DE2555319C2 - - Google Patents
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- DE2555319C2 DE2555319C2 DE2555319A DE2555319A DE2555319C2 DE 2555319 C2 DE2555319 C2 DE 2555319C2 DE 2555319 A DE2555319 A DE 2555319A DE 2555319 A DE2555319 A DE 2555319A DE 2555319 C2 DE2555319 C2 DE 2555319C2
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- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T8/00—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
- B60T8/17—Using electrical or electronic regulation means to control braking
- B60T8/176—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS
- B60T8/1763—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS responsive to the coefficient of friction between the wheels and the ground surface
- B60T8/17636—Microprocessor-based systems
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bremskraftregler
für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiger Bremskraftregler
ist in der DE-OS 22 19 836 beschrieben.
Dabei handelt es sich um einen Bremskraftregler mit Rückregelung
des Bremsdruckes beim Überschreiten einer maximalen,
am Rad wirkenden Radumfangskraft und mit Ausschaltung der
Rückregelung bei wieder abnehmender Radumfangskraft nach
erfolgtem Unterschreiten des Maximums, wobei das Ein- und
Ausschalten der Rückregelung des Bremsdruckes durch Signale
gesteuert wird, die unter Berücksichtigung der Hysteresewirkung
des Regelvorganges durch die Vorzeichen der zeitlichen
Ableitungen der Umfangskraft und des Bremsdruckes
gebildet werden, wobei bei weiteren Regelzyklen das Wiederhochregeln
des Bremsdruckes abgeschwächt oder unterbrochen
wird, bevor das Maximum der Radumfangskraft erreicht wird
und wobei ein Druckabfall gestoppt wird, wenn die Radumfangskraft
ansteigt. Mit diesen Maßnahmen sollen unerwünscht
große Regelabweichungen vermieden werden. Außerdem
sind zwei aufgrund von Störungen der Radumfangskraft
auftretende Sonderfälle beschrieben und Abhilfemaßnahmen
dafür angegeben.
Bei einer Vollbremsung, die bei der bekannten Vorrichtung
ausschließlich berücksichtigt wird, genügt an sich eine
Regelung nach der zeitlichen Ableitung der Umfangskraft.
Teilbremsungen sind nicht berücksichtigt und auch Sonderfälle,
die in gewissen Betriebszuständen eintreten können,
werden nicht oder nur in sehr beschränktem Maße beachtet.
Bei einem aus der US-PS 37 67 270 bekannten Bremsregelsystem
werden zwar auch Teilbremsungen berücksichtigt,
dieses System wird jedoch abhängig von den Drehzahlen
und Beschleunigungen der Räder geregelt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Bremskraftregler zu
schaffen, der sowohl Teilbremsungen als auch alle genannten
Sonderfälle berücksichtigt und auf diese Weise in allen
möglichen Situationen, dem Verhältnis Reifen-Fahrbahn
Rechnung tragend, die richtigen Entscheidungen trifft.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Diagramm der Umfangskraft in Abhängigkeit
vom Druck im Radbremszylinder bei dem
bekannten Bremskraftregler,
Fig. 2 das dazugehörige Strukturdiagramm des Reglers
in Form eines Flußdiagramms,
Fig. 3 die dazugehörige Tabelle der Regler-Zustände
und Ventilstellungen,
Fig. 4 das Flußdiagramm eines ersten erweiterten
Bremskraftreglers,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der möglichen
μ-Sprünge bei Änderung des Fahrbahnbelages,
Fig. 6a eine schematische Darstellung des Reglerverhaltens
beim Sonderfall 1,
Fig. 6b eine schematische Darstellung des Reglerverhaltens
beim Sonderfall 2,
Fig. 6c eine schematische Darstellung des Reglerverhaltens
beim Sonderfall 3,
Fig. 7 das Flußdiagramm eines zweiten erweiterten
Bremskraftreglers,
Fig. 8 das Flußdiagramm eines dritten erweiterten
Bremskraftreglers und
Fig. 9a, b eine Ausführungsform eines Bremskraftreglers
nach Fig. 8.
Baut man einen Regler nach der bekannten Vorrichtung
auf, so genügt - wenn man den Fall der Vollbremsung
betrachtet - allein das Vorzeichen des Signals dU/dt.
Eine solche Bremskraftregelung ist in Fig. 2 als Flußdiagramm
dargestellt. Fig. 1 zeigt den Zusammenhang zwischen Umfangskraft
U und Druck im Radbremszylinder p R .
