DE2517375B2 - Verfahren zur Erzeugung homogener Filme von stationären Flüssigkeiten in Trennkapillaren für die Gaschromatographie - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung homogener Filme von stationären Flüssigkeiten in Trennkapillaren für die Gaschromatographie

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DE2517375B2 DE19752517375 DE2517375A DE2517375B2 DE 2517375 B2 DE2517375 B2 DE 2517375B2 DE 19752517375 DE19752517375 DE 19752517375 DE 2517375 A DE2517375 A DE 2517375A DE 2517375 B2 DE2517375 B2 DE 2517375B2
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Heribert Husmann
Gerhard Dipl.-Chem. Dr. Schomburg
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    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N30/00Investigating or analysing materials by separation into components using adsorption, absorption or similar phenomena or using ion-exchange, e.g. chromatography or field flow fractionation
    • G01N30/02Column chromatography
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Trennkapillaren aus Stahl und vorzugsweise aus Glas dienen in der Gaschromatographie dazu, schwierige Trennungen an polaren und unpolaren Stoffen mit hoher Auflösung ohne thermische und katalytische Zersetzung von Probenkomponenten, aber auch der stationären Flüssigkeit, durchzuführen.
Im allgemeinen ist es schwierig, die Innenoberfläche von Kapillarsäulen zu belegen. In einigen Fällen ist das sogar ganz unmöglich (L D. Metcalfe und R. J. Martin, Analytical Chemistry, Vol. 39, Nr. 10, S. 1204). « Ein weiteres zentrales Problem der hochauflösenden Kapillar-Gas-Chromatographie ist die gleichmäßige Ausbreitung der Trennflüssigkeit auf der inneren Rohroberfläche (K. Grob, HeIv. Chim. Acta, Vol. 51 [1968], 718 ff.). An dieser Erfahrung vermochte auch die fan Ätzung bisher nichts zu ändern.
Die Gleichmäßigkeit des zurückbleibenden Films wird von einer Reihe von Faktoren beeinflußt, deren Wirkungsweise noch nicht voll verstanden wird. Aufgrund der Erfahrungen zahlreicher Autoren wird fö immer wieder festgestellt, daß die meisten stationären Phasen auf der inneren Oberfläche von Glaskapillaren einer Veränderung unterworfen sind (M. Novotny und A. Zl a tikis, Chromatogr. Rev, 14 [1971], S. 7). Glaskapillarsäulen können ihren Wirkungsgrad schön nach wenigen Tagen der Benutzung durch Reißen der Füme der stationären Flüssigkeit aufgrund der Ausbildung von Filmrissen verlieren. Unerwünschte Reaktionen zwischen Belegungsschicht mit der aktiven Glasoberfläche führen zu ähnlichen Ergebnissen.
Verhältnismäßig einfach aufzubringen und auch haltbar sind apolare Phasen, aber auch hier treten bei nicht vorbehandeltem Glas Störungen auf (E. S c h u 11 e und L. A c k e r, Z. AnaL Chem, 268,262 [1974]).
Besondere Schwierigkeiten treten wegen des sehr dünnen Films auf den Glasoberflächen dann auf, wenn stark polare Stoffe wie Ketone, Alkohole und Amine, in Säulen mit schwach oder nicht polarer stationärer Flüssigkeit getrennt werden sollen. Eine Verbesserung des Auflösungsvermögens bzw. der Trennleistung wird erreicht, wenn die Filme (einige μ Dicke) der stationären Flüssigkeit auf der Oberfläche möglichst homogen sind, also z. B. auf keinen Fall im vorderen oder hinteren Teil der Säule verschieden sind oder sogar Tröpfchenbildung zu beobachten ist
Ungleichmäßige Belegung der meistens auch adsorbierenden Oberflächen führt bei der Chromatographie polarer Substanzen zum sog. »Tailing«, d. h. einer Art der Peakverzerrung. Hierdurch wird die qualitative und quantitative Auswertung von Gaschrcmatogrammen erschwert
Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, einen homogenen Film der stationären Flüssigkeit bei der Belegung zu bilden.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
Die Erzeugung einer für die Belegung mit stationären Flüssigkeiten geeigneten Glasinnenoberfläche wird so vorgenommen, daß man Kapillaren aus vorzugsweise niedrig schmelzendem Alkaliglas (hergestellt mit einer Ziehmaschine) kontinuierlich mit strömendem trockenem Chlorwasserstoff mit einer Geschwindigkeit von 0,01 ml/Min, bis 5 ml/Min. (Kapillardurchmesser von 0,1-0,5 mm; HCl-Druck 5-15 atm; Säulenlänge 50 — 150 m) bei Temperaturen von 300 bis 550° C ätzt.
Bei diesem Ätzungsvorgang werden größere Mengen Wasser frei, die durch den strömenden Chlorwasserstoff ausgetragen werden. Der Ätzungsvorgang ist beendet, wenn kein Kondenswasser bzw. Salzsäure mehr in der kalten Abgasleitung der Säule (z. B. Teflonschlauch) abgeschieden wird. Bei dem Ätzungsvorgang nehmen die Säulen eine deutlich sichtbare milchige Oberfläche an, vermutlich herrührend von der Abschneidung von Natriumchlorid-Kristallen.
