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Verfahren und Vorrichtung zum Neutrali-
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sieren alkalischer Abwässer, insbesondere der Abwässer von Gefäßreinigungsmaschinen
in der Geträneindustrie Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Neutralisieren alkalischer Abwässer, insbesondere der Abwässer von Gefäßreinigungsmaschinen
in der Getränkeindustrie. Alkalische Abwässer, wie sie beim Betrieb von Gefäßreinigungsmaschinen
in der Getränkeindustrie laufend und zusätzlich periodisch anfallen, können vielfach
nicht ohne vorherige Neutralisation in die Kanalisation eingelassen werden. Es ist
bekannt, Abwässer in einem Reaktor mit starken Mineralsäuren, zum Beispiel Salzsäure,
zu behandeln. Das kann chargenweise oder im Durchlaufverfahren geschehen.
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Nach Erreichen zulässiger pH-Werte wird das Abwasser dann abgelassen,
soweit es nicht noch, um den Vorschriften zu genügen, gekühlt werden muß.
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Es ist auch bereits bekannt, anstelle von starken Mineralsäuren zur
Neutralisation der Waschmaschinenabwässer C02 zu verwenden, das die Neutralisation
sehr wirkungsvoll und ohne die Gefahr einer Ubersäuerung bewirkt. C02 ist zwar in
den üblichen Rauchgasen vorhanden und somit läßt sich Rauchgas zur Neutralisierung
heranziehen. Allerdings muß ontwedor das in einer gerade in Betrieb befindlichen
Kesselanlage anfallende Rauchgas in die zu neutralisierende Lauge eingeführt werden,
was verhältnismäßig komplizierte Einrichtungen, zum Beispiel zur Verdichtung des
Rauchgases, erfordert.
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C02 fällt in Brauereien in erheblichen Mengen an, Jedoch muß auch
hier
eine Anlage zum Auffangen, Reinigen und Verdichten vorhanden sein, zumal das C02
noch für andere Zwecke innerhalb der Brauerei Verwendung finden soll, falls eine
solche Gewinnungsanlage vorhanden ist.
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Eine einfache Möglichkeit1die unabhängig von betrieblichen Umständen
die Verwendung von C02 zur Neutralisierung erlaubt, ist der Bezug von C02 aus Druckgasbehältern.
Das als Neutralisationsmittel zu verwendende Kohlendioxyd (cm2) wird in verflüssigter
Form in diesen Druckgasbehältern vorrätig gehalten und wird, nachdem eine Verdampfung
erfolgt, als Gas in die zu neutralisierende Flüssigkeit eingeleitet. Die Durchmischung
erfolgt üblicherweise durch ein Begasungsrührwerk.
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Wird das unter hohem Druck im CO2-Vorratsbehälter stehende flUssige
C02 in einem Entspannungsventil (Nadelventil) auf geringen Außendruck entspannt,
wie er zum Einleiten in die zu neutralisierende Flüssigkeit erforderlich ist, dann
wird eine erhebliche Wärmemenge benötigt, die dem C02 zugeführt werden muß, damit
keine Vereisung des Ventils und der angeschlossenen Armaturen auftritt.
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Dieser zusätzliche Wärmebedarf, er wird meist durch elektrische Heizung
gedeckt, verursacht zusätzliche Kosten, die das Verfahren der Neutralisierung von
Brauereiabwässern zusätzlich verteuern und komplizieren, falls das zur Neutralisierung
verwendete C02 aus CO2-Druckgasbehältern entnommen wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den technischen, energetischen und kommerziellen
Aufwand bei der Aufheizung der C02 vor dem Neutralisierungsvorgang zu vermeiden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung ein Verfahren vorgeschlagen,
das gekennzeichnet ist durch die Verwendung von flüssigem C02, das in flüssiger
Phase
unmittelbar in das zu neutralisierende Abwasser geingeleitet
und letzterem zugemischt wird.
