DE2554158C3 - Membran für einen elektroakustischen Wandler und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Membran für einen elektroakustischen Wandler und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die f.rfindung betrifft eine Membran für einen 5»
elektroakustischen Wandler aus einer Glimmerlage dünner Glimmerplättchen. die an ihren Spaltebenen mit
Hilfe eines organischen polymeren Bindemittels mitein- *nder verbunden sind, sowie ein Verfahren /u ihrer
Herstellung V1
Membrane fur akustische Gerate. / B. ein l.auiiprechcrkonus.
wurden bisher im allgemeinen aus Pappe hergestellt Da derartige übliche akustische
Membranen einen niedrigen Elastizitätsmodul aufwei ten und ihr erster Resonanzfrequen/punkt nicht in <,n
einem genügend hohen Frequenzbereich liegt, kranken sie daran, daß ihre Wiedergabetreue von Tönen niedrig
ist. Weiterhin ändert sich infolge ihrer geringen Feuchtigkeitsbeständigkeit ihr Elastizitätsmodul infolge
Feuchtigkeitsabsorption.
Im Hinblick auf diesen Stand der Technik bestand somit der Bedarf, eine hervorragend feuchtigkeitsbeständige
und vom Grad der atmosphärischen Feuchtig· keit nicht beeinflußbare, stabile physikalische Eigenschaften
aufweisende akustische Membran mit hoher Wiedergabetreue, hohem Elastizitätsmodul und einem
ersten Resonanzfrequenzpunkt in einem hohen Frequenzbereich zu schaffen.
Aus der DE-PS 9 77 538 ist eine Membran für einen elektroakustischen Wandler mit Schaumstruktur bekannt.
Sie kann gegebenenfalls Zusätze in Form von Glimmerplättchen enthalten. Die Herstellung solcher
Membranen erfordert jedoch einen beträchtlichen technischen Aufwand und ihre Eigenschaften sind
verbesserungsbedürftig.
Die DE-PS 3 32 521 befaßt sich mit einer Membran für akustische Apparate, die aus mehreren miteinander
verbundenen Glimmerschichten besteht, wobei die Schichten aus dünnen Glimmerplättchen gebildet sind,
die die volle Flächengröße der Membran besitzen oder sich zu dieser Größe ergänzen und mittels Lark unter
Wärme und Druck zu einem starren Ganzen verbunden sind. Vorzugsweise werden die inneren Schichten aus
zwei oder mehreren sich zu Vollkreisen ergänzenden Segmenten oder Sektorenstücken zusammengesetzt,
wobei die obere und die untere Schicht aus einem Vollkreis besteht. Hieraus ergibt es sich, daß diese
bekannte Membran keine gekrümmte Oberfläche darstellen kann, wie sie bei einer Vielzahl von
akustischen Appars >en verlangt wird. So ist es unmöglich, diese akustische Membran so auszubilden,
wie es aus den F i g. 1 bis 3 hervorgeht. Insbesondere ist es unmöglich, einen Lautsprecher mit einem kleinen
Krümmungsradius herzustellen, wie z. B. einen Hochtonlautsprecher. Aus diesem Grunde ist der Anwendungsbereich
dieser bekannten Membran sehr begrenzt. Sie läßt sich daher zum Beispiel nur bei Lautsprechern
von Plattenspielern, in Telefonanlagen, Mikrofonen und dergleichen einsetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Membran für einen elektroakustischen Wandler so
auszugestalten, daß sie in beliebiger Gestalt herstellbar ist. insbesondere als flacher Kegel, ais gekrümmter
Kegel oder in Gewölbeform, wie in den Fig. I bis 3 dargestellt, ohne daß dadurch ihre physikalischen
Eigenschaften, wie die Wiedergabetreue und der Elastizitätsmodul, beeinträchtigt werden. Ferner soll die
Erfindung ein besonders geeignetes Verfahren zur Herstellung einer solchen Membran vorschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Membran für einen elektroakustischen Wandler dadurch
gelöst, daß die Glimmerplättchen im wesentlichen aus einer Reihe von eine Teilchengröße entsprechend
einer Siebgröße von 0.037 bis 2J8 mm aufweisenden
schuppigen Teilchen bestehen und die Ghmmerlage eine Dichte von 1.3 bis 2.3 g/cm'aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Membran ist dadurch gekenn
zeichnet, daß man eine Masse aus einem Glimmer /ur F.ntlamimerung des Glimmers /ü feinen schuppigen
