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Jewgenij Wasiljewitsch 3art Oleg Jefimowitsch Batalin Andrian Petrowitsch
Troizkij Nina Andrejewna Skatschkowa geb. Degtarewa Wladimir Michajlowitsch Lebedew
Rimma Petrowna Trifonowa geb. Jurina .VERFAHREN ZUR VERARBEITUTJG VON BEI DER HERSTELLUNG
VON ISOPREN ANFALLENDEN HOCHSIEDENDEN NEBENPRODUKTEN Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Verfahren zur Verarbeitung von bei der Herstellung des Isoprens anfallenden
hochsiedenden Nebenprodukten zu Isopren, Isobutylen und Formaldehyd, insbesondere
auf Verfahren zur Verarbeitung von bei der Herstellung des isoprens anfallenden
hochsiedenden Nebenprodukten, die in der ersten Stufe der Herstellung von Isopren
nach dem Dioxanverfahren erhalten werden.
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Das erwähnte Isopren, Isobutylen und Formaldehyd wird weitgehend zur
Herstellung von Synthesekautschuken und anderen chemischen Produkten eingesetzt.
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In der ersten Stufe der Herstellung von Isopren nach dem Dioxanverfahren
erhält man ein Reaktionsgemisch, welches Dimethyldioxan sowie hochsiedende Nebenprodukte
enthält, die in der 1- und Wasserschicht des Reaktionsgemisches verteilt sind.
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Es besteht eine Reihe von Verfahren zur Verarbeitung solcher bei der
Herstellung des Isoprens anfallenden hochsiedenden
Nebenprodukte.
Bekannt sind beispielsweise Verfahren, bei denen die genannten Produkte einer Hydrolyse
in Anwesenheit von Mineralsäuren zu unterziehen sind (Lerer M. u.a., GB-PS 913 702,
1962; DT-PS 1 142 591, 1963; FR-PS 1 313 734, 1963; Mikeska, L.A., US-PS 2 307 894).
Die technologische Gestaltung dieser Verfahren führt wesentliche Schwierigkeiten
herbei, die mit der Organisation des kontinuierlichen Betriebs der Anlage und der
Notwendigkeit, mineralsäurehaltige restliche Harzabfälle zu verfeuern, verbunden
sind.
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Bekannt sind auch Verfahren zur Verarbeitung von bei der Herstellung
des Isoprens anfallenden hochsiedenden Nebenprodukten, die auf der katalytischen
Spaltung von Nebenprodukten in der Dampfphase unter Anwendung von Feststoffkatalysatoren
bei erhöhten Temperaturen beruhen.
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Zu solchen Verfahren gehört ein Verfahren zur Verarbeitung von bei
der Herstellung des Isoprens anfallenden hochsiedenden Nebenprodukten über einen
Katalysator vom Alumosilikattyp.
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Die hochsiedenden Nebenprodukte, die in der wässerigen Schicht des
bei der Synthese von Dimethyldioxan erhaltenen Reaktionsgemisches (die erste Stufe
der Herstellung von Isopren nach dem Dioxanverfahren) enthalten sind, werden nach
diesem Verfahren zur Spaltung ohne ihre vorherige Isolierung aus dem Wasser geführt,
wobei die organische Schicht von hochsiedenden Nebenprodukten ebenfalls zur Spaltung
gelangt. Dieses Verfahren zeichnet sich durch eine geringe Ausbeute (etwa 12 der
Theorie) an Isopren aus.
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Es gibt auch ein Verfahren zur Verarbeitung von hochsiedenden Nebenprodukten
oder deren Komponenten oder deren Gemischen mit Dimethyldioxan (s. SU-PS 187 774)
in Anwesenheit eines Calcium-Phosphat-Katalysators. Der Prozeß verläuft bei einer
Temperatur von 350°C in einem Gewichtsverhältnis von hochsiedenden Nebenprodukten
zu Wasser wie 1:3. Der Hauptnachteil des erwähnten
Verfahrens besteht
darin, daß der Calcium-Phosphat-Katalysator, der eine entwickelte Oberfläche und
ein großes Volumen der Feinporen besitzt, schnell verkokt wird. Es ist erforderlich,
den Koks während einer längeren Zeit auszubrennen, um die Katalysatoroberfläche
wiederherzustellen, wodurch die Anwendung des Katalysators von geringem Nutzeffekt
ist. Die Ausbeute an Isopren gemäß dem bekannten Verfahren ist verhältnismäßig niedrig.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist der, die genannten Nachteile
zu vermeiden.
