DE2542022A1 - Verfahren zur spaltung von polyurethanabfaellen in aktivierte polyhydroxylverbindungen - Google Patents
Verfahren zur spaltung von polyurethanabfaellen in aktivierte polyhydroxylverbindungenInfo
- Publication number
- DE2542022A1 DE2542022A1 DE19752542022 DE2542022A DE2542022A1 DE 2542022 A1 DE2542022 A1 DE 2542022A1 DE 19752542022 DE19752542022 DE 19752542022 DE 2542022 A DE2542022 A DE 2542022A DE 2542022 A1 DE2542022 A1 DE 2542022A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polyurethane
- lactam
- reaction
- splitting
- foam
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J11/00—Recovery or working-up of waste materials
- C08J11/04—Recovery or working-up of waste materials of polymers
- C08J11/10—Recovery or working-up of waste materials of polymers by chemically breaking down the molecular chains of polymers or breaking of crosslinks, e.g. devulcanisation
- C08J11/18—Recovery or working-up of waste materials of polymers by chemically breaking down the molecular chains of polymers or breaking of crosslinks, e.g. devulcanisation by treatment with organic material
- C08J11/28—Recovery or working-up of waste materials of polymers by chemically breaking down the molecular chains of polymers or breaking of crosslinks, e.g. devulcanisation by treatment with organic material by treatment with organic compounds containing nitrogen, sulfur or phosphorus
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J2375/00—Characterised by the use of polyureas or polyurethanes; Derivatives of such polymers
- C08J2375/04—Polyurethanes
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P20/00—Technologies relating to chemical industry
- Y02P20/50—Improvements relating to the production of bulk chemicals
- Y02P20/582—Recycling of unreacted starting or intermediate materials
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
- Y02W30/00—Technologies for solid waste management
- Y02W30/50—Reuse, recycling or recovery technologies
- Y02W30/62—Plastics recycling; Rubber recycling
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Sustainable Development (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
- Separation, Recovery Or Treatment Of Waste Materials Containing Plastics (AREA)
- Manufacture Of Porous Articles, And Recovery And Treatment Of Waste Products (AREA)
Description
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
509 Leverkusen. Bayerwerk Sft/Gö
.1 a SEP,
Verfahren zur Spaltung von Polvurethanabfallen in aktivierte
Polyhydroxvlverbindungen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Aufspaltung von Polyurethanabfällen in, zur Herstellung von
Polyurethankunststoffen wiederverwendbare, aktivierte Polyhydroxylverbindungene
Mit dem starken Anwachsen der polyurethanerzeugenden Industrie ist auch das Problem der Beseitigung und Wiederverwertung
von Polyurethanabfällen bzw. Polyurethanausschußware gestiegene Für Flocken aus Polyurethanweichschaum wurde zwar
ein Markt durch Zusammenkleben des Flockenmaterials zu Verbundkörpern
gefunden, doch kann auf diese Weise nur eine begrenzte Menge an Weichschaumstoffmaterialien verwertet
werden„ Für Abfälle aus halbharten und harten Polyurethanschaumstoffen
sowie für Elastomergranulate besteht dagegen keine ähnliche Verwendungsmöglichkeit, Es müssen daher große
Mengen an Polyurethanabfall- und Polyurethanausschußware aus der Hart- und WeichschaumpraJluktion sowie der Elastomerproduk-'
tion auf Deponien gelagert oder in Müllverbrennungsanlagen veiv nichtet werden» Dabei entstehen infolge des geringen spezifischen
Gewichts und, damit verbunden, des großen Volumens der Abfall- bzw» Ausschußware erhebliche ökologische, technische
und wirtschaftliche Probleme«
LeA 16716 709812/1057
25A7022
- 1-
Es besteht daher aus ökologischen und ökonomischen Gründen ein erhebliches Interesse, die ständig anwachsenden Mengen
an Polyurethanabfallen einer wirtschaftlichen Wiederverwertung
zuzuführen.
Aus den deutschen Offenlegungsschriften 2 362 919,
2 362 920 und 2 362 921 sind Verfahren bekannt geworden, zu diesem Zweck Polyurethanschaumstoffabfälle bei hohen
Temperaturen mit Wasserdampf zu hydrolysieren. Diese Verfahren erfordern jedoch hohe Temperaturen und Drucke
(beispielsweise 240° C und 40 Atm«,), so daß die Aufspaltung
der Polyurethanabfälle auf diese Weise nur mit großem apparativen Aufwand und unter hohen Kosten betrieben werden
kann. Die Umsetzungsprodukte fallen darüber hinaus im Gemisch mit Wasser an, so daß sie vor der Wiederverwendung noch
durch spezielle Verfahren abgetrennt werden müssen.
Es ist ferner bekannt (DOS 2 238 109), Polyurethanschaumstoff
abfalle durch Erhitzen auf 175° - 250°C in hochsiedenden
Dihydroxyverbindungen, bevorzugt Diäthylenglykol, und vorteilhaft in Gegenwart von ca. 10% eines Diäthanolamins zu
wiederverschäumbaren Polyolen abzubauen. Durch Umurethanisierung
werden auf diese Weise kurzkettige Polyole gewonnen, die vorteilhaft nur zur Herstellung von Polyurethanhartschäumen
eingesetzt werden können. Nach der Lehre der zitierten Off enlegunpcsschrift wendet man das Verfahren vorzugsweise
nur für die Aufspaltung von Polyurethanhartschaumstoffen an. Nachteilig bei diesem Verfahren ist auch, daß
der Endpunkt der Reaktion erst nach mehreren Stunden eintritt«, Das Verfahren verbraucht daher viel Energie und läßt
sich nur schlecht auf kontinuierliche Anlagen übertragen.
Le A 16716
709812/1067
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 2 238 667 ist es bekannt, Polyurethanschaumstoffe durch Imprägnieren der
Schaumstoffpartikel mit Lactamen oder Lactamadditionsverbindungen
in einer Matrizenreaktion zu linearisieren. Hierbei werden die kettenverzweigenden Bindungsarten (mit Ausnahme
der Isocyanuratgruppe) in Polyurethankunststoffen, wie Biuret-, Allophanat-, Uretonimin- und Uretdiongruppen
selektiv gespalten. Es wird dagegen ausdrücklich hervorgehoben, daß dabei kettenverlängernde Bindungsarten, wie
Urethan- und Harnstoffgruppen und die Isocyanuratbindungen nicht angegriffen werden.
