DE2554281A1

DE2554281A1 - Verfahren zur herstellung von hohlkoerpern aus vorformlingen aus plastischem material, gemaess dieses verfahren hergestellte hohlkoerper und vorformlinge fuer die herstellung derartiger hohlkoerper

Info

Publication number: DE2554281A1
Application number: DE19752554281
Authority: DE
Inventors: Jean-Francois Gregoire; Pierre Martineu
Original assignee: Carnaud Total Interplastic SA
Current assignee: Carnaud Total Interplastic SA
Priority date: 1974-12-04
Filing date: 1975-12-03
Publication date: 1976-06-10
Also published as: ES443384A1; DK541075A; SE7513506L; SE412549B; GB1530305A; JPS5182366A; FR2293297A1; FR2293297B1; NO754019L; IT1051015B

Description

Oarnaud !Total Interplastio, Rue Eaul Sabatier» 3Γ-7ΠΟ6 Chaton-

sur-Saone, Frankreich

Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus Yorformlingen aus plastischem Material, gemäß diesem Verfahren hergestellte Hohlkörper und Vorformlinge für die Herstellung derartiger Hohlkörper,,

Die Erfindung "bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischem Material sowie auf Hohlkörper, die nach diesem Verfahren hergestellt werden.

Es sind bereits verschiedene Verfahren für die Herstellung von aus thermoplastischem Material bestehenden Hohlkörpern wie zum Beispiel !Flaschen oder Fläschchen bekannt, wobei durch ein Ex« trusions- oder Injektionsverfahren zunächst ein Vorformling hergestellt wird, der dann durch Aufblasen im Innern einer im allgemeinen aus zwei Teilen bestehenden Blasform gedehnt wird_o

Es ist bereits bekannt, derartige Vorformlinge bei einer genügend hohen Temperatur zu dehnen, um durch biaxiales Strecken einen Materialzustand zu erreichen, der als doppelorientierter Zustand bezeichnet wird, wobei der Vorformling einmal gedehnt und danach dann so abgekühlt wird, daß der Zustand der Doppel« orientierung des Materials, der bei dem Dehnvorgang erreicht wurde, erhalten bleibte Dieser Zustand der Doppelorientierung verleiht dem Material besonders interessante Eigenschaften in bezug auf Widerstand und mechanische Haltbarkeit,

Diese Hohlkörper weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie ein relativ hohes Gewicht haben, was insbesondere auf die Material-

£09824/0755

konzentration an bestimmten Stellen des Körpers, insbesondere im Bereich des Halses zurückzuführen ist_o Außerdem weist das Material bei den bekannten Hohlkörpern verschiedene Zustände je nach den betreffenden Stellen auf, was zu verschiedenen Merk« malen und Eigenschaften, insbesondere für das mechanische Verhalten, die Dichtigkeit und die Temperaturbeständigkeit führte

So beschreibt die französische Patentanmeldung 73 26523 der Firma Mitsui Toatsu Chemicals Incorporated ein Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern durch Blasen mit doppelaxialer Orientierung, wobei von einem sich im kristallinen Zustand befindenden Rohling ausgegangen wird und die Streckvorgänge bei einer Temperatur ausgeführt werden, welche oberhalb des Punktes der kristallinen Verschmelzung liegte Dabei erhält man kristalline Hohlkörper, die jedoch für größere innere D_rücke wenig geeignet sind.

Auch die amerikanische Patentschrift 3.202_o739 (Zavasnik) beschreibt ein Verfahren, welches dem vorhergehenden ähnlich ist, wobei die erhaltenen Hohlkörper ebenfalls Fehler in bezug auf die Homogenität aufweisen.

Die französische Patentanmeldung 69 095*15 (Hercules Incorporated) beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern, bei welchem die Verformung, die bei hoher Tempera« tür durchgeführt wird, auf einen Hohlkörper führt, der nicht homogen ist.

