DE2605689A1 - Verfahren zur sollwertfuehrung fuer dampftemperaturen zum anfahren von turbine und dampferzeuger bei blockkraftwerken - Google Patents
Verfahren zur sollwertfuehrung fuer dampftemperaturen zum anfahren von turbine und dampferzeuger bei blockkraftwerkenInfo
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Description
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14.1.1976 Me/Ca.
Verfahren zur Sollwertfflhrung für Dampftemperaturen zum Anfahren von Turbine und Dampferzeuger bei Blockkraftwerken.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sollwertführung für
Dampftemperaturen zum Anfahren von Turbine und Dampferzeuger bei Blockkraftwerken.
Beim Anfahren von Dampfturbinen, insbesondere bei anfänglich tiefen Metalltemperaturen (Kaltstart), muss durch geeignete
Steuerung des Dampfdurchsatzes bzw. der Dampftemperatur dafür gesorgt werden, dass die in stationären Wärmespannungen
in den dickwandigen Metallteilen der Turbine sichere Grenzen nicht überschreiten. Andererseits sollen die zulässigen Werte
voll ausgenützt werden, damit die Anfahrdauer kurz ist und die EnergieVerluste dabei niedrig gehalten werden. Es sind
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Einrichtungen bekannt geworden, welche die Erfüllung dieser Forderungen ermöglichen sollen (siehe z.B. Brown Boveri-Mitteilungen 51(1964), Heft 3, S.156 ... 164).
In der Praxis hat es sich gezeigt, dass durch solche Einrichtungen der Anfahrprozess wohl in bezug auf die Turbine allein
optimal geregelt werden kann (s.Brown Boveri Mitteilungen 51 (1964), Heft 3, S. 186... 191O, nicht aber für den gesamten
Block. Liegen die Dampftemperaturen hoch über den Metalltemperaturen, so wird die Lastaufnahme der Turbogruppe durch die
Sonden-Regelung während längerer Zeit stark gebremst, um dann mit wachsender Geschwindigkeit den Endwert zu erreichen
(siehe z.B. Brown Boveri -Mitteilungen 45(1958), Heft 7/8, S.341, Bild 6c). Dieser Lastverlauf ist nicht nur aus der
Sicht des Lastverteilers unerwünscht, sondern führt auch häufig zu Schwierigkeiten bei der Kesselführung.
Beim Anfahren mit von den Metalltemperaturen nur wenig abweichenden, aber tiefen Dampftemperaturen würde die Sonden-Regelung allein die Turbogruppe rasch auf einen hohen Dampfdurchsatz bringen, was aber wegen niedriger Enthalpie des
Dampfes nicht zu einer entsprechenden Lastaufnahme führt und wegen zu nassen Dampxes in den Endstufen nicht ohne weiteres
zulässig ist.
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bekannten Lösungen insbesondere bei Blockkraftwerken zu vermeiden. Dies wird durch Mittel erreicht, die das Anfahren von
Turbogruppe und Dampferzeuger zwecks optimalen Blockstartes derart koordinieren, dass während des Anfahrens bei voller
Ausnützung der zulässigen Beanspruchungen der Turbine die Lastaufnahme der Turbogruppe und die Einlass-Dampftemperatur
gleichzeitig und stetig erhöht werden, und zwar in der Weise, dass beide Grossen in einer im Hinblick auf eventuelle Störeinflüsse möglichst kurzen Zeit und synchron ihre Endwerte erreichen.
Die Erfindung sei jetzt unter Zuhilfenahme der einzigen Figur beispielsweise näher erläutert.
Wie aus "Brown Boveri Mitteilungen" 45(1958), Heft 7/8, S.339
hervorgeht, resultieren beim Anfahren von Dampfturbinen, d.h. beim Anwärmen dickwandiger Metallteile während der ganzen
Dauer dieses Vorganges gleichmässige Beanspruchungen unter der Bedingung, dass die Oberflächentemperatur TMO zuerst mit einem
Sprung und danach mit einer entsprechenden Rampe ansteigt. Die mittlere Metalltemperatur TMM wird dabei von Beginn an rampenförmig verlaufen.