In Angewo Makrom. Chemie ^7, 59-88 (1974) weist K. Wagner
ebenfalls darauf hin, daß nach eingehenden Versuchen an niedermolekularen Modellsubstanzen im Bereich zwischen
20 und 130°C Lactam - Assoziate die oben genannten kettenverzweigenden Bindungen sehr rasch, Urethan- und Harnstoffbindungen
dagegen überhaupt nicht spalten.
In der DOS 1 953 347 wird eine Reihe von sogenannten Matrizenreaktionen
an Polyurethanschaumstoffen beschrieben. Unter anderem läßt sich danach auch £ - Caprοlactam in einer Schaumstoffmafcrix
.polymerisieren(siehe Beispiel 10 der DOS 1 953 347), und zwar offenbar ohne daß dabei das Polyurethan
zerstört wird.
Es war daher äußerst überraschend, daß sich Polyurethane
(sowohl zellulärer als auch nichtzellulärer Natur) schon bei Temperaturen, die nur verhältnismäßig wenig über jenen
liegen, wie sie in den oben zitierten Literaturstellen beschrieben werden, nämlich bei etwa 150 - 250°C (vorzugsweise
165 - 210°C) mit Lactam-Schmelzen oder vorzugsweise mit Assoziaten zwischen Lactamen und Wasser bzw. anderen
Le A 16716
- 3 -709 812/10 57
Zerewitinoff-aktiven Wasserstoff enthaltenden Adduktbildnern
mit mindestens zwei aktiven Wasser stoff atomen, deren Herstellung
in den deutschen OffenlegungsSchriften 2 062 288,
2 062 289, 2 117 576 und 2 129 198 beschrieben ist, außerordentlich rasch zu aktivierten Polyhydroxy!verbindungen
abbauen lassen, wobei nicht nur alle kettenverzweigenden sondern auch die kettenverlängernden Bindungsarten
(Urethan- und Harnstoffgruppen) gespalten werden, wie aus den relativ hohen OH-zahlen, den niedrigen Viskositäten und dem
Gehalt an basischem Stickstoff in den Verfahrensprodukten hervorgeht. Da gleichzeitig auch die Isocyanurat- und
Carbodiimid-Gruppen aufgespalten werden, können auch Polyurethanhartschäume,
die diese Gruppen enthalten, sehr leicht in NCO-reaktive Verbindungen übergeführt werden. Ebenso
können organisch-anorganische Kunststoffe, wie sie in der deutschen Offenlegungsschrift 2 325 090 beschrieben sind,
abgebaut werden. Mit Ausnahme der Aufspaltreaktion mittels
Addukten aus Lactamen und Wasser, bei welcher zweckmäßigerweise ein erhöhter Druck angewendet wird, ist es dabei nicht notnotwendig,
die Abbaureaktionen bei erhöhtem Druck durchzuführen.
Die Verfahrensprodukte sind viskose bis hochviskose Flüssigkeiten,
Ihr mittleres Molekulargewicht entspricht in etwa dem durchschnittlichen Molekulargewicht der bei der Herstellung
der aufgespaltenen Polyurethane verwendeten Polyole· Sie können entweder alleine oder in Abmischung mit anderen Polyhydroxy
!verbindungen ζ, B. Polyäther-oder Polyesterpolyolen
oder niedermolekularen Polyolen als Polyolkomponente für die Herstellung neuer weicher, halbharter und harter Schaumstoffe
nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren eingesetzt werden. Ebenso können sie als Polyolkomponente bei der Herstellung
von flexiblen Polyurethan-Elastomeren Verwendung .·.
Le A 16716
- 4 -709812/1057
finden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Aufspaltung von zellulären und nichtzellulären Polyurethanabfällen
bzw«, Polyurethanausschußware in wiederverwendbare Ausgangsprodukte für das Isocyanat-Polyadditionsverfahren,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Polyurethan bei 150 - 250°, vorzugsweise 165 - 2100C, gegebenenfalls
unter erhöhtem Druck, mit Lactamschmelzen oder Assoziaten zwischen Lactamen und Adduktbildnern mit mindestens zwei
Zerewitinoffaktiven Wasserstoffatomen zur Reaktion bringt.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Lactam-Additionsverbindungen
mit Adduktbildnern, die Zerewitinoffaktive Wasserstoffatome besitzen, wirken sowohl über die
Lactam-Komponente als auch über die in aktivierter Form vorliegende, Hydroxyl- oder Aminogruppen enthaltende
Komponente auf die Urethan-, Harnstoff-, Biuret- und Allophanatbindungen eine
Es war dabei überraschend und völlig unerwartet, daß nicht
nur Umurethanisierungen und Linearisierungsreaktionen eintreten, wie sie aus den deutschen Offenlegungsschriften
2 238 109 und 2 238 667 bekannt sind, sondern daß unter Abspaltung von Kohlendioxid NCO-reaktive Verbindungen
entstehen, die neben Hydroxylgruppen auch noch primäre und sekundäre Aminogruppen enthalten» Die Spaltreaktionen laufen
vermutlich nach folgendem Schema ab (idealisiert für den Fall einer ürethangruppe dargestellt)«:
Le A 16716
709812/1057
If
It
/V^vAX)-C-NH-R-NH-C-O-^v-v^s + (CH
.0-A-OH
Il
I. /
2 .^-v^v^OH+HO-A-0-C-NH-R-NH-C-N }
ο
ο
It «
-C-NH-R-NH-C-O-w
0-A-OH
)-C-NH-R-NH-A-OH
+ ^-Caprolactam + CO2
III.
Il
Il
Il
-C-NH-R-NH2 +
C H
I I
.N^ .0-A-OH
Ή'
C-Caprolactam
+CO2 I + HO-A-OH
Le A 16716
- 6 -709812/1057
In den obigen Formelschemata steht R für einen zweiwertigen organischen Rest, wie er durch Entfernung der
MTO-Gruppen aus einem Diisocyanat entsteht; A "bedeutet
analog den zweiwertigen organischen Rest eines Diols.