Das gilt auch für das amerikanische Patent 3·754-_ο851 (Reilly-Sincock), welches ein Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern beschreibt, wobei ein Rohling, der im Bereich des Ringes oder Halses festgehalten wird, durch Blasen aus einem Material ge— fertigt wird, welchem die Homogenität fehlt und welches daher beim Einsatz unter schwierigen Bedingungen einen ungenügenden Widerstand aufweist_o

Die vorliegende Erfindung schlägt vor, ein Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischem Material anzugeben, wobei diese Nachteile vermieden werden und insbesondere leichte Hohlkörper entstehen, die einen großen Widerstand und einen viel homogeneren Material zustand aufweisen, wodurch die Unterschiede im Verhalten der verschiedenen Teile der Hohlkörper vermieden werden und wobei durch das Homogenisieren die Qua·«· litäten der gesamten Hohlkörper verbessert werden«.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischem Material, wobei zunächst ein Vorformling aus vorzugsweise amorphem thermoplastischem Material hergestellt wird, der dann gestreckt wird, um dann die endgültige Form des Hohlkörpers zu erhalten, wobei dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß der Vorformling einer Temperatur ausgesetzt wird, die größer oder nahe der Temperatur des Überganges des thermoplastischen Materials in den glasartigen Zustand ist, und daß dann der gesamte Hohlkörper gestreckt wird, bis eine Doppelorientierung des gesamten Hohlkörpers verwirklicht ist, wonach das Material in doppelorientiertem Zustand erstarrt·

Mit der Gesamtheit des Hohlkörpers ist der ganze Hohlkörper einschließlich Hals oder einer anderen oberen Verengung gemeinte Eine Ausnahme bildet gegebenenfalls lediglich ein mittlerer Bereich, der durch den Boden des Hohlkörpers begrenzt ist_o

Auf diese Weise erhält man einen Hohlkörper, bei dem sich fast die Gesamtheit des Materials einschließlich des Materials im Bereich des eventuellen. Halses oder einer oberen Verengung in einem Zustand der Doppelorientierung mit den besonderen Merkaalen in bezug auf Widerstand und Haltbarkeit befindete

Mit Hilfe der Erfindung ist es möglich, eine beträchtliche Gewichtsverminderung bei gleichbleibendem Widerstand für den Hohl-

im 1+ im

körper zu erhalten, weil der Hals od«r die obere Verengung des Hohlkörpers einen doppelorientierten Zustand aufweist, so daß dieser auch eine deutlich geringere Stärke aufweisen kann als für einen Hals notwendig ist, der sich gemäß dem Stand der Technik in einem nicht doppelorientierten Zustand befindete

Gemäß der Erfindung liegt die Temperatur, der man den Rohling zuführt, zwischen 0 und 30° 0 oberhalb der Temperatur des Über-» gangs des betreffenden thermoplastischen Materials in den glas« ähnlichen Zustand·

Gemäß der Erfindung wird ein hohler Vorformling von vorzugsweise rohrartiger Form hergestellt, dessen Durchmesser auf seinem gesamten Querschnitt im wesentlichen kleiner ist als der Durchmesser, der bei dem fertigen Hohlkörper in dem betreffenden Querschnitt verwirklicht wird. Vorzugsweise ist der Durchmesser des Hohlkörpers in einem bestimmten Querschnitt mindestens 1,3 mal größer als der Durchmesser des Vorformlings, wobei jedoch eine Dehnung, die wenigstens 1,5 mal größer ist, besonders bevorzugt ist.

Bei einer bevorzugten Anwendung der Erfindung ist der Vorformling so hergestellt, daß er über seinem Hals oder seiner Mündung ein Materialteil aufweist, welches zum Beispiel von der Herstellung des Vorformlings herrührt und den Transport und das Pesthalten des Vorformlings während des Blasens oder des Expandier rens ermöglicht, wonach dieser Materialteil dann abgeschnitten und dem Kreislauf wieder zugeführt wird_o

Bei einer besonders vorteilhaften Anwendungsform der Erfindung benutzt man für die Herstellung des Vorformlings einen polymeren Werkstoff mit einem kristallinen Zustand, wobei der Vorformling mit einer amorphen Struktur erstarrt und die Verformung dieses Vorformlings bei einer Temperatur durchgeführt wird, die nahe und oberhalb der Temperatur des Überganges in den glasarti«·

6 U tf S 2 i / 015 5

gen Zustand liegt, wobei ein Expansionsgrad angewendet wird, der genügend groß ist, um einen doppelorientierten Materialzu— stend zu schaffen, wonach darm schnell ein Einfrieren dieses Zustandes durch Rückkühlung erfolgt.

