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Sicherheitsgurtanordnung,
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insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine
Sicherheitsgurtanoriaung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bestehend aus mindestens
einem Schultergurt, der in seinem oberen Bereich mit einem hebelartig schwenkbar
an der Fahrzeugkarosserie angeordneten Beschlagteil in Verbindung steht, das in
seiner nach vorne gerichteten Stellung feststellbar ist und an seinem freien Ende
eine Durchlauföse für den Gurt besitzt nach Patent (Patentanmeldung P 25 41 647.1-22).
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Nach dem Hauptpatent wird vorgeschlagen, den Schlitz der Durchlauföse
schräg gegenüber der Ebene und / oder der Längsachse
des Beschlagteiles
anzuordnen, insbesondere die Durchlauföse um die Längsachse des Beschlagteiles drehbar
auszubilden0.Dadurch wird der Vorteil erreicht, daß das Gurtband nicht verschränkt,
sondern von Anfang an gleichmäßig über die Brust des Fahrzeuginsassens verläuft.
Dadurch wird die Druckbelastung, die z. B. von der Rückzugfeder der Gurtaufrollvorrichtung
ausgeübt wird, gleichmäßig über die Gurtbandbreite verteilt, so daß sie vom Fahrzeuginsassen
nicht so stark wahrgenommen wird.
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Bei Sicherheitsgurtanordnungen mit Aufrollautomatik hat die drehbare
Anordnung der Durchlauföse den weiteren Vorteil, daß ein leichter Gurtbandrücklauf
gewährleistet ist, da die Durchlauföse sich so einstellt, daß das Gurtband dem Rückzug
den geringsten Widerstand entgegensetzt.
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Die vorliegende Erfindung schlägt nun vor, anstelle der dreh baren
Durchlauföse am Beschlagteil das Beschlagteil selbst aus seiner etwa parallel zur
Fahrzeugseitenwand verlaufenden Ebene heraus beweglich anzuordnen.
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Hierbei kann nun eine Bewegung des freien Endes des Beschlag teiles
um ein gewisses Maß nach dem Fahrzeuginnern und J oder eine Drehbewegung des Beschlagteiles
um einen bestimmten Winkel um seine Längsachse vorteilhaft sein.
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Die Drehbewegung des Beschlagteiles um seine Längsachse bringt
den
Vorteil mit sich, daß das Gurtband sich gleichmäßig, d. h.
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ohne Verschränkung an die Brust des Fahrzeuginsassens anlegt und einen
besseren Gurtbandrücklauf bei Anwendung bei einem Automatikgurt ermöglicht.
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Die Bewegung des Beschlagteiles mit seinem freien Ende um ein gewisses
Maß nach dem Fahrzeuginnern zu hat den Vorteil, daß das Gurtband in der Gebrauchsstellung
schon näher an den Verlauf des Gurtbandes herangeführt wird, den es bei einer Bewegung
des Falirzeuginsassens nach vorne infolge einer starken Verzögerung einnimmt. Das
Beschlagteil paßt sich infolge einer gewissen Elastizität dem Gurtverlauf an, wenn
eine Zugkraft auf das Gurtband wirkt. Durch die vorgeschlagene Maßnahme wird der
Wegverlust für das Rückhalten des Insassens verringert. Diese Maßnahme hängt jedoch
von der Länge des Beschlagteiles und der Lage des Verankerungspunktes des Beschlagteiles
ab, wenn nicht der ursprünglich erreichte Vorteil eines solchen Beschlagteiles,
nämlich der bessere Komfort wieder teilweise verlorengehen soll.
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Zur Verwirklichung der erfindungsgemäßen Bewegungen des Beschlagteiles
eignet sich besonders ein Kugelgelenk, mittels dessen das Beschlagteil an der Karosserie
gelagert ist Das Kugelgelenk, das auch nur von einer Teilkugelfläche gebildet sein
kann ist zweckmäßig so ausgebildet,.daB es in der Schwenkebene schwergängig ist,
jedoch Bewegungen des Beschlagteiles
quer dazu leichtgängig zuläßt.
Das Kugelgelenk kann auch eine allseitige Bewegung des Beschlagteiles leichtgängig
zulassen, wobei die Feststellung des Beschlagteiles in der nach vorne gerichteten
Stellung durch Rastmittel z. B. eine Feder erfolgt.
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Schließlich kann die Lagerung des Beschlagteiles auch so getroffen
werden, daß die schwergängige Lagerung für die Schwenkbewegung und die leicht gängige
für die Drehbewegung voneinander getrennt werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt,
in der zeigen: Fig. 1 eine Sicherheitsgurtanordnung mit dem erfindungsgemäßen Beschlagteil
in angelegtem Zustand in perspektivischer Darstellung, Fig. 2 dieselbe Ansicht bei
abgelegtem Gurt, Fig. 3 die Gurtanordnung mit durch einen Bowdenzug betätigtem Beschlagteil,
Fig. 4 das Beschlagteil in Draufsicht mit einem Schnitt durch die Lagerstelle,
Fig.