Die bei dieser Art der Ätzung gebildete, jetzt trockene Glasoberfläche ist besonders geeignet, einen Film der stationären Flüssigkeit zu fixieren. Ohne Ausnahme lassen sich praktisch alle stationären Flüssigkeiten, ohne Einschränkung bezüglich der Polarität, auftragen, z. B. Squalan, Silikonöle aller Art, Polypropylenglykol, Carbowachse, Diäthylenglykolsuccinat und andere Ester, Trikresylphosphat, 1,2,3-Tris(2-cyanoäthoxy)-propan, Marlophene, Reoplex, Polyphenyläther.
Bei der nun folgenden Belegung der Innenoberflächen kann man Lösungen der stationären Flüssigkeit beliebiger Konzentration anwenden. Je höher die Konzentration an stationärer Flüssigkeit in der Benetzungslösung ist, um so dünner muß der Film der
Lösung sein, der bei Anwendung der dynamischen Methode auf die Kapillarwand aufgezogen wird. Dies wird erreicht durch Änderung der Pfropf-Wanderungsgeschwindigkeit Bei höherer Konzentration wird diese Wanderungsgeschwindigkeit erhöht Darüber hinaus wird je nach Länge der Kapillare, der Konzentration der stationären Flüssigkeit und der Viskosität der Lösung der Lösungspfropf von z.B. etwa 10 bis etwa 30 m Länge mit Hilfe eines nachgeschobenen Quacksilber-Pfropfens von ca. 3 bis 30 cm Länge durch die Kapillare gepreßt
Am Ende der Kapillare ist mit dieser verbunden, eine sog. Puffersäule (Leersäule von z.B. 20m Länge) nachgeschaltet Sie dient dazu, daß auch das Ende der Kapillarsäule mit konstanter Geschwindigkeit durchströmt wird. Wenn der Lösungspfropf und der Quecksilberpfropf am Ende der Kapillarsäule sofort austreten, würde die Wanderungsgeschwindigkeit proportional mit dem in der Kapillarsäule verbliebenen Rest der Pfropfen ansteigen, was zu ungleichmäßiger Belegung führt
Als Lösungsmittel können die für die stationäre Phase üblichen verwendet werden. Insbesondere kommen Methylenchlorid oder Chloroform in Frage.
Die Konzentration der stationären Flüssigkeit in den Lösungsmitteln beträgt 20 bis 80%.
Durch diese Anordnung wird erreicht daß dünne Lösungsfilme aufgebracht werden können, ohne daß, besonders bei sehr konzentrierten Lösungen, ein nach konventioneller Art benetztes Glas im Grenzbereich zwischen Lösung und Glas Kanäle ausbildet
Die so erhaltenen Filme weisen eine Temperaturstabilität auf, die der von gepackten Säulen entspricht. Eine Zerstörung des Films in der Säule durch z. B. Tröpfchenbildung wird nicht mehr beobachtet.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch begründet, daß bei Anwendung von konzentrierten Lösungen und der Entstehung sehr dünner Filme nur wenig Lösungsmittel zur Aufbringung des Films der stationären Flüssigkeit verdampft werden muß. Dadurch wird weitgehend verhindert, daß eine partielle Rekondensation des Lösungsmittels an kälteren Stellen der Säule eintritt Eine solche Rekondensation kann die Filmhomogenität aufgrund von teilweisem Wegwaschen der stationären Flüssigkeit beeinträchtigen.
Schließlich sorgt das zur Anwendung kommende Quecksilber, daß je nach Gasgeschwindigkeit des Pfropfens der Film der Lösung der stationären Flüssigkeit zwischen Quecksilber und Glaswand dünner oder dicker, aber immer gleichmäßig ausgebildet wird. Der Grenzwinkel des Quecksilbers an der Berührungsfläche mit der Lösung und Glas ist durch die Geschwindigkeit des Pfropfens veränderbar.
Weitere Vorzüge des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich daraus, daß bei der Säulenherstellung kein Ausfall infolge Ausbildung inhomogener Filme eintritt. Die Trennleistung der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Säulen liegt in der Nähe bisher bekannter höchster Trennstufenzahlen oder Trennzahlen, meist jedoch erheblich darüber.
Die Erfindung wird anhand des folgenden Ausführungsbeispiels erläutert.