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Das C02 wird also nicht in dampf- oder gasförmiger Phase dem zu neutralisierenden
Abwasser beigemischt, sondern dem Druckgasbehälter in flüssiger Phase entnommen
und in flüssiger Phase auch dem zu neutralisierenden Abwasser beigemischt. Der beim
Ubergang von der flüssigen in die gasförmige Phase auftretende Entspannungseffekt,
der mit Wärmeentzug aus der Umgebung verbunden ist, verursacht ein geringrügiges
Abkühlen der zu neutralisierenden Flüssigkeit, Umgekehrt wird der Wärmebedarf durch
die zu neutralisierende FlUssigkeit selbst gedeckt. Das Einleiten des flüssigen
C02 in das zu neutralisierende Wasser und der damit verbundene uebergang von der
flüssigen in die dampfförmige Phase erfolgt rasch, störungsfrei und ohne C02-Verlust,
falls das Einleiten des flUssigen C02 wesentlich unter der Oberfläche des zu neutralisierenden
Laugevorrats erfolgt.
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Gemäß der Erfindung wirti weiter vorgeschlagen, daß das flüssige C02
vor seinem Einleiten in das zu neutralisierende Abwasser durch letzteres auf die
Temperatur des Abwassers gebracht wird.
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Dadurch wird bereits der flüssigen Kohlensäure ein Teil der zur Verdampfung
benötigten Wärme ohne zusätzlichen Energiebedarf mitgeteilt, was den Neutralisierungseffekt
wirkungsvoll unterstützen kann.
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Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß das flüssige C02
im geregelten oder gesteuerten Mengen- fluß dem zu neutralisierenden Abwasser zudosiert
wird.
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Dadurch wird sichergestellt, daß nur so viel flüssiges C02 in das
Abwasser gelangt, wie zum Erreichen des vorgeschriebenen pH-Wertes
erforderlich
ist.
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Zur Durchführung der erfindungsgem~Ben Verfahren mit Reaktionsbehältnissen,
wie Sammelbottichen oder Reaktionsleitungen, in welchen das zu neutralisierende
alkalische Abwasser mit C02 versetzt wird, wobei Jedoch das Reaktionsbehältnis über
eine Gasleitung mit einem C02-Druckgasbehälter verbunden ist, wird vorgeschlagen,
daß ein an sich bekanntes C02-Druckentspannungsventil w im Inneren des Reaktionsbehältnisses
angeordnet, vollständig von dem zu neutralisierenden Abwasser umspült ist und die
Steuermittel oder Impulsleitungen des CO2-Druckentspannungsventiles aus dem Reaktionsbehältnis
derart herausgeführt sind, daß das CO2-Druckentspannungsventil von außen her steuerbar
ist.
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Da das flüssige C02 unter vollem Hochdruck bis in die zu neutralisierende
Flüssigkeit hine inge führt wird, wird erfindungsgemäß das CO2.Druckentspannufl
>~ventil (Nadelventil) innerhalb der zu neutralisierenden Flüssigkeit angeordnet
und vollständig von diesem umspült, wodurch die erforderliche Wärmemenge in das
Ventil und dann in das C02 eingeleitet werden kann. Dadurch wird eine Vereisung
des Ventils und der Armaturen völlig verhindert; andererseits müssen Mittel vorgesehen
sein, durch die das Druckentspannungsventil von außen gesteuert und geschaltet werden
kann. Als 3teuermittel kommen dabei die an der Ventilspindel angesetzte Steuerwelle,
Steuerstange oder, soweit das Ventil mit Druckluft oder magnetisch gesteuert wird,
die Impulsleitungen in Frage.
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Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß das CO2- Druckentspannungsventil
im Inneren einer von der zu neutralisierenden Flüssigkeit durchströmten Rohrleitung
plaziert ist, seine nintrittsseite für flüssiges C02 an die in die Rohrleitung hineingeführte
C02-
Hochdruckleitung angeschlossen ist und die Steuerstange des CO2-Druckentspannungsventils
durch die Rohrleitung herausgeführt und von außen betätigbar ist und daß die CO2-Austrittsseite
des C02-Druckentspannungsventils in Abströmrichtung der zu neutralisierenden Flüssigkeit
offen mündet.
