DE2527803C2 - Brandgeschützte Kunststoffe - Google Patents

Brandgeschützte Kunststoffe

Info

Publication number
DE2527803C2
DE2527803C2 DE19752527803 DE2527803A DE2527803C2 DE 2527803 C2 DE2527803 C2 DE 2527803C2 DE 19752527803 DE19752527803 DE 19752527803 DE 2527803 A DE2527803 A DE 2527803A DE 2527803 C2 DE2527803 C2 DE 2527803C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
percent
weight
plastics
flame
fire
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19752527803
Other languages
English (en)
Other versions
DE2527803A1 (de
DE2527803B1 (de
Inventor
Herbert Dipl -Chem Dr 5210 Troisdorf Petersen Egon Norbert Dipl -Chem Dr 5206 Neunkirchen-Seelscheid Schmidt Werner Dipl-Chem Dr 5205 St Augustin VoIlkommer Norbert Dipl-Chem Dr 5210 Troisdorf Klinkenberg
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Dynamit Nobel AG
Original Assignee
Dynamit Nobel AG
Filing date
Publication date
Priority to DE19752527803 priority Critical patent/DE2527803C2/de
Application filed by Dynamit Nobel AG filed Critical Dynamit Nobel AG
Publication of DE2527803A1 publication Critical patent/DE2527803A1/de
Publication of DE2527803B1 publication Critical patent/DE2527803B1/de
Priority to SE7601949A priority patent/SE421072B/xx
Priority to DK143276A priority patent/DK144918C/da
Priority to NO761466A priority patent/NO150441C/no
Priority to CH771376A priority patent/CH637660A5/de
Priority to CA255,002A priority patent/CA1077196A/en
Priority to US05/697,190 priority patent/US4128709A/en
Priority to GB25005/76A priority patent/GB1547839A/en
Priority to FR7618613A priority patent/FR2316254A1/fr
Priority to IT50012/76A priority patent/IT1061590B/it
Priority to NLAANVRAGE7606647,A priority patent/NL173412C/xx
Priority to ES449056A priority patent/ES449056A1/es
Priority to JP51073080A priority patent/JPS605608B2/ja
Priority to AT449676A priority patent/AT356890B/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2527803C2 publication Critical patent/DE2527803C2/de
Priority to US05/923,425 priority patent/US4211730A/en
Priority to AT490379A priority patent/AT357771B/de
Priority to SE8000541A priority patent/SE429557B/sv
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Il
CH1-O-C-C-R
CH,
(D
worin /i=0 oder 1, X bevorzugt Br oder gegebenenfalls Cl und R=H oder eine Methylgruppe bedeutet, enthaltend Grundbausteine der Struktureinheit
20
Il i
CH2-O-C-C-R CH,
als Flammschutzmittel für Kunststoffe oder flammgeschützte Kunststoffe.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flammschutzmittel Chlor und/oder bevorzugt Brom in Mengen von 35 bis 85 jo Gewichtsprozent, bevorzugt 45 bis 75 Gewichtsprozent, enthält
3. Verwendung nach Anspruch I5 dadurch gekennzeichnet, daß das Flammschutzmittel den Thermoplasten in Mengen von 5 bis 20 Gewichtsprozent, bevorzugt 7 bis 12 Gewichtsprozent, zugesetzt wird.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Flammschutzmittel einen hohen Polymerisationsgrad besitzt und sein Schmelzpunkt über 1500C, bevorzugt über 2000C, Hegt
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die einzelnen Flammschutzmittel dem Kunststoff entweder nachträglich oder bereits während der Polymerisation oder Polykondensation zusetzt.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Kunststoff synergistisch wirkende Stoffe wie Antimon- oder Borverbindungen in Mengen von 2 bis 12 Gewichtsprozent, bevorzugt 4 bis 7 Gewichtsprozent, zusetzt.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die gegen Brand zu schützenden Kunststoffe bevorzugt Polyester, ABS-Harze, Polycarbonate, Polyacetale oder Polyurethane darstellen.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flammschutzmittel auch in gefüllten oder verstärkten Kunststoffen einsetzt, wobei die Flammschutzmittel gemeinsam mit den Füllstoffen oder auch getrennt von ihnen zugesetzt werden können.