Le A 16716
709812/1057
Wie analytische Daten zeigen, enthalten die erfindungsgemäß hergestellten Polyhydroxy!verbindungen im allgemeinen
mindestens etwa 0,5-1 Gew.% primäre Aminogruppen (im Falle des Abbaus von Polyharnstoffen entsprechend mehr) und sind
gegenüber Isocyanaten so stark aktiviert, daß beispielsweise bei ihrer Wiederverwendung zur Herstellung von Weich- oder
Hartschäumen auf die Zugabe der üblichen speziellen Katalysatoren verzichtet werden kann. Derartige Katalysatoren sind
im allgemeinen sehr teure Feinchemikalien; die Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Po lyhydroxy !verbindungen als
Polyolkomponente zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen ist also auch aus diesem Grund sehr wirtschaftlich.
Das in den erfindungsgemäß erhaltenen Polyolgemischen noch
vorhandene Lactam (im allgemeinen ca. 5 - 40, vorzugsweise 15-20 Gew.96) steigert auch die Reaktivität von gegebenenfalls
zugesetztem Wasser gegenüber Isocyanaten, so daß eine wesentliche Beschleunigung der Treibreaktion bei der Verschäumung
erreicht wird«
Durch eine geeignete Reaktionsführung, wie erhöhte Temperaturen (man hält das Reaktionsgemisch ca. 5 Min. - 1 Stunde bei ca.
200 - 2500C, vorzugsweise ca. 210 - 2200C)und/oder die Mitverwendungen
an sich bekannter basischer Katalysatoren, läßt sich ein Teil des eingesetzten Lactams während und/oder nach
der erfindungsgemäßen Abbaureaktion zu Polyamiden polymerisieren, die in den erfindungsgemäß entstehenden Polyolgemischen
feindispers verteilt sind. Solche Polyamiddispersionen können für die Herstellung von Schaumstoffen erhöhter Elastizität
oder besonders günstig für Polyurethanelastomere hoher Flexibilität eingesetzt werden. Werden organischanorganische Kunststoffe, wie sie in der deutschen Offen-
Le A 16716
709812/1057
•ΛΑ -
iegungsschrift 2 525 090 beschrieben worden sind, aufgespalten,
so erhält man feinteilige Dipersionen von Kieselsäure in den NCO-reaktiven Verbindungen,die ebenfalls wieder
für die Herstellung von Polyurethankunststoffen verwendet werden können.
Als Lactame kommen erfindungsgemäß z. B. Verbindungen der
allgemeinen Formeln
CH0 C = O >£1~ C = O
/ 2
CH« 'N-H
CH« 'N-H
und
<CH2>m 2
in Frage, wobei
m eine ganze Zahl zwischen O und 9 und R einen vorzugsweise 1 bis 10 C-Atome enthaltenden
aliphatischen, araliphatischen oder gegebenfalls durch niedere
Alkylreste substituierten Pyridinrest bedeuten.
Insbesondere kommen dabei Lactame von ω-Aminocarbonsäure in
Betracht, wie 3-Aminopropionsäure, 4-Aminobuttersäure, 5-Amino·
valeriansäure, 6-Aminocapronsäure, 10-Aminocaprinsäure;
N-substituierte Azalactame wie 1-N-Methylhexahydro-1,
4-diazepinon-(3), 1-N.Butyl-hexahydro-i, 4-diazepinon-(3),
Le A 16716
- 9 709812/1057
1-N-^Pyridyl-hexahydro-i, 4-diazepinon-(3) usw. Bevorzugte
Lactame sind Butyrolactam, Valerolactam, 1-NvMethylhexahydro-1,
4-diazepinon-(3) und insbesondere β-Caprolactamo
Die Herstellung der erfindungsgemäß bevorzugt als Abbaureagentien
zu verwendenden Lactam-Assoziate erfolgt, wie in DOS 2 062 288 und 2 062 289 beschrieben, durch einfaches
Vermischen der Lactame bzw, Azalactame mit dem jeweiligen
Adduktbildner bei Temperaturen von 0 bis 1000C, vorzugsweise
30 bis 700C. Bevorzugt setzt man dabei pro Mol des (Aza)lactams
o,3 - 4 Mol des Adduktbildners ein«,
Erfindungsgemäß geeignete Adduktbildner sind neben Wasser Verbindungen, die mindestens zwei Zerewitinoff-aktive Wasserstoffatome
enthalten, wie sie beispielsweise in den deutschen Offenlegungsschriften 2 062 288, 2 062 289, 2 117 576,
2 129 198 und 2 238 667 (Beispiel 1) genannt sind. Erfindungsgemäß bevorzugte Zerewitinoff-aktive Komponenten sind
Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Thiodiglykol, die isomeren Propandiole, Di- und Tripropylengjykol, Glycerin, Trimethylolpropan,
Hexandiol-1,6 und Isomere des Hexandiols, Hexahydrochinon, 1,4-Bishydroxymethylcyclohexan, Methylenglykol
sowie Bishalbacetale des Formaldehyds der vorstehend genannten Polyhydroxy!verbindungen. Ganz besonders bevorzugt sind
Äthylenglykol und Diäthylenglykol sowie Mischungen dieser beiden Verbindungen. Aus der Gruppe der Aminogruppen enthaltenden
Dialkohole sind Diäthanolamin, N-Methyl-Diäthanolamin und
Triäthanolamin bevorzugt«, Wasser kann ebenfalls als Zerewitinoffaktive
Komponente eingesetzt werden. Hierbei ist es aller«* dings im allgemeinen notwendig, die Aufspaltreaktion unter
erhöhtem Druck durchzuführen.
Le A 16716
_ 10 709812/1057
•λ*
Es ist möglich aber nicht erforderlich, zur Beschleunigung des erfindungsgemäßen Verfahrens Katalysatoren mitzuverwenden.
Wie oben erwähnt, bewirkt die Anwesenheit von stark basischen Katalysatoren während der Abbaureaktion des Polyurethans eine
teilweise Polyirerisation des eingesetzten Lactams.
