
von 1,5 : 1 bis 5 : 1 liegen, wenn der Diamantkeim vom Loch 41 umschlossen wird.
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Es ist nicht mit Sicherheit bekannt, in welcher Weise die in der beschriebenen
Art angeordneten Scheiben oder Schichten aus Diamantkeimbildung unterdrückendem
Material die Bildung von Diamantkeimkristallen in der Nähe des Diamantkeims 39 verhindern
bzw.
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verringern. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass auf diese Weise
Diamantkeimbildung mindestens solange zurückgehalten werden kann, bis das am eingesetzten
Diamantkeim auftretende Diamantwachstum ein so beträchtliches Ausmaß erreicht hat,
dass der aufgrund des Temperaturunterschiedes vorhandene Kohl enstoffzustrom vollständig
für das Diamantwachstum am Diamantkeim verbraucht wird. Bei identischen Anordnungen,
bei denen jedoch keine Sperrschicht vorhanden ist, tritt spontane Diamantkeimbildung
auf, so dass ein Diamantprodukt aus traubenförmig ineinandergewachsenen und ineinandergreifenden
Diamantkristallen entsteht.
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Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, wächst der sich bildende Diamant in
die als Schmelze vorliegende Masse 43 hinein. Bei der Anordnung nach Fig. 4 löst
sich die Sperrschicht 42 in der aus Katalysatormetall bestehenden Masse 43 auf.
Nach Beendigung des Verfahrens und Herabsetzung von Temperatur und Druck wird das
Reaktionsgefäss 30 entfernt und der neu gewachsene Diamant, der in der nunmehr wieder
erstarrten metallischen Katalysatormasse 43 eingebettet ist, kann leicht von der
Keimstelle gelöst werden. Der gebildete neue Diamant kann durch Aufbrechen der Katalysatormasse
43 leicht gewonnen werden. Irgendwelche vorhandenen Oberflächenrauhigkeiten lassen
sich ohne weiteres wegpolieren.
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Die Ausführungsbeispiele 1-5 wurden unter Verwendung der anhand der
Fig. 2-4 erläuterten Anordnung ausgeführt.
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Bei einer zweiten Ausführungsform der Erfindung wird eine Keimbildung
verhindernde Sperrschicht verwendet, die mindestens eine Öffnung aufweist, durch
die sich mindestens ein schmaler Klumpen eines Katalysatormaterials erstreckt, der
die Katalysatormasse mit dem das Diamantkeimmaterial enthaltenden Bereich verbindet.
Das in Fig. 5 dargestellte Reaktionsgefäss weist eine weitgehende Ähnlichkeit mit
dem in Fig. 2 dargestellten Reaktionsgefäss auf, so dass einander entsprechende
Bauteile mit der gleichen Bezugsziffer bezeichnet sind.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist die zur Verhinderung von Keimbildung
vorgesehene Schicht 42 zwischen der metallischen Katalysatormasse 43 und der Scheibe
38 angeordnet. Ein von der Katalysatormasse 43 abstehender Vorsprung 43, erstreckt
sich durch das in der Schicht 42 vorgesehene Loch 41 zur Scheibe 38 und steht in
Kontakt mit der freiliegenden Fläche (vorzugsweise der Kubusfläche) eines Diamantkeims
39. Der Diamantkeim 39 ist in der Scheibe 38 unterhalb deren Stirnfläche eingebettet,
wobei eine Fläche des Diamantkeims durch eine in der Stirnfläche der Scheibe 38
vorgesehene Aussparung 38' freigelegt ist.
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Gegebenenfalls können auch mehrere Vorsprünge 43' vorgesehen sein,
wobei dann jedem Vorsprung 43' ein eigener Diamantkeimkristall zugeordnet ist. Vorzugsweise
sind das Loch 41 und die Aussparung 38' koaxial angeordnet und weisen den gleichen
Durchmesser auf, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist.
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Der Temperaturunterschied zwischen dem heissesten Bereich des Reaktionsgefässes
(etwa in der Mitte des Reaktionsgefässes) und dem den Diamant enthaltenden Bereich
liegt ungefähr im Bereich von 20-3 OOC. Dieser Temperaturunterschied hängt von dem
Aufbau des
Reaktionsgefässes ab, beispielsweise von der Dicke und
Lage der Katalysatormasse, vom Widerstand des Heizrohres, von der Wärmeleitfähigkeit
der Abschlußscheiben und so weiter. Durch entsprechende Bemessung der Dicke und
durch entsprechende vertikale Anordnung der Masse 43 lässt sich der im Reaktionsgefäss
herrschende Temperatu ru nterschied einstellen. Der Temperaturunterschied ist umso
grösser, je dicker die Katalysatormasse ist.
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Bei der Reaktionsgefässausführungsform nach den Fig. 5 und 6 wird
sowohl spontane Diamantkeimbildung unterdrückt als auch der Fehler gehalt im Hauptkörper
des aus dem Diamantkeim gezogenen Diamanten verringert. Für die Abmessungen der
Scheibe 42 gelten die gleichen Kriterien wie bei der Ausführungsform nach Fig. 2,
wobei jedoch bei der Ausführungsform nach den Fig. 5 und 6 der Vorsprung 43' nicht
durch die Schicht 42 abgedeckt ist. Falls bei der Ausführungsform nach den Fig.
5 und 6 die Schicht 42 aus einer der oben genannten Metallarten hergestellt wird,
muss zwischen dem Diamantkeim 39 und dem am nächsten liegenden Teil der Schicht
42 ein Raum vorhanden sein, in den Material von der Scheibe 38 eindringen wird.
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Bei Untersuchungen unter Verwendung von unterschiedlich ausgestalteten
Reaktionsgefässen hat sich herausgestellt, dass Kobalt und Naturglimmer die Fähigkeit
besitzen, Keimbildung weitgehend zu unterdrücken, während Wolfram die Fähigkeit
besitzt, Keimbildung gut zu unterdrücken. Synthetischer Glimmer, Platin und Nickel
(und auch Molybdän, vgl. Beispiel 6) sind zur Unterdrückung von Keimbildung nicht
brauchbar.
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Die Anordnung nach Fig. 6, bei der die Katalysatormasse mit dem Diamantkeim
über einen Fortsatz 43> in Verbindung steht, hat den
r Vorteil,
dass anfängliche Wachstumsfehler des Diamanten auf diesen Fortsatz beschränkt sind.
Wenn der Diamant durch den Fortsatz 43> hindurchgewachsen ist und dann den Hauptteil
der schmelzflüssigen Katalysatormasse 43 erreicht hat, hat sich das richtige Wachstum
herausgebildet, so dass dann der Diamant fehlerfrei oder im wesentzeichen fehlerfrei
in die schmelzflüssige Masse 43 hineinwächst.
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Falls der Fortsatz 43' die Form eines Kreiszylinders aufweist, liegt
sein Durchmesser im Bereich von über 0,5 bis zu 2,5 mm. Bei Fortsätzen mit anderer
Form sollte die Querschnittsfläche quer zur Längsachse des Reaktionsgefässes 30
an einem Ort längs des Fortsatzes der Fläche eines Kreises mit einem Durchmesser
im Bereich von grösser als 0,5 bis zu 2,5 mm entsprechen. Bei Verwendung von zylindrischen
Fortsätzen mit einem Durchmesser von über 0, 75 mm weist der gebildete neue Diamant
einen dem ursprünglichen Katalysatorfortsatz entsprechenden Fortsatz auf, der die
anfänglichen Wachstumsfehler enthält und abgeschliffen werden kann, wenn der neue
Diamant in eine gewünschte Form gebracht, beispielsweise zu einem Schrn in geschliffen
wird.
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Die vom Keimkristall 39 zur Masse 43 gemessene Höhe des Fortsatzes
43' sollte im Bereich von ungefähr 0,75 bis ungefähr 1,5 mm liegen.
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Beispielsweise kann ein nicht zylindrischer Fortsatz eine konische
Form aufweisen und mit der Spitze den Diamantkeim 39 berühren.
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Auch braucht der Fortsatz 43' nicht mit der Masse 43 eine Einheit
zu bilden, vielmehr kann der Fortsatz 43, ein getrenntes Element sein, das in direktem
Kontakt mit der Katalysatormasse 43 steht und aus Katalysatormetall besteht oder
Katalysatormetall in ausreichender Menge enthält. Beispielsweise kann ein Verbindungsstück
zwischen der Katalysatormasse 43 und dem Diamantkeim 39 die Form eines
Würfels,
einer Kugel oder eine andere Form aufweisen und aus Nickel oder bestimmten Nickel
-Eisen-Legierungen bestehen, bestehe, sofern der eingesetzte Diamantkeimkristall
so gross ist, dass er trotz der auftretenden Kohlenstoffverluste noch als Diamantkeim
wirkt. Zur Herstellung eines getrennten Verbindungsstückes in einem vorgegebenen
Reaktionsgefäss sollte ein Katalysator eingesetzt werden, der bei Kontakt mit Diamant
einen Schmelzpunkt aufweist, der höher ist als der Schmelzpunkt der Katalysatormasse
43 bei Kontakt mit Diamant.
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Da sich im Fortsatz 43' die anfänglichen Wachstumsfehler konzentrieren,
falls ein Diamantkeimkristall ausreichender Grösse verwendet wird, kann man ein
Anätzen des Keimkristalls durch das Metall des Fortsatzes 43' im Hinblick auf den
sich bei dieser Anordnung ergebenden Zeitgewinn tolerieren. Ein mit der vorstehend
erläuterten Reaktionsgefässanordnung durchgeführtes Verfahren ist in Beispiel 7
beschrieben.
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Bei einer dritten bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung enthält
die zur Unterdrückung von Keimbildung vorgesehene Sperrschicht eine Öffnung, über
die ein beschränktes und kontrolliertes Diamantwachstum vom Diamantkeim durch die
Sperrschicht zur Katalysatormasse erfolgt. Das in Fig. 7 dargestellte Reaktionsgefäss
gemäss der dritten Ausführungsform der Erfindung ist ähnlich aufgebaut wie die bereits
beschriebenen Ausführungsformen und wird auch in der gleichen Weise unter Druck
gesetzt sowie aufgeheizt.
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Wie aus Fig. 7 und 8 ersichtlich ist, enthält die aus Salz bestehende
Scheibe 38 eine Aussparung 39', in der sich Diamantkristalle oder gegebenenfalls
ein Diamanteinkristall befindet. Die Scheibe 38 wird
von dem aus
Salz bestehenden Hohlzylinder 37 umschlossen, der auf dem aus Salz bestehenden Stopfen
36 ruht. Unmittelbar auf der Scheibe 38 ist eine als inerte Sperrschicht dienende
Scheibe 42 angeordnet, durch die sich mindestens ein feiner Draht 47 bzw. 48 erstreckt,
dessen unteres Ende mit den in der Aussparung 39' befindlichen Diamantkristallen
und dessen oberes Ende mit der Katalysator masse 43 in Verbindung steht und der
einen begrenzten Wachstumskanal für Diamant festlegt. Die Scheibe 42 besteht aus
einem in der geschmolzenen Katalysatormasse nicht löslichen Material, vorzugsweise
Natriumchlorid.
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Die Scheibe 42 kann jedoch auch aus CaF2 (falls die benachbarten Bauteile
des Reaktionsgefässes aus einem damit verträglichen Material hergestellt sind) bestehen
sowie aus feuerfesten Oxyden, wie Al203, MgO, ZrO2, CaO, SiO2, ThO2 und BeO, beispielsweise
aus Naturglimmer, Silikatgläsern,die einen hohen Schmelzpunkt aufweisen und durch
heissen Kohlenstoff nicht reduziert werden, insbesondere Borsilikatgläsern, Porzellan
oder Silikaten, beispielsweise MgSiO3 oder bei 7500C zum Austreiben von Wasser gebranntem
Pyrophyllit. Die Scheibe 42 sollte eine Dicke im Bereich von 0,25-0,75 mm aufweisen.
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Die in Fig. 8 dargestellten Drähte 47, 48 oder die in Fig. 9 dargestellten
Löcher 49, 50 können sich gerade, zickzackförmig oder schräg zur Längsachse des
Reaktionsgefässes durch die Scheibe 42 erstrecken.