Die konzentrierte Lösung 3 der stationären Flüssigkeit (20 bis 80%) in CH2Cl2 wird in die Apparatur (siehe Figur) eingefüllt und mit einer Pfropflänge von 10 bis
ίο
30 m durch die leere, geätzt« Kapillare 9 (innerer Durchmesser von 0,1 bis 0,5 mm. Länge bis zu 150 m und langer) gedrückt und zwar mit Unterstützung eines Quecksilberpfropfens von 3 bis 10 cm Länge, der hinter dem Lösungspfropf läuft Er -wird aufgegeben, indem vorübergehend die vertikal bewegliche Kapillare 7 so weit nach unten bewegt wird, daß das obere Ende in das Quecksilber 4 taucht und letzteres in die Säule gepreßt wird. Die zu belegende Kapillare wird mit Hilfe eines Stück Schrumpfschlauches 8 mit der Metallkapillare 7 verbunden. Außerdem wird eine sog. Puffersäule (Leersäule von etwa 20 m Länge) nachgeschaltet die ebenfalls mit Schrumpfschlauch mit der zu belegenden Kapillare verbunden wird. Sie dient dazu, daß auch das Ende der Kapillarsäule mit konstanter Geschwindigkeit durchströmt wird. Würde der Pfropf gleich am Kapillarsäulenende austreten, so würde die Wanderungsgeschwindigkeit ansteigen, und zwar proportional mit dem in der Kapillarsäule verbliebenen Rest des Pfropfens. Bei einem Druck von etwa 2 bis etwa 20, vorzugsweise von etwa 2 bis 10, insbesondere von etwa 4 bis 8, z. B. 6 atü Inertgas, z. B. N2 oder Ar dauert die Belegung der Oberfläche mit der Lösung etwa 3 bis 30 Stunden, je nach Viskosität der Lösung der betreffenden stationären Flüssigkeit in Methylenchlorid. Der Belegungsvorgang ist beendet wenn das Quecksilber und der Rest des Lösungspfropfens die Säule verlassen haben. Nunmehr strömt Stickstoff bei Raumtemperatur mehrere Stunden lang (meistens über Nacht) durch die Säule und transportiert das Lösungsmittel hinaus. Anschließend wird die Säule in ein GC-Gerät mit einer geeigneten Anschlußtechnik eingebaut und auf 800C aufgeheizt Durch die Messung eines Gaschromatogrammes einer »Polaritätsmischung« wird die Qualität der Säule, insbesondere die Homogenität des Films getestet. Man erhält meistens jetzt schon ein Chromatogramm mit ausgezeichneter Peakform: hohe Trennleistung, also schmale Peaks und gute Peaksymmetrie. Nur die Basislinie ist wegen noch vorhandener Lösungsmittelreste im Eluat noch nicht stabil. Die Säule wird dann unter strömendem Stickstoff oder Argon (0,5 bis 1,5 atm) je nach Länge der Säule und nach Art der stationären Flüssigkeit auf die Grenztemperatur geheizt. Dadurch werden über mehrere Stunden hin auch die letzten Lösungsmittelreste entfernt. Der Prozeß ist beendet, wenn die Basislinie auch bei hoher Detektorempfindlichkeit stabil ist und einen minimalen Erfahrungswert für die betreffende stationäre Flüssigkeit erreicht hat.
Die Grenztemperatur ist die Temperatur, die durch den Dampfdruck, die Zersetzbarkeit oder Umwandlung der stationären Flüssigkeiten bestimmt wird. Sie liegt im Bereich von etwa 5O0C bis zur Grenntemperatur der jeweiligen stationären Flüssigkeit.
Die Säule wird dann durch verschiedenartige gaschromatographische Messungen getestet, und zwar auf Trennleistung (über effektive Bodenzahlen) bzw. Filmhomogenität (Peaksymmetrie) bei 800C an einer Polaritätsmischung; dabei erfolgt auch die Bestimmung der Kovatsindices von Testverbindungen zur Charakterisierung der Polarität.
Die Temperaturbeständigkeit wird durch Bestimmung des Nullstromes im Detektor (FID) in Abhängigkeit von der Temperatur, unter Umständen auch in einer GC-MS-Kopplungsapparatur geprüft.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Belegung von Kapillarsäulen, bei dem zunächst eine Ätzung mit Chlorwasserstoff vorgenommen wird und anschließend eine Belegung der Innenwand der Kapillare mit einer stationären Phase mit Hilfe eines durch unter Druck stehendem Inertgas dynamisch bewegten Pfropfens aus einer Lösung der stationären Flüssigkeit in einem geeigneten Lösungsmittel durchgeführt wird und hierauf das Lösungsmittel mit Hilfe eines Inertgasstromes ausgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Ätzung mit trockenem, strömendem Chlorwasserstoff (dynamisch) bei Temperaturen von 300 bis 5500C unter Austragung des bei der Reaktion gebildeten Wassers vorgenommen wird und daß bei der dynamischen Belegung !wischen Lösung und unter Druck stehendem Inertgas ein Quecksilberpfropfen in unmittelbarem Kontakt mit der Lösung durch die Kapillare bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der stationären Flüssigkeit im Lösungsmittel 20 bis 80% beträgt
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Austragen des Lösungsmittels nach der Belegung zunächst bei Raumtemperatur und anschließend bei einer Temperatur von 50° bis zur Grenztemperatur der stationären Flüssigkeit erfolgt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel für die stationäre Phase Methylenchlorid oder Chloroform verwandt wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1—4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des die stationäre Flüssigkeit enthaltenden Lösungspfropfens etwa 10 bis etwa 30 m beträgt
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