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Einspeisungsvorrichtung flor Müllzerkleinerungsmaschinen Priorität:
5. April 1974 Die Erfindung betrifft Müllz erkleinerungs maschinen mit zwei sich
gegenläufig drehenden parallelen Wellen, auf denen miteinander zusammenwirkende
Profilmesser angeordnet sind, die das ilber einen oberen Trichter eingespeiste Material
erfassen, wobei dieses Material nach der Zerkleinerung durch eine untere Öffnung
der Maschine ausgetragen wird.
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Werden Maschinen des obigen Typs zur Zerkleinerung von sperrigen Verpackungen,
insbesondere von Wellpappe, verwendet, so kommt es öfters vor, daß die genannten
Verpackungen entweder nicht in den Fülltrichter hineingehen, oder, wenn sie hineingehen,
dort eingeklemmt werden und nicht bis zu den Messern gelangen, von denen sie
erfaßt
werden müßten. Eine ähnliche Erscheinung ergibt sich bei hohlzylindrischen Kunststoffverpackungen,
die oberhalb der Messer hängenbleiben können, ohne von ihnen erfaßt zu werden.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, wurde in der Vergangenheit vorgeschlagen,
wenigstens eine der Seitenwände des Trichters mit Vorrichtungen zu versehen, die
das zu zerkleinernde Material erfassen und mit Gewalt den Messern zuführen. Nach
dem Stand der Technik bestehen die genannten Einzugsvorrichtungen aus Zahnradpaaren
mit Dornen oder aus Bandförderern, die in unmittelbarer Nähe der geneigten Trichterwände
angeordnet sind: In jedem der beiden genannten Fälle verringern die Einzugsvorrichtungen
jedoch das nutzbare Volumen des Trichters, dessen Abmessungen vergrößert werden
müssen, um den Durchgang von sperrigen Verpackungen zu ermöglichen.
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Die Erfindung verfolgt das Ziel, diesen Nachteil zu beseitigen und
eine Einspeisungsvorrichtung für Müllzerkleinerungsmaschinen des vorgenannten Typs
zu schaffen, die in der Lage ist, das in den Trichter eingeführte Material, auch
wenn es außerordentlich sperrig ist, zu erfassen und den Messern der Maschine zuzuführen,
ohne daß dadurch das nutzbare Volumen des Trichters wesentlich verringert wird,
so daß die Abmessungen des Trichters in engen Grenzen gehalten werden können, sowie
das in den Trichter eingeführte Material einer Vorzerkleinerung zu unterwerfen,
bevor es von den Messern der Maschine erfaßt wird, und schließlich eine reinigende
Wirkung auf die Messer der Maschine ausüben zu können.
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Das Hauptmerkmal der erfindung sgemäßen Müllzerkleine rungsmas chine
besteht darin, daß mindestens eine in unmittelbarer Nähe einer der Wände des Trichters
angeordnete Tragvorrichtung vorgesehen ist, die wenigstens ein Werkzeug trägt, das
sich in das Innere des Trichters erstreckt, um das in den Trichter eingespeiste
Material den Zerkleinerungsmessern zuzuführen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung und der Zeichnung hervor, anhand derer ein Ausführungsbeispiel erläutert
wird.
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Es zeigt: Figur 1 einen schematis chen Seitenaufriß einer Müllz erkleinerungsmaschine
mit der erfindungsgemäßen Einspeisungsvorrichtung, Figur 2 eine schematische Draufsicht,
Figur 3 einen schematischen Längs schnitt längs der Linie III-III von Figur 1 und
Figur 4 einen teilweisen, einen Ausschnitt aus Figur 3 darstellenden Längsschnitt
in vergrößertem Maßstab.
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Mit 1 ist allgemein eine Müllzerkleinerungsmaschine mit zwei sich
gegenläufig drehenden parallelen Wellen 2, 3 bezeichnet, auf die zwei Sätze von
Profilmessern aufgebracht sind, die miteinander zusammenwirken, um das eingespeiste
Material zu erfassen und zu zerkleinern: die beiden vorgenannten Wellen werden über
Vorgelege und ein Untersetzungsgetriebe durch einen in senkrechter Richtung angeordneten
Elektromotor 4 angetrieben. Die Einspeisung des von den Messern zu zerkleinernden
Materials erfolgt durch einen Fülltrichter 5, dessen eine Wand senkrecht verläuft,
während die übrigen Wände geneigt sind.