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Der Erfindung wurde die Aufgabe zugrundegelegt, im Verfahren zur Verarbeitung
von in der ersten Stufe der Herstellung des Isoprens nach dem Dioxanverfahren anfallenden
hochsiedenden Nebenprodukten zu Isopren, Isobutylen und Formaldehyd durch katalytische
Spaltung der genannten Produkte in der Dampfphase in Anwesenheit des Wassers bei
einem Gewichtsverhältnis von Nebenprodukten zu Wasser wie 1:1 bis 2 unter Anwendung
eines Feststoffkatalysators solche Verfahrensbedingungen zu wählen, unter denen
das Isopren in einer höheren Ausbeute hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die katalytische
Spaltung der genannten hochsiedenden Nebenprodukte zwischen 250 und 2900C über Aluminiumoxid
unter Bildung eines Dampfgemisches erfolgt, welches dann der katalytischen Spaltung
bei einer Temperatur von 315 bis 3600C auf dem Calcium-Phosphat-Katalysator unter
Bildung eines Isopren, Isobutylen und Formaldehyd enthaltenden Reaktionsgemisches
unterzogen wird.
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Hochsiedende Nebenprodukte, die in der ersten Stufe der Herstellung
von Dimethyldioxan bei der Gewinnung von Isopren aus Formaldehyd und Isobutylen
anfallen-, stellen, wie oben erwähnt, ein kompliziertes Gemisch von verschiedenen
Verbindungen dar,
die unterschiedliche chemische Eigenschaften und
eine unterschiedliche Reaktionsfähigkeit aufweisen. Dazu gehören drei Isomere von
Dioxanalkoholen, Methylbutandiol, Pyranverbindungen, viele Äther sowie verschiedene
Formale eines cyclischen und linearen Aufbaues und nicht identifizierte Verbindungen,
von denen schwere Produkte, die einen höheren Siedepunkt als Dioxanalkohole haben,
in besonders großer Menge vorhanden sind.
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Die von den Erfindern durchgeführten Untersuchungen haben ergeben,
daß man beim gegenwärtigen technischen Entwicklungsstand nicht damit rechnen kann,
befriedigende Ergebnisse zu erhalten, falls man nur einen Katalysator im einstufigen
Prozeß verwendet.
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Die katalytische Spaltung von hochsiedenden Nebenprodukten über Aluminiumoxid
führt beispielsweise dazu, daß geringe I-Tergen von Isopren, Isobutylen und hohe
Ausbeuten einer Reihe von ungesättigten Alkoholen, Formaldehyd, Pyranverbindungen
u.a (s. Tabelle 1 und 2) erhalten werden.