Als bevorzugte Katalysatoren sind zu nennen: Die Alkoholate, Phenolate, Hydroxyde und Carbonate von Na, K,
Li, Zn, Mg, und Al, die Salze dieser Metalle mit organischen Säuren wie Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure oder
Stearinsäure; das K- und Na-SaIz von Isononylphenol und p-Nitrophenol;
Na- und Kaliumcarbonat, Natrium- und Kaliumsalze von Mercaptoverbindungen, sowie Komplexe des Acetessigesters,
Acetylacetons, etc, mit z. B. Al, Bi, Zn, Cu oder Mn.
Aus der Gruppe der tertiären Amine sind an sich alle Katalysatoren
für Isocyanatreaktionen verwendbar, da sie die erfindungsgemäße Aufspaltungsreaktion ebenfalls katalysieren.
Bevorzugt sind als tertiäre Amine zu nennen: Triäthylamin, Tributylamin, N-Methyl-morpholin, N-Äthyl-morpholin,
N-Cocomorpholin, N,N,N',N1- Tetramethyläthylendiamin,
1,4-Diaza-bicyclo-(2,2,2)-octan, N-Methyl-N'-dimethylaminoäthyl-piperazin,
Bis- (2-(N,N-Dimethylamino)-äthyl)-äther, Ν,Ν-Dimethylbenzylamin, Bis-N,Ndiäthylaminoäthyl)-adipat,
N,N-Diäthylbenzylamin, Pentamethyldiäthylentriamin, N, N-Dimethylcyclohexylamin, N,N,N', N' -Tetramethyl-1, 3-butandiamin,
N,N-Dimethyl-ß-phenyläthylamin, 1,2-Dimethylimidazol,
2-Methylimidazol, sowie Silaamine mit Kohlenstoff-Silizium-Bindungen,
wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift 1 229 290 beschrieben sind; als Beispiele seien erwähnt 2,2,4-Trimethyl-2-silamorphö.lin
und 1,3-Diäthylaminomethyltetramethyldisiloxan.
Le A 16716
- 11 709812/1057
Tertiäre Amine mit aktiven Wasserstoffatomen sind ebenfalls als Katalysatoren gut geeignet, ze B. Triäthanolamin, N-Äthyldiäthanolamin,
Dimethyläthanolamin, sowie deren Umsetzungsprodukte mit Propylenoxid und/oder Äthylenoxidr
Tertiäre Amine mit mind«, zwei aktiven Wasserstoffatomen können,
wie oben erwähnt, auch als Zerewitinoffaktive Komponente der
Lactam-Anlagerungsverbindungen eingesetzt werden. In diesem
Fall verläuft die Spaltung auch bei Hartschaumstoffen und Polyisocyanuratschäumen außerordentlich schnelle
Anstelle der Amine können auch andere stickstoffhaltige Basen wie Tetraalkylammoniumhydroxide oder auch Hexahydrotriazine
als Katalysatoren verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Reaktionen werden insbesondere auch
durch organische Zinnverbindungen katalysiert, z. B. durch Stannoacylate, wie Zinn-II-octoat, Zinn-II-äthylhexoa±, Zinn-II-valeriat,
Zinn-II-acetat und Zinn-II-laurat oder
Dialkylzinnsalze von Carbonsäuren, wie z. B. Dibutyl-zinnacetat, Dibutylzinn-dilaurat, Dibutylzinn-maleat oder
Dioctylzinn-diacetate
Weitere geeignete Katalysatoren sind Zinkchlorid, Calciumchlorid,
Magnesiumchlorid, Zinn-II-Chlorid und Lithiumiodid·
Alle Katalysatoren können in Mengen von ca. 0,0005 bis 4 Gew.Jö
(bezogen auf Polyurethan) eingesetzt werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Polyurethanabfälle bzw. die Polyurthanausschußware in
geeigneter Weise zerschnitten, zerrissen oder vermählen, um
die Oberfläche der Partikel zu vergrößern und dadurch die Spaltreaktion zu beschleunigen. Diese Partikel werden dann in
Le. A 16716
- 12 7 0 9812/1057
' das auf die angegebene Reaktionstemperatur vorerhitzte
Lactam bzw. Lactam-Assoziat zweckmäßigerweise derart eingetragen, daß neue Partikel erst dann zugegeben werden, wenn
die anderen sich im Lactam bzw. Lactam-Assoziat aufgelöst haben. Bei kleineren Ansätzen und am Anfang der Reaktion können
die Polyurethanpartikel auch in das kalte bzw. mäßig erwärmte Lactam-Assoziat eingetragen werden und zusammen mit diesem
auf die Reaktionstemperatur gebracht werden. Bei den angegebenen Temperaturen sind die Spaltreaktionen auch ohne
Mitverwendung von Katalysatoren oft schon nach Sekunden, in weniger günstigen Fällen nach Minuten,beendet.
Bei einer Temperatur von 165°C lösen sich Weichschaumflocken
ze B. meist schon in ca.5 see in Lactam-Assoziaten,hochvernetzte
Hartschäume benötigen im allgemeinen etwa 1-2 Minuten»
Man kann bis zu etwa 2 Gew.-Teile Polyurethankunststoffe in Gew.-Teil Lactam-Assoziat eintragen. Bei großen Mengen von
Polyurethan im Reaktionsgemisch steigt jedoch die Viskosität an, wodurch die Benetzung der Polyurethanteilchen abnimmt
und die Reaktion gegenüber den oben genannten Werten etwas verlangsamt ist. Dieser Effekt macht sich jedoch erst dann
bemerkbar, wenn relativ viel Polyurethan eingetragen ist und läßt sich durch geeignete Rühr- und Kneteinrichtungen
ohne weiteres ausgleichen.
Vorzugsweise mischt- man insgesamt etwa 0,5 bis 1 Gew. Teil
Polyurethan mit 1 Gew.-Teil Lactam bzw. Lactam-Assoziatv Die
Viskosität der Verfahrensprodukte liegt dann entsprechend zwischen etwa 4000 und 50 000 cP bei 2O0C.
