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Lichtempfindliches Material für positiv arbeitende Photolacke ~rund
für die Herstellung von Druckplatten Die Erfindung betrifft ein verbessertes lichtempfindliches
Material für positiv arbeitende Photolacke und für die Herstellung von Druckplatten
auf der Basis von Polymerisaten mit einer C-C-Hauptkette, die seitenständig gebundene
o-Chinondiazidsulfonsäure-ester oder -amid-Gruppierungen enthält0 Es ist bekannt,
Kopierschichten für Druckformen zu verwenden, die als lichtempfindliche Komponente
des Photolackes Ester der Naphthochinon-1,2-diazidsulfonsäure enthalten (DT-PS 938
233, DT-PS 865 109) Weiterhin sind Kopierschichten bekannt, die als lichtempfindliches
Harz Ester der Naphthochinon-1,2-diazidsulfonsäure mit Phenol-Aldehyd oder Phenol-Keton-Kondensaten,
zOBo mit den Novolaken (DT-PS 865 860) enthalten0 Aus der DT-OS 2 352 139 sind ferner
Kopierschichten aus Vinvlcopolymerisaten bekannt, die seitenständig gebundene o-Naphthochinondiazidsulfonylgruppen
enthalten0 Die bekannten Schichten weisen jedoch den Nachteil einer relativ langen
Belichtungszeit und befriedigen zum großen Teil auch nicht bezüglich der mit ihnen
beim Druck erzielbaren AuflagenhöheO Es wurde nun gefunden, daß lichtempfindliches
Material für positiv arbeitende Photolacke und für die Herstellung von Druckplatten
auf der Basis von Polymerisaten mit einer C-C-Hauptkette, die seitenständig gebundene
o-Chinondiazidsulfonyl-Gruppierungen enthalten, wesentlich lichtempfindlichere und
somit schnellere und mechanisch sehr widerstandsfähig4 Druckplatten gibt, wenn die
seitenständig gebundenen genannten Gruppierungen in den Polymerisaten hergestellt
sind, indem man die Hydroxyl- und/oder Aminogruppen einer Verbindung mit mindestens
zwei Hydroxyl- und/oder Aminogruppen, die im Wellenlängenbereich von 300 bis 400
nm stark absorbiert
und bevorzugt einen molaren Absorptionskoeffizient
£ größer als 103 aufweist, teilweise zu o-Chinondiazidsulfonsäureester- und/oder
-amid-Gruppierungen umsetzt und das resultierende noch mindestens eine Hydroxylgruppe
oder Aminogruppe aufweisende Reaktionsprodukt R mit reaktiven Gruppen eines Polymerisats
verknüpft0 Die erfindungsgemäßen Materialien zeichnen sich somit dadurch aus, daß
o-Chinodiazid-sulfonyl-Gruppierungen wie 2,1,5-Diazonapthochinonsulfonyl-Grupplerungen
mittels solchen Zwischengliedern seitenständig an eine C-C-Polymerkette gebunden
werden, die aus Hydroxyl- und/oder Aminoverbindungen gebildet sind, die im Wellenlängenbereich
von 300 bis 400 nm stark absorbieren und bevorzugt dort einen molaren Extinktionskoeffizient
£ größer als 103 aufweisen0 Die resultierenden Polymeren haben im allgemeinen einen
Gehalt an Diazo-Stickstoff von 1 bis 8 und bevorzugt von 2 bis 6 Gewichtsprozent
Bevorzugte Verbindungen für die Bildung der Zwischenglieder sind mindestens 2 aromatische
Hydroxyl- und/oder Aminogruppen aufweisende Benzophenone, Phenylbenztriazole oder
Phenylæ cumaronee Besonders bewährt haben sich Polyhydroxybenzophenone mit 2 bis
4 aromatischen Hydroxygruppen wie 2,2v,4s4V-Tetrahydroxybenzophenon0 Die Verknüpfung
der o-Chinondiazidsulfonyl-Gruppen mit den die Zwischenglieder bildenden stark absorbierenden
