DE2548246A1 - Mercaptoneamin-derivate - Google Patents
Mercaptoneamin-derivateInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H15/00—Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
- C07H15/20—Carbocyclic rings
- C07H15/22—Cyclohexane rings, substituted by nitrogen atoms
- C07H15/222—Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms
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Description
Case: Cooper-Hoover-Vfeisbach Case 1
SMITHKLINE CORPORATION
Philadelphia, Pennsylvania, V.St.A.
Philadelphia, Pennsylvania, V.St.A.
" Mercaptoneamin-Derivate " | V. | St. | A.., | Nr. | 51 | 8 | 428 |
Priorität: 29. Oktober 1974, | |||||||
Aminoglykosid-Antibiotikä bilden eine Gruppe von antibakteriell
breit wirksamen, basischen Oligosacchariden. Sie werden durch Fermentation hergestellt. Viele Aminoglykoside enthalten als
Struktureinheit das Pseudodisaccharid Neamin (Neomycin A), das
folgende Strukturformel hat:
CHoKH
Der systematische Name ist 2-Desoxy-4-Ö-(2,6-diamino-2,6-aides«
oxy-a-D-glucopyranosyli-D-streptamin. Es existieren noch Verbindungen
mit modifizierter Neaminstruktur. Diese Modifika- '
tionen sind begrenzt auf die Abwesenheit der 3 i -Hydroxy- und/
oder 4'-Hydroxygruppen. Antibiotika, die Neamine mit anderen
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Substituenten als Wasserstoffatome oder Hydroxylgruppen in der 31- oder 4'-Stellung enthalten, konnten bisher weder durch Fer
mentation doch durch chemische Modifizierung erhalten werden.
Aminoglykoside in Form von Pseudotrisaccnar'iden sind ebenfalls bekannt. "Kanamycin" wurde 1957 von H. Umezawa u. Mitarb,,
J. Antibiot., Bd. 10 (1957), S. 107 aus Kulturlösungen von Streptomyces kanamyceticus als wasserlösliches, basisches
Oligosaccharid -Gemisch isoliert. Die Hauptkomponente Kanamycin A und zwei Nebenkomponenten, die Kanamycine B und C, konnten
mit Hilfe verschiedener Trennverfahren in reinem, kristallinem . Zustand gewonnen werden. Kanamycin B hat folgende Strukturformel:
CH2OH
. Kanamycine, die in der 3'-und 4'-Stellung keine Hydroxylgruppen
enthalten, sind ebenfalls bekannt. Kanamycine mit schwefelhaltigen Resten in der 3'- oder 4'-Stellung sind bisher nicht beschrieben
worden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Neamin-Derivate zu
schaffen, die eine Mercaptogruppe oder ein entsprechendes Derivat
in der 3- oder 4-Stellung des Glucoserestes des Neamins ent-
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_ 3 —
halten. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst* Die Erfindung
betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben folgende allgemeine
Formel
CH2NHR
NHR
CH2NHR NHR
NHR
oder
1 2 '
X NHR
NKR
(Ia)
(Ib)
1 ?
in der X und X Reste der allgemeinen Formel SR" oder OR1 darstellen,
jedoch nicht gleichzeitig die gleiche Bedeutung haben, R ein Wasserstoffatom oder, eine Aminoschutzgruppe, Rf ein
Wasserstoffatorn oder eine Hydroxylschutzgruppe und R" ein Wasserstoffatom
oder eine Mercaptoschutzgruppe bedeutet und Y dem ""■ Rest der allgemeinen Formel R1 entspricht oder eine 3-Amino-3-desoxy-a-D-glucopyranosylgruppe
darstellt.
Die vorstehend aufgeführten Strukturformeln deuten an, daß die -
1 2
. Reste X und X axial oder äquatorial angeordnet sein können. In den erfindungsgemäßen Verbindungen sind die Reste X jedoch entweder axial-axial oder äquatorial-äquatorial angeordnet. Ist die Anordnung der Reste X axial-axial, so liegt die gulo-Konfiguration des Diaminozuckers vor. Ist die Anordnung der Reste äquatorial-äquatorial, so liegt der Diaminozucker in der gluco-
. Reste X und X axial oder äquatorial angeordnet sein können. In den erfindungsgemäßen Verbindungen sind die Reste X jedoch entweder axial-axial oder äquatorial-äquatorial angeordnet. Ist die Anordnung der Reste X axial-axial, so liegt die gulo-Konfiguration des Diaminozuckers vor. Ist die Anordnung der Reste äquatorial-äquatorial, so liegt der Diaminozucker in der gluco-
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Konfiguration vor und die Verbindung ist ein modifiziertes.
Neamin. . . .
Als Aminoschutzgruppe kommt jede Gruppe in Frage, die üblicherweise
bei der Synthese von Kohlenhydraten oder Peptiden zum Schutz von Aminogruppen während chemischer Reaktionen verwendet
wird und die sich anschließend unter Freisetzung der Aminogruppe leicht abspalten läßt. Beispiele für Aminoschutzgruppen
sind die Acetyl-, Tosyl-, Benzoyl-, Mesyl-, Dichloracetyl-, TrA-chloräthoxycarbonyl-,
Benzyloxycarbonyl-, tert.-Butoxycarbonyl-, Äthoxycarbonyl-, Methoxycarbonyl- oder Dinitrophenylgruppe
und das Enaminaddikt des Dimedons.