Man kann grundsätzlich umgekehrt wie oben beschrieben vor-Le A 16716
- 13 709812/1057
gehen, d.h. die Gesamtmenge des Polyurethans mit dem Lactam
bzw. Lactam-Assoziat vermischen oder das Lactam-Assoziat dem Polyurethan zuzugeben. Vor allem bei Schaumstoffen (wegen
deren großen Volumens) ist eine solche Arbeitsweise jedoch unzweckmäßig.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, anfallende Polyurethankunststoffabfalle bzw.-ausschußware drucklos mit
einfachen Rührapparaturen zu NCO-reaktiven Verbindungen aufzuarbeiten.
Infolge der Einfachheit des Verfahrens wird so dem Hersteller oder Verarbeiter von Polyurethankunststoffen
die Möglichkeit gegeben, Abfälle direkt in wiedereinsetzbare Produkte umzuwandeln, wodurch Lager- Transport-
und Beseitigungskosten verringert werden. Außerdem ergibt sich eine erhebü-che Verminderung der Umweltbelastung durch auf
Deponien gelagerte Polyurethankunststoffabfalle.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß es wegen der sehr rasch verlaufenden Aufspaltreaktion
kontinuierlich gestaltet werden kann. Nach einer erfindungsgemäß bevorzugten Verfahrensvariante bringt man Polyurethanabfälle
und Lactame bzw. Lactam-Addukte gleichzeitig oder an getrennten Stellen in eine Schneckenmaschine ein, welche
zwechmäßigerweise in der Fließrichtung vor der Eingabestelle mit einer Entgasungseinrichtung versehen ist,um die mit dem
Polyurethan eingebrachte Luft zu entfernen. Dies hat den Vorteil, daß während der erfindungsgemäßen Abbaureaktion keine äurch
den Luftsauerstoff bewirkten Nebenreaktionen eintreten können. Insbesondere wenn unter Druck gearbeitet werden soll (z. B.
Verwendung von Lactam-Wasser-Addukten), bedient man sich vorteilhafterweise maschineller Einrichtungen, wie sie in der
DOS 2 442 387 beschrieben werden,, Durch einen einfachen Vorversuch
läßt sich bei dieser bevorzugten Variante des erfindungs-
Le A 16716
- 14-709812/1057
gemäßen Verfahrens jeweils leicht atischätzen, wie Verweilzeit
des Reaktionsgemisches und Temperaturführung im Extruder aufeinander abgestimmt werden müssen, damit ein vollständiger
Abbau des eingebrachten Polyurethans gewährleistet ist„
Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren
näher erläutern und die Verwendbarkeit der erfindungsgemäß
hergestellten Polyole zeigen. Wenn nicht anders vermerkt,
sind Zahlenangaben als Gewichtsteile bzw«, Gewichtsprozente zu verstehen.
Le A 16716
- 15 709812/1057
Die im vorliegenden Beispiel verwendeten Schaumstoffabfälle stammten von einem weichen, offenzelligen Polyäther-Polyurethanschaumstoff,
der auf folgende Weise hergestellt wurde: 100 Gewichtsteile eines aus Proylenoxid und Äthylenoxid mit
1,2-Propylenglykol und Trimethylolpropan als Starter aufgebauten
Polyäthers mit einer OH-Zahl von 49, 4 Gewichtsteile Wasser,
1,2 Gewichtsteile eines Polyäthersiloxans,
0,2 Gewichtsteile Triäthylendiamin und 0,25 Gewichtsteile des Zinn (Il)-Salzes der 2-Äthylcapronsäure
werden miteinander gut vermischt. Zu dieser Mischung werden
50 Gewichtsteile Toluylendiisocyanat (8096 2,4- und 2096 ,
2,6-Isomeres) zugesetzt und mit einem hochtourigen Rührer gut vermischt. Nach einer Startzeit von ca, 10 Sekunden
beginnt die Schaumreaktion und es entsteht ein weißer, weicher elastischer Polyurethanschaumstoff, der offenporig ist,
ein Raumgewicht von 38 kg/m5 besitzt und theoretisch mit
einem Ueberschuß von 0,02 NCO-Äquivalenten vernetzt ist.
(Kennzahl 102.) Er wird zwei Stunden bei 1000C ausgeheizt.
250 g Schaumstoff flocken dieses Schaumstoffs werden portionsweise
in ein mit Rückfluß-Kühler und Innenthermometer versehenes
Rührgefäß gegeben, das vorher mit 250 g eines Adduktes aus äquimolaren Mengen an £-Caprolactam und Äthylanglykol
beschickt und auf eine Temperatur von 190°C aufgeheizt worden war. Die Reaktion erfolgt sofort unter leichtem
Aufschäumen und ist mit der völligen Auflösung der Flocken
schon nach wenigen Sekunden beendet. Man erhält auf diese Weise eine Polyhydroxylverbindung mit einer Viskosität von
*ΐ 20° = 1475 cP, einer OH-Zahl von 130 und einem Gehalt
an basischem Stickstoff von Ο,739ί·
Le A 16716
- 16 -
7098 12/1057
Diese NCO-reaktive Verbindung kann als "Polyol"-Komponente
beim Isocyanat-Polyadditionsverfahren eingesetzt werden und ergibt alleine oder in Abmischung mit anderen Polyolen je
nach Anwendungszweck, Verfahrensweise und Anzahl der Reaktionspartner weiche oder harte Polyurethanschaumstoffe
oder flexible Polyurethanelastomere.
2000 g Schaumstoff flocken eines, wie im vorhergehenden
Beispiel beschrieben, hergestellten weichen, elastischen, offenzelligen Polyurethanschaumstoffes werden analog zu
Beispiel 1 in 1000 g E-Caprolactam-Assoziat, bestehend
aus 636 g 6-Caprolactam und 364 g Äthylenglykol, eingetragen
und wie in Beispiel 1 beschrieben aufgespalten. Das Verfahrensprodukt bildet zwei Phasen aus. Beide Phasen
stellen aktivierte Polyhydroxy!verbindungen dar, die allein,
im Gemisch miteinander oder in Abmischung mit an sich bekannten anderen Polyhydroxy !verbindungen als Polyolkomponente
von verschiedenartigsten nach dem Isocyanatpolyadditionsverfahren herstellbaren Polyurethankunststoffen Verwendung
finden können:
Phase I: OH-Zahl = 252, Basen-Stickstoff = 2,03 Gew.#,
Viskosität bei 200C = 1236 cP;
Phase II: OH-Zahl = 572, Basen-Stickstoff = 3,6i#fViskosität
bei 200C = 6746 cP.
