DE2605299C2 - Kraftbetätigtes Backenfutter - Google Patents
Kraftbetätigtes BackenfutterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein kraftbetätigtes Backenfutter mit im Futterkörper radial beweglich geführten
Grundbacken und einer Schmierung für die aufeinander gleitenden Bauteile des Futters.
Die sichere Funktion und die Lebensdauer von kraftbetätigten Backenfuttern hängen entscheidend mit
von der zuverlässigen Schmierung der aufeinander gleitenden Bauteile ab. Es werden daher üblicherweise
an derartigen Backenfuttern Druckschmiermittel eingesetzt, die mit Hilfe einer Druckschmierpresse die
Versorgung der Gleitführungen und des Futters mit Schmiermittel ermöglichen. Insbesondere die hoch
beanspruchten Grundbackenführuneen müssen ständig mit Schmiermittel versorgt werden.
Es ist dabei bekannt, über den Schmiernippel den Innenraum des Futters mit Schmiermittel anzureichern,
das beim Umlaufen des Futters durch Zentrifugalwirkung radial nach außen in die Führungen eindringen soll.
Diese Schmierung ist nicht sonderlich zuverlässig und ist bei stationärem Einsatz des Futters unbrauchbar.
Es ist ferner bekannt, jeder Grundbacke einen Druckschmiernippel zuzuordnen, durch den das
ίο Schmiermittel unter Druck durch Kanäle und Schmiernuten
zu den verschiedenen Führungsflächen gelangL
Kraftbetätigte Backenfutter werden jedoch häufig bei Werkzeugmaschinen eingesetzt, bei denen besonders
wenig Raum vorhanden ist, mit dem Ergebnis, daß die Futter besonders klein gebaut werden müssen und
andererseits besonders hohen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Dies trifft insbesondere auf den Einsatz bei
Mehrspindel-Drehautomaten und Schalttischmaschinen zu. Der zur Verfügung stehende Raum verhindert dabei
insbesondere die Verwendung von solchen Druckschmiernippeln, die an eine außerhalb der Maschine zu
betätigende und die Bedienungsperson entlastende Druckschoiierpumpe anschließbar sind. Es muß also mit
der Handschmierpumpe gearbeitet werden. Dabei herrschen andererseits im Arbeitsraum derartiger
Maschinen derart beengte Platzverhältn'sse, daß die Bedienungsperson mit einer Handschmierpumpe hier
kaum die erforderlichen Kräfte zum Aufbau eines ausreichenden Schmierdruckes aufbringen kann. Bei
automatischen Werkzeugmaschinen, insbesondere automatischen Mehrspindel-Drehmaschinen, kommt es
außerdem oft vor, daß einer oder mehrere der üblicherweise im Umfang der Backenfutter in den
Grundbacken angeordneten Schmiernippel völlig unzu-
gänglich sind, da beim Ausschalten der Maschine die verschiedenen Backenfutter entweder in einer zufälligen
Winkelstellung zum Stillstand kommen oder durch eine Punktstillsetzeinrichtung immer in derselben
Winkelstellung verriegelt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein '
kraftbetätigtes Backenfutter zu schaffen, das auf denkbar einfache Weise eine zuverlässige Druckschmierung
der aufeinander gleitenden Bauteile des Futters unter Verzicht auf den Einsatz besonderer Druckschmiermittelpumpen
und auch bei beengten räumlichen Verhältnissen gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß das Futter für jede Grundbacke eine mit dem übrigen
Schmiersystem in Verbindung stehende, geschlossene Schmiermitteikammer aufweist, die an einer Seite von
einem Abschnitt der Grundbacke begrenzt ist und durch deren Hub volumenveränderbar ist.