Plättchen und /ur Bildung einer Dispersion der Glimmerplättchen in Wasser der Einwirkung eines
Wasserstrahls aussetzt, die feinen schuppigen Glimmerplättchen
in der Dispersion siebt und eine Suspension sammelt, in der schuppige Glimmerplättchen einer
Größe entsprechend einer Siebgröße Von 0,037 bis 2,38 mm dispergiert sind, die Glimmerplättchen in der
gesammelten Suspension auf einem Sieb mit flacher oder gekrümmter Oberfläche zur Bildung einer
Glimmerschicht ablagert, die Glimmerschicht mit einem flüssigen organischen polymeren Bindemittel imprä-
gniert und die imprägnierte Glimmerschicht zur Härtung des darin enthaltenen organischen polymeren
Bindemittels heißgepreßt.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Membran für elektroakustisch^ Wandler können Glimmerplättchen
aus natürlich vorkommendem Glimmer, bei dem es sich um ein Mineral der Glimmergruppe handelt,
synthetischem Glimmer abs einem synthetischen Mineral
der Zusammensetzung
oder auch aus teilweise hydratisiertem natürlich vorkommendem Glimmer, den man durch Erhitzen des
natürlich vorkommenden Glimmers bis zur Entfernung von 10 bis 90 Gew.-% seines Kristallwassers erhält,
verwendet werden. Aus Definitionsgründen werden im folgenden die genannten natürlich vorkommenden
Glimmer, synthetischen Glimmer oder teilweise entwässerten Glimmer unter dem allgemeinen Ausdruck
»Glimmer« zusammengefaßt.
Eine akustische Membran gemäß der Erfindung erhält man in üblicher Weise im Rahmen eines
Verfahrens, bei welchem entlaminiert, gesiebt, ein Glimmerpapier hergestellt, imprägniert und heißgepreßt
wird. Diese Schritte werden im folgenden näher erläutert:
Entlaminierung
Hierbei wird eine Ausgangsglimmermasse mittels eines Wasserstrahls zu feinen schuppigen Plättchen
entlaminiert. Die Glimmermasse wird durch die Einwirkung des Wasserstrahls längs ihrer Spaltebene
gespalten. Die gespaltenen Glimmerplättchen werden dann senkrecht zu ihrer Spaltebene geleilt. Durch
wiederholtes Spalten und Teilen erhält man die feinen schuppigen Plättchen. Bei einer typischen Ausführungsform wird eine gegebene Menge Ausgangsglimmermasse
aus einem Trichter in eine Entlaminiervorrichtung fallen und auf die Glimmermasse ein Wasserstrahl
auftreffen gelassen, wobei die Glimmermasse gespalten und senkrecht zu ihrer 001-Ebene geteilt wird. Hierbei
werden die Massen schrittweise in feine schuppige Glimmerplättchen überführt und diese in Wasser
dispergiert. Die wäßrige Dispersion wird dann durch eine poröse Filterplatte geschickt, worauf die Glimmer
plättchen rus der Entlaminiervorrichtung ausgetragen
werden.
Der Wasserstrahl wird mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 150, vorzugsweise 80 bis 120 m/sec auf treffen
gelassen, wobei die verwendete Wassermenge das 10-bis
50fache des Gewichts der Glimmermasse beträgt. Die Größe der hierbei erhaltenen Glimmerplättchen
entspricht in der Regel einer Siebgröße von 2 38 bis 0.037 mm.
Sieben
Hierbei wird aus der wäßrigen Dispersion der beim
Entlaminieren erhaltenen feinen schuppigen Glimmerplättchen eine Suspension von Glimmt-rplättchen der
gewünschten Große gesammelt. Der Siebvorgang läßt sich in vorteilhafter Weise unter Verwendung eines
Fraktionierzentrifugalsclieiders oder eines Absetztanks
bewerkstelligen. Gegebenenfalls können auch andere Siebvorrichtungen verwendet werden,
Die beim Sieben erhaltenen Glimmerplättchen besitzen eine Teilchengröße entsprechend einer Siebgröße
von 0,037 bis 2.1« mm, vorzugsweise 0,074 bis 0,5 mm, Die gesammelte Suspension enthält etwa 0,3 bis
5,0, vorzugsweise 0,6 bis 1,0 Gew.-% Glimmerplättchen.
Herstellung einer Glimmerschicht, die im folgenden auch als »Glimmerpapier« bezeichnet wird:
Hierbei werden die beim Sieben in der Suspension gesammelten Glimmerplättchen in dieser Stufe zu
einem Glimmerpapier gewünschter Form, z. B. einem
flachen, konusartigen oder dachartigen Glimmerpapier
vereinigt.