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Um eine gleichmäßige Neutralisierung der Flüssigkeitsmenge zu erzielen,
muß die flüssige C02 in die deswegen bewegte Flüssigkeit eingebracht werden. Soweit
die zu neutralisierende Flüssigkeit im Inneren einer Leitung strömt, wird deshalb
im Inneren dieser Rohrleitung das Druckentspannungsventil fest plaziert und die
Betätigungsmittel durch die Wand der Rohrleitung hindurch nach außen geführt. Die
Austrittsöffnung des Nadelventils ist dann zur Abströmrichtung der zu neutralistrenden
Flüssigkeit gerichtet und zweckmäßigerweise offen oder nur mit einem kleinen, von
der Flüssigkeit umspülten Rohrstutzen versehen.
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Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß die Rohrleitung
als Umpumpleitung eines Abwassersammelbottichs ausgebildet ist und das CO2-#ntspannungsventil
innerhalb eines im Inneren des Sammelbottichs untergetauchten, düsenartigen Endstückes
der Umpumpleitung angeordnet ist, wobei die Steuerstange durch die Rohrleitung und
die im Abwassersammelbottich befindliche, zu neutralisierende Flüssigkeit nach außen
hindurchgeführt ist.
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Soweit die Neutralisierung in einem Sammelbottich erfolgt, wird eine
Umpumpleitung vorgesehen und in dem düsenartigen Endstück der Umpumpleitung, die
im Inneren des Flüssigkeitsvorrates endet, wird das Nadelventil angeordnet. Die
Steuermittel sind dann nicht nur durch die Wand der Umpumprohrleitung hindurchgeführt,
sondern erstrecken sich auch bis über den Flüssigkeitsspiegel der zu neutralisierenden
Flüssigkeit.
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Das Druckentspannungsventil kann auch unmittelbar im Abwasserbehälter
angeordnet werden, wobei durch andere Mittel eine Bewegung oder Strömung des Abwassers
erreicht werden kann, zum Beispiel durch ein Rührwerk oder eine Strahldüse.
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Andererseits kann, falls das Nadelventil in eine Rohrleitung eingebaut
ist, auch ein äußerer, mit Abwasser gefüllter Bottich entfallen. Die Neutralisierung
erfolgt dann ausschließlich in einer Rohrleitung die schleifenförmige RUcklauf-
und auch Wirbelzonen aufweisen kann.
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Gemäß der erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß in der zum unterJetauchten
CO2-Druckentspannungsventil geführten C02-Hochdruckleitung ein gleichfalls von der
zu neutralisierenden Flüssigkeit beaufschlagter Wärmeaustauscher angeordnet ist.
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Dadurch kann das noch flüssige CO2 bereits auf eine erhöhte Temperatur
gebracht werden, wie sie die im Sammelbottich befindliche> zu neutralisierende
Flilssigkeit meist aufweist. Ein zusätzlicher Warmebedarf für die Deckung der Verdampfungswärne,
der aus dem Druckentlastungsventil ausströmenden, flüssigen Kohlensäure ist dabei
nicht erforderlich. Vielmehr erfolgt eine erwünschte, allerdings in der Praxis meist
recht mäßige Rückkühlung der zu neutralisierenden Flüssigkeit. Dennoch ist das ein
zusätzlicher erwUnsohter Effekt, zumal dadurch der Energieaufwand für eine evtl.
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nötige Rückkühlung des Abwassers vor seinem Einleiten in die Ortskanalisation
etwas verringert werden kann. Nach der Erfindung tritt also nicht nur insgesamt
eine Verminderung des Energieaufwandes und des technischen Aufwandes zum Aufheizen
des flüssigen C02 ein, sondern auch eine, allerdings geringe Verringerung des Kältebedarfs,
falls
das Abwasser noch heruntergekühlt werden muß.
