DE2555175B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Abwässern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von AbwässernInfo
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- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/46—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods
- C02F1/461—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods by electrolysis
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- C02F1/34—Treatment of water, waste water, or sewage with mechanical oscillations
- C02F1/36—Treatment of water, waste water, or sewage with mechanical oscillations ultrasonic vibrations
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen von Abwässern, welche feine oder feinste
Schwebstoffe bzw. gelöste, emulgierte oder suspendierte organische und/oder anorganische Verunreinigungen
enthalten und welche gegebenenfalls durch eine Vorreinigung von groben Verunreinigungen befreit
sind, durch Elektrolyse, gegebenenfalls in Gegenwart
von Schaumbildnern, wobei der gebildete Schlamm abgezogen wird, in einem ungefähr horizontalen
elektrischen Feld, wobei das Abwasser im Gleichstrom
zu den aufsteigenden Gasbläschen geführt wird. Ein solches Verfahren ist in der AT-PS 3 05 914 beschrieben.
Bei diesem bekannten Verfahren war die erzielbare Reinigungswirkung im wesentlichen durch die erreichbare
elektrolytische Aufladung der Teilchen und durch die nach einiger Zeit auftretende Verlegung der
Elektrodenoberfläche begrenzt Es wurde weiter bereits vorgeschlagen, bei elektrolytischen Abwasserreinigungsverfahren
Ultraschall einzusetzen. Der DE-OS 21 31 879 ist ein solches Verfahren zu entnehmen, bei
welchem durch die Anwendung von Ultraschall die physikalische Lösung von Sauerstoff für den mikrowellen
Abbau der Abwasser verbessert werden soll. Durch Ultraschall sollen hierbei auch kolloidale Hüllen
abgesprengt werden. Eine Verwendung von Ultraschall in der Elektrolysezelle bringt somit die Gefahr einer
neuerlichen Dispersion der agglomerierten Schmutzteilchen mit sich.
Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, das
eingangs genannte Verfahren zu verbessern und insbesondere die Zahl der elektrolytisch aufgeladenen
Teilchen zu vergrößern sowie die Gefahr einer Verlegung der Elektrodenoberfläche zu verringern. Zur
Lösung dieser Aufgabe besieht die Erfindung im wesentlichen darin, daß das zu reinigende Abwasser vor
Eintritt in die Elektrolysezelle und in der Elektrolysezelle mit Ultraschall beschallt wird und daß die Beschallung
in der Elektrolysezelle mit geringerer Schallenergiedichte als vor Eintritt in die Elektrolysezelle erfolgt.
Dadurch, daß im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens das zu reinigende Abwasser vor Eintritt in
die Elektrolysezelle mit Ultraschall beschallt wird, werden die im Abwasser enthaltenen Schwebstoffe, in
der Regel emulgierte oder suspendierte organische und/oder anorganische Verunreinigungen, weitgehend
zerkleinert, so daß diese Verunreinigungen die für das nachfolgende Abscheiden dieser Verunreinigungen an
den Elektroden der Elektrolysezellen auf elektrophoretischem Wege erforderliche elektrische Ladung erhalten
können. Da im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens das Abwasser im Gleichstrom zu den in den
Elektroden hochsteigenden Gasbläschen geführt wird, werden sowohl die die an der Kathode als auch die an
der Anode abgeschiedenen Verunreinigungen rasch an die Oberfläche des in der Elektrolysezelle befindlichen
Wassers gefördert und praktisch quantitativ abgetrennt.
Dadurch, daß das Abwasser während des Durchströmens des die Elektroden aufweisenden Bereiches der
Elektrolysezellen mit geringerer Schallenergiedichte beschallt wird als vor Eintritt in die Elektrolysezelle,
kann bei zweckmäßiger Wahl der Schallenergiedichte die zwischen den Elektroden wirksame Schallenergie
auf einen Wert eingestellt werden, der eben ausreicht, die an den Elektroden unter Agglomerieren abgeschiedenen
Verunreinigungen von den Elektroden abzulösen, ohne die abgeschiedenen Verunreinigungen wieder zu
dispergieren, wobei zusätzlich noch erreicht wird, daß, weil die an den Elektroden abgeschiedenen Verunreinigungen
rasch von den Elektroden abgelöst werden, an den Elektroden kein dicker Belag an abgeschiedenen
Feststoffen entstehen kann und damit die Möglichkeit besteht, innerhalb einer Elektrolysezelle vorgegebener
Abmessungen eine größere Anzahl von Elektroden mit kleinerem Abstand als bisher anzuordnen und damit der
Platzbedarf einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtung wesentlich
geringer gehalten werden kann als der Platzbedarf von bisher verwendeten Vorrichtungen zum Reinigen von
Abwässern durch Elektrolyse. Im Hinblick auf den durch das erfindungsgemäße Verfahren ermöglichten kleinen
Abstand der Elektroden der Elektrolysezelle kann auch die den Elektroden aufzuprägende Spannung vergleichsweise
klein gehalten und damit elektrische Energie eingespart werden.