Bei einem derartigen Backenfutter kann die Bedienungsperson mit der Handschmierpumpe ohne nennenswerten
Kraftaufwand zunächst die Schmiermitteikammer füllen, da hierzu ja keine nennenswerte
Druckaufbringung erforderlich ist. Es handelt sich insoweit ja nur um einen einfachen Einfüllvorgang. Die
einen erheblichen Druck erfordernde Verteilung des Schmiermittels an die verschiedenen Stellen des Futters
erfolgt jedoch jetzt durch das Futter selbst, nämlich durch eine Hubbewegung der Grundbacke, die insoweit
mit dem betroffenen, an die Schmiermitteikammer angrenzenden Abschnitt als Verdrängerkolben arbeitet
und damit den zu Verteilung des Schmiermittels erforderlichen Druck selbst aufbringt. Die Volumengröße
der Schmiermitteikammer bei nach außen zurückgefahrener Grundbacke dosiert dabei das Schmiermittel-
volumen, das durch einen einmaligen Backenhub zur Verteilung gebracht werden kann.
Bei kraftbetätigten Backenfuttern, die Grundbacken aufweisen, auf denen auswechselbare Aufsatzbacken
befestigt sind und die durch einen Schlitz eines Futterdeckels nach außen vorstehen, hat sich eine
Bauweise als besonders vorteilhatt, da konstruktiv einfach und auch bei kleiner Bauweise des Futters hoch
belastbar, erwiesen, bei der die Schmiermittelkammer von einem inneren Endbereich der Grundbacke, dem
sich durch den Schlitz dez Deckels erstreckenden
Abschnitt der Grundbacke, einem den Schlitz abdeckenden Bereich der Aufsatzbacke und dem Deckel begrenzt
ist.
Ein besonderer Vorteil des Erfindungsgegenstandes ist es ferner, da3 die die Schmiermittelkammer
begrenzenden Flächen unmittelbar dem Schmierdruck Eusgesetzt sind, wobei es sich gerade um solche Flächen
handelt, die hoch belastet sind und daher einer besonders guten Schmierung bedürfen.
Ferner ist in weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes hier der Aufbau eines Schmiersystems
möglich, das mit besonders wenig Schmierbohrungen auskommt, was zu einer hohen Dauerfestigkeit und
geringen Herstellungskosten des Futters führt. Es ist ferner eine Bauweise ermöglicht und in den Unteransprüchen
gekennzeichnet, die es der Bedienur gsperson in weitestgehendem Maße freistellt, durch welchen der
vorhandenen Schmiernippel die Füllung erfolgen soll, so daß praktisch immer nur ein bequem zu erreichender
Schmiernippel hierzu zur Verfügung zu stehen braucht.
Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachstehend anhand der Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Backenfutter gemäß der ErfipHnng in
Vorderansicht,
Fig.2 eine Längsschnittdarstellung gemäß Schnitt
Il-IIder Fig. 1.
Fig.3 einen Teillängsschnitt durch eine weitere
Ausführungsform eines Backenfutters gemäß der Erfindung,
Fig.4 eine Grundbacke eines Backenfutters gemäß
der Erfindung in Vorderansicht,
Fig. 5 eine Teilseitenansicht des Backenfutters nach
F i g. 2 gemäß Pfeil A.
Bei dem in den Zeichnungen dargestellten Backenfutter sind die Grundbacken 3 radial verschicblich in
Führungen im Futterkörper 1 geführt. Der Futterkörper 1 selbst wird mittels Schrauben 6 an einer nicht
dargestellten Spindel einer Werkzeugmaschine befestigt. Die Betätigungskraft für die Hubbewegung der
Grundbacken 3 wird über das Gewinde in dem Futterkolben 2 eingeleitet und mittels Keilflächen auf
die Grundbacken 3 übertragen.
