DE2580C - Eintheiliger eiserner Oberbau für Eisenbahnen - Google Patents
Eintheiliger eiserner Oberbau für EisenbahnenInfo
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- E01—CONSTRUCTION OF ROADS, RAILWAYS, OR BRIDGES
- E01B—PERMANENT WAY; PERMANENT-WAY TOOLS; MACHINES FOR MAKING RAILWAYS OF ALL KINDS
- E01B5/00—Rails; Guard rails; Distance-keeping means for them
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Description
1S78.
Klasse 19.
E. SCHUBERT in GÖRLITZ. Eintheiliger eiserner Oberbau für Eisenbahnen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom io. April 1878 ab.
Durch das in beiliegender Zeichnung dargestellte Oberbau-System, welches sich in der
■Hauptsache durch die Worte »Kreuzschiene« und »Horizontallasche« kennzeichnet, glaubt
der Erfinder alle Vortheile zu erreichen, welche dem sich sonst so gut bewährten System mit
Hartwich-Schiene noch fehlen.
Die Querschnittsform der Schiene ist kreuzförmig und zeigen die Querschnitte, Fig. 1, 8
und 10, verschiedene Varianten. Durch diese Form wird deshalb eine gröfsere Elasticität
beim Befahren des Geleises erzielt, weil der die Last des Fahrzeuges aufnehmende Theil
der Schiene (die Verticalrippe) nicht . direct unterstützt, sondern von der auf dem Kiese
aufliegenden Horizontalrippe gleichsam frei schwebend gehalten wird. Bei der Manipulation
des Geleisestopfens werden hauptsächlich nur die horizontalen Theile der Schiene fest
unterstopft, wohingegen unter der Verticalrippe das Bettungsmaterial weniger fest, daher nachgiebiger
sein wird; somit wird beim Belasten der Schiene immer eine geringe Durchbiegung vor sich gehen. Die ganze Breite der horizontalen
Rippen ist = 0,25 m angenommen, somit pro laufenden Meter Geleise gleich derjenigen
Auflagerfläche, welche bei dem Oberbau-System mit hölzernen Querschwellen vorhanden ist, d. h.
0,50 qm. Die Horizontalrippe giebt Gelegenheit, eine doppelte, und zwar horizontal liegende
Laschenverbindung anzubringen, wie sich auch die erforderlichen Querverbindungen der beiden
Schienenreihen leicht und sicher an ihr befestigen lassen. Alle Verbindungen sind leicht
zugänglich und gestatten, die Aufsenseite des Geleises vollständig, die Innenseite, mit Ausnahme
der · wenigen Befestigungspunkte, bis obenhin mit Kies zu verfüllen.
Der wesentliche Unterschied der Laschenconstruction, gegenüber allen bisher angewendeten
Methoden, besteht in der horizontalen Lage der Laschen. Dieser Umstand, in Verbindung
mit der Kreuzform der Schiene, ermöglicht eine bedeutende Verstärkung der Stofsverbindung,
und können je nach der Detailform des Schienenprofils und der Wahl der
Befestigungspunkte der Querverbindungen eine, zwei, drei und vier Laschen zur Anwendung
kommen (Fig. 11, 10, 4, 8 und 1).
Im Speciellen auf die in den Zeichnungen dargestellten Constructionen übergehend, sei zunächst
die in Fig. i, 2 und 3 dargestellte Anordnung besprochen. Die Kreuzschiene k ist
zur Horizontalaxe des Querschnitts symmetrisch construirt und ist der Kopf der jetzt üblichen
breitbasigen Schiene nachgeformt, auch hat derselbe die erforderliche Neigung gegen die Verticale
erhalten ('/16 bis 1I20). Die symmetrische
Form der Schiene gestattet ein Umdrehen derselben, so dafs ihre Dauer doppelt so grofs
wird als die einer gewöhnlichen einfachen Schiene. Sodann dient der nach unten gerichtete
Schienenkopf f zur Erzielung einer festen unverrückbaren Lage- der Schiene und
wird selbst im Falle eines Doppelbruches der in den Kies eingeklemmte Kopf/ das Festhalten
des Bruchstückes vorübergehend besorgen. Die Oberfläche der Horizontalrippen
der Schiene ist gegen die Lochung doppelt geneigt hergestellt (mn), um die Laschen fest
einzuklemmen und ein genaues Aneinanderpassen der Schienen am Stofs zu erzielen.
