-
Vertikalablenkschaltung für einen Fernsehempfänger In einem Fernsehempfänger
wird bekanntlich die Vertikalablenkspule für die Ablenkung in Bildrichtung von einer
Endstufe gespeist, die im allgemeinen von einer sägezahnförmiaen Spannung über eine
Treiberstufe angesteuert wird.
-
Bei einer bekannten Schaltung (DT-AS 10 99 577) besteht die Endstufe
aus zwei gleichspannungsgemäß in Reihe geschalteten komplementären Transistoren,
deren Verbindungspunkt über einen Koppelkondensator an die Ablenkspule angeschlossen
ist und deren Basen von dem Treibertransistor mit einer sägezahnförmigen Spannung
gesteuert werden. Dann ist während der ersten Hinlaufhälfte der erste Transistor
und während der zweiten Hinlaufhälfte der zweite Transistor stromleitend derart,
daß insgesamt in die Ablenkspule ein sägezahnförmiger Ablenkstrom fließt.
-
Bei einer solchen Schaltung ist es wichtig, daß der Verbindungspunkt
der Transistoren den richtigen Gleichspannungswert hat. Wenn sich dieser Gleichspannungswert
verschiebt, kann es vorkommen, daß einer der Transistoren durch die sägezahnförmige
Spannung in die Sättigung oder zu weit in den Sperrbereich hineingesteuert wird.
Dann würde ein Teil der sägezahnförmigen Spannung abgeschnitten und die Geometrie
am oberen oder unteren Bildrand verfälscht.
-
Zur Stabilisierung der Gleichspannung ist es daher bekannt, zwischen
dem Verbindungspunkt der beiden komplementären Transistoren und der Basis des Treiber
transistors eine Gleichspannungsgegenkopplung vorzusehen.
-
Bei einer bekannten Schaltung dieser Art (Telefunken-Sprecher Februar
1975 Seite 3-10) erfolgt diese Gegenkopplung über ein Netzwerk, an das eine zusätzliche
negative Vorspannung angelegt ist. Diese negative Vorspannung dient dazu, die am
Verbindungspunkt der Endtransistoren stehende Gleichspannung, die für die Basis
des Treibertransistors zu hoch ist, zu verschieben, also eine Potentialtransformation
durchzuführen. Die negative Vorspannung wird dabei durch Gleichrichtung der Ausgangswechselspannung
der Zeilenendstufe gewonnen.
-
Diese Schaltung hat folgenden Nachteil. Die negative Vorspannung unterliegt
Schwankungen, insbesondere durch Temperaturänderungen und durch Toleranzen in den
Bauteilen. Diese Änderungen in der negativen Vorspannung wirken sich zwangsläufig
auf die Vorspannung der Basis des Treibertransistors aus und können die an sich
vorgesehene Gegenkopplung aufheben oder sogar in umgekehrter Richtung wirken. Wenn
z.B. die Gleichspannung an dem Verbindungspunkt der Endtransistoren positiver wird,
so wird dadurch auch die Basis des Treibertransistors positiver, wodurch die angestrebte
Gegenkopplung und Stabilisierung erreicht werden. Wenn jetzt im gleichen Augenblick
durch andere Einflüsse die negative Vorspannung noch negativer wird, so wirkt sie
der Änderung der Vorspannung an der Basis des Treibertransistors in positiver Richtung
entgegen. Dies kann soweit führen, daß die Spannung an der Basis des Treiber transistors
nicht positiver, sondern sogar negativer wird. Dann wird nicht nur keine stabilisierende
Wirkung erreicht, sondern die Gleichspannung an dem Verbindungspunkt der Endtransistoren
noch zusätzlich in unerwünschter Richtung verschoben.
-
Es ist zwar denkbar, die negative Vorspannung einer stabilisierten
Spannungsquelle zu entnehmen. Dieses erfordert aber einen zusätzlichen schaltungstechnischen
Aufwand. Bei einfachen Spannungsstabilisierungsschaltungen, wie z.B. mit einer Zenerdiode,
besteht außerdem der Nachteil, daß solche Stabilisierungselemente starke Toleranzen,
also Streuungen in den Stabilisierungsspannungen von Exemplar zu Exemplar eines
Types haben.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannte notwendige
Vorspannung so zu erzeugen, daß sie keinen nachteiligen Einfluß auf die Gegenkopplung
zwischen dem Verbindungspunkt der Endtransistoren und der Basis des Treiber transistors
hat.
-
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
-
DieErfindung beruht auf folgender Erkenntnis. Wenn die erforderliche
Vorspannung für die Potential transformation durch Gleichrichtung der Ausgangswechselspannung
der Endstufe gewonnen wird, so ändert sich diese Vorspannung bei einer Verschiebung
der Gleichspannung am Verbindungspunkt der Endtransistoren gerade im gewünschten
Sinne, d.h. derart, daß sie die stabilisierende Wirkung der Gegenkopplung unterstützt.