Hydroxyl-und/oder Aminoverbindungen erfolgt zweckmäßiger durch Umsetzung eines Teiles
der Hydroxyl- und/oder Aminogruppen mit einem o-Chinondiazidsurfonylhalogenids insbesondere
einem Sulfonylchlorid wie dem 2,1,5-Diazonaphthochinonsulfochlorid, wobei die Verbindungen
unter Bildung von o-Chinondiazidsulfonsäure- es ter- oder -amid-Gruppierungen verknüpft
werden zu einem Reaktionsprodukt R, das jedoch noch mindestens eine Hydroxyl-oder
Aminogruppe aufweisen SOllo
Gut geeignete Reaktionsprodukte R entsprechend
den Benzophenonderivaten, Phenylbenztriazolderivaten oder Phenylcumaronderivaten
HR1 wobei R1 sein kann:
worin bedeuten: R11, R12 = -H, -OH, -OSO2Y R13 R14, R16 = -H, -OH, -OCH3, -OCOCH3,
-O-SO2Y R15 = -H, -Alkyl, -Aryl R17 = -H, -CH3 R18 - -H, -CH3, -OH, -O-SO2Y
und 1 bis 4, bevorzugt 2 der Substituenten R1l, R12, R13 R14 R16
und R18 -OSO2Y darstellen0 R11 und R12 sowie R13, R und R16 können jeweils gleiche
oder verschiedene Substituenten der genannten Art sein0 Die hydroxyl- oder aminogruppenhaltigen
Reaktionspartner R wie die oben formelmäßig wiedergegebenen Produkte HR werden sodann
als seitenständige Gruppierungen in ein Polymeres mit einer C-C-Hauptkette eingeführt,
indem man sie mit einem Polymeren umsetzt, das reaktive Gruppierungen aufweist,
bevorzugt solche die mit Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen reagieren0 Gruppierungen
dieser Art sind beispielsweise Carboxylgruppen, Sulfonsäuregruppen, SSurehalogenid-,
Epoxy~ Isocyanat und bevorzugt Anhydridgruppen0 Es ist jedoch auch möglich, die
Reaktionsprodukte R mit zoBo Hydroxyl- oder Aminogruppen enthaltenden Polymeren
zu verknüpfen unter Mitwirkung von Verbindungen, die mindestens 2 mit den OHr oder
NH2-Gruppen reagierenden Gruppen aufweisen, wie Diisocyanate oder Diepoxiden Als
Beispiele von Polymeren seien genannt Copolymerisate von Acrylsäure, Methacrylsäure,
Acrylsäurechlorid, Glycidyl(meth)-acrylat, Vinylisocyanat, Maleinsäuredialkylestern
und besonders des Maleinsäureanhydrids0 Bevorzugt als Polymere für die Umsetzung
mit den Reaktionsprodukten R sind Copolymerisate des Maleinsäureanhydrids mit Styrol,
Vinylalkyläthern und insbesondere Vinylisobutyläthern sowie bevorzugt mit Isobuten,
deren K-Werte nach Ho Fikentscher (Cellulosechemie 13 (1932), 60), gemessen als
1 gewichtsprozentige Lösung in Cyclohexanon, etwa 20 bis 100 betragen0 Bevorzugte
Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate haben dabei K-Werte von 50 bis 1009 bevorzugte
Vinylalkyläther-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate und Isobuten-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate
K-Werte von 30 bis 70o Bei Anwendung von Naleinsäureanhydrid-Copolymeren hat es
sich als vorteilhaft erwiesen, wenn in dem mit dem Reaktionsprodukt R verknüpften
Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat durch weitere Umsetzung mit einer Hydroxyl- und/oder
Aminoverbindung
Anhydridgruppen in Halbester- bzw. Halbamidgruppen
umgesetzt sind. Dies ist vorteilhaft durch anschließende Umsetzung mit niederen
Alkoholen wie Methanol oder Äthanol oder Monoaminen wie ethylamin oder Diäthanolamin
zu erreichen.
