DE2522801C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Längen bzw. Eintauchtiefen von Hohlelektroden in Elektroniederschachtöfen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Längen bzw. Eintauchtiefen von Hohlelektroden in ElektroniederschachtöfenInfo
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Description
35
Die Bedeutung optimaler Elektrodenlängen, d.h. deren Eintauchtiefe in den Ofenmöller, für den Betrieb
eines elektrothermischen Schmelzofens ist dem Fachmann geläufig. Nachdem jedoch der Abbrand der
einzelnen Elektroden uneinheitlich verläuft und im wesentlichen durch ungleichmäßige Beaufschlagung,
wechselnde Möllerzusammensetzung sowie unterschiedliche Ofenbelastung beeinflußt wird, führt dies zu
ungleichen Elektrodenständen mit der Folge von Phasenverschiebungen, erhöhtem Energie- und Elektrodenverbrauch
und vergrößertem Staubanfall über den öfen. Nicht zuletzt beeinflußt dies auch das Abstichverhalten
und die Qualität des Produktes. Damit erklärt sich die Notwendigkeit, die Länge und die Eintauchtiefe
der Elektroden zu ermitteln.
Von den bisher ausgeübten Verfahren ist das Abtasten der Elektroden mit Stahlstangen am weitesten
verbreitet. Nachteilig ist an diesem Verfahren, daß der Strom abgeschaltet und die Elektroden aus dem Möller
gezogen werden müssen, da sich dadurch — von den durch Stromabschaltung verursachten Produktionsausfällen
abgesehen — die Gefahr von Betriebsstörungen vergrößert.
Bekannt sind ferner Verfahren, die entweder mit Echolot oder mittels y-Strahlen die Elektrodeneintauchtiefe
ermitteln. Ferner ermöglicht auch die Messung der Stromaufnahme Rückschlüsse auf die Elektrodenlänge.
Alle diese Verfahren sind jedoch zu aufwendig und konnten sich daher in der Praxis nicht durchsetzen.
Eine spezielle Längenmessungsvariante für Hohlelektroden, von der der Oberbegriff des Anspruches 1
ausgeht, ist aus der DE-AS 20 63 449 bekannt. Im Prinzip wird bei dem bekannten Verfahren durch
verstärkte Feinmöllerzufuhr vor jeder Messung der Austritt der Hohlelektrodenbohrung verschlossen und
die Lage des Staubpolsters mit Hilfe des an einem Stahlseil hängenden Meßstabes ermittelt Dabei wird
vorausgesetzt daß sich dieses Staubpolster am unteren Ende der Elektrode dort bildet wo deren zentrale Bohrung
durch Abbrand bereits erweitert ist und daC es den Rand dieser trichterförmigen Erweiterung abdichtet, so
daß an der Druckerhöhung des durch die Bohrung zugeführten Gases die Bildung des Staubpolsters erkannt
werden kann.
Es ist jedoch nicht die Gefahr von der Hand zu weisen, daß die Austrittsstelle der Bohrung aus der Hohlelektrode
so zerklüftet ist, daß das Staubpolster die Bohrung erst dann abdichtet, wenn es bis in deren zylindrischen
Teil im Elektrodeninneren hochgewachsen ist; auch bei unaufmerksamer Bedienung kann das Staubpolster
zu hoch wei den. Ferner besteht die Gefahr, daß der Möller nicht lange genug staubförmig bleibt, sondern
— infolge der im Schmelzbereich herrschenden hohen Temperaturen — teigig wird, wodurch der Meßstab
unterschiedlich weit einsinkt und das Ergebnis, zusätzlich zur schwankenden Lage des Staubpolstcrs, verfälscht.
Bedenklich sind auch die Folgen eines Elektrodenbohrungsverschlusses,
da dies erfahrungsgemäß zu einer längeren Unterbrechung der Feinmöllerzufuhr führen kann.
Der im Anspruch 1 genannten Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren nach dem
Oberbegriff so weiterzubilden, daß es ohne Beeinträchtigung des laufenden Betriebes die Messung der
Elektrodenlängen in Elektroöfen rasch und hinreichend genau ermöglicht Die Lösung gelang überraschend auf
Grund der Feststellung, daß sich der Abstand zwischen der Elektrodenspitze und dem festen Untergrund nur
innerhalb enger Grenzen — im wesentlichen nur abhängig von der Möllerzusammensetzung — verändert
und im übrigen praktisch konstant ist Es wurde nämlich z. B. gefunden, daß dieser Abstand bei
CaC2-Ofen 25 cm ± 10 cm beträgt Diesen Betrag
braucht man lediglich von der Länge des Graphitstabes und des abgewickelten Seiles abzuziehen, um die Länge
der Elektrode und daraus weiter deren Eintauchtiefe in den Ofen und — bei Kenntnis des Möllerstandes im
Ofen — in den Möller zu ermitteln.
Eine zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeignete Vorrichtung ist im Anspruch 3
genannt
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt, die es ermöglicht, von einem
fixen Ausgangspunkt (11) den festen Untergrund (26) unter jeder Elektrode zu loten. Unter Zugrundelegung
der Höhe der Meßplattform (11) und der Konstanten (36) für den Abstand Elektrodenspitze (25) / fester
Untergnind (26) läßt sich die Länge (11) bis (26) messen
und daraus die Eintauchtiefe der Elektrode ab Unterkante (31) der Kontaktbacke (30) bis Elektrodenspitze (25) bestimmen.
