DE2547229C2 - Luftabzweigeinrichtung für einen Axialverdichter eines Gasturbinentriebwerks - Google Patents
Luftabzweigeinrichtung für einen Axialverdichter eines GasturbinentriebwerksInfo
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- F04D29/54—Fluid-guiding means, e.g. diffusers
- F04D29/541—Specially adapted for elastic fluid pumps
- F04D29/545—Ducts
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Luftabzweigeinrichtung für einen Axialverdichter eines Gasturbinentriebwerks
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige Luftabzweigeinrichtung ist in
der DE-OS 20 31 612 beschrieben.
In einem Gasturbinentriebwerk strömt die Luft von einem Einlaß zum Verdichter u-H von da zu einer
Brennkammer. Es ist erwünscht, daß die thermodynamischen Verhältnisse des Drucks, der Strömung und der
Temperatur an jeder bestimmten axialen Stelle desselben gleichförmig um die Triebwerkachse herum sind.
Jegliche Störungen des normalen Strömungsmusters durch den Verdichter neigen dazu, Druckänderungen
über den lateralen Abschnitten des Triebwerkes zu verursachen und somit zu einem geringeren Wirkungsgrad
und zu einer verminderten Strömungsabrißgrenze zu führen. Flugzeug-Triebwerke mit Unterschallgeschwindigkeit
besitzen im normalen Flug mit normalem Einlaß allgemein gleichförmige Einlaßverhältnisse, und daher
tritt nur eine geringe Ungleichförmigkeit in dem Verlauf des Luftstroms auf. Im Falle von Überschalltriebwerken,
die hinter Überschalleinlässen fliegen, oder Unterschalltriebwerken, welche unter Seitenwindbedingungen
arbeiten, besteht jedoch eine Neigung zum Auftreten von Störungen des Luftstroms. Diese Störung kann
auch bei Unterschallflugzeugen auftreten, bei denen sich ein Triebwerk in einer solchen Stellung befindet,
daß seine Achse nicht mit der Einlaßachse übereinstimmt, beispielsweise bei manchen Heckeinbauten, bei
denen der Einlaßkanal eine S-Form besitzen muß.
Unter den vorgenannten Verhältnissen ist die auftretende
Druckungleichförmigkeit im allgemeinen am größten in Richtung des Vorderteils des Triebwerkes
und schwächt sich mit der Bewegung der Luft nach hinten durch das Triebwerk ab. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich,
beträchtliche Druckschwankungen bis zurück zum Brenner anzutreffen.
Um Druckluft für den Betrieb von Hilfsgeräten für das Triebwerk zu erhalten, beispielsweise für Klimatisierung,
Enteisung, Triebwerkskühlung usw., ist es allgemein üblich, ein Verdichtergehäuse vorzusehen, daß ein
Abzweigen von Hochdruckluft vom Verdichter zu einem Niederdrucksammelraum gestattet. Vorzugsweise
wird diese Abzweigung von Zwischenstufenluft durch Mittel erreicht, die eine minimale Störung des normalen
Verlaufs des Luftstroms im Verdichter ergeben. Da jedoch der Verteilerkopf eine Strömungsmittelverbindung
zwischen Bereichen mit hohem Druck und Bereichen mit niedrigem Druck ergibt, ist es möglich, daß die
Luft von einer Seite des Triebwerkes zur anderen Seite desselben durch den Verteilerkopf strömen karn. Dies
ίο gilt besonders bei solchen Flugzuständen, bei denen nur
geringe Luftmengen aus dem Triebwerk abgezweigt werden. Diese Strömungsmittelverbindung der Luft von
einer Triebwerksseite zur anderen neigt dazu, das normale Verlaufsmuster im Verdichter zu verändern oder
eine Ungleichförmigkeit weiter zu steigern, welche üurch irgendeine der vorstehend erörterten Verhältnisse
bewirkt wurde.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Luftabzweigeinrichtung der eingangs genannten Gattung derart
auszugestalten, daß auch bei vielen verschiedenen Druckverhältnissen höchstens eine geringe Verringerung
des Wirkungsgrades des Kompressors und der Strömungsabrißgrenze auftritt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
gelöst
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß auftretende Luftdruckschwankungen
ausgeglichen werden. Wenn der Luftstrom durch den Verdichter relativ ungestört ist, dann ist der
Druck der Luft, die in Strömungsmittelverbindung mit dem Auslaßverteiler steht, praktisch gleichförmig um
den gesamten Umfang des Triebwerkes, und alle Ventile öffnen sich gleichförmig, um die Luft in einem abgeglichenen
Verteilungsmuster um das Triebwerk herum abzulassen und auf diese Weise den Luftstrom im Innern
des Brenners nicht zu stören. Wenn jedoch der Luftstrom im Verdichter durch irgendeine der vorstehend
erörterten an sich bekannten Verhältnisse gestört ist, dann wird ein Ungleichgewicht der Luftdrucke um den
Umfang des Triebwerkes herum bestehen, wenn die Luft den Auslaßverteiler erreicht. Anstatt nun zu gestatten.
