DE2525211B2 - Vorrichtung zur unterteilung von fluessigen proben, insbesondere fuer analysezwecke - Google Patents
Vorrichtung zur unterteilung von fluessigen proben, insbesondere fuer analysezweckeInfo
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Description
ίο Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterteilung
einer flüssigen Probe mit lotrechter Achse, mil einem zentralen Behälter und mit mehreren Aufnahmebehältern,
welche gleichmäßig um den zentralen Behälter herum verteilt und mit diesem durch sich im
wesentlichen in radialer Richtung erstreckende Abmeßbehälter verbunden sind, deren jeder eine Einschnürung
in der Nähe des entsprechenden Aufnahmebehälters aufweist, die zusammen mit den Abmeßbehältern ein
bestimmles Volumen abgrenzt und eine Kapifiarwirkung
für die flüssige Probe hat.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DT-OS 22 00 730) ist ein lotrechtes zentrales Rohr mit einer
durchgehenden Bohrung vorgesehen, welches mit den Aufnahmebehältern durch mit einer Einschnürung
versehene Kapillarkanäle verbunden irt. Wenn der zentrale Behälter auf den unteren Teil des Röhrchens
aufgedrückt wird, geht die in ihm enthaltene Probe durch Kapillarität in die Kapillarröhrchen bis zu der
Einschnürung derselben über. Bei Entfernung des zentralen Behälters sinkt der noch in dem lotrechten
Rohr enthaltene Teil der flüssigen Probe abwärts, während die in den Kapillarröhrchen enthaltenen
Volumen in diesen z-irückgehaltcn werden. Es genügt
dann, die Vorrichtung mit einer für die Überwindung der Kapillarkräfte ausreichenden Drehzahl in Umdrehung
zu versetzen, um die in jedem Kapillarröhrchen enthaltene Flüssigkeit in einen zugeordneten Aufnahmebehälter
zv schleudern. Eine derartige Vorrichtung ist zwar verhältnismäßig einfach aufgebaut, hat jedoch
Nachteile bei der Handhabung von gefährlichen flüssigen Proben, z. B. wenn es sich um Mikrobenpräparate
handelt. Das lotrechte Rohr bleibt nämlich nach Entfernung des Zentralbehälters weit offen und dieser
enthält noch einen Teil der Probe, welcher bei einem unbeabsichtigen Verschütten verseuchend wirken kann.
Außerdem sind die Volumen, welche ein Kapillarröhrchen aufnehmen kann, für zahlreiche Anwendungsfälle
nicht ausreichend. Schließlich ist es infolge des geringen Volumens dieser Kapillarröhrchen schwierig, die
Volumenstreuung zwischen den Kapillarröhrchen gering zu halten.
Ferner sind Vorrichtungen zur Unterteilung von Proben bekannt, welche die Fliehkraft zur Verteilung
von einem zentralen Schacht aus benutzen (ANALYTI-CALCHEMISTRY, Band 45, Nr.3, März 73, S. 328 A bis
339 A). Diese Vorrichtungen enthalten einen Rotor, in welchem die Fliehkraft gleiche Mengen einer in den
zentralen Schacht gebrachten Probe zu seitlichen Schalen schleudert. Die Genauigkeit einer derartigen
f><> Vorrichtung ist jedoch ungenügend.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, welche die Gefahr eines Verschüttens von
Teilen bzw. Resten der Probe vermeidet und gleichzeitig eine genaue Dosierung auch größerer abzuteilender
ft5 Mengen ermöglicht.
Bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch
erreicht, daß die Vorrichtung ein Gehäuse mit lotrechter
Achse besitzt, in welchem der zentrale schalenförmige
Behälter und die zellenförmigen Aufnahmebehälter mit durchsichtiger Wand ausgebildet sind, daß die Abmeßbehälter
die Form von Taschen besitzen, daß jede Tasche in bezug auf die Schale so angeordnet ist, daß sie
sich durch schwerkraftbedingtes Fließen von der zentralen Schale aus bis zur Einschnürung füllt, und daß
das Volumen durch ein Verschlußglied, das in die zentrale Schale einsetzbar ist und dabei die Schale von
den Taschen trennt, vom Außenraum isolierbar ist.