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Tabelle 1 Bedingungen für die Verarbeitung von hochsiedenden Nebenprodukten
über Aluminiumoxid Kata- Temperatur innerhalb Gewichts- Zufuhrgeschwinds lysator
der Katalysatorsäule verhölt- keit von hochsie Cher- Mitte Unter- nis von denden
Nebenp@@@ teil teil hochsie- ten, g/St. je °C denden Katalys@@@or Nebenprodukten
zu Wasser Aluminiumoxid 26£- 254 254 1:2
Tabelle 2 Ausbeuten an
Produkten durch Spaltung von hochsiedenden Nebenprodukten über Aluminiumoxid unter
in Tabelle 1 angegebenen Bedingungen Hochsiedende Aus- Reaktionsgemisch Umgesetzt
Aus- bezogangs-Nebenprodukte beute gen Bezeichnung Gehalt Bezeichnung Reaktionsprodukte
g % auf umder Bestant- im Ver- der Bestand- orga- wässe- insge- gesetzteile suchs-
teile nische rige Gas, samt, te hochgemisch Schicht, Schicht siedeng g g g g g de
Nebenprodukte, % 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Kohlendioxid - - 2,37 2,37 2,37 1,02 kohlenmonoxid
- - 0,27 0,27 0,27 0,12 Isobutylen 2,52 13,30 15,82 15,32 6,85 Isopren 10,22 5,20
15,42 15,42 6,65 Methanol - 14,35 14,35 14,35 6,19 Trimethylcarbinol 17,9 8,49 -
10,18 10,18 4,39 Ungesättigts Ungesättigte Alkohole C5 6,48 Alkchole C5 28,61 22,30
- 50,91 44,43 19,15 Methylentetrahydropyran 4,42 1,36 5,78 5,78 2,50 Methyldihydropyran
12,45 4,68 - 17,13 17,13 7,38
Tabelle 2 (Fortsetzung)
1 2 3 3 4 5 6 7 8 9 10 11 |
p-Xylol 0,17 - - 0,17 0,17 0,07 |
Dimethyl- |
dioxan 5,58 10,50 - 16,08 16,08 6,93 |
Methylvinyl- Methylvinyl- |
dioxan 1,53 dioxan - - - - 1,53 100,0 - - |
Methylbutan- 4,86 Methylbutan- 3,95 2,72 6,67 - - 1,81 0,78 |
dioläther 1,08 dioläther - 1,51 1,51 - - 0,43 0,19 |
Pyranalkohol 7,26 Pyranalkohol 0,79 8,01 8,80 - - 1,54 0,67 |
Methylbuten- Methyl- |
diol 35,22 butandiol 0,37 4,69 5,06 30,16 85,5 - - |
Äther von Äther von |
Dioxanalko- Dioxanalko- |
holen 13,35 holen 4,57 1,44 6,01 7,34 54,2 - - |
Formale von Formale von |
Dioxanalko- Dioxanalko- |
holen 10,26 holen 0,34 1,13 1,47 8,79 86,0 - - |
Dioxanalko- Dioxanalko- |
hole 122,07 hole 5,48 14,19 19,67 102,4 79,4 - - |
Summe der un- Summe der un- |
bekannten Pro- bekannten Pro- |
dukte 8,91 dukte 15,25 4,54 19,79 - - 10,88 4,70 |
Schwere Produk- Unbekannte |
te, die höher Schwerpro- |
als Dioxanalko- dukte 3,82 - 3,82 81,59 95,5 - - |
hole sieden 85,41 |
Tabelle 2 (Fortsetzung) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Vercuchsmengen
von hochsiedenden Nobenprsduk ten 296,43 Formaldehyd 7,05 53,29 60,34 -- - 60,34
26,03 Wesser 603,57 Wasser 2,42 602,9 610,32 6,75 2,92 Verluste und Koks - - - 8,06
8,06 3,48 Insgesumt 900,0 Insgesamt 114,8 756,0 21,14 900.0 231,81 77,3 231,81 100,0
Der
Hauptteil des durch Gespaltung gewonnenen Gemisches läßt sich zur Herstellung von
Isopren unmittelbar (ohne Trennung) nicht verwenden. Bei der Trennung eines solchen
Gemisches, beispielsweise durch Rektifizierung kommt es dazu, daß einige Ausgangsverbindungen,
die zu hochsiedenden Nebenprodukten gehören, hauptsächlich durch Addition von Formaldehyd
und Wasser an der Doppelbindungen (Prinsreaktion) rückgebildet werden.
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Die Anwendung des Calcium-Phosphat-Katalysators zur Spaltung von hochsiedenden
Nebenprodukten führt ebenfalls nicht zu den erwünschten Ergebnissen (Tabelle 3 und
4).