Zu den verwendlrtren polymeren Werkstoffen gehören insbesondere die thermoplastischen Polyester, zum Beispiel das Polyterephtalat des Äthylenglycols, die Polyterephtalate des Tetramethylens, die Polyterephtalate des Butylens, die copolymeren Terephtalate/ Isophtalate des Cyclohexylendimethylens; sie bilden auch die Polyamide und die Polyacetate und insbesondere das Polyoxymethylene

Bei den thermoplastischen Polyestern wird die Expansion so durchgeführt, daß sie auf eine Vergrößerung des Durchmessers auf dem gesamten Querschnitt des Hohlkörpers führt, welche mehr als das 1_f5 fache des ursprünglichen Durchmessers beträgt, so daß man einen doppelorientierten Zustand erhält·

Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei welchem die Expansion im Innern der Blasform durchgeführt wird, wird die Temperatur des Materials während der Expansion so kontrolliert, daß sie ständig gleich oder oberhalb der Temperatur des Übergangs in den glasähnlichen Zustand liegt, wobei sich das Einfrieren des doppelorientierten Zustandes an den kalten Wänden der Blasform ergibt_o

Vorzugsweise wird der fertige Hohlkörper einer Thermofixierung durch Erhöhung der Temperatur des Werkstoffes unterzogen, nachdem die dazwischenliegenden vorhandenen Zwangszustände aufgehoben sind.

Bei einer anderen besonders schnell durchführbaren Ausführungsart erfolgt die Expansion des Vorformlings im Innern der Blasform bei einer Materialtemperatur, die zunächst oberhalb und

·» b ·—

dann unterhalb der Temoeratur für den Übergang in den glasartigen Zustand liegt, was während des letzten Teils der Expansion zum Einfrieren der Zwangsbindungen des dopp el orientiert en Zustnades führt, wobei die Blasform vorzugsweise auf einer solchen Temperatur gehalten wird, daß für Material während des Anliegens an den heißen Wänden der Blasform die abschließende Thermofixierung sichergestellt ist_o

Es ist auch möglich, bei einem Hohlkörper, der keiner abschliessenden Thermofixierung unterzogen wurde, diese Thermofixierung durch ein einfaches Füllen des Hohlkörpers mit einem Produkt, wie zum Beispiel einer Flüssigkeit, insbesondere unter Druck bei einer erhöhten Temperatur durchzuführen·

Die Thermofixierung ergibt sich insbesondere bei einer Temperatur, die deutlich oberhalb der Temperatur des Übergangs in den glasähnlichen Zustand liegt, so daß die Thermofixierung dann mit einer Geschwindigkeit vor sich geht, die so hoch wie möglich liegt.

Die Erfindung bezieht sich auch auf einen Hohlkörper, der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, wobei dieser Hohlkörper dadurch gekennzeichnet ist, daß er grundsätzlich fast auf seinem gesamten Bereich einen doppelorientierten Zustand des Materials aufweisto

Die Hohlkörper, die man aus polymeren Material mit kristallinem Aufbau erhält, sind außerdem dadurch gekennzeichnet, daß sie fast auf der Gesamtheit des Materials des Hohlkörpers eventuell mit Ausnahme des mittleren Bereichs des Bodens einen Materialzustand mit Doppelorientierung aufweisen, wobei das Material transparent, starr, widerstandsfähig und wasserdicht ist und darüber hinaus eine ausgezeichnete Temperaturbeständigkeit besitzt ο So ist es möglich, die Hohlkörper, die aus diesem Material hergestellt sind, für die Aufbewahrung von Produkten mit

— 7 -

einer erhöhten Temperatur zu benutzen, zum Beispiel für Produkte mit Sterilisationstemperatur im Innern des Hohlkörpers_o

Es ist auch möglich, die hergestellten Hohlkörper wiederzuverwenden, indem man sie einer Sterilisation unterzieht, wobei die gleichen Bedingungen wie bei Hohlkörpern aus Glas angewendet wer« den_o

