DE2525211A1 - Vorrichtung zur unterteilung von fluessigen proben, insbesondere fuer analysezwecke - Google Patents
Vorrichtung zur unterteilung von fluessigen proben, insbesondere fuer analysezweckeInfo
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Description
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INTERiTECHNIQUE 02ο8 75 B
Vorrichtung zur Unterteilung von flüssigen Proben, insbesondere für Analysezwecke.
Die Erfindung betrifft die Vorrichtungen zur
Unterteilung einer flüssigen Probe in mehrere gleiche Portionen, insbesondere zur Vornahme von verschiedenartigen Analysen an
den verschiedenen Portionen.
Es sind bereits Ausgabevorrichtungen bekannt,
welche gestatten, eine in einem Aufbewahrungsbehälter enthaltene flüssige Probe auf eine gewisse Zahl von Röhrchen zu verteilen.
Die französische Patentschrift Nr. 71 00378 beschreibt eine derartige Ausgabevorrichtung mit einem lotrechten zentralen
Rohr mit einer durchgehenden Bohrung, welches mit einer gewissen
Zahl von Arbeitsröhrchen durch mit einer Einschnürung versehene Kapillarkanäle verbunden ist. Wenn der Aufbewahrungsbehälter auf den unteren Teil des Röhrchens aufgedrückt wird,
geht die in ihm enthaltene Probe durch Kapillarität in die Kapillarröhrchen bis zu der Einschnürung derselben über. Bei Entfernung
des Aufbewahrungsbehälters geht der noch in dem lotrechten Rohr enthaltene Teil der flüssigen Probe abwärts, während
die in den Kapillarröhrchen enthaltenen Volumen in diesen zurückgehalten werden. Es genügt dann, die Vorrichtung mit einer
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; für die Überwindung der Rapillarkräfte ausreichenden Drehzahl ·
; in Umdrehung zu versetzen, um die in jedem Kapillarröhrchen ι enthaltene Flüssigkeit zu einem entsprechenden Arbeitsröhrchen
zu schleudern.
Eine derartige Vorrichtung besitzt den Vorteil eines verhältnismäßig einfachen Aufbaus. Sie besitzt dagegen
Fehler, welche besonders schwerwiegend sind, wenn die Vorrichtung zur Ausgabe von gefährlichen flüssigen Proben bestimmt ist,
z.B. wenn es sich um Mikrobenpräparate handelt. Das lotrechte
Rohr bleibt nämlich nach Entfernung des Aufbewahrungsbehälters weit offen, und dieser enthält noch einen Teil der Probe nach
der Ausgabe, welcher sich im Falle eines Umfallens ausbreiten kann una zerstört werden muß, wenn er verseuchend oder gefährlich
ist. Die Volumen, welche ein Kapillarröhrchen aufnehmen kann, sind für zahlreiche Anwendungen ungenügend. Schließlich ;
ist es infolge des geringe» Volumens dieser Röhrchen schwierig, eine derartige Vorrichtung herzustellen, bei welcher die Volumenstreuung
zwischen den Kapillarröhrchen klein ist. i
Die in der USA-Patentschrift 3 606 083 beschriebene Vorrichtung besitzt ähnliche Nachteile. !
