DE251262C

DE251262C -

Info

Publication number: DE251262C
Application number: DENDAT251262D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVe 251262 KLASSE 40 δ. GRUPPE

Die vorliegende Erfindung., welche ein besonderes Verfahren zur Herstellung von Legierungen aus Blei und Wolfram zum Gegenstand hat, gründet sich auf ein in letzter Zeit bekannt gewordenes Verfahren zum Aufspritzen von Metallen, welches darin besteht, daß flüssiges oder festes, aber jedenfalls staubförmiges Metall unter hohem Druck auf beliebige Unterlagen aufgespritzt wird, wodurch

ίο je nach der Beschaffenheit und Vorbehandlung der Unterlagen festhaftende oder ablösbare, gegebenenfalls auch aus mehreren Be-.' standteilen gebildete Metallüberzüge entstehen. Dieses bekannte Verfahren wird so aus-

!5 geführt, daß auf einer entsprechend vorbereiteten Unterlage eine dicke, ablösbare Schicht mehrerer gleichzeitig aufgespritzter Metalle «erzeugt wird. Dies kann entweder so geschehen, daß die Metalle in geschmolzenem Zustande aus Druckkesseln oder in pulverförmigem und gründlich gemischtem Zustande aus einem nach Art eines Sandstrahlgebläses konstruierten Apparat auf die Unterlage geschleudert werden. Auf diese Weise soll auch nach der Erfindung die Legierung aus Blei und Wolfram hergestellt werden. Der Erfolg des Verfahrens ist deshalb hier ein besonderer, weil bisher homogene Legierungen ausBlei und Wolfram, die bekanntlich in der Geschoßtechnik außerordentlich wichtig sind, auf gewöhnlichem Wege nur' äußerst schwierig oder gar nicht zu erzielen waren, während nach dem genannten Verfahren sehr leicht gute Resultate erreicht werden. Das Verfahren kann beispielsweise so ausgeführt werden, daß die einzelnen Metalle aus je einem besonderen Druckapparat auf geschleudert werden und sich erst entweder innerhalb eines gemeinsamen Düsenkopfes vor dessen Austrittsöffnung mischen, oder daß sie sogar erst nach dem Verlassen der Einzelapparate kurz vor oder bei dem Aufprallen auf die Unterlage dadurch gemischt werden, daß die Zerstäubungsstrahlen im Winkel gegeneinander gerichtet und in der soeben gekennzeichneten Weise vereinigt werden. Hierbei kann das Mengenverhältnis der einzelnen Bestandteile geregelt werden durch die Öffnungsweite der Düsen oder durch den angewendeten Druck, auch durch die Körngröße der einzelnen Metalle unter Berücksichtigung des spezifischen Gewichts.

Es erscheint dabei auch die an sich bekannte Verwendung von inerten oder chemisch wirksamen, am besten reduzierenden Gasen als Druckmittel geboten. Es ist auch bekannt, daß ein auf solchem Wege hergestellter Metallüberzug eine größere Dichte besitzt als gegossenes Metall und eine gleich große wie gewalztes, woraus sich ergibt, daß sich dies Verfahren gerade zur Herstellung von Legierungen besonders eignen muß.

Für den Fall, daß eine ganz besonders harte und dichte Legierung aus schwer miteinander legierbaren Bestandteilen hergestellt werden soll, kann man das Verfahren zweckmäßig mit einem anderen, an sich bekannten Verfahren, nach welchem lose Metallpulver durch Anwendung eines sehr hohen Druckes zu einer Legierung zusammengepreßt werden,

vereinigen, indem man die auf die beschriebene Weise hergestellten Platten oder Körper noch mittels Walzen oder Pressen unter möglichst hohem Druck, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Anwendung von Hitze, weiterbehandelt.

Claims

Patent-Anspruch:
Verfahren zur Herstellung von Legierungen aus Blei und Wolfram, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalle mittels des Metallzerstäubungsverfahrens in feinzerteiltem Zustande vereinigt werden.