DE2510462C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufrechterhalten von Relativbewegungen zwischen einer thermisch beanspruchten Drehtrommel und dem Laufring der Drehtrommel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufrechterhalten von Relativbewegungen zwischen einer thermisch beanspruchten Drehtrommel und dem Laufring der DrehtrommelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufrechterhalten von Relativbewegungen
zwischen einer thermisch beanspruchten Drehtrommel und dem Laufring der Drehtrommel, insbesondere
zwischen einem Drehrohrofen und dem Laufring des Drehrohrofens-
Es ist bekannt, daß es beim Anfahrvorgang oder während des Betriebes einer thermisch beanspruchten
Drehtrommel, insbesondere eines Drehrohrofens, im Bereich der Laufringbefestigung zu einer starken
Einschnürung kommen kann, die die Haltbarkeit des Drehrohrmantels und damit auch die Innenauskleidung
nachteilig beeinflußt und deren Standzeit in diesem Bereich vermindert. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen,
daß sich beim Anfahrvorgang die innen beheizte Drehtrommel erheblich schneller aufwärmt als der
außen auf dem Trommelmantel angeordnete Laufring. Bei der Mon'age des Laufringes wird zwar ein gewisser
Spielraum zwischen Laufring und dem Drehtrommelmantel berücksichtigt, so daß während des Normalbetriebes
die Drehtrommel, wenn Ring und Trommel einen gewissen Temperaturunterschied haben, eine
geringe Relativbewegung zum Laufring ausführen kann, "> wie dies beispielsweise in der DE-OS 22 27 412
beschrieben ist. Dennoch ist es nicht zu vermeiden, daß es beim Anfahrvorgang der Drehtrommel oder auch
während des Betriebes durch starke Ansatzablösung oder durch Mauerwerksausbrüche innerhalb der Trom-
in mel im Bereich der Laufringbefestigung zur lokalen
Überhitzung und damit zu diesen nachteiligen Stauch- und Einschnürungserscheinungen kommt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Gefahr einer Einschnürung der Drehtrommel im Bereich des
Laufringes, insbesondere in der Anfahrphase, bei einem Verfahren und einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art zu vermeiden bzw. eine genau vorbestimmte Relativbewegung zwischen dem Drehtrommelmantel
und dem Laufring aufrecht zu erhalten.
-~. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Umdrehungen der Drehtrommel und die des Laufringes gemessen und in elektrische Spannungsgrößen
umgewandelt werden, und daß die Spannungswerte mit ^iner vorgegebenen konstanten Spannungsgröße
verglichen und in Abhängigkeit der Spannungsunterschiede ein am Laufring vorgesehenes Heiz- oder
Kühlsystem eingeschaltet und/oder ein akustisches oder optisches Signal ausgelöst wird. Durch diese Maßnahmen
kann in sehr einfacher Weise die Relativbewegung
in der Drehtrommel gegenüber dem Laufring ständig
automatisch überwacht und die Gefahr von Einschnürungen der Drehtrommel im Bereich des Laufringes
durch entsprechende Maßnahmen mit Sicherheit vermieden werden. Zur Aufrechterhaltung der Relativ-
r> bewegung der Drehtrommel gegenüber dem Laufring
wird hierbei der Laufring durch das am Laufring vorgesehene Heiz- oder Kühlsystem je nach Bedarf
erhitzt oder abgekühlt. Zusätzlich kann hierbei auch sehr vorteilhaft ein akustisches oder optisches Signal
μ ausgelöst und dadurch das Bedienungspersonal darauf
aufmerksam gemacht werden, daß die Drehtrommel gegenüber dem Laufring keine Relativbewegung
ausführt und entsprechende Maßnahmen gegen eine Einschnürung der Drehtrommel in diesem Bereich
J5 eingeleitet werden müssen.
Erfindungsgemäß dient zur Durchführung des Verfahrens eine Vorrichtung mit dem Kennzeichen, daß
eine Drehtrommel mit Laufring, sowie ein am Laufring angeordnetes Heiz- und Kühlsystem vorgesehen ist,
wobei an der Drehtrommel und am Laufring Drehzahlgeber angeordnet sind, die über eine Zähleinheit mit
dem Impulsgebern, Tachogenerator und Spannungswandlern mit einem Komparator in Verbindung stehen,
der ausgangsseitig an einem am Heiz- und Kühlsystem
>> des Laufringes angeordneten Regler mit Stellgliedern
und/oder an eine akustische oder optische Signaleinrichtung angeschlossen ist. Mit Hilfe dieser Vorrichtung
und ohne Belastung des Betriebspersonals wird der Drehzahlunterschied zwischen dem Laufring und der
mi Drehtrommel ermittelt, berechnet und in einen Steuerimpuls
umgesetzt, der vorteilhafterweise die Kühlung oder die Heizung des Laufringes automatisch nach
Bedarf betätigt.