Aufgrund dieser Ausbildung ist erkennbar, daß die Gefahr des unbeabsichtigten Verschüttens von Teilen
der Probe ausgeschaltet ist und trotz der Möglichkeit, relativ große Teilmengen abzuteilen, eine sehr genaue
Dosierung der einzelnen Teilmengen möglich ist.
Zweckmäßig kann jede Tasche seitlich durch etwa parallele lotrechte und radiale Wände begrenzt werden,
deren Abstand zwischen einem Millimeter und einigen Millimetern fiegt
Ferner kann jede Tasche eine obere, praktisch ebene, etwa waagerechte Wand und eine untere Wand
aufweisen, welche letztere wenigstens auf dem größten Teil ihrer Erstreckung eine nach oben gerichtete
Konkavität besitzt.
Besonders vorteilhaft ist es zur Vermeidung von Verschüttungsgefahren, wenn das Verschlußglied mit
einer oberen Abschlußplatte versehen ist, welche die Schale im eingesetzten Zustand des Verschlußgliedes
vom Außenraum isoliert. Ferner ermöglicht ts diese
umgekehrt becherförmige Ausbildung des Verschlußgliedes die Probe mittels desselben in die zentrale
Schale einzubringen, wozu die gesamte Vorrichtung nur um 180" gedreht zu werden braucht.
Zur Vermeidung von Verschüttungsgefahren und zur sicheren Abtrennung der Reste der Probe in der
zentralen Schale von den Taschen ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Seitenwand des Verschlußgliedes
und der Schale so ineinander gesteckt werden können, daß nach dem Einsetzen des Verschlußgliedes dieses
zwangsläufig in der Schale gehalten wird.
Weiterhin kann das Gehäuse einen unteren Flansch aus einem starren, durchsichtigen Werkstoff, weiche die
Zellen, die Seitenwände und den Boden der Taschen und den Boden der Schale bildet, und einen oberen Flansch
aus Kunststoff aufweisen, welcher auf den unteren Flansch aufsetzbar ist und mit diesem zur Begrenzung
der Einschnürungen zusammenwirkt.
Ferner empfiehlt es sich, einen Ring mit Klammern vorzusehen, deren jede über einer Zelle liegt und ein
Reagens enthält und die Kammer von der Zelle durch eine Membran zu trennen, welche durch Druck auf die
Kammer zerreißbar ist.
Zweckmäßig ist es weiterhin, wenn die Kammern aus einem nachgiebigen Kunststoff bestehen und die
Membran durch einen dünnen Film aus Kunststoff oder Metall gebildet wird.
Die Erfindung kann sehr zahlreiche Anwendungen finden, insbesondere auf medizinischem und biochemischem
Gebiet, und allgemeiner, wenn die Positionen Analysen unterworfen werden sollen, bei welchen
verschiedene Reagenzien benutzt werden. Diese Reagenzien können im voraus auf den Boden der Zellen
gebracht werden, gegebenenfalls in getrockneter oder lyophilisierter Form. Es kann sich insbesondere hierbei
um die Herstellung von Antibiogrammen durch die Methode der Verdünnung in einem flüssigen Mittel
eines Nährbodens handeln, welcher das Antibiotikum enthält, dessen Wirkung bestimmt werden soll, und
eines gefärbten Anzeigers, z. B. eines pH-Anzeigers. Eine ähnliche Lösung kann benutzt werden, wenn man
einen Mikrobenstamm zu identifizieren sucht.
Da die Zellen eine durchsichtige Wand haben, können die Ergebnisse der Analyse durch Augenschein bestimmt
werden, oder noch besser mit Hilfe eines Photokolorimeters, welches automatisch arbeiten kann.