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Bei der Ausführung nach Fig. 8 haben die Drähte 47, 48 vorzugsweise
einen Durchmesser im Bereich von ungefähr 0,025-0,5 mm. Drähte mit einem nicht kreisförmigen
Querschnitt sollten einen entsprechenden Querschnitt aufweisen. Gegebenenfalls können
die Drähte in die Scheibe 42 eingeformt sein. Das obere (heissere) Ende der Drähte
47, 48 muss in Kontakt mit dem Metallkatalysator 43 stehen, während das den untere
(kühlere) Ende des Drahtes der Aussparung :39' befindlichen
Diamant
oder Graphit, der in Diamant umgewandelt wird, berühren muss.
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Die Aussparung 39' enthält mindestens einen Diamantkristall und kann
bis zu 30 Gew.% Graphit enthalten. Vorzugsweise befindet sich in der Aussparung
39' eine geringe Menge Katalysatormetall, um Erosion der Drähte 47, 48 möglichst
gering zu halten. Das Katalysatormetall kann die Form einer Scheibe besitzen, die
zwischen dem Inhalt der Aussparung 39' und den Drahtenden angeordnet ist. Das gegebenenfalls
in der Aussparung 39' vorgesehene Katalysatormetall kann in einer Menge von 10-50
Ges . % vorhanden sein.
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Der Diamantwachstumskanal oder die Diamantwachstumskanäle, die von
einem Draht bzw. von Drähten 47, 48 oder von Löchern 49, 50, in die Katalysatormetall
eindringt, festgelegt sind, enthalten Katalysatormetall, das bei Berührung mit Diamant
einen Schmelzpunkt aufweist, der vergleichbar mit dem Schmelzpunkt der Katalysatormetalle
bei Berührung mit Diamant ist. Je nach Grösse der Katalysatorschmelze und der Grösse
des gewünschten Diamantwachstums können entweder ein einziger oder mehrere Kanäle
bzw. Pfade für Diamantwachstum vorgesehen werden. Die Masse 44 stellt eine Kohlenstoffquelle
dar, wie bei den anderen Ausführungsformen erläutert.
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Wenn der Arbeitsdruck und die Arbeitstemperatur erreicht sind, schmilzt
zunächst der in Berührung mit Diamant in der Masse 44 befindliche Katalysator 43
und der Schmelzvorgang setzt sich von oben nach unten fort, wobei in der Masse 44
befindlicher Graphit in Diamant umgewandelt wird und eine Auflösung von Diamant
im Katalysator stattfindet. Schliesslich schmelzen die Drähte 47, 48 und es entsteht
eine Strömungsverbindung der mit Kohlenstoff angereicherten Katalysatorschmelze
mit Diamant in der Aussparung 39', wobei Kohlenstoff sich aus der Schmelze als
Diamant
auf die Diamantfläche abzuscheiden beginnt, die in Berührung mit dem kühleren Ende
der geschmolzenen Drähte 47, 48 steht. Das Diamantwachstum schreitet entlang der
geschmolzenen Drähte 47, 48 zur Katalysatormetallschmelze 43 fort, so dass dann
am oberen Ende jedes Drahtes ein diskreter Keimeinkristall vorliegt, von dem aus
das weitere Kristallwachstum in die Katalysatorschmelze 43 hinein fortschreitet.
Die Grösse der in die Katalysatorschmelze hineinwachsenden Kristalle (nicht dargestellt)
hängt von dem in der Schmelze 43 zur Verfügung stehenden Ausdehnungsvolumen sowie
von der Zeit ab.
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Falls mehr als ein grosser Kristall hergestellt wird, sollte das Wachstum
abgebrochen werden, bevor die wachsenden Kristalle aufeinandertreffen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 sind anstelle der in Fig. 8 dargestellten
Drähte offene Kanäle 49, 50 vorgesehen, deren Durchmesser im gleichen Bereich wie
der der Drähte 47, 48 liegt. Die Kanäle zeigen im wesentlichen die gleiche Wirkungsweise
wie die Drähte, da die Kanäle in der Scheibe 42 (falls die Scheibe 42 aus einem
feste Material wie Naturglimmer besteht) unter den angewendeten Druck- und Temperaturbedingungen
soweit offen bleiben, dass geschmolzener Katalysator aus der Katalysatorschmelze
43 zum Diamant in der Aussparung 39' gelangen kann. Auf diese Weise entstehen also
mit geschmolzenem Katalysator gefüllte Kanäle, über die Kohlenstoff zum kühleren
Ende transportiert wird, so dass Diamantwachstum beginnt und durch die Kanäle 49,
50 bis zur Oberseite der Scheibe 42' fortschreitet, so dass dann an jedem Kanal
bzw. jedem Loch ein Diamanteinkristall als Keim vorliegt.
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Die von den Drähten 47, 48 oder Löchern 49, 50 festgelegten Diamantwachstumskanäle
oder Diamantwachstumspfade bleiben als lange, dünne
Diamantfäden
beispielsweise Diamantwhisker erhalten. Wenn am Ende eines Herstellungsverfahrens
Druck und Temperatur gesenkt und das Reaktionsgefäss 30 enffernt worden ist, kann
in der Katalysatormasse 43 wachsender Diamant leicht durch Aufbrechen dieser Masse
gewonnen werden. Gegebenenfalls kann man auch die Diamantwhisker durch Auflösen
der Salzscheibe 38 gewinnen. Bei der Druckentlastung bricht normalerweise der Diamantwhisker
an der Verbindungssti le mit dem neu gewachsenen Diamantkristall ab, da offensichtlich
an dieser Stelle Spannungen in hoher Konzentration vorliegen. Je nach Querschnittsfläche
des Diamantwhiskers wird von dem neu gewachsenen Diamanten ein mehr oder minder
grosses Stück ausgebrochen, so dass eine rauhe eingebuchtete Fläche verbleibt. Je
kleiner die Querschnittsfläche des Diamantwachstumskanals ist, desto flacher ist
die aus der Fläche des gewachsenen Diamantkristalls ausgebrochene Einbuchtung.
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Bei Diamanten mit Edelsteinqualität muss die beschädigte Fläche glattgeschliffen
werden. Die Beschädigung sollte daher zur Erzielung von möglichst grossen Schmucksteinen
möglichst gering sein. Bei Verwendung von Wachstumskanälen mit einem Durchmesser
von höchstens 0,5 mm oder einer äquivalenten Querschnittsfläche ist die Beschädigung
an der Bruchstelle verhältnismässig gering. Weiterhin können dabei in der Aussparung
39' mehrere Keime vorgesehen werden, wobei dann trotzdem an dem an die Katalysatormasse
43 angrenzenden Ende jedes Wachstumskanals ein diskreter Keimkristall zum Ziehen
eines grossen Diamanten entsteht.
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Die ReakUonsgefässanordnung sollte mit grosser Sorgfalt zusammengebaut
werden. In vielen Fällen konnte das Ausbleiben von Diamantwachstum auf einen ungenauen
Zusammenbau des Reaktionsgefässes zurückgeführt werden, wobei eine Verschiebung
der Drähte auftrat, so dass diese nicht in Kontakt mit dem Inhalt der Aussparung
39' kamen.
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Die Herstellung von Diamant unter Verwendung der vorstehend beschriebenen
Ausführungsform eines Reaktionsgefässes ist in den Beispielen 8 bis 16 erläutert.
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Bei einer vierten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zur
Unter drückung von Keimbildung und zur Unterdrückung einer Erosion des Keimmaterials
eine Isolationsschicht vorgesehen, die bei Kontakt mit Diamant einen Schmelzpunkt
aufweist, der höher ist als der Schmelzpunkt der Katalysatormasse, wenn diese mit
gelöstem Kohlenstoff gesättigt ist. Fig. 10 zeigt ein Reaktionsgefäss 30 der vorgenannten
Ausführungsform. Die erforderlichen Druck- und Temperaturbedingungen werden in der
bereits beschriebenen Weise erzeugt.
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Wie aus Fig. 10 ersichtlich ist,r7schliesst das untere Ende des Hohlzylinders
37 die Scheibe 38, in der mindestens ein Diamantkeim 39 eingebettet ist. Bei Verbindung
mehrerer Diamantkeime werden diese im gegenseitigen Abstand voneinander angeordnet.
Vorzugsweise weisen die Diamantkeime eine Grösse von 1/4 bis 1/2 mm auf und besitzen
eine Kubusfläche, obwohl als Keimfläche für das Diamantwachstum auch irgendeine
andere Fläche benutzt werden kann. Vorzugsweise ist die Unterseite der metallischen
Katalysatormasse 43 über einen vorgegebenen Bereich zur Unterdrückung von Diamantkeimbildung
abgedeckt, beispielsweise durch eine Scheibe oder Schicht 42, wobei gegebenenfalls
in der Abdeckung ein Loch vorgesehen ist, wie dies bei den Ausführungen nach Fig.
12-16 der Fall ist. Zwischen dem Diamantkeim 39 und der Katalysatormasse 43 befindet
sich zunächst eine Abschirmung 51, insbesondere eine Isolationsschicht oder Isolationsscheibe,
um einen vorzeitigen Kontakt des Diamantkeims mit dem Katalysator und damit eine
teilweise oder vollständige Auflösung des Diamantkeims 39 zu verhindern. In der
Oberfläche des Diamantkeimmaterials
39 sollte eine gut ausgebildete
Kristallfläche des Kristallkeims, beispielsweise eine Kubusfläche, in Kontakt mit
der Unterseite der Isolationsscheibe 51 liegen.
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Die zur Abschirmung des Diamantkeims vorgesehene Isolationsschicht
oder Isolationsscheibe 51 besteht vorzugsweise aus Platin, kann jedoch auch aus
Molybdän, Titan, Tantal, Wolfram, Iridium, Osmium, -Rhodium, Palladium, Vanadium,
Ruthenium, Chrom, Hafnium, Rhenium, Niob, Zirkon oder Legierungen dieser Metalle
bestehen.
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Das Isolations- oder Abschirmmetall verhindert eine Beschädigung der
freiliegenden Keimfläche und damit das Auftreten von Diamantwachstum an mehr als
einer Stelle der freiliegenden Diamantkeimfläche.
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Wird eine solche Abschirmung nicht vorgesehen, dann tritt eine Erosion
des Diamantkeimmaterials auf. Betrachtet man einen Diamantkeim, dann kann dieser
durch Erosion entweder vollständig oder teilweise zerstört werden. Bei vollständiger
Zerstörung kann Diamantbildung an auseinanderliegenden Stellen auf der Unterseite
der Katalysatormasse auftreten, während bei teilweiser Zerstörung normalerweise
Diamantwachstum von unterschiedlichen Stellen der erodierten Diamantkeimfläche aus
beginnt. In jedem Falle fehlt es an einer Koordinierung des von vielen Stellen ausgehenden
Diamantwachstums, so dass viele Fehler an der bzw. den Stellen entstehen, an denen
die getrennt voneinander wachsenden neuen Diamanten zusammentreffen.
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In einem gegebenen Reaktionsgefässtyp werden für a) die Katalysatormasse,
b) die Isolationsschicht und c) die Keimbildung unterdrückende Schicht jeweils unterschiedliche
Materialien verwendet. Die zur Unterdrückung von Keimbildung vorgesehene Schicht
42 besteht aus einem der bereits angegebener X^aterialierl. Wird die Schicht 42
aus Glimmer, polykristallinem Aluminiumoxyd hoher Dichte, Quarz, Silikatglas oder
einem
anderen Material hergestellt, das eine Schicht bildet, die sich mit dem geschmolzenen
Katalysatorsystem nicht legiert und/oder durch die das geschmolzene Katalysatorsystem
nicht hindurchdringt, dann muss in der Schicht 42 in der aus Fig. 12-14 ersichtlichen
Weise ein Loch 41 vorgesehen werden, damit ein Kontakt zwischen dem geschmolzenen
Katalysator und der Isolationsschicht 51 und eventuell auch mit dem Diamantkeim
39 ermöglicht wird. Falls die Scheibe 42 aus Metall besteht, kann diese gegebenenfalls
natürlich auch mit einem Loch versehen werden.
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Durch Isolation des Diamantkeimmaterial s, beispielsweise mittels
der Isolationsscheibe 51, wird ein physikalischer Kontakt zwischen dem Katalysatormetall
und dem Diamantkeim solange verhindert, bis die Katalysatormetallmasse 43 geschmolzen
und mit Kohlenstoff aus der Kohlenstoff enthaltenden Masse 44 gesättigt ist. Dabei
muss die Sättigung der Katalysator metall schmel ze mit Kohlenstoff stattfinden,
bevor die Isolationsschicht 51 durch den geschmolzenen Katalysator aufgelöst wird.