Die Erfindung bezieht sich auch auf die Vorformlinge zur Herstel« lung der erfindungsgemäßen Hohlkörper, wobei diese Vorformlinge insbesondere dadurch gekennzeichnet sind, daß ihre radialen Abmessungen geringer sind als die radialen Abmessungen des fertigen Hohlkörpers und zwar in einer solchen Größe, daß die Hohlkörper fast auf ihrer Gesamtheit einen Zustand der Doppelorientierung aufweisen, wobei die Vorformlinge an ihrer Mündung oder an ihrem Hals vorzugsweise eine Verlängerung aufweisen, die am Ende des Expansionsvorganges Ausschuß ist_o

Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Vorformlinge aus dnem kristallinen polymeren Material, welche dadurch gekennzeichnet sind, daß das Material des Vorformlings sich in einem amorphen Zustand befindet, der durch kräftiges Wiederabkühlen erreicht wird, wobei diese Wiederabkühlung von der Plastifi— zierungstemperatur aus erfolgt·

Weitere Vorteile und charakteristische Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, die sich auf eine besondere Ausführungsform bezieht, jedoch keine Begrenzung des Erfindungsgedankens darstellte

Es zeigen:

1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung, mit der das Verfahren gemäß der Erfindung durchgeführt werden kann;

—» 8 —

6Ü'9

Fig. 2a /und 2b einen Vorformling gemäß der Erfindung, welcher zwei Stadien seines Herstellungsverfahrens angibt;

Fig. 3 einen Schnitt durch eine Blasform, mit welcher

ein Schritt des Herstellungsverfahrens gemäß der Erfindung durchgeführt werden kann, wobei die Form einen Vorformling aufweist, der durch Bla« sen erweitert werden solle

In der in Fig. 1 mit 1 bezeichneten Phase extrudiert man eine Masse aus thermoplastischem Polyester, zum Beispiel Polytereph« talat—Äthylenglycol, durch einen konventionellen Extrusions« prozeß, wodurch man eine Plastifizierung des gebundenen Materials der Masse erreicht. Das gebundene Material der Masse ist homogen und geht bei einer Temperatur, die nahe bei ihrer Schmelztemperatur liegt, in einen flüssigen Zustand über«, Zu diesem Zweck kann man eine doppelte Extrusions schraube nach L Andouart verwenden, die im Stand defc Technik bekannt ist«. Ihre charakteristischen Merkmale bestehen in einem Durchmesser der? Schnecke von 120 mm, einer Länge der Versorgungsschnecke von 15 D₁ einer Länge der Plastifizierungssehnecke von 15 D, wobei die Antriebe der Schnecken voneinander unabhängig sind. Die Leistung eines derartigen Extruders liegt ungefähr bei 300 kg/ Stunde·

Für das verwendete Material liegt die Schmelztemperatur bei 257° C und die Masse verläßt den Extruder mit einer Temperatur zwischen 260° 0 und 290° 0«

Die Masse kann auch durch andere Verfahren hergestellt werden, insbesondere durch Injektion·

Ausgehend von dieser Masse stellt man in der Phase, die in Fig«, 1 mit 2 bezeichnet ist, einen Vorformling gemäß der Erfindung her.

Um das durchzuführen, wird die Masse in einer Blasform einem Blasvorgang unterworfen, wobei die Blasform einen Hohlraum aufweist, welcher dem gewünschten Vorformling entspricht und dessen Wände stark wieder abgekühlt werden_o In dieser Blasform wird die Masse durch Einführen eines wärmeregelnden Fluides unter Druck ausgedehnt, bis sie sich genau an die Formen des Hohlraumes der Blasform anpaßte Bei der Berührung der kalten Wände des Hohlraumes der Blasform kühlt sich der Vorformling stark wieder ab, was es möglich macht, daß er eine amorphe Struktur erhält.