Steigt bei einer Vollbremsung der Bremsdruck p R bei 0 beginnend
an, so steigt auch die Umfangskraft U an, d. h. dU/dt ist
positiv, und erreicht in Punkt I das Maximum. Danach fällt
sie wieder ab, dU/dt wird negativ. Dies ist das Signal für
den Regler, den Druck p R im Radbremszylinder abzusenken. Aufgrund
der Trägheit des Systems fällt die Umfangskraft jedoch
weiter in Richtung auf den Blockierzustand ab, um in Punkt II
ihren tiefsten Wert zu erreichen. Danach steigt sie wieder an,
dU/dt wird positiv. Dies ist das Signal für den Regler, den
Druck im Radbremszylinder konstant zu halten. Im Punkt III
hat die Umfangskraft (von der Richtung Blockieren her) wieder
ihr Maximum erreicht. Nach Rücküberschreiten des Maximums
fällt die Umfangskraft wieder ab und mit dU/dt kleiner Null
steigt der Bremsdruck im Radbremszylinder wieder an. Wieder
folgt die Umfangskraft aufgrund der Trägheit des Systems
nicht sofort, sondern fällt noch weiter bis zum Punkt IV ab.
Erst jetzt wird dU/dt wieder größer Null. Dies ist das Signal
für den Regler, den Druck im Radbremszylinder bis zum
Punkt V nur noch langsam ansteigen zu lassen. Dort hat die
Umfangskraft ihr Maximum erneut erreicht. Damit ist der Regelzyklus
durchlaufen, der sich beliebig oft wiederholen kann.
Bild 2 zeigt das zugehörige Flußdiagramm des Reglers in Form
einer digitalen Ablaufschaltung, wobei die Boolesche Variable
B so definiert ist, daß
B = 1, wenn dU/dt < 0 und
B = 0, wenn dU/dt < 0 ist.
B = 0, wenn dU/dt < 0 ist.
Für dU/dt = 0 gilt das vorher anliegende Signal.
Weiter bedeuten:
A (Zustand a und d):"Schneller Druckanstieg",
E (Zustand b):"Druckabfall",
PC (Zustand c):"Druck halten" und
PG (Zustand e):"Langsamer Druckanstieg".
Von 0 nach I befindet man sich mit B = 1, d. h. dU/dt < 0
im Zustand a. Nach Überschreiten des Maximums ändert dU/dt
sein Vorzeichen und B wird gleich Null, der Regler geht in
den Zustand b über. In Punkt II ändert dU/dt wieder sein
Vorzeichen und B wird gleich 1, der Regler geht in den Zustand
c über, das bedeutet "Druckhaltephase". Im Lauf des Regelzyklusses
ändert B noch zweimal seinen Wert und der Regler durchläuft
nacheinander noch die Zustände d "schneller Druckanstieg"
und Zustand e "langsamer Druckanstieg". Wie anhand
des Flußdiagramms ersichtlich, ist also nur die Größe B für
Änderungen des Reglerzustands verantwortlich.
In Fig. 3 sind die Zusammenhänge als Tabelle dargestellt.
Die meisten Erfindungen gehen in ihrem Regelprinzip immer
von einer Vollbremsung aus. Berücksichtigt man aber auch
Teilbremsung, so gibt es, wenn in Zustand a oder e mit wachsendem
Druck die Umfangskraft steigt, d. h. B den Wert 1 hat,
und daran anschließend B = 0 wird, zwei mögliche Ursachen:
- - Die Umfangskraft hat ihr Maximum in Richtung Blockieren überschritten und wird kleiner, der Regler geht in den Zustand b (bisheriger Fall der Vollbremsung).
- - Der Fahrer entlastet den Hauptbremszylinder und senkt dadurch den Druck im Radbremszylinder. Deshalb wird das Bremsmoment kleiner als das angreifende Reibmoment, das Rad beschleunigt, der Schlupf λ nimmt ab und ebenso die Umfangskraft U.
Da der Regler im zweiten Fall nicht in den Zustand b kommen
darf, muß man diese beiden prinzipiell verschiedenen Fälle
unterscheiden. Dazu wird ein neuer Zustand f eingeführt,
der dieselbe Ventilstellung wie in Zustand a hat. Als Signal
zur Unterscheidung wird die Größe P₁ verwendet.