Die weite Verbreitung der Kunststoffe im täglichen Leben, sowohl im persönlichen Bereich bei unter anderem Bekleidung, Möbeln, HeimtextiUen und weiteren Gebrauchsgütern, wie auch im technischen Bereich, bei unter anderem Maschinenteilen, Isolierungen aller Art und im Bauwesen, bringt neben großen Vorteilen auch Gefahren mit sich. Die meisten Kunststoffe sind nämlich leicht entflammbar und gut brennbar. Eigenschaften, die die Anwendungsbreite der Kunststoffe einschränken und schon mehrfach zu Brandunglücken geführt haben.
Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, solche Kunststoffe schwer entflammbar auszurüsten, und es werden im Handel eine ganze Reihe von Substanzen angeboten, die den Kunststoffen zugesetzt werden sollen, um ihre Entflammbarkeit zu verzögern oder auch die so ausgerüsteten Kunststoffe schwer brennbar zu machen. Solche Substanzen sind z. B. Metallverbindungen von Zn, Pb, Fe und Al1 wie Oxide, Borate, Phosphate und andere Salze schwacher Säuren, daneben aber auch Chemikalien der organischen Chemie, die in ihren Molekülen Bestandteile enthalten, die den Brandschutz bewirken, wie z. B. N, P, S, die Halogene Chlor und Brom oder Kombinationen davoa Oft werden auch Gemische verschiedener Substanzen verwendet, die sich gegenseitig in der Brandschutzwirkung verstärken.
Die flammhemmende Wirkung dieser Substanzen ist jedoch gering, so daß dem Kunststoff beträchtliche Mengen davon zugesetzt werden müssen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Meist ist ein Zusatz von 12 und mehr Prozent erforderlich. Da diese Zusätze in der Regel Stoffe sind, die den Kunststoffen chemisch fremd sind, wie z. B. Metallsalze oder monomolekulare chemische Verbindungen, hat ihr Zusatz nachteilige Auswirkungen auf die Werkstoffeigenschaften der mit ihnen ausgerüsteten Kunststoffe.
Oft wirken diese Zusätze nämlich wie Füllstoffe und somit versprödend; häufig auch sind sie mit den Kunststoffen so wenig verträglich, daß sie allmählich wieder aus dem fertigen Produkt herausdiffundieren, was an einem kreidigen Belag auf der Oberfläche des Kunststoffgemisches erkennbar ist Wenn dieses Herausdiffundieren schon bei Zimmertemperatur bemerkbar wird, so wird dieser Nachteil bei Artikeln, die einer erhöhten Gebrauchstemperatur ausgesetzt sind, noch viel deutlicher. Bei sublimierenden Flammschutzmitteln läßt der Brandschutz der Kunststoffe selbstverständlich in dem Maße nach, in dem sich das Flammschutzmittel verflüchtigt, so daß in solchen Fällen nicht ein dauerhafter Brandschutz gewährleistet ist. Für die Elektroindustrie sind außerdem Artikel aus solchen Kunststoffen, die in der beschriebenen Weise auskreiden, völlig unbrauchbar, da sie erhebliche Störungen in den elektrischen Apparaturen oder Anlagen hervorrufen können.
Ein weiterer, häufig zu beobachtender Mangel solcher Flammschutzmittel ist eine zu niedrig liegende Zersetzungstemperatur, so daß zu ihrer Einarbeitung in den jeweiligen Kunststoff Stabilisatoren hinzugefügt werden müssen, die wiederum die Eigenschaften der Mischung in unübersichtlicher Weise verändern.
Es stellte sich demnach die Aufgabe, Kunststoffe so flammfest auszurüsten, daß die beschriebenen Nachteile vermieden weiden und ihr Gebrauchswert demjenigen der nicht flammfest ausgerüsteten Kunststoffe möglichst gleichzusetzen ist.
Überraschend konnte dieses Ziel dadurch erreicht werden, daß als Flammschutzmittel Polymerisate und Copolymerisate auf der Grundlage von Pentabrombenzylester oder Tetrabromxylylendiester der Strukturfor-
-/θ/— CH2-O-C-C-R
χ χ
CH,
worin π=0 oder 1, X bevorzugt Br oder gegebenenfalls ίο Cl und R = H oder eine Methylgruppe bedeutet, enthaltend Grundbausteine der Struktureinheit
O \
Il I
CH,-Ο—C-C-R
CH,
2-n
den Kunststoffen l>evorzugt in Mengen von 5 bis 20, stark bevorzugt 6 bis 10 Gewichtsprozent, zugesetzt werden.