Ferner sind Vorrichtungen zur Unterteilung von Proben bekannt, welche die Fliehkraft zur Vornahme der Verteilung
von einem zentralen Schacht aus benutzen. Derartige Vor- : richtungen sind insbesondere in den. in ANALYTICAi CHEMISTRY,
Band 4-5, Hr. 3, März 1973, Seite 328 A - 339 A erschienenen i Artikel "A Miniature Fast Analyzer System" beschrieben. Diese
Vorrichtungen enthalten einen Rotor, in welchem die Fliehkraft gleiche Portionen einer in den zentralen Schacht gebrachten Probe
zu seitlichen Schalen schleudert. Die Genauigkeit einer derartigen
Vorrichtung ist ungenügend. :
Die vorliegende Erfindung bezweckt insbesondere
die Herstellung einer Vorrichtung zur Unterteilung einer f lüs- . sigen Probe, welche besser als die bisher bekannten den Erfordernissen
der Praxis entspricht, indem insbesondere die obigen Nachteile in weitem Maße vermieden sind. Hierfür schlägt
die Erfindung insbesondere eine Vorrichtung mit einem Gehäuse mit lotrechter Achse vor, in welchem eine zentrale Schale und
mehrere Zellen mit durchsichtiger Wand ausgebildet sind, wel- :
ehe gleichmäßig um die zentrale Schale herum verteilt und mit
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dieser durch Taschen verbunden sind, deren Jede mit einer iJi
i schnürung in der Nähe der entsprechenden Zelle versehen ist, ; wobei diese Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß
!Tasche in Bezug auf die Schale so angeordnet ist, daß sie sich durch Strömung von der zentralen Schale aus bis zu der Einschnürung
füllt, welche solche Abmessungen hat, daß sie für die : flüssige Probe eine Kapillarwirkung hat, und daß sie ein bestimmtes
Volumen mit eineia Verschlußglied abgrenzt, welches in die
zentrale Schale eingesetzt v/erden kann, um diese von den Taschen' zu trennen. Die Ausdrücke "kapillare Einschnürung" bezeichnen
eine Einschnürung, welche das Strömen der die Probe bildenden Flüssigkeit verhindert, wenn sie einem einer Flüssigkeitssäule
von einigen Zentimetern entsprechenden hydrostatischen Druck ausgesetzt v/ird. Andererseits muß diese Einschnürung solche Abmessungen
haben, daß sie das Strömen der flüssigen Probe zu den
Zellen zulässt, wenn diese Flüssigkeit einer Beschleunigung von etwa dem Zehnfachen der Erdbeschleunigung ausgesetzt wird. Der
Strömungsweg der Flüssigkeit durch diese Einschnürung muß so beschaffen sein, daß, wenn die Vorrichtung in Umdrehung versetzt
wird, die Zentrifugalbeschleunigung eine Komponente hat, welche die in den Taschen enthaltene Flüssigkeit austreibt. Ih der
Praxis liegt der Strömungsweg im allgemeinen angenähert radial zu der Achse der Vorrichtung.
Jede Tasche wird zweckmässig seitlich durch etwa parallele lotrechte und radiale Wände mit einem Abstand von
höchstens einigen Millimetern begrenzt. Die obere Wand einer jeden Tasche kann eben, waagerecht oder etwas geneigt sein, um
das Zurückhalten von Blasen zu verhindern. Die untere Wand besitzt im allgemeinen auf dem grössten Teil ihrer Erstreckung
eine nach oben gerichtete Konkavität.
Das eigentliche Verschlußglied besitzt zweckmässig die Form eines Bechers und kann zur Zufuhr der zu unterteilenden
Probe dienen. Seine Seitenwand kann mit der Wand der zen- : tralen Schale entweder durch Einpressen oder durch Verschrauben
zusammenwirken. Die Isolierung des Inhalts der Taschen kann durch Andrückung der Wand des Bechers an den Boden der Schale .
erfolgen (die Abschlußkante der Seitenwand kann ballig oder
schneidenförmig sein und in eine Kreisnut des Bodens der Schale eintreten). Man kann auch in der Seitenwand der Schale zu den
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Taschen Zugang gebende Fenster vorsehen. Die Seitenwand des Bechers kann dann ebenfalls mit Fenstern versehen sein, welche
je nach der Einstellung des Bechers den Zugangsfenstern gegenüberliegen,
oder nicht.
Die Erfindung kann sehr zahlreiche Anwendungen
finden, insbesondere auf medizinischem und biochemischem Gebiet, und allgemeiner, wenn die Portionen Analysen unterworfen werden
sollen, bei welchen verschiedene Reagenzien benutzt werden. Diese Reagenzien können im voraus auf den Boden der Zellen gebracht
werden, gegebenenfalls in getrockneter oder lyophilisierter Form. Es kann sich insbesondere hierbei um die Herstellung von
Antibiogrammen durch die Methode der Verdünnung in einem flüssigen
Mittel eines Nährbodens handeln, welcher das Antibiotikum enthält, dessen Wirkung bestimmt werden soll, und eines gefärbten
Anzeigers, z.B. eines pH-Anzeigers. Eine ähnliche Lösung kann jedoch in dem Fall benutzt werden, in welchem man einen Mikrobenstamm
zu identifizieren sucht.