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Tabelle 3 Bedingungen für die Verarbeitung von hochsiedenden Nebenprodukten
über Calcium-Phosphat-Katalysator Katalysator Temperatur Gewichtsverhält- Zufuhrgeschwinoc
nis von hochsieden- digkeit von hochden Nebenprodukten siedenden Nebenzu Wasser
produkten, g/St, je 1 g Katalysator Calcium-Phosphat -Katalysator 320 ...325 1:2-
1,0
Tabelle 4 Ausbeuten en Produkten durch Spaltung von hochsiedenden
Nebenprodukten über Calcium-Phosphat-Katalysator unter den in Tabelle 3 angegebenen
Bedingungen Hochsieden- Reaktionsgemisch Umgesetzt Ausbeute bezogen de Ausgangs-
Bezeichnung Reaktionsprodukte Nebenprodukte von Bestand- orga- wässe- auf umge-Bezeichnung
Gehalt teilen nische rige Gas, insge- setzte von Bestand- im Ver- schicht, Schicht,
samt hochsieteilen suchs- g g g g g % dende Negemisch, benprog dukte, % 1 2 3 4
5 6 7 8 9 10 11 Kohlendioxid - - 0,91 0,91 - - 0,91 0,02 Kohlenmonoxid - - 0,23
0,23 - - 0,23 0,16 Isobutylen 3,43 - 1,50 4,93 4,93 3,34 Isopren 23,18 - 1,83 25.01
- - 25,01 16,90 Methanol 6,06 0,88 6,94 - - 6,94 4,70 Trimethylcarbinol 0,35 1,37
1,72 - - 1,72 1,17 Ungesättigte Ungesättigte Alkohole C5 3,67 Alkohole C5 2,20 0,71
2,91 0,76 20,7 - -Methylentetrahydropyran 1,27 - 1,27 - - 1,27 0,86
Tabelle
4 (Fortsetzung) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Methyldihydropyran 6,43 0,35 6,78 - - 6,78
4,58 p-Xylol 0,48 - 0,48 - - 0,48 0,32 Dimethyldioxan 2,23 1,63 3,86 - - 3,86 2,51
Methylvinyldioxan 0,72 - 0,72 0,72 0,49 Methylbutan- Methylbutan- - 1,19 1,19 1,49
55,5 - -dioläther 2,68 dioläther - 0,57 0,57 - - 0,57 0,39 Pyranalkohol 4,41 Pyranalkohol
0,51 1,46 1,97 2,47 55,3 - -Methylbutan- Methylbutandiol 21,96 diol 0,40 1,06 1,46
0,50 93,5 - -Äther von Äther von Dioxanalko- Dioxanalkoholen 7,52 holen 2,19 1,01
3,20 4,32 57,5 - -Formale von Formale von Dioxanalko- Dioxanalkoholen 5,37 holen
0,45 0,97 1,42 3,95 73,5 - -Dioxanalkohole Dioxanalko-67,70 hole 0,45 11,29 11,74
55,96 82,5 - -Summe der un- Summe der unbekannten Ver- bekannten Verbindungen 6,17
bindungen 15,91 0,13 16,04 - - 9,87 5,56
Tabelle 4 (Fortsetzung)
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Schwere Be- Schwere unstandteile, bekannte die höher als
Bestandtei-Dioxanalkohole le 0,51 - 0,51 57,80 99,0 - -sieden 58,34 Gesamtmenge
von hochsiedenden Nebenprodukten 177,82 Wasser 362,18 Wasser 1,80 390,02 391,85
- - 29,64 20,25 Formaldehyd 2,33 28,36 30,69 - - 30,69 20,75 Koks und Verluste 23,60
- - 23,60 16,00 Insgesamt 540,0 Insgesemt 70,9 441,0 4,47 540,0 147,25 83,1 147,25
100,0
.Obwohl die Ausbeute an Isopren hier höher als beim Arbeiten
über einem Aluminiumoxidkatalysator ist, reichen aber die Ausbeuten an anderen wertvollen
Produkten, beispielsweise an Isobutylen und Formaldehyd, nicht aus. Die Hauptsache
aber ist, daß die Koksbildung bei der unmittelbaren Verarbeitung von hochsiedenden
Nebenprodukten auf dem Calcium-Phosphat-Katalysator, dem die feinporige Struktur
eigen ist, stark zunimmt: die Ausbeute an Koks zusammen mit Verlusten erreicht 16%.