Hydroxylschutzgruppen sind zusätzlich zu den meisten Äminoschutzgruppen
z.B. die Benzyl-, Trityl-, Methyl-, Tetrahydropyranyl-,
Cyclohexyliden-, Isopropyliden-, Trifluoracetyl-, Nitrat-, Methylen- und Carboxylgruppe, sowie andere in der
Kohlenhydrat- bzw. Zuckerchemie verwendete Gruppen. Spezielle Beispiele für bevorzugte Aminoschutzgruppen sind die Benzyloxycarbonyl-,
tert.-Butoxycarbonyl-, Äthoxycarbonyl-, Methoxycarbonyl-
und Dinitrophenylgruppe. Spezielle Beispiele für bevorzugte Hydroxylschutzgruppen sind die Acetyl-, Benzoyl-, Di-
- chloracetyl-, Trichloräthoxycarbonyl- und Cyclohexyliderigruppe.
Die Wahl der Schutzgruppe hängt unter anderem davon ab, ob eine Amino- oder Hydroxylgruppe zu schützen ist, ferner von den
nachfolgenden Reaktions- und Abspaltungsbedingungen. Die erfindungsgemäßen
Verbindungen werden gemäß Reaktionsschema I und II durch Umsetzung einer nucleophilen Schwefelverbindung "mit
L 609819/1 12? J
Γ - 5
3 * j 4' -Allö-anhydroneamin (II) oder 3' ,^-Gaiacto-anhydro
neaöiiri (ΪΪΙ) hergestellt»
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CjD
QO
QO
CH2NHR NHR
CH NHR
2
2
NHR
:οη
R11S
NHR
KHR
ÜRf
(III)
Reaktionsschema I
CH2NHR NHR
NHR
ÜRf
SR" NHR
(V)
(V)
CH2NHR
NHR
CH2NHR
NHR
CH2NHR ' NHR
. NHR (Π)
OR*
NHR
(VI)
Reaktionsschema. II
Reaktionsschema. II
Wird das isomere Galactoepoxid gemäß Reaktionsschema I eingesetzt,
so erhält man zwei Isomeren, das 3'-Hydroxy-4'-mercaptoderivat
in einer gluco-Konfiguration und das 4'-Hydroxy-3'-mercaptoderivat
in einer gulo-Konfiguration. Entsprechend werden das 3'-Hydroxy-4'-mercaptoderivat in der gulo-Konfiguration
und 4'-Hydroxy-3'-mercaptoderivat in der gluco-Konfiguration
erhalten, wenn das isomere Alloepoxid gemäß Reaktionsschema II umgesetzt wird. In beiden Fällen können die Isomerengemische
nach üblichen Methoden, wie Säulenchromatographie oder
andere chromatographische Verfahren, in die einzelnen Isomeren getrennt v/erden. Durch Abspalten der Schutzgruppen nach üblichen Methoden gelangt man zu Isomeren, in denen-die Reste R, R! und R'' Wasserstoffatome bedeuten.
andere chromatographische Verfahren, in die einzelnen Isomeren getrennt v/erden. Durch Abspalten der Schutzgruppen nach üblichen Methoden gelangt man zu Isomeren, in denen-die Reste R, R! und R'' Wasserstoffatome bedeuten.
Typische nucleophile Schwefelverbindungen, die im erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt werden können, sind z.B. Thiocyanat-. ionen, Thiolacetationen, Thiolbenzoationen oder Salze des Benzylmercaptans,
p-Methoxybenzylmercaptans, p-Chlorbenzylmercaptans
oder Tritylmercaptans. Diese nucleophilen Verbindungen
führen zu Verbindungen, in denen R" eine Cyano-, Acetyl-,
Benzoyl-, Benzyl-, p-Methoxybenzyl-, ρ-Chiorbenzyl- oder Tritylgruppe bedeuten. Basische oder Säurehydrolyse oder Reduzierung 'dieser Verbindungen nach üblichen Verfahren führt zu Verbindungen, in denen R" ein Wasserstoffatom ist.
führen zu Verbindungen, in denen R" eine Cyano-, Acetyl-,
Benzoyl-, Benzyl-, p-Methoxybenzyl-, ρ-Chiorbenzyl- oder Tritylgruppe bedeuten. Basische oder Säurehydrolyse oder Reduzierung 'dieser Verbindungen nach üblichen Verfahren führt zu Verbindungen, in denen R" ein Wasserstoffatom ist.
Bei der Umsetzung des 3',4'-Galactoepoxids des Neamins mit geschützten
Amino- und Hydroxjrlgruppen mit dem Natriumsalz des
Benzylmercaptans (R" = Benzyl), erhält man als Produkt ein Ge-
Benzylmercaptans (R" = Benzyl), erhält man als Produkt ein Ge-
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misch der gluco-4-Benzylmercapto- (IV) und der gulo-3-Benzylmercaptoderivate
(V). Das Gemisch wird chromatographisch an Kieselgel in die beiden Isomeren getrennt. Durch Abspalten
der Schutzgruppen werden 2-Desoxy~4-0~(2,6-diamino-4-mercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)~D-streptamin
(IV), bzw. 2-Desoxy-4-0- (2, 6-diamino-3-mercapto-2,3>
6-tridesoxy-tf-D~gulopyranosylj-D-streptamin
(V) erhalten; R, R' und R" bedeuten Wassersto3;f atome.