Da die Zellen eine durchsichtige Wand haben,
können die Ergebnisse der Analyse durch Augenschein bestimmt werden,
oder noch besser mit Hilfe eines Photokolorimeters, welches automatisch arbeiten kann. Es sind bereits Typen von Photokolorimetern
bekannt, welche s;ets dann benutzt v/erden können, v/enn
eine positive Reaktion einen Farbwechsel in der in der Zelle enthaltenen Flüssigkeitsmasse zur Folge hat· Bei Zellen mit
parallelen Flächen genügt es dann, jede Zelle der Reihe nach zwischen eine entsprechende Lichtquelle (gelbes Licht mit J80 nm
bei Antibiogrammen) und einen geeigneten Empfänger zu bringen, welchem gegebenenfalls Filter vorgeschaltet sind. Falls eine
positive Reaktion nur eine Trübung zur Folge hat, kann diese durch Benutzung der Absorption von Licht mit einer grösseren
Wellenlänge, ζ·Β. etwa 650 nm,festgestellt werden.
Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung beispielshalber erläutert.
Fig. 1 zeigt in einem Halbschnitt durch eine lotrechte Ebene ein Prinzipschema der Vorrichtung bei entferntem
Verschlußglied.
Fig. 2 zeigt in gleicher Darstellung wie Fig. die Vorrichtung nach der Überführung der gleichen Teilmengen
einer Probe in die Analysezellen, wobei die Vorrichtung auper-
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dem zur Schleuderung der gleichen Teilmengen aus den Taschen in die Zellen auf eine Zentrifuge aufgesetzt ist.
Fig. 3 zeigt in ähnlicher Darstellung wie Fig. 1 eine Ausführimgsabw&ndlung.
Fig. 4 ist eine Teilansicht in großem Haßstat),
welche eine Zelle und die Zubehörteile einer Vorrichtung, v/elche
eine Ausführungsabwandlung der Fig. 1 bildet, vor dem Zusammenbau zeigt.
Fig. 5 ist eine längs der Linie V-Y der Fig· 4 geschnittene
Teilansicht nach dem Zusammenbau.
Fig. 6 ist eine Draufsicht der Vorrichtung der Fig. 4 nach dem Zusammenbau·
Die.schematisch in Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung
zur Unterteilung einer flüssigen Probe besitzt im wesentlichen
ein Gehäuse 10 aus mehreren vereinigten Teilen und ein entfernbares Verschlußglied Tl. Das Gehäuse besitzt die
allgemeine Form eines Umdrehungskörpers um eine Achse, welche bei der Benutzung lotrecht liegt. In diesem Gehäuse ist eine
nach oben offene zentrale Schale ausgebildet, welche einen Rauni-
: inhalt von einigen Millilitern bis zu einigen zehn Millilitern j hat. Diese Schale sbeht über seitliche Fenster 12 mit einer
Reihe von gleichmäßig um die Schale herum verteilten, etwa radial gerichteten Taschen 13 in Verbindung. Jede dieser Taschen
• ist einer Analysezelle 15 zugeordnet, welche die Form eines
Reagenzröhrchens und eine durchsichtige Seitenwand hat. Zwischen jeder Tasche 13 und der entsprechenden Zelle 15 isb eine Einschnürung
16 vorgesehen, welche solche Querabmessungen hat, daß sie eine Kapillarwirkung für die zu unterteilenden flüssigen ;
Eroben hat, welche natürlich ganz verschiedene Oberflächenspannungen
haben können. Zwischen, jeder Einschnürung 16 und der entsprechenden Zelle 15 ist eine Anschlußerweiterung 17 vorgesehen,
um zu verhindern, daß die in den Taschen 13 enthaltene Flüssigkeit längs der Wand bis zu den Zellen 15 kriecht.
Das in Fig. 1 dargestellte Gehäuse 10 wird durch einen unteren Flansch 18 und einen oberen Flansch 19 gebildet,
welche ineinander gepresst sind. Der untere Flansch 18 bildet den Boden der Schale 14, den Boden und die Seitenwand der Taschen
13 und die Zellen 15 (von denen bei der dargestellten Ausführung 24 vorhanden sind). Da die Wand der Zellen durchsichtig
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j sein muß, besteht zireckmässig der gesamte Flansch 18 aus einem
Kunststoff, welcher in einem weiten optischen Frequenzbereich '
durchsichtig ist, eine große Steifigkeit hat und in der Form geformt werden kann. Man kann insbesondere Kristallpolystyren '
benutzen, welches die meisten gängigen Reagenzien aushält. Man ; kann auch den unter der Marke "Diacon" verkauften Kunststoff j
auf der Basis von liJethylpolymetacrylat und Polystyren benutzen.
Der obere Flansch 19 bildet seinerseits die Seitenwand der Schale 14, die obere Wand der Taschen 19 und den I
Deckel der Zellen 15· Er kann aus dem gleichen Werkstoff oder j
einem nachgiebigeren Werkstoff wie der untere Flansch bestehen, ! um die Einpassung zu erleichtern. Er kann z.B. aus Polypropylen
oder Polyäthylen bestehen. Die Flansche haben zweckmässig eine solche Form, daß die Gehäuse zum Zwecke ihrer Einlagerung aufgestapelt
werden können, wie in Fig. 1 strichpunktiert dargestellt. , " . '
Das in Fig. 1 dargestellte Gehäuse weist auf dem Boden einer jeden Zelle 15 eine Reagenzschicht 20 auf. Bei einer
Vorrichtung zur Herstellung von Antibiogrammen ist dieses Reagens z.B. ein Nährboden ™it Zusatz z.B. eines besonderen Antibiotikums
und eines gefärbten Anzeigers, z.B. eines pH-Anzeigers.
Zur Identifizierung eines jeden Antibiotikums wird zweckmässig vor jeder Zelle ein Etikett 21 angebracht. Alle Etiketten
können von ein und demselben, zwischen den Flanschen 18 und 19 eingespannten nachgiebigen Ring 22 getragen werden. Ferner
kann eine Identifizierungsnut 23 in dem unteren Mantel des
Flansche 18 vorgesehen werden, um die Anbringung an einem Ablesegerät nur in einer bestimmten Lage zuzulassen. Schließlich
verbindet zur Ermöglichung des Fließens der Flüssigkeit ein Schlitz 26 kleinen Querschnitts, welcher die Luft entweichen lassen
soll, jede Zelle mit dem Außenraum·
Jede Tasche besitzt zweckmässig in lotrechter Richtung eine flache Form. Hierfür weist der untere Flansch
Schlitze mit lotrechten, parallelen und etwa radialen Fänden auf, deren Abstand zwischen etwa 1 und 5m liegen kann. Der Boden 24
dieser Schlitze besitzt eine Form ohne plötzliche Krümmungsänderung, welche zweckmässig auf dem ersten Teil seiner Erstrekkung
von der zentralen Schale aus konkav ist. Die obere Wand 25 der Taschen kann eben und waagerecht oder etwas konisch nach
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unten oder nach oben sein, um das Zurückhalten von Blasen zu
verhindern. ;
Man kann auf diese Weise ein Gehäuse herstellen, "bei welchem alle Taschen ein praktisch identisches Volumen haben.
Es ist jedoch au bemerken, daß es wünschenswert ist, eine Verklebung
der beiden Flansche an der Stelle der Einschnürungen ' zu vermeiden, da Leimtropfen die Einschnürung 16 verstopfen
oder ihren Querschnitt verringern können. !
Die Vorrichtung enthält auch ein Verschlußglied 11.;
(Pig. 2), welches aus Preßmasse bestehen kann, wobei es dann aus dem gleichen Werkstoff wie der obere Plansch 19 sein kann.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform besitzt das
Verschlußglied 11 auf seiner Seitenwand Verdickungen 27, welche in die Seitenwand der Schale eingepresst werden, so daß das
Verschlußglied nach vollständigem Eindrücken zurückgehalten wird. Die abgerundete Abschlußkante der Seitenwand des Ver- :
Schlußgliedes 11 3ßgt sich gegen den Boden einer in dem Boden der Schale ausgebildeten Nut 28, wodurch das Innere derselben
von den Taschen 13 getrennt wird.
Es ist noch zu bemerken, daß das becherförmige Verschlußglied 11 mit einem genügenden Rauminhalt vorgesehen
werden kann, um als Behälter zur Aufnahme der flüssigen Probe
und zur Überführung derselben in das Gehäuse zu dienen.
Nachstehend ist ein Anwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in dem Falle der Herstellung von Antibiogrammen beschrieben. :
Unter Ausgang von einer Entnahme stellt man eine flüssige Probe her, welche durch eine Verdünnung gebildet wird,
welche die Bakterien enthält, deren Empfindlichkeit für die verschiedenen Antibiotika der Vorrichtung zu bestimmen ist. Das
Volumen der Probe braucht nicht genau bestimmt zu werden, die einzige zu erfüllende Bedingung besteht darin, daß sie zur Speisung
aller Taschen ausreicht. Die Probe wird in die zentrale Schale 14 gegossen, von wo sie in die Taschen fliesst, welche
sie bis zu den Einschnürungen 16 erfüllt. Hierauf wird das Verschlußglied eingesetzt, um den Inhalt der ebensoviele Pipetten
bildenden Taschen 13 von der noch die Schale 14 einnehmenden
Restflüssigkeit zu trennen. Es ist zu bemerken, daß das Einsetzen des Verschlußgliedes jede Verschmutzung der Umgebung
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durch die Bakterienlösung verhindert. Außerdem braucht, wenn das Verschlußglied als Transportbecher benutzt wird, der Experimentator
nicht einen zusätzlichen verschmutzten Behälter zu zerstören.
Die Vorrichtung wird dann auf den Drehteil einer Zentrifuge gebracht, welche von Hand oder besser von einem
Motor angetrieben wird, um eine bestimmte Drehzahl sicherzustellen. Fig. 2 zeigt schematisch die an dem Drehteil 29 einer j
Zentrifuge angebrachte Vorrichtung, deren Umriß strichpunktiert dargestellt ist. Das Gestell dieser Zentrifuge ist mit einem ·
sich an dem Verschlußglied 11 abstützenden Arm versehen, welcher schwer genug ist, um jede Verschiebung der Vorrichtung während
des Schleuderns zu verhindern. Man kann eine übliche Zentrifuge mit einer zeitgesteuerten Speisung eines Elektromotors benutzen,
damit die Schleuderbedingungen reproduzierbar sind. Bei einer Vorrichtung mit einem Durchmesser von größenordnungsmäßig 10 cm.
genügt eine Drehzahl von einigen zehn Umdrehungen in der Minute.
Nachdem der Inhalt einer jeden Tasche auf diese
Weise/die entsprechende Zelle 15 übergeführt wurde, wird die I
Vorrichtung in den Brutapparat gebracht. Ihre Form ermöglicht, sie ohne Schwierigkeiten waagerecht aufzusetzen. Nach einer im
allgemeinen größenordnungsmaßig einen Tag betragenden Dauer wird
die Ablesung vorgenommen. Diese kann durch Augenschein erfolgen. Zweckmässig wird sie jedoch an einem automatischen Photokolori- ;
meter mit einer Lichtquelle (z.B. Photodiode) vorgenommen, wel- ;
ehe ein Lichtbündel f (Fig. 2) auf einen geeigneten Detektor : richtet. ,
Dieses Photokolorimeter kann schrittweise arbeiten
und jede Zelle der Reihe nach zwischen die Lichtquelle und den Detektor bringen und sie während der erforderlichen Zeit I
in dieser Stellung halten. Es kann auch ebensoviele Detektoren
wie Zellen aufweisen, obwohl diese Lösung teuer ist. Es können ; auch noch andere Lösungen benutzt werden. j
Das in Fig. 2 dargestellte Verschlußglied 11 besitzt
eine Seitenwand mit abgerundetem Ende. Bei der in Fig. 3 I
dargestellten Ausführungsabwandlung besitzt dagegen das Ver- ]■
schlußglied 11a eine schneidenförmige Abschlußkante, welche in ;
eine in dem unteren Flansch 18a ausgebildete Nut 28a entsprechender
Form eingreift. Zur Vergrößerung der dem Licht bei der
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Untersuchung mit dem Photokolorimeter dargebotenen Durchtrittsfläche
berühren die Zellen 15a zweckmässig einander und haben ; einen Rechteckquerschnitt anstelle eines KreisquerSchnitts.
Die obige Vorrichtung ermöglicht insbesondere
jdie Herstellung von ganz verschiedenen Antibiogrammen unter Aus~
J gang von einer Entnahme kleinen. Volumens, wobei jede Tasche im
!allgemeinen einen Rauminhalt von weniger als iGOMikrolitern hat
,:und die Zellenzahl leicht bis zu sechsunddreißig in einer kreisjförmigen
Reihe betragen kann. Die Zellen können Antibiotika mit j verschiedenem Gehalt und Antibiotikakombinationen enthalten.
j Es können mehrere Typen von nacheinander benutzten Scheiben vor- ; gesehen v/erden, und zwar ein erster zur Bestimmung der Antibioti-I
ka, für welche der Bakterienstamm aktiv oder widerstandsfähig
ist, und ein zweiter zur Bestimmung der kleinsten hemmenden Konzentration oder CMI der aktiven Antibiotika.