daß die Verdichterluft in den Hochdruckbereichen durch den Verteiler zu den niedrigeren Druckbereichen
des Verdichters strömt, öffnen sich die Ventile in der Umgebung der Hochdruckbereiche und gestatten ein
Abzweigen der Luft, und andererseits bleiben die Venti-Ie in den Bereichen mit niedrigerem Druck geschlossen
und gestatten keinen Durchtritt von Luft durch den Verteiler in beiden Richtungen. Das Ergebnis ist, daß der
Vei teiler keine weitere Verzerrung des Verlaufs des Luftstroms durch Rückstrom von Luft vom Verteiler in
den Verdichter zuläßt und stattdessen dazu neigt, die Luftdruckschwankungen um den Umfang des Triebwerkes
auszugleichen, indem Luft nur in Umfangsbereichen mit höheren Drücken abgezweigt wird.
Die Erfindung wird nun anhand der Beschreibung und Zeichnung von Ausfiihrungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Längsteilschnitt durch einen Gasturbinenverdichter
und einen zugeordneten Abzweigverteiler gemäß der bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung.
F i g. 2 ist eine vergrößerte Schnittansicht des Verteilerteils mit eingebauten Sperrventilen gemäß der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung.
F i g. 3,4 und 5 sind Teilschnittansichten des Abzweig-
systems entlang den Linien 3-3,4-4 und 5-5 der F i g. 1.
F i g. 1 zeigt einen Verdichter 10 mit einem Rotor oder Läufer 11, um den herum konzentrisch ein Innengehäuse
12 des Verdichters und ein Außengehäuse 13 angeordnet sind. Das Innengehäuse 12 umfaßt ein Paar
von halbzylindrischen Wänden 14, die an der Trennlinie des inneren Gehäuses durch aufeinanderpassende Flansche
16 verbunden sind (F i g. 5). In den Wänden 14 sind mehrere Statortrageteile 17 angeordnet, die jeweils eine
Stufe von Statorschaufeln 18 halten. Zwischen benachbarten Statorschaufelstufen ist eine Stufe von Verdichter-
oder Rotorlaufschaufeln 19 angeordnet, die Luft verdichten, welche in den Lufteinlaßbereich 21 eintritt
und durch Einlaßleitschaufeln 22, einen Diffusorkanal 23 und von dort zu einem nicht gezeigten Brenner in Obü- is
eher Weise abgegeben wird.
Den Diffusorkanal 23 bilden eine Innenwand 24 und eine Außenwand 26 des Diffusors, die zusammen ein
integrales Gußstück mit dem Ring der Verdichterauslaßieitschaufeln
22 bilden.
Die Außenwand 26 des Diffusors begrenzt teilweise einen ringförmigen Sammelraum 27, der die abgezweigte
Luft von der letzten Stufe des Verdichters durch eine Öffnung 27a erhält. Der Sammelraum 27 ist weiterhin
begrenzt durch einen Tragkonus 28, welcher an dem Innengehäuse 12 des Verdichters mit Hilfe von Schrauben
29 befestigt ist. An dem Tragkonus befestigt und von ihm gehaltert ist ein Rohr 31, das in Strömungsmittelverbindung
mit dem Sammelraum 27 steht, um die Abzweigluft zu verschiedenen Stellen im Lufxfahrzeug
zu leiten, um in üblicher Weise Hilfsgeräte zu betreiben.