Es sind bereits Typen von Photokolorimetern bekannt, welche stets dann benutzt werden können, wenn eine
ίο positive Reaktion einen Farbwechsel in der in der Zelle
enthaltenen Fiüssigkeitsmasse zur Folge hat. Bei Zellen
mit parallelen Flächen genügt es dann, jede Zelle der Reihe nach zwischen eine entsprechende Lichtquelle
(gelbes Licht bei Antibiogrammen) und einen geeigneten Empfänger zu bringen, welchem gegebenenfalls
Filter vorgeschaltet sind. Falls eine positive Reaktion nur eine Trübung zur Folge hat, kann diese durch
Benutzung der Absorption von Licht mit einer größeren Wellenlänge, z. B. etwa 650 nm, festgestellt werden.
Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Halbschnitt durch eine lotrechte Kbene
einer Vorrichtung bei entferntem Verschlußglied.
F i g. 2 in gleicher Darstellung wie F i g. I die Vorrichtung nach der Überführung gleicher Teilmengen
einer Probe in Analysezellen mit eingesetztem Verschlußglied, wobei die Vorrichtung auf eine Zentrifuge
aufgesetzt ist,
Fig. 3 eine abgewandelte Ausführungsform in ähnlieher
Darstellung wie Fig. 1,
Fig. 4 eine Teilansicht einer weiteren Ausführungsform in großem Maßstab, welche eine Zelle und die
Zubehörteile der Vorrichtung vor dem Zusammenbau zeigt,
Fig. 5 eine längs der Linie V-V der Fig. 4 geschnittene Teilansicht nach dem Zusammenbau und in
Fig.6 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß
F i g. 4 nach dem Zusammenbau.
Die schematisch in Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung zur Unterteilung einer flüssigen Probe
besitzt im wesentlichen ein Gehäuse 10 aus mehreren vereinigten Teilen und ein entfernbares Verschlußglied
11. Das Gehäuse besitzt die allgemeine Form eines Umdrehungskörpers um eine Achse, welche bei der
Benutzung lotrecht liegt. In diesem Gehäuse ist eine nach oben offene zentrale Schale 14 ausgebildet, welche
einen Rauminhalt von einigen Millilitern bis zu einigen zehn Millilitern hat. Diese Schale 14 steht über seitliche
Fenster 12 mit einer Reihe von gleichmäßig um die Schale herum verteilten, etwa radial gerichteten
Taschen 13 in Verbindung. Jede dieser Taschen ist eine Analysezelle 15 zugeordnet, welche die Form eines
Reagenzröhrchens und eine durchsichtige Seitenwand hat. Zwischen jeder Tasche 13 und der entsprechenden
j5 Zelle 15 ist eine Einschnürung 16 vorgesehen, welche
solche Querabmessungen hat, daß sie eine Kapillarwirkung für die zu unterteilenden flüssigen Proben hat,
welche natürlich ganz verschiedene Oberflächenspannungen haben können. Zwischen jeder Einschnürung 16
und der entsprechenden Zelle 15 ist eine Anschlußerweiterung 17 vorgesehen, um zu verhindern, daß die in
den Taschen 13 enthaltene Flüssigkeit längs der Wand bis zu den Zellen 15 kriecht.
Das in Fig. 1 dargestellte Gehäuse 10 wird durch einen unteren Flansch 18 und einen oberen Flansch 19
gebildet, welche ineinander gepreßt sind. Der untere Flansch 18 bildet den Boden der Schale 14, den Boden
und die Seitenwand der Taschen 13 und die Zellen 15
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25 :
(von denen bei der dargestellten Ausführung 24 vorhanden sind). Da die Wand der Zellen durchsichtig
sein muß, besteht zweckmäßig der gesamte Flansch 18 aus einem Kunststoff, welcher in einem weiten
optischen Frequenzbereich durchsichtig ist, eine große Steifigkeit hat und in der Form geformt werden kann.
Man kann insbesondere Kristallpolystyren benutzen, welches die meisten gängigen Reagenzien aushält. Man
kann auch einen Kunststoff auf der Basis von Methylpolymetacrylat benutzen.