Ähnlich wird bei der Umsetzung des 3f,4'-Alloepoxids von
Neamin mit geschützten Amino- und Hydroxylgruppen mit Natriumbenzylmercaptan
ein Gemisch der gulo-4'-Benzylmercapto- (VII) und gluco-31 -Benzylmercaptoderivate (Vi) erhalten. Die beiden
■ Isomeren werden chromatographisch an Kieselgel getrennt. Durch
Abspalten der Schutzgruppen werden 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-3-mercapto-2,3,
6-tridesoxy-a-D-gluco-pyrano-syl)-D-streptamin (Vl),
und 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-4-mercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-gulopyranosyl)-D-streptamin
(VII), erhalten; R, R' und R" bedeuten Wasserstoffatome.
Die erfindungsgemäßen Pseudotrisaccharide werden durch Umsetzen der entsprechend geschützten Pseudodisaccharide mit 3-Amino-3-.desoxy-ot-D-gluco-pyranosylchlorid
hergestellt, bei dem ebenfalls die Amino- und Hydroxylgruppen geschützt sind. Beispielsweise
wird 2·-Desoxy-4-0- (2, o-dimethoxycarbonylamino-^-O-acetyl^-
benzylmercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)-1,3-N-dimethoxycarbonyl-D-streptamin
mit 3-Acetarnido-2,4, 6-tri-0-benzyl-3-desoxy-a-D-glucopyranosylchloridZA.gr.
Biol. Chem., Bd. 32 (1968), S. 11227 nach Standard/verfahren zur Herstellung von _j
609819/1122
Kanamycin B /j.Antibiotics, Bd. 21 (1968) S. 4247 zum
2-Desoxy~4-0-(2,6-dimethoxycarbonylamino~3-0-acetyl-4-benzylmercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)-6-0-(3-acetamido-2,4,6-tri-0-benzyl-3-desoxy-K-D-glucopyranosyl)
-1,3-N-dimethoxycarbonyl-D-streptamin
umgesetzt. Die Abspaltung der Schutzgruppen führt zu einem Pseudotrisaccharid, das als 4'-Mercapto-4'-desoxykanamycin
B bezeichnet werden kann. Die erfindungsgemässen Mercaptopseudodisaccharide können mit 3-Aminoglucose-Derivaten
nach diesem oder anderen bekannten Verfahren zur Herstellung von cc-Glykosiden umgesetzt werden und führen zu wertvollen
Pseudotrisacchariden.
Diejenigen erfindungsgemäßen Verbindungen, in denen die Reste R,
R1, R" und Y Wasserstoffatome bedeuten, haben antibakterielle
Wirkung gegenüber einer Vielzahl von Bakterien, besonders gegenüber dem Pseudomonas. Die minimale Hemmkonzentration (HHK) die
nach einem Standard-Agar-Einschlußtest ermittelt wurde, beträgt
25 bis 200 ug/ml gegenüber Pseudomonas aeruginosa. Bei-
. spielsweise beträgt die MHK von 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-4-mercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)-D-streptamin
25 ug/ml gegen Pseudomonas, während 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-
- 3-mercapto-2,3,6-tridesoxy-a-D-gluco-pyranosyl)-D-streptamin
eine MHK von 63 ug/ml gegen Pseudomonas aufweist. Demgegenüber •ist die 14HK von Neamin gegen Pseudomonas größer als 200 ug/ml.
Diejenigen erfindungsgemäßen Verbindungen, in denen die Reste R, R1, R" und Y Schutzgruppen bedeuten, zeigen im allgemeinen
eine geringe oder keine antibakterielle Aktivität. Diese Verbindungen sind jedoch wertvolle Zwischenprodukte zur Herstel-
L ' 609819/1122 "*
lung der Verbindungen, In denen die Reste R, R1 und R" Wasserstoffatome
"bedeuten oder zur Herstellung neuer modifizierter Pseudotrisaccharide mit antibakterieller ,Wirkung.
Diejenigen erfindungsgemäßen Verbindungen, in denen die Reste R,
R1 und R" Wasserstoffatome bedeuten und Y die 3-Amino-3-desoxya-D-glucopyranosylgruppe
ist, zeigen ebenfalls antibakterielle Wirkung. Beispielsweise hat 4'-Mercapto-4'-desoxykanamycin B
MHK-Werte von 6,3 bis >200 ^ug/ml bei in vitro-Versuchen gegenüber
verschiedenen gram-positiven und gram-negativen Keimen, Die Verbindung hemmt das Wachstum von Pseudomonas noch bei einer
. Konzentration von 25 iig/ml.
Die Verbindungen mit antibakterieller Wirkung können in wäßriger Lösung zur Sterilisation von beispielsweise Glasartikeln
oder Instrumenten, verwendet werden. Außerdem können sie wie andere bekannte Aminoglycoside zu Injektionspräparaten verarbeitet
und zur Vorbeugung oder Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
•Präparat A
Eine Lösung von 50,0 g (0,078 Mol) 5,6-G-Cyclohexyliden-tetra-N-methoxycarbonylneamin
in 150 ml wasserfreiem "Pyridin und 100 ml frisch destilliertem Chloroform wird tropfenweise bei Raumtemperatur
und unter Rühren innerhalb 6 Stunden mit einer Lösung von 25,6 g (0,134 Mol) p-Toluolsulfonylchlorid in 70 ml Chloroform
. versetzt. Die Lösung wird sodann noch 15 bis 18 Stunden ge- _j
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rührt, hierauf mit eiskalter Kochsalzlösung verdünnt und mit Äthylacetat extrahiert. Der Äthylacetatextrakt wird mit Kochsalzlösung,
lOprozentiger Essigsäure (Ms zum pH <7) und gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung (bis zum pH ^ 7) gewaschen.
