-
Entlastungselement für Anker- oder Dübelbefestigungsanordnungen Die
Erfindung betrifft ein Entlastungselement für Anker-oder Dübelbefestigungsanordnungen
in porösen oder weichen Materialien, wie Gasbeton o. dgl., das im Bereich des Austritts
des Schaftes des Ankers oder des Befestigungsbolzens aus dem die Anordnung umgebenen
Material eine den Schaft hinsichtlich auf ihn einwirkender Beanspruchungen entlastende
Fläche und wenigstens eine weitere mit Abstand vom Bohrloch für den Schaft im Material
der Befestigungsanordnung verankerbare Fläche aufweist nach Patent ... (Patentanmeldung
P 24 28 986.8).
-
Derartige Entlastungselemente sind beispielsweise als großflächige
Scheibe mit umlaufendem, rechtwinklig umgebogenem Rand und Mittelbohrung ausgebildet.
Der Durchmesser der Mittelbohrung entspricht dem Durchmesser des aus der Befestigunasanordnung
vortretenden Schafts des Befestigungsbolzens oder Ankers. Wenn diese Scheibe nach
dem Setzen des Befestigungsbolzens oder Ankers so auf den Schaft aufgesetzt wird,
daß der umgebogene Rand in das die Befestigungsanordnung umgebende Material eindringt,
wird
der Schaft in der Mittelbohrung der Scheibe abgestützt und auf den Schaft einwirkende
Querkräfte werden über die Scheibe und den umgebogenen Rand großflächig in das die
Befestigungsanordnung umgebende Material eingeleitet, 50 daß der innerhalb des Materials
liegende Teil des Schafts der Befestigungsanordnung von derartigen Kräften entlastet
wird. Insbesondere in Gasbeton werden mit derartigen Entlastungselementen erheblich
höher belastbare Befestigungsanordnungen ermöglicht. Die Entlastungselemente sind
in der Hauptanmeldung im Zusammenhang mit der Entlastung von Dübelbefestigungsanordnungen
beschrieben, können jedoch in gleicher Funktion auch zur Entlastung des Schaft es
von direkt in den Gasbeton eingesetzten Ankern dienen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde das Entlastungselement nach
der Hauptanmeldung so weiter zu entwickeln, daß es neben der Querkraftentlastung
auch eine Sicherung gegen Momenten- oder Drehbeanspruchungen gewährleistet, welche
den Anker bzw. Befestigungsbolzen aus der Befestigungsanordnung herauszudrehen suchen.
-
Ausgehend von dem eingangs erwähnten Entlastungselement wflrd diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die den Schaft entlastende Fläche wenigstens
abschnittsweise komplementär zum Querschnitt des Schaftes des Ankers bzw. des Befestigungsbolzem
in den Austrittsbereich aus dem umgebenden Material ausgebildet ist und am Schaft
vorgesehene abgeflachte oder im Querschnitt polygonale Flächen passend umgibt, so
daß eine Drehung des Elements relativ zum Schaft durch Formschluß verhindert ist.
Auftretende Drehbeanspruchungen werden daher nicht in die Befestigungsanordnung
eingeleitet,
sondern über die zweite, im die Befestigungsanordnung
umgebenden Material verankerte Fläche direkt in dieses Material eingeleitet.
-
Das erfindungsgemäße Entlastungselement ist vorzugsweise als mit einer
dem Querschnitt des Schafts entsprechend ausgebildeten Mittelöffnung versehene großflächige
Scheibe ausgebildet, die im Bereich ihres Randes einen in Richtung auf das die Dübelbefestigungsanordnung
aufnehmende Material aufgebogenen und in das Material eindringenden Rand aufweist,
der in das Material eindringende Rand bildet also die zweite Fläche, während die
Mittelöffnung beispielsweise die Form eines regelmäßigen Sechsecks hat, wenn der
zu sichernde Schaft einen Sechskant zum Ansetzen eines Schraubenschlüssels hat.
-
Die Scheibe ist vorzugsweise eben und trägt den etwa rechtwinklig
einseitig von der Scheibe vorstehenden, ins Material eindringenden umlaufenden Rand.
-
Um den Widerstand der Scheibe gegen Drehung zu erhöhen kann der Rand
mit wenigstens einem zugespitien und tiefer als der Rand selbst ins Material eindrirgenden
Vorsprung versehen sein.
-
Im Vergleich zu einer kreisförmigen Ausgestaltung der Scheibe erhöht
auch eine von der Kreisform abweichende, vorzugsweise quadratische oder polygonale
Form der Scheibe den Widerstand gegen Drehbeanspruchungen.
-
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung'mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Schnittansicht
des äußeren TeiG einer mittels eines erfindungsgemäßen Entlastungselements gesicherten
Ankerbefestigungsanordnung gesehen in Richtung der Pfeile 1-1 in Fig. 2;
Fig.
2 eine Draufsicht auf das bei der Befestigungsanordnung gemäß Fig. 1 verwendete
Entlastungselement; Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Entlastungselements von der Unterseite her gesehen; Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende
Schnittansicht einer Befestigungsanordnung, bei der eine abgewandelte Ausführungsform
eines Entlastungselements verwendet ist; und Fig. 5 eine Draufsicht auf die in Fig.
4 gezeigte Befestigungsanordnung.