Ein flaches Glimmerpapier erhält man in üblicher ίο Weise unter Verwendung einer Papiermaschine. Hierbei
wird die 0,3 bis 5% Glimmerplättchen enthaltende Suspension mit einer Geschwindigkeit von 50 bis
500 kg/min einer Papiermaschine zugespeist. Unter diesen Bedingungen erhält man kontinuierlich mit einer
Geschwindigkeit von 1 bis 10 m/min ein flaches Glimmerpapier der gewünschten Stärke.
Konus- oder dachartige Glimmerpapiere erhält man,
indem man die Suspension der Glimmerplättchen auf
ein konusartiges oder dachartiges Tragsieb gießt, bis die
Glimmerpiättchen in der gewünschten Dicke angehäuft sind, und dann das Ganze entwässer. ..nd trocknet.
Bei dieser Stufe erhält man ein Glin.inerpapier der
gewünschten Form, z. B. ein flaches, konusartiges oder dachartiges Glimmerpapier, einer Dicke von etwa 0,02
bis 1,0 mm. In dem Glimmerpapier sind die Glimmerplättchjn
teilweise aufgrund van-der-Waalscher Kräfte aneinander gebunden, wobei die Spaltebenen der
einzelnen Plättchen parallel zur Lagenoberfläche orientiert sind. Wenn man ein solches Glimmerpapier
jo sorgfältig handhabt, kann es also seine Glimmerpapierform
beibehalten.
Imprägnieren
Hierbei wird das bei der Glimmerpapierherstellung
erhaltene Glimmerpapier mit dem Bindemittel imprägniert.
Beispiele für geeignete Bindemittel sind organische polymere Bindemittel, z. B.
Phenol/Formaldehyd-Harze.
Harnstoff/Formaldehyd-Harze.
Harnstoff/Formaldehyd-Harze.
Poly(methylmethacrylat)-Harze.
Polyacrylsäureester)- Harze.
Epoxyharze, Silikonharze. Silikonkautschuke.
Acrylnitril/Butadien/Styrol-Terpolymerc,
4ί Styrol/Butadien-Mischpolymere. ungesättigt
Polyacrylsäureester)- Harze.
Epoxyharze, Silikonharze. Silikonkautschuke.
Acrylnitril/Butadien/Styrol-Terpolymerc,
4ί Styrol/Butadien-Mischpolymere. ungesättigt
Polyesterharze oder Polyurethanharze.
Vorzugsweise wird das Bindemittel in Form einer Lösung in einem Lösungsmittel oder als Emulsion zum Einsatz gebracht.
Vorzugsweise wird das Bindemittel in Form einer Lösung in einem Lösungsmittel oder als Emulsion zum Einsatz gebracht.
Eine typische Ausführungsform eines Verfahrens /um Imprägnieren des GHmmerpapiers mit dem Bindemittel
besteht darin, eine Lösung des Bindemittels auf des
Glimmerpapier zu sprühen. Das Imprägnieren kann ajch durch Beschichten des Ghmmerpapiers mit einer
Lösung des Bindemittels bewerkstelligt werden. Ir der Bindemiitcllösung Deträgt der Bindemittelgehah (Feststoffgehalt)
5 bis 50, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.%
Wenn das Imprägnieren durch Besprühen des Glimmerpapiers erfolgt, Ia1M sich die Munge an imprägniertem
Bindemittel durch Einstellen der Konzentration der Bindemittellösung und der Menge an aufgesprühter
Lösung steuern.
Heißpressen
Diese Stufe ermöglicht es, das Bindemittelharz zu härten oder es durch Aufschmelzen und Pressen zu
verfestigen, wobei das Endprodukt seine Fcsligkeitscigenschaften erhält.
Gegebenenfalls kann das imprägnierte Glimmerpapier
5 bis 20 min lang bei einer Temperatur von 80° bis 1200C vorbehandelt werden, um vor dem Heißpressen
entweder das Lösungsmittel zu entfernen oder das Bindemittel vorzuhärien.
Das Heißpressen kann in der Weise erfolgen, daß man das beispielsweise konische oder dacharlige, mit
Bindemittel imprägnierte Glimmerpapier in ein Metallwerkzeug
legt und es unter Druck erhitzt.
Wenn das Glimmerpapier flach ist, kann es ohne weiteres in einer üblichen Presse mit oberen und
unteren beheizten Platten heißverpreßt werden.