Danach wird der Extrakt über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Es hinterbleibt das 3f-Tosyl-4'-hydroxyderivat,
das an Kieselgel mit Chloroform und Methanol (1 bis 3 %) in
Chloroform als Laufmittel chromatographiert wird. Das Eluat wird
eingedanrpft.
Das Produkt (4,3 g, 5,45 mMol) wird in 60 ml Chloroform gelöst,
in einem Eisbad gekühlt und anschließend mit einer Lösung von ' 0,5 g (21.8 mMol) Natrium in 15 ml wasserfreiem Methanol versetzt.
Nach 28 Stunden bei 5 bis 100C wird die Lösung mit 25 ml
kalter Kochsalzlösung versetzt und mit Äth3>lacetat ausgeschüttelt.
Die organische Phase wird 'mit Kochsalzlösung gewaschen, getrocknet, und eingedampft. Der erhaltene Feststoff wird aus
einem Aceton-Diäthyläther-Gemisch umkristallisiert. Es wird
das 3f, 4'-Alloanhydro-5j ö-O-cyclohexyliden-tetra-N-methoxycarbonylneamin
erhalten; /a/D = -8,8 (c=1 in Chloroform).
Präparat 3
"Eine Lösung von 106,5 g (0,168 Mol) 5,6-0-Cyclohexyliden-tetra-N-methoxycarbonylneamin
in 600 ml" Pyridin wird bei -110C jj- 1°
tropfenweise mit 53»7 g (0,38 Mol) Benzylchlorid versetzt. Anschließend
werden 100 ml Wasser und dann gesättigte Natrium- - hydrogencarbonatlösung zugesetzt, bis ein pH-Wert von 7 bis 8
erreicht ist. Die Lösung wird mit Äthylacetat extrahiert, das
L . . 609819/ 1122 J
Äthylacetat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird mit Toluol versetzt und eingedampft.
Der erhaltene Rückstand wird mit Diäthyläther digeriert. Die Kristalle werden aus Äthylacetat umkristallisiert. Es wird
das 3'-Benzoyl-4'-hydroxyderivat erhalten;
^5 ='+ 67,4 (c = 1 % in Methanol).
Eine Lösung von 27,5 g (0,0373 Mol) dieser Verbindung und 15,1 g (0,149 Mol) Triethylamin in einem Gemisch von 350 ml
Chloroform und 120 ml Tetrahydrofuran wird bei -100C tropfenwei
se mit 11g (0,095 Mol) Mesylchlorid versetzt. Die Lösung wird
mit 400 ml gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung bei etwa O0C verdünnt und dann mit Chloroform extrahiert. Der Chloroform
extrakt wird getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird aus Chloroform-Petroläther umgefällt
und ergibt die 3'-Benzoyl-4'-mesylverbindung;
jp = +32,5 (c = 1 in Chloroform).
Eine Lösung von 80 g (0,098 Mol) der 3'-Benzoyl-4'-mesylverbindung
wird bei Raumtemperatur mit einer Lösung von 16,1 g '' (0,7 Mol) Natrium in 500 ml Methanol versetzt. Nach 1 stündiger
Umsetzung werden festes Natriumhydrogencarbonat und anschlie-.
ßend 30 ml Eisessig zugesetzt. Die erhaltene Lösung (pH -^7)
wird eingedampft. Der Rückstand wird zwischen Chloroform und Wasser ausgeschüttelt. Die wäßrige Lösung wird abgetrennt und
mit Chloroform extrahiert. Der Chloroformextrakt wird mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird
in 400 ml Methylenchlorid gelöst und in 4 Liter Petroläther ein-
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gerührt. Das erhaltene feste 3',4'-Galacto-anhydro-5,6-0-cyclohexyliden-tetra-N-methoxycarbonylneamin
wird abfiltriert und unter vermindertem Druck getrocknet. Ausbeute 49 g.
ψ = + 2,5 (c = 1 in Chloroform).
; Beispiel 1
Einer Lösung von 1,10 g (48,6 mMol) Natrium in 20 ml Methanol
wird unter Stickstoff als Schutzgas bei Raumtemperatur mit 5,8 ml (48,6 mMol) Benzylmercaptan versetzt. Die erhaltene Lösung
wird mit 15,0 g (24,3 mMol) des gemäß Präparat B hergestellten Epoxids versetzt und 2 Stunden auf 600C erhitzt. Anschließend
wird die Lösung abgekühlt, auf einen pH-Wert von 7 eingestellt und in 500 ml Eiswasser gegossen. Die entstandene
Fällung wird abfiltriert und in Äthylacetat aufgenommen. Die Lösung wird getrocknet und eingedampft. Es wird ein weißer Feststoff ■ erhalten, bei dem es sich um ein Isomerengemisch handelt.