Ferner kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
Ferner kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
h~' vorgesehen sein, daß das Heiz- und Kühlsystem aus
einem thermisch isolierten, im Querschnitt vorzugsweise U-förmig ausgebildeten Gehäuse besteht, das den
Laufring zum größten Teil umfaßt und das mit
wenigstens einem durchgehenden Kanal für ein Kühlsystem und mit einem Heizsystem versehen ist. Das
Heizsystem kann Gas- oder ölbrenner aufweisen. Durch die thermische Isolierung ist es möglich, mit einer
relativ geringen Heizleistung den Temperaturausgleich herbeizuführen, wobei die vorteilhaft in einem unterteilten
Kanal untergebrachten Brenner je nach den örtlichen G'-gebenheilen mit gasförmigem oder flüssigem
Brennstoff versorgt werden können und im unterteilten Kanal gruppenweise in Betrieb gesetzt
werden können. Ferner kann das Heizsystem als elektrische Induktionsheizung ausgebildet sein, die
durch eine Leitung mit Einschalter. Regler und Netzversorgung mit dem Komparator verbunden ist.
Die Induktionsheizung bietet, den Vorteil einer leichten Regelbarkeit und sehr geringem Platzbedarfs.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung schematisch dargestellten Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung näher erläutert.
An einer im Querschnitt dargestellten Drehtrommel 1 mit Laufring 2 ist ein Heiz- und Kühlsystem angeordnet,
das aus einem im Querschnitt U-förmig ausgebildeten Gehäuse 3 besteht, der den größten Teil des Laufringes
2 mit geringem Abstang umgibt. Das Gehäuse 3 ist mit mindestens einem durchgehenden, in der Zeichnung
nicht näher dargestellten Kanal versehen, an dem Anschlußstutzen 4 und 5 für die Zu- und Ableitung der
Kühlmedien vorgesehen sind. Weitere Kanäle sind für die Heizmittel vorgesehen, die als Brenner für flüssige
oder gasförmige Brennstoffe oder als elektrische Heizungen abschnittsweise zuschaltbar vorgesehen
sind. Der an der Drehtrommel 1 angeordnete Laufring ist auf Rollen 6 und 7 gelagert.
Außen am Mantel der Drehtrommel 1 und am Laufring 2 sind berührungslos arbeilende an eine
Stromquelle 32 angeschlossene Drehzahlgeber 8 und 9 (z. B. Induktionszähler) vorgesehen, die über Leitungen
10, 11 rn'.i Signalverstärkern 12, 13 verbunden sind. An
diese Signalverstärker 12, 13 ist eine mit Zählern 14, 15 und Speichern, z. B. 16 und 17 ausgestattete Zähleinrichtung
18 angeschlossen, die eingangsseitig mit einem Tachogenerator 19 in Verbindung steht. Der Zähleinrichtung
18 sind Spannungswandler 20, 21 nachgeschaltet, die ausgangsseitig mit eiiiem Komparator 22
verbunden sind. Vom Komparator 22 aus führt je eine Leitung 23 und 23' zum Kühl- und Heizsystem. Die
Leitung 23 ist an einem Regler mit Stellglied 24 zu einem Ventil 25 angeschlossen, welches in einer mit dem am
Heiz- und Kühlmantel (Gehäuse 3) vorgesehenen Stutzen der Zuleitung 4 in Verbindung stehenden
Leitung 26 angeordnet ist. Eine Leitung 23' mit Schaltglied 24', Netzanschluß 25' und Regler 26' führt zu
einem Induktionsheizsystem 31. oder wenn das Heizsystem mit Gas oder Ölbrenner vorgesehen wird, über
geeignete Steuer- und Reglereinrichtungen zu diesen. Ferner ist nach dem Komparatorabgang 27' eine
Zweigleitung 27 zugeordnet, die einerseits zu einer akustischen Signaleinrichtung 28 und andererseits zu
einer optischen Signaleinrichtung 29 führt. ι
Beim Betrieb der Drehtrommel 1 mit dem Laufring 2
werden von den an der Drehtrommel und am I.;ι:ιΓιiniangeordneten,
kontaktlos arbeitenden Drehzahlgebern 8, 9 die Umdrehungen der Drehtrommel 1 und die des
Laufringes 2 gemessen, und die Meßwerte über di; <
Signalverstärker 12 und 13 der Zahleinrichtuiig 18 zugeleitet Mit Hilfe des Tachogenerators 19, der mit
konstanter Frequenz betrieben wird, werden die Zähler 14 und 15 mit gleichen Grundimpulsen beaufschlagt Die
von den Drehzahlgebern .8 und 9 kommenden Impulse werden in den Zählern 14 und 15 gezählt und in den
Speichern 16 und 17 aufgenommen. Bei konstanter Eingangsfrequenz ist die Zahl der Impulse somit ein
Maß für die Umlaufzeit der Drehtrommel 1 und des Lauf ringes 2. Die Zähler- und Speichersteuerung erfolgt
hierbei über die Start- und Stopsignale, die von den kontaktlosen Impulsgebern 8 und 9 geliefert werden.
Die von der Zähleinrichtung 18 ausgehenden Vergleichsmeßwerte werden in den Spannungswandlern 20
und 21 in elektrische Analoggrößen umgewandelt und anschließend im Komparator 22 miteinander verglichen.