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Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß das CO 2 Druckentspannungsventil
mittels der Steuerstange oder einer Impulsleitung manuell oder selbsttätig nach
Maßgabe einer pH-Messung betätigbar ist.
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Hierdurch kann in zeitlich einstellbaren Intervallen oder unmittelbar
durch eine pH-Messung die Zugabe von flüssigem C02 durch Verdrehen oder Verschieben
der Steuerstange so beeinflußt werden, daß Jeweils die erforderliche C02-Menge,
aber nicht mehr als erforderlich, zur Verfügung steht.
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Gemäß der Erfindung wird außerdem vorgeschlagen, daß der CO2-Druckgasbehälter
im Inneren in an sich bekannter Weise ein Steigrohr aufweist, durch das flüssige
C02 der C02-Hochdruckleitung und durch diese dem innerhalb des Abwassers befindlichen
CO2-Druckentspannungsventil zuführbar ist.
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Um aus dem Druckgasbehälter C02 in flüssiger Form entnehmen zu können,
benötigt der Druckgasbehälter in bekannter Weise ein Steigrohr, durch das flüssiges
C02 nach geöffnetem Flaschenventil von unten her unmittelbar durch eine angeschlossene
Hochdruckleitung in die zu neutralisierende Flüssigkeit eingeführt wird.
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Weiter wird vorgeschlagen, daß in der Umpumpleitung des Sammelbottichs
fernsteuerbare Ein- oder Mehrwegventile für Durch-, Zu-bzw. Abfluß des Abwassers
angeordnet und nach Maßgabe der pH-Messung derart auf- und zusteuerbar sind, daß
das bereits neutralisierte Abwasser aus dem Sammelbottich fortgeleitet und weiteres,
alkalisches Abwasser dem Sammelbottich zugeführt wird.
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Dadurch kann eine vollautomatische, chargenweise Neutralisierung des
Abwassers erfolgen, wozu auch weitere, zum Beispiel Wasserstandsmesser,
die
auf die Regelung einwirken sowie Wärmeaustauscher zur Abkühlung der Lauge und deren
Steuerung über Thermostate, vorgesehen sein können.
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Die laufend anfallende, verhältnismäßig geringe Abwassermenge kann,
zum Beispiel bis zu einem gewissen Laugenstand im Sammelbottich zunächst angesammelt,
dann während mehrmaligen Umpumpens neutralisiert und chargenweise abgeleitet werden.
Die periodisch in größerem Zeitraum beim periodisch Erneuern der Reinigungslauge
anfallenden Abwassermengen können in ganz entsprechender Weise chargenweise oder
langsam und kontinuierlich behandelt werden.
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Wird die in der Reinigungsmaschine vorhandene Laugenmenge Jeweils
rasch abgelassen, muß auch der Sammelbehälter ein entsprechend großes Volumen aufweisen.
Im Sammelbehälter kann auch eine evtl.
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nötige Rückkühlung vorgenommen werden, wozu in ihm entsprechend bemessene
Wärmeaustauschflächen vorhanden sein müssen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch
dargestellt.
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Figur 1 zeigt eine Ansicht, teilweise geschnitten, Figur 2 zeigt die
Draufsicht auf die Einrichtung gemäß Figur 1 und Figur 3 zeigt eine Einzelheit.
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In Sammelbottich 1 befindet sich das alkalische Abwasser 2, wie es
beispielsweise in Flaschenreinigungsmaschinen anfällt. Bevor dieses Abwasser in
die Ortskanalisation eingeleitet werden kann, muß es neutralisiert werden. Gegebenenfalls
ist auch eine Rückkuhlung erforderlich.
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Das während des Betriebes von Reinigungsmaschinen laufend in verhältnismäßig
geringen Mengen anfallende Abwasser wird durch die Rohrleitung 3 und den Stutzen
3a in den Sammelbottich 1 eingelassen
und dort angesammelt und,
soweit erforderlich, zurUckgekUhlt.