1500 g Schaumstoff flocken eines wie in Beispiel 1 beschrieben
hergestellten Polyurethanschaumstoffes werden in 1000 g
Le A 16716
-17-
709812/1057
t-Caprolactam-Assoziat, bestehend aus 5o6 g E-Caprolactam
und 494 g Diäthylenglykol, eingetragen und entsprechend
Beispiel 1 aufgespaltene
Durch vorsichtige Phasentrennung können aus dem so erhaltenen Reaktionsprodukt drei Phasen getrennt werden, die
alle aktivierte Polyhydroxyverbindungen darstellen und alleine, im Gemisch miteinander oder in Abmischung mit
anderen Polyhydroxy!verbindungen als Polyolkomponente für
die Herstellung von Polyurethankunststoffen Verwendung finden können.
Phase I: OH-Zahl = 154, Basen-Stickstoff = 0,71%, Viskosität
bei 200C = 1242 cP;
Phase II: OH-Zahl = 364, Basen-Stickstoff = 2,32%, Viskosität
bei 200C = 15710 cP;
Phase III: OH-5-Zahl = 259, Basen-Stickstoff = 1,46% ,
Viskosität bei 200C = 69450 cP.
Die in diesem Beispiel verwendeten Schaumstoffabfälle stammten aus einem geschlossenzelligen Polyurethanhartschaum,
der wie folgt hergestellt wurde; 75 Teile eines aus Propylenoxid, mit einem Gemisch von
Saccharose, Trimethylopropan und Wasser als Starter, aufgebauten
Polyäthers mit einer OH-Zahl von 380, 15 Teile einer auf dem Umsetzungsprodukt von Diäthylphosphit,
Formaldehyd und Diäthanolamin gestarteten Polyhydroxy lverbindung (OH-Zahl 450),
10 Teile Rizinusöl,
1 Teil einer wäßrigen Lösung eines Fettsäuresulfonate
2 Teile eines handelsüblichen Dispergiermittels,
Le A 16716
- 18 -7 09812/1057
1,5 Teile eines Polyäthersiloxane
28 Teile Frigen und
0,8 Teile Triäthylamin
werden gut gemischt.
28 Teile Frigen und
0,8 Teile Triäthylamin
werden gut gemischt.
Zu dieser Mischung werden 110 Teile eines technischen Diphenylmethandiisocyanats mit einem Isocyanatgehalt von
3196 zugegeben und mit einem hochtourigen Rührer gut vermischt.
Nach einer Startzeit von ca. 10 - 20 see. entsteht ein harter,gelber bis bräunlicher Polyurethanschaum, der
geschlossenzellig ist und ein Raumgewicht von 28 - 30 kg/nr besitzt.Nach einer Aushärtungszeit von mehreren Tagen wird
dieser Polyurethanhartschaumstoff in kleinere Partikel vermählen. 1000 g dieser Schaumstoffpartikel werden in 1000 g
f-Caprolactam-Assoziat, bestehend aus 636 g £-Caprolactam
und 364 g Äthylenglykol, eingetragen und entsprechend
Beispiel 1 aufgespalten. Man erhält eine hochviskose Polyhydroxy !verbindung,, die ebenfalls zur Herstellung verschiedenartigster
Polyurethankunststoffe, jedoch bevorzugt zur Herstellung harter Polyurethanschaumstoffe, verwendet
werden kann.
Selbstverständlich kann die Menge der in das Caprolactam-Assoziat eingetragenen Polyurethanabfälle noch weiter
gesteigert werden. Allerdings erhält man dabei dann Produkte mit relativ hohen Viskositäten. Beispielsweise
erhält man bei einem Verhältnis von 1,3 Teilen Polyurethan zu 1 Teil Caprolactam-Assoziat eine Polyhydroxylverbindung
mit der GH-Zahl 408 und einer Viskosität von 200C ;>
300000 cP.
In Abmischung mit üblichen Polyestern, Polyäthern oder
Le A 16716
- 19 -
709812/1057
niedermolekularen Polyolen, wie sie aus der Polyurethanchemie an sich "bekannt sind, können diese Produkte jedoch
ebenfalls zur Herstellung neuer Polyurethankunststoffe Verwendung finden.
Dieses Beispiel zeigt, wie durch geeignete Reaktionsführung ein Teil des zugesetzten ε-Caprolactams zu im Reaktionsprodukt
feindispers verteiltem Polyamid polymerisiert werden kann, wodurch die aus dem Reaktionsprodukt hergestellten
Polyurethankunststoffe eine verbesserte Elastizität und
Stauchhärte erhalten«,
350 g Polyurethanschaumstoffpartikel aus dem in Beispiel 4 beschriebenen Polyurethanhartschaumstoff werden bei 19O°C
in 1000 g eines Assoziates aus 636 g g-Caprolactam und
364 g Äthylenglykol eingetragen. Nachdem sich die eingetrar* genen Polyurethanschaumstoffpartikel im Lactam-Assoziat
aufgelöst haben, wird die Temperatur auf 2050C gesteigert
und die Mischung 30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen erhält man eine wachsartige, polyamidhaltige
Substanz mit einer OH-Zahl von 560, Die so erhaltene Polyhydroxy!verbindung kann in an sich
bekannter Weise mit 4,4'- Diphenylmethandiisocyanat oder 2,6 -Toluylendiisocyanat zu neuartigen Polyurethankunststoffen
umgesetzt werden, die sich durch erhöhte Elastizität und verbesserte Stauchhärte auszeichnen.