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Konstitutionen von 4 recht geeigneten Typen von erfindungsgemäßen
lichtempfindlichen Materialien für Beschichtungsmassen sind nachstehend wiedergegeben:
Typ D Dabei bedeuten: R1 bevorzugt die vorstehend formelmäßig wiedergegebenen Reste
aus den Reaktionsprodukten HR , R2, R3 (gleich oder verschieden) = -H, -CH3, -C6H5
R4, R5 (gleich oder verschieden) = -H, -CH3, -OCH2CH(CH3)2, -OCH3, -Cl, -OCOCH3
R6 = -H, OCH3, -OC2H5, OC3H7, 8 -°C4H9, 8 R R 8 , R9 (gleich oder verschieden) =
-H, -CONH2, -COOC2H5.
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In den Typen A und B ist mit Vorteil R2, R4 und R5 = -H oder R2, R2,
R3, R4 : H und R5 = -OCHCH(CH3)2 oder R3 3 -C6H5 und bevorzugt R2, R = H und R3,
R5 =CH3. oder -OCH3 m, n, o, p bedeuten beliebige ganze Zahlen, die zweckmäßigerweise
durch Variation der Reaktionsparameter so gewählt werden, daß 1. Polymere mit K-Werten
zwischen 20 und 100 erhalten werden, 2. das molare Verhältnis der Gruppen R1 zu
unumgesetzten Anhydridgruppen (Typ A) bzw. zu Gruppen R6 (Typen B, C und D, wobei
bevorzugt R6 = OCH3, OC2H5 oder OC3H7) 0,2 bis 10, bevorzugt 0,2 bis 1 beträgt,
und 3. der Diazo-Stickstoff-Gehalt der Polymeren 1 bis 8, bevorzugt 2 bis 6 Gew.%
beträgt.
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Die angegebenen Strukturelemente (Typen A, B, C, D) bedeuten nicht,
daß es sich stets um alternierende Copolymere handelt, vielmehr können m, n und
o in jeder Struktureinheit unterschiedliche Zahlenwerte darstellen0 Die bevorzugten
erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Materiat lien sind in Wasser und in schwachen
wäßrigen Basen unlöslich - löslich sind sie dagegen in vielen organischen Lösungse
mitteln wie zoBo Aceton, Methyläthylketon, Dioxan, Dimethylformamid, Äthylglykol
oder in Gemischen dieser Lösungsmittel0 Mit den Lösungen der erfindungsgemäßen Photolacke
können nach einem der üblichen Verfahren Aluminiumfolien oder auch andere Trägermaterialien
mit einer Beschichtung versehen werden0 Durch die bildmäßige Belichtung unter einem
Rasterpositiv werden die Stellen der beschichteten Folien, die vom Licht getroffen
werden, in einer abgestimmten Entwicklerlösung löslich, während die unbelichteten
Stellen unlöslich sind und auf der Trägerfolie zurückbleiben0 Die hydrophile Oberfläche
des TräX gers ist dann an den Stellen mit der oleophilen Beschichtung bedeckt, die
beim Druckprozeß die fette Druckfarbe annehmen, während der hydrophile Bilduntergrund
durch den, durch das Feuchtwerk aufgetragenen, Wasserfilm geschützt wird und keine
Druckfarbe annehmen kann0 Die erfindungsgemäßen Materialien bzw0 Beschichtungsmassen
zeichnen sich gegenüber bisher bekannten Systemen durch eine höhere Lichtempfindlichkeit
sowie durch eine höhere mechanische Festigkeit und eine verbesserte Haftung auf
üblichen Trägermaterialien wie zO Bo Aluminium, anodisiertem, silikatisiertem Aluminium
oder Chrom aus0 Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Beschichtungsmasse liegt