Der Feststoff wird dreimal mit 200 ml siedendem Benzol digeriert und anschließend abgekühlt. Dabei fällt das 2-Desoxy~4-0-(2,6-dimethoxycarbonylamino-4-benzylmercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)-1,3-N~dimethoxycarbonyl-5,6-cyclohexyliden-D-streptamin
(Isomer 1) aus. Ausbeute 8,4 g; F. 208° bis 209°C. Die Mutterlauge wird eingedampft und ergibt das 2-Desoxy-4-0-(2,6-dimethoxycarbonylamino-3-benzylmercapto-2,3,6-tridesoxy-α-D-gulopyranosyl)-1,3-N-dimethoxycarbonyl-5,6-cyclohexyliden-D-streptamin
(Isomer 2), das kleine Mengen des Isomeren 1 enthält. Die Isomeren werden durch Chromatographie an Kieselgel
mit 1,2 % Methanol in Chloroform als Laufmittel getrennt.
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Beispiel 2
9,5 g (12,7 -rnMol) des gemäß Beispiel 1 hergestellten Isomers
v/erden in einem Gemisch von 150 ml Methanol und 15 ml 3 η Salzsäure
bei Raumtemperatur 3,5 stunden gerührt. Sodann wird die Lösung mit gesättigter Bariumhydroxidlösung neutralisiert und
das Methanol unter vermindertem Druck "bei 40°C abdestilliert.
Der Rückstand wird zweimal mit jeweils 80 ml Äthanol versetzt und eingedampft und sodann mit einem Gemisch aus Diäthyläther
und Petroläther im Volumverhältnis 1 : 1 digeriert. Man erhält das 2-Desoxy-4-0~(2,6-dimethoxycarbonylamino-4-benzylmercapto-2,4,
6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)-1, 3-N-dimethoxycarbonyl-D~
streptamin.
8,4 g (12,7 mMol) dieser Verbindung v/erden 20 Stunden unter
Rückfluß in einer Lösung von 40 g (0,127 Mol) Ba(OH)2 . 8 H2O
in 50 ml Wasser und 20 ml Methanol erhitzt. Danach wird das Gemisch mit Kohlendioxid gesättigt. Das entstandene Bariumcarbonat
wird abfiltriert und mit heißem l/asser sowie einem Gemisch aus Methanol und Wasser gewaschen. Das Filtrat und die Waschlösungen
werden eingedampft. Der Rückstand wird in Wasser aufgenommen und mit 2 η Schwefelsäure angesäuert. Das entstandene
Bariumsulfat wird abfiltriert,, das Filtrat stark eingeengt und ' auf ein mit einem Methacrylsäure-Polymerisat in der Ammoniumform
/"Amberlite IRC-50"(NH^+)/ gefüllte Ionenaustauscherkolonne
gegeben. Das Produkt, 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-4-benzylmercapto-2,4,
6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)-D-streptamin, wird mit AmmoniumhydroxidlÖsungen steigender Konzentrationen
von 0,066 η bis 0,3 η und dann mit 0,3 η bis 1 η eluiert. Das
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Sulfat wird in üblicher Weise hergestellt; §5 = +104,2 (c = 1 in Wasser).
458 mg (1,07 mMol) der erhaltenen freien Base werden mit 45 ml
flüssigem Ammoniak, das 59,2 mg (2,57 mMol) Natrium enthält, unter Stickstoff als Schutzgas 1 Stunde behandelt. Anschließend
wird das Ammoniak verdampfen gelassen, der Rückstand mit 50 ml "0,1 η Schwefelsäure angesäuert und gefriergetrocknet. Man erhält
das Sulfat des 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-4-mercapto-2,4, 6-tridesoxy-a-D~glucopyranosyl)-D-streptamins;
p = +42,5 (c = 1 in Wasser).
Beispiel 3
Aus gemäß Beispiel 1 hergestelltem Isomer 2 wird durch Umsetzen mit Säure die Schutzgruppe abgespalten. Anschließend wird die
erhaltene Verbindung gemäß Beispiel 2 mit einer Base behandelt. Man erhält das 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-3-benzylmercapto-2,3,6-tridesoxy-a-D-gulopyranosyl)-D-streptamin.
Das Sulfat wird in üblicher Weise hergestellt; /äjn = +34 (c = 1 in Wasser)
.
Bei der Behandlung dieser Verbindung mit einer Lösung von Na-. trium in flüssigem Ammoniak gemäß Beispiel 2 wird das 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-3-mercapto-2,3»
6-tridesoxy-a-D-gulopyranosyl)-D-streptamin erhalten, das in das Sulfat überführt wird;
p = + 34 (c = 0,5 in Wasser).
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Das gemäß Präparat A hergestellte Epoxid wird mit dem Natriumsalz
des Benzylmercaptans gemäß Beispiel 1 umgesetzt. Es v/ird
ein Gemisch der beiden Isomeren 2-Desoxy~4-0-(2,6-dimethoxycar-'bon37-lamino--3~'benzylmercapto-253,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)-1,3-N-dimethoxycarbonyl-5,6-cyclohexyliden-D-streptamin
(isomer 3) und 2-Desoxy~4-0-(2, ö-dimethoxycarbonylamino-^i—
benzylmercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-gulo~pyranosyl)-1,3-N-dimethoxycarbonyl-5,ö-cyclohexyliden-D-streptamin
(isomer 4) erhalten. Das Gemisch v/ird an Kieselgel mit einem Gemisch von
Äthylacetat und Cyclohexan als Laufmittel chrornatographiert.
Die Fraktionen mit den getrennten Isomeren werden aufgefangen und eingedampft.
Isomer 3: /sÜt^ = + 25 (c = 1 in Chloroform).