Dieses Beispiel zeigt, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht nur die kettenverlängernden und nach der Lehre
Le A 16716
- 20 -
709812/1057
der deutschen Offenlegungsschrift 22 38 667 die labilen
kettenverzweigenden Isocyanatbindungsarten gespalten werden können sondern auch die an sich sehr stabile Isocyanuratgruppe
und die Carbodiimidgruppe„ Der in diesem Beispiel
verwendete -.harte Polyesterpolyurethanschaumstoff wurde so
hergestellt, daß er ca. 5% Isocyanuratgruppen und 6%
Carbodiimid-Gruppen enthält:
25 Teile eines aus Hetsäure und Äthylenglykol aufgebauten Polyesters der OH-Zahl 300,
12 Teile Trichloräthylphosphat,
1,5 Teile eines handelsüblichen Polyethersiloxane, 1 Tüil Glycerin und
1,5 Teile einer 25 %igen Lösung von Kaliumacetat in Diäthylenglykol werden mit 20 Teilen Trichlorfluormethan
gut gemischte Zu dieser Mischung werden 100 Teile eines Isocyanatpräpo]ymersf hergestellt aus technischem Diphenylmethandiisocyanat
mit einem Isocyanatgehalt von 31% und einem Sucrose-Polyätherpolyol der OH-Zahl 210,gegeben
und mit einem hochtourigen Rührer gut vermischt.
Es entsteht ein harter, geschlossenzelliger Polyurethanschaumstoff
(Isocyanat - Kennzahl 200), der ca. 5% Isocyanuratbindungen enthält und ein Raumgewicht von.
35 kg/m besitzt.
Le A 16716
- 2.1 -
709812/1057
-Vi
200 g Schaumstoffflocken aus diesem. Polyurethanschaumstoff
werden portionsweise "bei 175°C in ein Addukt aus 500 g E-Caprοlactam und 256 g N-Methyldiäthanolamin eingetragen.
Nach jeweils 2 Minuten haben sich die zugegebenen Schaumstoffpartikel aufgelöst, so daß weiterer
Schaumstoff zugegeben werden kanno Man erhält auf diese
Weise eine Flüssigkeit mit einer Viskosität ^ 200C =
2184 cP, einer OH-Zahl von 440 und einem Gehalt an basischem stickstoff von 5%t cLie ohne Zusatz von weiteren
Aktivatoren als Polyhydroxylkomponente für neue Polyurethankunststoff
e verwendet werden kann«,
Selbstverständlich kann das Mengenverhältnis von eingetragenem Schaumstoff zu Lactamassoziat noch weiter gesteigert
werdene Die Viskosität der erhaltenen Produkte steigt dann allerdings beträchtlich an.
Le A 16716
- 22 -
709812/1057
Claims (7)
- PatentansprücheVerfahren zur Aufspaltung von zellulären und nichtzellulären Polyurethanen in wiederverwendbare Ausgangsprodukte für das Isocyanat-Polyadditionsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polyurethane bei 150 2500C, gegebenenfalls unter erhöhtem Druck, mit Lactamschmelzen oder Assoziaten zwischen Lactamen und Adduktbildnern mit mindestens zwei Zerewitinoffaktiven Wasserstoff atomen zur Reaktion "bringt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lactame solche der allgemeinen FormelnCH2 c=oI J (m = O bis 9)CH2 N-H
(CH2>moderCH2 C=OR-N N-H
)wobei R einen aliphatischen, araliphatischen oder einen gegebenenfalls durch niedere Alkylreste substituierten Pyridinrest bedeutet, verwendet werden.Le A 16716- 23 -709812/10S7 - 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Spaltungsmittel in Assoziationsgleichgewicht befindliche Mischungen von ε-Caprolactam mit Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Diäthanelamin, Triethanolamin oder N-Methyl-diäthanolamin verwendet werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspaltreaktion durch Zusatz von ο„0005-4 Gewichts-Prozent an Katalysatoren (bezogen auf Polyurethan) beschleunigt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsgemisch 5 bis 60 Minuten lang einer Temperatur von 200 - 250°C und/oder der Einwirkung basischer Katalysatoren aussetzt, um das eingesetzte Lactam teilweise zu Polyamiden zu polymerisierBne
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspaltung der Polyurethane kontinuierlich in einer Schneckenmaschine durchgeführt wird.
- 7. Verwendung der gemäß Anspruch 1-6 hergestellten NCO-reaktiven Verbindungen zur Herstellung von Polyurethan-Kunststoffen.Le A 16716- 24 -709812/1057
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2542022A DE2542022C2 (de) | 1975-09-20 | 1975-09-20 | Verfahren zur Herstellung von aktivierten, zur Herstellung von Polyurethankunststoffen wiederverwendbaren Polyhydroxylverbindungen |
GB3799676A GB1494170A (en) | 1975-09-20 | 1976-09-14 | Process for degrading polyurethane waste into activated polyhydroxyl compounds |
US05/723,872 US4115298A (en) | 1975-09-20 | 1976-09-16 | Process for splitting up polyurethane waste into activated polyhydroxyl compounds |
JP11091076A JPS5239796A (en) | 1975-09-20 | 1976-09-17 | Method of recovering activated polyhydroxyl compound from polyurethane scraps |
ES451621A ES451621A1 (es) | 1975-09-20 | 1976-09-17 | Procedimiento para disociar poliuretanos celulares y no ce- lulares. |
FR7628215A FR2324676A1 (fr) | 1975-09-20 | 1976-09-20 | Procede pour former des composes polyhydroxyles actives par degradation de dechets de polyurethanes |
BE170768A BE846375A (fr) | 1975-09-20 | 1976-09-20 | Procede pour former des composes polyhydroxyles actives par degradation de dechets de polyurethannes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2542022A DE2542022C2 (de) | 1975-09-20 | 1975-09-20 | Verfahren zur Herstellung von aktivierten, zur Herstellung von Polyurethankunststoffen wiederverwendbaren Polyhydroxylverbindungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2542022A1 true DE2542022A1 (de) | 1977-03-24 |
DE2542022C2 DE2542022C2 (de) | 1982-10-14 |
Family
ID=5957001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2542022A Expired DE2542022C2 (de) | 1975-09-20 | 1975-09-20 | Verfahren zur Herstellung von aktivierten, zur Herstellung von Polyurethankunststoffen wiederverwendbaren Polyhydroxylverbindungen |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4115298A (de) |
JP (1) | JPS5239796A (de) |
BE (1) | BE846375A (de) |
DE (1) | DE2542022C2 (de) |
ES (1) | ES451621A1 (de) |
FR (1) | FR2324676A1 (de) |