in deren außerordentlich hoher Resistenz gegenüber üblichen Ätzmitteln wie zOBo
wäßrige Lösungen von Kalziumchlorid/Phosphorsäure oder Zinkohlorid-Salzsåure, wie
sie beispielsweise bei der Verarbeitung von Mehrmetalldruckplatten (zoBo auf Basis
Eisen/ Kupfer/Ohrom oder Messing/Ohrom) üblich sind0
Die in den
nachstehenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen sich, soweit nicht
anders angegeben, auf das Gewicht0 Volumenteile verhalten sich zu Teilen wie Liter
zu Kilogramm Die angegebenen K-Werte wurden bestimmt nach Ho Fikentscher, Cellulosechemie
13 (1932) 600 Beispiel 1 Herstellung eines lichtempfindlichen Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren:
13,6 Teile Z,2',4,4'-Tetrahydroxybenzophenon und 20 Teile 2,1,5-Diazonaphtochinonsulfochlorid
werden in 200 Volumenteilen Dioxan gelöst0 Es werden kann unter Rühren 10 Volumenteile
Triäthylamin zugesetzt, wobei die langsame Zugabe so eingestellt wird, daß eine
Temperatur von 30°C nicht überschritten wird0 Der Ansatz wird dann 30 Minuten bei
30°C gehalten und danach werden 12 Volumenteile Acetanhydrid und in der oben angegebenen
Art weitere 10 Volumenteile Triäthylamin zugegeben0 60 Minuten nach Zugabe der letzten
Base werden dem bei 300 C gehaltenen Ansatz 62 Teile eines Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
in Form einer 5 % Lösung in Aceton (K-Wert 60) und erneut bei 30 0C 30 Volumenteile
Triäthylamin0 Nachdem der Ansatz weitere 120 Minuten bei 300 C gehalten wird, wird
er filtriert und das lichtempfindliche Copolymere durch langsames Eingeben in Wasser
bei einem pHzWert von 3 bis 6 ausgefällt0 Es werden 90 Teile (95 % doTho) eines
gelben faserigen Polymeren erhalten0 Analyse: 63,4 % C; 4,8 % H; 27,2 % 0; 2,1 %
N; 2,2 % So Beispiel 2 Herstellung eines lichtempfindlichen Styrol-Maleinsäurehalbester-Copolymeren:
13,6 Teile 2,2',4,4'-Tetrahydroxybenzophenon und 20 Teile 2,1,5-Diazonaphtochinonsulfochlorid
werden in 200 Volumenteilen Dioxan gelöst0
Es werden dann wie in
Beispiel 1 näher angegeben unter Rühren zugesetzt; 1) 10 Volumenteile Triäthylamin
(die Temperatur von 30 0C soll nicht überschritten werden), 2) 30 Minuten bei 300C
nach Zusatz der Base 12 Volumenteile Acetanhydrid, 3) 10 Volumenteile Triäthylamin,
14) 60 Minuten (bei 30°C) nach Zusatz der letzten Base 35 Teile eines Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
in Form einer 5 %igen Lösungen in Aceton (K-Wert 60), sowie 5) 10 Volumenteile Triäthylamin,
6) 120 Minuten bei 30°C nach Zusatz der letzten Base 100 Volumenteile n-Propanol
sowie 7) 10 Volumenteile Triäthylamin0 Der Ansatz wird weiter 30 Minuten bei 30
0C gehalten, dann wird die Reaktionslösung filtriert und das lichtempfindliche Styrol/Maleinsäurehalbester-Copolymere
durch langsames Ein= geben in Wasser bei einem pH-Wert von 3 bis 6 ausgefällt0 Es
werden 62 Teile, das sind 85 % doTho eines intensiv gelb gefärbten Polymeren erhalten0
Beispiel 3 Herstellung eines lichtempfindlichen Vinylisobutyläther/Maleins äurehalb