Die als Monomere verwendeten Pentabrombenzyl- 1:5 acrylate bzw. -methacrylate und Tetrabromxylylenbisacrylate bzw. -bismethacrylate sind gewöhnlich die reinen Bromsubstitutionsprodukte, doch kommen hier ebenfalls brauchbare Monomere vor, bei deren Herstellung ein Teil des am aromatischen Kern gebundenen Broms durch Chlor ersetzt wurde, welcher Tatsache durch Verwendung des Substituenten X Rechnung getragen ist Die Menge des Chlors beträgt im allgemeinen nicht mehr als 1 Cl je Molekül der Monomeren, so daß die bevorzugten Monomereinheiten als
1S.O bis 4.0
1 Ms IjO
CH2-O-C-C-R CH2
hjJ jjo Cl0 fcl-j
CH2-O-C-C-R CH,
zu schreiben sind
Die Eignung der Polymeren und Copolymeren war auch deshalb überraschend, weil Acrylate in manchen Kunststoffen gar nicht löslich sind und die vernetzten Acrylate auch bei hohen Verarbeitungstemperaturen nicht aufschmelzen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind auch mit hohen Halogengehalten von über 70% thermisch überraschend stabil und zeigen selbst bei Verarbeitungstemperaturen von über 25O0C keinerlei Zersetzungserscheinungen.
Eine wertvolle Eigenschaft der erfindungsgemäßen Stoffe besteht außerdem darin, daß man sie nicht nur den fertig auskondensierten oder aiispolymerisierten Kunststoffen in einem nachträglichen Arbeitsgang
zumischen muß, sondern daß man sie schon während der Polymerisation oder Polykondensation zusetzen kann, ohne daß sie störend in das Reaküonsgeschehen eingreifen. Dadurch kann in manchen Fällen ein (1) S zusätzlicher Arbeitsgang, wie ihn das Einmischen von Flammschutzmitteln in einen fertigen Kunststoff darstellt, vermieden werden.
Die erfindungsgemäßen Polyacrylate sind nicht nur thermisch sehr beständig, sondern mit den meisten Kunststoffen so gut verträglich, daß sie nicht — auch nicht bei GebrauchstemperatureE, die über Zimmertemperatur liegen — herausdiffundieren. Ein Verflüchtigen der erfindungsgemäßer. Flammschutzmittel ist unmöglich, da es sich bei ihnen um polymere bzw. vernetzte Verbindungen handelt, die einen besonders niedrigen Dampfdruck besitzen, wodurch ein dauerhafter Flammschutz sichergestellt ist
Da die verwendeten Rammschutzmittel in den üblichen Lösungsmitteln unlöslich sind, soweit nicht weitere Monomere oder der Kunststoff selbst eine Löslichkeit bedingen, ist auch durch Einfluß von Lösungsmitteln oder deren Dämpfen eine Entfernung der Flammschutzmittel nicht möglich, was den Einsatzbereich so flammgeschützter Kunststoffe erweitert
Die als Flammschutzmittel verwendeten Polymerisate und Copolymerisate, näher in der gleichzeitigen Patentanmeldung P 25 27 802JJ beschrieben, enthalten bevorzugt 35 bis 85, sehr bevorzugt 50 bis 80 Gewichtsprozent Brom und gegebenenfalls zusätzliche Mengen Chlor. Der Anteil der Monomeren der Formel (1) in den Polymerisaten bzw. Copolymerisaten wird dann mehr als 40, im allgemeinen mehr als 70 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der Monomeren, betragen.
Im Falle von Copolymerisaten, insbesondere solchen mit Monomeranteilen unter etwa 40 Gewichtsprozent, wird dann zweckmäßig ein geringerer Bromgehalt enthalten sein, doch können dapn die Copolymerisate in einer über 20 Gewichtsprozent hinausgehenden Menge in der Gesamtmenge des Kunststoffs enthalten sein.