Im folgenden sollen an Hand der Zeichnung, die einen Schnitt durch eine Hohlelektrode wiedergibt das
erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung näher erläutert werden.
Das Hohlelektrodenrohr (24) einer durch einen Ofendeckel (34) führenden Elektrode (22) trägt an
seinem oberen Ende einen — zur Elektrodenverlängerung abschraubbaren — Aufsatz (21), in welchen der
Materialeinfüllstutzen für die Feinmöllerzufuhr (19) und
das Anschlußrohr (20) für die Lotungseinrichtung einmünden. An das Anschlußrohr (20) schließen zwei
Absperrventile (16) und (17), ein Gaseinlaß (18) und ein
Behälter (12) für die Ruhestellung des Lotungsstabes (14) an. Die eigentliche Lotungseinrichtung besteht aus
einem gegliederten, etwa 2$ m langen Graphitstab (14),
der an einem PVC-isolierten Drahtseil (10) hängt Das Seil kann natürlich auch aus anderem Material bestehen.
Vor Beginn der Messung wird die Feinmöllerzufuhr für einige Minuten unterbrochen. Dann öffnet man das
Ventil (16) und drückt über Einlaß (18) einen Gasstrom, vorzugsweise Inertgas, wie Stickstoff, mit einem
Oberdruck ein, der ausreicht um einerseits das Hohlelektrodenrohr (24) von Feinmöllerresten freizuspülen und andererseits den CO-Austritt über Aufsatz
(12) zu verhindern. Dann wird Ventil (17) geöffnet und damit der Weg für den Graphitstab (14) freigemacht
Man läßt diesen nun bis zur spürbaren Gewichtsentlastung des Seiles (10) in den Ofen gleiten. Aus der
abgewickelten Seillänge ergibt sich die Lage des festen Untergrundes (26). Nach dem öffnen des Ventils (17)
fällt der am Einlaß (18) anliegende Stickstoffdruck etwas
ab, da Stickstoff nicht nur abwärts über das Elektrodenrohr (24) strömt, sondern auch nach oben über Behälter
(12) entweicht Der Druck wird daher so eingestellt, daß er den CO-Austritt über das Rohr (24) -verhindert
Infolge der hohen Temperatur am unteren Elektro
denende soll die Aufenthaltszeit des Graphitstabes in
der Schmelzzone so kurz als möglich gehalten werden, um Beschädigungen des Stabes zu vermeiden. Um dies
zu erleichtern, trägt das Stahlseil (10) daher zweckmäßigerweise eine gut sichtbare Markierung.
Aus dem erhaltenen Wert kann, wie bereits geschildert, sowohl die Gesamtlänge der Elektrode als
auch cae Länge des Elektrodenstückes unterhalb der Kontaktbacken und die Eintauchtiefe ermittelt werden.
hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Messung der Länge bzw. Einlauchtiefe
einer in den beschickten Herd eines elektrothermischen
Schmelzofens eingetauchten Hohlelektrode, bei dem ein Meßstab bekannter Länge an
einem Seil durch die Bohrung der Hohlelektrode bis zum Aufsetzen abgesenkt und die dafür benötigte
Länge des Seils ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßstab ein gegliederter
Graphitstab verwendet wird, daß die Möllerzufuhr durch die Elektrode vor Beginn der Messung
ohne vorherige Verstärkung für einige Minuten unterbrochen wird und daß der Graphitstab bis zur
völligen Gewichtsentlastung auf den in einem annähemd konstanten Abstand von der Elektrodenspitze
befindlichen festen Untergrund abgesenkt wird.
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder/und während der Absenkung
des Graphitstabs im Inneren der Hohlelektrode ein Oberdruck erzeugt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
Hohlelektrodenaufsatz (21), der einen Materialeinfüllstutzen
(19) und ein Anschlußrohr (20) trägt, welches zwei Absperrventile (16, 17) aufweist,
zwischen denen sich ein Gaseinlaß (18) befindet, und durch einen über dem oberen Ventil (17) angeordneten
Behälter (12), der einen gegliederten Graphitstab (14) enthält, welcher beweglich an einem Seil (10)
aufgehängt ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2522801A DE2522801C3 (de) | 1975-05-22 | 1975-05-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Längen bzw. Eintauchtiefen von Hohlelektroden in Elektroniederschachtöfen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
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DE2522801A1 DE2522801A1 (de) | 1976-12-02 |
DE2522801B2 DE2522801B2 (de) | 1978-11-09 |
DE2522801C3 true DE2522801C3 (de) | 1984-01-12 |
Family
ID=5947211
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2522801A Expired DE2522801C3 (de) | 1975-05-22 | 1975-05-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Längen bzw. Eintauchtiefen von Hohlelektroden in Elektroniederschachtöfen |
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Families Citing this family (3)
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DE3023052C2 (de) * | 1980-06-20 | 1987-05-07 | MAN Gutehoffnungshütte GmbH, 4200 Oberhausen | Verfahren zum Nachsetzen der Elektroden eines Elektro-Lichtbogenofens |
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CN107217152A (zh) * | 2017-06-08 | 2017-09-29 | 东北大学 | 一种利用氮气输送粉末添加剂的电渣锭制备装置及方法 |
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---|---|---|---|---|
DE2063449C3 (de) * | 1970-12-23 | 1975-04-10 | Hoechst Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren und Vorrichtung zur Längenmessung einer Hohlelektrode in einem elektrothermischen Schmelzofen |
-
1975
- 1975-05-22 DE DE2522801A patent/DE2522801C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2522801B2 (de) | 1978-11-09 |
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