DE2555450B2 - Verfahren zur Herstellung von Betonprodukten und Mittel zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Betonprodukten und Mittel zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch Gießen Und Erhärten bei'erhöhten'Temperaturen zu
gekennzeichnet daß man das Natriumsulfat in einer ermöglichen. Die Erhärtungszeit soll wesentlich vermin
Menge von 0,5 bis 13% des Zementgewiehtes dert werden, ohne dabei nachteilig die Eigenschaften
zusetzt 2ϊ des fertigen Betons zu beeinflussen. Der Beton soll
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch während des Gießens eine Druckfestigkeit von
gekennzeichnet daß man als Benetzungsmittel einen 931 · 106 bis 19,62 · 10* Pa erreichen, bevor er aus der
lyotropen flüssigen Kristall zusetzt Form entfernt wird, und eine Druckfestigkeit von
6. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach 29,43 - 106 bis 39,24 · 106Pa erlangen, bevor die
Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet daß es jo Spannung der Spannkabel aufgehoben wird.
aus einer gesättigten wäßrigen Lösung von Natrium- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst
sulfat besteht, die darin suspendiert 10 bis 70% daß man dem Betongemisch Natriumsulfat in einer
feinteilige Kieselsäure, bezogen auf das Gesamtge- Menge von 0,1 bis 5% des Zementgemisches zusetzt
wicht des Mittels, enthält Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird
7. Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich- κ das Natriumsulfat in einer Menge von 03 bis 13% des
net daß es ein Benetzungsmittel in einer Menge von Zementgemisches zugesetzt
0,002 bis 2% des Gesamtgewichtes des Mittels Das zugesetzte Natriumsulfat ist zweckmäßig kristal-
enthält lines Natriumsulfat Na2SO4 · 10H2O.
8. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich- Die günstige Wirkung des Natriumsulfats scheint
net, daß es als Benetzungsmittel einen lyotropen 40 darauf zu beruhen, daß es durch Erhöhen der
flüssigen Kristall enthält Ionenaktivität in der Wasserphase die Hydratation der
des Mischens nicht merklich vermindert Dies steht im
-r. Gegensatz zu dem, was man erwarten müßte, da die
von Betonprodukten, bei dem man das Betongemisch misches (ohne Natriumsulfat) während des Mischens
während des Mischverfahrens auf einer Temperatur von herabgesetzt wird. Die Hydratation der Zementkompo-
bis 363 K hält, das Betongemisch in eine Form gießt nenten 3 CaO ■ SiO2(CiS) und 2 CaO · SiO2(C2S) tritt
und den gegossenen Beton während wenigstens zwei w bei erhöhter lonenaktivität in <j?r Wasserphase
und ein Mittel zur Durchführung dieses Verfahrens. unmittelbar nach der Wasserzugabe eintreten, verursa-
auch bei der Herstellung vorgefertigter Teile, beispiels- Betongemisches. Nach Eintreten der Hydratation von
weise von Bauelementen, ist es erwünscht, die v> CjS und C2S verläuft die Reaktion sehr schnell, erzeugt
erreichen. Diese Versuche waren jedoch bisher nicht mi vorzugsweise gegen Ende des Mischens zugesetzt wenn
erfolgreich, da entweder die Erhärtung so schnell die anderen Komponenten bereits sorgfältig gemischt
verlief, daß der Beton steif wurde, während er sich noch sind. Die erhöhte Temperatur wird bevorzugt durch
im Mischer befand, oder die Qualität des fertigen Betons Vorerhitzen der Komponenten erreicht Der Mischer
nicht zufriedenstellend war. kann auch von außen erhitzt oder stattdessen
zur beschleunigten Herstellung von Betonkörpern mit durch Kondensation des Wasserdampfes gebildete
hoher, gleichmäßiger Festigkeit unter Anwendung von Wasser berücksichtigt werden muß.