Schon dies allein gestattet nicht, den erwähnten Katalysator zur Spaltung von hochsiedenden
Nebenprodukten anzuwenden.
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Es erwies sich jedoch, daß das folgerichtige Arbeiten unter Anwendung
dieser beiden Katalysatoren es ermöglicht, Schwierigkeiten, die beim Arbeiten mit
jedem von ihnen im einzelnen entstehen, zu vermeiden. Durch Spaltung von hochsiedenden
Nebenprodukten über Aluminiumoxid wird ein dampfförmiges Gemisch mit einem niedrigen
Isoprengehalt gebildet. Dadurch kann man den Prozeß mit einem ausreichenden Umsatz
durchführen, ohne daß man sich vor sekundären Reaktionen fürchten muß. Die Spaltung
des erhaltenen Dampfgemisches, das noch eine geringe Menge von hochmolekularen Verbindungen
enthält, unter Anwendung des Calcium-Phosphat-Katalysators schließt die schnelle
Verkokung aus und führt zur Bildung eines Reaktionsgemisches, welches Isopren, Isobutylen
und Formaldehyd enthält, wobei die Rektifizierung dieses Gemisches schon nicht mehr
mit dem Verlust von wertvollen Produkten wegen chemischer Reaktionen verbunden ist.
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Spaltet man also hochsiedende Nebenprodukte aufeinanderfolgend über
Aluminiumoxid- und Calcium-Phosphat-Katalysator, so lassen sich aus hochsiedenden
Nebenprodukten Isopren, Isobutylen und Formaldehyd in recht hoher Ausbeute erhalten.
Die Ausbeute an Isopren, Formaldehyd, Isobutylen, bezogen auf umgesetzte hochsiedende
Nebenprodukte, beträgt 22 bis 23%, 25 b bzw. 7%. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht die vollständige Verarbeitung von hochsiedenden Nebenprodukten ohne Verwerfen
irgendeines
Teils der durch Anwendung der Rückspaltung von nicht
umgesetzten schweren Bestandteilen, die in den Ausgangsprodukten vorhanden sind,
und schweren Reaktionsprodukten. Zur Durchführung des Verfahrens wird die gewöhnliche
standardisierte Anlage eingesetzt, die bei der Herstellung von Isopren aus Formaldehyd
und Isobutylen verwendet wird.
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Das Verfahren kann kontinuierlich ausgeführt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird wie folgt verwirklicht.
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Zur Spaltung von hochsiedenden Nebenprodukten kam eine Anlage zum
Einsatz, die aus Verdampfer, zwei Reaktoren, konventionellen Einrichtungen fur Kondensation,
Abkühlung, Abfangen von Leichtprodukten, Aufnehmen von Gas und flüssigen Produkten
bestand.
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Zur Durchführung des Verfahrens wählt man die Temperatur und die Zufuhrgeschwindigkeit
von Rohstoffen, die eine ausreichende Geschwindigkeit des Prozesses sichern, um
ihn wirtschaftlich zu gestalten und gleichzeitig unerwünschte sekundäre Umwandlungen
vermeiden. Die sekundären Umwandlungen werden außerdem dadurch verhindert, daß man
das Reaktionsgemisch mit Wasserdampf verdünnt, was dazu nötigt, der Anlage einen
Wasserüberschuß zuzuführen, der für den normalen Betrieb beider Reaktoren ausreicht.
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Die hochsiedenden Ausgangsnebenprodukte und Wasser in dem gewählten
Gewichtsverhältnis werden mittels einer Dosierpumpe in den erhitzten Verdampfer
geführt. Die entstehenden Dämpfe strömen dann in den Reaktor mit dem darin vorhandenen
Aluminiumoxid ein, wo das Gemisch bei der gewählten Temperatur der katalytischen
Spaltung unterzogen wird. Das erhaltene Dampfgemisch gelangt weiter in den mit dem
Calcium-Phosphat-Katalysator beschickten Reaktor zwecks der zusätzlichen katalytischen
Spaltung
und dann in Kondensations- und Aufnahmeeinrichtungen.