Wie in den bekannten Patentanmeldungen die zeitliche Ableitung
des Bremsdruckes zur Regelung benützt wird, könnte man
diese Größe als Signal für P₁ verwenden. Eine einfacher zu
realisierende Möglichkeit ist aber der Vergleich des Druckes
p H vom Hauptbremszylinder mit dem Druck p R im Radbremszylinder.
Im ersten Fall ist nämlich p H <p R und im zweiten Fall
ist p H <p R . Definiert man also
P₁ = 1, wenn p H < P R und
p₁ = 0, wenn p H p R ist,
p₁ = 0, wenn p H p R ist,
so erhält man das erweiterte Flußdiagramm in Fig. 4. Darin
sind, wie auch in den später folgenden Fig. 7 und 8, die
Erweiterungen gegenüber den vorhergehenden Flußdiagrammen
jeweils durch Schraffur hervorgehoben.
Wird also in Zustand a oder e B=0, so entscheidet das Signal
P₁, ob der Regler in den Zustand b oder f übergeht.
Im Falle einer Teilbremsung nimmt der Regler wegen P₁=1
den Zustand f ein und die Verbindung zwischen Haupt- und
Radbremszylinder bleibt weiterhin geöffnet (Signal A). Bei
erneut wachsender Umfangskraft nimmt der Regler wieder Zustand
a ein. Im Falle der Vollbremsung nimmt der Regler
wegen P₁=0 den Zustand b ein, der Druck im Radbremszylinder
wird durch das Signal E abgesenkt.
Wie schon in der DE-OS 22 19 836 erwähnt, können im Verlauf
einer Bremsung Umfangskraftänderungen und damit Änderungen
des Signals B auch durch μ-Sprünge, d. h. Änderungen des Reibbeiwertes,
erfolgen. Um trotzdem einen richtigen Ablauf der
Regelung zu gewährleisten, müssen sämtliche Möglichkeiten
einer μ-Änderung systematisch untersucht werden. Geht man
von einer bestimmten μ,λ-Kurve m a (λ) aus - Zusammenhang
zwischen Reibbeiwert und Schlupf - so zeigt Fig. 5, daß
prinzipiell nur die eingezeichneten Punkte 1 bis 8 als Maximum
einer neuen μ,λ-Kurve μ n (λ) in Frage kommen. Dabei
sind im Augenblick des μ-Sprunges auf der Ausgangskurve m a (λ)
drei verschiedene Punkte zu unterscheiden. Der Ausgangspunkt
kann auf dem ansteigenden Ast der μ,λ-Kurve, auf dem
Maximum oder auf dem abfallenden Ast liegen. Entsprechend
sind auf der neuen μ,λ-Kurve drei verschiedene Endpunkte
möglich. Berücksichtigt man außerdem, daß sowohl im Ausgangspunkt
als auch im Endpunkt die zeitliche Ableitung des Druckes
im Radbremszylinder dp R /dt 0 sein kann, so erhält man nach
Multiplikation aller aufgezählten Möglichkeiten 648 zu unterscheidende
Fälle, von denen aber einige physikalisch nicht
möglich sind, so daß schließlich nur 392 Fälle auch im Hinblick
auf verschiedene Reglerzustände zu untersuchen sind.
Anhand des Flußdiagramms kann geprüft werden, ob diese Fälle
von der Regellogik in gewünschter Weise verarbeitet werden.
Es zeigt sich, daß die kritischen Fälle auf vier prinzipiell
verschiedene Sonderfälle zurückgeführt werden können, bei
denen der Regler falsch reagieren kann und deshalb erweitert
werden sollte.
Der Regler befindet sich im Zustand b mit B=0 und dp R /dt<0.
Entsprechend Fig. 6a erfolgt der μ-Sprung vom abfallenden
Ast der alten μ-Kurve μ a (Punkt 3) auf den ansteigenden Ast
der neuen μ-Kurve m n 8 (Punkt 4).
Das Signal B ändert sich nicht und behält den Wert 0. Der
Regler bleibt deshalb im Zustand b und auf Grund der bestehenden
Ventilstellung E wird der Druck p R vollständig abgesenkt,
so daß das Rad bis zum reinen Rollen beschleunigen kann und
die Umfangskraft U=0 wird. Das B=0 bleibt, gibt es für den
Regler keine Möglichkeit, den Zustand b wieder zu verlassen.
Ein erneutes Erhöhen des Druckes im Radbremszylinder ist somit
nicht möglich.