Der obere Flansch 19 bildet seinerseits die Seitenwand der Schale 14, die obere Wand der Taschen 19 und
den Deckel der Zellen 15. Er kann aus dem gleichen Werkstoff oder einem nachgiebigeren Werkstoff wie
der untere Flansch bestehen, um die Einpassung zu erleichtern. Er kann z. B. aus Polypropylen oder
Polyäthylen bestehen. Die Flansche haben zweckmäßig eine solche Form, daß die Gehäuse zum Zwecke ihrer
Einlagerung aufgestapelt werden können, wie in F i g. 1 strichpunktiert dargestellt.
Das in Fig. 1 dargestellte Gehäuse weist auf dem Boden einer jeden Zelle 15 eine Reagenzschicht 20 auf.
Bei einer Vorrichtung zur Herstellung von Antibiogrammen
ist dieses Reagenz z. B. ein Nährboden mil Zusatz z. B. eines besonderen Antibiotikums und eines
gefärbten Anzeigers, z. B. eines pH-Anzeigers.
Zur Identifizierung eines jeden Antibiotikums wird zweckmäßig vor jeder Zelle ein Etikett 21 angebracht.
Alle Etiketten können von ein und demselben, zwischen den Flanschen 18 und 19 eingespannten nachgiebigen
Ring 22 getragen werden. Ferner kann eine Identifizierungsnut 23 in dem unteren Mantel des Flansches 18
vorgesehen werden, um die Anbringung an einem Ablesegerät nur in einer bestimmten Lage zuzulassen.
Schließlich verbindet zur Ermöglichung des Fließens der Flüssigkeit ein Schlitz 26 kleinen Querschnitts,
welcher die Luft entweichen lassen soll, jede Zelle mit dem Außenraum.
Jede Tasche besitzt zweckmäßig in lotrechter Richtung eine flache Form. Hierfür weist der untere
Flansch Schlitze mit lotrechten, parallelen und etwa radialen Wänden auf, deren Abstand zwsichen etwa 1
und 5 mm liegen kann. Der Boden 24 dieser Schlitze besitzt eine Form ohne plötzliche Krümmungsänderung,
welche zweckmäßig auf dem ersten Teil seiner Erstreckung von der zentralen Schale aus konkav ist.
Die obere Wand 25 der Taschen kann eben und waagerecht oder etwas konisch nach unten oder nach
oben sein, um das Zurückhalten von Blasen zu verhindern.
Man kann auf diese Weise ein Gehäuse herstellen, bei welchem alle Taschen ein praktisch identisches Volumen haben. Es ist jedoch zu bemerken, daß es
wünschenswert ist, eine Verklebung der beiden Flansche an der Stelle der Einschnürungen zu
vermeiden, da Leimtropfen die Einschnürung 16 verstopfen oder ihren Querschnitt verringern können.
Die Vorrichtung weist ferner ein Verschlußglied 11
auf (Fig.2), welches aus Preßmasse, <-B. aus dem
gleichen Werkstoff wie der obere Flansch 19 bestehen kann. Bei der in Fig.2 dargestellten Ausführungsfonn
besitzt das VerschluSglied 11 auf seiner Seitenwand Verdickungen 27, welche in die Seitenwand der Schale
eingepreßt werden, so daß das Verschlußglied nach vollständigem Eindrücken zurück- bzw. festgehalten
wird. Die abgerundete Abschlußkante der Seitenwand des Verschlußgliedes 11 legt sich gegen den Boden einer
in dem Boden der Schale ausgebildeten Nut 28, wodurch
21 1
das Innere derselben von den Taschen 13 getrennt wird.
Es ist noch zu bemerken, daß das becherförmige
Verschlußglied II mit einem genügenden Rauminhalt
vorgesehen werden kann, um als Behälter zur
5> Aufnahme der flüssigen Probe und zur Überführung
derselben in das Gehäuse zu dienen.
Nachstehend ist ein Anwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in dem Falle der Herstellung
von Antibiogrammen beschrieben.