Im Ergebnis erhält man das isopren-, isobutylen- und formaldehydhaltige Reaktionsgemisch.
Die.erhaltenen flüssigen und gasförmigen Produkte wurden gemessen, getrennt und
analysiert.
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Beim kontinuierlichen Betrieb der Anlage werden zwei Reaktorsysteme
benutzt, die auf die Verarbeitung von Rohstoffen oder Wiederherstellung der Katalysatoren
abwechselnd umgeschaltet werden. Man isolierte die Endprodukte aus dem Reaktionsgemisch
in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Rektifizierung, und führte den
Rest in den Rückumlauf zur. wiederholten Verarbeitung im Gemisch mit hochsiedenden
Ausgangsnebenprodukten zurück.
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Zum besseren Verstenen der vorliegenden Erfindung werden folgende
konkrete Beispiele angeführt.
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Beispiel 1 Man beschickt den ersten Reaktor mit 30 g Aluminiumoxid.
In den zweiten Reaktor werden 60 g Calciwn-Phosphat-Katalysator aufgegeben. Die
Bedingungen für die Spaltung von hochsiedenden Nebenprodukten sind in Tabelle 5
angegeben.
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Tabelle 5 Reaktor Temperatur innerhalb Gewichts- Zufuhrgeschwingemäß
dem der Katalysatorsäule verhältnis digkeit von Dampflauf °C von hoch- hochsiedenden
von hoch- Ober- Mitte Unter- siebenden Nebenprodukten, siedenden teil teil Nebenpro-
g/St, je 1 g Nebenpro- dukten zu Katalysator dukten Wasser 1. Reaktor, beschickt
mit Aluminiumoxid 253 243 280 1:2 2,0 2. Reaktor, beschickt mit Calcium-Phosphat
Katalysator 317 324 340 1:2 1,0
Der Druck in der Anlage liegt beim
Atmosphärendruck.
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Die Stoffbilanz des Versuches und die chemische Bilanz nach den Bestandteilen
sind in Tabelle 6 angegeben.
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Tabelle 6 Hochsiedende Aus- Reaktionsgemisch Umgesetzt Ausbeute,
bezogen gangs-Nebenprodukte auf umge-Bezeichnung Gehalt Bezeichnung Reaktionsprodukte
g setzte von Bestand- im Ver- von Bestand- orga- wässe- Gas, ins- hochsieteilen
suchs- teilen nische rige ge- dende gemisch, Schicht, Schicht, samt, Nebenprog g
g g g g % dukte, % 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Kohlendioxid 2,27 2,27 2,27 1,42 Kohlenmonoxid
0,55 0,55 0,55 0,84 Isobutylen 5,92 - 6,22 12,14 12,14 7,59 Amylene 1,38 - - 1,38
1,38 0,86 Isopren 34,47 - 1,46 35,93 35,93 22,46 Methanol 2,76 9,92 - 12,68 12,68
7,92 Trimethylcarbinol 0,40 2,69 - 3,09 3,09 1,93 Ungesättigte Ungesättigte Alkohole
C5 3,67 Alkohole C5 2,14 2,06 - 4,2 0,58 0,33 Methylentetrahydropyran 1,62 1,03
- 2,65 2,65 1,66 Methyldihydropyran 10,52 0,90 - 11,42 11.42 7,15 p-Xylol 0,30 -
- 0,30 0,30 0,19 Dimethyldioxan 2,99 3,14 - 6,13 6,13 3,84
Tabelle
6 (Fortsetzung) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Methylvinyldioxan 0,57 - - 0,57 0,57 0,36
Methylbutan- Methylbutan- - 0,94 - 0,94 - -dioläther 2,68 dioläther - 0,32 - 0,32
1,74 65,0 0,32 0,20 Pyranalkohol 4,41 Pyranalkohol 0,26 1,26 - 1,52 2,89 65,5 -