Im Grenzfall bilden die Copolymerisate selbst die flammgeschützten Kunststoffe, dann liegt ein einheitlicher durch Polymerisation, Polykondensation oder vernetzende Polykondensation hergestellter Kunststoff mit flammhemmenden Eigenschaften vor.
Diese Verwendung der Copolymerisate biccet die Möglichkeit, gänzlich oder weitgehend durch Wahl der nicht Brom enthaltenden Monomeren die Eigenschaften der flammhemmenden Copolymerisate bzw. flatnrnhemmenden Kunststoffe zu bestimmen und festzulegen, sowie auch gegebenenfalls Chlor mittels chlorhaltiger Monomerer zusätzlich homogen in das Copolymere einzubringen.
Beispiele für die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen sind
a) Poly-l^^-tetrabrom-p-xylylenglykol-l^-bisacrylat,
b) Poly-1,2,3,4,5-Pentabrombenzylacrylat, die entsprechenden Methacrylate sowie Copolymerisate der- selben entsprechend der parallelen Patentanmeldung.
c) Sind Polymere möglich, die noch restliche OH-Gruppen enthalten, um auf diese Weise eine zusätzliche Verankerung in dem flammfest auszu rüstenden Kunststoff zu erzielen, z. B. ein Copo-
lymerisat aus 90 Molprozent monomerem (b) und 10 Molprozent Butandiol-mono-acrylat mit einem restlichen OH-Gruppengehalt
Die Bromgehalte liegen bei
(a) bei 56,7 Gewichtsprozent,
(b) bei 72 Gewichtsprozent
(c) bei 69 Gewichtsprozent
Der Polymerisationsgrad der Homopolymerisate entzieht sich wegen Unlödichkeit in Lösungsmitteln der Messung, der von Copolymerisaten ist in der parallelen Patentanmeldung beschrieben und steht für Produkte nicht zu hohen Polymerisatiünsgrades in Zusammenhang mit den Schmelzpunkten. Gute Verträglichkeit mit Kunststoffen und eine gute Verarbeitbarkeit sind insbesondere bei Schmelzpunkten nicht unter 150cC gegeben, je nach dem Grade der Vernetzung werden aber auch Verbindungen erhalten, die praktisch unischmelzbar sind und sich ebenfalls gut als Flamm-Schutzmittel eignen.
Die Verwendung der Flammschutzmittel ist für eine große Anzahl von Kunststoffen, sowohl für Polykondensate wie Polymerisate, geeignet und vorteilhaft, beispielsweise mit besonderem Vorteil für Polyester, daher thermoplastische Polyester aus aromatischen oder aliphatischen Carbonsäuren wie Terephthal-, Isophthal-, Phthal- oder Adipinsäure u. a. einerseits und Glykolen wie Äthylen-, Propylen-, Butylenglykol, Neopentylglykol, 4,4'-Dihydroxy-2,2-diphenylpropan u. a. andererseits und ebenso ungesättigte Polyester, in denen eine ungesättigte Carbonsäure wie Maleinsäure einkondensiert ist, bzw. ungesättigten UP-Harzen, für Polyolefine wie Polyäthylen, Polypropylen u.a. für Homopolymerisate, Copolymerisate und Pfropfpolymerisate des Styrols, wie Polystyrol, schlagfestes Polystyrol und ABS- bzw. MBS-Harze, d. h. Co- bzw. Pfropfpolymerisate u.a., hergestellt durch Polymerisation von Acrylnitril, Methacrylsäureestern und/oder Styrol auf einer Pfropfbasis aus Polybutadien oder Polyisopren, für weitere Polycarbonate, Polyurethane, gegebenenfalls Poiyacetale, Polyamide, d. h. solchen aus α, ω - Aminocarbonsäuren bzw. Lactonen, wie auch Reaktionsprodukten aus Diaminen und Dicarbonsäuren und weiteren hier nicht im einzelnen nennbaren Kunststoffen.
Wegen ihres polymeren Charakters beeinflussen die erfindungsgemäßen^ Polyacrylate die mechanischen Eigenschaften der flammfest auszurüstenden Kunststoffe in besonders geringem Maße. Um die einzusetzenden Mengen möglichst klein zu halten, kann man die auch sonst üblichen synergistisch wirkenden Stoffe wie z. B. Antimonverbindungen, Zinkborat, Natriummetaborat, besonders aber Antomintrioxid in Mengen von 2 bis 8, bevorzugt 3 bis 5 Gewichtsprozent, hinzufügen.