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Erfindungsgemäß ist an wenigstens einer der geneigten Wände 5 a des
Fülltrichters in sehr geringer Entfernung von dieser Wand eine oz;dnet, Tragvorrichtung
6 drehbar ange-/ die ein Werkzeug 7 trägt, das in das Innere des Fiilltrichters
vorsteht und in der Lage ist, das in den Trichter eingespeiste Material zu erfassen
und den Messern der
Maschine zuzuführen. Die drehbare Tragvorrichtung
6 ist vorzugsweise wie in dem erläuterten Beispiel scheibenförmig ausgebildet und
in unmittelbarer Nähe der Wand 5 a des Fülltrichters angeordnet, um zu vermeiden,
daß ein Teil des Materialsin den Zwischenraum zwlschen der genannten Scheibe und
der Trichterwand gerät. Die drehbare Tragvorrichtung 6 ist auf einer Welle 8 befestigt,
die um eine zur Wand 5 a des Trichters senkrechte Achse drehbar ist, wobei die genannte
Welle von einem Rahmengestell 9 getragen wird, das an der Außenseite des Trichters
anbringbar ist. Das Rahmengestell 9 trägt einen Getriebemotor 10, der dem Werkzeug
7 eine langsame kontinuierliche oder intermittierende Drehbewegung erteilt.
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Die besten Ergebnisse können erzielt werden, wenn man an zwei gegenüberliegenden
Wänden 5 a, 5 b des Trichters zwei rotierende, mit Werkzeugen ausgestattete drehbare
Tragvorrichtungen 6, 68 anbringt. Diese ebenfalls scheibenförmigen drehbaren Tragvorrichtunangeordnet,
gen werden uorzugsweise so / daß ihre Drehachsen sich in verschiedener Höhe befinden,
und zwar so, daß eines der Werkzeuge bis dicht an die Messer der Maschine reicht
und das andere weiter oben angeordnet ist und mehr in das Trichterinnere vorsteht,
wodurch das bestrichene Volumen vergrößert wird.
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Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, besitzen die Werkzeuge 7, 7'
etwa eine L-Form, wobei der Winkel zwischen den beiden Schenkeln des L etwa 100-110°
beträgt. Diese aus einem am freien Ende zugespitzten Flacheisen gebogene L-Form
ist durch eine innen angeordnete, an den Enden zugespitzte Rippe versteift. Die
Werkzeuge 7, 7' sind mit einem Ende an der Trägerscheibe 6 bzw. 6' befestigt und
ragen radial über den Trägerscheibenumfang hinaus.
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Der nach innen in den Trichter 5 ragende Schenkel des Werkzeugs 7
bzw. 7' ist unter einem kleinen Winkel zum waagerechten unteren
Ende
des Trichters geneigt. Die beiden waagerechten Schenkel beschreiben also beim Betrieb
der EinspeisunJsvorrichtung eine Kreisbahn, wobei die Kreisbahn des tiefer angeordneten
Werkzeugs 7 dicht an den Messern der Maschine vorbeiführt.
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Die auf den drehbaren Tragvorrichtungen angebrachten Werkzeuge können
Schneiden aufweisen, um eine Vorzerkleinerung von Kartonagen zu ermöglichen, oder
in anderer Weise geformt sein, wenn das eingespeiste Material nur in den Trichter
gestopft und die Bildung von Brücken verhindert werden muß: Rein kegelförmige Werkzeuge
können zum Einziehen von groben Metallspänen verwendet werden.
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Bei den beschriebenen beiden Einspeisungsaggregaten ist vorzuqsweise
noch die Möglichkeit einer Drehung in entgegengesetzter Richtung gegeben um gegebenenfalls
Verstopfungen beseitigen zu können: Außerdem bewirken sie keine Verringerung des
Nutzvolumens des Trichters, dessen Abmessungen sehr gering gehalten werden können.
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Um zu verhindern, daß die scheibenförmigen Tragvorrichtungen unter
Last in Schwingungen geraten, ist es zweckmäßig, daß sie wie in Figur 4 auf zwei
Gegenelementen abgestützt sind, wobei für jede drehbare Scheibe 6 oder 61 eine Vielzahl
von Auflageelementen vorgesehen wird, die beispielsweise aus Kugeln bestehen können,
die sich in außen am Trichter angebrachten Gehäusen 12 befinden und durch geeignete
Öffnungen etwas ins Trichterinnere vorstehen.
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Die beschriebenen Einspeisungsvorrichtungen erhöhen die Leistung der
Zerkleinerungsmaschinen erheblich, besonders wenn sperrige Verpackungen aus Wellpappe
oder dergleichen beseitigt werden müs sen.