ίο Von einer einem Patienten entnommenen Blutmenge,
z. B. einigen cm3 Blut, stellt man eine flüssige Probe her, welche durch eine Verdünnung gebildet wird, welche die
Bakterien enthält, deien Empfindlichkeit für die verschiedenen Antibiotika der Vorrichtung zu bestim-
iS men ist. Das Volumen der Probe braucht nicht genau
bestimmt zu werden; die einzige zu erfüllende Bedingung besteht darin, daß sie zur Speisung aller
Taschen ausreicht. Die Probe wird in die zentrale Schale 14 gegossen, von wo sie in die Tasche fließt, welche sie
jo bis zu den Einschnürungen 16 füllt. Hierauf wird das
Verschlußglied eingesetzt, um den Inhalt der ebensovie-Ie Pipetten bildenden Taschen 13 von der noch in der
Schale 14 befindlichen Restflüssigkeit zu trennen. Es ist zu bemerken, daß das Einsetzen des Verschlußgliedes
jede Verschmutzung der Umgebung durch die liaktericnlösung
verhindert. Außerdem braucht, wenn das Verschlußglied als Transportbecher benutzt wird, der
Experimentator nicht einen zusätzlichen verschmutzten Behälter zu zerstören.
Die Vorrichtung wird dann auf den Drehteil einer Zentrifuge gebracht, welche von Hand oder besser von
einem Motor angetrieben wird, um eine bestimmte Drehzahl sicherzustellen. F i g. 2 zeigt schematisch die
an dem Drehteil 29 einer Zentrifuge angebrachte
Vorrichtung, deren Umriß strichpunktiert dargestellt ist. Das Gestell dieser Zentrifuge ist mit einem sich an dem
Verschlußglied 11 abstützenden Arm 30 versehen, welcher schwer genug ist, um jede Verschiebung der
Vorrichtung während des Schleuderns zu verhindern.
Man kann eine übliche Zentrifuge mit einer zeitgesteuerten Speisung eines Elektromotors benutzen,
damit die Schleuderbedingungen reproduzierbar sind. Bei einer Vorrichtung mit einem Durchmesser von
größenordnungsmäßig 10 cm genügt eine Drehzahl von
einigen zehn Umdrehungen in der Minute.
Nachdem der Inhalt einer jeden Tasche auf diese Weise in die entsprechende Zelle 15 übergeführt wurde,
wird die Vorrichtung in den Brutapparat gebracht. Ihre Form ermöglicht, sie ohne Schwierigkeiten waagerecht
aufzusetzen. Nach einer im allgemeinen größenordnungsmäßig einen Tag betragenden Dauer wird die
Ablesung vorgenommen. Diese kann durch Augenschein erfolgen. Zweckmäßig wird sie jedoch an einem
automatischen Photokolorimeter mit einer Lichtquelle
(z. B. Photodiode) vorgenommen, welche ein Lichtbfin-
del /(F i g. 2) auf einen geeigneten Detektor richtet
Dieses Photokolorimeter kann schrittweise arbeiten und jede Zelle der Reihe nach zwischen die Lichtquelle
und den Detektor bringen und sie während der
erforderlichen Zeit in dieser Stellung halten. Es kann
auch ebensoviele Detektoren wie Zellen aufweisen,
obwohl diese Lösung teuer ist Es können auch noch
andere Lösungen benutzt werden.
eine Seitenwand mit abgerundetem Ende. Bei der in
Fig.3 dargestellten Ausführungsabwandlung besitzt dagegen das Verschlußglied 11a eine schneidenförmige
Abschlußkante, welche in eine in dem unteren Flansch
985
18a ausgebildete Nut 28a entsprechender Form eingreift. Zur Vergrößerung der dem Licht bei der
Untersuchung mit dem Photokolorimeter dargebotenen Durchtrittsfläche berühren die Zellen 15a zweckmäßig
einander und haben einen Rechteckquerschnitt anstelle eines Kreisquerschnitts.
Die obige Vorrichtung ermöglicht insbesondere die Herstellung von ganz verschiedenen Antibiogrammen
unter Ausgang von einer Entnahme kleinen Volumens, wobei jede Tasche im allgemeinen einen Rauminhalt
von weniger als 100 Mikrolitern hat und die Zellenzahl
leicht bis zu sechsunddreißig in einer kreisförmigen Reihe betragen kann. Die Zellen können Antibiotika mit
verschiedenem Gehalt und Antibiotikakombinationen enthalten. Es können mehrere Typen von nacheinander
benutzten Scheiben vorgesehen werden, und zwar ein erster zur Bestimmung der Antibiotika, für welche der
Bakterienstamm aktiv oder widerstandsfähig ist, und ein
zweiter zur Bestimmung der kleinsten hemmenden Konzentration oderCMI der aktiven Antibiotika.
Die Vorrichtung gemäß der in Fig.4 bis 6 dargestellten Ausführungsabwandlung (bei welcher die
den Teilen der Fig. 1 entsprechenden Teile zur Vereinfachung das gleiche Bezugszeichen mit dem
Index 6 tragen), unterscheidet sich im wesentlichen von der vorhergehenden dadurch, daß jede Zelle 156 (oder
wenigstens gewisse Zellen) mit einer ein Reagens 32 enthaltenden Kammer 31 versehen ist. In Fig.4, in
welcher die Teile vor dem gegenseitigen Eingriff dargestellt sind, findet man den unteren Flansch 186 und
den oberen Flansch 196 wieder. Der Schnitt der F i g. 5 zeigt daß der Flansch 196 Rippen 33 aufweist, welche in
Nuten 37 entsprechender Form eingepreßt werden, wobei ein eingeschnürter Durchlaß 166 bestehen bleibt,
dessen Breite im allgemeinen zwischen weniger als ein Zehntel Millimeter und einigen zehntel Millimetern
liegt.
Die Kammern 31 werden durch Kapseln 34 aus einem verformbaren, aber sehr zerreißfesten Kunststoff
begrenzt, welche z. B. durch Kleben an einem Streifen 35 aus Kunststoff oder einem sehr dünnen Metall
befestigt sind, um zu zerreißen, wenn man auf die obere Wand einer Kapsel drückt. Der Streifen 35 sowie die
Kapseln werden durch um jede Zelle 156 herum verteilte Zapfen 36 in ihrer Lage gehalten, welche in
entsprechende Löcher in dem Strefien 35 und dem Kapselband treten. Diese Zapfen können auch in
Löcher des die Etiketten 21 6 tragenden Streifens treten.
Die in Fig.4 bis 6 dargestellte Vorrichtung wird insbesondere für chemische Messungen benutzt, insbesondere
zur Feststellung von anomalen Gehalten in organischen Flüssigkeiten (z. B. Blut und Urin), das
Aufsuchen von Enzymen usw. In diesem Fall müssen häufig zwei nicht miteinander verträgliche Reagenzien
benutzt werden, von denen das eine in die Zelle 156 und das andere in die Kammer 31 gebracht wird, oder es
muß vor der Ablesung ein zusätzliches, im voraus in die Kammer 31 gebrachtes Reagens verwendet werden.
Dieses zusätzliche Reagens ist z. B. ein Hemmittel oder ein Reaktionsanzeiger, ein im letzten Augenblick
zuzusetzender Beschleuniger, ein leichtes Lösungsmittel zur Sammlung der gefärbten Produkte an der Stelle des
Meniskus usw.
In allen oben betrachteten Fällen ist die Vorrichtung für eine einzige Benutzung bestimmt, worauf sie zerstört
wird. Man kann auch in allen Zellen 15 das gleiche
Reagens vorsehen und dann ein Verschlußglied mit einem einzigen Fenster und einem unteren Boden
benutzen. Dieses Verschlußglied wird dann nach Füllung in das Gehäuse so eingesetzt, daß sein Fenster
einem Fenster des Gehäuses gegenüberliegt. Das anzuwendende Verfahren ist dann das gleiche wie oben,
wobei die Tasche als Pipette benutzt wird, um ein bestimmtes Volumen zu entnehmen und auf die
entsprechende Zelle zu übertragen. Hierauf wird das Verschlußglied entfernt und zerstört, worauf es durch
ein zweites Verschlußglied ersetzt wird, welches dieses Mal einem anderen Fenster gegenübergebracht wird.