Man erhält auf diese Weise einen Vorformling, wie er in Figo 2a der Zeichnung veranschaulicht ist. Dieser Vorformling weist einen hohl ausgebildeten Teil auf, der sich über einen Abschnitt DI erstreckte Dieser wird an seinem oberen Teil durch einen er« weiterten Teil verlängert, welcher sich über ein Stück D2 erstreckt, welches als falscher Ring bezeichnet wird_o Dieses wird über einen Teil verlängert, der sich an seinem oberen Ende D3 befindet und im folgenden als Abfall bezeichnet wirdo

Der die Blasform verlassende Vorformling, welcher mit 3 bezeich·- net ist, durchläuft dann eine Schneidvorrichtung 4 in Fig. 1, wobei diese Vorrichtung den oberen Abfallteil von dem als Vorformling bezeichneten Rest abtrennt, der in Figo 2b mit 5 bezeichnet ist und aus einem rohrförmigen Körper besteht, der sich über den Bereich DI erstreckt, sowie einem oberen Teil, der in bezug auf den Körper erweitert ist, welcher als falscher Ring bezeichnet wird und sich über den Abschnitt D2 erstreckte Die so erhaltenen Vorformlinge 5 werden dann gegebenenfalls im Lager 6 gelagert.

Die erfindungsgemäßen Vorformlinge werden dann einer thermi«-* sehen Behandlung unterworfen, welche homogen sein muß_o Zu diesem Zweck werden die Vorformlinge einer Vorrichtung 7 zugeführt, in welcher sie Heizelementen, insbesondere über Konduktion, Kon-

- 10 -

vektion oder Bestrahlung ausgesetzt werden, was eine vorgegebene Zeit dauert, um eine !Temperatur zu erreichen, die größer und nahe der Temperatur liegt, bei welcher das gebundene Material des Vorformlings in einen glasartigen Zustand übergeht_o Bei dem betrachteten Beispiel, bei dem der Vorformling aus Polytereph— talat—Äthylenglycol besteht, werden die Vorformlings auf unge— fähr 70° C erhitzt.

Um diese thermische Behandlung durchzuführen, kann man einen Tunnelofen verwenden, der mit Infrarot—Heizelementen ausgerüs— tet ist, in welchem die Vorformlinge auf einer mechanischen Transportvorrichtung 8 gedreht werden, die mit Mitteln versehen ist, um die Vorformlinge darauf so zu drehen, daß sie der Heiz« vorrrichtung ihren gesamten Umfang aussetzen.

Die Vorformlinge, die so auf eine Temperatur erhitzt werden, die nahe bei oder über der Temperatur des Übergangs des Materials in einen glasartigen Zustand liegt, werden dann von einer Überführungsvorrichtung 9 aufgenommen, welche in der Lage ist, die heißen Vorformlinge schnell einer Blasvorrichtung zu zuführen, die im allgemeinen mit 10 bezeichnet ist_o

Die Überführungsvorrichtung kann zum Beispiel aus einem mit einem Arm versehenen Getriebe bestehen, der eine alternierende Bewegung mit einer Amplitude von 180° ausführt, welche es ermöglicht, daß die Vorformlinge völlig automatisch in die Blasform transportiert werden_o

In der Blasform wird der Vorformling gedehnt, bis er die Eorm eines Hohlkörpers 11 annimmt, die der endgültigen Form ent— spricht, und zwar mit Ausnahme eines oberen Teiles, den man mit Hilfe einer Schneidvorrichtung 12 entfernt, bis man die endgül« tige Form des Hohlkörpers 13 erhält.

Aus Fig. 3 kann man am besten ersehen, wie der Vorformling 5

~ 11 -

ausgedehnt wird, bis er die Form 11 des Fläschchens erhält_o Die Blasform 14· ist mit einem Wärmeregelkreis 15 versehen, welcher eine Vorrichtung aufweist, um den Vorformling axial auszudehnen, welche im allgemeinen mit 16 bezeichnet ist und welche es dem Vorformling 5 ermöglicht, seine veranschaulichte Länge in einem unterbrochenen Zug in Fig. 3 zu erreichen,, Schematisch ist mit 17 eine Vorrichtung bezeichnet, die die Einführung eines Fluides zum Aufblähen des Vorformlings in denselben ermöglichte Die Blas» form muß auch mit Mitteln zur Verriegelung sowie Mitteln zur automatischen Betätigung versehen sein«.