Die so flammfest ausgerüsteten Stoffe sind insbesondere auch für den Einsatz in der Elektroindustrie, im elektrischen Apparatebau, z. B. für Schaltergehäuse, in der Isoliertechnik und für ähnliche Anwendungen bestens geeignet Besonders gute Ergebnisse werden auch in verstärkten oder gefüllten Kunststoffen erzielt, bei denen die Flammfestausrüstung wegen der Dochtwirkung der Füll- oder Verstärkungsstoffe bekanntlich schwieriger ist als bei unverstärkten Massen.
Prozentuale !Mengenangaben beziehen sich, wenn nicht anders gesagt, auf Gewichtsprozent
Beispiel 1
10 Gewichtsprozent eines durch Auspolymerisieren vernetzten unKchmelzbaren Poly-l^AS-tetrabrom-pxylylen-l,4-bis-acrylats (a) werden zusammen mit 5% Sb2O3 und 30 Gewichtsprozent 6 mm langen Glaskurzfasern mit so viel Poly-butylen-terephthalat vermischt daß die Summe 100 ergibt, und an einem Extruder τα Stranggranulat verarbeitet Die Verarbeitung bereitet keine Schwierigkeiten, es ist bei den erforderlichen Maschinentemperaturen von 250 bis 2600C keine Dampfbildung und keine öraunfärbung zu beobachten. Aus dem so erhaltenen Granulat wenden für den Brandtest nach Underwriters Laboratories UL-94-Prüfkörper von 5 χ V2 χ '/ιβ inch gespritzt und geprüf?. Die Ergebnisse sind sowohl im Anlieferungszustand der Proben als auch nach 7tägiger Lagerung bei 70"C »VO«. Muster der Prüfkörper werden 14 Tage lang bei 70° C, andere 7 Tage lang bei 1500C aufbewahrt: In keinem Falle ist ein Belag auf der Oberfläche zu erkennen.
Vergleicht man dieses Ergebnis mit einer Mischung, die genau so hergestellt ist wie beschrieben, nur daß statt 10 Gewichtsprozent (a) 10 Gewichtsprozent des handelsüblichen Flammschutzmittels Dekabromdiphenyl oder Gktabromdiphenyläther verwendet werden, so ist zwar der gleiche Flammschutz gegeben, jedoch wird bereits nach 7 Tagen bei 700C deutliche!) Auskreiden, nach 7 Tagen bei 1500C schon ein kräftiges Auskreiden beobachtet.
Beispiel 2
Entsprechend Beispiel V1 jedoch unter Verwendung von 10 Gewichtsprozent unschmelzbarem Poly-1,2,4,5-tetrabrom-p-xylylen-l^-bis-methacrylat an Stelle von (a) werden
A) mit einer auf 100 ergänzenden Menge Poly-butylen-terephthalat,
B) mit einer auf 100 ergänzenden Menge Poly-äthylen-terephthalat flammhemmende Polyester mit guten Ergebnissen des Brandtests und sehr geringer Neigung zum Auskreiden hergestellt
Beispiel 3
30% Glasfasern (6 mm) und 58% Poly-butylen-terephthalat werden mit 8% Polypentabrombenzylacryht (b) (Schmelzbereich 205 bis 215°C) und 4% SbK>3 gemischt und wie in Beispiel 1 an einem Extruder zu Stranggranulat verarbeitet Das Granulat wird zu Prüfkörpern für den UL-94-Test und für die Messung der mechanischen Eigenschaften verspritzt Die Verarbeitung ist ohne Schwierigkeiten möglich. Nach UL 94 bestehen die Prüfkörper den Test mit VO/VO, ein Auskreiden ist auch nach 7tägigem Erhitzen auf 1500C nicht zu beobachten.