Die Temperatur, der Druck und die Dauer des Heißpressens sind je nach der Art und Menge des
verwendeten Bindemittels verschieden. Wenn beispielsweise als Bindemittel ein Epoxyharz verwendet wird,
betrag', die PreBlernner2tur !50° bis 2QQ°C, die
Preßdauer 10 bis 40 min und der Preßdruck 10 bis 100 k p/cm2.
Ein auf diese Weise erhaltenes, mit einem Bindemittel gebundenes Glimmerpapier wird im folgenden als
»Glimmerlage« bezeichnet.
Die Glimmerlage besteht, bezogen auf ihr Gesamtgewicht,
zu 50 bis 95. vorzugsweise 70 bis 90 Gew.-% aus feinen schuppigen Glimmerplättchen einer Größe
entsprechend einer Siebgröße von 2,38 bis 0,037, vorzugsweise 0,5 bis 0,074 mm, und 5 bis 50, vorzugsweise
10 bis 30 Gew.-% Bindemittel und besitzt eine flache Fläche oder eine gekrümmte Fläche konischer oder
dachartiger Form sowie eine Dicke von etwa 0,02 bis 1,0 mm. vorzugsweise 0,05 bis 0,50 mm. Die feinen
schuppigen Glimmerplättchen sind in der Glimmerlage mit Hilfe des Bindemittels aneinander gebunden, wobei
ihre Spaltungsebenen parallel zur Lagenoberfläche orientiert sind. Die Glimmerlage besitzt eine Dichte von
1,3 bis 2.3 g/cm3, vorzugsweise 1,4 bis 2.0 g/cm3, und
einen Elastizitätsmodul von 6 χ 1010bis3x I012, vorzugsweise
1,0 χ 10" bis 1,0 χ 10l2dyn/cm2.
Die Glimmerlage kann direkt als akustische Membran verwendet werden. So läßt sich beispielsweise eine
konusförmige Glimmerlage gegebener Stärke in einen Lautsprecher als Kegelmembran einbauen.
Die Erfindung wird anhand der F i g. 4 näher erläutert. Diese zeigt eine graphische Darstellung der Frequenzgangeigenschaften
von Vollbereichslautsprechern mit einer darin eingebauten Membran gemäß der Erfindung
bzw. einer Vergleichsmembran.
In der Fig.4 stellt die Kurve 1 die charakteristische
Kurve für die Membran gemäß der Erfindung, die Kurve 2 eine charakteristische Kurve für eine aus Pappe
gefertigte Vergleichsmembran dar.
Aus der Zeichnung geht hervor, daß die Membran gemäß der Erfindung im Vergleich zu der aus Pappe
hergestellten üblichen Membran ihren ersten Resonanzfrequenzpunkt auf der Hochfrequenzseite besitzt
Die Membran gemäß der Erfindung besitzt einen Resonanzfrequenzpunkt im Hochfrequenzbereich, nämlich
zwischen 25 und 3.0 kHz, weswegen sie Töne in hi-fi-Qualität wiederzugeben vermag.
Eine Membran gemäß der Erfindung besitzt eine hervorragende Feuchtigkeitsbeständigkeit. Selbst bei
längerem Liegenlassen in einer Atmosphäre hoher Feuchtigkeit nimmt die absorbierte Feuchtigkeitsmenge
nicht merklich zu. Wenn eine Membran gemäß der Erfindung beispielsweise 15 Tage lang bei einer
Temperatur von 200C und einer relativen Feuchtigkeit
von 96% liegengelassen wurde, betrug die Menge der während dieser Zeit absorbierten Feuchtigkeit lediglich
weniger als 1,0%, in manchen Fällen sogar weniger als
0,5%. Hierbei änderte sich das Elastizitätsmodul nicht feststellbar.
Eine Glimmermembran gemäß der Erfindung erfährt also selbst bei Verwendung im Freien oder während
eines Regenfalls keine Leistungseinbuße.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Soweit nicht anders angegeben, bedeuten sämtliche to Angaben »Teile« und »Prozente«: »Gewichtsteile« bzw.
»Gewichtsprozente«.
Die in den Beispielen angegebenen Werte für bestimmte physikalische Eigenschaften wurden wie
folgt bestimmt:
Elastizitätsmodul
Hae EläslizitsiEinodul wurde entsnrechend Δηη2Πσ 3
des japanischen Industriestandards C-2530 aus folgender Gleichung ermittelt:
E = 38,32 χ
worin bedeuten:
E das Elastizitätsmodul in dyn/cm2;
f die er jfe Resonanzfrequenz in Hz;
/ den Abstand (in cm) zwischen Indikatorpunkten eines Prüflings;
ρ die Dichte (in g/cm3) des Prüflings und
t die Dicke (in cm) des Prüflings.
t die Dicke (in cm) des Prüflings.