Die erfindungsgemäße Schaltung liefert dann die zur Potentialtransformation notwendige
Vorspannung und unterstützt außerdem die Stabilisierungswirkung der an sich bekannten
Gegenkopplungsschaltung. Der schaltungstechnische Aufwand ist gering, weil im wesentlichen
nur ein Kondensator und eine Diode erforderlich sind.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispie)
erläutert. Darin zeigt Fig. 1 ein Prinzipschaltbild der erfindungsgemäßen Vertikalablenkschaltung
und Fig. 2 Kurven zur Erläuterung der Wirkungsweise.
-
Fig. 1 zeigt eine Vertikalablenkschaltung mit zwei komplementären
Endtransistoren 1,2,einem Koppelkondensator 3, Vertikalablenkspulen 4, einer Bildröhre
5, einem Treibertransistor 6 und Arbeitswiderständen 7,8. Der Treibertransistor
6 wird von einem Ablenkgenerator 9 über einen Kondensator 10 mit einer sägezahnförmigen
Spannung 11 so geteu ert, daß in der Ablenkspule 4 ein sägezahnförmiger Ablenkstrom
fließt. Dabei ist während der ersten Hinlaufhälfte der Transistor 1 und während
der zweiten Hinlaufhälfte der Transistor 2 durch die Ansteuerung im Gegentakt leitend.
Der Generator 9 wird an einer Klemme 12 durch Bildsynchronimpulse 13 synchronisiert.
Zur Stabilisierung der Gleichspannurg am Punkt a ist ein Gegenopplungsweg zwischen
dem Punkt a und der Basis des Treibertransistors 6 vorgesehen, der aus einem Widerstand
14 besteht. Wnn z.B. die Gleichspannung am Punkt a positiver werden will, wird auch
die Gleichspannung an der Basis des Treiber transistors 6 positiver und damit die
Spannung am Kollektor des Transistors 6 negativer. Dadurch wird der Transistor 1
weniger leitend und der Transistor 2 mehr leitend, so daß der Spannungsänderung
am Punkt a in positiver Richtung entgegengewirkt wird. Da an dem Punkt a und an
der Basis des Treiber transistors 6 unterschiedliche Gleichspannungen stehen, wird
vom Punkt b noch eine negative Vorspannung über einen Widerstand 15 in das Gegenkopplungsnetzwerk
eingekoppelt.
-
Diese negative Vorspannung wird erfindungsgemäß durch Gleichrichtung
der am Punkt a stehenden Wechselspannung gemäß Fig. 2a erzeugt. Dieses erfolgt mit
einer Gleichrichterschaltung aus einem Kondensator 16 und einer Diode 17. Eine Siebung
der am Punkt b stehenden Spannung ist dabei nicht erforderlich.
-
Fig. 2 erläutert die Wirkungsweise. Die kleiner: Buchstaben zeigen,
an welchen Punkten in Fig. 1 die Spannungen gemäß Fig. 2 stehen. Wenn z.B. die Spannung
am Punkt a positiver wird, so wird dadurch, wie beschrieben, durch den Widerstand
14 auch die Vorspannung an der Basis des Treibertransistors 6 positiver.
-
Gleichzeitig verringert sich, wie in Fig. 2a durch die gestrichelte
Linie 18 angedeutet die Amplitude der Wehselspannung am Punkt a. Dadurch wird die
am Punkt b stehende, durch Gleichrichtung negative Vor spannung weniger negativ,
so daß die Gleichspannung an der Basis des Treiber transistors 6 zusätzlich in positiver
Richtung verschoben wird. Die sich ändernde Vorspannung am Punkt b unterstützt also
die zur Stabilisierung dienende Gegenkopplung über den Widerstand 14. Wenn die Gleichspannung
am Punkt a negativer wird, wie durch die gestrichelte Linie 20 angedeutet, so wird
in erwünschter Weise die Gleichspannung an der Basis des Treibertransistors 6 ebenfalls
negativer. Gleichzeitig erhöht sich aber die Amplitude der Wechselspannung am Punkt
a, wie Fig. 2a zeigt. Dadurch wird die durch Gleichrichtung gewonnene Vorspannung
am Punkt b negativer, wie durch die gestrichelte Kurve 21 angedeutet. Die Gleichspannung
an der Basis des Transistors 6 wird als in erwünschter Weise zusätzlich in negativer
Richtung verschoben, so daß auch in dieser Richtung die Wirkung der stabilisiereidcn
Gegenkopplung erhöht wird.
-
Die erfindungsgemäße Schaltung kann zusätzlich als Begrenzer für die
am Punkt a auftretende Spannung wirken. Sie verhindert je nach Stromentnahme aus
der Gleichrichterschaltung einen Inversbetrieb für den Transistor 1 durch die gespeicherte
Energie der Ablenkspule 4. Diese Stromentnanme kann durch den gestrichelt eingezeichneten
Widerstand 22 vergrößert werden. Ebenso werden am Punkt a auftretende, induzierte
Frendspannungen durch Überschläge durch die Gleichrichterschaltung 16,17,22 begrenzt.