Nach gleicher Rezeptur wird zum Vergleich ein Material hergestellt, das statt 8% (b) dieselbe Menge des als Flammschutzmittel handelsüblichen Pentabromdiphenyläthers enthält, welcher für den !Einsatz in Polyestern empfohlen ist Dieses Flammschutzmittel dampft beim Verarbeiten am Extruder und an der Spritzgutmaschine stark. Im Test nach UL 94 gibt das Vergleichsmuster mit Pentabromdiphenyläther nur Vl/Vl. Ein Auskreiden tritt bei 7tägigem Erhitzen zwar nicht auf; erhitzt man aber die erfindungsgemäße Probe mit dem Vergleichsmuster in getrennten Glaskolben bei 1 Torr 7 Std. lang auf 1500C, so zeigt das erfindungsgemäße Muster nur einen Gewichtsverlust von 0,2%, die Vergleichsprobe einen solchen von 2,1 %.
Folgende mechanische Eigenschaften wurden gemessen:
Eriindungs- Vergemäße gleichs-Probe miisier
Kugeldruckhärte, 185,0 222
DIN 53456/1/1973 (N/mm*)
Reißfestigkeit längs, 118,3 111,8
DIN 53455 (N/mm*) Biegefestigkeit, 162,8 161,5
DIN 53452 (N/mm^) Ε-Modul Zugvers, 98,30 91,50
DIN 53457 (N/mm*) Schlagzähigkeit,+23°C, 39,0 27,1
DIN 53453 (KJ/m*) Kerbschlagzähigkeit, +23° C, 11,0 8,7
DIN 53453 (KJ/m*) Formbeständigkeit i. d„ 190 184
Wärme ISO/R 75, DIN 53461
IO
'5
20
Mit dem verbesserten Flammschutz der erfindungsgemäßen Probe ist auch eine erhebliche Verbesserung wesentlicher mechanischer Eigenschaften erzielt worden.
Beispiel 4
8% des erfindungsgemäß verwendeten Flammschutzmittel (c), einem Copolymerisat aus 90 Molprozent Pentabrombenzyl-acrylatund 10 Molprozent Butandiolmono-acrylat das noch 0,2% freie OH-Gruppen enthält, werden mit 4% SbzCh und 88% Poly-butylen-terephthalat wie im Beispiel 1 zu Prüfkörpern für den UL-94-Test verarbeitet.
Zum Vergleich wird eine Mischung herangezogen, die nach der gleichen Rezeptur hergestellt ist, nur daß als Flammschutzmittel das handelsübliche Oktabromdiphenyl verwendet wird.
Im Brandtest UL 94 gibt der Ansatz (c) die Werte V0/V0, mit Oktabromdiphenyl nur Vl/Vl. Nach Htätigem Erhitzen auf 1500C zeigt die erfindungsgemäße Probe keinerlei Belag, das Vergleichsmuster jedoch zeigt schon nach 7 Tagen einen deutlichen weißen Belag von OktabrotndiphenyL Erhitzt man beide Muster in je einem Langhals-Glaskolben bei 1 Torr 7 Std. lang auf 1800C so bleibt die erfindungsgemäße Probe unverändert, während sich in den kälteren Teilen des Glaskolbens mit dem Vergleichsmuster Kristalle von Oktabromdiphenyl abgesetzt haben; der Gewichtsverlust nach dem Erhitzen beträgt bei der erfindungsgemäßen Probe 0,18%, bei dem Vergleichsmuster 1,2%.
Beispiel 5
83 Gewichtsprozent Acrylnitril- Butadien-Styrol-Copolymerisat werden auf einem Zweiwalzenstuhl mit 12 Gewichtsprozent Poly-pcntabrom-benzylacrylat (b) und 5 Gewichtsprozent Sb2C>3 gemischt, das Walzfell wird zerkleinert und zu Prüfkörpern für den Brandtest nach UL 94 verspritzt. Die Ergebnisse des Brandtestes sind Vl/Vl. Auskreiden ist nicht zu beobachten.