Feuchtigkeitsabsorption
Diese wurde entsprechend dem japanischen industriestandard C-2111,8 ermittelt.
Dichte
Diese wurde entsprechend dem japanischen Industriestandard C-211 1,6.1 ermittelt.
D ei s p ι ei ι
(a) Ein grob auf einer Größe von 1Ox 15x15 mm3
pulverisierter Blockglimmer wurde unter konstanter Zufuhr mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 kg/min
durch Auftreffenlassen eines Wasserstrahls unter einem Druck von etwa 80 kp/cm2 zu feinen Plättchen
entlaminiert. Dann wurde der Glimmer über ein Sieb einem Absetztank zugeleitet. In diesem wurden die
Plättchen einer Teilchengröße entsprechend einer Siebgröße von 0,5 bis 0,074 mm gesammelt
Hierauf wurde Wasser zugesetzt, um eine Suspension mit 5% Glimmerplättchen herzustellen. Die erhaltene
Suspension wurde auf ein kegelförmiges 0,25-mm-Sieb mit einem Außendurchmesser an seinem Umfang von
20 cm fallengelassen, wobei sich auf dem Sieb die Glimmerplättchen als dünne Schicht ablagerten. Diese
wurden dann zum Trocknen auf eine Temperatur von 110° C erhitzt Das hierbei erhaltene Glimmerpapier ließ
sich von Sieb ohne weiteres trennen. Auf diese Weise wurde ein konus- oder kegelförmiges Glimmerpapier
eines Außendurchmessers an seinem Umfang von 16 cm und eines Gewichts von etwa 8 g erhalten.
(b) Weiterhin wurden 40 g eines Gemischs aus 100 Teilen eines handelsüblichen Epoxyharzes, das mit
einem 1 :1 -Gemisch von Xylol und Methyläthylketon auf eine Konzentration von 5% verdünnt worden war, 3
Teilen Borfluoridmonoäthylamin und 27 Teilen Diaminodiphenyfsulfon
mittels einer Sprühvorrichtung derart
auf das in der geschilderten Weise hergestellte kegcl-
oder konusfönivge Glimmerpapier gesprüht, daß es, bezogen auf das Gesamtgewicht Bindemittel und
Glimmerpapier, mit etwa 20 Gew.-% Bindemittel imprägniert wurde.
Na^h dieser Imprägnierbehandluhg wurde das imprägnierte
Glimmerpapier 15 min lang bei einer Temperatur von 1100C getrocknet, vorgehärtet und bei
einer Ternperatur von 16O°C Und einem Druck von 50 kp/cm2 40 min lang mittels eines konus- oder
kegelförmigen Metallwerkzeugs heißgepreßt. Hierauf wurde die erhaltene Glimmerlage 6 h lang in einem
Ofen bei einer Temperatur von 140°C nachgehärtet,
wobei eine mit einem Epoxyharz gehärtete, kegel- oder konusförmige Glimmermembran einer Dicke von etwa
0,25 mm erhalten wurde.
Unter entsprechenden Bedingungen, wie sie bei der
Herstellung der kegel- oder konusföfmigen Glimmermembran
eingehalten wurden, wurde ein 0,18x20x60 mm3 großer Prüfling hergestellt. Dieser
wurde dann auf seinen Elastizitätsmodul und seine Dichte hin untersucht. Es zeigte sich, daß er einen
Elastizitäsmodul von 7,2 χ 10" dyn/cm2 und eine Dichte
von 1,95 g/cm3besaß.
(c) Die in der geschilderten Weise hergestellte kegel-
oder konusförmige Glimmermembran und eine aus
ίο Pappe hergestellte Blende derselben Größe und Form
wurden jeweils in eine Atmosphäre einer relativen Feuchtigkeit von 96% und einer Temperatur von 2O0C
gelagert, um eventuelle Änderungen im Elastizitätsmodul und in der Feuchtigkeitsabsorption zu bestimmen.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengestellt:
Anzahl der Tage der Feuchtigkeitsabsorption
Glimmermembran
Pappemembran
Pappemembran
Menge an absorbierter Feuchtigkeit in % Elastizitätsmodul in dyn/cm2
Menge an absorbierter Feuchtigkeit in % Elastizitätsmodul in dyn/cm3
0,05 | 10" | 0,08 | 10" | 0,10 | 10" |
2.7 x | 3,0X | 2,5 X | |||
4,8 | 1010 | 10,7 | 109 | 12,2 | 109 |
2,0X | 9,5 X | 8,4 x | |||
Den Werten der Tabelle I ist zu entnehmen, daß bei der Glimmermembran gemäß der Erfindung die
Geschwindigkeit der Feuchtigkeitsabsorptionszunahme und die Änderungen im Elastizitätsmodul gering sind.