Man kann so die gleiche Reaktion an von verschiedenen Patienten kommenden Entnahmen vornehmen, z. B.
eine Reaktion zur Bestimmung des Harnstoffgehaltes. Dieses Verschlußglied kann anstelle eines einzigen
Fensters zwei oder drei Fenster haben, welche mit Taschen fluchten, welche zwei oder drei verschiedenen
Reagenzien enthaltenden Zellen entsprechen, z. B. zur Bestimmung des Gehalts an Harnstoff und Cholesterin.
Schließlich kann das Gehäuse in mehreren konzentrischen Reihen angeordnete Zellen aufweisen, wobei die
die Zellen der äußeren Reihe speisenden Taschen natürlich mit diesen durch Kanäle verbunden sind,
welche nicht radiale Teile aufweisen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen XB 514/282
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Unterteilung einer flüssigen Probe mit lotrechter Achse, mit einem zentralen
Behälter und mit mehreren Aufnahmebehältern, welche gleichmäßig um den zentralen Behälter
herum verteilt und mit diesem durch sich im wesentlichen in radialer Richtung erstreckende
Abmeßbehälter verbunden sind, deren jeder eine Einschnürung in der Nähe des entsprechenden
Aufnahmebehälters aufweist, die zusammen mit den Abmeßbehältern ein bestimmtes Volumen abgrenzt
und eine Kapillarwirkung für die flüssige Probe hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
ein Gehäuse (10) mit lotrechter Achse besitzt, in welchem der zentrale schalenförmige Behälter
(Schale 14) und die zellenförmigen Aufnahmebehälter (Zellen 15) mit durchsichtiger Wand ausgebildet
sind, daß die Abmeßbehälter die Form von Taschen (13) besitzen, daß jede Tasche (13) in Bezug auf die
Schale (14) so angeordnet ist, daß sie sich durch schwerkraftbedingtes Fließen von der zentralen
Schale (14) aus bis zur Einschnürung (16) füllt, und daß das Volumen durch ein Verschlußglied (11), das
in die zentrale Schale (14) einsetzbar ist und dabei die Schale (14) von den Taschen (13) trennt, vom
Außenraum isolierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Tasche seitlich durch in Bezug auf
die Achse lotrechte, etwa parallele und radiale Wände begrenzt wirci, deren Abstand zwischen
einem Millimeter und einigen Millimetern lieg;.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Tasche eine obere,
praktisch ebene, etwa waagerechte Wand (25) und eine untere Wand (24) aufweist, welche wenigstens
auf dem größten Teil ihrer Ei Streckung eine nach oben gerichtete Konkavität besitzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußglied
(11) mit einer oberen Abschlußplatte versehen ist, welche die Schale (14) im eingesetzten
Zustand des Verschlußgüedes vom Außenraum isoliert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand
des Verschlußgliedes (11) und der Schale (14) so ineinandergesteckt werden können, daß nach dem
Einsetzen des Verschlußgliedes dieses zwangsläufig in der Schale gehalten wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(10) einen unteren Flansch (18) aus einem starren, durchsichtigen Werkstoff, welcher die Zellen, die
Seitenwände und den Boden der Taschen und den Boden der Schale bildet, und einen oberen Flansch
(19) aus Kunststoff aufweist, welcher auf den unteren Flansch aufsetzbar ist und mit diesem zur Begrenzung
der Einschnürungen zusammenwirkt.
7. Vorrichtung nach Anspruch I oder einem der folgenden, gekennzeichnet durch einen Ring mit
Klammern (31), deren jede über einer Zelle liegt und ein Reagens enthält, und dadurch, daß die Kammer
von der Zelle durch eine Membran (35) getrennt ist, welche durch Druck auf die Kammer zerreißbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (31) aus einem
nachgiebigen Kunststoff bestehen, und daß die Membran (35) durch einen dünnen Film au:
Kunststoff oder Metall gebildet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem de:
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß jede ZeIU ein Identifizierungsreagens enthält
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