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In größeren zeitlichen Abständen werden die Laugenbottiche der Reinigungsmaschine
vollständig entleert und die Reinigungslauge neu angesetzt. Bei der Entleerung fallen
dann in verhältnismäßig kurzer Zeit verhältnismäßig große Mengen stark alkalischer
Abwässer an. Diese werden durch die Rohrleitung 4, 5, 6, 7, 8 mit Hilfe der in Pfeilrichtung
fördernden Pumpe 9 dem Bottich 1 zugeführt. Hierbei sind die bei Bedarf fernsteuerbaren
Ventile 10 und 12 geöffnet und die Ventile 11 und 13 geschlossen. Das Endstück 8a
der Rohrleitung 8 ist dusenförmig ausgebildet und befindet sich im Inneren des Sammelbottichs
und untergetaucht in dem in dem Sammelbottich 1 befindlichen Abwasser 2.
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Es ist vorteilhaft, den Bottich 1 bis zu einer oberen FlUssigkeitsstandmarke
mit Abwasser anzufüllen und erst dann mit der Neutralisierung zu beginnen. Die Höhe
des Flüssigkeitsspiegels 19 kann in beliebiger Weise, zum Beispiel mit einem Schwimmer
15, abgetastet werden, der den FlUssigkeitsstand betreffende Impulse über eine Impulsleitung
15a zu der nicht weiter gezeichneten und beschriebenen Schalt- und Steuerzentrale
weitergibt. Zum Neutralisieren des im Sammelbottich 1 befindlichen Abwassers sind
die Ventile 10 und 15 geschlossen, dagegen die Ventile 11 und 12 geöffnet. Die Pumpe
9 fördert bei laufendem Motor 9a in Pfeilrichtung, wobei durch den Ansaugstutzen
16 Flüssigkeit über die Leitungen 17 und 5 angesaugt und über die Leitungen 6, 7,
8 dem Endstück 8a zugeführt wird und dort als Flüssigkeitsstrahl 2a in Längsrichtung
des Sammelbottichs austritt. Dadurch kommt eine Umwälzbewegung um die Trennwand
17 zustande, die inmitten des Bottichs angeordnet ist und ein getrenntes Vor- und
Zurückströmen der zu neutralisierenden Flüssigkeit 2 erlaubt.
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Das im Behälter vorhandene Abwasser 2 kommt dabei in Rotation, wobei
Jeweils ein Teil der Flüssigkeit 2 durch den Ansaugstutzen 16 angesaugt und durch
die Umpumpleitung 16, 17, 5, 6, 7, 8, 8a unter erhöhten Druck gebracht und mit entsprechend
großer Geschwindigkeit aus dem düsenförmigen Endstück 8a ausgestoßen wird.
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Innerhalb des Rohrstückes 8 ist das C02-Entspannungsventil 18 angeordnet,
das als Nadelventil ausgebildet sein kann, wobei die Ventilspindel 18a aus dem Rohr
8 und weiter bis über den Flüssigkeitsspiegel 19 hinausgeführt und am oberen Ende
mit einem Stellorgan 20 einschließlich Steuerleitung 20a versehen ist. An dem in
Stromrichtung hinteren Ende des Entspannungsventiles 18 ist die CO2-Hochdruckleitung
angeschlossen, die einen Wärmeaustauscher 22 in Form einer sohraubenförmigen Wicklung
der Hochdruckleitung 21 aufweisen kann. In Abhängigkeit von dem durch das Meßgerät
23 festgestellten und über die Meßleitung 23a weitergegebenen pH-Wert wird über
das Stellorgan 20 die Ventilspindel laa betätigt, so daß das Sntspannungsventil
18 mehr oder weniger oder in kürzeren oder längeren Zeitabständen geöffnet wird.