Isomer 4: /ö/^5 = - 82 (c = 1 in Chloroform).
Das gemäß Beispiel 4 erhaltene Isomer 3 v/ird gemäß Beispiel 2 zunächst mit Salzsäure und anschließend mit Bariumhydroxidlösung
behandelt. Man erhält das 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-3-benzylmercapto-2j3j
6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)~D-streptamin, das in üblicher ¥eise in das Sulfat überführt wird;
/ccJ-q = +76 (c = 1 in Wasser). Die Umsetzung der freien Base
mit Natrium in flüssigem Ammoniak gemäß Beispiel 2 liefert .das 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-3-mercapto-2,3,'6-tridesoxy-a-D-gluco-pyranosyl)-D-streptamin,
das in das Sulfat überführt v/ird; /o/D = + 53 (c = 1 in Wasser).
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Beispiel 6
Das gemäß Beispiel 4 erhaltene Isomer 4 wird gemäß Beispiel 2 zunächst mit Salzsäure und anschließend mit Bariumhydroxidlösung
behandelt. Man erhält das 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-4-benzylmercapto-2,4,6~tridesoxy-a-D-gulopyranosyl)-D-streptamin,
das in üblicher Weise in das Sulfat! überführt wird. /a/fP - +44,9 (c = 1 in Wasser). Sodann wird die Benzylgruppe
der freien Base gemäß Beispiel 2 durch Behandlung mit einer Lösung von Natrium in flüssigem Ammoniak abgespalten. Man erhält
das 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-4-mercapto-2,4,6-tridesoxyct-D-gulopyranosyl)-D-streptamin,
das in üblicher Weise in das . Sulfat überführt wird; /oj^5 = + 57,2 (c = 1 in Wasser) .
24,5 g (0,033 Mol) 2-Desoxy-4-0-(2,6-dimethoxycarl)onylamino-4-benzylmercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)-1,3-N-dimethoxycarbonyl-5,6-cyclohexyliden-D-streptamin
wird in 100 ml Pyridin und 80 ml Essigsäureanhydrid gelöst und bei Raumtemperatur
18 Stunden gerührt. Danach wird das Reaktionsgemisch bei 35°C unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand
wird in Methylenchlorid gelöst und das Produkt mit Petroläther ausgefällt und abfiltriert. Ausbeute: 21 g des 3·-Acetoxyderivats
als Feststoff.
Diese Verbindung wird in einem Gemisch von 150 ml Methanol und 10 ml 3 η Salzsäure gelöst. Nach 4stündiger Umsetzung wird das
Reaktionsgemisch neutralisiert, eingedampft und der Rückstand mit einem Gemisch von Wasser und Äthylacetat ausgeschüttelt. Die
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wäßrige Phase wird mit Äthylacetat extrahiert. Anschließend werden die vereinigten Äthylacetatextrakte über Natriumsulfat
getrocknet und eingedampft. Man erhält das 5,6-Dihydroxyderivat., das aus einem Gemisch von Isopropanol und Diäthyläther
umgefällt wird.
Ein Gemisch von 7g (10 mMol) des erhaltenen 5,6-Dihydroxyderivats,
9>5 g Silbercarbonat, 250 mg wasserfreiem Silberperchlorat, 70 g Calciumsulfat, 110 ml wasserfreiem Chloroform und
35 ml peroxidfreiem Dioxan wird unter Ausschluß von Licht und Luftfeuchtigkeit 15 bis 18 Stunden gerührt. Sodann wird das Gemisch
mit 3,5 g (7 mMol) 3-Acetamido-2,4,6-tri-O-benzyl-3-desoxy-a-D-glucopyranosylchlorid
versetzt, 6 Tage gerührt, hierauf mit 20 ml Methanol versetzt, eine v/eitere Stunde gerührt und
durch eine Filtrierhilfe filtriert. Der Filterrückstand wird mit Methylenchlorid gewaschen. Die vereinigten Filtrate und
Waschlösungen v/erden mit gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung
und gesättigter Kochsalzlösung gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der ölige Rückstand wird in 25 ml Methylenchlorid
gelöst und in 600 ml eines Gemisches von Diäthyläther und Petroläther im Volumverhältnis 2 : 1 eingetropft. Die erhaltene
Fällung wird abfiltriert. Das Produkt (8 g) wird über .800 g Kieselgel mit einem Gemisch von Toluol und Methanol als
Laufmittel chromatographiert. Das Eluat wird eingedampft. Es
wird ein Gemisch von Trisacchariden (1,5 g) erhalten. Das Gemisch wird durch v/eiteres Chromatographieren an Kieselgel mit
einem Gemisch von Aceton und Hexan im Volumverhältnis 1 : 1 als Laufmittel in vier Bestandteile zerlegt. Die Dünnschichtchromatographie
an Kieselgel mit einem Gemisch von Aceton
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und Hexan im Volumverhältnis 1 : 1 ergibt Rf-Werte von 0,26
(48 mg), 0,19 (35 mg), 0,16 und 0,13 für die einzelnen Komponenten.
Verbindung mit dem Rf-¥ert 0,16: Ausbeute 145 mg, F. 252 bis
2550C; ia/D = +33,2 (c = 0,5 in Chloroform).
Verbindung mit dem Rf-Wert 0,13: Ausbeute 650 mg, F. 138 bis
1450C; /o/^5 = + 62,7 (c = 0,5 in Chloroform).