es ter-Copolymeren: 13,6 Teile 2,2',4,4'-Tetrahydroxybenzophenon und 20 Teile 2,1,5-Diazonaphthochinonsulfochlorid
werden in 200 Volumenteilen Dioxan gelöst0
Es werden dann wie in
Beispiel 1 näher angegeben unter Rühren zugesetzt: 1) 10 Volumenteile Triäthylamin
(die Temperatur wird bei 300C gehalten), 2) 30 Minuten (bei 30°C) nach Zusatz der
Base 12 Volumenteile Acetanhydrid, 3) 10 Volumenteile Triäthylamin, 4) 60 Minuten
(bei 30°C) nach Zusatz der letzten Base 20 Teile eines Vinylisobutyläther/Maleinsäureanhydrid-Copolymerisats
in Form einer 5 %eigen Lösung in Dioxan (K-Wert 45), sowie 5) 10 Volumenteile Triäthylamin,
6) 120 Minuten bei 300C nach Zusatz der letzten Base 100 Volumenteile n-Butanol
sowie 7) 10 Volumenteile Triäthylamin0 Der Ansatz wird weitere 30 Minuten bei 300C
gehalten, danach wird die Reaktionslösung filtriert und das lichtempfindliche umgesetzte
Vinylisobutyläther/Maleinsäurehalbester-Copolymere durch langsames Eingeben in Wasser
bei einem pH-Wert von 3 bis 6 ausgefällt0 Es werden 35 Teile, das sind 65 % doTho
des Copolymeren erhalten0 Analyse: 57,1 % C; 4,4 % H; 28,5 % 0; 4,3 % N; 5,0 % So
Beispiel 14 Darstellung eines lichtempfindlichen Isobuten/Maleinsäurehalb ester-Copolymeren:
13,6
Teile 2,2',4,4'-Tetrahydroxybenzophenon und 39 Teile 2,1,5-Diazonaphthochinonsulfonsäurechlorid
werden in 210 Volumenteilen Dioxan gelöst0 Es werden dann wie in Beispiel 1 näher
angegeben unter Rühren zugesetzt: 1) 15 Volumenteile Triäthylamin (die Temperatur
wird bei 300C gehalten), 2) 30 Minuten (bei 30°C) nach Zusatz der Base 8,5 Teile
eines Isobut en/Maleins äureanhydrid-Copolymerisats als 5 %ige Lösung in Aceton
(K-Wert 56), sowie 3) 15 Volumenteile Triäthylamin, 4) 120 Minuten (bei 30°C) nach
Zusatz der letzten Base 100 Volumenteile Methanol sowie 5) 15 Volumenteile Triäthylamin0
Der Ansatz wird weitere 30 Minuten bei 300 C gehalten und danach wird die Reaktionslösung
filtriert, und das lichtempfindliche umgesetzte Isobuten/Maleinsäurehalbester-Copolymere
durch langsames Eingeben in Wasser bei einem pH-Wert von 3 bis 6 ausgefällt0 Es
werden 48,8 Teile eines gelben pulvrigen Polymeren erhalten, das sind 87 % doTho
Analyse: 54,9 % C; 3,6 % H, 27,0 % O, 6,9 % N; 7,5 % 5 Beispiel 5 Herstellung von
Offsetdruckplatten mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Photolackes: 200 Teile eines
lichtempfindlichen Vinylisobutyläther/Maleinsäurehalbester-Copolymeren hergestellt
analog Beispiel 3 mit einem Stickstoff-Gehalt von 3,5 % werden in 1800 Teiles eines
Methyläthylketon/Dioxan-Gemischs (Volumenverhältnis 3 : 1)
unter
Zusatz von 0,2 % Malachitgrün gelöst0 Mit dieser BO-sung werden im Tauchverfahren
bei einer Ziehgeschwindigkeit von 60 cm/Minute sowohl eine anodisierte als auch
eine mechanisch aufgerauhte Aluminiumplatte im Format 50,7 x 57 cm beschichtet,
wobei Auftragsmengen von 0s4 bzw0 o,8 g Feststoff pro m erzielt werden0 Die so
hergestellten vorbeschichteten Offsetplatten werden nach dem Trocknen unter einer
gerasterten Bildvorlage in einem handelsüblichen Kopierrahmen belichtet, wobei bei