hochwertigem Zement und äußerer Wärmezufuhr Vor Gießen des Betons ist us zweckmäßig, die
a»».tjfiiii>
j,
'■* "V ""IH
25 55 45Q
jedoch nicht schnell genug ansteigt oder ein
Temperaturbereich-vonl 303 bisSJ63 Kvnfcht erreicht
wird, kannlder_gegoss,ene Be{on beispielsweise durch
Wasserdampf erhitzt werdert Pas Wasser soll von den
der Luft ausgesetzten BetonpberfJäeJien nicht verdampfen,
was in bekannter Weise dadurch erfolgt, daß Wasser auf die Betonoberfjächen aufgesprüht wird oder
diese mit einer Kunststoff-Folie bedeckt werden. Beim Gießen größerer Betonmengen kann die Temperatur
innerhalb des Betons so hoch ansteigen, daß der Beton in bekannter Weise gekühlt werden muß, beispielsweise
mit Hilfe von im Beton eingebetteten Kühlröhren.
Das Natriumsulfat verzögert somit die Hydratation während des Mischens und beschleunigt sie in der
späteren Phase nach dem Gießen des Betons.
Sowohl bei (j*jr normalen als auch der durch
Wasserdampfbewirkten Temperatureteigerahg während der späteren Phase besteht die Gefahr, daß der
Beton durch Austrocknen schrumpft und sich Risse im Beton bilden. Es wurde nun gefunden, daß diese Gefahr
vermindert oder ausgeschaltet werden kann, indem man dem Betongemisch feinteilige, reaktive amorphe Kieselsäure
zusetzt Die Kieselsäure soll vorzugsweise eine Teilchengröße entsprechend der einer kolloidalen
Lösung haben, in der die Teilchengröße im allgemeinen kleiner als 30 nm (Nanometer) ist Eine solche kolloidale
Kieselsäure kann ^ispielsweise durch Ausfällen aus einer Silikallösung erhalten werde? Solche kolloidale
Kieselsäure sollte in etwa der gleichen Menge wie die
des Natriumsulfats zugegeben werden, d. h. 0,05 bis 3,0
Gew.-% des Zementes. Kieselsäure mit gröberen Teilchen kann auch verwendet werden, beispielsweise
solche, die aus Abgasen verschiedener pyrometallurgischer Verfahren extrahiert wurde. Die Teilchengröße
dieser Kieselsäure ist bevorzugt kleiner als 10 μπι. Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden von dieser Kieselsäure 0,3 bis 6% des
Zementgewichtes zugesetzt.
Die günstige Wirkung der Kieselsäure beruht offenbar auf der Umsetzung der Kieselsäure mit dem
Calciumhydroxid, das sich bei der Hydratation der erwähnten Zementkomponenten bildet Durch diese
vorteilhafte Reaktion wird durch den Verbrauch eines Teiles des Calciumhydroxids nicht nur die Hydratation
erhöht, sondern auch die Bildung von Calciumsilikathydraten verstärkt, die die Festigkeit des Betons steigern
und damit die Brüche verhindern.
Um nicht nur eine bessere Benetzung des gesamten Gemisches, sondern auch eine bessere Verteilung der
feineren Zemeniteilchen sowie der Kieselsäure zu erreichen, erwies es sich als vorteilhaft, dem Betongemisch
ein Benetzungsmittel zuzusetzen. Einer bevorzugten Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zufolge wird das Benetzungsmittel in einer Menge von 0,0002 bis (,0% des Zementgewichtes zugesetzt.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man als Benetzungsmittel
einen lyolropen flüssigen Kristall dem Betongemisch zusetzt Hierdurch wird nicht nur eine bessere
Benetzung des gesamten Gemisches, sondern auch eine bessere Verteilung der feineren Zementteilchen sowie
der zugesetzten Kieselsäure erreicht.