Zur Vermeidung dieses unerwünschten Verhaltens wird eine
untere Druckgrenze p Gr festgesetzt, unter die im Zustand b
der Druck p R niemals abgesenkt werden soll. Dazu wird im
Regelzustand b noch das Signal P₂ eingeführt, wobei
P₂ = 1, wenn p R - p GR < 0 und
P₂ = 0, wenn p R - p Gr 0 ist.
P₂ = 0, wenn p R - p Gr 0 ist.
In Fig. 6a ist dieses Reglerverhalten anhand der Kurven U(p R ),
p R (t), λ (t) und μ ( λ ) ausführlich dargestellt und bedarf
keiner weiteren Erläuterungen.
Der Regler befindet sich im Zustand d mit B=0 und dU/dt<0
und der μ-Sprung erfolgt abfallend entsprechend Fig. 6b vom
ansteigenden Ast der alten μ-Kurve μ a (Punkt 5) auf den abfallenden
Ast der neuen μ-Kurve μ n 6 (Punkt 6).
Das Signal B ändert sich auch in diesem Fall nicht und behält
weiterhin den Wert 0. Der Regler bleibt deshalb im Zustand d
und auf Grund der bestehenden Ventilstellung A läuft das Rad
in den Blockierzustand.
In diesem Falle ist es notwendig, daß der Druck im Radbremszylinder
abgesenkt wird, d. h. der Regler muß in den Zustand b
springen. Auslösesignal hierfür ist das Signal P s , wobei
P s = 1, wenn p R - p Sp 0 und
P s = 0, wenn p R - p Sp < 0 ist
P s = 0, wenn p R - p Sp < 0 ist
und wobei p Sp der beim Überschreiten des Maximums gespeicherte
Druck ist.
In Fig. 6b ist dieses Reglerverhalten analog zu Fig. 6a dargestellt.
Jeweils beim Überschreiten des Maximums der μ-Kurve
(Punkt 1) wird der gerade herrschende Druck p Sp im Radbremszylinder
gespeichert. Im weiteren Verlauf des Regelzyklus wird
dann dieser gespeicherte Druck in Zustand d verglichen mit dem
nun herrschenden Druck p R . Im normalen Regelfall ist im Zustand
d, also ab Punkt 4, p R immer kleiner als der gespeicherte
Druck p sp . Im Sonderfall 2 jedoch wird ab Punkt 7 der
Druck p R größer als p Sp , d. h. P s nimmt den Wert 1 an.
Der Regler befindet sich genau wie in Sonderfall 1 im Zustand
b mit B=0 und dp R /dt<0. Der μ-Sprung muß aber entsprechend
Fig. 6c vom abfallenden Ast der alten μ-Kurve μ a (Punkt 3) auf
den abfallenden Ast der neuen μ-Kurve μ n 6 (Punkt 4) erfolgen.
Das Signal B ändert sich auch hier nicht und behält den Wert 0.
Der Regler bleibt deshalb in Zustand b und genau wie in Sonderfall
1 wird der Druck p R bis auf p Gr abgesenkt, bis p₂=1
ist. Springt jetzt der Regler, wie für den Sonderfall 1 vorgesehen,
in den Zustand f, dann würde das Rad sofort blockieren,
da in diesem Zustand die Ventileinheit die Stellung A hat.
In Zustand b mit der zugehörigen Ventilstellung E darf der
Regler wegen Sonderfall 1 aber auch nicht bleiben. Es bietet
sich die Ventilstellung PC, Druckhaltephase, an. Da jedoch
bisher PC nur in Zustand c mit B=1 vereinbart ist, darf
man den Regler nicht nach c springen lassen, denn, da B den
Wert 0 hat, würde der Regler sofort nach Zustand d weiterspringen
und das Rad dann trotzdem zum Blockieren kommen.
Deshalb ist es notwendig, einen zusätzlichen Reglerzustand
g einzuführen, bei dem mit B=0 die Ventilstellung PC eingestellt
werden soll. Wie Fig. 6c zeigt, wird ab Punkt 6 der
Schlupf λ wieder kleiner, die Umfangskraft U nimmt wieder
zu und mit B=1 wird Zustand g durch Zustand c abgelöst.
Der Regler befindet sich in Zustand c mit B=1 und dp R /dt=0.
Der μ-Sprung erfolgt vom abfallenden Ast der μ a -Kurve nach
oben auf den ansteigenden Ast der neuen m-Kurve μ n 3. Das Signal
B ändert sich nicht und behält den Wert 1. Der Regler
bleibt deshalb in Zustand c und aufgrund der bestehenden Ventileinstellung
PC kann der Druck p R weder erhöht noch abgesenkt
werden. Damit also der Regler überhaupt wieder den
Zustand c verlassen kann, ist ein zusätzliches Signal notwendig.
Der Zähler 2 prüft deshalb die Zeit, während der der
Regler in den Zuständen b und c ist. Das ist die Zeit, während
der sich das System auf dem instabilen abfallenden Ast
der μ,λ-Kurve befindet. Wird sie größer als die festgelegte
Maximalzeit t max 2, so nimmt das Signal Z₂ den Wert 1 an.
Dies bedeutet, daß der Sonderfall 3 vorliegt und der Regler
dann in den Zustand a springen soll.
Es gibt aber noch eine zweite Möglichkeit, daß der Sonderfall
4 auftritt. Der Regler befindet sich in Zustand g mit
B=0 und dP R /dt=0 und der μ-Sprung erfolgt vom abfallenden
Ast der alten μ-Kurve μ a nach unten auf den ansteigenden
Ast der neuen μ-Kurve μ n 8. Auch jetzt kann der Regler über
das Signal Z₂=1 den Zustand g verlassen und entsprechend
nach f springen.
Baut man nun einen Regler nach Flußdiagramm in Fig. 7, so
ist er in der Lage, die nach Fig. 5 möglichen μ-Sprünge richtig
zu verarbeiten.
Die Fälle, in denen der μ-Sprung vom Maximum der alten
μ-Kurve μ a entweder auf das Maximum der neuen μ-Kurve μ n 2
oder der neuen μ-Kurve μ n 7 erfolgt, treten äußerst selten auf.
Bei ihnen verhält sich der Regler so, als wäre gar kein μ-
Sprung erfolgt.
Die richtige Verarbeitung von Einflüssen der Straße auf das
Rad führt, wie Fig. 7 zeigt, auf einen Regler, der sieben
verschiedene Zustände einnehmen können muß (Zustand a-g).
Da der Fahrer in jedem Augenblick den Bremsdruck im Radbremszylinder
beeinflussen will, muß für jeden Reglerzustand
nachgeprüft werden, ob diese Beeinflussung möglich und überhaupt
zulässig ist.
In den Zuständen a, d und f befindet man sich auf dem stabilen
Ast der μ,λ-Kurve und deshalb ist eine Beeinflussung
von p R durch den Fahrer zulässig und, da eine Verbindung
zwischen Haupt- und Radbremszylinder aufgrund der Ventilstellung
A besteht, auch möglich.
In Zustand b mit Ventilstellung E muß der Regler den Druck
im Radbremszylinder absenken. Druckerhöhung durch den Fahrer
ist deshalb nicht zulässig.
In den anderen Zuständen c, e und g muß, um dem Fahrer die
Möglichkeit zu geben, den Regler zu beeinflussen, ein weiteres
Signal eingeführt werden.
In Zustand e befindet man sich auf dem stabilen Ast der μ,λ-
Kurve und die Ventilstellung PG ermöglicht eine hier zulässige
Druckabsenkung im Radbremszylinder entsprechend einer
Druckabsenkung im Hauptbremszylinder. Der Druckanstieg jedoch
kann nur langsam erfolgen. Es gibt aber einen Fall, bei
dem ein schneller Druckanstieg im Anschluß an Zustand d erwünscht
ist:
Befindet sich der Regler in Zustand d und senkt der Fahrer
durch Entlasten des Bremspedals den Druck p R ab, so ändert
sich das Signal B=0 nicht und der Regler bleibt in diesem
Zustand. Erhöht der Fahrer nun wieder den Druck p H und damit
P R , so wird B=1 und der Regler springt in den Zustand
e, "langsamer Druckanstieg". Dies soll aber, wenn der Druck
schon sehr weit abgesunken ist, vermieden werden. Der Zähler
1 prüft deshalb die Zeit, in der sich der Regler in Zustand
d befindet. Ist die zulässige Zeit t max 1 überschritten,
so ist Z₁=1 und es springt der Regler, wenn B=1 wird,
in den Zustand a, "schneller Druckanstieg".
Anstelle des Zeitzählers Z₁ kann auch ein Signal P₃ gewählt
werden, wobei
P₃ = 1, wenn p R - p Sch < 0 und
P₃ = 0, wenn p R - p Sch < 0 ist.
P₃ = 0, wenn p R - p Sch < 0 ist.
Die Größe p Sch stellt dabei eine untere Druckschwelle dar.