250 mg (0,213 mMol) .der Verbindung mit dem Rf-¥ert 0,13 werden
in 25 ml flüssigem Ammoniak gelöst und unter Stickstoff als Schutzgas mit 50 mg Natrium behandelt, bis die blaue Farbe
30 Minuten (50 mg) erhalten bleibt. Die Suspension wird durch Zugabe von 5 ml Methanol geklärt und anschließend mit 60 mg
Benzylchlorid behandelt. Nach 3Q. Minuten wird die kalte Lösung
mit 10 ml gesättigter Katriumhydrogencarbonatlösung versetzt, filtriert und eingeengt. Der feste Rückstand wird mit Methanol
verrührt, die Lösung filtriert und das Filtrat unter vermindertem Druck eingedampft. Man erhält das 2-Desoxy-4-0-(2,6-dimethoxycarbonylamino-4-benzylmercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)-6-0-(3-acetamido-3-desoxy-a-D-glucopyranosyl)-1,
3-..N-dimethoxycarbonyl-JD-streptamin.
Diese Verbindung wird 15 bis 18 Stunden mit Essigsäureanhydrid
und Pyridin behandelt. Das Reaktionsgemisch wird filtriert und
eingedampft. Man erhält einen Rückstand, der mit einem Gemisch von Methylenchlorid und Natriumliydrogencarbonatlösung ausge-
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schüttelt wird. Die organische Phase wird getrocknet und eingeengt.
Nach dem Umfallen aus einem Gemisch von Diäthyläther und Petroläther im Volumverhältnis 1 : 1 wird das peracetylierte
Derivat erhalten; /a/D = 84,7 (c.= 0,5 in Chloroform).
135 mg dieser Verbindung werden in einer Lösung von 1,5g
Bariumhydroxid-hydrat in 5 ml Wasser und 5 ml Methanol gelöst.
• Das Gemisch wird 15 bis 18 Stunden unter Rückfluß erhitzt, sodann
mit Kohlendioxid bei 1000C neutralisiert und filtriert.
Anschließend wird der Filterrückstand mit kochendem Wasser ausgewaschen. Die Filtrate werden auf 10 ml eingeengt, gekühlt
■ und mit verdünnter Schwefelsäure angesäuert. Das entstandene Bariumsulfat wird abfiltriert und gewaschen. Die vereinigten
Filtrate und Waschlösungen v/erden mit einem Anionenaustauseherharz
in der 0H-Form /."Amberlite" IRA-40Q7 neutralisiert und anschließend
gefriergetrocknet. Man erhält ein Gemisch von 4f-Benzylmercapto-4T-desoxykanamycin B und einem inneren cyclischen
Harnstoffderivat. Das Gemisch wird 15 bis 18 Stunden in
einer Stahlbombe bei 1500C mit n-Butylamin erhitzt. Danach wird
die Lösung eingeengt und der Rückstand in 25 ml Wasser gelöst und mit Methylenchlorid extrahiert. Die wäßrige Phase wird
gefriergetrocknet. Ausbeute: 50 rag 41-Benzylmercapto-^-desoxy-
" kanamycin B.
40 mg dieser Verbindung werden in 10 ml flüssigem Ammoniak gelöst und unter Stickstoff als Schutzgas mit 5 mg Natrium behandelt.
Danach v/ird das Reaktionsgemisch mit 5 ml entgastem Wasser versetzt, die Suspension filtriert, eingeengt und zur
L 609819/1122 Δ
Entfernung des Ammoniaks gefriergetrocknet. Der Rückstand wird in 10 ml Wasser gelöst, mit verdünnter Schwefelsäure auf einen
pH-Wert 6 eingestellt und gefriergetrocknet. Man erhält 4 '-Desoxy-41 -mer cap tokanamycin Bj IjÜ-q - 65,6 (c = 0,2 in Was-
ser).
Von den anderen isolierten Trisacchariden werden die Schutzgruppen
auf die vorstehend beschriebene Weise abgespalten; man erhält die entsprechenden Verbindungen. Durch Abspalten der
Schutzgruppen von der Verbindung mit dem R^-Wert 0,16 erhält
man 2~Desoxy-4-0-(2,6-diamino-4-mercapto-2,4,ö-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)-6-0-(3-amino-3-desoxy-ß-D-glucopyranosyl)~D-streptarain.
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Claims (13)
1. / Mercaptoneamin-Derivate der allgemeinen Formel '
NHR
NHR'
X2 NKR
.NHR
(Ia)
1 P.
in der X und X Reste der allgemeinen Formel SR"- oder OR1 darstellen, jedoch nicht gleichzeitig die gleiche Bedeutung haben, R ein Wasserstoffatom oder eine Aminoschutzgruppe, R' ein Wasserstoffatoin oder eine Hydroxylschutzgruppe und R" ein Wasserstoffatom oder eine Hercaptoschutzgruppe bedeutet und Y dem Rest der allgemeinen Formel R1 entspricht oder die 3-Amino~3-desoxy-a-D-glucopyranosylgruppe darstellt.
in der X und X Reste der allgemeinen Formel SR"- oder OR1 darstellen, jedoch nicht gleichzeitig die gleiche Bedeutung haben, R ein Wasserstoffatom oder eine Aminoschutzgruppe, R' ein Wasserstoffatoin oder eine Hydroxylschutzgruppe und R" ein Wasserstoffatom oder eine Hercaptoschutzgruppe bedeutet und Y dem Rest der allgemeinen Formel R1 entspricht oder die 3-Amino~3-desoxy-a-D-glucopyranosylgruppe darstellt.