Gemäss dem vorgeschlagenen Verfahren ist eine Anfahrsonde vorgesehen, die den Wert TS = TMO - TMM misst, welcher Wert für
die Beanspruchung der Turbine repräsentativ ist; der Wert TS
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wird mit dem Hochfahrregler (Belastungsregler) durch Steuerung des Dampfdurchsatzes auf dem Sollwert TSS gehalten. Damit ist
auch der in die Sonde fliessende Wärmestrom QS konstant.
Auf dieser Grundlage kann der für die Dampftemperatur-Sollwertführung
benötigte Sollwert TES der Eintritt-Dampftemperatur unter Zuhilfenahme entsprechender Rechen- und Messeinheiten
auf einfache Weise berechnet werden.
Bezeichnet man mit TA den Temperaturabfall zwischen Turbineneinlass
und Sondenmesstelle und mit TDM den Temperaturabfall Dampf - Metall, so folgt
TES = TMM + TSS ♦ TDM ♦ TA,
wobei TMM gemessen wird und TSS und TA durch die Maschinendaten
gegebene Grossen sind. TDM hängt von der Wärmeübergangszahl Dampf - Metall und dem durch die Grenzschicht fliessenden
Wärmestrom QS ab, der nach obigem konstant ist. Nach
"Brown Boveri Mitteilungen" *S5(1958)S Heft. ^
, ist die Wärmeübergangszahl &>!& eine Punktion der Last.
Für die Praxis kann eine lineare Beziehung angenommen werden. Bezeichnet man mit TDMN den Temperaturabfall Dampf - Metall
bei der Nennlast P , so folgt für die Last P:
TDM β/TDMN . Pn/P .
Zur Vermeidung des mitunter sehr unerwünschten Effektes, dass
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zuerst eine hohe, dann durch ein Minimum gehende und darauf erst wieder ansteigende Dampftemperatur verlangt wird, muss
P vor dem Einsetzen in die Temperatursollwert-Berechnung auf den Minimalwert P«IN begrenzt werden. Somit wird:
Dies ist laut Obigem der Sollwert der Einlass-Dampftemperatur,
und die erwähnten, noch genauer zu beschreibenden Recheneinheiten zur Verwirklichung der obigen Beziehung sorgen dafür,
dass gemäss dem vorgeschlagenen Verfahren bei stetiger Erhöhung der Lastaufnahme P auch TES stetig erhöht wird, und zwar
so, dass beide Grossen gleichzeitig ihre Endwerte erreichen.
Beim vorgeschlagenen Verfahren soll ausser den Dampf-Solltemperaturen für die Information des Lastverteilers noch zusätzlich im Startmoment eine Prognose für die mittlere zeitliche Belastungsänderung berechnet werden.
Diese Berechnung erfolgt auf der Basis, dass die beschriebene Sollwertführung die Dampftemperatur in der gleichen Zeit auf
ihren Zielwert bringt wie der Anfahrregler die Last. Der dabei auf den Sollwert TSS geregelte Sondenmesswert ist proportional der zulässigen mittleren zeitlichen Metalltemperaturänderung GMZ; es ist GMZ = TSS/ZKS. Dabei ist ZKS eine durch
Abmessungen und Materialkonstanten der Sonde gegebene charakteristische Zeitkonstante. Hat die Metalltemperatur TM während
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des Anfahrens die Temperaturdifferenz TDEL zu durchlaufen, so
ist das dafür notwendige Zeitintervall t = TDEL/6MZ und damit die mittlere zeitliche Belastungsänderung in %/sec
BG = 100 . GMZ/TDEL
Wegen der Temperaturabhängigkeit der massgebenden Materialkonstanten ist auch die Zeitkonstante ZKS und damit das Zeitintervall Δ t für das Anfahren von der Metalltemperatur abhängig.