Nachdem die Isolationsschicht 51 im geschmolzene,.
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Katalysator aufgelöst worden ist, setzt an der freiliegenden Fläche
des Diamantkeims 39 Diamantwachstum ein, von der aus dann das D iamantwachstu m
fortschreitet.
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Selbst wenn man für die Isolationsschicht eines der oben angeführten
Metalle verwendet, die Karbide bilden, die in bezug auf Diamant unter den angewendeten
Drücken und Temperaturen stabil sind, erzielt man die gewünschte Wirkung, da die
Karbidbildung im Vergleich zur Geschwindigkeit, mit der die Katalysatorschmelze
mit Kohlenstoff gesättigt wird, langsam verläuft. Gebildeter Karbid löst sich schliesslich
in der Katalysatormetallschmelze auf. Es gibt keine Hinweise, dass Platin einen
Karbid bildet, der stabiler ist als Diamant.
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Bei den in Fig. 12 und 13 dargestellten Ausführungen ist die Isolationsschicht
51 zwischen einem vorstehenden Teil der Einbettungsscheibe 38 und der Unterseite
der Katalysatormasse 43 angeordnet. Der in der Einbettungsscheibe 39 eingebettete
Diamantkeim 39 liegt unmittelbar unter der Schicht 51, wobei eine Fläche des Diamantkeims
in unmittelbarem Kontakt mit der Schicht 51 steht. Bei der Ausführung nach Fig.
12 sollte zwischen der Innenwand des Loches 41 und dem Diamantkeim 39 noch Material
der Scheibe 38 vorhanden sein. Falls bei den Ausführungen nach Fig. 12 und 13 die
zur Unterdrückung von Keimbildung dienende Scheibe 42 nicht metallisch ist und eine
Kubusfläche des Keimkristalls 39 als Ausgangsfläche für das Diamantwachstum vorgesehen
ist, ergibt sich die in Fig. 17 dargestellte Beziehung zwischen dem Diamantkeim
und dem neuen Diamantwachstum 54. Es ist vorteilhaft, wenn der neu gewachsene Diamant
den Keim nicht ganz umschliesst, da dann vom neu gewachsenen Diamant zur Beseitigung
von Fehlern nicht viel wegpoliert zu werden braucht.
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Die Ausführungen nach den Fig. 11 und 14 ermöglichen das in Fig. 17
dargestellte neue Diamantwachstum, wenn die zur Unterdrückung von Keimbildung vorgesehene
Schicht 42 metallisch ist und daher durch den geschmolzenen Katalysator aufgelöst
wird. Das Diamantwachstum entwickelt sich in der dargestellten Form, wenn eine Kubusfläche
des Keims 39 an der Sperrschicht 51 anliegt. Bei der Ausführung nach Fig. 14 weist
die Katalysatormasse 43 einen Fortsatz 43' auf, der von der Wandung des Loches 41
in der Schicht 42 eng umschlossen ist und mit seiner Stirnfläche an der Sperrschicht
51 über dem Kristallisationskeim 39 anliegt.
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Die sich bei Verwendung sowohl einer Isolationssperrschicht als auch
einer Kristallkeimbildung unterdrückenden Schicht ergebenden Vorteile
sollen
nun nachstehend erläutert werden. Falls nur die Isolationssperrschicht verwendet
wird, tritt bei ungefähr 70 % aller Versuche zur Herstellung grosser D iamanteinkr
istall e guter Qualität spontane Diamantkristallisation auf, wobei das vom eingesetzten
Kristallisationskeim ausgehende neue Diamantwachstum durch das von den spontan gebildeten
Kristall isationskeimen ausgehende Diamantwachstum gestört wird. Manchmal ist diese
Störung zwar nicht besonders schlimm, jedoch wird häufig das vom eingesetzten Kristallisationskeim
ausgehende Diamantwachstum sehr stark geschädigt. Beim Einsatz einer Keimbildung
verhindernden Schicht wird eine überraschend hohe Verbesserung erzielt, da dann
nur bei ungefähr 30 % der Versuche zur Herstellung von grossen Diamanteinkristallen
guter Qualität spontane D iamantkristall isationskei mbildu ng auftrat. Bei allen
bisherigen Versuchen, bei denen Naturglimmer eingesetzt wurde, konnte bisher in
keinem einzigen Fall spontane Diamantkeimbildung beobachtet werden.
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Die Ausführungen nach Fig. 15 und 16 haben sich als zweckmässig herausgestellt,
wenn für die Keimbildung unterdrückende Schicht nichtmetallische, massive Werkstoffe,
wie Glimmer oder bearbeitbares Aluminiumoxyd eingesetzt werden. Bei jeder Ausführung
wird durch die zur Unterdrückung von Keimbildung vorgesehene Scheibe 42 ein kleines
Loch 52 gebohrt oder gestanzt. Das Loch 52 weist vorzugsweise einen Durchmesser
im Bereich von 0,025-0,5 mm auf. Wenn bei der Ausführung nach Fig. 15 der Katalysator
43 schmilzt, gelangt schmelzflüssiger Katalysator in das Loch 52, wodurch sich nach
einiger Zeit der schmelzflüssige Katalysator mit der Isolationsscheibe 51 legiert
und diese schmilzt, so dass dann Katalysator den Diamantkeim 39 erreicht und dort
Diamantwachstum in Gang setzt, das sich dann durch das Loch 52 nach oben erstreckt
und eine Diamantkeimfläche über der
Schicht 42 ergibt. Bei der
Ausführung nach Fig. 16 befindet sich im Loch 52 ein Draht 53, der beispielsweise
aus Nickel, einer Fe-Al-Legierung oder einer Fe-Ni-Legierung bestehen kann. Der
sich durch die Scheibe 42 erstreckende Draht steht sowohl in Kontakt mit der Katalysatormasse
53 als auch in Kontakt mit der Isolationsschicht 51.
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Wenn der Katalysator 43 schmelzflüssig wird und sich im schmelzflüssigen
Katalysator Kohlenstoff löst, beginnt auch der Draht 53 zu schmelzen und das schmelzflüssige
Material legiert sich mit der Sperrschicht 51, wodurch Diamantwachstum eingeleitet
wird und auf der Oberseite der Schicht 42 schliesslich eine Keimfläche zum Ziehen
eines grossen Diamanteinkristalls entsteht.
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Die zur Aufrechterhaltung eines Temperaturu nterschiedes zwischen
dem heissesten Teil des Reaktionsgefässes (ungefähr in der Mitte des Reaktionsgefässes)
und dem D iamantkei mmaterial erforderlichen Maßnahmen sind bereits eingangs beschrieben
worden. Unter Verwendung der vorstehend erläuterten Reaktionsgefässausführungen
durchgeführte Verfahren sind anhand der Ausführungsbeispiele 17-24 erläutert.
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Bei der nachstehend beschriebenen fünften Ausführungsform der Erfindung
wird im Reaktionsgefäss mindestens eine Sperrschicht und zusätzlich noch eine weitere
Komponente vorgesehen, die aus einem oder mehreren Dotierungsmittel n, Gettermitteln,
Kompensationsmitteln, Mischungen der vorgenannten Mittel und dergleichen besteht,
um im Diamantprodukt Färbungen, Muster, gefärbte Zonen und dergleichen zu erzielen.
Fig. 18 zeigt ein Reaktionsgefäss 30 der bereits erläuterten Art.
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Wie aus Fig. 18 ersichtlich ist, umschliessen der Hohlzylinder 37,
der Stopfen 36 und der zylindrische Pfropfen 46 ein Volumen 55, das zur Aufnahme
einer zylindrischen Beschickungsanordnung dient, wie sie beispielsweise in den Fig.
19-22 dargestellt ist. Diese Beschickungsanordnungen ermöglichen a) die Einführung
von Bor und Aluminium zur Erzielung eines einzigartigen "Stern"-Diamanten und/oder
b) die Einführung von verschiedenen Färbungen in den wachsenden Diamanten und damit
die Erzielung eines grossen Diamanteinkristalls mit unterschiedlich gefärbten Zonen.
Zur Herstellung der Beschickungsanordnungen können die bereits angegebenen Substanzen
einzeln oder in Kombination eingesetzt werden.
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Falls für den heranwachsenden Diamanten mindestens 1 ppm (= Teile
pro Million) Bor und 2500 ppm Aluminium, bezogen auf das Gewicht des eingesetzten
Katalysators, zur Verfügung stehen und der Diamantkeim richtig ausgerichtet ist,
erhält man einen Diamantkristall mit Schmucksteinqualität, der symmetrisch zu einer
Würfelachse gewachsen ist und zwei farblose oder weisse dreidimensionale, linear
verlaufende und sich überkreuzende Bänder bei Betrachtung des Kristalls in Richtung
der Symmetrieachse zeigt, während der übrige Kristall eine blaue Farbe aufweist.
Das Gesamtbild der sichtbaren Musterung scheint symmetrisch zu sein.
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Weiterhin kann ein Diamantkristall gebildet werden, bei dem ein gefärbter
Wachstumsbereich von einem farblosen Wachstumsbereich umschlossen ist. Es kann auch
ein Diamant gebildet werden, bei dem ein gefärbter Wachstumsbereich von einem anders
gefärbten Wachstumsbereich umschlossen ist. Je nach Wahl der eingesetzten Dotierungsmittel,
Gettermittel und/oder Kompensationsmittel kann eine Vielzahl
von
Farbkombinationen erzielt werden. Beispielsweise ergibt Stickstoff von gelb bis
grün reichende Farbwerte, während Bor eine tiefblaue Färbung des Diamanten ergibt.
Aluminium, Titan und Zirkon begünstigen jeweils die Bildung eines farblosen Diamanten.
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Gewöhnlich enthalten das Katalysatormetall und die übrigen Komponenten
des Reaktionsgefässes soviel Stickstoff, dass sowohl bei dem Verfahren, bei dem
der Diamant aus einem dünnen schmelzflüssigen Katalysatorfilm auskristallisiert
wird, als auch bei dem Verfahren, bei dem ein Temperaturgradient angewendet wird,
gelb gefärbte Diamanten gebildet werden. Der typische Stickstoffgehalt beträgt ungefähr
30-40 ppm. Falls also beim Verfahren nach der Erfindung in der die Kohlenstoffquelle
darstellenden Masse Diamanten vorgesehen werden, die durch Auskristallisieren aus
einer dünnen schmelzflüssigen Katalysatorschicht hergestellt worden sind, besitzt
der entstehende Diamant eine gelbe Farbe, d.h. er ist reich an Stickstoff, falls
kein Gettermittel, Kompensationsmittel und/oder Dotierungsmittel zugesetzt wird.
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Bor (und natürlich auch Stickstoff) wirken als Dotierungsmittel. Aluminium
wirkt als Getter für Stickstoff. Falls eine ausreichende Aluminiummenge zur Verfügung
steht, gelangt Aluminium in das Gitter des wachsenden Diamanten und wirkt als Kompensator
für den in das Gitter eindringenden Stickstoff. Titan und Zirkonium wirken jeweils
als Getter.
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Im Gegensatz zu den bisherigen Erkenntnissen hat sich herausgestellt,
dass Bor nicht ohne weiteres eine Blaufärbung des sich bildenden Diamanten bewirkt.
Falls in der Katalysatorschmelze Aluminium in einer so geringen Menge wie ungefähr
100 ppm vorhanden ist, bewirken
20 Mikrogramm Bor eine tiefe Blaufärbung
des Diamanten. Falls kein Aluminium vorhanden ist, erhält man einen gelb-grünen
Diamanten, falls die Katalysatorschmelze keine grossen Bormengen (mehr als 20 Milligramm)
enthält. Da handelsübliches Bor bis zu 900 ppm Aluminium enthält, entsteht beim
Einsatz von handelsüblichem Bor ein blau gefärbter Diamant, da insbesondere auch
noch das Katalysatormetall Aluminium als Verunreinigung enthält.