Beispiel 6
Ein Copolymerisat aus Tetrabrom-p-xylylenglykol-bisacrylat und Tetrachlor-p-xylylen; glykol-bisacrylat mit einem Bromgehalt von 29 Gewichtsprozent und einem Chlorgehalt von 17 Gewichtsprozent und einem Schmelzpunkt von über 250° C wird in einer Menge von II Gewichtsprozent zusammen mit 5 Gewichtsprozent Sb2Cb einem handelsüblichen Polybutylenterephthalat zugemischt, die Mischung wird an einem Doppelschneckenextruder zu Stranggrariulat verarbeitet und anschließend zu Prüfkörpern für den UL-94-Test gespritzt Der Brandschutz erhält die Bewertung V0/VI, ein Auskreiden ist an den Proben auch nach 7tägiger Lagerung bei 1500C nicht erkennbar. 7 stündiges Erhitzen bei 1800C und 1 Torr ergibt nur einen Gewichtsverlust von 0,14%.
Beispiel 7
Das in Beispiel 1 genannte unschmelzbare PoIy-Tetrabromxylylenbisacrylat (P.T.A.) wurde in Mengen von 12 Gewichtsprozent zusammen mit 5 Gewichtsprozent SbO
a) handelsüblichem Polypropylen
b) handelsüblichem Polystyrol
zugesetzt Die gemessenen Werte des Oxygen Index (Ox.I) zeigen gegenüber dem 0-Wert der von Flammschutzmitteln freien Kunststoffe nach der folgenden Tabelle eine gute zum Teil überlegene Wirksamkeit
Beispiel 8
Das in Beispiel 2 genannte Polypentabrombenzylacrylat (P.P.A.) wurde in Mengen von 12 Gewichtsprozent zusammen mit 5 Gewichtsprozent SbKD3 in
a) handelsübliches Polypropylen
b) handelsübliches Polyäthylen
c) handelsübliches ABS
eingearbeitet und an Hand des Oxygen-Indox gegenüber dem 0-Wert als gut flammhemmend ermi .telt
Bei Kunststoff Zusatz OX. 1 Vergleich
spiel Art/Menge OX. 1
O-Wert
7a Polypropylen PTA 12 21,2 17,3
7b Polystyrol PTA 12 223 17,3
8a Polypropylen PPA 12 23,0 173
8b Polyäthylen PPA 12 27,0 18,5
8c ABS PPA 12 24,0 20,5

Claims (1)

Ll Pa' antansprüche:
1. Verwendung von Polymerisaten und Copolymerisaten auf der Grundlage von Pentabrombenzylester oder Tetrabromxylylendiester der Strukturformel (1)
DE19752527803 1975-06-21 1975-06-21 Brandgeschützte Kunststoffe Expired DE2527803C2 (de)

Priority Applications (17)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19752527803 DE2527803C2 (de) 1975-06-21 Brandgeschützte Kunststoffe
SE7601949A SE421072B (sv) 1975-06-21 1976-02-19 Polymerer pa basis av pentabrombensylestrar och tetrabromxylylendiestrar samt anvendning derav som flamskyddsmedel
DK143276A DK144918C (da) 1975-06-21 1976-03-30 Polymerisater og copolymerisater paa basis af acrylestere eller methacrylestere af benzyl- eller xylylenalkoholer til anvendelse som formstoffer eller i formstoffer med flammebeskyttelsesegenskaber
NO761466A NO150441C (no) 1975-06-21 1976-04-28 Polymerisater og kopolymerisater paa basis av akrylestere eller metakrylestere av benzyl- eller xylylenalkoholer til anvendelse som formstoffer eller i formstoffer med flammebeskyttelsesegenskaper
CH771376A CH637660A5 (de) 1975-06-21 1976-06-16 Verwendung von neuen polymerisaten oder copolymerisaten von acrylaten oder methacrylaten zur herstellung flammgeschuetzter kunststofferzeugnisse.
CA255,002A CA1077196A (en) 1975-06-21 1976-06-16 Polymers and copolymers based on acrylates and their use as flameproofing agents
US05/697,190 US4128709A (en) 1975-06-21 1976-06-17 Acrylate-based polymers and their use as flameproofing agents
GB25005/76A GB1547839A (en) 1975-06-21 1976-06-17 Halogen-contauning acryic polymers and their use as flamerproofing agents for plastixs
FR7618613A FR2316254A1 (fr) 1975-06-21 1976-06-18 Polymeres et copolymeres a base d'acrylates et leur utilisation comme agents retardateurs de combustion
NLAANVRAGE7606647,A NL173412C (nl) 1975-06-21 1976-06-18 Werkwijze voor het bereiden van broom-bevattende polymeren en copolymeren en toepassing van de bereide (co)polymeren als brandwerend toevoegsel en het vervaardigen van brandwerende voorwerpen.