Auf dem Futterkörper 1 ist ein Deckel 4 befestigt, der in den dargestellten Ausführungsbeispielen rechteckige
Schlitze aufweist, durch die hindurch die Grundbacken 3 mit Abschnitten nach außen vorstehen, die als
Befestigungsteile dienen und auf denen mittels Schrauben 8 die Aufsatzbacken 7 befestigt sind. Die
Lagebestimmung der Aufsatzbacke gegenüber der Grundbacke erfolgt durch einen Kreuzversatz, dessen
Lage so bemessen ist, daß die Fläche Ta der Aufsatzbacke 7 mit der äußeren Stirnfläche des Deckels
4 des Futters abschließt. Die auf diese Weise mit der äußeren Stirnfläche des Deckels 4 zusammenwirkende
Fläche Ta der Aufsatzbacko 7 ist dabei größer gehalten als der rechteckige Schlitz im Deckel 'I, durch den die
Grundbacke 3 hindurchragt. Die Anordnung ist so getroffen, daß in jeder Stellung der Backen die Fläche
Ta mit ihrem entsprechenden Teilbereich den Schlitz nach außen abdeckt Der Schlitz ist dabei so gestaltet,
daß senkrecht zur Bewegungsrichtung der Grundbacke 3 zwischen der Grundbacke 3 und dem Schlitz im
Decke! 4 das zur Bewegung erforderliche Spiel herrsch;, während in Bewegungsrichtung der Grundbacke der
Schlitz um das Maß des Backenhubes länger ist als der ίο durch den Schlitz hindurchragende Abschnitt der
Grundbacke 3.
Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, weist die Grundbacke 3 an ihrem inneren Endbereich eine Fläche
3a auf und weist innenseitig an ihrem durch den Schlitz 4 hindurchtretenden Abschnitt eine Fläche Zb auf, die
zusammen mit Flachen 4a und 4b des Schlitzes im Deckel 4 und zusammen mit der Fläche Ta der
Aufsatzbacke 7 eine geschlossene Schmiermittelkammer 11 definieren, die über das übrige Schmiermittelsystem
von außen mit Schmiermittel gefüllt werden kann. Jeder der Grundbacken 3 ist eine derartige Schmiermittelkammer
11 zugeordnet. Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind alle Schmiermittelkammern
11 der Grundbacken über Kanäle 15 zentral mit einem Ringraum 14 verbunden (s. F i g. 2),
der wiederum durch einen Kanal 13 mit einem außermittig im Deckel 4 untergebrachten Schmiernippel
12 verbunden ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 sind die verschiedenen Schmiermittelkammern 11 der Grundbacken
3 durch Kanäle 15 unmittelbar mit einem in der Mitte des Deckels 4 angeordneten Schmiernippel 10
verbunden.
Bei beiden Ausführungsbeispielen führen in jeder Grundbacke 3 von der Schmiermittelkammer 11 eine
LeiiLng 16 zu Schmierkanälen 17, die in Schmiernuten
18 münden. Auf jeder Seite der Grundbacke 3 sind ferner Schmiernuten 18a vorgesehen, die unmittelbar in
die Schmiermittelkammer 11 hineinreichen, wie insbesondere aus F i g. 4 ersichtlich. In jeder Grundbacke 3 ist
ferner mit den Schmierkanälen 17 ein Schmiernippel 19 verbunden.
Aus Vorstehendem ergibt sich, daß auch die vorgesehenen Schmiernippel 10, 12 und 19 alle
untereinander verbunden sind, so daß es für das Einfüllen des Schmiermittels in die Schmiermittelkammern
11 unbedeutend ist, welcher der Schmiernippel hierzu benutzt wird. Es genügt somit, nur einen der
vorhandenen Schmiernippel zu beaufschlagen. Dies ist neben der Arbeitsersparnis gegenüber einer Betätigung
mehrerer Schmiernippel insbesondere dann von besonderem Vorteil, wenn nur ein Schmiernippel überhaupt
bequem zugänglich ist.
Sind die Schmiermittelkammern 11 gefüllt, vollzieht sich das Verteilen des Schmiermittels im Schmiermittelsystem
selbsttätig durch die Hubbewegung der Grundbacken 3. Der durch den Schlitz des Deckels 4 geführte
Abschnitt der Grundbacken 3, der mit seiner Fläche 36 an einer Seite die Schmiermittelkammer 11 begrenzt,
(.0 wirkt dabei praktisch als Verdrängerkolben, der das
verdrängte Volumen des Schmiermittels aus der Schmiermittelkammer 11 durch die Bohrung 16 und die
Kanäle 17 zu den Schmiernuten 18 treibt, von wo es in die Schmierspalte gepreßt wird. Der für diese
ds Verteilung erforderliche Druck wird vom Futter selbst
aufgebracht.