beiden Platten eine Belichtungszeit von nur 1 Minute und 30 Sekunden optimal ist
(Xenon-Impuls-Lampe 8000 W, Abstand 135 com)0 Die Entwicklung erfolgt durch überwischen
der Platten mit einer auf einen pH-Wert 11,5 abgepufferten wäßrigen 5 %eigen Trinatriumphosphatlösung0
Eine Entwicklungszeit von 30 Sekunden ist ausreichend0 Bei vorbeschichteten Positiv-Offsetplatten
des Handels ist unter gleichen Bedingungen eine 2,5 bis 5-faehe Belichtungszeit
erforderlich0 Die so hergestellte Offsetplatte, die einen guten Kontrast zwischen
druckenden und nichtdruckenden Partien aufweist, wird mit Wasser abgespült, zur
Neutralasation letzter Alkalispuren mit 5 %iger Phosphorsäure behandelt, abermals
gewaschen und mit einer der handelsüblichen Gummierungsmittel gummierte Der letzte
Arbeitsgang, der bei dem eloxierten Blech auch entfallen kann, schützt die hydrophilen
Partien der Druckplatte vor Oxidation und erleichtert dem Drucker die Einrichtearbeit
an der Druckmaschine Mit der so hergestellten Druckplatte werden an einer KOR-Druckmaschine
der FaO Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg, 100 000 (eloxiertes Blech) bzw0
50 000 (gerauhtes Blech) Drucke hergestellt. Die gute Druckbildwiedergabe verändert
sich während des gesamten Auflagedruckes praktisch nicht0 Beispiel 6 Herstellung
von Offsetdruckplatten mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Photolackes:
300
Teile eines lichtempfindlichen Vinylisobutyläther/Maleinsäurehalbester Copolymeren,
hergestellt analog Beispiel 3s jedoch mit einem Stickstoff-Gehalt von nur 2,8 %,
werden in 1800 Teilen eines Methyläthylketon/Dioxan-Gemischs tVolumenverhältnis
3 : 1) gelöst Mit dieser Lösung werden im Tauchverfahren bei einer Ziehgeschwindigkeit
von 60 cm/Minute je eine Bimetallplatte auf Basis Messing/Chrom und eine Trimetallplatte
auf Basis Schwarzblech/Kupfer/Chrom im Format 50,7 x 57 cm beschichtet, wobei bei
beiden Blechen ein Beschichtungsgewicht von 1,6 g Feststoff pro m erreicht wird
Die so hergestellten vorbeschichteten Mehrmetallplatten werden nach dem Trocknen
unter einer gerasterten Bildvorlage in einem handelsüblichen Kopierrahmen belichtet0
Es ist eine Belichtungszeit von etwa 1 bis 1,5 Minuten erforderlich (Xenon Impuls-Lampe
8000 W, Abstand 135 com)0 Die Entwicklung erfolgt durch Üb erwischen der Platten
mit einer auf einen pH»Wert von 9,5 abgepufferten 5 %eigen Lösung von Triäthanolamin
in Wasser, wobei eine Entwicklungszeit von 45 Sekunden auss reicht0 Die so hergestellte
Platte kann nach dem Trocknen ohne weitere Behandlung mit einer der handelsüblichen
Chromätzen geätzt werden0 Das an den nicht vom Licht getroffenen Stellen erhalten
geblieben lichtempfindliche Vinylisobutyläther/Maleinsäurehaltester-Copolymere ergibt
einen guten optischen Kontrast zur freigelegten Chromoberfläche und ermöglicht so
eine manuelle Korrektur, die evtlO erforderlich ist, um unerwünschte Schichtteile
zu entfernen, wie sie zoBo durch Schattenwurf der Filmränder oder durch Staub teile
entstehen können0 Die nach der Entwicklung stehengebliebenen Bildteile bilden bei