-
In Fig. 1 ist das äußere Ende eines mit einem erfindungsgemäßen Entlastungselement
10 in einer aus Gasbeton bestehenden Wand 12 gesicherten Ankers 14 gezeigt. Der
Anker 14 kann beispielsweise dem in der Patentanmeldung P 24 06 913.4 des Anmelders
beschriebenen Ankers entsprechen, der einen in der Zeichnung nicht dargestellten
langgestreckten, schraubenförmigen Ankerschaft aufweist, an dessen rückwärtigen
oder äußeren Ende ein Gewindezapfen 16 vorgesehen ist, der zur Befestigung von an
der Wand 12 anzuordnenden Bauteilen dient. Zwischen dem Gewindezapfen und dem schraubenförmigen
Anker schaft ist ein Sechskant 18 gebildet, der das Eindrehen des Ankers 14 in die
Wand 12 mit einem Schraubenschlüssel ermöglicht. Dieser Sechskant 18, der alternativ
auch aus zwei seitlichen Anflächungen des Ankerschafts, einem Vierkant oder auch
einem Paar von auf den Gewindezapfen aufgeschraubten gekonterten Muttern bestehen
könnte, dient zur formschlüssigen Verbindung mit dem scheibenförmigen Entlastungselement
10.
-
Hierzu weist das Element 10 eine im Querschnitt zum Sechskant 18 komplementäre,
d.h. sechseckige Mittelöffnung 20 auf. Diese Mittelöffnung 20 kann einfach aus einer
flachen Blechscheibe herausgestanzt oder in
der in Fig. 1 und 3
gezeigten Weise nach innen gepresste Wände 22 haben. Die letzterwähnte, in den Zeichnungen
dargestellte Ausgestaltung hat den Vorteil, daß der Sechskant bezogen auf die Oberfläche
der Wand 12 auch versenkt angeordnet werden kann und dennoch von denrach innen weisenden
Wänden 22 des Entlastungselements 20 formschlüssig gehalten wird.
-
Das Entlastungselement 10, das beispielsweise die in Fig. 2 dargestellte
achteckige oder die in Fig. 3 dargestellte kreisrunde Form haben möge, weist einen
äußeren umlaufenden und nach innen, d.h. auf die Wand 12 aus Gasbeton hin umgebogenen
Rand 24 auf, der auch schneidenartig zugeschärft sein kann, um sein Eindringen in
de Wand 12 m erleichtern.
-
In der Fig. 1 gezeigten Sicherungslage umgreifen die die Mittelöffnung
20 umgebenden Wände 22 den Sechskant 18 des Ankers 14, und der Rand 24 ist in die
Wand 12 eingeschlagen. Auf den Gewindezapfen 16 des Ankers einwirkende Kräfte oder
Drehmomente werden daher vom Sechskant 18 auf das Entlastungselement 10 und von
dessen Rand 24 mit erheblichen Abstand vom Ankerschaft und groß flächig in die Wand
12 eingeleitet. Der Ankerschaft wird also von solchen Kräften oder Momenten entlastet,
so daß er überwiegend nur noch durch Zug- oder Druckkräfte beansprucht ist.
-
Es leuchtet ein, daß die auf diese Weise mit dem erfindungsgemäßen
Entlastungselement 10 erreichte Entlastung des Ankers 14 eine erheblich höhere Gesamtbelastbarkeit
einer Befestigungsanordnung der gezeigten Art zur Folge hat.
-
Um die Sicherheit gegen Drehbeanspruchungen zu erhöhen, können am
Rand 24 zusätzliche sitze Vorsprünge 26
angeformt sein, die ihrer
Länge entsprechend tiefer in der Wand 12 verankert sind. Insbesondere bei kreisförmigen
Entlastungselementen gemäß Fig. 3 empfiehlt sich die Anordnung solcher zusätzlicher
Vorsprünge 26.
-
Eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Entlastungselements
40 ist in Fig. 4 und 5 veranschaulicht. Das Element 40 weist zwei rechtwinklig zur
Oberfläche in die Wand 12 einschlagbare Flügel 42 auf, die über ein im Querschnitt
sechseckiges, dem Sechskant 18 des Ankers 14 passend umgreifendes schellenartiges
Mittelstück 44 miteinander verbunden sind. Das Mittelstück 44 hat lediglich die
Höhe des Sechskant l8wahrend die an der Innenkante gegebenenfalls zugeschärften
Flügel 42 zur Vergrdßerung ihrer in der Wand 12 liegenden Ankerfläche mit zunehmendem
Abstand vom Mittelstück 44 nach innen vorspringen.
-
Es ist ersichtlich, daß im Rahmen des Erfindungsgedankens weitere
Ausgestaltungen des Entlastungselements verwirklichbar sind. So kann das in den
Fig. 4 und 5 gezeigte Entlastungselement 40 auch mehr als zwei in die Wand 12 einschlagbare
Flügel aufweisen. Die Form der Mittelöffnung 20 bzw. der vom Mittelstück 44 gebildeten
Öffnung ist in jedem Falle der Querschnittsform des Schafts des verwendeten Ankers
bzw. Bolzens anzupassen. Wenn dieser Schaft im Querschnitt kreisförmig ist, so daß
er in eine komplementär kreisförmige Mittelöffnung nicht formschlüssig festlegbar
ist, kann die Verdrehsicherung dadurch erreicht werden, daß in der Mittelöffnung
des Entlastungselements ein aushärtender Kleber oder Kitt eingebracht wird, der
das Entlastungselement und den zu sichernden Schaft nach dem Aushärten durch Stoffschluß
sichert.