2. Verbindungen nach Anspruch 1 der allgemeinen Formel Ia und Ib, in der R ein Wasserstoffatom, eine Acetyl-, Tosyl-, Benzoyl-,
Mesyl-, Dichloracetyl-, Trichloräthoxycarbonyl-, Benzyloxycarbonyl-,
tert.-Butoxycarbonyl-, Äthoxycarbonyl-, Methoxy-■
carbonyl- oder Dinitrophenylgruppe oder ein Dimedonaddukt darstellt,
R1 ein Wasserstoffatom, eine Acetyl-, Tosyl-, Benzoyl-,
Mesyl-, Methylsulfonyl-, Dichloracetyl-, Trichloräthoxycarbonyl-,
Benzyloxycarbonyl-, tert.-Butoxycarbonyl-, Äthoxycarbonyl-, Methoxycarbonyl-, Benzyl-, Trityl-, Methyl-, Tetrahydropyranyl-,
Trifluoracetyl- oder Nitrogruppe oder in Verbindung mit einem der vorstehend genannten R1-Reste eine Cyclohexyl!- _,
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den-, Isopropyliden-, Methylen- oder Carbonylgruppe bedeutet
und R" ein Wasserstoffatom, eine Benzyl-, p-Methoxybenzyl-,
p-Chlorbenzyl-, Acetyl-, Benzoyl-, Cyano- oder Triphenylmethylgruppe
darstellt.
3. 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-4-mercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-gulopyranosyl)-D-streptamin.
4. 2~Desoxy-4-0- (2,e-dimethoxycarbonylamino^-benzyliriercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-gulopyranosyl)-1,3-N-dimethoxycarbonyl-5,6-cyclohexyliden-D-streptamin.
5· 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-3-mercapto-2,3,6-tridesoxy-a-D-gulopyranosyl)-D-streptamin.
6. 2-Desoxy-4-0- (2, 6-dimethoxycarbonylamino-3-benzylInercapto-2,3,6-tridesox.y-a-D-gulopyranosyl)-1,
S-N-dimethoxycarbonyl-S, 6-cyclohexyliden-D-streptamin.
7. 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-4-mercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)
-D-rS treptamin.
. 8. 2-Desoxy-4-0-(2, 6-dimethoxycarbonylamino-4-benzylmercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl
)-1,3-N-dimethoxycarbonyl-5,6-cyclohexyliden-D-streptamin.
-
9. 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-3-mercapto-2,3,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl
)-D-streptamin.
L _J
6 0 9 8 19/1122
10. 2-Desoxy-4-0-(2,6-dimethoxycar'bonylamino-3-'benzylinercapto-2,
3, 6-tridesoxy-ct-D-glucopyranosyl)-1,3-N-dimethoxycarbonyl-5
j 6-cycloliexyliden-D-streptamin.
11. 2-Desoxy-4-0~(2,6-diamino-4-mercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-glucopj^ranosyl)-6-0-(3-amino-3-desoxy-a-D-glucopyranosyl)-D
streptarain.
12. 2-Desoxy-4-0-(2,6-diamino-4-mercapto-2,4,6-tridesoxy-a-D-glucopyranosyl)-6-0-(3-amino-3-desoxy-ß-D~glucopyranosyl)-D-strep'tamin.
13. Arzneimittel, "bestehend aus mindestens einer Verbindung
gemäß Anspruch 1 Ms 12 und üblichen Träger- und Hilfsstoffen.
L -J"
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/518,428 US3960838A (en) | 1974-10-29 | 1974-10-29 | Mercaptopseudodisaccharides |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2548246A1 true DE2548246A1 (de) | 1976-05-06 |
Family
ID=24063886
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752548246 Ceased DE2548246A1 (de) | 1974-10-29 | 1975-10-28 | Mercaptoneamin-derivate |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3960838A (de) |
JP (1) | JPS5168544A (de) |
BE (1) | BE834834A (de) |
DE (1) | DE2548246A1 (de) |
FR (1) | FR2289519A1 (de) |
GB (1) | GB1529884A (de) |
Family Cites Families (1)
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---|---|---|---|---|
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1974
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-
1975
- 1975-10-13 GB GB41843/75A patent/GB1529884A/en not_active Expired
- 1975-10-22 FR FR7532360A patent/FR2289519A1/fr active Granted
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- 1975-10-24 BE BE161218A patent/BE834834A/xx not_active IP Right Cessation
- 1975-10-28 DE DE19752548246 patent/DE2548246A1/de not_active Ceased
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Houben-Weyl: Methoden der organischen Chemie, Bd. XV/1, Stuttgart 1974, Inhaltsverzeichnis, dort Seite römisch 32-35, 37-40 * |
Rinehardt, Kenneth L. - Suami, Tetsuo jun.: Aminocyclitol Antibiotics, ACS SYMPOSIUM SERIES 125, Washington 1980, S. 197-208 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3960838A (en) | 1976-06-01 |
JPS5168544A (de) | 1976-06-14 |
FR2289519A1 (fr) | 1976-05-28 |
BE834834A (fr) | 1976-04-26 |
FR2289519B1 (de) | 1978-04-07 |
GB1529884A (en) | 1978-10-25 |
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