Die Herstellung der Schiene wird so geschehen, dafs zunächst die horizontale Rippe
in ihren dünneren Theilen vollständig ausgewalzt imd für den mittleren Theil ein entsprechendes
Rechteck stehen gelassen wird; hiernach wird das Walzstück um einen rechten
Winkel gedreht und die Fahrschiene ausgewalzt, wobei die fertigen Theile der horizontalen
Rippe durch die in den Walzen ausgesparten Rinnen hindurchgleiten.
Als ganzes Höhenmaafs der Schiene ist 200 mm, ,und als Breite, wie bereits vorbemerkt,
2.50 mm angenommen; ob eine Vergröfserung oder Verkleinerung der beiden Maafse
erwünscht, bleibt der Erfahrung selbstverständlich vorbehalten. Bei der Wahl der Dimensionen
im allgemeinen ist darauf gesehen worden, das Gewicht der Schiene nicht viel gröfser
werden zu lassen, als das sich z. Z. der meisten Beachtung erfreuende System Hilf. Es hat
die Schiene danach ein Gewicht von ca. 55,4 kg pro laufenden Meter erhalten, wohingegen die
Schiene und Langschwelle des vorgenannten Hilf'schen Systems 25,8 -j- 2g,37 = 55,17 kg
wiegen.
Das Trägheitsmoment der Kreuzschiene, 1. in Hinsicht der Horizontale, berechnet sich zu ca.
2580 (Dimensionen in Centimetern), das Wider-
Standsmoment zu 258, mithin etwa doppelt so grofs als das der gewöhnlichen breitbasigen
Schiene. Durch die Kreuzform der Schiene wird auch das Widerstandsmoment in Hinsicht
der verticalen Axe sehr bedeutend, nämlich = 96, wodurch seitlichen Ausbauchungen sehr
vorgebeugt wird.
Fig. ι und 2 zeigen Querschnitte der Schiene, und zwar Fig. 1, rechts vom Querschnitt a b
der Fig. 3 aus, Fig. 2 links von diesem aus gesehen, während Fig. 3 eine'theilweise Seitenansicht
des Stofses, sowie den Schnitt durch die Querverbindung darstellt.
Der Querschnitt, Fig. 1, zeigt die Anordnung mit vier Laschen, welche sämmtlich untereinander
verschieden profilirt sind. Die linke Oberlasche / ist so hoch construirt, als es das
Normalprofil nach einer Abnutzung des Schienenkopfes um etwa 10 mm noch gestattet. Das
Gewicht der Lasche ist ca. 10,2 kg, ihr Widerstandsmoment = 82. Bei der linken Unterlasche II war zu berücksichtigen, dafs das
Unterstopfen derselben ausführbar bleibe und zugleich ein etwaiges Abschlagen der Köpfe der
Schraubenbolzen durch die Manipulation des Stopfens vermieden würde. Das Gewicht derselben ist ca. 8,5 kg und das Widerstandsmoment
= 30,4. Die Form der inneren Oberlasche III ist durch die erforderliche Freihaltung des
Raumes für den Spurkranz und die der inneren Unterlasche IV durch die Gründe, wie bei II,
sowie die Neigung der Mittelrippe gegen die Verticale bedingt. Das Gewicht der letztgenannten
beiden Laschen ist:
III: 8,3 kg und das Widerstandsmoment = 40,2, IV: 7,2 kg - - = 25,2.
III: 8,3 kg und das Widerstandsmoment = 40,2, IV: 7,2 kg - - = 25,2.
Das Gewicht sämmtlicher . vier Laschen ist = 34,2 kg und das Gesammt-Widerstandsmoment
= 177,7. Die Länge der durch je vier Bolzen verbundenen Laschenpaare ist zu 0,46 m angenommen.
Die Querverbindung der beiden Schienenreihen wird durch Winkeleisen hergestellt,
welche mittelst Schrauben an den Horizontalrippen der Kreuzschiene befestigt sind. Die Anordnung
kann eventuell, wie Fig. 3, 2, 6 und 7 zeigen, ausgeführt werden. Die Anzahl der auf
eine Schienenlänge nöthigen Querverbindungen wird sich durch die Praxis näher normiren, jedoch
braucht dieselbe wegen des bedeutenden Widerstandsmomentes der Schiene gegen seitliche
Durchbiegungen, des glücklichen Angriffspunktes in halber Schienenhöhe, wie auch infolge der
Verfüllung des Geleises bis zur Schienen-Oberkante, keinesfalls so vielfach zu werden, als bei
den meisten jetzt üblichen Systemen. Die Höhe des die Querverbindung bildenden Winkeleisens
läfst sich so hoch wählen, dafs ein Wandern des Geleises nicht vorkommen kann.