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Aus der US-PS 3 148 161 ergibt sich (Spalte 5, Zeilen 42-46, und Spalte
9, Zeilen 43-46), dass man bei Verwendung von Bor in einer Konzentration von 0,1
bis 20 Gew.%, bezogen auf den im Diamant umzuwandelnden Graphit, eine von blau bis
tief purpur reichende Färbung erzielt. Das verwendete Bor enthält jedoch Spuren
von Verunreinigungen, einschliesslich Aluminium. Geht man nun davon aus, dass gemäss
der Lehre der vorstehenden Patentschrift eingesetztes handelsübliches Bor einen
Aluminiumgehalt von 900 ppm aufweist, dann beträgt die gemäss der Lehre der vorgenannten
Patentschrift zugesetzte Aluminiummenge maximal 200 ppm, bezogen auf den Katalysator.
Zur Erzeugung eines "Stern"-Diamanten (mit gekreuzten weissen Bändern in einem blauen
Feld) ist jedoch mindestens eine Aluminiumkonzentration von 2500 ppm, bezogen auf
die Katalysatormasse, erforderlich.
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Diamanten mit unterschiedlich gefärbten Zonen lassen sich erzielen,
indem man Dotierungs-, Getter- und/oder Kompensationsmittel in der Beschickungsanordnung
derart anordnet, dass in dem anfangs vorliegenden Wachstumsmedium Diamant mit einer
vorgegebenen Farbe wächst, während dann nach einer vorgegebenen Zeitspanne Getter-und/oder
Kompensationsmaterial in den geschmolzenen Katalysator eindringt und dadurch der
Diamant farblos oder gegebenenfalls in einer
anderen Farbe weiterwächst,
so dass ein Diamant mit zwei unterschiedlich gefärbten und stetig ineinander übergehenden
Zonen entsteht.
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Die in Fig. 19 dargestellte Beschickungsanordnung 40 wurde erfolgreich
zur Herstellung von dunkelblauen 'tStern"-Diamanten verwendet. Durch Einfügung einer
Keimbildung verhindernden Schicht aus einem nichtmetallischen Material, beispielsweise
Glimmer (wie in Verbindung mit Fig. 20 erläutert), kann die Beschickungsanordnung
nach Fig. 19 noch viel zuverlässiger gestaltet werden. Der Diamantkeim 39 ist durch
eine Isolierscheibe 51 (Sperrschicht) abgedeckt, die vorzugsweise aus Platin besteht.
Für die Isolierschicht kann jedoch auch irgendein anderes der oben genannten Metalle
verwendet werden.
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Die Isolierscheibe 51 verhindert einen physikalischen Kontakt zwischen
dem geschmolzenen Katalysator metall und dem Diamantkeim, bis die Katalysatormetallschmelze
43 mit Kohlenstoff aus der als Kohlenstoffquelle fungierenden Masse 44 gesättigt
ist. Die Sättigung der Katalysatorschmelze mit Kohlenstoff muss stattgefunden haben,
bevor sich die Katalysatorschmelze mit der Isolierschicht 51 legiert und diese dadurch
aufgelöst hat. Falls eine derartige Abschirmung des Diamantkeims vor der noch nicht
mit Kohlenstoff gesättigten Katalysatormetallschmelze unterbleibt, findet eine Erosion
des Diamantkeims statt.
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Der Diamantkeim 39 ist in der Schicht 38 bis auf eine freiliegende
Kubusfläche eingebettet, die Berührung mit der Scheibe 51 hat und als Startfläche
für das neue Diamantwachstum fungiert. Über der Scheibe 51 befindet sich die metallische
Katalysatormasse 43, auf der wiederum eine die Kohlenstoffquelle darstellende Masse
44 angeordnet ist, die Bor enthält. Wie bereits erläutert, kann die Masse 44 aus
einem
Gemisch von Diamant mit Graphit bestehen, wobei der Graphitanteil kleiner ist als
der Diamantanteil.
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Das in der Masse 44 vorhandene Bor kann in den Diamantteilchen enthalten
sein, die einfach nach dem in der US-PS 3 148 161 beschriebenen Verfahren hergestellt
werden können. Da Bor nur in geringer Konzentration erforderlich ist (über 1 ppm
bezogen auf das Katalysatorgewicht), verwendet man vorzugsweise mit Bor dotierte
Diamanten.
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Das Bor kann jedoch auch in anderer Weise zugegeben werden. Beispielsweise
kann in der Masse 44 ein kleiner Kristall aus Bor oder Borkarbid angeordnet werden.
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Der erforderliche Aluminiumanteil (mindestens 0,25 Gew.% bezogen auf
den Katalysator) wird am einfachsten dadurch erzielt, indem man eine Aluminiumlegierung
der Katalysatormetalle einsetzt, beispielsweise eine 3 Ges . % Aluminium enthaltende
Eisenlegierung.
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Wie bereits erläutert, enthält die Kohlenstoffquelle 44 zusätzlich
noch Bor.
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Wird die vorstehend beschriebene Beschickungsanordnung den erforderlichen
Verfahrensdrücken und Temperaturen ausgesetzt, dann schmilzt das Katalysatormetall
43 an den Stellen, an denen es mit Graphit in der Masse 44 in Verbindung steht.
Das mit Diamant in der Masse 44 in Berührung stehende Katalysatormetall schmilzt
bei etwas höheren Temperaturen und löst den Diamant auf. Der schmelzende Katalysator
dringt in die Masse 44 ein und die Katalysatormasse 43 wird von oben nach unten
fortschreitend in den schmelzflüssigen Zustand iibergeführt.
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Wenn die kohlenstoffreie Katalysatorschmelze die Schicht 51 erreicht
und
sich mit dieser legiert, enthält sie bereits Bor und Aluminium, so dass diese sofort
zu Beginn des Diamantwachstums zur Verfügung stehen, das in Gang gesetzt wird, wenn
die Katalysatorschmelze den kühleren Diamantkeim 39 erreicht und dort dann die Abscheidung
von Kohlenstoff aus der Katalysatorschmelze beginnt. Ein Teil des vorhandenen Aluminiums
bindet durch Getterwirkung einen Teil des vorhandenen Stickstoffs, während ein anderer
Teil des vorhandenen Aluin miniums/das Diamantkristallgitter eindringt. Ein Teil
des in das Kristallgitter eindringenden Aluminiums wirkt als Kompensator für im
Kristallgitter vorhandenen Stickstoff und bindet Elektronen in den Stickstoffatomen,
wodurch diese Stickstoffatome optisch inaktiv werden.
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Das durch Kompensation nicht verbrauchte restliche Aluminium sammelt
sich aus irgendeinem unbekannten Grunde in langgestreckten, dünnen, senkrecht verlaufenden
Flächenzonen, die sich gegenseitig kreuzen. Diese Zonen erscheinen weiss im Kontrast
zur blauen Farbe des anderen Teils des gewachsenen Diamanten. Wenn man den Diamanten
in Richtung der Symmetrieachse des kubischen Kristallgitters, d.h. von oben in der
in der Masse 43 gewachsenen Lage betrachtet, erscheinen diese Zonen als unter einem
rechten Winkel sich kreuzende Bänder, die zu)einander gegenüberliegenden Ecken des
Kristalls verlaufen.
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Die in den Fig. 20-22 dargestellten Beschickungsanordnungen ermöglichen
die Erzeugung von unterschiedlichen Farben bei Ziehen eines Diamanteinkristalls.
In jeder Beschickungsanordnung ist der Diamantkeim 39 durch eine Isolierscheibe
51 geschützt und in der gewünschten Orientierung in der Schicht 38 eingebettet.
Die Kohlenstoffquelle wird von der Schicht 44 gebildet. Weiterhin enthält jede Beschickungsanordnung
eine Diamantkeimbildung unterdrückende Schicht 42.
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Die zur Unterdrückung von Diamantkeimbildung dienende Schicht 42 besteht
aus einem anderen Material als das Katalysatormetall und die Isolierscheibe. Geeignete
Materialien wurden bereits angeführt.
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Die sich bei Verwendung sowohl einer Isolierschicht als auch einer
Keimbildung verhindernden Sperrschicht ergebenden Vorteile wurden ebenfalls bereits
erläutert.
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Bei der Ausführung nach Fig. 20 sind zur Erzielung eines Diamanten,
der aufeinanderfolgende Zonen unterschiedlicher Färbung aufweist, zwei getrennte
Katalysatorschichten 43, 56, zwei jeweils als Kohlenstoffquelle wirkende Schichten
44 und 57 sowie eine Getter- und/oder Kompensationsschicht 58 vorgesehen.
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Mit der in Fig. 20 dargestellten Beschickungsanordnung kann ein Diamantkristall
mit einem gelben oder grünen Kern hergestellt werden, der von einer farblosen Aussenzone
umschlossen ist. Dazu muss die Katalysatorschicht 43 im wesentlichen frei von Aluminium,
Titan, Zirkonium und Mangan sein. Die Katalysatorschicht 43 kann sonst aus irgendeinem
als Katalysator geeigneten Metall oder irgendeiner als Katalysator geeigneten Metallegierung
bestehen. Zur Erzielung eines gelb gefärbten Kerns sollten in der Schicht 44 Stickstoff
enthaltende Diamanten vorhanden sein. Weiterhin sollte die Katalysatorschicht 43
mit Stickstoff in der üblichen Weise verunreinigt sein. Falls man keine Spezial
maßnahmen zur Beseitigung des normalerweise immer vorhandenen Stickstoffs ergreift,
gelangt zunächst Stickstoff in den auf dem Keim 39 sich entwickelnden Diamantkristall,
der daher einen tiefgelb gefärbten Kern erhält. Ein farbloses Weiterwachsen des
Diamantkristalls kann erzielt werden, indem man eine von Aluminium freie Katalysatorschicht
56 in Kombination mit einer Schicht 58 aus
Aluminium, Titan und
Zirkonium vorsieht. Eine hohe Aluminiumkonzentration (1 bis 10 Gew. % des Metallkatalysators)
gewährleistet ein farbloses Wachstum, sobald der Kohlenstoff aus der Schicht 44
aufgebraucht ist.
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Bei der Herstellung von Diamantkristallen mit gelb gefärbtem Kern
muss darauf geachtet werden, dass merkliche Mengen Aluminium, Titan oder Zirkonium
erst dann in die Schmelze eindiffundieren können, wenn der gelb gefärbte Kern bereits
ausgebildet ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 20 steht für die Bildung eines
gelben Kerns ausreichend Zeit zur Verfügung, da das in der Schicht 58 vorgesehene
Aluminium, Titan oder Zirkonium sich zunächst mit dem in der Schicht 56 vorgesehenen
Katalysator legieren und dann durch die Schicht 44 zur Diamantwachstumszone diffundieren
muss.
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Zur Erzielung eines grünen Kerns ist eine hohe Stickstoffkonzentration
erforderlich. Diese lässt sich erzielen, indem man Stickstoffverbindungen, beispielsweise
Eisennitrid, zusetzt, die sich zersetzen und zusätzlichen Stickstoff für die Katalysatorschicht
43 liefern.
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Es können verschiedenartige Anordnungen verwendet werden, um das Eindiffundieren
von Getter- und/oder Kompensationssubstanzen in die Diamantwachstumszone zeitlich
zu verzögern. Die Getter- und/oder Kompensationssubstanz kann beispielsweise in
einer Aussparung der Schicht 38 oder in dem als Druckübertragungsglied im Reaktionsgefäss
vorgesehenen Zylinder 46 in Form eines Drahtes, Stabes oder Blockes angeordnet oder
vom Katalysator durch eine dünne Schicht aus einem hochschmelzenden Metall, beispielsweise
Platin, Iridium oder Wolfram, getrennt werden.
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Bei der Herstellung eines Diamanten mit einem von einem farblosen
Bereich umschlossenen blauen Kern ist darauf zu achten, dass für das anfängliche
Diamantwachstum Bor und Aluminium gleichzeltig vorhanden sind und dass alles Bor
verbraucht ist, bevor die Katalysatorschicht 56 verseucht werden kann. Der Katalysator
in beiden Schichten 43 und 56 sollte Aluminium enthalten, beispielsweise aus Eisen
und 1-8 Ges.% Aluminium bestehen. Alles als Dotierungsmittel wirkendes Bor sollte
im unteren Bereich der als Kohlenstoffquelle dienenden Schicht 44 angeordnet sein.