Andererseits absorbiert die Pappemembran nach längerer Lagerung in einer Atmosphäre hoher Feuchtigkeit
in erhöhtem Maße Feuchtigkeit. Wegen der geringen Feuchtigkeitsfestigkeit sinkt ferner ihr Elastizitätsmodul
ab.
(d) Dieselbe Glimmermembran und dieselbe Pappemembran, wie sie beim vorhergehenden Versuch
Vei wci'iuct vvufudi'i, Wufucfi ifi Vulibc:fcicnaldutSpfcCnci'
eingebaut und auf ihre Frequenz/Schallwiedergabe-Eigenschaften hin untersucht. Die charakteristischen
Kurven sind in der Zeichnung dargestellt, wobei die Kurve 1 für die Glimmermembran gemäß der Erfindung
und die Kurve 2 für die übliche Pappemembran stehen.
Den charakteristischen Kurven (Kennlinien) ist zu entnehmen, daß der Lautsprecher mit der eingebauten
Membran gemäß der Erfindung eine nach einem höheren Frequenzbereich hin verschobene erste Resonanzfrequenz
aufweist als der Lautsprecher mit der Pappemembran. Folglich ist er über einen weiten
Bereich von Teilvibration frei und kann somit Töne in hi-fi-Qualität wiedergeben.
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch im vorliegenden Falle anstelle des kegel- oder konusförmigen
Siebs ein kuppel- bzw. dachförmiges Sieb eines Außendurchmessers an seinem Umfang von 75 mm
verwendet wurde. Das erhaltene dachförmige Glimmerpapier besaß an seinem Umfang einen Außendurchmesser
von 75 mm und ein Gewicht von 1,4 g. In der im Beispiel 5 geschilderten Weise wurde auf das erhaltene
dachförmige Glimmerpapier derart eine Lösung aus 3,5 g Polymethylmethacrylat, die mit einem 1 :1 -Gemisch
aus Toluol und Methylethylketon auf eine Konzentration von 10% verdünnt worden war.
aufgesprüht, daß es mit 20 Gew.-% Bindemittel imprägniert wurde. Nach dem Imprägnieren wurde das
imprägnierte Glimmerpapier 10 min lang bei einer Temperatur von 1000C getrocknet und mittels eines
dachförmigen Metallwerkzeugs 10 min lang bei einer Temperatur von 1500C und einem Druck von 80 kp/cm2
heißgepreßt. Die heißgepreßte Glimmerlage wurde 4 h lang in einem Ofen bei einer Temperatur von 1400C
nachgehärtet, wobei eine mit Poly(methylmethacrylat) gebundene, dachförmige Glimmermembran einer Dicke
von 0,1 mm erhalten wurde.
Ein in entsprechender Weise hergesleülcr
0,18 χ 20 χ 60 mm großer Prüfling besaß ein Elastizitätsmodul
von 2,63x10" dyn/cm2 und eine Dichte von
1,60 g/cm3.
45
20 g einer Lösung aus 0,3 Teile Bis-2,4-dichlorbenzoylperoxidund
100Teilen einer 10%igen Lösungeines handelsüblichen Silikonkautschuks in Xylol wurden in
d~.r im Beispiel 1 geschilderten Weise derart auf das
kegel- oder konusförmige Glimmerpapier von Beispiel 1 aufgesprüht, daß es mit etwa 20 Gew.-% Silikonkautschuk
imprägniert wurde.
Nach dem Imprägnieren wurde das imprägnierte Glimmerpapier 30 min lang zur Vorhärtung bei einer
Temperatur von 1000C getrocknet und dann mittels eines konus- oder kegelförmigen Metall Werkzeugs 15
min lang bei einer Temperatur von 1300C und einem Druck von 50 kp/cm2 heißgepreßt. Die erhaltene
Glimmerlage wurde 6 h lang in einem Ofen bei einer Temperatur von 1500C nachgehärtet, wobei eine mit
Silikonkautschuk gebundene, konus- oder kegelförmige Glimmermembran einer Dicke von 0,2 mm erhalten
wurde.
Ein in entsprechender Weise hergestellter 0.18 mm χ 20 mm χ 60 mm großer Prüfling besaß eine
Dichte von 1,68 g/cmJ und einen Elastizitätsmodul von 1,96 dyn/cm2.