Zur Erlangung der Spurerweiterung in den Curven ist das Loch in der Horizontalrippe der
einen Kreuzschiene oval geformt (Fig. 2a) und werden durch Anwendung von Einlegeblechen
mit sichelförmigen Ansätzen xyx'y1 (Fig. 2,
2 a, 2 b, 2 c, 2d) die verschiedenen Spurweiten
erzielt. So repräsentiren z. B. die Bleche mit den Ansätzen χ und y eine Spurerweiterung von
10 mm, während xiy1 (Fig. 2 d) eine solche von
2 ο mm verursachen würden. Diese Bleche werden, das eine von unten und das andere von
oben, in das ovale Loch der Kreuzschiene eingelegt, und wird, da die Anzahl der zur Verwendung
nöthigen Curvenschienen bei vorkommenden Neu- oder Umbauten ja vorher genau bekannt ist, nur eine summarische Anzeige bei
dem Hüttenwerke nöthig, um das betreffende Quantum oval zu lochen. Die Querverbindungsstangen bedürfen keinerlei Aenderung und sind,
ob für gerade Linie oder für Curve, völlig gleich.
Das Gesammtgewicht der Construction, Fig. 1, 2, 3, 6 und 7, veranschlagt sich pro Schienenlänge
(ä 6 m) wie folgt:
2 . 6 = 12 m Schiene ä 55,4 kg = 664,8 kg
22 Bolzen mit durchschnittlich
ι kg = 22,0 -
2 Satz Laschen ä 34,2 kg . . = 68,4 6 Paar Einlegebleche . . . = 1,8 -
3 Querverbindungen ä 28 kg . = 84,0 -
841,0 kg
oder pro laufenden Meter Geleise rund 140 kg.
Wenn die Anordnung in Fig. 3 und 7 dem schwebenden Stofse ähnelt, so gleicht die Anordnung
in Fig. 4 und 5 der festen Stofsverbindung, indem die Querverbindung beim Fortfall
der inneren Unterlasche am Schienenstofs angeordnet ist. Die beiden äufseren Laschen,
Fig. 4, sind denen der Fig. 1 gleich geformt; die obere innere Lasche hat nur eine rechtsseitige
Rippe erhalten. Dahingegen halten an dem oberen Stege der verticalen Rippe ein Paar leichte Laschen mit drei Bolzen die beiden
aneinander stofsenden Schienen. Sollte wider Erwarten bei der Construction, Fig. 1, das
Bündigbleiben der Schienenfahrkanten Schwierigkeiten bereiten, so läfst sich diesem Umstände
durch Anbringung dieser eben erwähnten Laschenpaare ν w abhelfen, ohne dafs die
Festigkeit der Stofsverbindung eine wesentliche Einbufse erleidet. Die Anbringung der Querverbindung
am St of s ist insofern vielleicht ein Vortheil, als das verwendete T-Eisen, gleichsam
die fehlende Unterlasche ersetzend, eine bedeutende Verstärkung des Stofses· herbeiführt,
wenn nicht andererseits eine Einbufse an der elastischen Bewegung der Schiene zu befürchten
ist. Bei der Anordnung, Fig. 4 und 5, ist ferner die zur Erzielung der Spurerweiterung erforderliche
ovale Lochung nicht in der Horizontalrippe der Schiene, sondern in der Querverbindung
/ angebracht, und sind ζ die oben benannten sichelförmigen Einlegebleche. In der
gezeichneten Weise, wo nur ein Einlegeblech z, Fig. 4, angewendet ist, würde das Geleise die
kleinste zulässige, d. h. die normale Spurweite haben. Diese Anordnung, gegenüber der oben
beschriebenen, ist vielleicht da vorzuziehen, wo
nur wenig der Spurerweiterung bedürfende Curven zum Ausbau kommen.
Eine zweite Form der Kreuzschiene zeigt Fig. 8. Dieselbe ist im Gegensatz zu der vorbetrachteten
einseitig und einfacher herzustellen. Hierbei war es möglich, die Sitzflächen der
Laschen steiler zu bilden, so dafs ein genauer Anschlufs der den Stofs bildenden Schienen
sicher erreicht wird. Zum Zweck' der Verringerung der Höhe des Fahrkopfes der Schiene
ist die obere Innenlasche so niedrig als. möglich gestaltet und somit unter Beibehaltung der
ganzen Breite der Schiene von 250 mm die ganze Höhe derselben =163 mm geworden.
Statt der auch hier angenommenen sogenannten festen Stofsverbindung mit drei Laschen läfst
sich auch die Verbindung mit vier Laschen analog der Construction, Fig. 1 und 3, anwenden.
Fig. 9 stellt den Längenschnitt durch die inneren Laschenlöcher dar und zeigt auch
hier, wie in Fig. 5, die sogenannte feste Stofsverbindung in Form eines durch die mittleren
Laschenbolzen festgehaltenen, die Querverbindung bildenden T-Eisens.
Die Vortheile der elastischen Lage, der gleichsam auf ihren Flügeln ruhenden Kreuzschiene,
der grofsen Stärke der Stofsverbindung, der leichten Zugänglichkeit und Revision der
Befestigungsstücke bei vollständig verfülltem Geleise sind dieser Form gleichfalls eigen und verdient
vielleicht in Hinblick auf die so sehr geringe und gleichmäfsige Abnutzung der Stahlschiene,
sowie die einfachere Herstellungsweise den Vorzug vor derjenigen der Fig. 1. Das
Gewicht des Profils, Fig. 8, ist demjenigen der Fig. ι ziemlich gleich.
Eine fernere Reduciriing der Höhe des Fahrkopfes der Schiene führt zu der Form, Fig. 10.
Hier ist die innere Oberlasche ganz fortgefallen und die Befestigungsschraube für die Querverbindung
ist soweit nach rechts gerückt, als es der für die Spurrinne frei zu haltende Raum
gebot. Unter Beibehaltung der Gesammtbreite der Schiene von 250 mm ist der linke Flügel
der Horizontalrippe kürzer geworden, als der rechtsseitige. Die Laschenverbindung ist hier
schwächer construirt und bezweckt hauptsächlich nur die Längenverbindung unter den Schienen.
Die Anbringung einer inneren Unterlasche, analog der Construction, Fig. 1, sowie einer bedeutenden
Verstärkung dieser, sowie der unteren Aufsenlasche ist jedoch auch hier möglich.
Das Profil, Fig. 10, welches ein Gewicht von ca· 33 kg pro laufenden Meter hat, dürfte für
Bahnen niederer Ordnung vielleicht zu empfehlen sein.
Es ist eine vielfache Variation der Form der Kreuzschiene sowohl, als der Anordnung der
Horizontallasche, letztere in Form und Anzahl, möglich; es sollen die auf den beiliegenden
Zeichnungen dargestellten Profile und Combination en in ihrer Detaillirung, wie in ihrer allgemeinen
Anordnung nur als Beispiele dienen.
Während die bisherigen Anordnungen vier, drei und zwei Horizontallaschen bedingten, sei
schliefslich noch ein Beispiel eines Schienenprofils mit einer Horizontallasche vorgeführt.
Diese Construction zeigt uns Fig. 11 im Querschnitt
und Fig. 12 im Längenschnitt. Der Querschnitt der Schiene unterscheidet sich von
der ihr sonst ähnlichen Barlow-Schiene insofern wesentlich, als die auf dem Kies aufliegenden
Flächen α b und c d horizontal und nicht geneigt sind, wodurch ähnlich wie bei
Profil, Fig. i, eine gröfsere Elasticität erreicht wird. Die ganze Auflagerfläche (Breite der
Schiene) ist — 300 mm, die ganze Höhe = 160 mm, das Gewicht pro laufenden Meter
etwa = 49 kg. Die Stofsverbindung ist durch eine sehr kräftige unter bezw. in der Schiene
liegende Lasche 0 bewirkt, welche durch acht Stück verticalstehende Schraubenbolzen / mit
der Schiene verbunden wird. Mit der Lasche, gleichfalls durch die erwähnten acht Bolzen
direct befestigt bezw. auf ihnen ruhend, sind an jedem Stofs zwei die Querverbindung bildende
T-Eisen angebracht, welche bei der gewählten grofsen Höhe zugleich das Wandern des Geleises verhüten. Etwa mehr erforderliche
Querverbindungen können bei dieser Schiene, wie bei der Kreuzschiene an den horizontalen
Theilen derselben befestigt werden; ebenso, wie sich auch die sichelförmigen Einlegebleche
behufs Erlangung der Spurerweiterung hier verwenden lassen.
Claims (4)
1. Das System eines eisernen bezw. stählernen Oberbaues mit kreuzförmiger Schiene.
2. In Verbindung mit der Form der Eisenbahnschiene die Anordnung horizontal liegender
Laschen.
3. Die Anwendung sichelförmiger Einlegebleche zur Erzielung verschiedener Spurweiten.
4. Die in Fig. 11 der beiliegenden Zeichnungen
speciell dargestellte Form des Profils einer Eisenbahnschiene.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2580C true DE2580C (de) |
Family
ID=281831
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT2580D Active DE2580C (de) | Eintheiliger eiserner Oberbau für Eisenbahnen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2580C (de) |
-
0
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