Die zur Unterdrückung von Kristallkeimbildung vorgesehene Schicht 42 sollte aus
einem nichtmetallischen Material, beispielsweise Glimmer, bestehen. Die für das
farblose Diamantwachstum erforderlichen Voraussetzungen sind die gleichen wie in
Verbindung mit der Herstellung eines Diamanten mit gelbem Kern und farbloser Aussenschicht
erläutert.
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Die Ausführung nach Fig. 21 eignet sich ähnlich wie die Ausführung
nach Fig. 20 zur Herstellung eines gelben oder grünen Kerns. Bei der Ausführung
nach Fig. 21 sind neben einer einzigen Katalysatorschicht 43 zwei als Kohlenstoffquellen
dienende Schichten 44, 57 vorgesehen, die durch eine Schicht 58 aus Getter- oder
Kompensationsmaterial voneinander getrennt sind. Wie bei der Ausführung nach Fig.
20 wird durch die Zusammensetzung der Katalysatorschicht 43 und der Schicht 44 festgelegt,
ob der Kern des wachsenden Diamanten gelb oder grtin gefärbt ist.
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Die in Fig. 22 dargestellte Ausführung eignet sich speziell zur Herstellung
eines Diamanten mit einem blauen Kern. Eine aus einer Borlegierung oder einer Borverbindung
bestehende Borquelle ist in Form einer Scheibe 59 in dem in der Schicht 42 vorgesehenen
Loch 41 angeordnet.
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Nach Bildung des Diamantkerns (nachdem die Boratome aufgebraucht worden
sind) kann weiteres Diamantwachstum erfolgen, das farblos ist oder eine blassgelbe
oder blassgrüne Färbung aufweist. Die aus Katalysatormetall bestehende Schicht 43
enthält vorzugsweise Aluminium, damit das Bor die Blaufärbung bewirken kann. Die
zur Unterdrückung von Kristallkeimbildung vorgesehene Schicht 42 sollte aus einem
nichtmetallischen Werkstoff bestehen. Die als Kohlenstoffquelle wirkende Schicht
44 legt in Verbindung mit der in der Katalysatorschicht 43 vorhandenen Aluminiummenge
fest, ob das nach Bildung des Kerns auftretende Diamantwachstum farblos, blassgelb
oder blassgrün ist. Falls in der Katalysatorschicht 43 Aluminium in einer ausreichend
hohen Konzentration vorliegt, kann sich im anfänglichen Diamantwachstum ein "Stern"-Muster
ausbilden.
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Die Maßnahmen zur Erzielung eines Temperaturu nterschi edes zwischen
dem heissen Teil der Reaktionsgefässbeschickung (ungefähr in der Mitte der Beschickung)
und dem Diamantkeim sind bereits oben beschrieben worden.
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Vorzugsweise verwendet man zur Erzeugung von gefärbten Diamanten Katalysatoren
aus Fe, FeNi, FeNiCo, Fe-Al, Ni-Al, Fe-Ni-Al und Fe-Ni-Co-Al. Für die zur Unterdrückung
von Kristallisationskeimbildung vorgesehene Schicht verwendet man vorzugsweise Naturglimmer
und Kobalt. Die Isolierschicht besteht vorzugsweise aus Platin.
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Wird Glimmer verwendet, dann sollte dieser vorher gebrannt werden,
wie bereits ausgeführt worden ist. Bei Verwendung von Legierungen mit einem höheren
Eisengehalt zeigen die Diamanten eine schwächere Gelbfärbung. Bei Verwendung von
Legierungen mit hohem Nickel und/ oder Kobaltgehalt zeigen die entstehenden Diamanten
eine intensivere Gelbfärbung.
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Die beschriebenen Reaktionsgefässausführungsformen werden vorzugsweise
einem Druck im Bereich von 55-57 kb und einer Temperatur im 0 Bereich von 1330-1430
0 zur Erzeugung von Diamant ausgesetzt.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen erläutert. In
jedem der folgenden Beispiele 1-5 wurde ein Reaktionsgefäss verwendet, 0 das für
einen Temperaturunterschied im Bereich von 20-30 0 ausgelegt war. Die Kohlenstoffquelle
bestand aus einem Gewichtsteil Graphit spektroskopischer Reinheit (SP-1) und drei
Gewichtsteilen Diamant in Form von nach dem Dünnfilmverfahren (Auskristallisieren
von Diamant aus einer dünnen Katalysatorschicht) hergestellten Diamantteilchen mit
einer Teilchengrösse von unter 0,044 mm. Die eingesetzten Diamantkeime besassen
eine Grösse von 1/4 - 1/2 mm. Der Katalysator bestand aus einer 70 % Nickel und
30 % Eisen enthaltenden Legierung.
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Die Temperaturen wurden unter Verwendung eines Thermoelementes gemessen,
dessen einer Schenkel aus Platin und dessen anderer Schenkel aus einer 10 % Rhenium
enthaltenden Platinlegierung bestand.
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Beispiel 1 Druck 57 kb Temperatur (14,0-14,2 mV) 1430-14500C Kohlenstoffmasse
210 mg Schicht zur Unterdrückung von Kristallisationskeimbildung keine Zeit 24 Stunden
Es entstanden mindestens zehn gelbe zu einer Traube zusammengewachsene Diamantkristalle.
Der eingesetzte, eine Grösse von 1/2 mm aufweisende Diamantkeim war ein wenig aufgelöst
worden und war dann
wieder gewachsen. Die Kristalle waren entweder
oktaedrisch oder kubisch-oktaedrisch.
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Beispiel 2 Druck 57 kb Temperatur (14,0-14,2 mV) 1430-14500C Kohlenstoffmasse
210 mg Schicht zur Unterdrückung von Eisenscheibe mit einer Kristallisationskeimbildung
Dicke von 0, 125 mm und einem 2 mm-Loch (wie in Fig. 2) Zeit 5 Stunden, 40 Minuten
Vom Diamantkeim aus entwickelte sich nur ein einziger gelber Diamantkristall. Spontane
Kristallisation von Diamant trat nicht auf. Der gebildete Diamantkristall hatte
die Form eines Oktaeders mit kleinen Würfelflächen an den Spitzen.
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Beispiel 3 Druck 57 kb Temperatur (14,0-14,2 mV) 1430-1450 C Kohlenstoffmasse
210 mg Schicht zur Unterdrückung von wie in Beispiel 2, jedoch Kristall isationskeimbildung
etwas geringer im Durchmesser als die Katalysatormasse 43
Zeit
-Zeit 31 1/2 Stunden Gewicht des vom Keimkristall ausgewachsenen Diamanten 43,7
mg Ausgehend vom Diamantkeim bildete sich ein einziger, gut geformter, symmetrischer
und verhältnismässig fehlerfreier Diamantkristall.
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Der Diamantkristall hatte die Form eines gelben Oktaeders mit kleinen
Würfelflächen an den Spitzen. Wenn die Unterseite der Katalysatormasse 43 nicht
mit der Eisenscheibe 42 abgedeckt wurde, bildete sich ein kleiner Diamantkristall.
Dieser Versuch bestätigt, dass Eisen die Fähigkeit besitzt, Diamantkeimbildung zu
unterdrücken. Es trat jedoch eine teilweise Auflösung des Diamantkeims ein, bevor
das neue Diamantwachstum begann.
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Beispiel 4 Druck, Temperatur und Gewicht der Kohlenstoffmasse wurden
wie in Beispiel 1 gewählt. Auch wurde keine Schicht zur Unterdrückung von Diamantkeimbildung
verwendet. Die Zeit betrug 24 1/2 Stunden. Wie in Beispiel 1 entstanden infolge
von spontaner Diamantkeimbildung gelbe, traubenförmig miteinander verwachsene Kristalle.
Der Dlamantkeim wuchs auf ungefähr 2 x 2 mm, wobei am Diamantkeim ein kneiferartiges
Diamantgebilde entstand. Weiterhin entstanden fünf andere individuelle kleine Diamantkristalle
infolge von spontaner Diamantkeimbildung.
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Beispiel 5 Druck 58 kb Temperatur (14, 0-14, 2 mV) 1430-14500C Kohlenstoffmasse
200 mg
Schicht zur Unterdrückung von 0,025 mm dicke Titan-Kristallisationskeimbildung
scheibe wie in Fig. 2 Zeit 43 Stunden Gewicht des vom Keimkristall ausgewachsenen
Diamanten 147,6 mg Aus dem Diamantkeim bildete sich ein schwachgelber Diamanteinkristall.
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Es trat keine spontane Diamantbildung auf. Der gebildete Diamanteinkristall
enthielt nur geringfügige Fehler und wies einen sehr niedrigen Stickstoffgehalt
auf.
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Versuche mit unterschiedlich aufgebauten Reaktionsgefässen bewiesen,
dass Kobalt und Naturglimmer ausgezeichnete Werkstoffe zur Unterdrückung von Diamantkeimbildung
darstellen, und dass weiterhin Wolfram die Fähigkeit besitzt, Diamantkeimbildung
zu unterdrücken. Hingegen eignen sich synthetischer Glimmer, Platin, Nickel und
Molybdän nicht für die Unterdrückung von spontaner Diamantkristallisation.
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In den folgenden Beispielen 6 und 7 wurde ein Reaktionsgefäss verwendet,
in dem ein Temperaturunterschied im Bereich von 20-300C auftrat. Die Kohlenstoffquelle
bestand aus einem Gewichtsteil Graphit spektroskopischer Reinheit (SP-1 von der
National Carbon Company) und drei Gewichtsteilen Diamant in Form von Diamantteilchen
mit einer Grösse von unter 0,044 mm, die nach dem Dünnfilmverfahren hergestellt
worden waren, bei dem Diamant aus einer dünnen Katalysatorschicht auskristallisiert.
Die verwendeten Diamantkeime besassen eine Abmessung von 1/4 - 1/2 mm. Der Katalysator
bestand aus einer Legierung aus 70 % Nickel und 30 % Eisen. Die Temperaturen wurden
mit einem Thermoelement gemessen, dessen einer Schenkel aus Platin und dessen anderer
Schenkel aus Platin und 10 % Rhenium bestand.
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Beispiel 6 b t Druck 56 kb Temperatur (14,2 mV) 1430-14500C Kohlenstoffmasse
210 mg Schicht zur Unterdrückung von 0,25 mm dicke Molybdänscheibe Diamantkristallisationskeimen
mit einem Loch zur Aufnahme eines Fortsatzes wie in Fig. 5 Beschreibung des Fortsatzes
mit der Masse 43 eine Einheit bildender Fortsatz mit einem Durchmesser von 1 mm
und einer Höhe von 0,25 mm Zeit 45 2/3 Stunden Gewicht des am Keim aufgetretenen
Diamantwachstums ungefähr 60 mg Obwohl die Molybdänscheibe nicht die Fähigkeit besitzt,
spontane Diamantkristallisation zu unterdrücken, entwickelte sich aus dem Diamantkeim
ein schöner, gelber, klarer Diamant. Durch spontane Diamantkristallisation entstanden
vier weitere Diamantkristalle, die mit dem vom Diamantkeim wachsenden Diamantkristall
kollidierten und dessen optimales Wachstum beeinträchtigten. Der von der Katalysatormasse
43 abstehende Vorsprung verhindert Fehler in dem in die Masse 43 hineinwachsenden
Diamanten. Der vom Diamantkeim ausgewachsene Diamant hatte die Form eines Oktaederstumpfes
mit modifizierten Würfelflächen.
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Beispiel 7 Druck 57 kb Temperatur (14,1 mV) 1420-1 4400C Kohlenstoffmasse
210 mg
Schicht zur Unterdrückung von 0,05-0,125 mm dicke, übereinspontaner
Diamantkristall isation ander angeordnete Eisenscheiben mit einem Mittelloch in
der Grösse von 1 mm zur Aufnahme eines Fortsatzes, wie in Fig. 5 Beschreibung des
Fortsatzes mit der Masse 43 baulich eine Einheit bildender Fortsatz mit einem Durchmesser
von 1 mm und einer Höhe von 0,25 mm.
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Zeit 41 1/4 Stunden Gewicht des am Keim gewachsenen Diamanten 96 mg
Aus dem Keimdiamanten entwickelte sich ein schöner, klarer, leicht gelb gefärbter
Diamantkristall. Spontane Diamantkristallbildung trat nicht auf. Der gebildete Diamantkristall
besass die Form eines Oktaederstumpfes mit modifizierten Würfelflächen. Der vorgesehene
Katalysatorfortsatz 43' verhinderte in wirksamer Weise die Bildung von Kristallisationsfehlern
während der anfänglichen Wachstumsphase des Diamantkristalls.
