DE2546197A1 - Elektromechanischer signalumformer - Google Patents
Elektromechanischer signalumformerInfo
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Description
8000 MÜNCHEN 60 · MUSÄUSSTRASSE 5 ■ TELEFON (0811) 881608
15.1O.1975-SFLa(4) 19O-1395P
Elektromechanischer Signalumformer
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektromechanischen Signalumformer zum Umsetzen mechanischer analoger Winkelinformation
in elektrische Linearinformation.
In der Meß- und Regelungstechnik besteht vielfach Bedarf an
elektromechanischen Umformern oder Wandlern zum Umsetzen von analog anfallenden mechanischen Daten in elektrische Signale
oder Daten. Solche mechanische Daten können speziell eine Winkelinformation darstellen, wobei das üblichste Wandlerelement
ein Potentiometer ist. In seiner gebräuchlichsten Form liefert ein solches Potentiometer eine Ausgangsspannung, die eine lineare
Funktion der mechanischen Drehbewegung ist, die erfaßt werden soll. Ein Nachteil dieser Potentiometer liegt darin, daß sie einen
beweglichen Schleifkontakt aufweisen, der auf einer als Spannungsteiler geschalteten Widerstandsspule entlanggleitet. Dabei
ist es nur schwer möglich, eine hohe Zuverlässigkeit und eine hohe Auflösung zu erreichen, und die erzielbare Genauigkeit ist
nur relativ gering.
Ein weiteres elektromechanisches Wandlerelement stellt der Drehinduktor dar. Diese Induktoren gibt es in vielen verschiedenen
Bauformen, wobei eine davon eine normale Primärwicklung und eine Sekundärwicklung aufweist, die mechanisch so angeordnet sind,
daß sich bei einer Drehung des Rotors eine lineare Ausgangsspannung ergibt.
609817/0925
Die gebräuchlichste Ausführung mit der einfachsten Wicklungstechnik ergibt eine trigonometrische Ausgangscharakteristik in
Entsprechung zur Drehbewegung und mit Proportionalität zum Sinus und/oder Cosinus des Drehwinkels.
Bei manchen Präzisionsausführungen jedoch ist eine sogenannte Steuerwicklung vorgesehen, um einen Proportionalitätsfaktor von
hoher Genauigkeit zu erhalten. Dies wird dadurch erreicht, daß mit einer Rückkopplungsschleife gearbeitet wird, um ein konstantes
Verhältnis der Sekundärwindungen zu den Primärwindungen zu erhalten. Die vorerwähnten Bauformen mit einfacher Wicklungstechnik
lassen sich jedoch nicht mit solchen Steuerwicklungen ausstatten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Signalumformer der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der eine einer Winkeldrehung
proportionale Spannung abgibt und einen variablen Proportionalitätsfaktor von hoher Zuverlässigkeit auf v/eist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der elektromechanische Signalumformer eine Primärwicklung und
mindestens eine erste und eine zweite Sekundärwicklung aufweist, von denen die Sekundärwicklungen senkrecht zueinander angeordnet
und relativ zur Primärv/icklung drehbar sind, die mit dem Ausgang eines Verstärkers verbunden ist, der über diese Primärwicklung
und die erste Sekundärwicklung induktiv rückgekoppelt ist und mit einem Eingang an einer Eingangsspannung liegt, deren Verhältnis
zu einer Spannung über der zweiten Sekundärwicklung ein lineares Maß für die Drehung der Sekundärwicklungen relativ zur
Primärwicklung ist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung führt zu einem Signalumformer,
der aus einer eingangsseitig zugeführten Winkelinformation in Form einer mechanischen Drehbewegung eine elektrische Ausgangsspannung
gewinnt, die der eingangsseitigen Winkelinformation proportional ist, wobei der Proportionalitätsfaktor variiert
werden kann.
609817/0925
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen im einzelnen gekennzeichnet.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild eines dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechenden elektromechanischen Signalumformers
und
Fig. 2 eine Ausführungsvariante desselben Signalumformers (in gleicher Darstellung wie Fig. 1).
Der in Fig. 1 dargestellte Signalumformer besitzt eine Primärwicklung
1 und eine erste und eine zweite Sekundärwicklung 2 bzw. 3. Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 steht die Primärwicklung
1 fest und die Sekundärwicklungen 2 und 3 sind drehbar, jedoch ist selbstverständlich auch die umgekehrte Anordnung möglich.
Die Sekundärwicklungen 2 und 3 sind senkrecht zueinander angeordnet und lassen sich relativ zur Primärwicklung 1 um eine
Achse 4 drehen, wie dies in Fig. 1 durch einen Doppelpfeil S angedeutet ist.