Da die Schmiernuten 18a unmittelbar in die Schmiermittelkammern 11 hineinreichen, erübrigen sich
besondere Verbindungsbohrungen zu den Schmierkanälen 17. Weitere Schmierbohrungen sind dadurch
gespart, daß das unter Druck stehende Schmiermittel in den Spalt zwischen der Fläche 3a der Grundbacke und
der inneren Stirnfläche des Deckels 4 sowie auch in den Spalt zwischen der Fläche la der Aufsatzbacke 7 und
der äußeren Stirnfläche des Deckels 4 eindring Insbesondere bei kleineren Futtern ist es ve
wenn der zur Verteilung des eingefüllten Schm dienende Ringraum 14 (Fig. 2) lediglich du
Einstich 9a in der Verschlußschraube gebildet \
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Kraftbetätigtes Backenfutter mit im Futterkörper radial beweglich geführten Grundbacken und
einer Schmierung für die aufeinander gleitenden Bauteile des Futters, dadurch gekennzeichnet,
daß das Futter für jede Grundbacke (3) eine mit dem übrigen Schmiersystem in Verbindung
stehende, geschlossene Schmiermitteikammer (U) aufweist, die an einer Seite von einem Abschnitt (3b)
der Grundbacke (3) derart begrenzt ist, daß sie durch den Hub der Grundbacke (3) volumenveränderbar
ist
2. Kraftbetätigtes Backenfutter nach Anspruch 1, mit Grundbacken, auf denen auswechselbare Aufsatzbacken
befestigt sind und die durch einen Schlitz eines Futterdeckels nach außen vorstehen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schmiermitteikammer (11) von einem inneren Endbereich (3a^der Grundbacke
(3), dem sich durch den Schlitz des Deckeis (4) erstreckenden Abschnitt (3b) der Grundbacke (3),
einem den Schlitz abdeckenden Bereich (7a) der Aufsatzbacke (7) und dem Deckel (4a, Ab, 4) begrenzt
ist.
3. Kraftbetätigtes Backenfutter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmiermitteikammer
(11) in jeder Grundbacke (3) durch eine Bohrung (16) mit Schmierkanälen (17) und über diese
mit Schmiernuten (18) und einem Schmiernippel (19) verbunden ist.
4. Kraftbetätigtes Backenfutter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmiernut
(18a^ auf jeder Seite der Grundbacke (3) bis in die Schmiermitteikammer (11) hineinreicht.
5. Kraftbetätigtes Backenfutter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schmiermitteikammer
(11) durch eine radiale Bohrung (15) mit einem gemeinsamen Ringraum (14) verbunden ist,
der durch eine Leitung (13) mit einem außermittig im Deckel (4) angebrachten Schmiernippel (12) verbunden
ist.
6. Kraftbetätigtes Backenfutter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum (14)
durch einen Einstich (9a) einer Verschlußschraube (9) gebildet ist.
7. Kraftbetätigtes Backenfutter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Schmiermitteikammer (11) durch eine radiale Bohrung (15) mit einem in der Mitte des Deckels (4)
angebrachten gemeinsamen Schmiernippel (10) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762605299 DE2605299C2 (de) | 1976-02-11 | 1976-02-11 | Kraftbetätigtes Backenfutter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762605299 DE2605299C2 (de) | 1976-02-11 | 1976-02-11 | Kraftbetätigtes Backenfutter |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2605299B1 DE2605299B1 (de) | 1977-07-14 |
DE2605299C2 true DE2605299C2 (de) | 1978-02-23 |
Family
ID=5969555
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762605299 Expired DE2605299C2 (de) | 1976-02-11 | 1976-02-11 | Kraftbetätigtes Backenfutter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2605299C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE8816668U1 (de) * | 1988-07-04 | 1990-02-22 | Paul Forkardt Gmbh & Co Kg, 4000 Duesseldorf, De | |
DE59701400D1 (de) * | 1997-01-17 | 2000-05-11 | Forkardt Deutschland Gmbh | Kraftbetätigtes Spannfutter |
-
1976
- 1976-02-11 DE DE19762605299 patent/DE2605299C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2605299B1 (de) | 1977-07-14 |
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