IT50012/76A IT1061590B (it) 1975-06-21 1976-06-18 Polimeri e copolimeri a base di acrilati utili come agenti ignifughi
ES449056A ES449056A1 (es) 1975-06-21 1976-06-19 Procedimiento para la preparacion de polimeros y copolimerosa base de acrilatos y metacrilatos.
JP51073080A JPS605608B2 (ja) 1975-06-21 1976-06-21 アクリラ−ト又はメタクリラ−トを主体とする重合体、その製法及び該重合体による合成樹脂の難燃化法
AT449676A AT356890B (de) 1975-06-21 1976-06-21 Verfahren zur herstellung von neuen poly- merisaten und copolymerisaten auf der basis von acrylaten
US05/923,425 US4211730A (en) 1975-06-21 1978-07-10 Acrylate-based polymers and copolymers and their use as flameproofing agents
AT490379A AT357771B (de) 1975-06-21 1979-07-16 Flammschutzmittel fuer kunststoffe
SE8000541A SE429557B (sv) 1975-06-21 1980-01-23 Formassa pa en basis av en polyester innehallande polymerisat

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19752527803 DE2527803C2 (de) 1975-06-21 Brandgeschützte Kunststoffe

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2527803A1 DE2527803A1 (de) 1976-01-29
DE2527803B1 DE2527803B1 (de) 1976-01-29
DE2527803C2 true DE2527803C2 (de) 1977-09-08

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH637660A5 (de) Verwendung von neuen polymerisaten oder copolymerisaten von acrylaten oder methacrylaten zur herstellung flammgeschuetzter kunststofferzeugnisse.
DE2515473B2 (de) Flaminwidrige, lineare Polyester
EP0002514B2 (de) Verfahren zum Flammfest- Ausrüsten von thermoplastischen Kunststoffen
DE2545568A1 (de) Flammfeste kunstharzzubereitungen
DE3873715T2 (de) Harzmischung aus polybutylenterephthalat und bromiertes polystyrol sowie daraus geformte gegenstaende.
EP0376261A2 (de) Flammwidrige Polyesterformmasse
DE1794072C3 (de) Schwerbrennbare Formmassen auf der Basis von Polymerisaten des Propylene
DE2534762A1 (de) Thermoplastische polyestermasse
DE3215751A1 (de) Verfahren zum flammfestausruesten von thermoplastischen kunststoffen
DE3733838A1 (de) Glasfaserverstaerkte thermoplastische formmassen auf der basis von poyestern und pfropfpolymerisaten
DE1193669B (de) Selbstverloeschende Formmassen aus Olefin- oder Styrolpolymerisaten
DE2527803C2 (de) Brandgeschützte Kunststoffe
DE2532066A1 (de) Fuellstoffhaltige polyesterzusammensetzung und verfahren zur schmelzviskositaetsstabilisierung bei solchen zusammensetzungen
DE3688731T2 (de) Flammhemmende Polymerzusammensetzungen.
DE2800923A1 (de) Flammfeste aromatische polycarbonate mit guten mechanischen eigenschaften und guter schmelzstabilitaet
DE2815035A1 (de) Flammhemmend ausgeruestete kunststoffe
DE2527803B1 (de) Brandgeschuetzte kunststoffe
DE69205655T2 (de) Polymermischung aus ABS oder ABS + Polycarbonat und einem Copolyether-esterblockcopolymer und daraus geformte Gegenstände.
DE2300114C3 (de) Selbstverlöschende Formmassen aus Styrolpolymerisaten
CH477495A (de) Wärmehärtbare flammwidrige Kunststoff-Formmassen
DE69019400T2 (de) Polyhalogenaromatische Ester als Flammschutzmittel für Polyolefinharze.
DE2943535C2 (de)
DE1569444A1 (de) Feste,stabilisierte Polymerenzusammensetzung
DE3004943A1 (de) Flammhemmende thermoplastische zusammensetzungen mit verminderter ausbluehneigung
DE1194575B (de) Flammfeste, transparente Formkoerper liefernde Kunststofformmassen