|Μΐ Pa$ -Mittel ist „dh
.e*ejjne gesagte wäßrige Lösung
ft^die darin suspendiert ι ο bis, 80%
[$äure, bergen awf das Gesamtgewicht
κι
ι,
PJnRHg Ausfphrungsforn» des erfindungsgemäJJen
Mfttejs besteht darin, daß esiein Benetzungsmittel
jn einer Menge von 0,0002 bis 51% des Gesa,titgewjchtes
des Mittels enthält, Durch das Benetzungsmittel wird die Kieselsäure in einer relativ stabilen Suspension
gehalten. '
Das Benetzungsmittel bewirkt im gesamten Betongemisch nicht nur eine bessere Verteilung der feineren
Zementteilchen, sondern auch die der zugesetzten Kieselsäure.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Alisführungsbeispielen näher beschrieben:
Beton wurde unter den nachfolgend angegebenen Bedingungen vermischt
Dieses Betongemisch wurde in drei Ansätze unterteilt Natriumsulfat wurde in der nachfolgenden Menge
zugesetzt
Die Konsistenz dieser drei Ansätze wurde mit einem sogenannten SetzmeOgerät gemessen-„nd das Ergebnis
in Zentimetern angegeben. Die Konsistenz wurde auch mit einem sogenannten Vebe-Konsistenzmeßgerät
gemessen und das Ergebnis in Sekunden angegeben. Die Daten dieser Messungen sind in der folgenden Tabelle
zusammengestellt:
5 | Ansalz 2 | Ansitz J | |
Ansatz I | |||
Setzmeßgerät-Konsistenz: | 0 | - | - |
unmittelbar nach | 0 | ||
dem Vermischen | 6 | 8 | |
nach IS Minuten | 2 | 2 | 4 |
nach 35 Minuten | |||
Vebe-Konsistenz: | nicht | - | - |
unmittelbar nach | gemessen | ||
dem Vermischen | 20 | 2 | 1 |
nach IS Minuten | |||
7 | S | ||
nach 35 Minuten |
Aus diesen drei Ansätzen wurden Prüfkörper
hergestellt Die Prüfkörper wurden in einer Kummer gehärtet, in der die Temperatur wie folgt gesteigert
wurde:
Seit
(Stunden)
(Stunden)
Temperatur-(K)
Q
I
I
2
3
4
3
4
313
32ϊ
330
335
338
32ϊ
330
335
338
Die Druckfestigkeit der Prüfkörper wurde nach 2, 3 und 4 Stunden ermittelt und die Ergebnisse in der
folgenden Tabelle aufgeführt. Die Festigkeit ist in Pa
angegeben, wobei jeder Wert ein Mittelwert aus zwei Prüfkörperbestimmungen ist
Nach
2 Stunden
Nach
3 Stunden
Nach
4 Stunden
Ansatz I 8,92 · 10* 23,15 · I0ft 28,74 - l0f>
Ansatz 2 10,99 ■ 10* 23,94 - 106 29,43 · 106
Ansatz 3 16,58 · 106 28,74 · 106 31,49 · 106
Ansatz 2 10,99 ■ 10* 23,94 - 106 29,43 · 106
Ansatz 3 16,58 · 106 28,74 · 106 31,49 · 106
Ansatz Nr. 1 war für praktische Verwendung nicht geeignet, da sich der Beton zu schnell verfestigte. Der
Ansatz Nr. 2 war besser, weil sich die Erhärtung verzögerte, so daß der Beton in plastischem Zustand
gemischt und gegossen werden konnte, und zweitens die Druckfestigkeit höher als die des Ansatzes 1 war. Diese
Ergebnisse sind noch besser in dem Ansatz Nr. 3 mit dem höchsten Zusatz an Natriumsulfat
Ein Mittel wurde in einem Ansatz von 1 kg folgendermaßen hergestellt:
551,ρ g Wasser,
2.12,J $ Natriumsulfat, NbüSQ* * 50 HA
£36,2 g kollpidaje Kieselsaure,
0,7 g Nqn.ylph.enyl-polyQxyflthylenmon.oglykoläther.
£36,2 g kollpidaje Kieselsaure,
0,7 g Nqn.ylph.enyl-polyQxyflthylenmon.oglykoläther.