Innerhalb des CO2-Druckgasbehälters 24 ist ein Steigrohr 25 angeordnet, das fast
bis zum Boden des Druckbehälters 24 reicht. C02 liegt bei dem in dem Druckbehälter
24 herrschenden hohen Druck als flüssiges C02 26 vor, das nach #ffnung der Behälterarmatur
27 durch die Leitung 21 direkt zum Entspannungsventil 18 fließt und bis dorthin
unter dem vollen Innendruck des Druckgasbehälters 24 verbleibt. Wird das Entspannungsventil
18 geöffnet, tritt abstromseitig flüssiges C02 aus dem Entspannungsven.
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til 18 aus, wobei sich das CO2 auf den an dieser Stelle herrschenden
Umgebungsdruck entspannt, dabei verdampft und die für die Verdampfung erforderliche
Wärme der Umgebung entzieht. Da das Entspannungsventil
18 gemäß
der Erfindung vollständig in Flüssigkeit 2 eingetaucht ist und diese Flüssigkeit
2 durch das Rohr 8 strömt, tritt keinerlei Vereisung auf, weil die Wärme teilweise
unmittelbar dem Abwasser 2 entzogen wird und soweit sich ein Abkühlungseffekt auch
für das Entspannungsventil 18 ergibt, wird der Wärmebedarf durch die das Ventil
vollständig umgebende, strömende Flüssigkeit 2 leicht gedeckt. Es ist also möglich,
die C02 unmittelbar in flüssiger Form dem zu neutralisierenden Abwasser 2 zuzugeben,
wobei zuzusätzlicher Energieaufwand zur Verhinderung der Vereisung des Ventiles
etc. vermeidbar ist und zudem durch die außerordentlich gute und rasche Einwirkung
des C02 beim Verdampfungsvorgang auf das umgebende Abwasser 2 der Neutralisierungseffekt
rasch, vollständig und ohne CO2- Gasverlust erzielbar ist. Falls besonders warmes
Abwasser 2 neutralisiert werden soll, kann es sinnvoll sein, die flüssige Kohlensäure
vor ihrem Eintritt in das Entspannungsventil 18 mit Hilfe eines kleinen Wärmeaustauschers
22 anzuwärmen und somit nahezu auf gleiche Temperatur wie das Abwasser 2 zu bringen.
Durch die gründliche Vermischung des Flüssigkeitsstrahles 2a mit der wesentlich
langsamer bewegten gesamten Flüssigkeitsmenge 2 erfolgt eine rasche und gleichmäßige
Neutralisation des gesamten Bottichinhaltes. Vor dem Eintritt eines Teilstromes
der Flüssigkeit 2 in den Ansaugstutzen 16, wird die erreichte Alkalität der Flüssigkeit
2 durch das Meßgerät 23 ermittelt und, falls die Neutralisierung weit genug fortgeschritten
ist, wird die weitere Zugabe von C02 durch Schließen des Entspannungsventiles 18
mit Hilfe des Stellorganes 20 und der Ventilspindel 18 gedrosselt oder ganz eingestellt,
worauf das neutralisierte Abwasser bei geschlossenen Ventilen 10 und 12 und geöffneten
Ventilen 11 und 13 durch die Rohrleitung 28
dem Ortskanal zugeleitet
werden kann.
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Nicht gezeichnet ist ein zus#tzliches Meßgerät, das die Alkalität
in der Rohrleitung 6 bzw. 28 überprüft. Dieses Meßgerät dient der Kontrolle und
würde bei nicht ausreichender Neutralisierung das Ventil 13 wieder zu- und das Ventil
12 wieder aufsteuern, worauf der Neutralisierungsvorgang wiederholt würde.
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Die Ventile 10 und 11 bzw. 12 und 13 könnten auch als Dreiwegventile
ausgebildet sein.
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Je nach dem erwünschten Steuerungsprogramm ist es auch möglich, laufend
so viel Abwasser 2 durch das Ventil 13 fortzuführen, wie durch die Leitung 3 alkalisches
Abwasser zugeführt wird und die Zugabe von C02 so einzustellen, daß bei ständigem
Kreislauf des im Sammelbottich 1 befindlichen Abwassers 2 letzteres stets eine zulässige
Restalkalität aufweist und demzufolge genau so viel neutralisiertes Abwasser abgelassen
werden kann, wie alkalisches Abwasser zufließt.