-Methylbutan- Methylbutandiol 21,96 diol 0,38 2,11 - 2,49 19,47 89,0 - -Äther von
Dio- Äther von Dioxanalkoholen 7,52 xanalkoholen 0,70 0,67 - 1,37 6,15 81,6 - -Formale
von Formale von Dioxanalkoho- Dioxanalkoholen 5,37 len 0,47 0,49 - 0,96 4,41 82,1
- -Dioxamalko- Dioxanalkohole 67,70 hole 0,47 0,27 - 0,74 66,96 98,5 - -Summe der
un- Summe der unbekannten Ver- bekannten Probindungen 6,17 dukte 7,47 1,92 - 9,39
48,5 3,21 4,55 Schwere unbe- Schwere unbekannte Pro- kannte Produkte 58,33 dukte
4,05 - - 4,03 54,28 93,0 - -Gesamtmenge Formaldehyd 2,16 38,0 - 40,16 - - 40,16
25,1 von hochsiedenden Nebenprodukten 177,82 Wasser 362,18 Wasser 0,57 382,88 -
383,45 - - 21,27 13,29
Tabelle 6 (Fortsetzung) 1 2 3 4 5 6 7 8
9 10 11 Verluste - - - 1,3 1,3 0,81 Insgesamt 540,0 Insgesamt 79,6 448,6 10,5 540,0
150,90 89,5 150,90 100,0
Die angeführten Angaben zeigen, daß das
Reaktionsgemisch (die organische und die wässerige Schicht) nur 4,2 g ungesättigte
Alkohole oder X - 100 = 0,78 Gew.-SÓ enthält. Solche Menge kann die Rektifizierungsergebnisse
auch dann nicht wesentlich beeinflussen, wenn alle ungesättigten Alkohole mit 5
Kohlenstoffatomen in Reaktion mit Formaldehyd treten werden.
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Die angegebenen Resultate zeigen aber gleichzeitig, daß etwa 90% hochsiedende
Nebenprodukte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Ausbeute an Endprodukten
umgesetzt werden: Isopren 22,4%, bezogen auf umgesetzte hochsiedende Nebenprodukte
Formaldehyd 25,1%, bezogen auf umgesetzte hochsiedende Nebenprodukte Isobutylen
7,5%, bezogen auf umgesetzte hochsiedende Nebenprodukte Außerdem fallen Produkte
(7,1% Methyldihydropyran, 3,8% Dimethyldioxan, 7,9% Methanol, 1,9% Trimethylcarbinol)
an, die in Isoprenbetrieben zu Endprodukten verarbeitet werden, was zusätzliche
Ausbeuten an Isopren, Formaldehyd und Isobutylen ergibt, die im vorliegenden Beispiel
nicht berechnet werden.
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Übrige Produkte können in den Rückumlauf zwecks Weiterverarbeitung
zu Isopren, Formaldehyd und Isobutylen geführt werden.
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Beispiel 2 Man beschickt den ersten Reaktor mit 30 g Aluminiumoxid
und den zweiten Reaktor mit 60 g Calcium-Phosphat-Katalysator. Die Bedingungen für
die Verarbeitung von hochsiedenden Nebenprodukten sind in Tabelle 7 angegeben.
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Tabelle 7 Reaktor Temperatur innerhalb Gewichts- Zufuhrgegemäß der
KataOlysatorsäule, verhältnis schwindigdem Dampf- C von hochsie- keit von lauf von
Ober- Mitte H@@@@- denden Ne- hochsiedenhochsieden- teil Mitte teil benproduk- den
Nebenden Neben- teil teil ten zu Was- produkten, produkten ser g/St, je Ig Katalysator
1. Reaktor, beschickt mit Aluminiumoxid 268 255...256 290 1:1 1,0 2. Reaktor, beschickt
mit Calcium-Phosphat-Katalysator 338 344 360 1:2 0,7 Der Druck in der Anlage liegt
beim Atmosphärendruck.
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Die Stoffbilanz des Versuches und die chemische Bilanz nach den Bestandteilen
sind in Tabelle 8 angegeben.