Tritt bei diesem Spannungsvergleich im Komparator 22 ein Spannungsunterschied auf, so bedeutet dies
daß auch die Drehzahlen der Dr-ri !trommel 1 und des
Laufringes 2 ungleich sind. Vom Komparator 22 werden
in diesem Falle, solange die Differenz im vorgegebenen
Rahmen bleibt, keine Signale an das Stellglied 24 und/oder an die akustische oder optische Signaleinrichtung
abgegeben. In diesem Falle führt also die Drehtrommel 1 gegenüber dem Laufring 2 eine
Relativbewegung aus, und es besteht keine Gefahr einer Einschnürung der Drehtrommel im Bereich des
Laufringes 2.
Sind dagegen die im Komparator 22 eingehenden Spannungswerte gleich groß, so bedeutet dies, daß der
Laufring 2 auf der Drehtrommel 1 aufsitzt und mit dieser mit gleicher Geschwindigkeit umläuft. In diesem
Falle wird vom Komparator 22 über die Leitung 23' ein Störimpuls auf das Schaltglied 24' abgegeben, der das
vorgesehene Heizsystem, z. B. Brenneinrichtungen oder eine elektroinduktive Beheizung einschaltet. Der Laufring
2 wird auf diese Weise sehr vorteilhaft von außen erhitzt, und zwar solange, bis daß er sich wieder von der
Drehtrommel 1 löst und die Drehtrommel 1 dem ι laufring gegenüber wieder eine Relativbewegung
ausführt. Sobald die Drehtrommel 1 gegenübei dem Laufring wieder eine Relativbewegung ausführt, werden
auch vom Komparator 22 keinerlei Störimpulse mehr abgegeben und der ordnungsgemäße Betrieb
wiederhergestellt.
wiederhergestellt.
Durch diese erfindungsgemäße Meß- und Regelvorrichtung kann somit sehr vorteilhaft eine Relativbewegung
der Drehtrommel gegenüber dem Laufring ständig überwacht und auftretende Störungen im Bereich der
Laufringbefestigupg auf der Drehtrommel automatisch beseitigt werden.
Darüber hinaus kann mit Hilfe der Vorrichtung gemäß der Erfindung der Laufring 2 im Bedarfsfalle bei
zu großem Spie' zwischen Laufring uno Drehtrommel auch von außen gekühlt werden. Zu dieser Maßnahme
wird man insbesondere dann greifen, wenn das Spiel zwischen der Drehtrommel und dem Laufring so groß
wird, daß sowohl die Gefahr eines hohen Drehtrommel- und Laufringverschleißes als auch die Gefahr einer
Verformung des Drehtrommelmantels gegeben ist. In diesem Falle kann vom Bedienungspeisonai durch die
Leitung .% in Pfeilrichtung 30 ein Kühlmedium eingeleitet und dadurch der Laufring gegenüber der
Drehtrommel auf den voigegebenen Spielraum zurückgebracht
werden.
Hier/u I Hliitt Zeichnurmen
Claims (5)
1. Verfahren zum Aufrechterhalten der Realtivbewegung zwischen einer thermisch beanspruchten
Drehtrommel und dem Laufring der Drehtrommel, insbesondere zwischen einem Drehrohrofen und
dem Laufring des Drehrohrofens, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umdrehungen der Drehtrommel (1) und die des Laufringes (2)
gemessen und in elektrische Spannungsgrößen
umgewandelt werden, und daß die Spannungswerte mit einer vorgegebenen konstanten Spannungsgröße
verglichen und in Abhängigkeit der Spannungsunterschiede ein am Laufring (2) vorgesehenes Heizoder
ein Kühlsystem (3) eingeschaltet und/oder ein akustisches oder optisches Signal ausgelöst wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Drehiromme! (1) mit Laufring (2), sowie ein am
Laufring (2) angeordnetes Heiz- oder Kühlsystem (3), wobei an der Drehtrommel (1) und am Laufring
(2) Drehzahlgeber (8 und 9) angeordnet sind, die über eine Zähleinrichtung (18) mit Impulsgebern,
Tachogenerator (19) und Spannungswandler (20,21) mit einem Komparator (22) in Verbindung stehen,
der ausgangsseitig an einem Heiz- oder Kühlsystem
(3) des Laufringes (2) zugeordneten Reglern mit Stellgliedern (24) und/oder an eine akustische oder
optische Signaleinrichtung angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Heiz- und Kühlsystem aus einem thermisch isolierten, im Querschnitt vorzugsweise
U-förmig ausgebildeten Gehäuse (3) besteht, das den Laufring (2) zum größten Teil umfaßt und das mit
wenigstens einem durchgehenden Kanal für ein Kühlsystem und mit einem Heizsystem versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Heizsystem als elektrische Induktionsheizung (31) ausgebildet ist, die über eine
Leitung (23'), ein Schaltglied (24') mit Stromversorgung
(25') und einem Regler (26') mit dem Komparator (22) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizsystem (3) mit Gas- oder
Ölbrennern versehen ist.
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