Die Primärwicklung 1 ist elektrisch zwischen den Ausgang eines Verstärkers 5 und ein festes Potential wie beispielsweise das
Nullpotential eingeschaltet. Die Sekundärwicklungen 2 und 3 sind ebenfalls mit einem Ende an das feste Potential, das Nullpotential,
angeschlossen, und das zweite Ende der ersten Sekundärwicklung 2 ist mit dem Eingang des Verstärkers 5 verbunden. Der
Widerstandswert der ersten Sekundärwicklung 2 und des gesamten Zweiges der Schaltung, mit dem diese Sekundärwicklung 2 gekoppelt
ist, ist in Fig. 1 mit Rl bezeichnet. Weiter besitzt der Verstärker 5 eine Rückkopplungsschleife mit einem Widerstand R2.
Der Eingang des Verstärkers 5 wird über einen Widerstand 6 aus einer Spannungsquelle mit einer Eingangsspannung Vl gespeist.
SÖ9817/Q92S
Wie oben erwähnt, ist ein Ende der Sekundärwicklung 3 auf Nullpotential gelegt, während das andere Ende dieser Sekundärwicklung
3 zu einer Ausgangsklemme geführt ist, an der eine Spannung
V2 abnehmbar ist. Diese Spannung V2 stellt also die Spannung über der Sekundärwicklung 3 dar. Der Drehwinkel s für die Drehung
der Sekundärwicklungen 2 und 3 relativ zur Primärwicklung 1 bestimmt sich aus den Zusammenhängen zwischen den beiden Spannungen
V2 und Vl, wie im folgenden noch mathematisch hergeleitet wird.
Das Ausführungsbeispiel von Fig. 2 unterscheidet sich von dem nach Fig. 1 insoweit, als die zweite Sekundärwicklung 3 in Fig.
nicht mehr auch galvanisch sondern nur noch mechanisch mit der ersten Sekundärwicklung 2 gekoppelt ist und der Verstärker 5 eine
induktive Rückkopplungsschleife mit einer feststehenden weiteren Sekundärwicklung 7 aufweist, die parallel zur Primärwicklung 1
angeordnet ist. Der Widerstandswert dieses Rückkopplungszweiges ist in Fig. 2 mit R2 bezeichnet. Der Zweck dieser feststehenden
Sekundärwicklung 7 läßt sich aus unten folgenden Erläuterungen ersehen.
Die Darstellungen in der Zeichnung zeigen nur zwei von vielen weiteren Ausführungsmöglichkeiten, so kann der Verstärker 5 beispielsweise
als Spannungsverstärker geschaltet sein, wobei die Eingangsspannung Vl an einem Eingang eingespeist wird und die
Widerstände Rl und R2 am zweiten Eingang liegen oder die Wicklungen 1 und 2 oder 7 und 2 in geeigneter Weise in Serie geschaltet
sind.
Das Verhältnis der jeweiligen Sekündärwindungen zu den Primärwindungen
ist in beiden dargestellten Beispielen so gewählt, daß die Ausgangsspannung aus der ersten Sekundärwicklung 2 dem
Cosinus des Drehwinkels s proportional ist, während die Ausgangsspannung aus der zweiten Sekundärwicklung 3 dem Sinus des Drehwinkels
s proportional ist. Die dem Drehwinkel s = 0 entsprechende Winkelstellung ist dabei beispielsweise als die Stellung de-
609817/0925
finiert, in der die Ausgangsspannung aus der zweiten Sekundärwicklung
3 Null ist.
Für die folgenden Rechnungen sollen die Leitwerte Gl = ^y und G2 = ■=-* eingeführt werden.
Dann ergibt sich für eine Spannung V3 über der Primärwicklung 1, die Eingangsspannung Vl für das Verstärkersystern und den Drehwinkel
s folgender Zusammenhang:
V3 = Vl
G2 + Gl cos s
wobei Gl und G2 jeweils die Gesamtleitwerte für die entsprechenden
Schaltungszweige sind.
Weiter gilt für die Spannung V2 über der zweiten Sekundärwicklung 3:
V2 = V3 sin s= Vl · sin s
G2 + Gl cos s
Durch Auswahl unterschiedlicher Werte für die Widerstände Rl und R2 lassen sich unterschiedliche Charakteristiken für das Verhältnis
V2/V1 erhalten.
Um der Überschaubarkeit willen werden diese Charakteristiken
so normiert, daß die Neigung bei 0=1 wird, d.h. daß Gl + G2 = 1 gilt.