Beim vorgeschlagenen Verfahren wird diese Tatsache in der Weise berücksichtigt, dass der Mittelwert der mittleren Metalltemperatur bzw. dessen Abweichung ATM von einer Bezugstemperatur,
vorzugsweise 3000C,berechnet wird und eine entsprechende Korrektur der auf die Bezugstemperatur bezogenen zulässigen mittleren zeitlichen Metalltemperaturänderung mit dem kombinierten
Temperaturkoeffizienten TK der Materialkonstanten eingeführt wird; damit ergibt sich die Prognose BG für die mittlere zeitliche Belastungsänderung
BG = 100 . .GMZ/ [tDEL . (l + ATM . TK)] (2).
den Wird je eine mittlere zeitliche Aenderung fürTHochdruck- und
den Mitteldruck-Zylinder berechnet, so ist der kleinere Wert massgebend.
Diese im Startmoment berechnete Prognose BG für die mittlere zeitliche Aenderung der Last wird, wie oben bemerkt, zunächst
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zur Information des Lastverteilers ausgegeben. Mit Vorteil im Sinne des vorgeschlagenen Verfahrens kann die Grosse BG aber
auch in den Hochfahr-(Belastungs-) regler eingeführt werden. Dort steuert diese Grosse primär über einen Integrator den
Lastsollwert. Zur Berücksichtigung der Turbinenbeanspruchung wird der Lastsollwert noch durch die von den Anfahrsonden bestimmten
Grossen beeinflusst.
Palls der BelastungsVorgang nicht gestört wird (z.B. durch
unvorhergesehene Schwankungen der DampftemperaturenJ, steigt der Lastsollwert und damit die Last mit der vorberechneten
Steilheit (BG) an. Die Aufschaltung der Sonden kommt in diesem Fall nicht in Eingriff, weil die Sondenmesswerte während
des ganzen Belastungsvorganges nahezu mit ihren Sollwerten üb ere ins t immen.
Die Figur zeigt das Schema eines Sollwertführungsgerätes für Dampftemperaturen zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens.
1 ist ein Summierglied, in dem nach Gleichung (1) folgende Grossen addiert werden:
a) die mit Messwertgeber 2 erfasste mittlere Metalltemperatur TMM,
b) der am Sollwertgeber 3 eingestellte Sollwert TSS der Sonden-Temperaturdifferenz,
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■*" 28Ul 6
c) der am Analogwertgeber 4 eingestellte Temperaturabfall
TA zwischen Turbineneinlaas und Sondenmesstelle,
d) Temperaturdifferenz TDM/Oampf-Metalloberflache bei der
momentanen Last P, welche auf folgende Weise gebildet wird:
Die Temperaturdifferenz TDM Dampf-Metall bei Vollast, eingestellt am Analogwertgeber 5, wird im Dividierglied 6 durch
die relative Belastung P/P n der Turbine dividiert. Um zu verhindern,
dass bei niederer Belastung zuerst eine hohe Temperatur verlangt wird, welche mit zunehmender Belastung zu reduzieren
wäre (s.o.), wird zuerst im Grösstwertbildner 7 der Grösstwert von dem durch den Sollwertgeber 8 des Belastungsreglers ausgegebenen Sollwert P und dem am Analogwertgeber 9
eingestellten Wert Kessel-Minimallast P·.™ gebildet.
Das in der Figur dargestellte Schema zeigt zugleich die für die Berechnung der mittleren zeitlichen Belastungsänderung
BG = dP/dt dienenden Elemente. Nach Gleichung (2) wird die am Analogwertgeber 10 eingestellte, bei 300° C zulässige
mittlere zeitliche Metalltemperaturänderung GMZ = dTM/dt durch die während des Anfahrens zu durchlaufende Metalltemperaturdifferenz
TDEL, bewertet mit der Temperaturabhängigkeit der Materialkonstanten der Sonde bzw. des damit abgebildeten
Bauteilesj im Dividierglied 11 dividiert. Die Temperaturab-
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hängigkeit wird berücksichtigt durch den Ausdruck (1 + ATM · TK).
