DE2526263C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von Abfallteilen an geblasenen Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von Abfallteilen an geblasenen Hohlkörpern aus thermoplastischem KunststoffInfo
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Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abtrennen von Abfallteilen an geblasenen Hohlkörpern
aus thermoplastischem Kunststoff gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie auf eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Bei der Herstellung von Hohlkörpern, z. B. Flaschen und Fässern, aus thermoplastischem Kunststoff nach
dem Extrusionsblasverfahren wird zunächst von einem Extruder über eine Ringdüse ein schlauchartiger, an
seinem unteren Ende offener Vorformling erzeugt und in eine geöffnete Blasform eingebracht. Der Vorformling
ist dabei um ein bestimmtes Maß länger als die Höhe des Formnestes ausgebildet, so daß auf jeden Fall
sichergestelh ist, daß der Vorformling beim Schließen der Blasform durch entsprechend ausgebildete Kanten
derselben mit Abstand von seinem unteren, freien Ende zusammengequetscht und damit für die Durchführung
des Blasvorganges geschlossen wird. Bei diesem Abquetschvorgang entsteht an dem geschlossenen Ende
des Vorformlings ein Abfallteil, das nach dem Blasvorgang zur Aufweitung des Vorformlings zum
fertigen Hohlkörper noch vorhanden und mit dem Hohlkörper über einen dünnen, filmartigen Steg
verbunden ist. Auch im Bereich des Halsteiles und bei der Formung von Griffen an durch einen Blasvorgang
hergestellten Hohlkörper können ähnliche Abfallteile entstehen.
Diese Abfallteile müssen nach dem Herausnehmen des Hohlkörpers aus der Blasform in einem besonderen h5
Arbeitsgang entfernt werden. Bei kleinen Hohlkörpern, beispielsweise Flaschen, geschieht diese Abfallentfernung
bisher in der Weise, daß die Hohlkörper an Messervorrichtungen vorbeigeführt werden, die die
Abfallteile abschneiden bzw. abschlagen. Derartige bekannte Vorrichtungen sind jedoch für die Entfernung
von Abfallteilen im Bereich einer Grifföffnung ungeeignet. Hier müssen die Abfalitefle manuell mit einem
Messer entfernt werden. Ferner erfordern diese bekannten Vorrichtungen aber auch eine genaue und
damit aufwendige Führung der Hohlkörper, da sonst die Hohlkörper durch die Messervorrichtungen beschädigt
werden. Bei einer ungleichmäßigen Schrumpfung der Hohlkörper bei der Abkühlung kann es vorkommen,
daß trotz der sorgfältig eingestellten Messervorrichtung noch ein Grat erhalten bleibt, der bei der Handhabung
der Hohlkörper zu Schnittverletzungen führt
Für größere Hohlkörper, beispielsweise Fässer, sind diese bekannten Messervorrichtungen unbrauchbar, da
hier einerseits der Beden nach innen gewölbt ist und andererseits die oben erwähnten Schrumpfungsunterschiede
zu groß sind. Bei Fässern werden deshalb die Abfallteile im Bereich des Bodens manuell mittels eines
Werkzeuges abgeschlagen. Dies kann insbesondere bei zähen Werkstoffen zu einer Zerstörung oder Beschädigung
der Hohlkörper führen. Der nach dem Abschlagen verbleibende Grat wird dann, ebenfalls manuell, mittels
eines Messers abgeschnitten. Neben der Möglichkeit, daß der Hohlkörper durch das Messer beschädigt
werden kann, besteht bei der Benutzung eines Messers immer eine nicht zu unterschätzende Unfallgefahr.
Aus der DE-PS 9 49 373 ist ein Verfahren zum Entfernen des Grates oder Austriebes an Formkörpern
aus elastischen Kunststoffen bekannt, bei dem der Hohlkörper kurzzeitig einem Heißgasstrom, insbesondere
Heißluftstrom ausgesetzt wird, dessen Temperatur oberhalb der Erweicherungstemperatur des Kunststoffes
liegt Durch die Einwirkung des Heißgasstromes sintert der Grat oder der Austrieb zusammen, und die
sich dabei bildenden Reste des Grates oder Austriebes werden gleichzeitig durch das strömende Gas entfernt
Bei diesem bekannten Verfahren wird somit der gesamte Hohlkörper — wenn auch nur kurzzeitig —
dem Heißgasstrom ausgesetzt. Dies macht einen hohen Wärmeaufwand erforderlich. Darüber hinaus ist eine
Vorrichtung zur Erzeugung eines den gesamten Formkörper erfassenden Heißluftstromes kompliziert
und teuer.
Aus dem DE-GM 19 82 657 ist eine Schneidvorrichtung zum Abschneiden von Kunststoffschläuchen oder
verlorenen Köpfen von im Blasverfahren hergestellten Kunststoff-Flaschen bekannt, die aus einem schwenkbar
gelagerten Schneidarm mit daran befestigtem Schneiddraht besteht Infolge der Schwenkbewegung des
gespannten Schneiddrahtes können nur gerade und ebene Schnitte ausgeführt werden. Das Abtrennen von
Abfällen im Bereich eines gewölbten Bodens oder einer Grifföffnung eines Hohlkörpers ist mit dieser Vorrichtung
nicht möglich.
'Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Abtrennen der Abfallteile an geblasenen
Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff zu schaffen, das bei geringstem Aufwand ein einwandfreies
und sicheres Abtrennen der Abfallteile, insbesondere aber auch bei nach innen gewölbten Böden oder in
Grifföffnungen gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen,
daß das erhitzte Medium gegen den Steg geführt wird und der Steg fortschreitend geschmolzen wird.
Dabei wird von der Tatsache Gebrauch gemacht, daß
Kunststoffe schlechte Wärmeleiter sind und daß die
Wandstärke des Steges zwischen dem Hohlkörper und dem oder den Abfallteilen bedeutend dünner als die
Wandstärke von Hohlkörpern und Abfaßten ist
Durch die gezielte Wärmezufuhr ist nur ein geringer s
Energiebedarf notwendig. Eine genaue und damit aufwendige Führung für das erhitzte Medium ist nicht
erforderlich.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in einer Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher
erläutert Dabei zeigt
Fig.l eine von Hand betätigbare Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig.2 eine der Fig. !entsprechende, auf einem
Schlitten angeordnete Vorrichtung,
Fig.3 eine weitere Ausbildung einer Vorrichtung
zum Abtrennen eines Abfallteiles,
F i g. 4 zwei der F i g. 2 entsprechende Vorrichtungen
und ' ,;
F ig. 5 eine weitere Ausbildung einer Vorrichtung.
In den Fig.l bis 3 und 5 der Zeichnung ist ausschnittsweise ein Faß 1 aus thermoplastischem
Kunststoff dargestellt, das nach dem sogenannten Extrusionsblasverfahren hergestellt wurde und daher an
seinem Boden 2 ein an sich bekanntes, zusammengequetschtes Abfallteil 3 besitzt Dieses Abfallteil 3
erstreckt sich annähernd über den gesamten Durchmesser des Fasses 1 und ist mit demselben bzw. mit dem
Boden 2 des Fasses 1 über seine ganze Länge durch einen dünnen, filmartigen Steg 4 verbunden.
Zur Abtrennung dieses Abfallteiles 3 ist nun gemäß der F i g. 1 eine Vorrichtung 5 vorgesehen, die aus einem
nur angedeuteten Heißluftgerät 6 besteht An dieses Heißluftgerät 6 ist über eine flexible Leitung 7 ein
Griffstück 8 angeschlossen, das ein abgebogenes Rohr 9 mit einer düsenartigen Austrittsöffnung 10 trägt In dem
Heißluftgerät 6 wird Heißluft erzeugt und der Austrittsöffnung 10 des Rohres 9 zugeleitet deren
Temperatur annähernd gleich, vorzugsweise aber höher als die Schmelztemperatur des Kunststoffes ist, aus dem
das Faß 1 gefertigt wurde. Das Griffstück 8 wird von Hand so gegen das Faß 1 gehalten, daß die
Austrittsöffnung 10 des Rohres 9 annähernd senkrecht zum Steg 4 des Fasses 1 verläuft Durch die aus der
Öffnung 10 ausströmende Heißluft wird nun der Kunststoff im Bereich des Steges 4 erwärmt. Infolgedessen,
daß die Wandstärke des Steges 4 bedeutend dünner ist als die Wandstärke des Bodens 2 und des Abfallteiles
3 und Kunststoff ein schlechter Wärmeleiter ist, beginnt der Kunststoff im Bereich des Steges 4 bereits frühzeitig
zu schmelzen, ohne daß eine unerwünschte Erweichung des Kunststoffes im Bereich des Bodens 2 eintritt
Infolge der im Bereich des Steges 4 herrschenden Spannungen, die bei der Bildung des Hohlkörpers
zwangsläufig entstehen, wird die durch die Erwärmung entstandene Schmelzbrücke unterbrochen.
Das Griffstück 8 mit dem Rohr 9 wird nun, ähnlich einem Schweißbrenner, langsam längs des Steges 4
bewegt Dabei wird das Abfallteil 3 durch den Schmelzvorgang vom Boden 2 des Fasses 1 gelöst und so
fällt durch sein eigenes Gewicht nach unten. Für den Fall, daß die im Bereich der Schmelzbrücke herrschenden
Spannungen einer Abtrennung des Abfallteiles entgegenwirken, ist es zweckmäßig, am Abfallteil 3
beispielsweise mittels einer. Klemmeinrichtung ein Gewicht zu befestigen. Nach der Abtrennung des
Abfallteiles 3 verbleibt am Boden 2 des Fasses 1 eine gratfreie, ähnlich einer Schweißnaht aussehende Markierung.
