DE251406C

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Info

Publication number: DE251406C
Application number: DENDAT251406D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVe 251406 KLASSE 47/. GRUPPE

FRIED. KRUPP AKT.-GES. in.ESSEN, Ruhr.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. November 1911 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine

Stopfbüchsendichtung, die sich besonders für Geschütz-Flüssigkeitsbremsen und sogenannte Verdränger von Geschütz-Luftvorholern eignet.

Auf "der Zeichnung zeigt

Fig. ι ein Ausführungsbeispiel der Dichtung sowie die in Betracht kommenden Teile einer Flüssigkeitsbremse in senkrechtem Längsschnitte und

ίο Fig. 2 den Schnitt nach 2-2 der Fig. 1, von links gesehen.

Mit A ist der Zylinder der Flüssigkeitsbremse und mit B der Stopf buch sen deckel bezeichnet. C ist die Kolbenstange der Bremse.

!5 Die Dichtung besitzt eine zweckmäßig aus weichem Metalle hergestellte Manschette von E- förmigem Querschnitte, deren Steg D sich gegen den Stopfbüchsendeckel B stützt, während ihre Schenkel d¹ d² an der Innenwandung desBremszylinders^ bzw. an der Kolbenstange C anliegen. In dem Hohlräume der Manschette D d¹ d² sind zwei bei e² (Fig. 2) aufgeschnittene Druckringe E und E¹ gelagert, welche dazu bestimmt sind, die Schenkel d¹ d² der Manschette an den Zylinder A und die Kolbenstange C anzupressen. Beide Druckringe sind in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise konisch abgedreht. Der Ring E liegt mit seiner äußeren Mantelfläche an dem Schenkel d¹ und der Ring E¹ mit seiner inneren Mantelfläche an dem Schenkel d² der Manschette an. Zwischen beiden Druckringen E E¹ ist ein Spalt β³ gelassen. Beide Ringe stützen sich mit ihrer ebenen Stirnfläche gegen einen Ring F von |—förmigem Querschnitte, der am Stege D der Manschette sein Widerlager findet. Für jeden Druckring ist ein besonderer Spannring G und G¹ vorgesehen, der ■ an dem zugehörigen Druckringe mit einer konischen Fläche anliegt. Zwischen den Spannringen G und G¹ ist wiederum ein Spalt g² gelassen. Der Ring G bildet das bewegliche Widerlager für eine Federsäule H, deren anderes Ende an einer Büchse K anhegt, die sich mit einem Flansche k¹ gegen einen Absatz a¹ des Bremszylinders A stützt. Der Ring G¹ sitzt an einer Büchse G³, welche mit einem Absatze g⁴ versehen ist. Gegen diesen Absatz stützt sich das eine Ende einer zweiten Federsäule H¹, deren anderes Ende an einem Innenflansche k² der Büchse K anliegt.

Aus der beschriebenen Anordnung ergibt sich, daß durch Anziehen des Stopfbüchsendeckels B den Federsäulen H H¹ Spannung erteilt werden kann, und daß die Schenkel d¹ d² der Manschette D d¹ d² durch die gespannten Federsäulen unter Vermittlung der Spannringe G G¹ und der Druckringe E E¹ an den Zylinder A und die Kolbenstange C angepreßt werden.

Die Stopfbüchsendichtung ist ferner so eingerichtet, daß die Schenkel d¹ d² der Manschette D d¹ d² nicht allein durch den Druck der Federsäulen H H¹, sondern auch durch den beim Arbeiten der Bremse im Zylinder A auftretenden Flüssigkeitsdruck an den Bremszylinder und die Kolbenstange angepreßt werden können, wie sich aus folgendem ergibt.

Infolge der beschriebenen Gestaltung und Anordnung des Ringes F sind im Innern der Manschette D d¹ d² Hohlräume d³ (Fig. 1) geschaffen. Diese Hohlräume stehen durch

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Querkanäle f^x.und Längskanäle f² des Ringes F sowie eine Rinne f³, die in die an den Druckringen E E¹ anliegende Stirnfläche des Ringes F eingeschnitten ist, mit den Spalten e³ g² in Verbindung; ferner sind in der Büchse G³ Kanäle g⁵ und in dem Flansche k² der Büchse K Kanäle k³ vorgesehen, so daß sich der beim Arbeiten der Bremse auf der Kolbenstangenseite des Zylinders auftretende Druck durch

ίο die Kanäle k³ g⁵, die Spalte g² e³, die Rinne f³ und die Kanäle f² f¹ bis in die Hohlräume d^s fortpflanzt und dadurch ein Anpressen der Schenkel d¹ d² der Dichtungsmanschette an die Zylinderwand und die Kolbenstange bewirkt. An der Wirkungsweise der Druck- und Spannringe ändert sich hierbei nichts.

Die beschriebene Dichtung bietet gegenüber den bekannten Stopfbüchsendichtungen, bei denen zum Andrücken der Schenkel einer Metallmanschette ein einziger Druckring vorgesehen ist, den Vorteil, daß die beiden Druckringe E E¹ unabhängig voneinander arbeiten können, d. h. daß sich der Druckring E¹ unabhängig von dem Druckringe E der Lage der Kolbenstange anpassen kann, wenn diese infolge fehlerhafter Lagerung, ungleichmäßiger Abnutzung oder Durchbiegung eine . exzentrische Lage zum Zylinder einnimmt. Die Dichtung eignet sich daher besonders für solche Bremsen u. dgl., deren Kolbenstange eine große Länge besitzt, d. h. für Geschütze mit langem Rohrrückläufe.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Stopfbüchsendichtung mit einer Metallmanschette von C - förmigem Querschnitte, dadurch gekennzeichnet, daß zum Andrücken der Manschettenschenkel fd¹ d²) an die Dichtungsflächen zwei unabhängig voneinander arbeitende Druckringe (E E^) vorgesehen sind.

2. Stopfbüchsendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Druckringe (E E¹J mit j e einer konischen Fläche an je einem Spannringe (G bzw. G¹J anliegen, und daß für jeden Druckring eine Feder (H bzw. H¹J vorgesehen ist, deren bewegliches Widerlager durch den zugehörigen Spannring gebildet wird.

3. Stopfbüchsendichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckringe (E,E¹J nur auf einem Teile der Länge der Manschettenschenkel (d¹ d²j an diesen anliegen, und daß für das Arbeitsmittel Zugang zu den freien Wandteilen der Manschettenschenkel geschaffen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.