Die Blasform weist in Fig. 3 einen Teil 18 auf, der dem Hals des Hohlkörpers in Form eines Häschchens in seiner endgültigen Form entspricht. Dieser Teil 18 ist in seinem oberen Teil über einen Teil 19 verlängert, dessen Form der Form des falschen Ringes ent* spricht, mit dem der Vorformling verbunden ist_o

Die Teile 18 und 19 sind über einen Rand 20 miteinander verbmnden, welcher es ermöglicht, eine Schwächungszone zu bilden, um das Entfernen des oberen Teiles, der dem falschen Ring ent» spricht, von dem endgültigen Hohlkörper zu erleichtern·

Wenn der Vorformling 5 bis an das Innere der Blasform 14· ausgedehnt ist, ist der Vorformling 5 auf seinem gesamten Teil ausgedehnt, welcher die endgültige Form des Fläschchens bilden soll, insbesondere auf dem Teil, der dem Hohlraum 18 entspricht, welcher dazu vorgesehen ist, den Hals des zu schaffenden Fläsch— chens zu bilden· So sichert man eine Ausdehnung und eine Doppelorientierung der Gesamtheit des erhaltenen Hohlkörpers.

Wie oben bereits erklärt, kann die Hohlform kalte Wände aufwei— sen_o In diesem Falle wird die Temperatur des Materials während der Ausdehnung des Vorformlings so kontrolliert, daß diese Temperatur immer gleich oder größer der Temperatur des Überganges in den glasartigen Bereich ist. Beim Verlassen der Blasform

- 12 -

255A281

wird der Hohlkörper einer Thermofixierbehandlung unterworfen, indem man die Temperatur des Materials steigert, um die zwischenzeitlich auftretenden Zwangserscheinungen aufzuheben_o

Für das genannte Material liegt die Temperatur für das Thermo·* fixieren ungefähr zwischen 180° 0 und 200° C₀

Es ist auch möglich, die Ausdehnung des Vorformlings im Innern der Blasform bei einer Temperatur des Materials durchzuführen, die zuerst oberhalb der Temperatur des Übergangs in den glas·* artigen Zustand liegt und dann unterhalb dieser Temperatur, was während des letzten Teils der Ausdehnung das Erstarren der Zwangserscheinungen des doppelorientierten Zustandes hervorruft, und man hält dabei die Blasform auf einer Temperatur, die die Durchführung der Thermofixierung ermöglichte Die Thermofixierung kann auch durch eine einfache Füllung des Hohlkörpers mit einem Produkt, wie zum Beispiel einer Flüssigkeit, insbesondere unter Druck mit einer erhöhten Temperatur durchgeführt werden.

Die Erfindung wurde anhand einer besonderen Form der Ausführung beschrieben· Sie ist dadurch jedoch in keiner Weise begrenzt und es können alle Abwandlungen, insbesondere was die Form oder die Werkstoffe angeht, vorgenommen werden, ohne den Rahmen oder den Kern der Erfindung zu verlassen.

Ansprüche

~ 13 -

Claims

A η s ρ r ü

Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplaste— chem Material, wobei zuerst ein Vorformling aus thermoplastischem Material hergestellt -wird, welcher anschließend gedehnt wird, um die endgültige Form des Hohlkörpers zu erhalten, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling wieder auf eine Temperatur erhitzt wird, die oberhalb oder nahe der Temperatur des Überganges des thermoplastischen Materials in einen glasigen Zustand ist und daß dann der gesamte Hohlkörper durch Blasen gedehnt wird, bis eine Doppelorientierung des gesamten Hohlkörpers erreicht wird, wonach das Material im Zustand der Doppelorientierung zur Erstarrung gebracht wird ο

2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur, auf die der Vorformling gebracht wird, zwischen O⁰ und 30° 0 oberhalb der Temperatur liegt, bei der das thermoplastische Material in den glasartigen Z_ustand übergeht_o

3) Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hohle Vorformling insbesondere eine rohrartige Form mit einem Boden aufweist, wobei der Durchmesser des gesamten Querschnitts im wesentlichen kleiner ist als der Durchmesser, der beim fertigen Hohlkörper in dem entsprechenden Querschnitt erreicht wird.