Bei dem in der F i g. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Griffstück 8 auf einem Schlitten 11 angeordnet
der von einer Führungsschiene 12 getragen wird. Mittels eines beispielsweise pneumatisch beaufschlagbaren
Antriebes 13 kann der Schlitten 11 und damit das Griffstück 8 mit dem Rohr auf der Führungsschiene hin-
und herbewegt werden. Die Führungsschiene 12 ist mit einer Steuerkurve 14 versehen, die genau der Kontur
des Bodens 2 des Fasses 1 entspricht Durch diese Steuerkurve 14 wird erreicht daß der Schlitten 11 seine
Lage quer zur Führungsschiene 12 verändert Dabei wird die Austrittsöffnung 10 des Rohres 9 entlang des
Bodens 2 des Fasses 1 bewegt das mit Abstand von der Führungsschiene 12 ortsfest gehalten wird. Die Führungsschiene
12 ist hier versetzt gegenüber dem Abfallteil 3 des Fasses angeordnet so daß das Abfallteil
3 nach dem Abschmelzvorgang ungehindert nach unten fallen kann.
Bei dem in der F i g. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das an die flexible Leitung 7 angeschlossene Rohr 9
durch eine Breitschlitzdüse 15 ersetzt Die Breitschlitzdüse 15 weist hier eine profilierte Austrittsöffnung auf,
die genau der Kontur des Faßbodens 2 entspricht Die Breitschlitzdüse 15 ist auf einem mit Laufrollen 16
versehenen Gestell 17 befestigt das auf nur angedeuteten Laufschienen 18 verfahrbar ist und mittels eines
Antriebes 19 in Richtung auf den Boden 2 des Fasses 1 und zurück bewegt werden kann. Durch diese
Breitschlitzdüse 15 wird der Steg 4 über seine gesamte Länge gleichmäßig erhitzt und geschmolzen, so daß die
Zeit für das Abtrennen des Abfallteiles 3 verringert wird.
In der Fig.4 der Zeichnung sind zwei Fässer la, IZj
gezeigt die an ihrem Halsteil einstückig miteinander verbunden sind und von einer nur angedeuteten
Haltevorrichtung 20 getragen werden. Jedes Faß la, \b weist hier im Bereich des Bodens 2 ein Abfallteil 3 auf,
an dem jeweils eine unter Federkraft stehende Klemmzange 21 angreift. Zum Abtrennen der beiden
Abfallteile 3 sind hier zwei Abtrennvorrichtungen 5 vorgesehen, die in gleicher Weise wie die Abtrennvorrichtung
der Fig.2 ausgebildet sind und entlang des Steges 4 bewegt werden können. Die beiden Klemmzangen
21 stellen hier sicher, daß die Abfallteile 3 nach dem Schmelzvorgang senkrecht vom Boden 2 abgezogen
werden.
Bei dem in der F i g. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel wird eine Abtrennvorrichtung 5a verwendet, die
ebenfalls ein Griffstück 8a aufweist. In das Griffstück 8a ist eine Klinge 22 eingesetzt, die nahe ihrem freien Ende
eine elektrische Heizvorrichtung 23 trägt Durch diese Heizvorrichtung 23 wird die Klinge 22 über die
Schmelztemperatur des Kunststoffes, aus dem das Faß 1 gefertigt ist, erwärmt Nun wird die Klinge 22 mittels des
Griffstückes 8a ähnlich wie ein Messer quer zum Steg 4 bewegt. Das abgekröpfte Ende 24 der Klinge 23 trennt
dabei das Abfallteil 3 vom Boden 2 des Fasses 1 ab.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Abtrennen von Abfallteilen an geblasenen Hohlkörpern aus thermoplastischem
Kunststoff, die bei der Herstellung der Hohlkörper mit einer Blasform durch einen Quetschvorgang
entstehen und mit dem Hohlkörper über einen dünnen Steg verbunden sind, wobei der Hohlkörper
kurzzeitig einem erhitzten Medium, dessen Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur des
thermoplastischen Kunststoffes Hegt, ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
erhitzte Medium gegen den Steg geführt wird und der Steg fortschreitend geschmolzen wird. >5
2. Vorrichtung zum Abtrennen von Abfallteilen an geblasenen Hohlkörpern aus' thermoplastischem
Kunststoff, die bei der Hersteilung der Hohlkörper mit einer Blasform durch einen Quetschvorgang
entstehen und mit dem Hohlkörper über einen dünnen Steg verbunden sind, wobei der Hohlkörper
kurzzeitig einem erhitzten Medium, dessen Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur des
thermoplastischen Kunststoffes liegt, ausgesetzt wird, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zuführeinrichtung (9,15,22) für das erhitzte Medium vorgesehen ist, die längs des
Steges (4) bewegbar ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung (9) in einer der
Kontur des Hohlkörpers (1, la, Xb) im Bereich des
Abfallteiles (3) entsprechenden Führung (12, 14) verschiebbar gehalten ist.
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ITBZ20060037A1 (it) * | 2006-08-16 | 2008-02-17 | Roechling Automotive Ag & Co | Procedimento per la separazione di materozze nella produzione di corpi plastici estrusi, soffiati, impianto per la sua realizzazione e corpi cavi da esso ottenuti |
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1975
- 1975-06-12 DE DE19752526263 patent/DE2526263C3/de not_active Expired
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