Es kann von Vorteil sein, mit dem wichtigen Sonderfall zu arbeiten,
daß G2 gleich oder nahezu gleich 2 Gl ist. Für diesen Fall ergibt sich für das Verhältnis
-rry = s · constant.
€09817/0925
_6_ 25A6197
Wenn nun Gl + G2 gleich 1 ist, so wird die Konstante in der vorstehenden Beziehung etwa gleich 1, und wir erhalten das gewünschte
Verhältnis.
Dies wird in folgender Weise erhalten:
Eine Reihenentwicklung von sin s bzw. cos s führt zu:
sin s = s - -7 s + -S-T57T s - ... bzw.
12 cos S=I-^s + -jt~ s -
Damit erhalten wir:
V2 s(l-6 sZ+12Qs4 - ...)
Vl " 2 , 4
6 72
S(1 + 120(1 - 4)
I+ s4 .-
72 (1 4-^
4 S
/_1 1 ) . __1 I
( 120 72 J s2 '"J
mit T2Ö * ΊΊ = " °'0055·
Dies läßt sich auch schreiben
^l = s (1 + K(S)) wobei k(s) kleiner ist als - 0,0055 * s4. In der Praxis beträgt
eO98 1 7/0925
die Abweichung von einer exakt linearen Funktion nur 0,0018 für einen Drehwinkel s = 45 .
Die Ausführungsform eines Signalumformers nach Fig. 1 leidet in manchen Fällen unter dem Mangel, daß das Verhältnis der Primärwindungen
zu den Sekundärwindungen mit der Temperatur variiert,
und dies läßt sich nur zu einem bestimmten Anteil kompensieren. Wenn diese Schwäche der Ausführungsform nach Fig. 1 nicht hingenommen
werden kann, muß ein Präzisionsumformer nach Fig. 2 mit einer weiteren feststehenden Sekundärwicklung gewählt werden.
Die Wicklung 7 führt ebenso wie die Wicklung 2 in Fig. 2
nicht viel Strom, und die temperaturbedingten Widerstandsänderungen werden daher nicht merklich. Außerdem gibt es keine Veränderung
im Verhältnis der ersten Sekundärwindungen zu den zweiten Sekundärwindungen.
Bei einem Dimensionierungsbeispiel können die Widerstände in
Fig. 1 die folgenden Werte erhalten:
Rl = 200 k_Q, R2 = 100 k XL und
Widerstand 6 = 66,67 kil.
Der Verstärker 5 kann ein Modell National Semiconductor LM 201 sein.
Unter Verwendung der oben angegebenen Ausdrücke ergibt dies
Vl ~ fa*
Θ09817/0925
Claims (5)
- l.J Elektromechanischer Signalumformer zum Umsetzen mechanischer analoger Winkelinformation in elektrische Linearinformation, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Primärwicklung (1) und mindestens eine erste und eine zweite Sekundärwicklung (2 bzw. 3) aufweist, von denen die Sekundärwicklungen (2 und 3) senkrecht zueinander angeordnet und relativ zur Primärwicklung (1) drehbar sind, die mit dem Ausgang eines Verstärkers (5) verbunden ist, der über diese Primärwicklung (1) und die erste Sekundärwicklung (2) induktiv rückgekoppelt ist und mit einem Eingang an einer Eingangsspannung (Vl) liegt, deren Verhältnis zu einer Spannung (V2) über der zweiten Sekundärwicklung (3) ein lineares Maß für die Drehung der Sekundärwicklungen (2 und 3) relativ zur Primärwicklung (1) ist.
- 2. Signalumformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärker (5) über die Primärwicklung (1) und eine weitere Wicklung (7) induktiv rückgekoppelt ist.
- 3. Signalumformer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstandswerte für die beiden induktiven Rückkopplungszweige des Verstärkers (5) so bemessen sind, daß der Widerstand (Rl) für den die erste Sekundärwicklung (2) enthaltenden Rückkopplungszweig doppelt so groß ist wie der Widerstand (R2) für den die weitere Wicklung (7) enthaltenden Rückkopplungszweig.
- 4. Signalumformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärker (5) einen Rückkopplungszweig mit Widerstandsrückkopplung aufweist.
- 5. Signalumformer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstandswerte für die beiden Rückkopplungszweige des Ver-609817/0925stärkers (5) so bemessen sind, daß der Widerstand (Rl) für dendie erste Sekundärwicklung (2) enthaltenden Rückkopplungszweigso groß ist wie der Widerstand (R2) für den Rückkopplungszweig mit Widerstandsrückkopplung.609817/0925JOL e e r s e i t e
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