dem nachfolgenden Atzvorgang die Atzschablone, doho sie schützen die Chromschicht
an den später nichtdruckenden Stellen vor dem Angriff des Ätzmittels0 Die so hergestellten
geätzten Mehrmetall-Druckplatten werden dann durch zweimaliges Üb erwischen mit
einem mit Äthylglykol getränkten Wattebausch entschichtetO Nach dem üblichen Gummierungsvorgang
werden sie auf einer KOR-Druckmaschine angedruckt; Es werden Drucke von hoher Qualität
erhalten0
Hauptvorteile der so hergestellten Mehrmetall-Druckplatten
gegenüber konventionellen Mehrmetalldruckplatten, die mit Hilfe einer Plattenschleuder
in der Druckers; selbstbeschichtet werden und mit Chromaten sensibilisiert werden,
sind eine bessere Resistenz gegenüber dem Ätzmittel, eine höhere Lichtempfindlichkeit,
die gleichmäßigeren Rasterflächen, die leichte und schnelle Entschichtung (Zeitbedarf
bei 50,7 x 57 cm etwa 30 Sekunden).
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Die hergestellten Mehrmetalldruckplatten sind für extrem hohe Auflagen
sowie für wiederkehrende Druckaufträge sehr geeignet0 Beispiel 7 67 Teile eines
lichtempfindlichen Isobuten/Maleinsäurehalbester-Copolymeren, hergestellt analog
Beispiel 14, mit einem Stickstoff-Gehalt von 6,9 % und 134 Teile (R)Alnovol 329
K (m-Kresol-Formaldehyd-Harz vom Novolaktyp) der FaO Reichold-Albert-Chemie, Wiesbaden,
werden in 1800 Teilen eines Methyläthylketon/Dioxan-Gemischs (Volumenverhältnis
3 : 1) unter Zusatz von 0,05 % eines fein dispergierten Blaupigments ((R)Fanalblau
B supra) gelöst0 Mit dieser Lösung werden im Tauchverfahren bei einer Ziehgeschwindigkeit
von 60 cm/Minute sowohl eine anodisierte als auch eine mechanisch gekörnte Aluminiumplatte
im Format 50,7 x 57 cm beschichtet, wobei ein Beschichtungsgewicht von jeweils 0,85
g Feststoff pro m erreicht wird0 Die so hergestellten Offsetplatten werden nach
dem Trocknen (30 Minuten bei 40°C) unter einer gerasterten positiven Kopiervorlage
in einem handelsüblichen Kopierrahmen belichtet0 Die optimale Belichtungszeit beträgt
bei dem anodisierten Blech 70 Sekunden, während das mechanisch geraute Blech bereits
nach 50 Sekunden optimal belichtet ist (Xenon-Impuls-Brenner 8000 W, Abstand zur
Kopiervorlage 135 com)0 Die Entwicklung der Platten erfolgt durch zweimaliges Üb
erwischen mit einer 5 %eigen wäßrigen Trinatriumphosphatlösung, die mit einer Puffersubstanz
auf einen pH-Wert von 11,5 eingestellt worden isto Die so hergestellten Offsetdruckplatten
werden nach dem Abspülen mit Wasser mit einer 1 %eigen
wäßrigen
Phosphorsäurelösung zur Neutralisation etwaiger Alkalispuren behandelt und dann
ohne die sonst üblichen Gummierung auf einer KOR-Druckmaschine der FaO Heidelberger
Druckmaschinen AG, Heidelberg, im Auflagendruck eingesetzt0 Die Druckplatten mit
dem anodisierten Trägerblech zeigten nach 150 000 Drucken noch keine sichtbaren
AbnutzungserscheinungenO Von der Platte mit dem mechanisch gerauten Blech werden
70 000 Drucke hergestellt, wobei erster und letzter Druckbogen praktisch keine Qualitätsdifferenz
zeigen0