Der kombinierte mittlere Temperaturkoeffizient TK der Wärmeausbreitung,
eingestellt am Analogwertgeber 12, wird im Multiplizierglied 13 mit der während des ganzen Anfahrvorganges festgestellten
Abweichung ATM des Mittelwertes der mittleren Metalltemperatur von der Bezugstemperatur (300 C) multipliziert.
Im Addierglied 1Ί wird noch die Zahl 11I" dazugezählt. Das Ausgangssignal
A 14 ist somit (1 + ATM · TK). Diese Grosse wird
im Multiplizierglied 15 mit TDEL multipliziert. Das Ausgangssignal A 15 gelangt, wie oben beschrieben, auf einen Eingang
des Dividiergliedes 11 usw.
TDEL ist, wie schon bemerkt, das während des Anfahrens zu durchlaufende Metall-Temperaturintervall. Diese Grosse wird
im Summierglied 16 aus der am Analogwertgeber 17 eingestellten Dampf-Endtemperatur TPE minus Temperaturdifferenz TDMN Dampf-Metall
(Vollast) minus Temperaturabfall TA zwischen Turbineneinlass
und Sondenmesstelle minus Sondensollwert TSS, gebildet.
Die Abweichung ATM des Mittelwertes der mittleren Metalltemperatur
von 300° C wird im Summierglied 18 aus der Metalltemperatur TMO zu Beginn des Anfahrens, gespeichert im Analog-
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speicher 19, plus der im Multiplikator 20 halbierten Temperaturdifferenz
TDEL minus 300° C vom Pestwertgeber 21 gebildet:
ATM = (TMO + TDEL/2) -300,
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Claims (1)
1) ein Addierglied (I1O, dem das Ausgangssignal des ersten
Multipliziergliedes (13) sowie die Grosse "1M zugeführt
ist,
m) einen fünften Analogwertgeber (17) zur Einstellung der
Dampf-Endtemperatur (TPE),
n) einen Analogspeicher (19) zur Speicherung der Metalltemperatur (TMO) zu Beginn des Anfahrens,
ο) ein zweites Summierglied (16), das an einem ersten, direkten
Eingang die Grosse TPE und an vier weiteren, negierten Eingängen die Grossen TDM, TSS, TA und TMO empfängt
,
p) ein zweites Multiplizierglied (15)» das an seinen Eingängen das Ausgangssignal des zweiten Summiergliedes (16)
sowie das Ausgangssignal des Addiergliedes (14) empfängt,
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q) ein drittes Multiplizierglied (20), das mit dem konstanten Paktor 0.5 multipliziert und dem eingangsseitig das
Ausgangssignal des zweiten Summiergliedes (16) zugeführt
ist,
r) einen Festwertgeber (21), der den Betrag der Bezugstemperatur (300° C) liefert,
s) ein drittes Summierglied (18), das an zwei direkten Eingängen die Ausgangssignale (0,5 . TDEL, TMO) des dritten
Multipliziergliedes (20) sowie des Analogspeichers (19) und an einem dritten, negierten Eingang das Signal (300 C)
des Festwertgebers (21) empfängt und an ihrem Ausgang die besagte Grosse ATM ausgibt,
t) einen sechsten Analogwertgeber (10) zur Einstellung der bei der Bezugstemperatur (300 C) zulässigen mittleren
zeitlichen Metalltemperaturänderung (GMZ = dTM/dt),
u) ein zweites Dividierglied (11), das an seinem Dividend-Eingang das Ausgangssignal (GMZ) des sechsten Analogwertgebers
(10) und an seinem Divisor-Eingang das Ausgangssignal (TDEL (1 + ATM · TK)) des zweiten Multipliziergliedes
(15) empfängt und an seinem Quotienten-Ausgang die Prognose (BG) liefert.
BBC Aktiengesellscaft Brown» Boveri & Cie.
709831 /0214
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