Vorzugsweise wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens das Abwasser mit Schall einer Frequenz
von mindestens 2OkHz, insbesondere mindestens 30 kHz, beschallt
Eine zweckmäßige Ausführungsform einer Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
besitzt eine oder mehrere mit senkrecht angeordneten Elektroden ausgestattete Elektrolysezellen, welche
unten eine Einströmöffnung für das Abwasser aufweisen und an deren oberen Enden eipe Abströmöffnung
für das Abwasser und eine Einrichtung zum Abziehen des auf die Wasseroberfläche aufschwimmenden
Schlammes und, in der Strömungsrichtung des Abwassers hinter den Elektrolysezellen, eine Abflußkammer
für gereinigtes Abwasser vorgesehen sind, und ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereiche der Einströmöffnung zumindest ein Schallsender angeordnet ist, welcher mit seiner
Schallabstrahlfläche dem zugeführten Abwasser zugekehrt ist, und daß zumindest ein weiterer Schallsender
seitlich der Elektroden der Elektrolysezellen mit seiner Schallabstrahlfläche im wesentlichen senkrecht zu den
Elektrodenfiächen stehend angeordnet ist.
In einer solchen Vorrichtung sind zweckmäßig elektroakustische, insbesondere piezoelektrische
Schallsender vorgesehen. Es ist von Vorteil, gemäß der Erfindung zumindest einen Schallsender am Boden der
Elektrolysezellen unterhalb der Elektroden vorzusehen, da in solcher Weise angeordnete Schallsender in der
Lage sind, dem zulaufenden Abwasser die zum Zerkleinern der Feststoffe erforderliche Energie zuzuführen
und im Bereiche zwischen den Elektroden der Elektrolysezelle eine Schallenergiedichte aufrechtzuerhalten,
die im oben erwähnten erwünschten Sinne ausreicht, die an den Elektroden abgeschiedenen
Feststoffe von diesen Elektroden loszulösen, jedoch nicht mehr ausreicht, die von den Elektroden abgelösten
agglomerierten Feststoffe erneut zu zerkleinern.
Es ist zweckmäßig, in einer erfind'ingsgemäßen
Vorrichtung Elektroden aus einem anodisch löslichen Metall bzw. einer anodisch löslichen Metallegierung
vorzusehen, da die von solchen Elektroden abgesprengten Metallhydroxide das Ausflocken der abzuscheidenden
Verunreinigungen erleichtern. Solche Elektroden können beispielsweise aus den Metallen Aluminium,
Kupfer, Zink oder Eisen, aber auch aus Legierungen dieser Metalle untereinander oder mit anderen Metallen
bestehen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Figur der Zeichnung näher erläutert
In der Zeichnung zeigt F i g. 1 schematisch im Vertikalschnitt eine Ausführungsform einer Vorrich-
!u tung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie H-II der Fig. 1.
Das Abwasser tritt bei einer Einströmöffnung 1 in den Behandlungsraum ein und wird zunächst der Wirkung
eines von der Schallbestrahlfläche 2a des Schallsenders 2 abgestrahlten Ultraschallfeldes ausgesetzt Das
Schallfeld weist im Bereich 3 eine hohe Energiedichte auf und bewirkt durch Dispergieren gröberer Verunreinigungen
eine weitgehende Homogenisierung des Abwassers. Anschließend durchströmt das Abwasser
die die Elektroden, u. zw. Kathoden 4' und Anoden 4", aufweisende Elektrolysezelle 4 in Richtung von unten
nach oben, also in Richtung der entlang der Elektroden hochsteigenden Gasbläschen. Unter der Wirkung des
r> ungefähr horizontalen elektrischen Feldes flocken die im Abwasser enthaltenen suspendierten und dispergierten
Verunreinigungen aus.
Diese Flocken werden mit Hilfe von Metallhydroxyden, die zweckmäßig durch Oxydation von nicht
ω resistenten Anoden 4" gewonnen werden, stabilisiert
und von den an den Elektroden entstehenden Gasbläschen an die Wasseroberfläche transportiert, wo
sie sich in Form einer schwimmenden Schlammschicht 5 abscheiden. Das Ablösen der Gasbläschen und der
r. Metallhydroxyde von den Elektrodenflächen wird durch die Wirkung des Ultraschallfeldes, das im Bereich der
Elektrolysezelle eine geringere Energiedichte aufweist, beschleunigt. Das Abwasser durchströmt anschließend
das Absetzbecken 6 und gelangt über die Tauchwand 7 in den Abflußschacht 8. Der abgeschiedene Schlamm
wird mechanisch in den Schlammsammeischacht 9 ausgetragen. Für den Fall, daß die vom Schallsender 2
abgestrahlte Schallenergie im Bereiche zwischen den Elektroden 4', 4" eine für das Ablösen der Feststoffe
r> von den Elektroden unzureichende Schallenergiedichte
ergeben sollte, können im Bereiche der Seitenwände des die Elektroden 4', 4" aufweisenden Teils der Vorrichtung
zusätzliche Schallsender 2' vorgesehen sein, welche, wie Fig. 1 zeigt, mit ihrer Schallabstrahlfläche
Ι» im wesentlichen senkrecht zu den Flächen der
Elektroden 4', 4" angeordnet sind und damit den Raum zwischen den Elektroden gut beschallen können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Reinigen von Abwässern, welche feine oder feinste Schwebstoffe bzw. gelöste,
emulgierte oder suspendierte organische und/oder s
anorganische Verunreinigungen enthalten und welche gegebenenfalls durch eine Vorreinigung von
groben Verunreinigungen befreit sind, durch Elektrolyse, gegebenenfalls in Gegenwart von Schaumbildnern,
wobei der gebildete Schlamm abgezogen wird, in einem ungefähr horizontalen elektrischen
Feld, wobei das Abwasser im Gleichstrom zu den aufsteigenden Gasbläschen geführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das zu reinigende Abwasser vor Eintritt in die Elektrolysezelle und in
der Elektrolysezelle mit Ultraschall beschallt wird und daß die Beschallung in der Elektrolysezelle mit
geringerer Schallenergiedichte als voi Eintritt in die Elektrolysezelle erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abwasser vor dem Eintritt in die Elektrolysezelle mit Schall einer Frequenz von
mindestens 2OkHz, insbesondere mindestens 30 kHz, beschallt wird.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens gemäß Anspruch 1 oder 2, mit einer oder mehreren
mit senkrecht angeordneten Elektroden ausgestatteten Elektrolysezellen, welche unten eine Einströmöffnung
für das Abwasser aufweisen und an deren oberen Enden eine Abströmöffnung für das Abwasser
und eine Einrichtung zum Abziehen des auf die Wasseroberfläche aufschwimmenden Schlammes
und in der Strömungsrichtung des Abwassers hinter den Elektrolysezellen eine Abflußkammer für
gereinigtes Abwasser vorgesehen sind, dadurch « gekennzeichnet, daß im Bereiche der Einströmöffnung
(1) zumindest ein Schallsender (2) angeordnet ist, welcher mit seiner Schallabstrahlfläche
(2a) dem zugeführten Abwasser zugekehrt ist, und daß zumindest ein weiterer Schallsender (2')
seitlich der Elektroden der Elektrolysezellen mit seiner Schallabstrahlfläche im wesentlichen senkrecht
zu den Elektrodenflächen stehend angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn- « zeichnet, daß elektroakustische, insbesondere piezoelektrische
Schallsender vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Schallsender (2)
am Boden der Elektrolysezelle (4) unterhalb der r>«
Elektroden (4', 4") vorgesehen ist, wobei zweckmäßig die Schallabstrahlfläche (2a) dieser Schallsender
(2) geneigt angeordnet ist und der Einströmöffnung (1) für reinigendes Abwasser zugekehrt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3, 4 5r>
oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (4', 4") aus einem anodisch löslichen Metall bzw.
einer anodisch löslichen Metallegierung bestehen.
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