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Durch Unterdrückung von spontaner Diamantkristallbildung sowie durch
Ausschaltung von Wachstumsfehlern im Hauptkörper des sich bildenden Diamantkristalls
erzielt man also wesentlich verbesserte Ergebnisse beim gesteuerten Züchten von
grossen Diamanten unter Verwendung eines D iamantkeims.
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In den folgenden Beispielen wird die Herstellung von Schmucksteinqualität
aufweisenden Diamanten erläutert. Bei jedem der folgenden Beispiele 8-12 wurde das
Reaktionsgefäss einem Druck von 57 kb und einer Temperatur von 15000C unterworfen.
Die als Kohlenstoffquelle vorgesehene Schicht 44 bestand aus einer Mischung aus
Graphit und Diamant im Verhältnis
von 1 : 3, wobei bei den Beispielen
8, 10 und 11 zusätzlich noch geringe Mengen anderer Stoffe zugesetzt wurden.
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Beispiel 8 Katalysator 700 mg (98 % Eisen, 1 % Aluminium, 1 % Phosphor)
Einbettungsscheibe 42 Dicke 0,5 mm, NaCl Draht Nickeldraht mit einem Durchmesser
von 0,25 mm Diamantmasse 39' 25 mg (75 % Diamant, 25 % Graphit) Zeit 23 Stunden
Gewicht des gewachsenen Diamanten 14 mg Es entstand ein klarer (nahezu wasserklarer)
Diamantkristall mit wenigen inneren Fehlern aus dem mit Hilfe des Drahtes gebildeten
Wachstumskeim. Der Diamanteinkristall hatte die Form eines Oktaederstumpfes, dessen
Spitzen in Gestalt von Würfelflächen vorlagen.
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Beispiel 9 Katalysator 700 mg (97,5 % Eisen und 2,5 % Aluminium) Einbettungsscheibe
42 Dicke 0,5 mm, NaCl Draht ein einziger Nickeldraht mit einem Durchmesser von 0,075
mm Diamantmasse 39> 25 mg (75 % Diamant, 25 % Graphit) Zeit 25,5 Stunden Gewicht
des gewachsenen Diamanten 16,6 mg
Aus dem mit Hilfe des Nickeldrahtes
erzeugten Wachstumskeim wurde ein Diamanteinkristall gebildet, der leicht blassgelb
gefärbt war und nur einige wenige Fehler aufweist. Der gebildete Diamanteinkristall
zeigte bei Beleuchtung mit einem Licht mit einer Wellenlänge von 2537 » ein blaues
phosphorisierendes Leuchten. Der gebildete Diamant war kein Halbleiter, wies einen
geringen Stickstoffgehalt auf und hatte die Form eines Oktaederstumpfes, dessen
Spitzen als Würfelflächen abgeflacht waren.
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Beispiel 10 Katalysator 700 mg (92,5 % Eisen, 7,5 % Aluminium) plus
ungefähr 10 ppm Bor in Form von B4C Einbettungsscheibe 42 Dicke 0,5 mm, NaCl Drähte
ein Nickeldraht mit einem Durchmesser von 0, 125 mm und ein Invar-Draht mit einer
Dicke von 0,175 mm Diamantmasse 39' 25 mg (75 % Diamant, 25 % Graphit) plus einer
Nickelscheibe mit einer Dicke von 0,05 mm und einem Durchmesser von 4, 7 mm Zeit
ungefähr 43 Stunden Gewicht des nur am Nickeldraht gewachsenen Diamanten 18 mg Aus
dem mittels dem Nickeldraht gebildeten Wachstumskern bildete sich ein Diamanteinkristall.
Es ergab sich, dass der Invar-Draht keinen richtigen Kontakt mit dem Inhalt der
Diamantmasse 39> gehabt hatte.
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Der gebildete Kristall war tiefblau, halbleitend, phosphorisierte
schwach und besass die Gestalt eines Oktaederstumpfes, dessen Spitzen in Form von
Würfelflächen modifiziert waren.
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Beispiel 11 64t Katalysator 700 mg (97 % Eisen, 7 % Aluminium) plus
5 ppm Bor Einbettungsscheibe 42 Dicke 0,5 mm, NaCl Draht ein einziger Nickeldraht
mit einem Durchmesser von 0,125 mm Diamantmasse 39> 25 mg (75 % Diamant, 25 %
Graphit) plus Nickelscheibe mit einer Dicke von 0,05 mm und einem Durchmesser von
3, mm Zeit 93 Stunden Gewicht des gewachsenen Diamanten 52 mg Aus dem mittels dem
Nickeldraht gebildeten Wachstumskeim entwickelte sich ein Diamanteinkristall, der
eine blassblaue Farbe aufwies, halbleitend war und unter ultraviolettem Licht mit
einer Wellenlänge von 2537 i hell phosphorisierte. Der gebildete Diamanteinkristall
hatte die Form eines Oktaederstumpfes, dessen Spitzen in Form von Würfelflächen
abgeflacht waren.
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Beispiel 12 Katalysator 700 mg (97 % Eisen, 3 % Aluminium) Einbettungsscheibe
42 Dicke 0,5 mm, NaCl Drähte sechs Nickeldrähte mit einem Durchmesser von 0,125
mm Diamantmasse 39' es wurde ein Diamantkeim in Form eines 2-3 mm grossen Diamanten
verwendet, von dem eine Oktaederfläche von den Drähten kontaktiert wurde
vwv
Zeit 52 Stunden Gewicht der gewachsenen sechs Kristalle mit durchschnitt-Diamanten
lich 14 mg Es wurden sechs farblose Diamantkristalle gebildet (jeweils einer an
jedem der durch einen Nickeldraht gebildeten Wachstumskeime). Das Wachstum der sechs
Diamanten erfolgte parallel zu einer Oktaederfläche.
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In den folgenden Beispielen 13-17 wurde das Reaktionsgefäss jeweils
fünf Stunden lang einem Druck von 55 kb und einer Temperatur im Be-0 reich von 1450-1500
C ausgesetzt. Die als Kohlenstoffquelle dienende Schicht 44 bestand aus einem Gemisch
aus Graphit und Diamant im Verhältnis von 1 : 3. Als Katalysatormasse wurde eine
Nickel-Eisen-Legierung (51 % Nickel, 49 % Eisen) verwendet. In den Beispielen, in
denen Draht zur Schaffung eines Wachstumskanals eingesetzt wurde, fand Nickeldraht
Verwendung, wobei eine Scheibe aus einer Eisen-Nickel-Kobalt-Legierung (Fernico)
mit einer Dicke von 0,05 mm und einem Durchmesser von 4, 7 zwischen den Wachstumskanälen
und der Diamantmasse 39> in Kontakt mit den Wachstumskanälen angeordnet wurde.
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In einigen Fällen wurde beim Zusammenbau der erforderliche Kontakt
offensichtlich nicht hergestellt, wobei sich dann kein Diamantwachstum ergab. Die
als Keimmaterial fungierende Diamantmasse 39' bestand aus 0,025 g eines Gemisches
aus Diamant und Graphit im Verhältnis von 3 1. Die in den Beispielen von den engen
Diamantwachstumskanälen aus gebildeten Kristalle besassen eine Grösse von ungefähr
3/4 bis 1 mm und eine klare Gelbfärbung.
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Beispiel 13 Einbettungsscheibe 42 Dicke 0, 7 mm, NaCl
Wachstumskanäle
ein Draht mit einem Durchmesser von 0, 125 mm ein Draht mit einem Durchmesser von
0,25 mm ein Draht mit einem Durchmesser von 0,5 mm Diamantwachstum ein Diamanteinkristall
wuchs aus den beiden grösseren Drähten, während aus dem Draht mit einem Durchmesser
von 0,125 mm kein Kristall wuchs Beispiel 14 Einbettungsscheibe 42 Dicke 0,57 mm;
Werkstoff Pyrophyllit (Tonerdesilikat) gebrannt bei 750 C Wachstumskanäle ein Draht
mit einem Durchmesser von 0, 125 mm ein Draht mit einem Durchmesser von 0,25 mm
ein Draht mit einem Durchmesser von 0,5 mm Diamantwachstum jeder Wachstumskanal
lieferte einen Einkristall Beispiel 15 Einbettungsscheibe 42 Dicke 0,7 mm; Werkstoff:
bearbeitbares Aluminiumoxyd Wachstumskanäle ein Draht mit einem Durchmesser von
0, 125 mm ein Draht mit einem Durchmesser von 0,25 mm ein Draht mit einem Durchmesser
von 0,5 mm
Diamantwachstum ein Kristall wuchs aus dem Wachstumskanal,
der vom Draht mit einem Durchmesser von 0, 125 mm gebildet wurde, während an den
anderen beiden Wachstumskanälen kein Diamantwachstum auftrat (infolge Verschiebung
der Drähte beim Zusammenbau) Beispiel 16 Einbettungsscheibe 42 Dicke 6,75 mm, Material:
bearbeitbares MgO Wachstumskanäle ein Draht mit einem Durchmesser von 0,25 mm ein
Loch mit einem Durchmesser von 0,5 mm Diamantwachstum an dem vom Draht mit einem
Durchmesser von 0,25 mm gebildeten Wachstumskanal wurde kein Diamantwachstum festgestellt,
während ein Einkristall aus dem Loch wuchs und mehrere kleine Kristalle entlang
eines Risses im MgO entstanden, der beim Zusammenpressen des Reaktionsgefässes entstand.
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Die Länge eines vom Diamantkeimmaterial zur Katalysatormasse verlaufenden
Diamantwachstumskanals ist nicht kritisch, solange der Abstand des Diamantkeimmaterials
von der heissesten Zone des Reaktionsgefässes an der Berührungsstelle zwischen Diamantkeimmaterial
und Wachstumskanal noch eine Temperatur ermöglicht, bei der an dieser Berührungsstelle
schmelzflüssiger Katalysator vorliegt, d. h. bei der beispielsweise die Drähte 47
und 48 noch geschmolzen werden. Der bzw. die Wachstumskanäle weisen vorzugsweise
eine Länge im Bereich von 0,5 bis 1 mm auf.
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In jedem der folgenden Beispiele 17-24 wurde ein Reaktionsgefäss verwendet,
in dem ein Temperaturunterschied von 20-300 C herrschte.
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Als Kohlenstoffquelle wurde eine Masse aus einem Gewichtsteil Graphit
spektroskopischer Reinheit (SP-1 von der National Carbon Company) und drei Gewichtsteilen
Diamant verwendet, der aus Diamantteilchen mit einer Grösse von unter 0,044 mm bestand,
die nach dem Dünnfilmverfahren (Auskristallisation von Diamant aus einem dünnen
geschmolzenen Katalysatorfilm) hergestellt worden waren. Die eingesetzten Diamantkeime
wiesen eine Grösse von 1/4 bis 1/2 mm auf.
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Die Temperatur wurde mittels eines Thermoelementes gemessen, dessen
einer Schenkel aus Platin und dessen anderer Schenkel aus einer 10 % Rhenium enthaltenden
Platinlegierung bestand.
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Beispiel 17 Druck 57 kb Temperatur (13,2 mV) 1340-13600C Katalysator
51 % Ni, 49 % Fe Kohlenstoffmasse 210 mg Schicht zur Unterdrückung von Eisenscheibe
mit einer Dicke Diamantkeimbildung von 0,125 mm, die die gesamte Unterseite der
Katalysator masse abdeckte Isolierschicht Tantal-Scheibe mit einer Dicke von 0,125
mm, die unmittelbar an der Eisenscheibe anlag und entsprechende Abmessungen aufwies
Keimanordnung 5 im Abstand zueinander in Berührung mit der Tantal-Scheibe angeordnete
Keime Zeit 22 Stunden, 40 Minuten
An vier Keimen wurde jeweils
ein gelber Kristall gebildet. An einem Keim entstand eine Kristalltraube. Die gebildeten
Diamanten besassen eine Grösse von 10-20 mg (1/20 bis 1/10 Karat). Die Kristalle
wiesen kleine Einschlüsse in der Nähe einer Fläche auf, waren jedoch sonst klar.
Die Kristallform war in jedem Falle kubisch-oktaedrisch, wobei die Spitzen durch
Würfelflächen abgeflacht waren.
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Beispiel 18 Druck 57 kb Temperatur (13,9 mV) 1400-14200C Katalysator
51 % Ni, 49 % Fe Kohlenstoffmasse 210 mg Schicht zur Unterdrückung von Keimbildung
keine Isolierschicht Wolframscheibe mit einer Dicke von 0,025 mm, die die gesamte
Unterseite der Katalysator masse abdeckte Keimanordnung 5 im Abstand voneinander
in Berührung mit der Wolframscheibe angeordnete Keime Zeit 5 Stunden Es ergaben
sich fünf leicht gelb gefärbte Kristalle, einer pro Keim. Die Kristalle besassen
ein Gewicht von 1 1,52 mg und jeder Kristall wies entlang einer Würfelfläche eine
Abmessung von 1 mm auf. Die Kristalle waren gut geformt, klar und verhältnismässig
frei von Einschlüssen.
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Jeder Kristall wies eine kubisch-oktaedrische Form auf, wobei die
Spitzen durch Würfelflächen abgeflacht waren.
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Bei Verwendung von mehreren Keimen können die Anforderungen im Hinblick
auf die Unterdrückung von Diamantkeimbildung verringert werden. Die zur Unterdrückung
von Diamantkeimbildung vorgesehene Scheibe kann weggelassen werden, falls pro 8-10
mm ein Keim vorgesehen wird und entsprechende Verfahrensbedingungen gewählt werden.
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Beispiel 19 Druck 56 kb Temperatur (13,4 mV) 1360-13800C Katalysator
51 % Ni, 49 % Fe Kohlenstoffmasse 450 mg Schicht zur Unterdrückung von Kobaltscheibe
mit einer Dicke Keimbildung von 0, 125 mm und mit einem Loch mit einem Durchmesser
von 3,75 mm Isolierschicht Platinscheibe mit einer Dicke von 0,025 mm, wie in Fig.
12 Keimanordnung wie in Fig. 12 Zeit 67 Stunden Diamantwachstum 213 mg Der am Diamantkeim
gewachsene Diamant besass eine gelbe Farbe und hatte Schmucksteinqualität. Drei
andere sehr kleine Diamanten wuchsen ausserhalb des vom Keim ausgehenden Wachstumsbereichs.
Der gebildete Diamantkristall besass die Form eines Oktaederstumpfes, bei dem anstelle
der Spitzen Würfelflächen vorhanden waren.
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Beispiel 20 Druck 57 kb Temperatur (13,3-13,6 mV) 1360-14000C
wU
| Katalysator 51 % Ni, 49 % Fe Kohlenstoffmasse 400 mg Schicht zur Unterdrückung
von Eisenscheibe mit einer Dicke Keimbildung von 0,125 mm (Fig. 11) Isolierschicht
Molybdänscheibe mit einer Dicke von 0,125 mm (Fig. 11) Keimanordnung wie in Fig.
11 Zeit 85 Stunden Diamantwachstum 190,4 mg Es wurde ein sehr schöner gelber Diamanteinkristall
mit Edelsteinqualität erzeugt. Der Kristall hatte eine kubisch-oktaedrische Form.
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Beispiel 21 Druck 56 kb Temperatur (13,7 mV) 1390-14050C Katalysator
51 % Ni, 49 % Fe Kohlenstoffmasse 400 mg Schicht zur Unterdrückung von Kobaltscheibe
mit einer Dicke Keimbildung von 0,022 mm und mit einem Loch mit einem Durchmesser
von 3,75 mm Isolierschicht Platinscheibe mit einer Dicke von 0,025 mm in dem 3,75
mm-Loch Keimanordnung wie in Fig. 12 Zeit 68 3/4 Stunden Gewicht des Diamantwachstums
156 mg Es entstand ein wunderschöner goldgelber Diamantedelstein in einer kubisch-oktaedrischen
Form mit modifizierten Oktaederkanten.
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Beispiel 22 Druck 56,5 kb Temperatur (13,2 mV) 1345-13600C Katalysator
Fe + 3 % Al Kohlenstoffmasse 500 mg Schicht zur Unterdrückung von Keimbildung keine
Isolierschicht 0,025 x 0,5 x 0,5 mm Platinscheibe Keimanordnung wie in Fig. 12 Zeit
160 Stunden Gewicht des gewachsenen Diamanten 206 mg Es wurde ein einziger wunderschöner,
nahezu farbloser Diamantkristall gebildet. Der Diamantkristall besass eine stumpfförmige
kubisch-oktaedrische Form, wobei die Spitzen in Form von Würfelflächen abgeflacht
waren. Der Diamantkristall phosphorisierte bei Belichtung mit einer eine Wellenlänge
von 2537 » aufweisenden Lichtquelle eine Stunde lang nach.
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Der Kristall zeigt eine im wesentlichen flache Durchlässigkeitscharakteristik
für ultraviolettes Licht im Bereich von ungefähr 2250 » bis 3,30 Mikrometer und
für Licht mit einer Wellenlänge im Bereich von 6 bis 50 Mikrometer. Der gebildete
Kristall war ein Halbleiter und zeigte Thermolumineszenz. Die Wärmeleitfähigkeit
des gebildeten Kristalls bei 800K betrug mindestens 180 Watt/cmOK.
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Beispiel 23 Druck wie in Beispiel 22 Temperatur (13,2 mV) wie in Beispiel
22 Katalysator wie in Beispiel 22 Kohlenstoffmasse wie in Beispiel 22
v
r Schicht zur Unterdrückung von Keimbildung keine Isolierschicht 0, 125x 0,5 x 0,5
mm Platinscheibe Keimanordnung wie in Fig. 12 Zeit 161 Stunden Gewicht des Diamantwachstums
256 mg Zusätzlich zu dem vom Diamantkeim ausgelösten Diamantwachstum wuchs ein weiterer
kleiner Diamantkristall (22 mg), der das vom Diamantkeim ausgehende Diamantwachstum
etwas behinderte, bei dem ein farbloser Diamantkristall mit Edelsteinqualität entstand.
Nach Auspolieren von Fehlern erhielt man einen Diamantkristall mit einem Gewicht
von 194 mg. Dieser Diamantkristall zeigte wie der Kristall nach Beispiel 22 Phosphoreszenz,
Durchlässigkeit für ultraviolettes Licht, elektrische Leiffähigkeit, Wärmeleitfähigkeit
und Thermolu mineszenz.
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Der Abriebwiderstand war sehr hoch. Da bei der Feststellung des Abriebwiderstandes
unter Verwendung einer Korund-Schl eifschei be am Diamant nur ein geringer Abrieb
entsteht, bereitet die genaue Feststellung des Abriebes Schwierigkeiten, wenn grosse
Korund-Mengen abgetragen werden. Bei Versuchen erzielte man Schleifverhältnisse
im Bereich von 120 000 bis 168 000, wobei 3 g Diamant eingesetzt wurde.
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Beispiel 24 Druck 55 kb Temperatur 13000C Katalysator 95 % Fe, 5 %
Al (vorlegiert) Kohlenstoffmasse 500 mg Schicht zur Unterdrückung von Scheibe aus
natürlichem Glimmer Keimbildung (gebrannt) mit einer Dicke von 0,05 mm und einem
Loch mit einem Durchmesser von 0, 175 mm
Isolierschicht 0,025 x
0,5 x 0>5 mm Platinscheibe Keimanordnung wie in Fig. 15 Zeit 190 Stunden Gewicht
des gewachsenen Diamanten 140 mg Es wurde ein einziger, nahezu fehlerfreier Kristall
gebildet, der die Form eines Oktaederstumpfes aufwies. Neben den (111 »Flächen besass
der Kristall auch Würfelflächen (100), Dodekaederflächen (110) und (113»Flächen.
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Versuche haben bestätigt, dass synthetischer Glimmer, Platin, Nickel
und Molybdän zur Unterdrückung von Diamantkeimbildung nicht geeignet sind.
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Nach der Durchführung eines Versuches sowie Verringerung des Druckes
und der Temperatur kann das Reaktionsgefäss 30 entnommen werden.
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Der in der erstarrten metallischen Katalysatormasse 43 eingebettete
neu gebildete Diamant kann leicht vom vorgesehenen Keimmaterial gelöst werden. Zur
Entfernung des oder der neu gebildeten Diamanten braucht die Masse 43 lediglich
aufgebrochen zu werden. Bei den in den Zeichnen gen dargestellten Ausführungen ist
der Diamantkeim lediglich schematisch dargestellt und es wurde nicht versucht, die
bevorzugte Anordnung des Diamantkeims zu zeigen.
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Die gebildeten Diamantkristalle zeigen eine Symmetrie, die von der
als Muster gewählten Fläche des Keimkristalls bestimmt wird. Ein von einer Würfelfläche
(100) des Keimkristalls gewachsener Diamantkristall ist symmetrisch zur Würfelachse
und zeigt, falls er nahezu farblos ist, ein
einzigartiges P hosphoreszenzmuster.
Obwohl Diamantkristalle mit anderen Symmetrieachsen bei Verwendung anderer Flächen
des Keimkristalls, beispielsweise der (110)-, (111)- oder(1 13}Flächen gezogen werden
können, erhält man bei einem vorgegebenen Reaktionsgefässvolumen während einer vorgegebenen
Wachstumszeit die höchste Diamantausbeute und die höchste Qualität beim Ziehen von
zur Würfelachse symmetrischen Diamanten. Der Keimkristall legt zwar das Wachstumsmuster
und damit die Symmetrieachse des neuen Diamantwachstums fest, wird jedoch selbst
kein Teil des neu gebildeten Diamanten, dessen Kern daher durch den Keim selbst
nicht verunreinigt ist.
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In den folgenden Beispielen 25-29 wurde ein Reaktionsgefäss verwendet,
in dem ein Temperaturunterschied im Bereich von 20-300C erzielt wurde. Das Kohlenstoffmaterial
bestand aus einem Gewichtsteil Graphit spektroskopischer Reinheit (SP-l) und drei
Gewichtsteilen Diamant in Form von Diamantteilchen in einer Grösse von unter 0,044
mm, die nach dem Dünnschichtverfahren (Auskristallisation von Diamant aus einer
dünnen, schmelzflüssigen Katalysatorschicht) hergestellt worden waren. Die Diamantkeime
besassen eine Grösse von 1/4 bis 1/2 mm.
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Die Temperaturen wurden unter Verwendung eines Thermoelementes gemessen,
dessen einer Schenkel aus Platin und dessen anderer Schenkel aus einer 10 % Rhenium
enthaltenden Platinlegierung bestand.
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Beispiel 25 Druck 56 kb Temperatur (13,3-13,3 mV) 1340-13700C Katalysator
Eisen + 3 % Al Kohlenstoffmasse 500 mg + 0,05 mg B C-Kristall 4 Schicht zur Unterdrückung
von Keimbildung keine
Isolierschicht - Platinscheibe mit einer
Dicke von 0,025 mm wie in Fig. 19 Keimanordnung wie in Fig. 19 Zeit 165 Stunden
Gewicht des gewachsenen Diamanten 287,5 mg Der aus dem Keim gewachsene Diamantkristall
war dunkelblau und wies die bereits erläuterten charakteristischen sternförmig gekreuzten
Zonen auf. Der Kristall hatte nur wenige innen liegende Fehler, phosphorisierte
etwas nach Belichtung mit Licht mit einer Wellenlänge von 2537 » und war darüber
hinaus ein guter Halbleiter. Im Wachstumsbereich des grossen Kristalls wuchs ein
zweiter kleinerer Kristall. Der aus dem Keimkristall gewachsene grosse Kristall
hatte die Form eines Oktaederstumpfes, bei dem die Spitzen durch Würfelflächen modifiziert
waren.
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Der grosse Kristall war symmetrisch zur Würfelfläche, die sich parallel
zur Längsachse des Gefässes 30 erstreckte.
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Beispiel 26 Druck wie in Beispiel 25 Temperatur (13,2-13,3 mV) wie
in Beispiel 25 Katalysator wie in Beispiel 25 Kohlenstoffmasse 500 mg + 0,05 mg
10 Schicht zur Unterdrückung von Keimbildung keine Isolierschicht Platinscheibe
mit einer Dicke von 0,025 mm wie in Fig. 19 K eimanordnung wie in Fig. 19 Zeit 163
2/3 Stunden Gewicht des gewachsenen Diamanten 194,7 mg
Es wurde
ein Diamanteinkristall erzielt, der bei 15-facher Vergrösserung relativ fehlerfrei
erschien. Der Diamantkristall war dunkelblau, wobei das weisse Kreuz noch ausgeprägter
erschien als bei dem gemäss Beispiel 25 hergestellten Diamantkristall. Auch dieser
Diamantkristall zeigte Phosphoreszenz in allen Bereichen mit Ausnahme der Bänder,
die dunkel erschienen. Der Kristall zeigte auch hohe lHalbleitungsfähigkeit. Der
gebildete Diamant hatte die Form eines Oktaederstumpfes, dessen Spitzen durch Würfelflächen
abgeflacht waren.
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Bei der Durchführung eines entsprechenden Versuchs, bei dem ein im
wesentlichen aluminiumfreies System verwendet wurde, ergab sich ein Diamantkristall
mit gelb-grüner Farbe.
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Beispiel 27 Druck 57 kb Temperatur (ungefähr 14,1 mV) 1420-1440 4400C
Katalysator 30 % Eisen, 70 % Ni mit einem Aluminiumgehalt von ungefähr 10 ppm Kohlenstoffmasse
200 mg + 2,4 mg B4C Schicht zur Unterdrückung von Kobaltscheibe mit einer Dicke
Keimbildung von 0,125 mm und einem Mittelloch mit einem Durchmesser von 2 mm Isolierschicht
Platinscheibe mit einer Dicke von 0,012 mm Keimanordnung der durch die Platinscheibe
abgedeckte Kristall isationskeim erstreckt sich in das in der Kobaltscheibe vorgesehene
Mittelloch Zeit 46 Stunden Gewicht des gewachsenen Diamanten 66,5 mg
w
r Aus dem Diamantkeim wuchs ein gelb-grüner Diamantkristall, der die Gestalt eines
Oktaeders besass, der an den Spitzen kleine Würfelflächen aufwies. Der Diamantkristall
zeigte einen hohen Borgehalt, der ungleichmässig im Kristall verteilt war. Der Kristall
war stark halbleitend. Bei Bestrahlung des Kristalls mit Infrarotstrahlung konnte
keine Absorption festgestellt werden, woraus sich ergibt, dass im Kristall kein
nichtionisiertes (unkompensiertes) Aluminium vorhanden ist.
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Beispiel 28 Druck wie in Beispiel 27 Temperatur (ungefähr 14,1 mV)
wie in Beispiel 27 Katalysator wie in Beispiel 27 Kohlenstoffmasse 200 mg + 5 mg
10 Schicht zur Unterdrückung von Kobaltscheibe mit einer Dicke Keimbildung von 0,125
mm und einem Mittelloch mit einem Durchmesser von 2 mm Isolierschicht Platinscheibe
mit einem Durchmesser von 0,025 mm Keimanordnung wie in Beispiel 27 Zeit 78 Stunden
Gewicht des gewachsenen Diamanten 114 mg Es wurde ein gelb-grüner Diamantkristall
gebildet, der dunkle blaugrüne Streifen aufwies. Der Borgehalt war hoch (in der
Grössenordnung von 500 ppm), jedoch nicht gleichmässig verteilt. Der Kristall besass
ähnliche Form, Leiffähigkeit und Infrarotabsorptionsvermögen wie der Kristall nach
Beispiel 27.
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in der Natur vorkommende gelb-grüne Diamanten sind keine Halbleiter.
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Erfindungsgemäss hergestellte Kristalle zeichnen sich durch Grösse,
Halbleiterfähiskeit, Festigkeit aus und besitzen keine Absorptionsbänder im Bereich
von 3,30 bis 3,75 A4ikrometer. Derartige Kristalle können in Hochdruckapparaturen
zum Nachweis von Absorptionsbändern von unter Druck gesetzten Stoffen eingesetzt
werden.
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Beispiel 29 Druck 56 kb Temperatur (13 ,3-13, 4 mV) 1360-13800C Katalysator
16,7 % Kobalt, 41 41,3 % Eisen 42 % Nickel Kohlenstoffmasse (wie in Fig. 5) 120
mg für die Schicht 57 und 340 mg für die Schicht 58 Getter Zirkoniumscheibe mit
einer Dicke von 0,25 mm Schicht zur Unterdrückung von Kobaltscheibe mit einer Dicke
Keimbildung von 0, 125 mm Isolierschicht Platinscheibe mit einer Dicke von 0,025
mm K eimanordnung Keimkristall mit einer Grösse von 1/2 mm wie in Fig. 21 Zeit ungefähr
20 Stunden Da eine zu geringe Temperatur verwendet wurde, entstand ein traubenförmiges
Diamantwachstum. Einige Kristalle waren farblos, einige gelb und ein Einkristall
besass neben einer gelben Zone auch eine farblose Zone. Das anfängliche Wachstum
zeigte eine gelbe Farbe. Alle Diamanten waren klein und besassen eine Grösse von
ungefähr 1 mm.
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<1 Nahezu farblose, klare hellgelbe und klare dunkelgelbe Diamanten
in Schmucksteinqualität wurden nach dem Verfahren der Erfindung hergestellt. Der
Ausdruck "farblos" wird hier im Sinn von "weiss" oder "wasserklar" verwendet. Die
nahezu farblosen Kristalle besitzen die typische Gestalt eines Oktaederstumpfes,
dessen Ecken als Würfelflächen ausgebildet sind. Die gelben Diamantkristalle sind
gut ausgebildete Oktaeder, deren Stumpf verhältnismässig gering ist, so dass nur
eine Spitze entfällt. Diese Form bewirkt eine besonders hohe Ausbeute, wenn daraus
ein runder Brill ant geschliffen wird.
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Die nahezu farblosen Kristalle lassen sich in der GIA-Skala unter
H bis J einordnen, deren Bemessungswerte von D (farblos) bis N (gelb) reichen. Die
aus dem Reaktionsgefäss enffernten Diamanten enthalten in einigen Fällen Katalysatoreinschlüsse,
die jedoch bei der Herstellung eines Schmuckdiamanten abgeschliffen werden können.
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Bei 45-facher Vergrösserung dieser Kristalle können sich kleine weisse
Einschlüsse zeigen, die jedoch bei der zur Einstufung der Diamanten vorgesehenen
10-fachen Vergrösserung nicht sichtbar sind.
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Diese kleinen Einschlüsse haben keinen Einfluss auf die Brillanz der
Kristalle und werden nicht als Fehler gewertet.
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Die von einer Würfelfläche aus gewachsenen nahezu farblosen Diamanten
phosphoreszieren nach Anregung durch ultraviolettes Licht (2537 ski) mit einem charakteristischen
Muster, bei dem der gesamte Kristall mit Ausnahme von zwei sich kreuzenden linearen
Bändern phosphoresziert. Im Gegensatz zu Phosphoreszenz zeigenden Naturdiamanten
phosphoreszieren die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten nahezu farblosen
Diamanten viel länger, beispielsweise in der Grössenordnung von einer Stunde. Die
phosphoreszierenden Diamanten besitzen
alle einen geringen Stickstoffgehalt.
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Obwohl alle natürlichen Diamanten, die in der GIA-Farbskala mit G
oder einem niedrigeren Wert (in Richtung auf N) bewertet werden, ein grosses Ultravtolettabsorptionsband
bei ungefähr 4155 2 zeigen, tritt bei keinem der nach dem Verfahren der Erfindung
hergestellten, fast farblosen, zwischen H und J eingestuften Diamanten Absorption
von Ultraviolettstrahlung auf, d. h. die nach der Erfindung hergestellten Kristalle
sind für Strahlung im Bereich von 2250 » bis über 4500 im wesentlichen gleichmässig
durchlässig. Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Diamanten können
daher vorteilhaft als Spektrometerkristalle zum Nachweis von Strahlung im sichtbaren
bis ultravioletten Bereich eingesetzt werden.
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Weiterhin sind die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten
farblosen, im Bereich zwischen H und J der GlA-Skala einzustufenden Diamanten gute
Halbleiter, wenn Spuren von Bor vorhanden sind. Falls mehr Bor vorhanden ist (ungefähr
1/4 ppm oder mehr) beginnt sich der Kristall blau zu färben. Nach dem Verfahren
der Erfindung hergestellte Diamantkristalle zeichnen sich im Gegensatz zu in der
Natur vorkommenden Diamanten gleichzeitig durch Grösse (grösser als 1/20 und insbesondere
grösser als 1/5 Karat), Halbleitereigenschaften und nahezu farbfreie Klarheit aus
und können daher als Fenster in Hochdruckzellen eingesetzt werden, in denen die
Absorptionsbänder von Substanzen gemessen werden, die in den Hochdruckzellen unter
einem hohen Druck gehalten und an die gleichzeitig eine Spannung angelegt wird.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten nahezu farblosen
Diamantkristalle besitzen offensichtlich aufgrund des unterschiedlichen Stickstoffgehaltes
und der Art und Weise, in der Stickstoff vorhanden
ist, im Vergleich
zu natürlichen Diamanten eine weitaus bessere Wärmeleiffähigkeit bei Temperaturen
im Bereich von ungefähr 10-1000K und eine bessere Abriebfestigkeit bei Beanspruchung
mit einer Schleif-16 3 scheibe. Ein Stickstoffgehalt von unter 10 Stickstoffatomen
pro cm (unter 20 ppm Stickstoff) bei den erfindungsgemäss hergestellten Diamanten
wirkt sich besonders günstig auf eine verbesserte Wärmeleitfähigkeit und Abriebfestigkeit
aus.
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Die Wärmeleitfähigkeit von in der Natur vorkommenden Diamanten liegt
nicht über 120 Watt/cmOK (bei 800K), während erfindungsgemäss hergestellter farbloser
Diamant eine Wärmeleiffähigkeit von 180 Watt/cm0K bei der gleichen Temperatur besitzt.
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Bei der Prüfung der Abriebfestigkeit (Schleifverhältnis) unter Verwendung
einer Schleifscheibe wird das Korundvolumen in Einheiten von 3 16,4 cm (Kubikzoll)
bestimmt, das von einer Korundschleifscheibe mit der Körnung 60 mit einem Diamantverbrauch
von 1 g enffernt wird.
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Während der Prüfung ist der Diamant mit der am widerstandsfähigsten
Schleifrichtung (die (1 10)Richtung auf der Würfelfläche) gegen die Schleifscheibe
gerichtet. Der Vorschub zur Korundschleifscheibe beträgt 0,025 mm pro Umdrehung.
Der nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte nahezu farblose Diamant (mit einem
Stickstoffgehalt von unter 20 ppm) ergab Schleifverhältnisse im Bereich von über
32 000 bis zu 200 000 Kubikzoll pro Gramm Diamant, während farbloser Naturdiamant
Schleifverhältnisse im Bereich von 12 000 bis 64 000 Kubikzoll pro Gramm Diamant
aufweist.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten nahezu farblosen
Diamanten fluoreszieren nicht unter langwelligem ultraviolettem Licht (3660 Ä).
Unter kurzwelligem ultraviolettem Licht (2537 » zeigen jedoch
die
nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten nahezu farblosen Diamanten eine starke
Fluoreszenz in den Farbtönen gelb und grün.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten nahezu farblosen
(Farbwerte H bis J in der GIA-Farbwertskala) Diamanten sind also im Vergleich zu
natürlichen Diamanten besser zu Wärmeleitungszwecken bei tiefen Temperaturen sowie
auch besser zu Schleifzwecken geeignet, da sie gegenüber natürlichen Diamanten eine
günstigere Wärmeleiffät-igkeit bei tiefen Temperaturen sowie auch eine bessere Abriebfestigkeit
und daher eine längere Standzeit zeigen.
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In der Anmeldungsbeschreibung ist der für die Diamantsynthese erforderliche
metallische Katalysator manchmal auch als Lösungsmittelkatalysator bezeichnet, da
das als Katalysator eingesetzte Metall oder die eingesetzte Metallegierung unter
den Diamantsynthesebedingungen als Kohlenstoff in gelöster Form enthaltende Schmelze
vorliegt, aus der Kohlenstoff in Form von Diamant auskristallisiert.
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