GB (1) | GB1494170A (de) |
Families Citing this family (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2738572C3 (de) * | 1977-08-26 | 1979-11-29 | 7080 Aalen | Verfahren zum Herstellen polyolhaltiger Flüssigkeiten aus Polyurethanabfällen |
US4316992A (en) * | 1981-02-23 | 1982-02-23 | Ford Motor Company | Process for polyol recovery from polyurethane foam comprising alcohol and steam hydrolysis |
US4317939A (en) * | 1981-02-23 | 1982-03-02 | Ford Motor Company | Catalyzed dissolution-hydrolysis of polyurethane wastes |
US4336406A (en) * | 1981-02-24 | 1982-06-22 | Ford Motor Company | Polyol extraction by high boiling alkanes |
US4451583A (en) * | 1982-01-26 | 1984-05-29 | Olin Corporation | Recycling of flexible polyurethane foam scrap |
DE60102049T2 (de) * | 2000-09-28 | 2004-07-22 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Verfahren zur Zersetzung eines hitzehärtbaren Harzes, Vorrichtung und Wärmesteuerprogramm |
JP2004002564A (ja) * | 2002-05-31 | 2004-01-08 | Toshiba Corp | ウレタン樹脂の処理方法、被処理物及び再生樹脂の製造方法 |
KR101207370B1 (ko) | 2011-09-01 | 2012-12-04 | 정우화인 주식회사 | 연질 폴리우레탄 폼 스크랩을 이용한 고강성 폴리우레탄 탄성체 및 그 제조 방법 |
Family Cites Families (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2917471A (en) * | 1954-04-05 | 1959-12-15 | Du Pont | Peptization process for polyurethanes |
NL89565C (de) * | 1955-06-27 | 1900-01-01 | ||
US3632530A (en) * | 1967-03-04 | 1972-01-04 | Yokohama Rubber Co Ltd | Process for decomposition of a polyurethane resin |
DE2062289C2 (de) * | 1970-12-17 | 1982-12-30 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verwendung von extrem niederviskosen Addukten aus Lactamen mit Wasser bzw. Oximen |
US3738946A (en) * | 1971-08-05 | 1973-06-12 | Upjohn Co | Conversion of scrap polyurethane foam to polyol |
US3708440A (en) * | 1972-02-14 | 1973-01-02 | Upjohn Co | Reclaiming scrap polyisocyanurate foam with an aliphatic diol and a dialkanolamine |
US3983087A (en) * | 1974-04-29 | 1976-09-28 | The Upjohn Company | Novel process of reclaiming polyurethane foam |
JPS5171381A (en) * | 1974-12-19 | 1976-06-21 | Bridgestone Tire Co Ltd | Horiuretanfuoomuno bunkaikaishuho |
-
1975
- 1975-09-20 DE DE2542022A patent/DE2542022C2/de not_active Expired
-
1976
- 1976-09-14 GB GB3799676A patent/GB1494170A/en not_active Expired
- 1976-09-16 US US05/723,872 patent/US4115298A/en not_active Expired - Lifetime
- 1976-09-17 ES ES451621A patent/ES451621A1/es not_active Expired
- 1976-09-17 JP JP11091076A patent/JPS5239796A/ja active Pending
- 1976-09-20 FR FR7628215A patent/FR2324676A1/fr active Granted
- 1976-09-20 BE BE170768A patent/BE846375A/xx unknown
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ES451621A1 (es) | 1977-08-01 |
FR2324676B1 (de) | 1979-06-22 |
US4115298A (en) | 1978-09-19 |
BE846375A (fr) | 1977-03-21 |
FR2324676A1 (fr) | 1977-04-15 |
GB1494170A (en) | 1977-12-07 |
DE2542022C2 (de) | 1982-10-14 |
JPS5239796A (en) | 1977-03-28 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2711145A1 (de) | Verfahren zur spaltung von polyurethankunststoffen | |
EP0805831B1 (de) | Verwendung von Toluylendiamin gestarteten Propylenoxid Polyolen in Polyurethan Hartschaumstoffen | |
DE2721724C3 (de) | Verfahren zum Abbau und zur Aufbereitung von Polyurethan und Verwendung der Verfahrensprodukte | |
EP0592952B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Recyclatpolyolen und deren Verwendung bei der Herstellung von Polyurethanen | |
DE3818769A1 (de) | Fluessige polyisocyanatmischungen, ein verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur herstellung von polyurethan-weichschaumstoffen | |
DE2238109A1 (de) | Verfahren zum aufbereiten von polyurethanschaumstoffabfaellen zu polyolen | |
EP0135867A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von mikrozellularen oder geschäumten Formkörpern und zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen | |
EP0652250A1 (de) | Verfahren zur FCKW-freien Herstellung von zelligen Polyurethanformkörpern | |
DE69019651T2 (de) | Chemisches Treibmittel. | |
EP1097953A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen | |
DE2542022A1 (de) | Verfahren zur spaltung von polyurethanabfaellen in aktivierte polyhydroxylverbindungen | |
EP0243777A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyharnstoffschaum-Formteilen | |
EP1097954A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen | |
DE4416322A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen aus (Polyurethan)Polyharnstoffabfällen | |
EP0047419B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von flüssigen Gemischen von Isocyanatgruppen aufweisenden Verbindungen, sowie ihre Verwendung als Aufbaukomponente bei der Herstellung von Polyurethankunststoffen | |
EP0255677B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Urethan- und/oder Harnstoff-gruppen-haltige Polyaminohydroxyl-Verbindungen und ihre Verwendung zur Herstellung von Polyharnstoffurethanen | |
EP2044136B1 (de) | Polyharnstoff-polyurethan-formkörper und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE19917934A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen | |
EP0688815B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen aus (Polyurethan) Polyharnstoffabfällen | |
DE19519333C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen mit geringem Gehalt an primären aromatischen Diaminen aus (Polyurethan)Polyharnstoffabfällen | |
DE3829583A1 (de) | Verfahren zur herstellung von formkunststoffen auf polyurethan-basis und deren verwendung als schuhsohlen | |
DE4427250B4 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen | |
EP2603538A1 (de) | Lichtechte polyurethane und ihre verwendung | |
DE10000495B4 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Integralschaumstoffen | |
EP0646610B1 (de) | Thermoplastische Polyurethanharnstoffe, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |