DE2600505B2 - Hydrostatische Wellenabdichtung - Google Patents
Hydrostatische WellenabdichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gleitringdichtung für Reaktorkühlmittelpumpen mit einem mit der vertikalen
Pumpenwelle in einem Dichtraum rotierenden, axial unverschieblich auf der Welle angeordneten Gleitring,
mit einem am Pumpengehäuse drehfest, jedoch axial verschiebbar angeordneten Gegenlaufring, zwischen
deren Dichtflächen sich ein Leckflüssigkeitsspalt ergibt, mit einem von dem abzudichtenden Medium abgezweigten
Zusatzkreislauf, iur den eine Hilfsfördereinrichtung vorgesehen ist, die Oaf. Medium von der Seite
des wellenfesten Gleitringes her in ι jien die Dichtung
umgebenden Dichtraum drückt, von wo es über eine Drossel, die vom axial verschieblichen Gegenlaufring
und einem diesen umgebenden Teil gebildet ist, in einen Raum hinter dem axial verschiebbaren Gegenring und
von diesem Raum zur HUfsfördereinrichtung zurückgeführt wird.
Bei einer solchen Gleitringdichtung wird die Entlastung
dadurch bewirkt, daß infolge der Hilfsfördereinrichtung
und der Drossel im Dichtraum und damit im Dichtspalt ein höherer Druck ansteht als der auf die
Rückseite des axial verschieblichen Gleitringes wirkende Systemdruck. Die zur Erzielung dieser Wirkung
nötigen Merkmale entsprechen denen bei Gleitringdichtungen nach der DE-OS 24 09 954, wonach in der
Gleitfläche des mit der Welle umlaufenden Gleitringes Nuten angeordnet sind, wie sie bei hydrostatischen
Gleitringdichtungen üblich sind und die eine zusätzliche Kühleinrichtung bzw. einen Kühlkreislauf besitzen.
Nachteiligerweise besitzen diese Ausführungen des Problem einer .zu starken Belastung der Gleitringdichtung
bei niederem Systemdruck, unabhängig davon, ob die Gleitringe unter Mischreibung oder Bildung eines
hydrostatisch gebildeten Gleitflächenspaltes arbeiten, wobei eine recht aufwendige Einrichtung zur Druckentlastung
vorgesehen ist in Form eines auf eine Leitapparatur wirkenden Differenzdruckes und damit
einer durch diese Leitapparatur gebildeten Drossel.
Aufgabe der Erfindung ist die Vermeidung dieses Nachteils und daher die Schaffung einer Druckentlastung
der Gleitringdichtung bei konstruktiver Vereinfachung, wobei die Lösung bei einer Gleitringdichtung der
eingangs genannten Art darin besteht, daß die Drossel von einem den Gleitring mit geringem Abstand
umgebenden gehäusefesten Teil gebildet ist
In bezug auf die Druckentlastung der Gleitringdichtung
nach der DE-OS 24 09 954 besteht ein konstruktiver
Unterschied beim Erfindungsgegenstand somit darin, daß der Drosselspalt nicht mehr durch eine axial
verscbiebliche Leitapparatur, sondern durch einen gehäusefesten Teil gebildet wird. Bei bei der bekannten
Ausführung die Druckentlastung lediglich auf die Wirkung des Differenzdruckes auf die Leitapyaratur
zurückgeführt wird, ist durch das Fortlassen derselben
beim Erfindungsgegenstand, d. h. im Ersatz der durch
die Leitapparatur gebildeten Drossel durch eine solche, bei der die Drossel zwischen dem axial verschiebbaren
Gleitring und dem gehäusefesten Teil gebildet wird, eine
konstruktive Vereinfachung unter Beibehaltung der Druckentlastung erzielt worden.
Die F i g. 1 bis 3 zeigen Aufbau und Wirkung der hydrostatischen Wellenabdichtung nach der Erfindung,
deren Dichtungsringpaar, bestehend aus dem mit der Pumpenwelle rotierenden Ring 1 und dem über seinen,
ihn mit geringerem Abstand umgebenden gehäusefesten Teil 2' am Gehäuse feststehenden Ring 2, mit ihren
außerhalb der Sekundärdichtekmente 3 und dem Dichtspalt 4 befindlichen Oberfläche frei im Dichtungsraum 5 angeordnet ist Ober dieser Oberfläche herrscht
praktisch das gleiche Druckniveau. Das abzudichtende Medium wird der Bxhtungskammer 5 zugeführt und
durch den Dichtspalt 4 in den Niederdruckraum 6 des
Die Hilfsfördereüirichtung 7 kann dabei an beliebiger
Stelle des Zusatzkreislaufes angeordnet sein, z. B. auch als Teil des rotierenden Dichtringes 1 oder als Teil einer
evtl. an der Pumpe vorhandenen anderen Fördermöglichkeit Die Strömungskanäle 9 können entweder auf
kürzestem Weg die Räume 10 und U verbinden, sie können aber auch, falls erwünscht über eine zusätzliche
Kammer 12 führen, die dann als Speicherraum dient, um vom System herrührende Temperaturtransienten für
den Dichtungsbereich abzudämpfen Das anlageseitige abzudichtende Medium kann der Wellenabdichtung
sowohl im Raum 11 als auch im Raum 10 zugeführt werden.
hydrostatischen Wellenabdichtung stellt sich ein Arbeitsspalt 4 zwischen rotierendem und feststehendem
Dichtring ein, dessen Weite über einen großen Betriebsbereich annähernd konstant ist Bei Reaktorkühlmittelpumpen
ist die Pumpenwelle vertikal und der stehende Dichtring 2 obenliegend oder untenliegend
angeordnet Beim Fahrbetrieb mit niederen Systemdrücken und auftretenden Drucktransienten kann daher
das Ringgewicht einschließlich der Federkräfte oder nur die Federkräfte allein die öffnenden Dichtspaltkräfte
übersteigen, so daß ein Berühren der Dichtringe erfolgt. Durch die Fördereinrichtung 7 wird das abzudichtende
Medium in dem Zusatzkreislauf, gebildet aus Dichtungskammer 5, Drossel 8, Raum 10, Strömungskanälen
9, Raum 12 und 11 und Fördereinrichtung 7, umgewälzt Durch die Drossel 8 entsteht zwischen den
Räumen 5 und 10 eine Druckdifferenz, wobei der Druck im Raum 10 kleiner als irn Raum 5 ist. Der geringere
Druck im Raum 5 reicht bis an das Sekundärdichtelement 3 des stehenden Ringes 2. Im Dichtspalt 4 herrscht
h"' am Außendurchmesser der Druck des Raumes 5. Dieser
Druck wird im Dichtspalt 4 auf den Druck des Raumes 6 reduziert. Es verbleibt aber zwischen dem Dichtungsspalt 4 und dem Raum 10 eine Druckdifferenz, welche
eine zusätzliche öffnende Kraftkomponente für den Dichtspalt 4 darstellt Da diese zusätzliche Kraftkomponente
nur in geringem Umfang vom Systemdruck beeinflußt wird, bleibt sie Ober dem gesamten
Betriebsdruckbereich nahezu konstant Diese zusätzliche Öffnungskraft kann durch die Wahl der Förderleistung
der Hilfsfördereinrichtung 7 einerseits und der Ausführung der Drossel 8 andererseits einmalig
optimiert werden. Ein weiterer Eingriff in das System ist nicht erforderlich,
. Da die natürliche resultierende öffaungskraft des Dichtspaltes 4 bei niederem Systemdruck gering und bei
hohem Systemdruck entsprechend größer ist, wirkt sich die zusätzliche Öffnungskraft durch den Einsatz des
Zusatzkreislaufes für die Anfahrentlastung nur, wie erwünscht, im Bereich niederen Systemdruckes stark
aus, während der zusätzliche öffnimgseinfluß bei hohem
Systemdnick relativ gering ist Die Auswirkung ist in F i g. 3 prinzipgemäß dargestellt
Zur Abdämpfung von Temperaturtransienten ist gemäß Fig.2 in die Strömungskanäle 9 ein unter dem
gleichen Druck stehendes Pulvervolunien 12 zwischengeschaltet
das beliebig innerhalb oder außerhalb des Dichtungsbereiches angeordnet sein kann. Dadurch
könnten rasche, anlagenseitige Temperaturänderungen von der Wellenabdichtung ferngehalten werden, da der
Umwälzstrom der Anfahrentlastung wesentlich größer ist als der Leckstrom der Wellenabdichtung.
Der Dichtring 1 in Fig. 1 und 2 ist nicht wie angenommen werden könnte, axial auf der Welle
verschiebbar, sondern in axialer Richtung durch eine am Dichtring aufgeschraubte Scheibe zur Montagesicherung
und Drehmomentübertragung (nicht dargestellt) fixiert Die den rotierenden Gleitring 1 tragende
WellenschutzhQlse ist in axialer Richtung ebenfalls auf
der Welle festgelegt Für die Betrachtung der hydrostatischen Dichtung ist die genannte Scheibe ohne
Bedeutung, da durch die Wahl des Dichtdurchmessers am O-Ring 3 in Fig. 1 und des Innendurchmessers am
Dichtring 1 und durch die Druckdifferenz in den Räumen 5 unj 6 und der entsprechenden Druckverteilung
im Dichtspalt 4 der Dichtring 1 in axialer Richtung immer an den Bund der WellenschutzhQlse gedrückt
wird.
Der Dichtring 1 ist also in axialer Richtung mit der
Welle festgelegt und die axiale Einstellbewegung am Dichtspalt 4 wird nur vom Dichtrinj; 2 übernommen.
Durch den beschriebenen Zusatzkreislauf Ober die Fördereinrichtung 7 und die Drossel 8 wird eine
Druckdifferenz zwischen den Räumen 5 und 10 erzeugt Durch die Pumpwirkung *.'ϊγ Fördereinrichtung 7 ergibt
sich ein dem Dichtungsleckstrom überlagerter Teilstrom Qo- Die Druckdiffereiiz zwischen Raum 5 und 10
ist demnach
1 + λ
Ad
wobei Qn = überlagerter Teilstrom, A = Querschnittsfläche
der Drossel 8,L = Spaltlänge der Drossel 8, Ad= Durchmesserspiel an der Drossel 8, λ = Widerstandsziffer
der Strömung in der Drossel 8.
Diese Druckdifferenz ist dem im Raum 5 wirkenden Systerodruck überlagert und von diesem unabhängig.
Am Eintritt in den Dichtspalt 4 herrscht der Druck des Raumes 5, welcher höher als im Raum 10 ist Der
Druckabbau im Dichtspalt 4 erfolgt kontinuierlich über die gesamte radiale Erstreckung. Die Strömungs-, Spalt-
und Druckverhältnisse im hydrostatischen Dichtspalt 4 können berechnet und in Diagrammform dargestellt
werden.
Da die Druckdifferenz zwischen Raum 5 und 10 unabhängig vom Systemdruck konstant bleibt (es geht
in obiger Gleichimg nur der überlagerte Teilstrom Qa
ein, der durch die Fördereinrichtung 7 vorgegeben ist) und die radiale Druckverteilung im Dichtspalt 4 jedoch
von der Höhe des Systemdruckes und damit von der Druckdifferenz zwischen Raum 5 und 6 abhängt ist klar,
daß zwischen Dichtspalt 4 und Raum 10 eine Druckdifferenz und damit eine Öffnun^skraft wirkt
An einer hydrostatischen Gleitringdichtung herrscht im Betriebszustand bei einem definierten Spalt zwischen
den Dichtringen Gleichgewicht zwischen öffnenden und schließenden Kräften. Dabei stellt sich abhängig vo2 der
Dichtringgeometrie und vom Systemdruck ein bestimmter Dicbispalt und ein Dichtungsleckstrom ein. Diese
Parameter können in einem Dichtungsdiagramm dargestellt werden. Wird das Kräftegleichgewicht durch
äußere Kräfte geändert so hat dies Auswirkungen auf die Dichtspaltweite (Spalt 4).
Durch die Wirkung von zusätzlichen Öffnungskräften stellt sich ein neuer Gleichgewichtsspalt ein, der um den
Wert dsgrößer ist
Die Dichtspaltkennlinien einer hydrostatischen Dichtung haben in Abhängigkeit der abzudichtenden
Druckdifferenz und der Dichtspaltweite (Dichtspalt 4) unterschiedliche Spaltkräfte. Bei geringem Systemdruck
sind die Spaltkräfte kleiner als bei hohem Druck.
Dadurch, daß die zusätzlichen Öffnungskräfte unauhängig
vom Systemdruck eine konstante Größe besitzen, wirken sie sich beim kleineren Kräfteniveau des
niederen Systemdruckes relativ stärker aus als bei den hohen Spaltkräften des großen Systemdruckes.
Vor dem Start einer Maschine mit hydrostatischer Wellenabdichtung muß sichergestellt s:in, daß ein
Mindestleckstrom (und damit in Abhängigkeit vom Systemdruck ein Mindestdichtspalt) vorhanden ist Beim
Betrieb mit niederem Systemdnick ist das Kräfteniveau gering. Beim Maschinenstart wirken sich mit zunehmender
Drehzahl Störkräfte durch Unwucht-, Strömungsund Beschleunigungjvorgänge aus. Im gleichen Maße
wie die Drehzahl steigt jedoch die spalterweitenuk.
Kraft durch die beschriebene Anfahrentlastung. Die Anzahl entlastung ist dann am wirksamsten (Startvorgänge
bei niederem Systemdruck), wenn die Kräfte im Dichtspalt noch gering sind und dadurch durch äußere
Störkräfte die Gefahr eines Dichtringanlaufes während des Startvorganges vermieden wird.
Claims (1)
- Patentanspruch;26 OO 505Gleitringdichtung für Reaktorkühlmittelpumpen mit einem mit der vertikalen Pumpenwelle in einem Dichtraum rotierenden, axial unverschieblich auf der Welle angeordneten Gleitring, mit einem am Pumpengehäuse drehfest, jedoch axial verschiebbar angeordneten Gegenlaufring, zwischen deren Dichtflächen sich ein Leckflüssigkeitsspalt ergibt, mit einem von dem abzudichtenden Medium abgezweigten Zusatzkreislauf, für den eine Hüfsfördereinrichtung vorgesehen ist, die das Medium von der Seite des wellenfesten Gleitringes her in einen die Dichtung umgebenden Dichtraum drückt, von wo es über eine Drossel, die vom axial verschieblichen Gegenlaufring und einem diesen umgebenden Teil gebildet ist, in einen Raum hinter dem axial verschiebbaren Gegenring und von diesem Raum zur HUfsfördereinrichtung zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel (8) von einem dc.3 Gleitring (2) mit geringerem Abstand umgebenden gehäusefesten Teil (2') gebildet ist.
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