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Die Trennwand 17, die im Beispiel lotrecht innerhalb des Bottichs
1 angeordnet ist, teilt den Bottich 1 der Länge nach in zwei Bahnen und bewirkt
zusammen mit der Flüssigkeitsumwälzung, daß um diese Bottichwand ein horizontaler
Kreislauf der Flüssigkeit 2 entsteht.
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Diese Trennwand 17 kann ebenso wie andere Wände des Bottichs auch
zusätzlich noch die Funktion einer Kühlfläche aufweisen. Sie kann also mit Kältemittel
oder Kältesole beschickt werden, in welchem Falle besondere Anschlüsse vorgesehen
und Kältemittelleitungen angeschlossen sein müssen.
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Der Kreislauf im Inneren des Bottichs 1 kann aber auch in vertikaler
Richtung erfolgen, wenn nämlich die Trennwand 17 nicht lotrecht
im
Bottich angeordnet ist, sondern etwa in halber Flüssigkeitshöhe waagerecht eingelegt
ist. Dann kann durch eine entsprechend angeordnete Umpumpleitung unter dem eingelegten
waagerechten Trennblech, Flüssigkeit zum anderen Ende des Bottichs 1 strömen und
oberhalb des Trennbleches wieder zurückströmen. Auch hier muß aber in Jedem Fall
das Entlastungsventil 18 ganz von Flüssigkeit 2 umgeben bzw. umspült sein, damit
die Zugabe der flüssigen C02 unmittelbar in die zu neutralisierende Flüssigkeit
2 möglich ist.
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Besonders wenn die zu neutralisierende Flüssigkeit 2 noch abgekühlt
werden muß, entsteht ein zusätzlicher, sehr erwünschter Effekt. Die Flüssigkeit
2 kühlt sich nämlich durch die unmittelbare Entspannung des flüssigen C02 in der
Flüssigkeit 2 ab, was den Kältebedarf etwas mindert, gegebenenfalls auch die Wartezeit
bis zur Abkühlung der Flüssigkeit 2 auf die erforderliche Höchsttemper#r, die das
Abwasser 2 vor dem Einleiten in den Ortskanal haben darf, etwas verringert. Jedenfalls
ist kein zusätzlicher Wärmeaufwand zur Verhütung des Vereisens des bntspannungsventiles
18 nötig.
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Das Entspannungsventil 18 kann auch ohne äußere Rohrleitung 8 unmittelbar
im Inneren der zu neutralisierenden Flüssigkeit 2 angeordnet werden. Es kann dabei
eine ganze ähnliche Umpumpvorrichtung verwendet werden, um eine gute Vermischung
zu erzielen. Es ist auch möglich, ein Rührwerk oder dgl. zu verwenden. Anstelle
einer automatischen Betätigung des Entspannungsventiles 18 kann dieses Ventil auch
manuell eingestellt werden. Desgleichen können sämtliche anderen Ventile manuell
betätigt werden. Auch das An- und Abschalten des Pumpenmotors 9a über die Energie-
oder Impulsleitung 9b kann automatisch oder manuell erfolgen. Zweckmäßig ist es
vielfach,
das Entspannungsventil 18 durch zeitlich variable Impulsgabe öfter oder weniger
oft pro Zeiteinheit bei geringem Austrittsquerschnitt voll zu öffnen und gleich
wieder zu schließen.
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Auch die Einstellung dieser lrnpulsfolge kann manuell oder auch selbsttätig
erfolgen. Anstelle eines einzigen C02-Druckgasbehälters 24 kann selbstredend auch
eine ganze Batterie dieser Druckgasbehälter vorgesehen sein.
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Auch ein von der Flüssigkeit umspUlter Lochkörper der an der C02 Austrittsseite
des Druc#entspannungsventils 18 angeschlossen ist, kann zur Verteilung größerer
fangen von flüssiger CO2 dienen.
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L e e r s e i t e