60
65
10
Eine 30%ige Lösung eines handelsüblichen Phenolharzbindemittels in einem 1 : I-Gemisch aus Methanol
und Toluol wurde derart auf das konus- oder kegelförmige Glimmerpapier gemäß Beispiel 1 aufgesprüht,
daß es mit etwa 20% Bindemittel imprägniert wurde.
Das imprägnierte Glimmerpapier wurde 3 h lang bei Raumtemperatur liegen gelassen und dann 15 min lang
mittels eines konus- oder kegelförmigen Metallwerkzeugs
bei einer Temperatur von l30°Cundeinem Druck
von 100 kp/cm2 heißgepreßt. Nach dem Abnehmen von dem Werkzeug wurde die gebildete Glimmerlage 6 h
lang in einem Ofen bei einer Temperatur von 15O0C
nachgehärtet, wobei eine mit einem Phenolharz gebundene, konus- oder kegelförmige Glimmermembran
einer Dicke von 0,2 mm erhalten wurde.
Ein in entsprechender Weise hergestellter 0,18 mm χ 20 mm χ 60 mm großer Prüfling besaß eine
Dichte von 1,73 g/cm3 und einen Elastizitätsmodul von 5,3xl0"dyn/cm2.
Ein Teil einer 0,2%igen Lösung von Zinnoctylat in Toluol wurde in 100 Teilen einer 60%igen Lösung eines
handelsüblichen Silikonharzbindemittels in Xylol eingetragen, worauf die Konzentration der Lösung mit einem
I : 1-Gemisch aus Methanol und Toluol auf etwa 10% eingestellt wurde. Die erhaltene Lösung wurde derart
auf das dachförmige Glimmerpapier gemäß Beispiel 2 aufgesprüht, daß es mit etwa 8% Bindemittel imprägniertwurde.
Das erhaltene imprägnierte Glimmerpapier wurde zur Vorhärtung 5 min lang bei einer Temperatur von
110°C getrocknet und dann unter Verwendung eines
dachartigen Metallwerkzeugs 40 min lang bei einer temperatur von 160° C und einem Druck von
140 kp/cm2 heißgepreßt. Nach dem Abnehmen von dem Werkzeug wurde die erhaltene Glimmerlage stufenweise
in einem Ofen 30 min lang bei einer Temperatur von i\j\j ^, ~>\j ΐΤίϊΠ mug ijct einer Temperatur νυη i5G"C, 30
min lang bei einer Temperatur von 2000C, 30 min lang
bei einer Temperatur von 3000C und schließlich 1 h lang
bei einer Temperatur von 3500C nachgehärtet, wobei
eine mit einem Silikonharz gebundene, dachförmige Glimmermembran einer Dicke von 0,1 mm erhalten
wurde.
Ein in entsprechender Weise hergestellter 0,18 mm χ 20 mm χ 60 mm großer Prüfling besaß eine
Dichte von 1,87 g/cm3 und einen Elastizitätsmodul von 6,3 χ 10" dyn/cm2.
Ein Teil Benzoylperoxid wurde in 100 Teile einer 60%igen Lösung eines handelsüblichen ungesättigten
Polyesterharzbindemittels in Styrol eingetragen. Die erhaltene Lösung wurde derart auf das kegel- oder
Is konusförmige Glimmerpapier von Beispiel 1 aufgesprüht,
daß es mit etwa 15% Bindemittel imprägniert wurde.
Nachdem das imprägnierte Glimmerpapier bei Raumtemperatur hegen gelassen worden war, wurde es
mittels eines konus- oder kegelförmigen Metallwerkzeugs 10 min lang bei einer Temperatur von 16O0C und
einem Druck von 100 kp/cm2 heißgepreßt. Nach dem Abnehmen von der Form wurde die erhaltene
Glimmerlage 6 h lang in einem Ofen bei einer Temperatur von 15O0C nachgehärtet, wobei eine mit
einem ungesättigten Polyesterharz gebundene, konus- oder kegelförmige Glimmermembran einer Dicke von
0,2 mm erhalten wurde.
Ein in entsprechender Weise hergestellter, 0,18 mm χ 20 mm χ 60 mm großer Prüfling besaß eine
Dichte von 1,86 g/cm3 und einen Elastizitätsmodul von 6,8xlO"dyn/cm2.
Das gemäß Beispiel 1 hergestellte konus- oder kegelförmige Glimmerpapier wurde mit jeweils einem
der in der folgenden Tabelle II angegebenen Bindemittel imprägniert und dann zur Bildung einer Membran in
der im Beispiel 1 geschilderten Weise heißgepreßt. Die Eigenschaften der verschiedenen Membranen sind in
der Tabelle II zusammengestellt.