Zusätzlich zu der vorstehend beschriebenen Abzweigung von Verdichterluft wird allgemein noch ein Abzweigsystem
eingebaut, um Luft aus dem Verdichterkanal an einem Punkt in der Umgebung eine Zwischenstufe
des Verdichters abzuziehen. Dieses Zwischenstufen-Abzweigsystem, wie es allgemein bezeichnet wird, ist
dazu ausgelegt, einen ringförmigen Sammelraum 32 unter Druck zu setzen, der teilweise durch das innere und
äußere Gehäuse 12 bzw. 13 des Verdichters begrenzt ist. Die verdichtete Luft in dem ringförmigen Sammelraum
32 strömt dann stromabwärts, wobei ein Teil in der durch den gestrichelten Pfeil bezeichnete» Richtung
strömt, um das äußere Gehäuse des Brenners und Statorkomponenten der stromabwärts gelegenen Turbine
zu kühlen, und ein Teil durch den Kanal 33 strömt, um in verschiedenen Hilfseinrichtungen im Flugzeug verwendet
zu werden.
Die Hochdruckkammer des Verdichters und der Niederdruck-Sammelraum
32 sind strömungsmäßig untereinander verbunden durch eine einen Gehäusering bildende
Reihenanordnung eines Düsenrings 34, eines Luftabzweigverteilers 36 und mehrerer Rückschlagventile
37. Der Düsenring 34 umschließt den Verdichter an einer Zwischenstufe desselben und enthält mehrere Kanäle
38, die radial durch denselben verlaufen und eine Strömungsmittelverbindung an einem Ende mit der
Hochdruckkammer des Verdichters und am anderen Ende mit dem Verteiler 36 bilden. An der stromabwärtigen
Seite des Düsenringes 34 liegt der Verteiler 36 an, der zusammen mit dem Düsenring 34 durch mehrere
Schrauben 39 in seiner Lage gehalten wird, welche diese Teile starr mit dem Außengehäuse 13 des Verdichters
verbinden. Mehrere Vertiefungen 40 am stromaufwärtigen Ende des Verteilers 36 bilden zusammen mit der
äußeren Oberfläche des Düsenrings 34 mehrere am Umfang beabstandete Hohlräume 41, in welche die abgezweigte
Luft durch die Kanäle 38 austritt. Die einzelnen Hohlräume 41 stehen dann in Strömungsmittelverbindung
mit zugeordneten Strömungskammern 42 im Innern des Verteilers zur Zuführung der Luft zum Rückschlagventil
37. Der Verteiler 36 kann die Form eines einzigen Kreisrings mit mehreren auf dem Umfang beabstandeten,
darin ausgebildeten Strömungskammem 42 besitzen oder er kann aus halbkreisförmigen Abschnitten
bestehen, welche durch Flansche und Bolzen ähnlich wie die innere Gehäusewand 14 verbunden sind,
wie dies in F i g. 5 gezeigt ist. Weiterhin kann er mehrere Abschnitte besitzen, die auf dem Umfang beabstandet
und durch Flansche und Schrauben so miteinander verbunden sind, daß sie das gesamte Triebwerk umschließen.
In ähnlicher Weise kann der Düsenring 34 aus einem einzigen umschließenden Ring, einem Paar von
halbkreisförmigen Ringen oder mehreren Bogenabschnitten bestehen, welche dann zur Bildung eines vollständigen
Rings untereinander verbunden sind.
An jeder Strömungskammer ist mit dem Verteiler 36 ein Rückschlagventil 37 verbunden, das eine Verlängerung
des Verteilers an diesem Punk·, bildet und selektiv eine Strömungsmittelverbindung von der jeweiligen
Strömungskammer zum kreisringförmigen Sammelraum 32 herstellt Das Rückschlagventil 37 ist vorzugsweise
zylindrisch und kann an dem Verteiler angeschraur.·-'
sein, wie dies in F i g. 2 gezeigt ist. Seine innere Wand 43 bildet einen Strömungsweg 44, der unmittelbar
in Strömungsmittelverbindung mit der Strömungskammer 42 steht und eine Verlängerung derselben bildet.