4-) Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Hohlkörpers in einem bestimmten Querschnitt wenigstens 1,3 mal größer als der Durchmesser des Vorformlings, vorzugsweise 1,5 mal größer ist_o

5) Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, da-

- 14- -

6 U 9

durch, gekennzeichnet, daß der Vorformling so hergestellt wird, daß er jenseits seines Halses oder seiner Mündung ein Materialteil aufweist, welches insbesondere von der Herstellung des Vor formlinge stammt und die Überführung und das Festhalten des Vorformlings während des Drehvor— ganges ermöglicht, wonach dieser Teil dann abgeschnitten und wiederverwendet wird.

6) Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling aus einem polymeren Material mit kristallinem Zustand hergestellt wird, wobei der Vorformling in amorpher Struktur erstarrt und die Verformbarkeit dieses Vorformlings bei einer Temperatur erreicht wird, die nahe oder oberhalb der Temperatur des über** gangs in den glasartigen Bereich liegt, und zwar mit einem Expansionsgrad, der genügend groß ist, um einen doppel— orientierten Materialzustand zu schaffen und daß dann schnell eine Erstarrung dieses Zustandes durch Rückkühlung durchgeführt wird«,

7) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein thermoplastischer Polyester verwendet wird_o

8) Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß ein polyterephtalater Ithylenglycol verwendet wird.

9) Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufblähung so ausgebildet wird, daß sie eine Vergrößerung des Durchmessers des gesamten Querschnitts des Hohlkörpers ergibt, welcher größer ist als das 1,5fache des ursprünglichen Durchmessers des ursprünglich doppelorientierten Zustandeso

10) Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnung des Vorformlings

- 15 -

9-8 24/0755

im Innern einer Blasform durchgeführt wird, wobei die Temperatur des Materials während des Dehnens so kontrolliert wird., daß sie immer gleich oder größer der !Temperatur ist, bei der das Material in den glasartigen Zustand übergeht, wobei die Erstarrung in dem doppelorientierten Zustand sich an den kalten Wänden der Blasform ergibt«,

11) Verfahren nach Anspruch 1O₅ dadurch gekennzeichnet, daß der fertige Hohlkörper einer Thermofixierung unterworfen wird, indem die Temperatur des Materials erhöht wird«,

12) Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnung des Vorformlings im Innern der Blasform bei einer Temperatur des Materials durchgeführt wird, die zuerst oberhalb der Temperatur liegt, bei der das Material in den glasartigen Zustand übergeht und dann unterhalb dieser Temperatur, was während der zweiten Stufe des Dehnvorganges dann ein Erstarren der Zwangserscheinungen des doppelorientierten Zustandes hervorruft.

15) Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasform auf einer Temperatur gehalten wird, welche es ermöglicht, daß während der Berührung des Materials mit den Wänden der heißen Blasform die abschließende Thermofixierung durchgeführt wird«,

14) Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Thermofixierung durch Füllen des Hohlkörpers mit einem Pro« dukt, zum Beispiel einer Flüssigkeit, insbesondere unter Druck mit einer erhöhten Temperatur durchgeführt wird«,

15) Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Thermofixierung sich bei einer Temperatur des Materials ergibt, die deutlich oberhalb der Temperatur liegt, bei der das thermoplastische Material in den

- 16 -

609824/07S5

— 16 —
glasähnlichen Zustand übergelrfco

16) Hohlkörper, insbesondere Flasche oder Fläschchen, die, beziehungsweise das gemäß irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß sie, beziehungsweise es fast im gesamten Hohlkörper einen doppel— orientierten Zustand des Materials aufweist.

17) Vorformling für die Herstellung eines Hohlkörpers nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß seine radialen Abmessungen kleiner sind als die radialen Abmessungen des fertigen Hohlkörpers, und zwar in einer Größe, daß der Hohlkörper sich fast in seinem gesamten Bereich in einem Zustand der Doppelorientierung befindet.

18) Vorformling nach Anspruch 17» dadurch gekennzeichnet, daß er von seiner Mündung oder von seinem Hals her eine Verlängerung aufweist, die am Ende des Dehnvorganges als Abfallt eil anfällt.

Leerseite