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Tabelle 8 Hochsiedende Aus- Reaktionsgemisch umgesetzt Ausbeute bezogen
gangsnebenprodukte auf umge-Beseichnung Gehalt Bezeich- Reaktionsprodukte g % g
setzte von Bestand- im Ver- nung der orga- wässe- Gas, insge- hochsieteilen suchs-
Bestand- nische rige samt, dende gemisch, teile Schicht, Schicht, Nebeng g g g g
produkte, % 1 2 3 4 5 7 8 9 10 11 Kohlendioxid - - 2,16 2,16 1,32 Kohlenmonoxid
- - 0,73 0,73 0,45 Isobutylen 3,74 - 12,94 12,94 7,93 Amylene 1,38 - 1,38 1,38 0,85
Isopren 35,66 - 38,04 38,04 23,35 Methanol 3,59 4,35 7,94 7,94 4,87 Trimethylcarbinol
0,31 3,16 3,47 3,47 2,63 Ungesättigte Ungesättigte Alkohole C5 5,38 Alkohole C5
2,51 1,14 3,65 1,73 32,2 - -Methylentetrahydropyran 1,58 - 3,58 1,58 0,97 Methyldihydropyran
10,39 2,70 13,09 13.09 8,03 p-Xylol 0,29 0,29 0,29 0,18 Dimethyldioxan 2,56 2,96
5,52 5,52 3,38
Tabelle 8 (Fortsetzung) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
Methylvinyl- Methylvinyldioxan 1,01 dioxan 0,85 - - 0,85 0,16 0,16 - -Methylbutan-
Äther von Medioläther 2,79 thylbutandiol und Trimethylcarbinol - 2,85 2,85 - - 0,06
0,04 Pyranalkohol 5,08 Pyranalkohol 0,54 3,16 3,70 1,38 1,38 - -Methylbutan- Methylbutandiol
21,27 diol 0,36 0,78 1,14 20,13 95,0 - -Äther von Äther von Dioxanalko- Dioxanalkoholen
10,75 holen 2,36 3,57 5,93 4,82 44,8 - -Formale von Formale von Dioxanalko- Dioxanalkoholen
6,96 holen 0,41 1,14 1,55 5,41 77,8 - -Dioxanalko- Dioxanalkohole 87,49 hole 0,67
1,86 2,53 84,96 97,0 - -Summe der un- Summe der unbebekannten kannten Verbin-Verbindungen
dungen 11,58 3,63 15,21 - - 1,55 0,95 13,66 Schwere un- Schwere unbebekannte Ver-
kannte Verbindungen 50,30 bindungen 5,86 - 5,86 44,44 88,5 - -Formaldehvd 2,94 Formaldehyd
4,36 39,49 43,85 40,91 25,10
Tabelle 8 (Fortsetzung) 1 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11 Versuchsmengen von hochsiedenden Nebenprodukten 207,63 Wasser 422,37
Wasser 0,5 447,41 447,91 25,54 15,65 Verlusts - - - 7,83 7,83 4,80 Insgesamt 630,0
Insgesamt 89,7 518,2 14,47 630,0 163,03 82,5 163,03 100,0
Der Gehalt
des Endgemisches an ungesättigten Alkoholen ist ebenfalls gering und zwar #### .
100 = 0,52%, was die Aus beute an Isopren wegen chemischer Reaktionen bei der Rektifizierung
von flüssigen Reaktionsprodukten nicht wesentlich herabsetzen kann. Der Umwandlungsgrad
von hochsiedenden Nebenprodukten liegt höher als 809s. Die Ausbeute an Endprodukten
beträgt: Isopren 23,35', bezogen auf umgesetzte hochsiedende Nebenprodukte Formaldehyd
25,15', bezogen auf umgesetzte hochsiedende Nebenprodukte Isobutylen 7,95', bezogen
auf umgesetzte hochsiedende Nebenprodukte.
-
Es fallen außerdem Produkte an, die in Isoprenbetrieben zu Endprodukten
verarbeitet werden: Methyldihydropyran 8,0 % Dimethyldioxan 3,4 5' Mothanol 4,8
% Trimethylcarbinol 2,6 % Alle übrigen Produkte können ebenfalls in den Rückumlauf
zwecks deren Weiterverarbeitung zu Isopren, Formaldehyd und Isobutylen geführt werden.