Das Rückschlagventil 37 besitzt einen üblichen Aufbau und weist eine abgestufte zylindrische Wand 46 auf, bei
welcher der Innendurchmesser d\ für den Auslaß größer ist als der Innendurchmesser efe für den Einlaß. Die
Wand 46 besitzt mehrere Nuten 50 (Fi g. 1 und 5), die
einen Durchtritt von Luft zum Sammelraum 32 gestatten, wenn das Ventil geöffnet ist. Im Ventil 37 ist eine
ringförmige Platte 47 angeordnet, deren Durchmesser kleiner als d\ und größer als di ist. Die Platte 47 kann sich
axial frei in dem Innendurchmesser d\ bewegen und daher das Ventil 37 unterschiedlich weit schließen oder
öffnen. In der geschlossenen Stellung befindet sich die Platte in der Stellung ganz links, wie in Fig. 2 gezeigt,
und liegt dann gegen einen kreisringförmigen Ansatz 48 an und verhindert den Durchtritt von Luft durch das
Ventil 37 in beiden Richtungen. Wenn das Ventil 37 in die geöffnete Stellung bewegt wird, wie dies beim Eintreten
von Hochdruckluft in die Kammer 42 geschieht, dann wird sich die Platte 47 in der Stellung ganz rechts
befinden, wie dies durch die gestrichelte Linie in F i g. 2 gezeigt ist. In dieser Ventilstellung kann die Luft in die
Kammer strömen, welche durch den Innendurchmesser d\ begrenzt ist, und durch die Nuten 50 in den umschließenden
Sammelraum 3? austreten, wie dies durch die Pfeile nitch F i g. 1 gezeigt ist. Die Platte 47 wird in dem
Innendurchmesserabteil durch den Deckel 49 gehalten, der am Auslaßendt des Ventils durch eine Anordnung
mit Nut und Keil oder dergleichen gehalten ist.
Im Betrieb arbeiten die Rückschlagventile im Verteiler wie folgt. Wenn der Luftstrom des Verdichters in der
Umgebung des Verteilers praktisch gleichförmig um den gesamten Triebwerksumfang verteil ist, dann sind
alle Rückschlagventile 37 etwa gleich geöffnet bzw. geschlossen, und die Luft wird gleichförmig um den Umfang
des Verdichters herum abgezweigt, so daß der Luftstrom im Innern des Verdichters praktisch nicht gestört
wird. Wenn bereits eine Störung aufgetreten ist, beispielsweise durch einen besonderen Zustand am Einlaß,
und als eine Folge die Verdichterdrücke an der Ver-
dichterseite des Verteilers nicht um das ganze Trieb
werk herum gleichförmig sind, dann werden diejenigen Rückschlagventile geöffnet zur Abzweigung von Luft in
den .Sammelraum 32, welche dem höheren Verdichterdruck ausgesetzt sind. Diese Luft mit höheren Druck
strömt dann durch den Verteiler und wirkt auf die äußere Seite der Rückschlagventile, welche in Bereichen mit
niedrigerem Verdichterdruck befindlich sind, um sie zu schließen und daran zu hindern. Luft in dieser Umgebung
abzuzweigen. Das Ergebnis für den Verdichter besteht darin, daß die höheren Drücke durch das Abzweigen
verringert v/erden und die niedrigen Drücke praktisch gleich bleiben, so daß eine größere Gleichförmigkeit
des Druckes um den Umfang des Triebwerkes herum herbeigeführt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Luftabzweigeinrichtung für den Axialverdichter eines Gasturbinentriebwerks, mit einem den Strömungskanal
umgebenden Gehäusering, in dem eine Vielzahl von Kanälen ausgebildet sind, die Druckluft
unter spitzem Winkel aus dem Strömungskanal abzweigen und einem den Strömungskanal umgebenden
Ringraum zuführen, dadurch gekennzeichne t, daß jeder Kanal (38,42,44) des Gehäu-
, serings (bei 34, 36) mit einem Rückschlagventil (37)
versehen ist.
2. Luftabzweigeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäusering von einem
am Strömungskanal angrenzenden Düsenring (34) und einem stromabwärts davon angeordneten
Verteiler (36) gebildet ist, dessen Kanal (42) im wesentlichen parallel zur Verdichterachse verläuft.
3. Luftabzweigeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Rückschlagventil
(37) in den Verteiler (36) geschraubt ist.
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Ipc: F02C 6/08 |
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