Das Natriumsulfat wurde in Wasser gelöst und dus
Benetzungsmittel zugegeben. Nach gleichmäßigem Mischen wurde die Kieselsäure eingerührt
Beton wurde unter den folgenden Bedingungen gemischt Prüfkörper wurden von dem Betongemisch
gegossen und in einem Wasserdampfbehälter bei der angegebenen Temperatur und Feuchtigkeit gelagert
Zwei Prüfkörper wurden nach bestimmten Zeitabständen entnommen und ihre Druckfestigkeit bestimmt
Nach vier Stunden wurden ' auch die restlichen
Prüfkörper zum Erhärten nach einer Standardmethode (sogenanntes kombiniertes Erhärten) in eine Trockenkammer
gebracht
■Zement
(schnell härtender Zement)
Kies (0 bis 8 mm)
(8 bis 12 mm)
26 kg
32^ kg
32^ kg
48,6 kg
343 K
306K
343 K
306K
0,43-0,44
nicht gemessen
nicht gemessen
Mittel
0,78 kg (3,0% des Zementgewichtes)
Mittels gemäß Beispiel 2
Erhärtung
Erhärtung
338 K, 10% relative Feuchtigkeit
Druckfestigkeil
(Pa)
(Pa)
2 Stunden nach dem Gießen
3 Stunden nach dem Gießen
4 Stunden nach dem Gießen
Nach kombiniertem Erhärten
während IA Stunden
während IA Stunden
Testkörper | Testkörper | Mittelwert | 106 |
Nr. 1 | Nr. 2 | 10° | |
35,32 · 10A | 33,16 · 10A | 34,24 ■ | ΙΟ6 |
38,85 ■ 10'' | 39,93 · 10(> | 39,43 | 106 |
41,40 · 106 | 42,08 · 106 | 41,74 ■ | |
43,56 · 10" | 44,44 · 10" | 43,40 · | |
Beton wurde unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 3 gemischt jedoch ohne Mittel. Da das
Betongemisch sich während des Mischens verfestigte, konnte es nicht mehr gegossen werden.
Beton wurde unter den folgenden Bedingungen gemischt Prüfkörper wurden von dem Betongemisch
gegossen und in einer Heizkammer bei der angegebenen Temperatur erhärtet. Nach 2, 3, 4, 5, 6 und 21
Stunden wurden die Prüfkörper unter Druck geprüft.
Die erhaltenen Festigkeitswerte sind in der folgenden Tabelle angegeben:
()5 Vebe-Konsistenz 3,0 Sek.
0,88 kg (4,6% des Zcmenlgcwichtes (des Mittels gemäß Beispiel 2.
etwa 348 K. Danach adiabatische Erhärtung, Erhärtungszeit Druckfestigkeit
wobei die Temperatur wahrend 2 Stunden (Stunden) (Pa)
etwa 348 K betrug und dann nach insgesamt 19
bei 293 K erhärtet wurden. 6 41 20 ■ 10A
12 44J5 ■ 10"
Tabelle 24 49,44 · 10"
Kl
Erhärtungszeit Druckfestigkeit
(Stunden) (Pa) Vergleichsbeispiel 2
Beton wurde unter den gleichen Hediiigungen wie in
1 1,96· Ι0Λ r· Beispiel 5, jedoch ohne Mittel gemischt. Da sich
2 15,70 · ΙΟ* während des Mischens das Betongemisch verfestigte,
3 31,39· 10* konnte es nicht mehr gegossen werden.
Claims (1)
- iilpütiisjjeniisih^mejn^Stunden auf einer ;^mpe^tyr;vbn/hälfc dadurchsgejtenhzei^^dem Betongemisch Natriumsulfat in einer Menge -v ^ Fi^giiettSfv^^^ßiSli^ßfi^^^&^^^^Sxei./.von 0,1 bis 5% des Zementgewiehtes zusetzt . V ^gerann^;iTp'pfzei^Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ,; «Beipngem& liegt,·zeichnet, daß man dem Betongemisch außerdem verkürztÄDiesqführte ^Kig^jfcire^;;Ansätzen jiihdKieselsäure mit einer Teilchengröße kleiner als Ii bestinimten Betonsorten dazu, daß der Beton bereits imlOujn ein einer Menge von 0.05 bis 6% des Mischer fest wurde. J ϊZementgewiehtes zusetzt Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch beschleunigte Betonhärtung zu bekomme^-ohne die gekennzeichnet, daß man dem Betongemisch außer- Topfzeit wesentlich zu verkürzen, und durch Zusetzen dem ein Benetzungsmittel in einer Menge von 0,0002 20 eines Mittels ein vorzeitiges Erstarren des Betongemibis 1,0% des Zementgewiehtes zusetzt ' sches im Mischer zu verhindern sowie ein Vermischen,
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