Die Größe p Sch kann identisch mit p Gr aus Sonderfall 1 sein,
so daß auch als Signal P₃ das Signal P₂ verwendet werden
kann.
Befindet sich der Regler in Zustand c bzw. g, Druckhaltephase,
und möchte der Fahrer den Druck p R absenken, so kann man erreichen,
daß der Regler durch das anliegende Signal P₁=1
in den Zustand a bzw. f übergeht. Dadurch wird der Bremsdruck
p R entsprechend der Abnahme von p H abgesenkt und ein
rascheres Rücküberschreiten der μ,λ-Kurve ermöglicht.
Erreicht der Regler den Zustand g über den Zustand b und hat
der Fahrer den Bremsdruck p H abgesenkt, hat also P₁ den Wert 1,
so springt der Regler bereits nach dem nächsten Takt aus dem Zustand
g wieder heraus und weiter nach Zustand f. Es ist aber besser,
den Regler bei P₂=1 und P₁=1 vom Zustand b gleich in den
Zustand f zu schicken, damit die Bremsanlage wieder schneller
in ihrem Ausgangszustand ist.
Die für einen Einfluß durch den Fahrer nötigen Erweiterungen
und Verbesserungen sind im Flußdiagramm in Fig. 8 durch
Schraffur hervorgehoben. Fig. 8 zeigt das Flußdiagramm eines
Bremskraftreglers für alle hier besprochenen Maßnahmen.
Fig. 9a, b zeigt als Beispiel einen Schaltplan einer Regelelektronik
für diesen Bremskraftregler. In ihr werden ausschließlich
durch logische Verknüpfungen in NAND- und NOR-
Gliedern und drei Speichergliedern aus den digitalen Signalen
B, P₁, P₂, P S , Z₁ und Z₂ sowie deren Negationen die Ausgangssignale
PC, PG und E zum Ansteuern der Ventile, SP
zum Speichern des Druckes und ZM 1 und ZM 2 zur Zeitzählung
gebildet.
Claims (3)
1. Bremskraftregler zum Regeln des Bremsdruckes an den Radbremszylindern
von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen,
mit schnellem und langsamem Druckanstieg, Druckhalten und
Druckabsenken mittels digitalen Signalen, die vom Vorzeichen
(B) der zeitlichen Ableitung (dU/dt) der Radumfangskraft (u),
vom Vergleich (P₂) des Druckes (P R ) im Radbremszylinder mit
einem vorgegebenen minimalen Druck (P G ) und, (P S ), mit dem
beim Überschreiten des Maximums der Radumfangskraft gespeicherten
Druck (P Sp ) im Radbremszylinder sowie vom Vergleich
(Z₁) der Dauer (t d ) zwischen erneutem Druckanstieg
im Radbremszylinder bei kleiner werdender Radumfangskraft
bis zum Wiederansteigen der Radumfangskraft mit einem vorgegebenen
Zeitintervall (t max 1) abgeleitet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiteres digitales Signal (P₁) vom Vergleich des
Druckes (P R ) im Radbremszylinder mit dem Druck (P H ) im
Hauptbremszylinder und ein digitales Signal (Z₂) vom Vergleich
der zeitlichen Dauer (t b +t c oder t b +t g ) der aufeinanderfolgenden
Regelzustände Druckabsenken (b) und Druckhalten
(c oder g) mit einem zweiten vorgegebenen Zeitintervall
(t max 2) abgeleitet sind und daß die Regelung des Bremsdruckes
(P R ) unter Einhaltung folgender Bedingungen abläuft (Fig. 8):
wobei
B = 0,wenn dU/dt < Φ
B = 1,wenn dU/dt < Φ
B n = B n-1,wenn dU/dt = Φ
P₁ = 0,wenn P R P H
P₁ = 1,wenn P R < P H
P₂ = 0,wenn P R P G
P₂ = 1,wenn P R < P G
P S = 0,wenn P R < P sp
P S = 1,wenn P R P sp
Z₁ = 0,wenn t d t max 1
Z₁ = 1,wenn t d < t max 1
Z₂ = 0,wenn (t b +t c ) oder (t b +t g ) t max 2
Z₂ = 1,wenn (t b +t c ) oder (t b +t g ) < t max 2
2. Bremskraftregler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Signal Z₁ durch das Signal P₂ mit dem vorgegebenen
minimalen Druck P G ersetzt ist.
3. Bremskraftregler nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vorgegebene minimale Druck vom Druck P G verschieden
ist.
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