Die Vorrichtung gemäß der in Fig. 4 bis 6 dargestellten
Ausführungsabwandlung (bei welcher die Teilen der Fig. 1 entsprechenden Teile zur Vereinfachung das gleiche Bej
zugszeichen mit dem Index b tragen), unterscheidet sich im wec^ntlichen
von der vorhergehenden dadurch, daß jede Zelle 15b
(oder wenigstens gewisse Zellen) mit einer ein Reagens 32 enthaltenen
Kammer 31 versehen ist. Fig. 4-j in welcher die Teile
vor dem gegenseitigen Eingriff dargestellt sind, findet man den unteren Flansch 18b und den oberen Flansch 19b. wieder. Der
Schnitt der Fig. 5 zeigt, daß der Flansch 19b Rippen 33 aufweist, welche in Nuten 34 entsprechender Form eingepresst werden, woj
bei ein eingeschnürter Durchlaß 16b bestehen bleibt, dessen Breite im allgemeinen zwischen weniger als ein Zehntel Millimeter
und emigen zehntel. Millimetern liegt.
Die Kammern 31 werden durch Kapseln 34- aus einem
verformbaren, aber sehr zerreißfesten Kunststoff begrenzt, welche z.B. durch Kleben an einem Streifen 35 aus Kunststoff oder
einem sehr dünnen Metall befestigt sind, um zu zerreißen, wenn
man auf die obere Wand einer Kapsel drückt. Der Streifen 35 sowie die Kapseln werden durch um jede Zelle 15h herum verteilte
Zapfen 36 in ihrer Lage gehalten, welche in entsprechende löcher in dem Streifen 35 und dem Kapselband treten. Diese Zapfen
können auch in Löcher des die Etiketten 21b tragenden Streifens treten.
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Die in Fig. 4 bis 6 dargestellte Vorrichtung
wird insbesondere für chemische Messungen benutzt, insbesondere
zur Festellung von anomalen Gehalten in organischen Flüssigkeiten
(z.B. Blut und Urin), das Aufsuchen von Enzymen usw. In diesem j Fall müssen häufig zwei nicht miteinander verträgliche Reagenzien
benutzt werden, von denen das eine in die Zelle 15b und das
!andere in die Kammer 51 gebracht wird, oder es muß vor der AbIe--
;sung ein zusätzliches, im voraus in die Kammer 51 gebrachtes
!Reagens verwendet v/erden. Dieses zusätzliche Reagens ist z.B. iein Heiamittel oder ein Re akt ions anzeiger, ein im letzten Augeniblick
zuzusetzender Beschleuniger, ein leichtes Lösungsmittel
j zur Sammlung der gefärbten. Produkte an der Stelle des Meniskus ,usw.
j Es sind noch zahlreiche andere Ausführungs-
abwandlungen möglich. In allen oben betrachteten Fällen ist die Vorrichtung für eine einzige Benutzung bestimmt, worauf sie zer-
;stört wird. Man kann auch in allen Zellen 15 das gleiche Reagens vorsehen und dann ein Verschlußglied mit einem einzigen jj'enster
und einem unteren Boden benutzen. Dieses Verschlußglied wird dann nach Füllung in das Gehäuse so eingesetzt, daß sein Fenster
einem jj'enster des Gehäuses gegenüberliegt. Das anzuwendende Verfahren
ist dann das gleiche wie oben, wobei die Tasche als Pipette benutzt wird, um ein bestimmtes Volumen zu entnehmen und
auf die entsprechende Zelle zu übertragen. Hierauf wird das Ver-, schlußglied entfernt und zerstört, worauf es durch ein zweites
jVerschlußglied ersetzt wird, welches dieses Mal einem anderen
'i'enster gegenübergebracht wird. Man kann so die gleiche Reaktion
an von verschiedenen Patienten kommenden Entnahmen vornehmen, z.B. eine Reaktion zur Bestimmung des Harnstoffgehalts. Dieses
Verschlußglied kann anstelle eines einzigen Fensters zwei oder drei Fenster haben, welche Taschen gegenüberkommen, welche zwei
!oder drei verschiedene Reagenzien enthaltenden Zellen entsprechen,
jz.B. zur Bestimmung des Gehalts an Harnstoff und Cholesterin.
Schließlich kann das Gehäuse in mehreren konzentrischen Reihen angeordnete Zellen aufweisen, wobei die die
Zellen der äußeren Reihe speisenden Taschen natürlich mit diesen durch Kanäle verbunden sind, welche nicht radiale Teile aufweisen»
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Claims (3)
- - 11 - 0208 75 B IPATENTANSPRÜCHEVorrichtung zur Unterteilung einer flüssigen ί Probe mit einem Gehäuse mit lotrechter Achse, in welchem eine zentrale Schale und mehrere Zellen mit durchsichtiger V/and ausgebildet sind, welche gMchinäßig um die zentrale Schale herum! verteilt und mit dieser durch Taschen verbunden sind, deren jede eine Einschnürung in der Nähe der entsprechenden Zelle aufv/eist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Tasche (13) in Bezug ' auf die Schale (14) so angeordnet ist, daß sie sich durch Flies- : sen von der zentralen Schale aus bis zu der Einschnürung (16) füllt, welche so bemessen ist, daß sie eine Kapillarwirkung für* die flüssige Probe hat, und daß die Einschnürung ein bestimmtes Volumen zusammen mit einem Verschlußglied (11) abgrenzt, wel- ] ches in die zentrale Schale einsetzbar ist und diese von den Taschen (13) trennt.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge~: kennzeichnet, daß jede Tasche seitlich durch in Bezug a.uf die \ Achse lotrechte etwa parallele und radiale V/ände begrenzt wird, deren Abstand zwischen einem Millimeter und einigen Millimetern; liegt.! 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurchgekennzeichnet, daß jede Tasche eine obere, praktisch ebene, waagerechte oder in Bezug auf die Achse etwas schräge V/and (25) und eine untere V/and (24) aufweist, welche wenigstens auf dem grössten Teil ihrer Erstreckung eine nach oben gerichtete Konkavität besitzt.4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
- 3, gekennzeichnet durch wenigstens einen Satz von identischen Zellen (15), welche in gleichem Abstand von der Achse angeordnet und mit der zentralen Schale (14) durch Taschen (13) gleichen Volumens verbunden sind. ■5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis4, gekennzeichnet durch mehrere Sätze von Zellen und zugeordneten Taschen, wobei die Zellen und die Taschen eines Satzes alle identisch sind, wobei jedoch die Taschen und/oder die Zellen eines Satzes ein von den Taschen und/oder Zellen des anderen · Satzes oder der anderen Sätze verschiedenes Volumen haben.6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis609808/0278: ~ 12 - 0208 75 B. 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußglied (11) eine Seitenwand aufweist, welche in die Schale eingesetzt wird, um sie von den Taschen zu trennen, wobei ein Boden vorhanden ist, welcher die Schale von dem Außenraum isoliert, v/enn das Verschlußglied eingesetzt ist.7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand des Verschlußgliedes (11) und der Schale (14) eine solche Form haben, daß nach dem Einsetzen des Verschlußgliedes dieses zwangsläufig.in der Schale gehalten wird.8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußglied die Schale von den Taschen durch Anlage der Abschlußkante seiner Seitenwand an dem Gehäuse trennt.9· Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse einen unteren Flansch (18) aus einem starren durchsichtigen Werkstoff, welcher die Zellen, die Seitenwände und den Boden der Taschen und den Boden der Schale bildet, und einen oberen Flansch (19) aus Kunststoff aufweist, v/elcher auf den unteren Flansch aufgesetzt wird und mit diesem zur Begrenzung der Einschnürungen zusammenwirkt.10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis9, gekennzeichnet durch einen Ring mit Kammern (31)» deren jede über einer Zelle liegt und ein Reagens enthält, wobei die Kammer von der Zelle durch eine Membran (35) getrennt wird, welche durch Druck auf die Kammer zerreißbar ist.11. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern aus einem nachgiebigen Kunststoff bestehen;und daß die Membran durch einen dünnen Film aus Kunststoff oder Metall gebildet wird. I12. Vorrichtung.nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zelle ein Identifizierungsreagens, gegebenenfalls in getrocknetem oder lyophilisiertem Zustand, enthält.15. Vorrichtung nach Anspruch 1 zur Herstellung von Antibiogrammen, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zelle in getrocknetem oder lyophilisiertesi Zustand einen Nährboden, ein oder besondere Antibiotika und einen Färbungsanzeiger enthält .609 8 08/0278
Applications Claiming Priority (2)
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