ί-,ύ * crgtCtCiiSZ*VCCfvCn
einer Pappemembran angegeben.
Zum Imprägnieren verwendetes Harz- Bindemittelbindemittel gehalt in %
Dicke in mm
Dichte (p)
in g/cm
in g/cm
Elastizitäts-Modul (E) E/p
in dyn/cm2
in dyn/cm2
Glimmermembran | 15 | 0,10 | 1,76 | 705X10" | 3,5X10" |
a, f | 15 | 0,10 | 1,90 | 7,74X10" | 4,0X10" |
b,g | 15 | 0,13 | 1,46 | 4,44X10" | 3,0X10" |
c, h | 15 | 0,15 | 1,51 | 4,03X10" | 2,7X10" |
d, i | 15 | 0,10 | 1,85 | 6,53X10" | 3,5X10" |
e, j | 15 | 0,10 | 1,83 | 4,17X10" | 2,3X10" |
Polyester/Toluoldiisocyanat | 15 | 0,11 | 1,72 | 3,31X10" | 1,9X10" |
ABS | 15 | 0,14 | 1,49 | 4,24X10" | 2,8X10" |
SBR | |||||
Pappemembran | 15 | 0,13 | 1,68 | 1,96X10" | 1,2X10" |
k, 1 | 0,44 | 0,42 | 1,87XlO10 | 4,5 X 10'° | |
_ | |||||
Aus Tabelle II geht hervor, daß das Elastizitätsmodul (E) von Glimmermembranen gemäß der Erfindung etwa
lOmal größer ist als das Elastizitätsmodul einer Pappemembran und daß das Verhältnis Bq ebenfalls
etwa lOiTial größer ist als das entsprechende Verhältnis
der Pappemembran.
inderTabelle II bedeuten im einzelnen:
(I) a, b, c, d und e Epoxyharze, f und e Härtungsmittel
für die Epoxyharze.
(2) k einen Silikonkautschuk und I ein Vernetzungsmittel.
(3) ABS stellt die Abkürzung für ein Acrylnitril/Butadien/Styrol-Terpolymeres
dar.
(4) Beim SBR handelt es sich um ein kauicch.'ikartiges
Styrol/Butadien-Mischpolymeres
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
- Patentansprüche:I.Membran für einen elektroakustischen Wandler aus einer Glimmerlage dünner Glimmerplättchen, die an ihren Spaltebenen mit Hilfe eines organischen polymeren Bindemittels miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Glimmerplättchen im wesentlichen aus einer Reihe von eine Teilchengröße entsprechend einer Siebgröße von 0,037 bis 2,38 mm aufweisenden schuppigen Teilchen bestehen und die Glimmerlage eine Dichte von 13 bis 2,3 g/cm3 aufweist.
- 2. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bindemittelgehalt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Glimmerlage, 5 bis 50 Gew.-% beträgt.
- 3. Membran nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glimmerplättchen aus natürlich verkommendem Glimmer, synthetischem Glimmer und/oder teilweise entwässertem natürlich vorkommenden Glimmer bestehen.
- 4. Verfahren zur Herstellung einer Membran nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß man eine Masse aus einem Glimmer zur Entlaminierung des Glimmers zu feinen schuppigen Plättchen und zur Bildung erner Dispersion der Glimmerplättchen in Wasser der Einwirkung eines Wasserstrahls aussetzt, die feinen schuppigen Glimmerplättchen in der Dispersion siebt und eine Suspension sammelt, in der schuppige Glimmerplättchen einer Große entsprechend einer Siebgröße von 2,38 bis 0,037 mm dispes giert si:<d, die Glimmerplättchen in der gesammelten Suspension auf einem Sieb mit flacher oder gekrümmter Ob rfläche zur Bildung )5 einer Glimmerschicht ablagert, die Glimmerschicht mit einem flüssigen organischen polymeren Bindemittel imprägniert und die imprägnierte Glimmerschicht zur Härtung des darin enthaltenen organischen polymeren Bindemittels heißpreßt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man natürlich vorkommenden Glimmer, synthetischen Glimmer und/oder teilweise entwässerten natürlich vorkommenden Glimmer als Glimmerausgangsmaterial verwendet. 4-,
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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JP14410874A JPS5427250B2 (de) | 1974-12-17 | 1974-12-17 |
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- 1975-12-17 GB GB51603/75A patent/GB1493298A/en not_active Expired
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