5 eine Seitenansicht des Beschlagteiles, Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI - VI
in Fig. 5, Fig. 7 eine weitere Seitenansicht des Beschlagteiles und Fig. 8 einen
Schnitt nach Linie VIII - VIII in Fig. 7.
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In Fig. 1 und 2 bezeichnet 10 einen Kraftfahrzeugsitz mit Pückenlehne
11. Mit 12 ist die hintere Tür bzw. Schloßsäule eines zweitürigen Kraftwagens, mit
13 das hintere Seitenfenster und mit 14 die Türöffnung bezeichnet Der Kardantunnel
15 des Fahrzeuges ist in Fig. 1 nur bruchstückhaft angedeutet. Die Dreipunkt-Sicherheitsgurtanordnung
nach Fig. 1 besteht aus einem Beckengurt 16 und einem Schultergurt 17. Beckengurt
16 und Schultergurt 17 werden durch ein gemeinsames Gurtband gebildet, das durch
eine Umlenköse 18 umgelenkt wird. Die Umlenköse 18 ist mit der Schloßzunge 19 verbunden,
die bei. der in Fig. 1 dargestellten Position der Gurte 16, 17 in ein Gurtschloß
20 eingerastet ist, welches bei 21 am Kardantunnel 15 befestigt ist. Der zweite
untere, auf der anderen Seite des Sitzes 10 an der Einstiegschwelle 23 liegende
Festpunkt der Gurtanordnung ist mit 24 bezeichnet. Der Schultergurt 17 wird durch
eine im Punkt 26 angebrachte Umlenkvorrichtung 34
nach unten umgelenkt,
wo er in den Gurtaufroller 33 einmündet.
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Wie ersichtlich ist, dient der obere durch eine Schraube angedeutete
Gurtbefestigungspunkt 26 zugleich als Gelenkpunkt für ein schwenkbares Beschlagteil
27, das an seinem freien Ende eine Umlenköse 28 aufweist, durch die der Schultergurt
17 hindurchläuft. Aus Fig. 4 geht hervor, daß das Beschlagteil 27 zwischen Umlenkvorrichtung
34 und Türsäule 12 angeordnet ist. Bei der Darstellung.nach Fig. 2, die das Gurtsystem
im abgelegten Zustand zeigt, ist das schwenkbare Beschlagteil 27 ebenfalls im wesentlichen
nach vorne gerichtet, d. h. es befindet sich in der Stellung, die es auch bei angelegtem
Gurt innehat. In Fig. 3 ist die Schulter eines auf dem Sitz 10 befindlichen Fahrzeuginsassen
schematisch durch eine Linie 31 angedeutet. Es ist deutlich zu erkennen, daß das
Gurtband 17 infolge der Führung durch das schwenkbare Beschlagteil 27 eine Richtung
nimmt, in der es oben etwa tangential an die Schulter 31 herangeführt wird und erst
nach Umlenkung durch die Umlenköse 28 sich eng an die Brust 32 des Fahrzeuginsassen
anlegt. Der unangenehme Druck herkömmlicher Automatikgurte auf die Schulter des
Fahrgastes wird dadurch vorteilhaft vermieden.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 ist das schwenkbare Beschlagteil
27 schwerbeweglich hinter der Umlenkvorrichtung 34 angebracht, damit es selbsttragend
in seiner Wirkstellung
verbleibt. Zum Zwecke des Einsteigens von
Fahrgästen zu den Rucksitzen wird das Beschlagteil 27 von der Stellung in Fig. 2
aus nach unten bewegt, so daß es an der Türsäule 12 entlang nach unten verläuft.
Ansonsten verbleibt es in der Stellung nach Fig. 2 oder wird wieder in diese gebracht.
Da die Schloßzunge 19 durch die Federkraft des Gurtaufrollers 33 beim Ablegen der
Gurte selbsttätig bis an die Umlenköse 28 herangezogen und dort gehalten wird, kann
diese für das Anlegen des Gurt es leicht ergriffen werden.
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In Fig. 3 erfolgt die Schwenkung des Beschlagteiles 27 in Wirkstellung
durch einen bei 35 an diesem angreifenden Seilzug 36, der das Beschlagteil 27 auch
in seiner Wirkstellung hält.
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Hier empfiehlt es sich daher, das Beschlagteil 27 bei 26 leichtbeweglich
zu lagern. Es ist möglich, den Seilzug 36 und damit das Beschlagteil 27 durch einen
Hebel 39 manuell zu betätigen. Der Hebel 39 ist in einem Lagerbock 41 gelagert,
der zweckmäßig an der Außenseite des Sitzes 10 am Fahrzeugboden etwa auf Höhe Sitzmitte
befestigt ist.
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Die Fig. 4 bis 6 zeigen in mehr schematischer Weise die Lagerungen
des Beschlagteiles 27. Zu diesem Zwecke weist das Lagerende 43 des Beschlagteiles
27 eine Materialverdickung auf, in die die kugelige Fläche 44 eingearbeitet ist.
Mit dieser Fläche 44 ist das Beschlagteil 27 auf den kugeligen Abschnitt 46 einer
Hülse 48 gelagert. Die Hülse 48 ist auf den Ankerbolzen
50 aufgeschoben,
durch dessen Kopf 51 sie über eine weitere Hülse 52 mit einer Stirnseite gegen die
Tür- bzw.
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Schloßsäule 12 gedrückt wird. Der Bolzen 50 ist in eine mit Schloßsäule
12 verbundene Mutter 49 eingeschraubt.
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In der etwa parallel zur Fahrzeugseitenwand verlaufenden Ebene, in
der das Beschlagteil 27 angeordnet ist, soll dieses nur schwergängig bewegbar sein.
Dies wird entweder durch die Ausbildung des Kugelgelenkes erreicht, dessen ballige
Flächen, z. B. mit einer Riffelung zur Erhöhung der Reibung in der entsprechenden
Richtung versehen ist, oder am Lagerende 43 des.
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Beschlagteiles 27 ist, wie in Fig. 5 ersichtlich eine Rastverzahnung
54 vorgesehen, in die eine Rastfeder 56 eingreift.
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Das Beschlagteil 27 ist um seine Längsachse leichtgängig drehbar,
so daß es unter der Wirkung des angelegten Gurtes oder beim Rücklauf desselben die
in Fig. 4 und 6 eingezeichnete schräge Lage einnimmt. Der Winkel der Schräglage
des Beschlagteiles 27 kann jedoch größer ausgeführt werden als dies dargestellt
ist.
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Gleichzeitig kann das Beschlagteil 27 sich auch in die in Fig. 4 in
strichpunktierten Linien eingezeichnete Lage einstellen, die durch Anschläge begrenzt
ist, wodurch dem Gurt 17 eine etwas andere Führung gegeben wird. Die Umlenkvorrichtung
34 ist leicht drehbar auf der Hülse 52 gelagert. Da
das Beschlagteil
27 aus Kunststoff besteht kann die kugelige Fläche 44 auf den kugeligen Abschnitt
46 aufgeklipst werden, wobei natürlich auch jede andere bekannte Verbindung denkbar
ist. Es wäre auch möglich, die Umlenkvorrichtung 34 bei Abänderung der Durchlauföse
28 zwischen Beschlagteil 27-und Schloßsäule 12 vorzusehen. Dann wäre bei Krafteinwirkung
auf den Gurt 17 der Hebelarm am Bolzen 50 kleiner.
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Eine weitere Möglichkeit, eine Drehbewegung des Beschlagteiles 27
um seine Längsachse herbeizuführen, zeigen die Fig. 7 und 8.
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Hier ist auf den Ankerbolzen 50, der wieder in die Mutter 49 an der
Schloßsäule 12 eingeschraubt ist, eine Hülse 60 gelagert, auf der das Lagerteil
62 gelagert ist. Eine zweite Hülse 64 ist zusammen mit der Hülse 60 durch den Kopf
51 des Bolzens 50 gegen die Schloßsäule 12 fest verspannt.
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Die Schwergängigkeit der Drehbewegung des Lagerteiles 62 wird durch
eine Klemmfeder 66 erreicht, die zwischen je einem flanschförmigen Ansatz der Hülsen
60 und 64 und dem Lagerteil 62 eingespannt ist. Die Klemmfeder 66 ist bei der Montage
von der Stirnseite des Lagerteiles 62 her auf dieses aufgeschoben.
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Auf der Hülse 64 ist die Umlenkvorrichtung 34 gelagert.
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Das Lagerteil 62 ist mit teilzylinderförmigen Flächen 68 versehen,
auf die das Beschlagteil 27 mit zwei entsprechend ausgebildeten Ansätzen 70 aufgeschoben
ist. Nasen 72 an den
Ansätzen 70 hintergreifen das Lagerteil 62,
wodurch eine Rastverbindung zwischen Beschlagteil 27 und Lagerteil 62 hergestellt
ist. Das Beschlagteil 27 ist somit für die Schwenkbewegung schwergängig gelagert,
kann jedoch eine Drehbewegung an den zylindrischen Flächen 68 leichtgängig ausführen.
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- Ansprüche -